Autorenlesung
„Weg, nur Weg“ von Alexander Nitz
Der Autor des Buches „Weg, nur Weg“ ist Alexander Nitz. Er ist Gründungsmitglied des Hauses der Solidarität in Brixen und seit vielen Jahren in der Hausleitung tätig. Das Buch „Weg, nur weg“ ist in 15 Geschichten über Migration aufgeteilt, die alle von Alexander Nitz verfasst wurden und deren Handlungsorte immer real sind. Alle Geschichten haben als Ausgangspunkt einen Gast aus dem Haus der Solidarität. Die Biographien wurden zum Schutz der Protagonisten etwas abgeändert. Am 1. Oktober 2019 stellte Alexander Nitz sein neues Buch in der TFO Bruneck vor. An der Lesung nahmen insgesamt 60 Schüler*innen teil. Nitz las die Geschichte „Kleine Zigeunerziege“ vor, die von einer bettelnden Rumänin handelt. Die zentrale Frage der Erzählung ist: Gibt es die Bettlermafia wirklich?
Nitz lässt Modica, die junge rumänische Protagonistin seiner Erzählung, auf die Frage antworten: „Die Bettlermafia? Was soll das sein? Ach, ich habe diese Schlagworte so satt! Du glaubst also auch an all die Gerüchte? An die organisierte Bettlerkriminalität? Nur weil ich gemeinsam mit anderen Frau-
che, wenn ich Glück habe. Boss mit Goldketten und Mercedes? Wo soll der bitte sein? (…) Vielleicht gibt es Bettlerbanden und Bettlerorganisationen. Ich weiß es nicht. Aber alle Bettler, die ich kenne, gehören mit Sicherheit nicht dazu.“ Betteln war früher wesentlich weiter
„Gibt es die Bettlermafia wirklich?“ en von Rumänien hierher fahre und arbeite? Verschwörung? Weil wir uns absprechen, wer wo bettelt, damit wir nicht wie Pilze nebeneinander sitzen? Von langer Hand geplant? Weil wir mehrere Monate arbeiten und dann wieder verschwinden? Reich werden? Weil ich 500 Euro in drei Monaten ma-
verbreitet als heute. Alle Religionen akzeptieren es, aber viele Gemeinden sprechen heutzutage Bettelverbote aus. Die meisten Bettler und Bettlerinnen stammen aus Rumänien, Bulgarien oder auch aus Nigeria. Sie betteln, um zu überleben. Der Mythos, dass es eine Bettelmafia gibt, sei nur erfunden, so Nitz.
Wir würden jenen das Buch weiterempfehlen, die gerne mehr über das Leben von Migranten*innen wissen und verstehen wollen. Wir finden, dieses Buch beantwortet viele Fragen, und man kann sich dadurch besser in die Lage der Migranten*innen hineinversetzen.
Fabian Toniatti | Johannes Innerhofer
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