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Grüne Energie

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Kolibri

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Zukunftsweisende Technologien und Ideen

DESERTEC DESERTEC ist eine Vision des Hamburger Physikers Gerhard Knies. Seine Vision beruht auf der enormen Energie, die uns die Sonne und unser Planet zur Verfügung stellen. So sollen in der Sahara und in ihren Randgebieten Solarkraftwerke entstehen, an den afrikanischen und europäischen Küsten Windparks gebaut werden und in vulkanisch aktiven Gebieten wie Island die Energie in Form von GeothermieKraftwerken genutzt werden. Die Sonnenenergie soll mittels Solaranlagen in Strom umgewandelt werden und mit Hilfe von Hochspannungs- Gleichstrom-Übertragung, Power to Gas oder Power to Liquid nach Europa transportiert werden. Die geschätzte Leistung der Anlagen bei maximalem Ausbau soll bei voraussichtlichen Investitionen von ca. 350 Milliarden Euro 700 TWh/ Jahr betragen. Bis zum Jahre 2050 könnten etwa 10–25 % des europäischen Strombedarfs aus den Wüsten gedeckt werden. Bis dahin sollte der Anteil des heimischen erneuerbaren Stroms im Netz bei etwa 65 % und der Importanteil von DESERTEC bei 17 % liegen. Jedes gut ausgebaute Stromnetz verfügt über ausreichende Kapazitäten an Regelleistung (etwa 25 %), um fluktuierende Energiequellen und unerwartete Ausfälle von Leitungen oder Kraftwerken kompensieren zu können. Eine übermäßige Abhängigkeit von einem Land oder von wenigen Kraftwerken kann, wie in den Schaubildern verdeutlicht, durch die Vernetzung einer Vielzahl von solarthermischen und PV-Kraftwerken sowie Windkraftanlagen in vielen Ländern und durch die Nutzung mehrerer Leitungsstraßen nach Europa vermieden werden. Die Versorgungssicherheit kann erhöht werden, wenn sich die Anlagen im Besitz vieler öffentlicher und privater Eigentümer befinden. Ist Südeuropa durch erste Solarstromimporte weniger auf Stromimporte aus Mitteleuropa angewiesen, sinkt in Europa der Druck, neue Kohle- und Atomkraftwerke zu bauen. Saubere Fusionsenergie Gibt es eine saubere Stromquelle, die kein radioaktives Material oder fossile Brennstoffe erfordert und uns quasi unbegrenzt billigen und umweltfreundlichen Strom liefern kann? Die Antwort auf die Frage lautet: Ja, nämlich Kernfusion. Klingt altbekannt und nicht gerade nach grüner Energie. Was ist mit Kernfusion eigentlich gemeint? Kernfusion ist das Gegenteil von Kernfission, also der traditionellen Atomenergie. Bei der Kernfission wird Uran gespaltet und dadurch wird Energie freigesetzt. Bei der Kernfusion geschieht das Gegenteil: Deuterium und Tritium (Isotope von Wasserstoff) werden zu Helium verschmolzen. Die Fusionsreaktoren bilden in ihrem Inneren Prozesse nach, die auch in der Sonne stattfinden. Genauso wie in der Sonne entstehen bei diesem Vorgang enorme Energiemengen. Dies kann folgende Rechnung verdeutlichen: 1kg Deuterium + 1kg Tritium = ca. 4,55*10^36 TWh. Allerdings sind spezielle Bedingungen notwendig, damit die Reaktion einsetzt. So ist eine Temperatur von mindestens 100 Millionen °C erforderlich, außerdem muss ein Hochvakuum im Reaktorinneren aufrechterhalten werden. Daran forschen im Moment die klügsten Köpfe der Welt.

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