Laser 2017

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03/2017

TFO SCHÜLERZEITUNG


IMPRESSUM Laser – Schülerzeitschrift Technologischen Fachoberschule Bruneck Josef-Ferrari-Str. 22, 39031 Bruneck Tel.: 0474-555602

Auflage: 250 6. Ausgabe 2017 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Birgit Pichler Druck: Pixie Print Solutions - Bruneck Redaktionsteam: Aus den zweiten Klassen: Sabrina Clara, Annalena Jud REDAKTION 2016/2017 (nicht vollständig!) Aus den dritten Klassen: Maximilian Berna, Philipp Kerer, Alex Thaler, Lorenzo Giurintano, Nathan Vikoler, Alexander Thum, Benedikt Hofmann Aus den vierten Klassen: Walter Volgger, Gabriel Mölgg, Leon Gartner In der Förderwoche: Feichter Benjamin 4MaC, Kurt Niederwolfsgruber 2E, Tobias Weger 2E, Lehrerinnen: Marialuise Kreithner, Lioba Koenen, Birgit Pichler Ein Dank geht an alle Mitglieder der Schulgemeinschaft, die die Zeitung auch in diesem Jahr durch einen kreativen Beitrag bereichert haben. Titelbild: Alex Thaler Layout: Alex Thaler, Maximilian Berna, Rebecca Gasser Karikaturen und Grafiken: Benedikt Hofmann Projektleitung: Birgit Pichler

REDAKTION AUF REISEN

REDAKTION 2015/2016

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Im vergangenen Schuljahr hat unsere Schülerzeitung beim Schülerzeitungswettbewerb (SPV) den 2. Platz für die beste Reportage gewonnen. Mit dem Preisgeld machte sich das Redaktionsteam des letzten Jahres auf den Weg nach Bozen. Ziel war ein Besuch bei der Südtiroler Wochenzeitung „ff“. Der stellvertretende Chefredakteur Georg Mair stellte den Alltag eines Journalisten und die Herausforderungen der „ff“ in der Südtiroler Presselandschaft vor. Interessant war zu hören, dass heutzutage nur noch wenige Journalisten eine spezielle journalistische Ausbildung haben, sondern als „Quereinsteiger“ zu diesem Beruf finden. Gute Chancen haben Absolventen mit einem technischen, einem Wirtschafts- oder Medizinstudium, weil sie über entsprechendes Fachwissen verfügen. Zum Ausklang des Lehrausgangs konnten Veganer, Vegetarier und Fischliebhaber beim Bistro „Humus“ ihren Hunger stillen.


INHALTSVERZEICHNIS Vorwort S. 4 Interview mit der Bibliothekarin S. 5 Titelthema S.6-7 Lehrer im Blickfeld S. 8-13 Lernen – aber wie? S.14-15 Der Zeitungshändler meines Vertrauens S.16 Anekdoten aus früheren Zeiten S. 17 Der Alltag eines Schülers S.18-19 Rezensionen und Kommentare S 20-21 Reportage: Im Land des trinkbaren Goldes

S. 22-23

Zeitungswelten S. 24-26 Glosse Influencer S.27 Schüler mit besonderem Hobby S.28 Glosse S.29 Ausflug in die Geschichte S.30 TFO Mikromann S.32 Kommentar S. 33 Projekte S. 34-41 Poetisches: Noch Dicht(ung)? S. 42 Essay: Demokratie - zuerst S.43 Außenansichten S. 44-45 Der Lehrer im Fokus S. 46-47 Erasmus+ S.48 Europa S. 49 Fotoreportage Florenz S. 50 Essay: Im Trend S. 51

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VORWORT

VORWORT Liebe LASER-Leserinnen Leser,

und

wenn Sie diese Ausgabe in den Händen halten, wird Ihnen bereits aufgefallen sein, dass wir uns verändert haben. Wir sind im Trend. Die TFO- Schülerzeitung hat sich für ein neues Format entschieden und hat auch die Seitenzahl deutlich erhöht. Das Leitthema dieser Ausgabe dreht sich um Mode und Trends, dreht sich darum, wie

SCHÜLER BEIM AUSWERTEN VON ERGEBNISSEN

ERSTE CHRONIK DER SCHULE

sich der Einzelne abheben kann, um seine Individualität zu unterstreichen. Dabei haben wir uns mit verschiedensten Fragen auseinandergesetzt: Was halten unsere Sportlehrer von modischen Trends? Ist eine vegane Lebensweise eine Modeerscheinung? Welche Trends sprechen uns an? Wie kann es uns gelingen kritische Bürger zu werden, die nicht x-beliebigen Strömungen hinterherlaufen, sondern selbst Maßstäbe setzen? Auch im digitalen Zeitalter können sich Zeitungen und Zeitschriften im Papierformat behaupten, meint auch unser Zeitungshändlerpaar aus Bruneck. Wir lassen verschiedene Projekte Revue passieren, machen Ausflüge in die Geschichte, erzählen Anekdoten, tauchen ein

in spannende Reiseberichte und lassen auch Menschen von außen auf unsere Schulwelt blicken. Die Palette unsere Texte ist vielfältig: Rezensionen, Glossen, Kommentare, Essays, Berichte und Interviews möchten euch eine bunte Vielfalt bieten – damit für jeden Geschmack etwas dabei ist. Einzigartig aufbereitet, kreativ serviert, damit unsere Laser-Leser am Puls der Zeit sind. Ein sinn-volles Lesevergnügen wünscht Das Laser- Redaktionsteam DRUCKER VON FABIAN REIER, IN DER FÖRDERWOCHE KONSTRUIERT

In der Schülerzeitung werden für eine leichtere Lesbarkeit meistens die Formen „Schüler“, „Lehrer“. „Leser“ und „jeder“ verwendet. Alle Schülerinnen, Lehrerinnen und Leserinnen sind aber mit gemeint und sollen hier im Vorwort extra gebührend erwähnt werden.

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INTERVIEW

BIBLIOTHEK IM KOPF Interview mit Maria Kronbichler Nennen Sie bitte einen Begriff, der Ihnen wichtig ist und begründen Sie ihre Entscheidung! Neugierde. Wer nicht fragt, erfährt nichts. Ein neugieriger Mensch wird zwar manchmal als lästig oder aufdringlich empfunden, aber es kommt darauf an, wie er sich anderen Menschen gegenüber verhält. Es geht also darum, mit welcher Haltung er seine Neugierde nach außen trägt. Was gefällt Ihnen besonders an der Arbeit in der Bibliothek? Der Kontakt mit Menschen macht mir Freude. Ich helfe den Bibliotheksbesuchern gerne, Bücher und Medien zu finden und gebe gern Tipps. Können Sie eine spannende oder lustige Begebenheit aus dem Arbeitsleben erzählen? Ein lustiger Moment war, als im letzten Schuljahr im April ein Schüler der 5. Klasse zu mir kam und mir eine Rose aus Stanniolpapier überreicht hat. Die Blume halte ich sehr in Ehren, sie steht bei mir auf der Theke in der Bibliothek. Wie würden Sie den typischen TFO-Schüler charakterisieren? Ein typischer TFO-Schüler ist ein technisch interessierter, lesefauler, männlicher, sehr direkter, aber durchaus liebenswürdiger Mensch. Was möchten Sie in 10 Jahren erreicht haben? In den Köpfen einiger Absolventen als nette Bibliothekarin präsent sein und außerhalb der Bibliothek Erfahrungen sammeln. Zufrieden und gesund sein.

Was könnte man an unserer Schule verbessern? Ich würde mehr Platz und eine größere Bibliothek vorsehen. Ein paar mehr Mädchen sollten sich zum Wohle der Jungs auch noch in die Schule verirren. (lacht) Was wollen Sie uns noch mitgeben? Viele Leute denken, Bibliotheken seien etwas Langweiliges und Verstaubtes, Bibliotheken seien ein Auslaufmodell. Das ist, meiner Meinung nach, total falsch. Bibliotheken sind überall! Ihr habt sie in der Hosentasche, auf dem Computer. Denkt an Filmbibliotheken, Musikbibliotheken, kurz Datenbibliotheken! Um noch weiter zu gehen, ihr seid selbst Bibliotheken. Ihr habt sie im Kopf und in jeder Zelle eures Körpers. Wenn man so denkt, sind Bibliotheken etwas Unentbehrliches, teilweise sogar Lebensnotwendiges.

MARIA KRONBICHLER

Gabriel Mölgg und Walter Volgger

In einer Zeitung lese ich zuerst… Überschriften natürlich oder Kolumnen. Meine Autobiographie könnte den Titel tragen… „Aus dem Leben einer Suchenden“. Dieser Begriff verkörpert meinen Charakter… aufgeschlossen. Darum bin ich Bibliothekarin geworden… Es macht Spaß, mit Medien zu arbeiten, Wissen und Informationen zu vermitteln und zu lesen natürlich. Eine Anekdote aus meinem Berufsleben… Einmal habe ich ein Buch eingebunden, und ein anderer hat es dann nochmal eingebunden, weil es anscheinend so perfekt war. Kinder, die zu Hause „Bibliothekarin“ gespielt haben und es mir dann ganz begeistert erzählt haben. Ich lebe nach der Devise… Immer offen sein für Neues. Am Samstagabend findet man mich… Bei Freunden/Freundinnen, bei meiner Familie. Meine Freizeit verbringe ich gerne in… Kommt drauf an: in einer Bar oder einem Pub, im Theater, im Kino oder im Bett mit einem Buch. Nicht widerstehen kann ich… freundlichen und höflichen Schülern und SchülerInnen, die mich im besten Fall zum Lachen bringen.

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TITELTHEMA

WIDER DIE JOGGINGHOSE Modische Überlegungen

Mode ist ein allgegenwärtiges Thema in der heutigen Zeit. Jeder trägt sie, jeder will mit ihrer Hilfe gut aussehen. Doch wissen wir gar nicht, wie DIE Mode aussieht, und meistens gibt es auch kein klar definiertes Aussehen. Jeder einzelne von uns ist einzigartig. Manche Menschen kleiden sich ähnlich, aber keiner ist gleich wie der andere. Aber was ist Mode eigentlich? Mode ist eigentlich nichts anderes als die Bekleidung des Menschen und alles, was dazugehört und was mit ihr zu tun hat. Jeder Mensch hat einen eigenen Stil, einen eigenen Charakter, den man modisch unterstreichen kann, um seine Individualität zu unterstreichen. Vor allem in der modernen Welt hat die Kleidung diesen Stellenwert und dient nicht mehr ausschließlich dazu, den Körper zu bedecken oder eine Gesellschaftsschicht zu repräsentieren. Natürlich kann man zeigen, dass man sich Designer-Kleider leisten kann, jedoch hat das in der heutigen Zeit viel weniger Wirkung als noch vor mehreren hundert Jahren. Die sogenannte Mode gibt es schon seit Jahrtausenden. Zum ersten mal kam der Mensch mit Mode in Kontakt, als er sein Schamgefühl entwickelte und begann, z.B. in der Steinzeit, sich mit Fellen und Tierhäuten zu bekleiden. Seither hat sich sehr viel getan und das Modeverständnis hat sich durch die Jahrhunderte extrem verändert, z.B. die Männer- und Frauenkleidung. Dass Männer enge Strumpfhosen trugen, war zur Zeit von Ludwig XIV

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normal. In der heutigen Gesellschaft wäre es undenkbar und würde eher verspottet, als dass es als Machtausdruck angesehen würde. Ein großer Wechsel der Mode war sicher auch, als die Männer die klassische Tunika gegen eine schwere, kalte Ritterrüstung tauschten. Dies war ein Ereignis, bei dem sich der Trend drastisch verändert hat. Nicht zuletzt hat sich die

Trend anschließt. Solch ein Trendsetter ist z.B. der Schauspieler Cameron Dallas, der immer wieder Jugendliche dazu auffordert, sich so ähnlich zu kleiden, wie er es tut. Im alltäglichen Leben muss unsere Mode praktisch, funktionell und für unsere Anforderungen gemacht sein, auch wenn wir nach wie vor erwarten, dass sie uns optisch ge-

Mode in den letzten beiden Jahrhunderten stark verändert, obwohl wir heute noch einige Gruppierungen haben, die sich so kleiden wie z.B. im 20. Jahrhundert. Vor allem wird ein Trendwechsel von sogenannten Trendsettern so stark beeinflusst, dass Modelabels unmenschliche Summen an prominente Werbepartner bezahlen, die dann die Kleidung empfehlen und darauf hinweisen sollen, dass jeder die Kleidung der Modelabels kauft und sich diesem

fällt. Die Modefrage hängt immer mit dem ästhetischen Empfinden jedes einzelnen Menschen zusammen, denn auf diesem Wege drücken wir uns aus und entwickeln eine eigene Identität. Das gilt selbst für Menschen, denen die Mode eher nicht wichtig ist: Indem sie nicht allzu sehr auf sie achten, strahlen sie genau das aus. Die Mode für den Alltag ist in den meisten Fällen günstig und nur so auffällig, wie es für den Anlass angemessen ist. Im Laufe der Zeit haben sich


TITELTHEMA

Gruppierungen gebildet, deren Mitglieder sich ähnlich kleiden und mit Mode mehr als nur Kleidung assoziieren. Für sie ist Mode eher eine Lebenseinstellung, die ausgeübt wird. Solch eine Gruppierung sind z.B. die Gothik Gruppierung oder die Hipster-Bewegung. Mode kann aber nicht nur eine Lebenseinstellung sein, sondern auch eine Kunstform. Die

neu und vertraut dabei auf die Ideen der Modeschöpfer. Der bekannt Modedesigner Karl Lagerfeld sagte einmal, dass jeder Mensch, der eine Jogginghose trage, die Kontrolle über sein Leben verloren habe. Doch im Moment bekommt die Jogginghose sehr viel Aufmerksamkeit und wird sogar zum Trend. Mit dieser Aussage hat Karl Lagerfeld wohl falsch gelegen, da

MODE-ZITATE Sobald eine Mode allgemein geworden ist, hat sie sich überlebt. Marie Freifrau von EbnerEschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin Mode ist, was man selber trägt. Was unmodern ist, tragen die anderen. Eine gut gebundene Krawatte ist der erste, ernste Schritt im Leben. Oscar Wilde (1854 - 1900) irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor Es ist ja doch nun einmal nicht anders: die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft. Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799) deutscher Physiker Ich stand nie unter Druck. Stress – kenne ich auch nicht. Ich kenne nur Strass.

Kleidung und der Stil, den wir aus ihr machen, ist für viele Menschen mehr als eine Notwendigkeit. Für sie ist die Mode ein künstlerischer Ausdruck. Sie definieren bewusst ihren eigenen Stil, um damit eine artistische Lebenseinstellung auszustrahlen. Aus dem Entwerfen von Mode kann man einen eigenen Beruf machen und als Designer in bestehende Firmen einsteigen. Das erfordert natürlich sehr viel Können, doch einkleiden muss sich der Mensch ständig

eine Jogginghose noch lange nichts über die Kontrolle des eigenen Lebens aussagt. Wichtig ist, dass jeder sich so anzieht, wie er es für sich und natürlich auch für die Situation passend findet. Jeder einzelne von uns ist ein Unikat. Uns gibt es alle nur einmal und das ist auch gut so! Alex Thaler

Mode ist die Nachahmung derer, die sich unterscheiden wollen, von denen, die sich nicht unterscheiden. Mode bleibt Mode, bis sie den Leuten aus dem Hals hängt. Karl Lagerfeld, Modeschöpfer Innerhalb der Freiheit, die Mode einem gibt, muss man aufpassen, dass man keine Versprechen gibt, die man nicht einhalten kann. Guido Maria Kretschmer (*1965), Modedesigner Charme ist der unsichtbare Teil der Schönheit, ohne den niemand wirklich schön sein kann. Sophia Loren, Schauspielerin

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INTERVIEW

DEN HORIZONT ERWEITERN Interview mit Hannes Hofmann Warum haben Sie sich nach Ihrer Tätigkeit in der Privatwirtschaft entschlossen, als Lehrer zu arbeiten? Ich habe bei meiner Arbeit in einem Privatunternehmen mit vielen Menschen zu tun gehabt. In meiner Abteilung waren mir fünf Mitarbeiter zugeteilt, denen ich in technischen Fragen zur Seite stand, denen ich darüber hinaus als Führungskraft in vielerlei Hinsicht Unterstützung bot. Es reizte mich, das gesammelte Wissen und die vielfältigen Erfahrungen nicht nur in der Firma zu belassen, sondern sie an junge Menschen weiterzugeben. Meine Funktion als Führungskraft in einem Privatunternehmen hat mit meiner Aufgabe als Lehrer einiges gemeinsam: Menschen führen und begleiten, in technischen Fragen und bei der Suche nach Lösungen zur Seite zu stehen. Nach vielen Jahren in der Privatwirtschaft hat es mich gereizt, das als Maschinenbauingenieur erworbene Wissen und die vielfältigen Erfahrungen an junge Menschen weiter zu geben. Wie können Sie Ihre beruflichen Erfahrungen jetzt als Lehrer nutzen? Ich nutze sie insofern, als dass ich besser verstehe, welchen Sinn das theoretische technische Wissen in der Praxis hat. Für mich besteht die Aufgabe des Unterrichts nicht darin, Wissen zu übermitteln, um es dann abzuprüfen. Die größte Prüfung besteht darin, nach Abschluss der Schule in die Arbeitswelt hinauszugehen und sich Aufgaben zu stellen, die man lösen soll. Der Unterricht sollte darauf ausgerichtet sein. Was hat Sie dazu motiviert, zusätzlich zu Ihrem Studium zum Ingenieur in München noch den Master an der Zollverein School of Management and Design abzuschließen? Vor dem Masterstudium war ich im technischen Vertrieb tätig. Dort wurde mir bewusst, dass eine Aus-

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bildung im technischen Bereich heutzutage nicht mehr ausreicht. Der Faktor „Kunde“ und wirtschaftliche Fragen müssen berücksichtigt werden: Ist das, was ich konstruiere, überhaupt verkäuflich? Zahlt sich ein Produkt von den Kosten her aus? Beim MBAStudiengang habe ich gelernt, betriebswirtschaftlich zu denken. Sie haben schon viel Erfahrung in der Arbeitswelt gesammelt. Welche Voraussetzungen sollten Schüler für eine Arbeit im Bereich Produktentwicklung und Management mitbringen? Kreativität ist sehr wichtig und viel Neugierde. Neugierde für technische Lösungen und Neugierde dafür, was der Markt braucht. Man sollte ein gewisses Gespür dafür haben, welche Bedürfnisse die Leute haben. Also: Wenn ich ein Produkt entwickle, dann geht es heute nicht mehr so sehr darum, nur eine technische Aufgabe zu lösen, sondern es geht vielmehr darum, einen Wunsch, ein Bedürfnis zu erfüllen. Diese Tendenz nimmt kontinuierlich zu. Wie kann sich ein Schüler außerhalb der Schule auf die Berufswelt vorbereiten? Erstens erscheint es mir wichtig, sich für viele Sachen zu interessieren. Zweitens sollte man versuchen, Aufgaben selbständig zu lösen. Meinem Sohn habe ich geraten, selbst einen Sommerjob oder eine Praktikumsstelle zu suchen, sich selbst zu bewerben, auf die Leute in den Firmen eigenständig zuzugehen, eben alles autonom zu machen. Das ist eine gute Übung für später. Wenn man dabei einen Fehler macht, passiert ja nicht viel und man ist für das spätere Berufsleben besser gewappnet. Man hat dann schon Erfahrung darin, wie man z. B. eine E-Mail schreibt. Man sollte einen Lebenslauf parat haben, aus dem hervorgeht, wer man ist und was man kann. Man sollte sich auch Gedanken darüber machen, wie man sich in ei-

HANNES HOFMANN nem Betrieb präsentieren möchte. Welche positiven Erfahrungen haben Sie im Ausland gemacht? Ich habe festgestellt, dass das Leben im Ausland den eigenen Horizont stark erweitert. Im Umgang mit anderen Kulturen lernt man viel über andere Menschen, aber auch viel über sich selbst. Jeder Schüler bzw. Student sollte mindestens zwei Jahre im Ausland verbringen. Für mich war das eine bereichernde Erfahrung. Was würden Sie einem Maturanten der TFO vor Beginn seiner weiteren beruflichen Laufbahn mit auf den Weg geben? Begeisterungsfähigkeit, immer offen sein für Neues, auf Leute zugehen und am Ende immer der eigenen Intuition folgen. Darauf achten, was für einen gut ist. Und nicht zu viel ans Geld denken (lacht). Nathan Vikoler


INTERVIEW

PER L´EDUCAZIONE SOCIALE Intervista con Milena Belluzzi Ci racconti qualcosa su di Lei! La prima cosa che devo dire subito è che sono nata a Brunico, sempre vissuto a Brunico, frequentato qua le scuole. Poi mi sono spostata solo a Bologna per l´università. Perciò sono una tipica rappresentante di quel gruppo italiano di Brunico nata da genitori italiani (venivano da Mantova) che si è integrata molto bene nella società locale. Come hobby mi piace molto stare all´area aperta, mi piace fare le gite in bicicletta, per esempio mountain-bike e andare in montagna sia d´estate che d´inverno. Invece non vado a sciare. Mi piace molto leggere però devo dire che ho tempo solo in estate, in estate leggo libri che piacciono a me. Anche nel periodo scolastico leggo ma solo i libri in funzione di quello che dovrò fare a scuola. Mi piace viaggiare. Tutto quello che è bello mi incuriosisce. Una partita a carte o un buon libro? Tutti e due perché, giocare a carte significa condividere una passione con gli amici ma in molti momenti è un buon libro che mi riscalda il cuore. Infatti avevo imparato anche il „Watten“, „Mau Mau“ e tutti i vostri giochi. Non leggo volentieri i Thriller e i Gialli perché li ritengo una perdita di tempo. Allora, d’estate mi piacciono dei romanzi che hanno uno sfondo un po’ umano. Con amici: fare un viaggio o cucinare? Sicuramente fare un viaggio infatti questa è una nostra abitudine, siamo in due coppie, ogni anno facciamo almeno due viaggi insieme alla ricerca delle maggiori capitali. Adesso abbiamo anche iniziato a

visitare delle città italiane perché abbiamo deciso che bisogna conoscere anche l’ Italia. Abbiamo sentito che Lei insegnava in una scuola media, perché la scelta di cambiare in una scuola di 2 grado? E stata una scelta pensata, sofferta. Però era un momento in cui avevo bisogno di un cambiamento perché la scuola media mi aveva dato tutto quello che mi poteva dare come esperienze e come insegnamento

ed anch’io non avevo più niente da dare alla scuola media. Questa è stata la cosa che mi ha fatto pensare: annoiarmi in un lavoro che io amo era la cosa peggiore che mi potesse capitare e allora ho preso questa decisione difficile. E stata una sfida perché questa scuola è orientata più sulle materie tecniche perciò le materie letterarie non hanno la stessa importanza e allora non vengono neanche studiate ed approfondite nello stesso modo. Quindi ho dovuto proprio ridimensionare le mie aspettative e il mio modo di insegnare. A volte mi dà meno soddisfazioni però altre volte sono contenta di lavorare con dei ragazzi più grandi anche se vorrei che fossero più critici, più collaborativi, più maturi e più pronti a mettersi in gioco.

Cosa ne pensa dell‘ espressione „Südtirol ist nicht Italien“ che in Alto Adige viene usata molto, ha radici nel rassismo? Il razzismo è presente in Alto Adige come ovunque. Questo è un tema che tratto spesso nelle mie classi. Parliamo di razzismo, ma anche temi di vario genere. Ed una cosa che ho imparato personalmente è che in tutti noi c’è il seme del razzismo. Se uno ti dice “Io non sono razzista”, non gli credere. Questo seme del razzismo cresce perché è tutto sempre solo fondato su un punto, su un argomento. Abbiamo paura di quello che non conosciamo e se abbiamo paura, ci chiudiamo in noi stessi e da lì nasce il razzismo. Secondo Lei il razzismo ha a che fare con l’educazione? Sì, ha a che fare molto con l’educazione, perché è importante un’educazione sociale cioè la società ci fornisce dei cliché, per esempio i mass medio ci impauriscono, abbiamo paura di perdere il lavoro, non avremo più la nostra identità culturale, insomma ci fanno del terrorismo psicologico. A questo punto nasce la paura. E se nasce la paura tutti quelli che vengono nelle nostre zone che sono diversi da noi, li vediamo come persone che possono solo crearci dei problemi e mai essere una fonte di ricchezza culturale. Philipp Kerer e Lorenzo Giurintano

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INTERVIEW

ES LEBE DER SPORT! Treibe Sport oder du bleibst gesund Würden Sie Ihren Schülern davon abraten, sich rein vegetarisch zu ernähren? Gerhard Hilber: Ich glaube eine ausgewogene Ernährung ist immer noch am besten, dazu gehören auch Fisch und Fleisch. Bernhard Thaler: Nein, jeder wie er will! Ich rat aber ab sich in der Mittagspause von belegten Brötchen, Chips und Cola zu ernähren. Das machen sehr viele Schüler. Claudia Larcher: Ja. Monika Mutschlechner: Nein. Was halten Sie von modischen Outfits im Sportunterricht? Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen im Fall von unangemessen bekleideten Schülern? Hilber: Ich würde unangemessene Outfits im Sportunterricht verbieten. Thaler: Sportmode im Unterricht ist mir egal, Hauptsache ordentliche Schuhe und dass die Bekleidung nicht stinkt. Auch das kommt bei den Schülern oft vor, weil sie die Sportsachen kaum wechseln. Larcher: Mir sind keine Fälle bekannt, ansonsten würde ich die Schüler ansprechen. Mutschlechner: Ich bin der Meinung jeder sollte sich so kleiden, wie er sich am wohlsten fühlt. Bei modischen Fauxpas reicht meistens die Reaktion der Mitschüler, um dem Ganzen Abhilfe zu schaffen.

allem familiär und zeitlich bedingt. Sie sind Trainer eines Teams und müssen es vor dem Wettkampf motivieren. Welche Strategie verfolgen Sie? Sind sie dann eher der Küchenpsychologe oder der Weltkriegsrhetoriker? Hilber: Bei der Motivation gibt es kein Patentrezept. Wichtig sind einige wenige Hinweise, die mit klaren und verständlichen Worten mitgeteilt werden sollen. Zu viele Informationen können Spieler nicht umsetzen. Thaler: Ich motiviere je nach Bedarf und Situation. Aber wie bitte motiviert ein Küchenpsychologe? Larcher: Weltkriegsrethoriker Mutschlechner: Der Trainer hat es mit einer Ansammlung unterschiedlicher Charaktere zu tun, da gibt es den Hitzkopf, den Trainingsweltmeister, den schüchternen Jugendspieler, den fleißigen Arbeiter und den Star der Mannschaft. Klare Ansagen und gegenseitiger Respekt sind dabei sehr wichtig. Viele bekannte Sportler lassen Biografien über sich schreiben. Wie würde der Titel ihrer Biografie lauten? Hilber: Erfolg ist kein Zufall Thaler: Ich bin kein bekannter Sportler und würde auch keine

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Was halten Sie von diesem Zitat? „Es gibt nur einen Grund für alles, was du anfängst zu tun. Wenn du nicht der Beste sein willst, gibt es keinen Grund, da raus zu gehen und zu versuchen, etwas zu erreichen.“ Joe Montana, ehemaliger USamerikanischer AmericanFootball-Spieler. Hilber: Im Spitzensport muss man überzeugt von sich und seinen Fähigkeiten sein, sonst erreicht man nichts. Im Breitensport sind andere Ziele wichtiger, z.B. Gesundheit, Freundeskreis, Freizeitbeschäftigung. Thaler: Für Leistungssportler ist das vielleicht wahr, im normalen Leben muss man nicht versuchen überall der Beste zu sein. Larcher: Ich teile diese Meinung nicht. Ich finde, mit Spaß und Begeisterung dabei zu sein ist wichtiger, als der Beste zu sein. Mutschlechner: Das Zitat mag für den Leistungssport durchaus zutreffen, aber es gibt da ja auch noch den Gesundheitssport, den Breitensport, den Sport als Rehabilitation usw., bei denen es nicht darum geht der Beste zu sein. Nathan Vikoler und Benedikt Hofmann

Welche Sportart haben Sie noch nicht ausgeübt und warum? Hilber: Golf ist mir zu langweilig, sportlich für mich uninteressant. Thaler: Es gibt viele Sportarten, die ich noch nicht ausgeübt habe, weil es unmöglich ist alles zu machen. Larcher: Fallschirmspringen, weil diese Sportart sehr teuer ist. Mutschlechner: Heliskiing, Fallschirmspringen und da würden mir noch so einige einfallen. Die Gründe, warum ich sie noch nicht ausgeübt habe, sind vor

Biografie schreiben. Larcher: Der Weg ist das Ziel Mutschlechner: Es gibt so viele Biografien, die die Welt nicht braucht, meine wäre wohl eine davon….

SCHÜLER IN AKTION


INTERVIEW

AUGEN ZU-UND DURCH! Interview mit Ursula Hofer

Was ist das CLIL-Projekt? Wie stehen Sie dazu? Das CLIL-Projekt ist ein Projekt, bei dem der Fachunterricht in einer Fremdsprache gehalten wird. Prinzipiell ist dieses Projekt eine gute Idee, weil man das Fachwissen mit Sprachwissen verbinden kann. Haben Sie ein Lieblingsbuch? Ich habe kein Lieblingsbuch, aber ein richtig gutes Buch habe ich vor kurzem auf Italienisch gelesen, „La tentazione di essere felici“ von Lorenzo Marone. Mir hat dieses Buch gefallen, weil mich die Hauptfigur amüsiert hat. Es handelt von einem verbitterten alten Menschen, der mit seinem Leben nicht abrechnen möchte, weil er weiß, dass seine Lebensbilanz negativ ausfallen würde. Ironie und Sarkasmus bestimmen seinen Alltag. Nichtsdestotrotz, im Laufe der Handlung bekommt er ein Herz für sich und andere.

Urlaubsinteressen? Am liebsten Städtereisen und Badeurlaub. Welche 3 Sachen würden Sie in den Urlaub mitnehmen? Buch, Zahnbürste und Reiseführer Was charakterisiert Sie am meisten in der Wohnung? Mein kreatives Chaos! Lieblingssportler und warum? Ich habe keinen Lieblingssportler, dafür eine Lieblingsmannschaft, den BVB (Borussia Dortmund). Lebensmotto? Mein Lebensmotto ist „Augen zu und durch“. Sind Frauen die besseren Autofahrer? Gleich gut und gleich schlecht wie Männer. Wie sollte der perfekte Schüler sein? Intelligent, witzig, kritisch und mit guten Manieren. Ein/e Freund/in kommt zu Besuch. Was kochen Sie? Wahrscheinlich ein Nudel-

URSULA HOFER gericht. Eher eine Lasagne. Fleischgerichte sind nicht so meins. Ein Vorsatz fürs neue Jahr? Habe ich keinen. Die gehen meistens schief. Sie kennen die Stadt München gut. Was würden Sie empfehlen, dort zu unternehmen? Einen Krustenbraten in einem Wirtshaus essen und an einer Stadtführung auf Bayrisch teilnehmen. Benjamin Feichter und Walter Volgger

JEDEM SEIN INSTRUMENT Welcher Lehrer spielt welches Instrument? Auch wenn unsere Schule auf Technik spezialisiert ist, spielt Musik an der TFO eine wichtige Rolle. Bei vielen schulischen Veranstaltungen, wie Eröffnungsgottesdienst, Weihnachtsfeier, Jubiläen…, aber auch bei vielen außerschulischen, z.B. caritativen Veranstaltungen… geben einige Lehrer den „Ton“ an. Viele Lehrer an unsere Schule sind musikalisch begabt. Nun kommen Sie zum Zug: Welcher Lehrer spielt wohl welches Instrument? Obwohl viele Lehrer mehrere Instrumente spielen, ist hier jedem Lehrer nur ein Instrument zuzuordnen.

a) Egger Philipp b) Vendramin Marco c) Weber Andreas d) Weitlaner Daniel e) Niederkofler Egon f) Grigoletto Dario g) Huber Markus h) Oberhollenzer Kurt i) Walder Günther j) Zingerle Hubert k) Stricker Max

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LÖSUNG: Egger Philipp (Tuba) Weber Andreas (Trompete) Niederkofler Egon (Kontrabass) Huber Markus (Tenorhorn) Walder Günther (Klavier) Vendramin Marco (Gitarre) Grigoletto Dario (Gitarre) Zingerle Hubert (Gitarre) Weitlaner Daniel (Schlagzeug) Oberhollenzer Kurt (Schlagzeug) Stricker Max (Schlagzeug)


INTERVIEW

LEHRER MIT LEIDENSCHAFT Interview mit Bernhard Öttl Sie sind seit dem Schuljahr 2016/17 Vizedirektor an der TFO. Was hat sich mit diesem Ihnen verliehenen Machtzuwachs für Sie konkret verändert? Was ist Macht? Ich bin der Meinung, dass dieses Amt wenig mit Macht zu tun hat, sondern dass man darin eher zu einem Diener wird. Wenn es wirklich um Macht ginge, hätte ich das Amt wahrscheinlich nicht angenommen. In welcher Richtung soll sich unsere Schule Ihrer Meinung nach entwickeln? Mein Wunsch ist die positive Stimmung in der Schule zu erhalten und zu verbessern sowie ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl aller Mitglieder der Schulgemeinschaft. Jeder, der aus dieser Schule kommt, sollte neben den fachlichen Qualifikationen auch etwas von der „Kunst, kein Egoist zu sein“ (R.D. Precht) gelernt haben.

eine Augenweide sind. Andere wiederum haben technisch konstruktiv atemberaubende Formen und Dimensionen. Manche bieten ganz faszinierende Ein– oder Ausblicke. Meine Favoriten gehen in Richtung Minimalismus. Also Bauwerke, die in sich stimmig sind und nichts Überflüssiges besitzen. Das spannende an der Architektur ist das Gesamte. Es beginnt mit dem Ort (jeder Bau kommuniziert mit der Umgebung) geht über die Funktion, die Proportionen, die gewählten Baumaterialien usw. und über allem sollte das Wohlbefinden der Benutzer und Betrachter stehen. Annalena Jud und Sabrina Clara

Üben Sie Ihren Beruf als Architekt noch aus? Derzeit praktisch gar nicht. Trotzdem interessiere ich mich nach wie vor für das Gebaute in der näheren Umgebung und in der Welt. Für eigene Projekte bleibt aber neben der Schule keine Zeit. Gibt es für Sie architektonische Meisterleistungen, die Sie besonders faszinieren? Ja, durchaus. In jeder Epoche und in jeder Größenordnung gibt es Bauwerke, die in gestalterisch-harmonischer Hinsicht

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VIZEDIREKTOR BERNHARD ÖTTL

Was liegt architektonisch im Trend? Gestalterische Trends möchte ich gar nicht kennen. Natürlich bekommt man, wenn man sich auf dem Laufenden hält, mit, was vermehrt zur Anwendung kommt. Es ist in der Architektur so wie bei allen Künsten: Wer einem Trend hinterher läuft, ist sowieso schon zu spät dran. Jede Bauaufgabe ist neu zu entwickeln. Und natürlich muss man neue Materialien, konstruktive Möglichkeiten usw. mit einbeziehen. Als Trend im weiteren Sinn sollte sich Architektur meiner Meinung nach mit Ressourcenverbrauch (Bodenfläche, Energie…) viel mehr auseinandersetzen, als es die Architekten derzeit tun.


INTERVIEW

NACHGEFRAGT Nach einem anstrengenden Tag in der Schule ... kann es passieren, dass ich am späten Nachmittag mit einem Buch in der Hand einschlafe. Normalerweise warten aber noch Arbeit im Haushalt oder Vorbereitungen für den nächsten Schultag. Mit etwas Disziplin geht sich auch noch die eine oder andere Aktivität zur Stärkung der physischen Fitness aus. Das Wochenende verbringe ich ... mit meiner Familie ... mit langen Wanderungen ... mit meiner Freundin. Wenn ich Zeitung lese ... dann die FF, die ich abonniert habe. Über das Tagesgeschehen informiere ich mich nur selten aus Tageszeitungen, sondern fast täglich über Nachrichten auf verschiedenen Fernsehkanälen (Rai3, ORF, ZDF, Rai Südtirol…). In meiner Freizeit ... lese ich gerne Bücher: Belletristik verschiedenster Genres und Sach-

bücher am liebsten über Philosophie, Psychologie, und Gehirnforschung. Zu Hause ... koche ich gerne. Selbst gemachte Schlutzkrapfen bekommt man selten bessere als bei mir. Lehrer zu sein ... war nicht immer schon mein Traum. Als Jugendlicher wollte ich Jurist werden. Dann begann ich aber Architektur zu studieren. Zuerst war es eine wirtschaftliche Notwendigkeit, nun bin ich Lehrer aus Leidenschaft. Als junger Vater brauchte ich einen Job. Bald machte mir das Unterrichten Spaß, dafür dauerte mein Architekturstudium entsprechend länger. Nach dem Studium ... hat mir die Schule weiter viel Freude und Genugtuung bereitet. Die Architektur aber nicht weniger. Hauptsächlich wegen privater Gründe entschied ich mich in der Schule zu bleiben. Als Vizedirektor wünsche ich mir, dass

das Menschliche in der Schule nicht zu kurz kommt. Ein gutes Klima zwischen allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft liegt mir am Herzen. Meine schönste Erinnerung an die Schule ... ist jene an eine schwer zu führende Klasse. Es war die einzige Klasse in meiner langen Laufbahn, vor welcher ich mich bei der ersten Begegnung nicht einmal vorstellen konnte. So schlimm ging es da zu. Die Klassenlehrerin gab ihren Auftrag im Dezember ab und ich habe ihn übernommen. Über den Rest des Jahres ist es dann gelungen, Vertrauen und gegenseitige Anerkennung zu schaffen, sodass gegen Ende der letzten Stunde vor Schulschluss ein (eigentlich „schlimmer“) Schüler aufgestanden ist und ohne ein Wort zu sagen angefangen hat, in die Hände zu klatschen. Alle anderen Schüler haben es dann gleich gemacht. Standing Ovation. Maximilian Berna

SIMPLY THE BEST Anekdote aus dem Schulleben Damals, als das Fach Technisch Zeichnen noch viele Wochenstunden hatte und in Doppel- und Dreistunden – Einheiten mit Muse gearbeitet wurde, war es hin und wieder erlaubt, beim Zeichnen Musik zu hören. Eines Nachmittags kam ich also zu so einer Dreistundeneinheit mit großem Radio in den Zeichensaal und stellte es auf den Schrank. Auf Wunsch der Schüler wurde „Radio Holiday“ eingestellt. Nach etwa einer halben Stunde Arbeit wollte ein Mädchen austreten. Ich habe mir nichts dabei gedacht und habe es erlaubt. Nach etwa einer weiteren halben Stunde war zwischen den Popsongs die Stimme der Moderatorin aus dem Radio mit folgenden Worten zu hören: „Die Klasse 2B der Gewerbeoberschule Bruneck ist gerade beim Technischen Zeichnen und bedankt sich bei Professor Öttl mit „simply the best“ von Tina Turner, dass sie dabei diese Sendung von Radio Holiday hören darf“. Die Schülerin war im Sekretariat gewesen und hatte beim Radiosender angerufen. Bernhard Öttl

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INTERVIEW

LERNEN MACHT KLUG Interview mit Hildegard Niederbacher Sie haben im Herbst eine Tagung in Toblach zum Thema „Lernen“ besucht. Um was ging es? Es handelte sich um eine Fortbildung für pädagogische Fachkräfte des Kindergartens, der Grund-, Mittel- und Oberschule aus dem Raum Pustertal und Osttirol. Heidrun Stöger (Professorin für Erziehungswissenschaften an der UNI Regensburg) stellte ein Modell des selbstregulierten Lernens an der Grundschule vor. Willi Stadelmann (Leiter der Bildungsplanung Zentralschweiz) sprach zum Thema „Jeder lernt anders“. Warum lernt jeder anders? Zunächst muss man sich fragen: Was heißt „lernen“? - Lernen heißt nicht nur Speichern von Wissen, sondern auch Aneignung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensweisen, Entwickeln von Handlungsstrategien, Strategien, wie ich mit dem Lernen umgehe. Wenn das alles „lernen“ ist, dann hat jeder eine eigene durch die Umwelt gesteuerte Lernbiografie. Um erfolgreich zu lernen, muss Neues an Altes andocken. Herr Stadelmann sagt, dass je mehr Wissen und Können im Gehirn bereits gespeichert ist, umso mehr gelingt es, Neues zu verankern. Je mehr wir lernen, umso mehr bildet sich die eigene Individualität aus. Daher sind wir aufgerufen, möglichst viel zu lernen, um individueller zu sein, ein Unikat zu sein! Stadelmann unterstreicht auch die immense Wichtigkeit ausreichenden Schlafens. Der Schlaf ist die Zeit des inten-

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sivsten Lernens! Sage es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun und ich werde es können. (Konfuzius) Was ist mit „Lernbiografie“ gemeint? Die Lernbiographie eines Menschen entsteht durch die soziale Umwelt. Jedes Kind hat eine andere Lernbiographie, je nachdem in welche Familie es hineingeboren wird, welche Schule es besucht, welche Lehrpersonen, welche Mitschüler es hat, in welchen Vereinen es Mitglied ist, ob es in Besitz eines Haustieres ist, eine Sportart betreibt. Die soziale Umwelt steuert das Lernen eines jeden Einzelnen. Das Gehirn verändert sich im Laufe des Lebens, in der Kindheit und in der Jugend am schnellsten. Lernen macht intelligent! (Willi Stadelmann)

HILDEGARD NIEDERBACHER

sagt: „Die Straße zum Erfolg besteht aus jahrelangem, zielstrebigem Üben. Kurz gesagt: Use it or lose it!

Die Straße zum Erfolg besteht aus jahrelangem, zielstrebigem Üben. Kurz gesagt: Use it or lose it! (Willi Stadelmann)

Hat man die Intelligenz in den Genen? Da fällt mir spontan ein Satz von Willi Stadelmann ein: „Wir sind nicht Sklaven unserer Gene, kein Kind wird intelligent geboren.“ Wir werden mit Leistungspotenzialen geboren, die durch die soziale Umwelt angeregt werden. Beispiel: Ein erfolgreicher Fußballer wird nicht von Anfang an gut spielen, alles muss gelernt und geübt werden. Eine Klavierspielerin kann auch nicht von der Geburt an Klavier spielen. Lernen macht intelligent. Wie Stadelmann

Mit realistischer Selbsteinschätzung und festgestellten Fortschritten motiviert man sich zum Lernen. (Heidrun Stöger, sinngemäß)


INTERVIEW

IM SCHLAF LERNEN Wie funktioniert „selbstreguliertes Lernen“? Heidrun Stöger hat das Prinzip des selbstregulierten Lernens am Beispiel einer Grundschulklasse verdeutlicht. Grundsätzlich geht es darum zu lernen, die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen und realistische Ziele zu setzen, zum „SelberTun“ anzuregen. Heidrun Stöger hat eine Unterrichtseinheit an einer Grundschule vorgestellt. Dabei sollten die vier Grundrechnungsarten eingeübt wer-

den. Die Schüler mussten über mehrere Wochen regelmäßig 10 Hausaufgaben machen. Sie mussten zunächst eine Selbsteinschätzung abgeben, ob sie die gestellte Aufgabe lösen könnten. Bei der Verbesserung der Aufgaben in der darauffolgenden Unterrichtsstunde erfuhren sie, ob ihre Einschätzung richtig war. Die Schüler haben durch viel Einsatz erfahren, dass durch Übung und Fleiß Fortschritte erzielt werden können. Mit Fortschritten motiviert man sich zum Lernen. Eine

verbesserte Selbsteinschätzung unterstützt das Lernen.

TESTE DICH SELBST! Lies zunächst die 8 Sätze in Textfeld A durch und versuche dir einzuprägen, wer was getan hat. Beantworte anschließend die Fragen in Textfeld B! Du wirst merken, dass die Aufgabe nicht leicht ist. Lies nun die 8 Sätze in Textfeld C und beantworte anschließend die Fragen in Textfeld B! Du wirst nun feststellen, dass diese Antworten viel leichter fallen, da du ein Vorwissen hast, an das du anknüpfen kannst.

TEXTFELD A: • Hans baute ein Boot. • Urs ließ einen Drachen steigen. • Lutz aß einen Apfel. • Boris ging über das Dach. • Jochen versteckte ein Ei. • Dominik setzte die Segel. • Peter schrieb ein Drama. • Viktor drückte den Schalter.

TEXTFELD B: • Wer • Wer • Wer • Wer • Wer • Wer • Wer • Wer gen?

aß einen Apfel? versteckte ein Ei? drückte einen Schalter? ging über das Dach? setzte die Segel? baute ein Boot? schrieb ein Drama? ließ einen Drachen stei-

TEXTFELD C: • Noah baute ein Boot. • Benjamin Franklin ließ einen Drachen steigen. • Adam aß einen Apfel. • Der Weihnachtsmann ging über das Dach. • Der Osterhase versteckte ein Ei. • Christoph Kolumbus setzte die Segel. • William Shakespeare schrieb ein Drama. • Thomas Edison drückte einen Schalter.

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ZEITUNGSWELTEN

ZEITUNGSHÄNDLER MEINES VERTRAUENS Papierwaren Oberschmid Name des Geschäfts: Oberschmied PapierwarenZeitungen (beim Kolpinghaus) Namen der Inhaber: Waltraud Oberschmied und Vittorio Chinaglia Wie lange arbeiten Sie schon in der Zeitungsbranche und welches Sortiment haben Sie? Waltraud: Vor 4 Jahren haben wir eröffnet. Wir verkaufen Zeitungen und Schreibwaren. Zigaretten, Briefmarken und “gratta e vinci“ führen wir nicht. Prima di aprire il negozio, Lei ha esercitato un’altro mestiere? Vittorio: Ero capo di una ditta di autotrasporti. Adesso sono in pensione. Waltraud voleva fare qualcosa nella pensione. Così abbiamo deciso di aprire un’edicola-cartoleria. Waltraud ama di stare in mezzo alla gente. Come vanno gli affari: Siete contenti con il reddito? Vittorio: Si può vivere, il negozio va bene. All’inizio era un po’ difficile, perché questo locale prima dell’apertura era trascurato e vuoto e la gente non si aspettava un nuovo negozio. Con tanta fatica ci siamo creati un giro di clientela. Warum kaufen Ihrer Meinung nach viele Leute in Ihrem Geschäft ein, wo es doch viel Konkurrenz gibt? Waltraud: Unsere Kunden suchen den persönlichen Kontakt. Wir haben längere Öffnungszeiten und nehmen uns die Zeit, mit den Leuten ein bisschen zu plaudern.

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Vittorio Chinaglia und Waltraud Oberschmied

Voi avete la fama di essere molto gentili. Vittorio: La gentilezza è molto importante! Salutare le persone ed essere cordiale è il nostro modo di fare.

alla gente. Kommen viele Jugendliche in Ihr Geschäft? Waltraud: Ja, vor allem Mädchen, die nach Jugendzeitungen suchen.

Gibt es auch eilige, „stumme“ Kunden? Waltraud: 99,9 % der Kunden bleiben etwas länger, um zu plaudern. Man merkt, dass sich die Kunden wohl fühlen und gerne ein bisschen “small talk” machen. Zu uns kommen auch Touristen, und zwar alle Jahre wieder. Sie sagen uns dann, dass sie unsere Herzlichkeit sehr schätzen.

Cosa centra la madrelingua nella vendita? Vittorio: La gente rispetta la mia madrelingua e cultura. Non ci sono problemi di comprensione.

Quali giornali , quale riviste sono richiesti? Vittorio: In lingua italiana vanno di piú i giornalieri. In lingua tedesca entrambe due: giornali e riviste. Abbiamo delle riviste di ogni tipo e per ogni gusto. La grande scelta piace

Welche Zeitungen/Zeitschriften bevorzugen Sie? Waltraud: Dolomiten, Tageszeitung, Alto Adige lese ich alle Tage. Mich interessieren aber auch die “Klatschzeitungen”. (lacht) Secondo Lei, l’internet è una grande concorrenza o persino una minaccia per la stampa? Vittorio: Ancora no, forse nella futura generazione. Nathan Vikoler


HISTORISCHES

SCHULANEKDOTEN Efriede Steinmair erinnert sich

Spürnasen Herr Oberleiter war der erste Schulwart der TFO in Stegen. Täglich sperrte er die Schule um 6:45 Uhr auf und jene Schüler, die schon früher ankamen, warteten immer bereits am Eingang und machten sich ein Spiel daraus, die Zahlenkombination der Alarmanlage auszuspionieren. Obwohl sich der damalige Schulwart große Mühe gab, den Code geheim zu halten, hatten die Schüler ihn nach spätestens einer Woche herausgefunden. Herr Oberleiter erfand immer neue Methoden, um die Schüler vom Schauen abzuhalten. Doch selbst der Hut vor seiner Hand zum Abschirmen half ihm wenig, so musste die Kombination ständig gewechselt werden. Keiner war vor dem Spürsinn der Schüler sicher. O Tannenbaum... Zu Weihnachten hatte die benachbarte Mittelschule ‚Dr. Josef Röd‘ einen Weihnachtsbaum im Eingangsbereich aufgestellt. Es war eine schöne, nicht zu große Tanne, die mit handgeschnitzten Figuren aus dem Gadertal geschmückt war. Nachdem die Schule am Tag vor Weihnachten zu Ende war und die Schuldienerin mit dem Aufräumen begonnen hatte, fragte sie nach, was mit dem Baum geschehen sollte und da er nicht mehr gebraucht wurde, entschloss sie sich, ihn mit nach Hause zu nehmen. Die Leute staunten nicht schlecht, als die Schuldienerin am Abend mit dem geschmückten Baum unterm Arm bei den Ursulinen vorbeiging. Nach Weihnachten brachte sie die Holzfiguren, die einem Schüler gehörten, schön eingepackt und mit etwas Süßem dazu zurück. Der Junge freute sich gewaltig, da er die Figuren nicht hätte verschenken dürfen und seine Mutter schon danach gefragt hatte.

Viel Rauch um nichts! Als die TFO noch in Stegen war, war sie noch nicht in einem eigenen Gebäude angesiedelt sondern war Teil eines Wohnkomplexes. Unmittelbar über den Chemielabors, direkt oberhalb des Lüftungsschachtes waren mehrere Wohnungen. In einem dieser Apartments wohnte eine junge, hübsche Frau, die sich ständig über die Rauchwolken vor ihrem Fenster beschwerte, die eigentlich völlig ungefährlich waren. Aber sie ließ sich nicht beirren und beschwerte sich auch im Folgenden jedes Mal in der Schule. Fazit: Viel Rauch um nichts! Schöne Aussichten Das damalige Nachbarhaus der TFO in Stegen lag ein paar Meter höher als die Schule, das ermöglichte dem damaligen Nachbarn eine freie Sicht aus seinem Garten auf den Eingangsbereich der Schule. Seiner Frau passte das gar nicht, weil ihr Mann diese Möglichkeit dazu nutzte, um den jungen Lehrerinnen nachzuschauen. Wenn sie ihn dabei erwischte, dann machte sie ihm die Hölle heiß. Es entwickelte sich ein richtiges Verhaltensmuster: Jedes Mal, wenn er im Freien saß und Mundharmonika spielte, wusste man, dass seine Frau wieder mal ausgeteilt hatte. Ein Mann der Tat Als die Schule in Stegen eingerichtet wurde, parkte eines Tages ein Lieferwagen der Pedakta vor dem Eingang. „Ein altes Vaterle“ (Schulwarte der TFO Bruneck) stieg mit drei Facharbeitern aus dem Van und packte mit an, als die Schulmöbel in die Schule zu tragen waren. Die Assistierenden spotteten, dass die jungen Arbeiter diesen Mann, der leicht deren Vater hätte sein können, so schuften ließen. Erst als der Lieferwagen verschwand, stellte sich heraus, dass der ältere Herr nicht zur Firma gehörte. Es war der neue Direktor, der die Herumstehenden in Staunen versetzte. Aufgezeichnet von Maximilian Berna

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SCHÜLERLEBEN

DER DURCHSCHNITTSSCHÜLER

Wir haben unseren Mitschülern auf den Zahn gefühlt und wollten von ihnen wissen, wie ihr Alltag aussieht: Wie spät sie aufstehen, wie viel Zeit sie für die Auswahl ihrer Klamotten brauchen, wie lange sie im Bad benötigen, wie oft sie ihre Hausaufgaben abschreiben und noch vieles mehr!

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SCHÜLERLEBEN

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REZENSION

DIE RÄUBER & MACBETH Zeitlos und aktuell

Das Theaterstück „Die Räuber“ von Friedrich Schiller wurde am Mittwoch, 26. Oktober 2016 im „teatro stabile di Bolzano“ für Oberschüler verschiedener Schulen aufgeführt. Der Regisseur hat sich die Freiheit genommen, Teile des Stücks an die heutige Sprache und Umgebung anzupassen, um die Handlung dem jungen Publikum schmackhafter zu machen. Einige Passagen wurden in heutiger Jugendsprache vorgetragen und auch verschiedene nicht in die Zeit passende Requisiten verwendet. Bildschirme, Jeans, halbautomatische Handfeuerwaffen, Weine mit gedrucktem Etikett, Plastikschaufeln, T-Shirts und Topfpflanzen gehören einfach nicht ins 18. Jahrhundert. Die eineinhalb Stunden dauernde Aufführung (ohne Pause) war weder anstrengend noch langweilig, da die Szenen abwechslungsreich und mit viel Begeisterung von Seiten der Schauspieler dargestellt wurden. Die Inszenierung wich allerdings sehr vom Original aus dem 18. Jahrhundert ab, vor allem das Ende stimmt nicht mit dem ursprünglichen Drama überein. Die Bühnenkulisse bestand aus einem Baugerüst, das zu Beginn von einer bedruckten Leinwand überspannt war und später abgenommen wurde, um einen Ortswechsel darzustellen. In der oberen Etage des Gerüstes war ein Schloss zu sehen, die Stützen stellten den Wald der Räuberbande und zum Teil das Schlossgewölbe dar. Das Stück wurde immer wieder durch Lieder unterbrochen, die von den Schauspielern selbst gesungen wurden. Alles in allem war es eine sehr gelungene Theateraufführung, vor allem weil sie auch für Schüler ohne Vorkenntnisse gut verständlich war. Mir hat die Aufführung gut gefallen. Prädikat: sehr sehenswert.

Maximilian Berna 3Ch

Zum Inhalt: Das Stück „Die Räuber“ von Friedrich Schiller handelt von den zwei Brüdern Franz und Karl Moor, Söhne des mächtigen alten Maximilian Moor. Karl, der Erstgeborene, war immer schon der Lieblingssohn des Vaters. Franz versucht deshalb, durch Intrigen seinen Bruder auszuspielen, der fern von zu Hause in Leipzig studiert. Es gelingt Franz, Karl als Verbrecher hinzustellen und den Vater dazu zu bringen, Karl zu verstoßen. Karl wird daraufhin Räuberhauptmann. Am Ende klärt sich alles auf und Franz nimmt sich das Leben. Leider stirbt auch Amalia, die Geliebte von Karl, die ebenfalls hinters Licht geführt wird.

SOZIOGRAMM ZU MACBETH

Macbeth – The Story In Scotland there is a battle against the Norwegians in which Macbeth fights really bravely and because of that King Duncan decides to make him the new Thane of Cawdor. After the battle Macbeth and his friend Banquo meet three witches who make a prophecy about Macbeth becoming Thane of Cawdor and king and Banquo’s descendants becoming kings. A little later, Macbeth becomes officially Thane of Cawdor. His wife wants Macbeth to kill the king, so he could become king immediately. Macbeth kills the king and King Duncan’s son flees because he could be suspected to be the killer and that’s why Macbeth becomes the new king. Macbeth sends someone to kill Banquo and his son because they could become dangerous for him as king. Macbeth and Lady Macbeth are overcome with guilt and turn mad. Macbeth goes again to the witches who tell him that he can’t be killed by a man born of a woman and that he won’t be killed until the forest comes to his castle. Macbeth feels a bit relieved. Macduff doesn’t trust Macbeth and flees to England to Malcolm, so Macbeth has Macduff’s family killed. Lady Macbeth kills herself. Malcolm and Macduff raise an army to get Scotland back. When attacking Macbeth’s castle they use branches as camouflage and so the forest moves towards the castle. Macduff kills Macbeth. Macduff was able to do so because he was not born of a woman as he was cut out of his mother’s womb. Macbeth – The Performance We saw the play Macbeth on 31st January 2017. I think the play was put on stage in quite an interesting way and it was well played. It was quite difficult because the plot of Macbeth is not easy. The actors played their roles well and enthusiastically. They had perfect English and tried to make it funny. Personally, I would have preferred if there had been more actors, because that would have made the play a bit clearer. I wasn’t always sure which character was played at the moment. After all I liked the play and found it quite interesting. Written by Sebastian Gutweniger, 5MaB

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KOMMENTAR

JOB IST KRIEG! Auf Leistung getrimmt

In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wird es immer schwieriger, einen Job zu finden. Die wichtigste Grundlage für einen Arbeitsplatz in der heutigen Zeit sind eine gute Ausbildung und eine gute Selbstpräsentation. Die Arbeitergeber haben oft eine große Anzahl von Bewerbern, unter denen sie beliebig auswählen können. Sie sind keinesfalls gezwungen, einen für sie „unpassenden“ Bewerber zu nehmen. Deshalb gilt für die Arbeiternehmer das Motto „Job ist Krieg“. Heute möchte wahrscheinlich jeder vermeiden, als unterqualifizierte Arbeitskraft in das Berufsleben zu starten und einen Job suchen zu müssen. Vielmehr ist es schon normal, die Abschlussprüfung zu haben, wohingegen vor etlichen Jahren die Mehrheit keinen Maturaabschluss hatte. Das führt wohl oder übel dazu, dass die Menschen immer mehr auf Leistung getrimmt werden, worunter die Kreativität am meisten leidet. Kreative Personen haben in den Industriestaaten einen schweren Stand, wie man besonders am Beispiel der Hikikomori in Japan sieht. Hikikomori sind besonders kreative Menschen, die im Gegensatz zur breiten Masse „anders“ sind und nicht dem gesuchten Profil entsprechen. Im Gegenteil, sie kommen mit der ihrem Empfinden nach einschränkenden Denkweise und auf Leistung orientierten Arbeitshaltung nicht zurecht. Diese Leute tauchen unter, leben meist bei ihren Eltern und verlassen den ganzen Tag ihr Zimmer nicht. Sie schämen sich für sich selbst und möchten deshalb nicht in der Öffentlichkeit zu sehen sein. Solche Personen gibt es natürlich nicht nur in Japan. Dort ist dieses Phänomen aber besonders häufig, weil Japan um jeden Preis die starke Industrienation bleiben will, die es durch den Fleiß seiner Bürger geworden ist. Doch ich finde es ein Glück, dass es Menschen gibt, die „anders“ sind. Wenn wir überlegen, wie Länder zu reichen Industrieländern geworden sind, wird uns auffallen, dass dies

ohne kreative Köpfe nicht der Fall wäre. Damit die Industrie etwas produzieren kann, braucht es zuerst Leute, die etwas erfinden, die neue Entdeckungen machen. Da sind logischerweise ein gewisses Maß an Fantasie und Innovation gefragt. Beides ist nur dann vorhanden, wenn Menschen ihren eigenen Weg frei gehen können und nicht in eine Schiene hineingepresst werden. Genau dieser Aspekt muss von Unternehmen berücksichtigt werden. Die Methoden zur Auswahl der Bewerber müssen entsprechend angepasst werden, um auch solchen Menschen eine Chance zu geben. Das wird ein Unternehmen bereichern und das Arbeitsklima verbessern. Bis jetzt existieren vielfach Auswahlmetoden für Bewerber, bei denen der menschliche Aspekt wenig miteinbezogen wird. Solche Arbeitgeber interessiert nur die Leistung des Einzelnen. Genau

diese Problematik will das Theaterstück „Die Grönholm-Methode“ aufzeigen. In diesem Stück wird auf übertriebene Weise gezeigt, welche Auswahlverfahren für einen Job in der Führungsebene angewandt werden. Die potentiellen Arbeitnehmer werden dabei oft mit fragwürdigen Methoden ausgewählt und dabei an ihre psychische Grenze gebracht. Diese Vorgehensweise empfinde ich als besonders gefährlich und menschenverachtend. Vielmehr sollten die Mitarbeiter nach menschlichen Kriterien ausgewählt werden, mit dem Fokus auf Teamfähigkeit. Schwierige Aufgaben können gemeinsam bewältigt werden und dafür braucht es teamfähige Mitarbeiter. Der Job sollte also nicht „Krieg“ sein, sondern Zusammenarbeit. Damit wird das Ergebnis der Arbeit sicherlich nicht schlechter, sondern sogar stark verbessert. Michael Galler, Klasse 4Ch

Die Grönholm-Methode Der spanische Autor Jordi Galceran (geb. 1964 in Barcelona)arbeitet als Übersetzer, Dramatiker und Schauspieler. Das 2003 uraufgeführte Stück Die Grönholm-Methode verhalf dem mehrfach preisgekrönten Autor zum internationalen Durchbruch. Galceran führt dem Publikum auf schonungslose Art und Weise die Techniken und Mechanismen aktueller Bewerbungsverfahren vor Augen. Das Theaterstück wurde mittlerweile in über 30 Ländern gespielt und sogar verfilmt. Die Grönholm Methode zeigt vier Protagonisten, die in die Endrunde eines Bewerbungsverfahrens für den Managerposten eines internationalen Konzerns kommen. Dabei sind die vier Bewerber völlig auf sich gestellt, Anweisungen und Handlungsaufträge bekommen sie anonym durch einen Briefkasten. Während des Verfahren müssen sie immer mehr Aspekte ihres Privatlebens preisgeben: Sie treten in einen extremen Konkurrenzkampf, da sich angeblich ein Vertreter der Personalabteilung unter ihnen befindet. Einfühlungsvermögen, soziale und kommunikative Fähigkeiten treten immer mehr in den Hintergrund. Was zählt, sind Macht, Erfolg und Ehrgeiz. Galceran zeigt die Ware Mensch in einem sich verselbstständigenden wirtschaftsorientierten Bewerbungsprozess. Das Stück wurde im November als Gastspiel des Theaters der Jungen Welt (Leipzig) in Südtirol aufgeführt.

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REPORTAGE

IM LAND DES TRINKBAREN GOLDES Eine Reportage von Johannes Amort In der Förderwoche absolvierte ich das vorgeschriebene Pflichtpraktikum der 5. Klasse in der Schlossbrauerei Maxlrain im Landkreis Rosenheim und lernte allerhand Spannendes über das Bierbrauen. Aber alles begann so … Es ist ein Schultag wie jeder andere, man sitzt in den Klassenräumen und lässt sich vom Frontalunterricht berieseln. Plötzlich fällt das Wort Bier seitens des Lehrers und sofort sind alle Blicke aufmerksam auf ihn gerichtet. Es kommt zu einem anregenden Gesprächen über die Kunst des Bierbrauens. In den darauffolgenden Schulstunden begannen wir im Praxisunterricht unser eigenes Bier herzustellen. Nach einigen kleinen Startschwierigkeiten ging es dann endlich los: Wir begannen mit dem Einmaischungsprozess, also damit, das geschrotete Korn ins Wasser im Braufass zu geben, schauten einige spezifische Kurzfilme zum Thema Bier und das war´s fürs Erste. Nach vier Wochen war es dann endlich so weit: Das Bier war fertig gereift und bereit für die Verkostung. Es schmeckte vorzüglich, auch die Lehrpersonen waren recht angetan. Um mich noch weiter mit dem Thema Bierherstellung befassen zu können, habe ich mich bei der Wahl des Unternehmens für das jährliche Pflichtpraktikum für die Schlossbrauerei Maxlrain entschieden. Im Jänner ging es endlich los. Während die ersten vier Klassenstufen unserer Schule die Förderwoche bestritten, machte ich mich am Wochenende vor Beginn der Förderwoche mit einem Klassenkollegen auf den Weg Richtung Rosenheim. Nach einer zweistündigen Zugfahrt mit der ÖBB, wo wir über die Aussprache der italienischen Durchsagen des Zugführers lachten, kamen wir endlich in Rosenheim an. Von dort ging es mit der Regionalbahn weiter nach Bad Aibling und schließlich mit dem Auto nach Innerthann, wo sich unsere Übernachtungsmöglichkeit befand. Als wir dort ankamen, realisierten

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wir endgültig, dass wir uns mitten im Nirgendwo befanden. Nur ein einzelner einsamer Bauernhof tröstete über die ansonsten gähnende Leere der winterlich verschneiten Felder hinweg. Ich dachte mir, das kann ja heiter werden! Nach genauem Studium der Umgebung und der Busfahrpläne im Internet erkannten wir, dass wir wohl nicht viel vom Nachtleben in Rosenheim mitbekommen würden. Also fiel die nette Abendgestaltung in den hiesigen Schankstätten schon einmal flach!! Unser erster Arbeitstag startete um 6 Uhr morgens, als wir uns zu ei-

eine moderne Brauerei erinnerte, schlug uns schon ein markanter, fast penetranter Biergeruch in die Nase. Wir durchliefen im Laufe der Woche alle Bereiche der Brauerei, wo wir den Alltag der Mitarbeiter begleiteten und kleinere Arbeiten verrichten sollten. Ich war dem Sudhaus zugeteilt worden, also dem Bereich, wo die eigentliche Bierherstellung stattfindet. Meine erste Aufgabe bestand dari, 30 Kisten mit nicht normgerecht gefüllten Bierflaschen zu öffnen, um diese wieder in den Abfüllprozess zurückzuführen. Nach der zwanzigsten Kiste hatte ich es schließlich sogar geschafft, mehrere Blasen an den Händen zu haben, die durch das teils überschäumende Bier zu wahren Schmerzexplosionen zwischen meinen Fingern führten. Um 9 Uhr gab es dann endlich Brotzeit und ich konnte dem Verlangen meines rebellierenden Magens nach einem Wurstbrot und dem Verarzten meiner Hände nachgeben. Nach dieser ausgiebigen Mahlzeit ging es einen Stock höher in den „Gärkeller“, also den Ort, wo die Hefe zur Würze gegeben wird und durch die alkoholische Gärung aus einem bräunlich-gelben Zuckerwasser ein heiß begehrtes Kultgetränk hergestellt wird. Während ich fasziniert die obergärige Hefe bei der Produktion von Unmengen an SCHÜLER BEIM HERSTELLEN DER MAISCHE CO2-haltigem Schaum beobachtete, der aus einer Luke an der Seite des Gärtanks über eine Rutsche in nem reichhaltigen deutschen Frühein Auffangbecken hinabgleitestück in den kleinen Speisesaal der te, erklärte mir ein BrauereiangePension begaben. Der Kaffee war stellter in schönstem bayrischen schwarz, heiß und schmeckte eher Dialekt den Unterschied zwischen nach Spülwasser als nach Kaffee. obergäriger und untergäriger Hefe Da wir auf das Koffein aber nicht aus brautechnischer Sicht: „Die verzichten wollten, würgten wir obergärige Hefe schwimmt durch ihn trotzdem runter. Anschließend ihre fadenartige Form an der Oberfuhren wir mit einem Mitarbeiter fläche, aber nur solange sie auch der Brauerei, der neben der Pennoch arbeitsfähig ist, denn dann sion wohnte, in einem alten Auto, sinkt sie ab wie ein leckgeschladas nach einem Kolbenfresser betgener Dampfer. Somit kann man telte, zur Brauerei. die Hefe, die an der Oberfläche Als wir in den Eingangsbereich einschwimmt, abschöpfen und bis zu traten, der eher an ein mittelaltereinhundertmal neu kultivieren und lich angehauchtes Gewölbe als an wiederverwenden.“ Darauf kam


REPORTAGE

dann meine Gegenfrage: „Ja, und was ist mit der untergärigen? Kann man die auch so oft verwenden?“ „Ja die schwimmt ja nicht. Deshalb kann man auch nicht zwischen der altersschwachen und der jungfräulichen Hefe unterscheiden. Deshalb muss nach maximal sechs Braugängen diese erneut angekauft werden, da die alte für nicht mehr als nur noch zur Düngung der Felder genutzt werden kann.“ Um 15 Uhr war unser Arbeitstag zu Ende und für uns ging es auf schnellsten Weg in das brauereieigene Gasthaus, um endlich auch das hiesige Bier probieren zu können. Es war nicht von dieser Welt und passte vorzüglich zur Schweinshaxe, die ich genüsslich verspeiste. Als wir unserem Durst Genüge getan hatten, fuhren wir mit dem Bus nach Bad Aibling, um etwas zu finden, was für unsere stark eingeschränkte Abendgestaltung zumindest ein klein bisschen mehr Spaß bringen könnte. Natürlich bedachten wir in unserem Kaufrausch nicht, dass wir von der Bushaltestelle bis zu unserem wohlig warmen Zimmer gut und gern zwei Kilometer Fußmarsch zu bewältigen hatten. Als wir schließlich ausgekühlt und mit klammen Fingern, die Einkaufstaschen umklammernd, in unser Zimmer traten, fühlten wir uns wie im Paradies, als wir die herrliche Wärme der Heizung spürten. Nach dem Aufwärmen packten wir unsere Beute aus dem Einkaufszentrum aus und zauberten uns ein kaltes Abendessen aus Thunfisch, Oliven und einigen Scheiben Brot. Zum Nachtisch gab es Pickup und Gummibärchen. Natürlich köpften wir die ein oder andere Bierflasche und labten uns an dem herrlichen Gerstensaft. Der darauffolgende Tag verlief nach fast dem gleichen Schema. Am dritten jedoch waren wir in der Abfüllanlage eingeteilt und unterhielten uns mit den Mitarbeitern über ihre Arbeit. Dabei fanden wir heraus, dass sie so gut wie jedes Jahr nach Südtirol komme,n um

BIER BEIM GÄREN

bei uns Schi zu fahren und Speck zu essen. Am Donnerstag und am Freitag war dann putzen angesagt. Die gesamte Brauerei wurde in ihre Einzelteile zerlegt und jedes Teil einzeln penibel geputzt. Am Abend leerten wir unsere letzten Biervorräte, was doch mehr Zeit und Beharrlichkeit benötigte als gedacht und gingen irgendwann in den frühen Morgen-

stunden ins Bett mit den Worten „Hopfen und Malz, Gott erhalt´s!“ auf den Lippen. Am Samstag ging es dann für uns wieder Richtung Heimat. Als wir wieder von Bergen umgeben waren, hatte ich einen Anflug von Melancholie, ob des Endes der schöne Woche.

GOLDIGES PRODUKT

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LIEBLINGSZEITUNG

ZEITUNGSWELTEN Videoaktiv & Zebra

Die Zeitschrift „Videoaktiv“ ist eine im Zweimonatstakt erscheinende Zeitschrift, in der es hauptsächlich um die großen, aber auch kleinen Neuheiten in der Welt des Films geht. Ich bin ein leidenschaftlicher Fotograf und Filmemacher, weshalb ich auch ein Abonnent von „Videoaktiv“ bin. Durch diese Zeitschrift werde ich sehr gut beraten, was das Aussuchen von neuen Objektiven oder einer neuen Kamera anbelangt. Das ist aber nur möglich, da in jeder Ausgabe Tests und Vergleiche zwischen den TopModellen, aber auch zwischen den billigen und teuren Geräten angestellt werden. Außerdem wird in der Zeitschrift viel über das Finden der richtigen Kameraperspektive oder das Aussuchen von Drehorten geschrieben. Eigentlich erhält man in jeder Ausgabe jede Menge Hilfestellungen von der Idee bis zum fertigen Film. Was mir außerdem besonders gefällt, ist die Rubrik, in der jedes Mal eine neue Bear-

MAXIMILIAN BERNA

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beitungssoftware für Mac oder PC samt Testergebnis vorgestellt wird. Eine eindeutige Zielgruppe für diese Zeitung gibt es meiner Meinung nach gar nicht, da es „alles für jeden gibt.“ Es gibt Anleitungen und Tipps für den Anfänger, ebenso wie für den Amateur, den Hobbyfilmer und natürlich auch für den Profi. Die Kameravergleiche reichen vom 100 Euro Camcorder bis zu einer 75.000 Euro teuren Kinokamera, mit der z.B. Hollywood Blockbuster gedreht werden. Im Gegensatz zu anderen Magazinen besticht die Zeitschrift dadurch, dass in jeder Ausgabe Grundlagenwissen zu Fotografie und Film vermittelt wird. So lernt auch der Anfänger beispielsweise, wie man mit einer Drohne Selfies schießen kann. Auch wenn der Spaß mit rund 600 Euro kein billiger ist, ist es eine tolle Spielerei mit der man grenzenlos kreativ sein kann. Die Zeitschrift ist optisch ein Eyecatcher. Wenn man sie sieht, beEntdeckt habe ich die Zeitung „Zebra“ in der Schule; sie ist eine Straßenzeitung, die auf Initiative der OEW (Organisation für eine solidarische Welt) erscheint und die von freiwilligen Südtirolern ehrenamtlich erstellt wird. Das Besondere an der Zeitung ist, dass die Hälfte des Ertrages von 2€ direkt an den Verkäufer geht. Die Verkäufer sind meist Kriegs- oder Wirtschaftsflüchtlinge und sehen die Arbeit als wertvolle Beschäftigung. Jeder der Verkäufer ist gemeldet und bekommt einen Ausweis, um die Garantie der Echtheit zu gewährleisten. Inhaltlich ist die Zeitung sehr vielseitig und das Layout wie die Schrift sind sehr kreativ gestaltet. Die Zeitung will unterhalten, informieren, aufklären. Die Zeitschrift Zebra berichtet von lokalen Ereignissen, sie enthält aber auch News und Reportagen zu globalen Themen. Einen besonderen Stellenwert haben Themen, die mit Immigration und Entwicklungszusammenarbeit verbunden sind. Die „Zebra“ ist ein Sprachrohr für sozial engagierte Menschen. Besonders

merkt man sofort, dass es ein Magazin mit vielen Tipps und Hilfestellungen ist. Ich finde das Layout sehr ansprechend, da man gleich beim Öffnen der Zeitschrift die wichtigsten Themen der Ausgabe erfährt. Die Zeitschrift wird vom gleichnamigen Online Magazin herausgegeben. Es gibt eine Printversion und einen PDFDownload. Diese beiden unterscheiden sich zwar nicht, jedoch gibt es zusätzlich die Webseite, auf der man aktuelle Infos erhält. So wie die Zeitschrift ist, ist sie gut. Ich bin sehr froh, dass es diese Zeitschrift gibt, und bin auch schon so manchem Rat gefolgt, den ich von der Zeitschrift bekommen habe. Alex Thaler

gelungen finde ich die Seite mit den „Good News“, die ganz im Gegensatz zur Devise „Bad news are good news“ steht. Die Zeitschrift macht auch vor Tabuthemen nicht Halt, schreibt über Gleichberechtigung, bringt Reportagen über Menschen, die gegen den Strom schwimmen. Auch Interviews mit wichtigen und weniger bekannten Persönlichkeiten kommen nicht zu kurz. Das Besondere ist dabei, dass die Artikel sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch geschrieben sind. Die Zeitung hat auch meist einen kreativen Teil, wo verschiedene Rezepte oder Anleitungen zu finden sind. Positiv hervorzuheben sind die vielen Bilder, die die verschiedenen Texte auflockern, denn ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Die „Zebra“ lebt vom Verkauf auf den Straßen Südtirols, in der Onlineversion kann man die bereits erschienenen Ausgaben nachlesen. Alles in allem ist und bleibt die Zeitung Zebra die bekannteste ehrenamtlich produzierte Straßenzeitung Südtirols.


LIEBLINGSZEITUNG

ZEITUNGSWELTEN Wunderwelt Wissen & FF

Unsere Lieblingszeitschrift ist „Wunderwelt Wissen“. Sie bietet einen guten Einblick in die Welt der Wissenschaft. Mit dem Untertitel „Entertain your brain“ versucht die Zeitung, mit wissenschaftlich -technisch orientierten Themen die Leser zu begeistern. Das Interessante an dieser Zeitschrift ist, dass viele Informationen mit Hilfe von Graphiken und Bildern veranschaulicht sind. Auch ohne spezielles Vorwissen ist es möglich, die Texte zu verstehen. Man kann sagen, das Motto der Zeitung lautet: „ Wissen ist Macht!“ Warum genau „Wissen ist Macht“? Weil Wissen bereichert! „Wunderwelt Wissen“ wird von vielen wissenschaftlichen Quellen gestützt, darunter hauptsächlich von der Fernsehsendung „Galileo“ und enthält deshalb auch einen Sonderteil zu dieser Sendung. Die Zeitschrift enthält eine Reihe von Texten zu bunt gemischten Themen, die das Allgemeinwissen des Lesers erweitern, wobei jeder Fachbegriff gut verständlich erklärt wird. Es werden Fragen geklärt, die sich kein Leser im alltäglichen Leben stellt, beispielsweise: Wieso ist OP- Kleidung grün? Viele interessante Fakten bereichern den Inhalt. Anders als bei anderen Zeitschriften sind die Artikel glaubwürdig und inhaltlich nicht übertrieben. Die Zeitung ist zudem sehr übersichtlich bzw. handlich aufgebaut und mit wenig Werbung gestaltet. Durch die vielen Graphiken und Fotos wird der Inhalt noch klarer und verständlicher. Wir haben die Zeitschrift gewählt, da uns bereits das Cover in seinen Bann gezogen hat. Wir würden die Zeitung allen wissenschaftlich und technisch Begeisterten empfehlen, da sie den Leser über verschiedenste Bereiche informiert und das Interesse jedes Einzelnen für die wunderbare Welt des Wissens weckt. Beim Lesen dieser Zeitschrift kommt niemals Langeweile auf.

TOBIAS WEGER UND ANNALENA JUD

NATHAN VIKOLER

Meine Lieblingszeitung ist die „ff“. Dies ist eine Südtiroler Wochenzeitung, die immer donnerstags erscheint. Sie ist für mich ansprechend, weil sie sehr gut recherchierte und inhaltsreiche Texte und Artikel veröffentlicht. Das Layout finde ich auch sehr ansprechend, weil die Gestaltung der Zeitung sich von anderen vergleichbaren Zeitschriften abhebt. Die gute Qualität der Bilder und die anschaulichen Grafiken begeistern mich zusätzlich zu den toll und attraktiv gestalteten Seiten und Texten. Es wird beispielsweise eine Doppelseite mit einem Bild und einem nur sehr kleinen Text belegt um das Bild sprechen zu lassen. In anderen Zeitungen stört mich häufig die viele Werbung, in der ff ist nicht viel Werbung enthalten, was mich sehr positiv stimmt. Die ff habe ich vor einigen Monaten erst für mich entdeckt, da mein Vater diese abonniert hat und sie somit immer zuhause „rumliegt“. Die ersten Tage bis Montag liegt sie normalerweise auf dem Nachttisch meines Vaters und ist somit fast unerreichbar für mich, dafür habe ich sie dann ab Dienstag völlig für mich allein. Wenn ich etwas ändern könnte wäre es das Papier, welches meiner Meinung nach etwas zu künstlich aussieht, aber es kann auch Markenzeichen der ff sein, was ich nicht beurteilen kann.

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LIEBLINGSZEITUNG

ZEITUNGSWELTEN Auto, Motor, Sport & Spiele, Filme, Technik

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Am Kiosk in Prettau, dem einzigen im Dorf, gibt es nicht nur Zeitungen, sondern auch allerlei andere Sachen, wie z. B. Fernseher, Laptops. Alles, was man so im Leben braucht. Ich mache regelmäßig einen Abstecher dorthin, um mir eine Zeitschrift zu kaufen. Besonders spricht mich die Zeitung „auto motor sport“ an. Ich bin ein großer Autoliebhaber. In der aktuellsten Ausgabe wird ein Vergleich der beiden Automodelle VW Passat und Touareg angestellt. Das Thema interessiert mich brennend, weil mein Nachbar sich einen Touareg kaufen möchte. Elektroautos der verschiedenen Hersteller begeistern mich ebenfalls. Auch zu diesem Thema gibt es ausführliche Informationen in „auto motor sport“. Im Vergleich zu anderen Zeitschriften bietet „auto motor sport“ viele Autotests, die das Aussehen, den

Komfort, die Leistungsfähigkeit usw. bewerten. Dadurch lernt man die einzelnen Autotypen detailliert kennen. Am Layout ist nichts auszusetzen. Die Zeitung spricht durch viele Bilder, Grafiken und Tabellen an. Die Texte erscheinen mir leserfreundlich, nicht zu lang und doch sehr informativ. Wer die Zeitung lieber am Computer liest, findet in der digitalen Ausgabe exakt dieselben Informationen und Bilder wie in der PrintAusgabe. Der Inhalt und die Aufbereitung sind identisch. Im Vergleich zur Online Ausgabe finde ich es angenehm, die Zeitschrift in der Hand zu halten, spannende Stellen zu markieren, eine besondere Seite zu falten, damit ich sie später wieder finde. Die digitale Ausga-

be sollte etwas mehr Abwechslung bieten. Ich denke da z.B. an Vorführungsvideos. Ich kann die Zeitung „auto motor sport“ jedem autobegeisterten Leser empfehlen. Man findet sie nicht nur in Prettau am Kiosk, sondern in jedem Zeitungsgeschäft.

Wie der Name des Magazins schon sagt, dreht sich in der „SFT“ alles um Technik für die persönliche Unterhaltung. Die Zeitschrift erscheint sehr klein, jedoch bietet sie mit über 80 Seiten unglaublich viel Lesestoff. Viele bemerken das nicht, da die Schrift sehr klein gehalten ist, wodurch die Illusion entsteht, dass das Magazin vorwiegend aus Bildern besteht. Die Kombinati-

on aus Bild und Text ist ideal und ermöglicht eine gute Übersicht. Um die Orientierung zu erleichtern, werden Bewertungen meist am Rand angebracht. Die „SFT“ gliedert sich in drei Teile (Filme – Technik – Spiele), die übersichtlich voneinander abgegrenzt sind. Im Technik-Teil werden neueste Produkte vorgestellt, die die Redaktion oftmals selbst getestet hat. Vom Smartphone zur Konsole über Kameras bis hin zu riesigen Stereoanlagen ist alles dabei. Alle Produkte erhalten eine Bewertung und ein ungefährer Kaufpreis wird auch genannt. Dieser Teil der Zeitung ist für mich persönlich weniger interessant. Vielmehr interessieren mich die zahlreichen Artikel über Filme und Serien. Am Beginn findet sich eine Liste von neuen Filmen oder solchen, die bald ins Kino kommen. Es wird die Handlung kurz beschrieben und wichtige Schauspieler und Regisseure werden genannt. Man erhält einen guten Überblick. Zwei oder drei Filme, die bereits erschienen sind, wer-

den sehr ausführlich kommentiert, wobei positive, aber auch negative Aspekte aufgezählt werden. Am allermeisten begeistert mich der Spiele-Teil. Hier werden Spielehighlights, die in naher Zukunft auf den Markt kommen, kurz vorgestellt. Spiele, die die Redaktion selbst getestet hat, erhalten positive oder auch negative Kritik und es werden jeweils Punkte (max. 3) für Action, Humor, Spannung, Anspruch und Gewalt vergeben. Durch die Bilder erhält man einen optischen Einblick ins Spielgeschehen. Als mein Freund mir dieses Magazin empfohlen hat, war ich anfangs skeptisch. Ich habe solche Themen lieber im Internet recherchiert. Jedoch änderte ich meine Meinung schnell und bin nun begeisterter Leser dieser Zeitung. Ein kleines Problem ist, dass dieses Magazin in Papierform nicht immer und überall erhältlich ist. Als Ersatz gibt es zum Glück die OnlineAusgabe, die keine großen Unterschiede zum Original aufweist.

Gabriel Mölgg und Walter Volgger

Kurt Niederwolfsgruber


GLOSSE - SATIRE

NEUE GÖTTER? The Influencer

Die riesige Menschenmenge ist aufgewühlt. Erwartungsvoll wird der Balkon über dem überfüllten Park beobachtet. Plötzlich wird das doppelte Fenster geöffnet und die Menge tobt; der Auftritt gleicht dem des Papstes im Vatikan. Jedoch hat der Papst zu wenig göttliche Ausstrahlung, um Mädchen reihenweise in Ohnmacht fallen zu lassen. So etwas kann nur Cameron Dallas, oben ohne und mit Calvin-Klein Unterwäsche… Cameron Dallas, 22 Jahre alt, mag Marken-Unterwäsche, hat einen Husky und ist von Beruf Internetstar oder „Influencer“. Man könnte meinen, es sei ein seltener Beruf, den er ausübt. Aber Cameron ist nur einer von vielen. Influencer gibt es in allen Formen und Farben, Größen und Altersstufen. Ihre Verhaltensweisen reichen von sympathisch, witzig bis absurd und absolut hirnverbrannt. Manche haben Talent und bei anderen fragt man sich, ob sie überhaupt etwas können. Doch etwas haben sie alle gemeinsam: Sie befehligen millionenstarke Armeen von Followern, Abonnenten und Freunden, angeworben und rekrutiert

in sozialen Medien wie Facebook, Twitter, YouTube, Snapchat, usw. Von ihren Anhängern verehrt, könnte man Influencer auch als „Götter unserer Zeit“ bezeichnen. Ihre Glaubensgemeinschaft - vor allem Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren - sieht sie als allmächtige Wesen, absolut perfekt, Kinder der Vollkommenheit. Und das sind sie wirklich. Deshalb kostet anfassen und ein Foto mit Autogramm bei manchen schon bis zu zehn Dollar, was jedoch meistens sehr gern bezahlt wird. Auch gern bezahlt werden die absolut nicht billigen Produkte, die Influencer selbst entworfen haben: Aufkleber, Sonnenbrillen, Smartphonehüllen, … und, und, und. Wegen ihres göttlichen Einflusses gilt: Influencer haben immer recht, wirklich immer! Werden sie hinterfragt oder wird sogar Kritik an sie gerichtet, verfallen ihre Anhänger regelrecht in einen Kampfmodus. Der Kritiker wird grausam, ohne Gnade verfolgt und unter einem Haufen von digitalen Beschimpfungen begraben. Begründete Kritik ist nicht nötig, da das Wichtigste bereits gesagt wurde.

DER MENSCH

Um das Ganze noch ganz klar zu betonen, wird auf Rechtschreibung natürlich nicht geachtet. Bei so vielen Influencern kann es schon mal passieren, dass es ein paar Streitigkeiten gibt. Der junge Experte hat für so etwas einen sehr passenden Fachausdruck aus dem Englischen: „Beef“. Sinngemäß ins Deutsche übersetzt heißt das so viel wie „Sie zoffen sich“. An sich nichts Schlimmes, doch in seltenen Fällen sind sie der Auslöser für radikale Glaubenskriege. Riesige Kinderkreuzzüge bilden sich und marschieren gegeneinander, bis eine Seite der anderen ihre Ideale aufgezwungen hat. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, und nachdem ich diese all diese Sachen geschrieben habe, merke ich erst, welche Vorteile ein Leben als Influencer mit sich bringt: Nur ein bisschen im Internet arbeiten und trotzdem das große Geld machen; Menschen herumkommandieren und Spaß haben und einfach berühmt sein. Ich glaube, ich beende den Text hier und gehe mir einen InstagramAccount erstellen und vielleicht auch noch einen auf Youtube. Kurt Niederwolfsgruber

Der Mensch hat zwei Beine und eine große Klappe; er labert unnützes Zeug, verspricht viel und macht nichts. Der Mensch wird im Reagenzglas gezeugt und der Chemiker ist erfreut; er empfindet das als natürlich und spricht auch gern davon. Er wird gemacht, hingegen nicht gefragt, ob er auch gemacht werden wollte. Der Mensch hat neben dem Trieb nach technischer Fortentwicklung zwei Leidenschaften: die der Zerstörung und die der Gier nach Macht. Man könnte den Menschen geradezu als Wesen definieren, das unersättlich ist. Wenn er sich der Natur bedient, dann tut er damit Recht, denn lange ist diese eh nicht mehr da. Der Mensch gönnt seiner Gattung keine Freizeit, daher hat er die Arbeit erfunden. Er darf nicht lottern, also sollen es die anderen auch nicht. Der Mensch zerfällt in zwei Gruppen: In die User von Apple und jene von Android. Beide haben sogenannte Smartphones, die abhängig machen. Der Mensch ist ein pflanzen- und fleischfressendes Wesen; manchmal frisst er auch Plastik, lieber hat er Pressknödel mit Kraut. Menschen miteinander gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die Krieg führen und solche, die Befehle befolgen. Es gibt Menschen, die sich trennen und solche, die davonrennen. Die verschiedenen Farben der Menschen halten einander für verschiedene Rassen: Weiße haben vergessen, dass alle Menschen gemeinsame Wurzeln haben und nicht sie allein die Herrscher sind. Im Übrigen ist der Mensch ein Lebewesen, das ständig simst, in sich selbst verliebt ist und seinen Hund in den Garten des Nachbarn kacken lässt. Manchmal gibt der Mensch auch Ruhe, aber dann ist er schon verstrahlt und tot. Neben den Menschen gibt es noch RTL-Konsumenten und Anhänger von Trump, aber die haben wir noch nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der nächsten Klasse. Frei nach einem Text von Kurt Tucholsky, Klasse 2 E

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SCHÜLER

DIE BIATHLONZUKUNFT Interview mit David Zingerle Biathlon ist eine der bekanntesten Wintersportarten. Die Sportart ist eine Kombination von Skilanglauf und Schießen. Dabei finden immer wieder wichtige Biathlon Wettkämpfe statt, welche von der Internationalen Biathlon Union (IBU) veranstaltet werden. Diese Sportart existiert bereits seit der Antike. Durch die Vermarktung im Fernsehen und in vielen anderen Medien wurde Biathlon zu einer konsequenten und erfolgreichen Sportart weiterentwickelt. Seit dem Jahre 1980 wird in der Biathlonszene vorwiegend die Skating-Technik benutzt. Für Südtirol ist Biathlon sehr wichtig. 2020 werden beispielsweise in Antholz die Weltmeisterschaften ausgetragen. Biathlon ist ein sehr beliebter Sport, sowohl für Junge als auch für Ältere. Auch in unsere Schule betätigen viele diese Sportart, darunter auch David Zingerle der Klasse 3ELB. Wie bist du zum Biathlon gekommen? Wie lange betreibst du diese Sportart schon? Ich habe schon sehr früh angefangen mit dem Langlaufsport. Bereits mit zwei/drei Jahren bin ich immer mit meinen Eltern beim Langlaufen mitgegangen. Ab dem sechsten Lebensjahr habe ich dann auch mit dem Schießen angefangen. Ich betreibe Biathlon bereits seit zehn Jahren. Welche Qualitäten muss man mitbringen? Man muss viele Qualitäten mitbringen: Ausdauer, Konzentration beim Schießen, Disziplin u.a.; man sollte aber auch

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sehr viel Freude daran haben. Wie oft bzw. wo trainierst du? Wenn ich kein Trainingslager habe, dann trainiere ich in Antholz. Das Trainingslager absolviere ich in Martell, Ridnaun und auch in Oberhof in der Skihalle. Hast du bestimmte Ziele in deiner Sportkarriere? Jeder, der diese Sportart betreibt, hat das gleiche Ziel, nämlich in den Weltcup zu kommen. Hast du schon mehrere Erfolge erzielt? Beim Dreiländerkampf erzielte ich den ersten und zwei Mal den dritten Platz. Zwei Mal konnte ich mir den Italienmeistertittel holen, sowie einmal den dritten Platz. Hast du dich bei dieser Sportart schon einmal verletzt? Nein, glücklicherweise habe ich mir noch keine Verletzungen zugezogen. Betreibst du auch andere Sportarten? Außer Biathlon spiele ich in meiner Freizeit mit meinen Freunden gerne Fußball. Hast du ein Idol? Wenn ja, wen? Ja, einen norwegischen Biathleten namens

Johannes Thingnes Bø. Würdest du diese Sportart weiterempfehlen? Warum? Weiterempfehlen würde ich die Sportart immer, da sie sich aus mehreren Disziplinen zusammensetzt, die man können muss. Interessant finde ich, dass sich nach dem letzten Schießen alles verändern und man auf einen schlechteren Rang zurückrutschen kann. Auch muss man sagen, dass Biathlon eine sehr kostenspielige Sportart ist. Glaubst du dass, es so weit kommen wird, dass du 2020 bei den Biathlon Weltmeisterschaften teilnehmen wirst? Nein, ich denke nicht. Erstens bin ich zu jung und zweitens gibt es sehr viele andere Sportler, die auch sehr gut sind. Sabrina Clara und Annalena Jud

DAVID IN AKTION


GLOSSE

ODE TO THE USA We love it

Seien wir doch mal ehrlich: Wir haben den besten Präsidenten der Welt! Einen, der mal etwas frischen Wind in die Bude bringt. Einen, der endlich versucht, mit seiner Partei die Weltherrschaft an sich zu reißen. Darf ich vorstellen: Der große, der mächtige, der legendäre Donald Trump. Wer sonst würde den Mexikanern eine kostenlose Klettermöglichkeit bieten? Wer sonst würde den Bewohnern des eisigen Nordkorea durch eine Wasserstoffbombe die nötige Wärme schenken? Wer sonst würde Amerika wieder „great“ machen? Unser Präsident wird die USA lieben, aber vor allem wird er dessen Präsidenten lieben. Ein Präsident braucht Selbstbewusstsein, um eine ganze Nation zu leiten, vor allem braucht er es aber, um die Bevölkerung von der Mauer zwischen den USA und Mexiko zu überzeugen. Wahrscheinlich würde er sogar einen Tunnel zwischen Mexiko und Kanada aus eigener Tasche finanzieren. Was für ein toller Präsident! Donald wird die Drogenjunkies zu einer gehobenen Gesellschaftsklasse ernennen, es sind schließlich die besten Steuerzahler. Durch die hohen Gelder, die dank

ihnen in die Staatskasse fließen, kann man an anderen Stellen anpacken, um die Wirtschaft zu verbessern. Und durch die paar Menschen weniger, nämlich jene, die an Suchtkrankheiten sterben, bleibt mehr Nahrung für die Restbevölkerung. Keine Überbevölkerung mehr! Weil wir schon von Überbevölkerung sprechen: Die Muslime haben die Frechheit, einfach in unser Land zu kommen und sich zu vermehren wie die Karnickel. Glücklicherweise haben wir unseren tollen Präsidenten, der ihnen Einreiseverbot verspricht. Soll man sie doch einfach nach Deutschland schicken! Ständig lesen wir den Schriftzug „Made in China“ auf unseren

Produkten. Wie verbessert dies unsere heimische Wirtschaft? Richtig: Gar nicht! Deswegen sollten wir uns glücklich schätzen, dass wir einen Präsidenten haben, der „China“ auf unseren Produkten durch „USA“ ersetzt und so den Import komplett stoppt. Nur noch einheimische Produkte. „Made in the USA“! Dass Trump ein großer Vogelfreund ist, wissen wir ja schon lange. Dass es aber so weit geht, dass er alle Windräder durch Bohrinseln ersetzt, hätte keiner gedacht. Die Windräder stellen eine große Gefahr für Zugvögel dar. Deswegen werden diese nun alle abgerissen, um sie durch vogelfreundliche Erdölbohrstationen zu ersetzen. Dieser Mann hat ein Herz für Vögel! Ein weiterer Punkt, den Trump komplett überarbeiten und verbessern will: Frauen. Überbewertete Objekte, die zu nichts weiter zu gebrauchen sind, als ihre Arbeit im Haus abzuleisten. Man sollte sie sowieso von jeglicher außerhäuslichen Arbeit fernhalten. Wofür auch? Sie haben keine politische Meinung und können eh nicht eigenständig denken. Zum Glück gibt es jemanden, der für sie denkt, unser toller Präsident! #letsMakeAmericaGreatAgain! Tobias Weger und Annalena Jud

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BERICHT

DOLOMITENFRONT Ausflug in die Geschichte

Am Anfang des Schuljahres hat die Klasse 4MaC einen Lehrausgang nach Sexten unternommen. Gemeinsam mit den norwegischen Erasmus-Schülern wurde ein Tag im Freilichtmuseum Rotwand verbracht. Um den historischen Hintergrund der Dolomitenfront von kompetenter Seite zu vermitteln, wurde eine Freilichtführung mit Frau Sigrid Wisthaler organisiert. Sie ist Mitglied des Vereins Bellum Aquilarum, der das Freilichtmuseum aufgebaut hat, und betreut als Historikerin die wissenschaftliche Arbeit des Vereins. Das Kriegsgebiet Die Front des Alpenkrieges (Südwestfront) verlief von 1915 bis 1918 (einige Abschnitte bis 1917) vom Ortlergebiet bis Triest. Das Hauptkampfgebiet verlief am Isonzo, Tagliamento und Piave. Einige Täler wurden sogar den italienischen Truppen überlassen, da zu wenige Soldaten zur Verfügung standen. Im November 1917 wa-

ren österreichisch-ungarische Truppen über den Isonzo vorgedrungen. Besondere Kriegsführung Die Alpenfront befand sich zum größten Teil in gebirgigem Gelände, oberhalb von 2000 bis fast 4000 m und stellte somit besondere Anforderungen an die Kriegsführung. So mussten buchstäblich jede Wasserflasche, jedes Stück Holz und alles, was man sonst zum Leben brauchte, mit Maultieren oder Trägern in die Stellungen transportiert werden. Sogar Geschütze hatte man mit menschlicher Muskelkraft auf die Rotwand in den Sextner Dolomiten gebracht. Für den Transport von verschiedenen Kriegsmaterialien setzte man auch einfache Materialseilbahnen ein, die meist mit Strom oder Benzinmotoren betrieben wurden. Zum Teil kann man heute noch die erstaunlichen Bauten sehen. Stellungen, Lager bzw. Kavernen wurden mit Holz ausgetäfelt und mit Dachpappe verkleidet, um sich vor Feuch-

DIE KLASSE 4MAC MIT FRAU SIGRID WISTHALER UND HERRN GERHARD HILBER

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tigkeit und Kälte zu schützen. Die Stellungen im Hochgebirge waren aufgrund der unwirtlichen Verhältnisse zwar schwierig aufzubauen, hatten aber auch den Vorteil, dass die Soldaten schwer angreifbar waren. Der Vorteil gegenüber den Kämpfen im Tal bestand auch darin, dass Flugzeuge aufgrund mangelnder Technik nicht in allen Zonen angreifen konnten. Alltag Das Leben der Soldaten im Hochgebirge war stark geprägt von Hunger, Krankheit und Tod. Die Lebensmittelversorgung wurde im Laufe des Krieges immer knapper, dadurch kam es häufig zu Darmerkrankungen. Die geschwächten Soldaten waren aber gezwungen, weiterhin schwere Arbeiten zu verrichten. Die mangelnde Hygiene führte zu starkem Läusebefall, der später durch eine Entlausungsstation im Tal bekämpft wurde: „[…] die ganze Nacht kein Ruh, man kann jetzt wegen die Läuse bald nicht mehr schlafen die peinigen die Leut noch ärger als die Italiener […]“ (Wisthaler: Karl Außerhofer – Kriegstagebuch, 12.7.1915, S. 118). Im Winter machten Kälte und Schnee den Soldaten zu schaffen und besonders gefährlich waren Lawinenabgänge. Den Soldaten wurden verschiedene Arbeiten zugeteilt, wie Patrouillengänge oder Wachdienste. Diese Dienste waren sehr gefährlich, da die Mannschaften häufig unter feindlichem Beschuss standen. Der österreichisch-ungarische Soldat Karl Außerhofer, stationiert im Gebiet des heutigen Freilichtmuseums, notierte dazu in seinem Tagebuch: „Um


BERICHT 9 Uhr abends ist die Arbeit losgegangen hinauf zu den Felsen u. dort eine Unterkunft bauen […], hier können die Bölz schön hineinschiesen in den Graben, haben nur 1000 m v. oben herab, dazu noch von den Steinen nirgends sicher u. von den Hindernissen völlig eingeschlossen daß man die Nacht nicht weiterkommen kann, gearbeitet bis 12 Uhr nachts dann noch 1 Stunde gebraucht bis zur Un-

terkunft bei Regen und Nebel.“ (Ebd., S. 118/119). Die technische Ausrüstung der Soldaten in den Höhenstellungen bestand vor allem aus Granaten, Maschinengewehren und Geschützen. Es gab damals im Gebirge sogar elektrischen Strom und Telefonleitungen. Die Essensrationen im Gebirge waren besser als im Tal. Es gab mehrere Mahlzeiten am Tag, die hauptsächlich aus Fleisch-

konserven, Zwieback u. a. bestanden. Theoretisch waren es 4000 Kalorien pro Tag. Relikte-was bleibt? Das Freilichtmuseum Rotwand in Sexten zeugt heute noch von den Kämpfen im Hochgebirge. Man kann neben Schützengräben und Stellungen auch noch weitere interessante Relikte aus vergangener Zeit finden, wie etwa Glasscherben, Dosen und

Schuhe.

MIT SCHÜLERN AUS NORWEGEN

Bellum Aquilarum Der Verein Bellum Aquilarum ONLUS wurde vor 12 Jahren von einigen Sextner Bürgern gegründet, um die Spuren des 1. Weltkrieges vor dem endgültigen Verfall und vor dem Vergessen zu bewahren. Die Initiative soll ein Mahnmal gegen den Krieg und dessen weitreichende Folgen sein. Das Projekt beinhaltet die Verwirklichung eines Freilichtmuseums auf der Rotwand, eines historischen Museums und eines Dokumentationszentrums in Sexten. Alle damaligen Kriegsparteien, welche heute die Staaten Italien, Österreich, Polen, Ungarn, Slowenien, Slowakei und Tschechien sind, sollen in die Realisierung des Projektes mit eingebunden werden.

Recherchebericht Habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt, welche Bedeutung die Überreste, die man im Dolomitengebiet findet, heute noch haben? Auch kleine Gegenstände und Spuren in den Felsen und der Natur geben uns interessante Einblicke in die Geschichte des Dolomitenkrieges. Diese Spuren sind für einen Laien und Wanderer oft nicht leicht zu entdecken und historisch einzuordnen. Frau Wisthaler, die sich seit vielen Jahren mit diesem Thema beschäftigt, hat uns mit ihrem Expertenvortrag im Gelände die Augen geöffnet und Zusammenhänge aufgezeigt. An historisch bedeutsamen Orten, wo Relikte sichtbar waren, hat Frau Wisthaler aus authentischen Quellen vorgelesen, wie etwa Kriegstagebüchern, die Momentaufnahmen der Alltagsgeschichte zeigen. Für den schriftlichen Bericht haben wir über die bei der historischen Wanderung angesprochenen Themen nochmals in Print- und Onlinemedien recherchiert. Dabei haben wir hauptsächlich auf Quellen vom Verein Bellum Aquilarum zugegriffen, die in Buchformat und auf der Homepage zugänglich sind. Interessante Quellen in diesem Bereich sind auch historische Zeitungen, die über eine Datenbank der Landesbibliothek Tessmann abgerufen werden können. Wir haben festgestellt, dass das Internet im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg eine große Rolle spielt, da sich Interessierte und Fachleute auf verschiedenen Plattformen austauschen. Vor allem, wenn man detaillierte Informationen zur Lokalgeschichte sucht, wird man dort fündig. Die Verfügbarkeit und vor allem die Aktualität von Informationen sind bei Online-Medien höher als bei Printmedien. Da die Informationsfülle zum Thema Gebirgskrieg sehr hoch ist, haben wir auf die Fachkompetenz einer Expertin vor Ort zurückgegriffen. Die von ihr zitierten Kriegstagebücher sind in diesem Zusammenhang Beispiele für herausragende Quellenqualität.

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MIKROMANN

TFO MIKROMANN Alle kennen den ö3-Mikromann. An unserer Schule und Umgebung ist auch ein Mikromann zirkuliert, der Antworten zu Tage gefördert hat, die jenen das Originals in nichts nachstehen. Lesen Sie selbst die bemerkenswerten Antworten von Schülern, Lehrern, Schulpersonal und Passanten. 1. Eine Frau betritt eine Straße. Sie sieht ein rotes Haus und weiß sofort, dass sie pleite ist. Warum? Antworten: „Keine Ahnung“ „Bo sie steat vor do feiwearhalle??“ „Nächsta froge bitte…“ „De spielt Monopoly“ (Richtig ist: Sie spielt Monopoly und ist auf der Schlossallee gelandet.) 2. Du hast ein Haus, bei dem alle Seiten nach Süden zeigen. Ein Bär kommt vorbei. Welche Farbe hat er? Antworten: „Pink“ „Weiss, weile afn nordpol bisch“ „Bärn gibs lei in braun“ „Asoa Haus will i net“ (Richtig ist: Weiß. Es muss sich um einen Eisbären handeln, da ein Haus, dessen Seiten alle nach Süden zeigen, nur am Nordpol stehen kann.) 3. Wer ist dieser Herr? A: Giorgio Napolitano B: Sergio Mattarella C: Silvio Berlusconi D: Paolo Gentiloni Antworten: „Keine Ahnung mit Politik, kenn i mi et aus“ „Des isch der vo Italien“ „I sog amol des isch do Paolo“ „Matarella, weil die oan kenn i et“ (Richtig ist: „Sergio Mattarella, Präsident der italienischen Republik seit 2015“) 6. Wie nennt man diese Art sich zu kleiden? Wir haben unseren Befragten diese Bilder vorgelegt und einige lustige Antworten erhalten. Antworten: „Isch des net do typische Rocker, des isch Hip Hop, des isch a Biker“ „Kleidung“ „Jo koan Ahnung“ „Ah Wos wasen i“ ZUSAMMENGESTELLT VON BENEDIKT HOFMANN, LORENZO GIURINTANO, NATHAN VIKOLER UND PHILIPP KERER

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KOMMENTAR

VEGAN: NUR EIN TREND... ...ODER LEBENSEINSTELLUNG UND ZUKUNFTSVISION? Vor einigen Jahren hätten viele nichts anfangen können mit dem Begriff „vegan“. Nun weiß es fast jeder: ein Veganer ist ein Mensch, der auf alle tierischen Produkte verzichtet, sei es Milch, Fleisch, Leder… Vegane Kochbücher sind Bestseller, der Umsatz von Fleischalternativen explodiert und in den Medien wird das Thema so häufig aufgegriffen wie nie zuvor. Auch Restaurants, Kleidergeschäfte und Kosmetikfirmen stellen sich immer mehr um. Wie viele Menschen sind denn nun wirklich vegan? In Deutschland sind es aktuell tatsächlich rund eine Million und fast 8 Millionen ernähren sich vegetarisch. Das sind 10% der deutschen Bevölkerung. Täglich kommen laut Schätzungen etwa 2.000 Vegetarier und 200 Veganer hinzu. Auch global ist der vegane Trend zu erkennen. Die Anzahl der vegetarisch-vegan lebenden Menschen wird weltweit auf 1 Milliarde geschätzt. Das muss doch mehr als nur ein vorübergehender Trend sein, oder? Dennoch begegnen viele Menschen der veganen Ernährung mit Vorurteilen: „Veganer leiden an Nährstoffmangel und essen nur Grünzeug! Vegane Ernährung ist langweilig! Sich vegan zu ernähren, ist umständlich!“ Schaut man auf die Geschichte zurück, erkennt man aber, dass Andersdenkende immer verspottet wurden. Die große Masse hat die Welt akzeptiert, ohne sie in Frage zu stellen. Erst vor 150 Jahren wäre man ausgelacht worden, wenn man

sich für das Ende der Sklaverei eingesetzt hätte. Rückblickend würde niemand behaupten, dass Gegner der Sklavenhaltung nur einem Trend folgten. Aus meiner 15-jährigen Zeit als Fleischliebhaber kann ich sagen, dass ich jeden verstehe, der Veganismus skeptisch gegenübersteht. Mir ist es aber wichtig, dass die Menschen verstehen, dass es dabei um weit mehr als „nur“ die Tiere und unsere Gesundheit geht und wirklich NIEMAND sollte sich davor drücken, sich ordentlich zu informieren, gründlich und alle Seiten anhörend. Und dann sollte man auch den Mut haben, das zu tun, was man für richtig

hält bzw. was einem richtig erscheint. Außerdem geht es mir und den meisten anderen Veganern nicht darum, Leute zu etwas zu zwingen oder zu „missionieren“. Beim Veganismus geht es zunächst um eine objektive Wissensvermittlung und anschließend um die Reflektion von Werten, die wir fast alle teilen.

Nicolas Zingerle, 3Ch

DIE VEGANE PRODUKTPALETTE IST GROSS

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WETTBEWERB

ES GEHT UM DIE WURST Wettbewerb zur Politischen Bildung Auch im Schuljahr 2016 hat die Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn einen Schülerwettbewerb ausgeschrieben, der Projektvorschläge zu aktuellen und brisanten Themen enthält. Die Themen reichen von „Junge Flüchtlinge bei uns“, über „Hotpants erlaubt?! Der richtige Dresscode an Schulen“ bis zu „Islam und Demokratie – wie passt das zusammen?“. Zwei Klassen unserer Schule haben an diesem Wettbewerb teilgenommen. Es geht um die Wurst (3Ch) Nach einer regen Diskussion in unserer Klasse stimmte die Mehrheit für das Thema: Es geht um die Wurst. Wir konnten zwischen zwei Formaten wählen: Entweder eine bebilderte Informationsbroschüre gestalten oder ein Radiofeature als Podcast gestalten. Wir entschieden uns für Letzteres. Ein erstes Meinungsbild diente uns als Ausgangspunkt für weitere Gespräche. Wir bildeten Grup-

pen und beschäftigten uns mit den Auswirkungen des Fleischkonsums auf Gesundheit und Ernährung, Klima und Umwelt sowie Tierhaltung. Die Ergebnisse unserer Recherche stellten wir einander vor. Nun wollten wir Experten vor Ort auf den Zahn fühlen und sie zum Thema befragen: Metzger, Sportlehrer, Ernährungswissenschaftler, Vertreter der Verbraucherzentrale, Bioladenbesitzer, Arzt, Klimaexperten und andere. Wir vertieften uns in die Materie, stellten Fragen zusammen, schrieben Emails und führten erste Telefonate. Es wurden auch Termine festgelegt, bis wann die Originaltöne gesammelt sein sollten. Für die Technik gab es ein kleines Team, das das Schneiden und die Auswahl der O-Töne organisierte. Nach etwa 3 Wochen waren die Interviews fertig und bereit, zusammengeschnitten zu werden. Nicht jeder war mit seinem Ergebnis vollends zufrieden, manchmal war die Antwort auf die Frage nicht sehr aufschlussreich, dann weigerten

sich manche Gesprächspartner kurzfristig ein Interview mit Tonaufnahme zu führen oder die Aufnahme war aus technischen Gründen unbrauchbar. Bis zum Schluss blieb das Sammeln der O- Töne eine spannende Aufgabe. Für die Aufnahme selbst wurden passende Lieder ausgesucht und die gesamte Moderation wurde von uns Schülern übernommen. Recherchiertes aus dem Internet wurde sorgfältig überarbeitet und verschiedene Standpunkte in der Klasse diskutiert. Die Motivation der Schüler war groß, verschiedene Ideen wie ein „Fahrplan“ für die Aufnahme wurden von einzelnen Schülern teilweise zu Hause erarbeitet. Die Klasse hat ihr Bestes gegeben und ist im Allgemeinen mit der Arbeit zufrieden. Vom Wettbewerb profitiert haben wir alle. Wir haben einen Einblick in die Welt des Hörfunks bekommen und erfahren, wie viel Arbeit hinter einem einzelnen Beitrag steckt. Maximilian Berna

The winner is... Wir gratulieren! Sowohl die 3MaB als auch die 3Ch konnten beim Schülerwettbewerb zur Politischen Bildung Geldpreise entgegennehmen. Den eingereichten Filmbeitrag der Klasse 3MaB kann man auf der Homepage finden.

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WETTBEWERB

HOTPANTS ERLAUBT?! Wettbewerb zur Politischen Bildung Für uns als Klasse und auch für unsere Lehrerin war die Teilnahme am Schülerwettbewerb zur Politischen Bildung eine neue Erfahrung. Es gab viele ansprechende Themen. Nach einer Diskussion mit anschließender Abstimmung haben wir uns auf ein Thema festgelegt. Motiviert hat uns als Jungenklasse sicher der Hinweis auf Hot Pants im Titel. Als Präsentationsform haben wir einen 6-minütigen Fernsehbeitrag eingereicht. Das Thema war nicht leicht, weil es viel mit subjektiven Meinungen zu tun hat. Deshalb haben wir einen Fragebogen ausgearbeitet, den wir an verschiedene Personen und Zielgruppen verteilt haben.(Direktoren, Lehrpersonen, Schulklassen, Eltern, Modegeschäfte). Der Fragebogen hat die Meinung zu Schuluniform und Dress Code abgefragt. Die Auswertung der Fragebögen war schwierig und zeitaufwendig. Mithilfe der gesammelten Informationen haben wir Grafiken erstellt, die wir dann in unseren Film eingebracht ha-

ben. Nachdem wir ausreichend Material gesammelt hatten, haben wir ein Storyboard und ein Drehbuch erstellt. Danach wurde ein Fernsehstudio in der Schule aufgebaut und dort ERRICHTUNG DES STUDIOS mithilfe eines Green Screens gearbeitet. Die Dreharbeiten haben rund zwei Tage gedauert. Der Film setzt sich zusammen aus Interviews, einem Rollenspiel, Informationen zum Thema, individuellen Aufnahmen der Schüler und der Moderation im eigens errichteten Studio. Der Einreichtermin war der 12. Dezember 2016 bis Mitternacht. Wir haben unser Projekt um 23:54 Uhr hochgeladen. Es war sechs vor zwölf. Während der Bearbeitung des Themas haben wir verschiedene Höhen und Tiefen durchlaufen. Am Ende war unsere Klasse zufrieden mit dem Erreichten und viele fanden es eine hilfreiche Erfahrung, so die Synthese eines abschließenden Feedback-Bogens. Wir setzen auf Individualität. Uniformität ist langweilig. Jeder ist einzigartig. Wir sind im Trend! Alex Lantschner und Alex Thaler

BEI DEN FILMAUFNAHMEN

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PROJEKT

CIVIL POW(K)ER

Von Macht und Ohnmacht in der Demokratie Projekt Civil Pow(k)er an der TFO Bruneck Internationale Konflikte stehen fast täglich im Fokus der Medien. Sie erzeugen Unsicherheit und Ängste, die immer wieder von Politikern für Wahlkampagnen ausgenutzt werden. Viele Bürger fühlen sich ohnmächtig, fühlen sich als Spielball von Politik und Wirtschaft. Was viele nicht wissen ist, dass auch die Zivilbevölkerung Einfluss auf das Weltgeschehen haben kann. Die Frage ist jedoch wie? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, wurde im Auftrag des Fränkischen Bildungswerks für Friedensarbeit und dem Friedenskreis Halle in den Jahren 2011 bis 2013 das Projekt „Civil Powker“ entwickelt. Es handelt sich um ein neues, systematisches Lernspiel zu zivilem Engagement in internationalen Konflikten. Der Projektname ist ein Wortspiel mit den beiden Begriffen Power (Kraft) und Poker (Spiel). Zwei Klassen der Technologischen Fachoberschule, darunter die 4MaB, nahmen Mitte Jänner am Projekt teil. Wie funktioniert das Spiel? Als Erstes findet eine kurze Einführung statt, die dazu dient, den Unterschied zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilbevölkerung kennen zu lernen und auch Zusammenhänge aufzuzeigen. Danach wird die Gruppe in diese drei Bereiche aufgeteilt, jeder Spieler bekommt eine individuelle Rolle und muss versuchen, nach seinen Werten und Interessen zu handeln. Jede Rolle bekommt zusätzlich zum Spielgeld „civi-, policyoder economy-power“-Punkte.

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Als Nächstes wird ein kurzer Film über einen Konflikt im Ausland gezeigt. Von nun an wird „gepokert“, d. h. jede Gruppe kann Handlungsoptionen spielen und muss die Unterstützung der anderen beiden Gruppen erlangen. Am Ende entscheidet der Zufall, in Form eines Würfels, ob die Handlungsoption, welche eskalierend oder deeskalierend sein kann, Wirkung zeigt. Gespielt wird in zwei Durchgängen, wobei sich jede Gruppe vor

dem jeweiligen Durchgang zurückziehen und beraten kann. Nach dem Spiel wird wieder ein Film gezeigt, je nachdem, ob der Konflikt gelöst wurde oder nicht. Als Letztes findet eine Nachbesprechung des Spiels und der Eindrücke und Erfahrungen während des Spiels statt, wobei es zu sehr harten Diskussionen kommen kann. Dieses Spiel stellt eine gute Möglichkeit dar, spielerisch weltpolitische Zusammenhänge zu begreifen. Es hilft zu verstehen, welche Verknüpfungen zwischen der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik bestehen. Man erkennt, welche Gruppe einen starken bzw. einen schwachen Einfluss hat. Mattia Ricci 4MaB


PROJEKT

STIMMEN ZUM PROJEKT Das Spiel ist sehr interessant und spiegelt das wahre Leben wider. Man konnte sehen, dass alle drei Kategorien in einem gewissen Zusammenhang stehen und sich gegenseitig brauchen. Die Wirtschaft ist jedoch am mächtigsten und kann vieles alleine durchsetzen. Das Rollenspiel war interessant und informativ. Es spiegelt die echte Welt relativ gut und man sieht am Ende des Spiels auch, dass so manche Macht mehr Einfluss hat als die andere. Ich fand es sehr interessant. Man konnte sehen, wie schwer es ist, dass alle der gleichen Meinung sind. Ich denke, man hat genau das miterlebt, wie es im echten Leben zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist.

Ich fand es sehr interessant und ich habe mich sehr gefreut, endlich mal etwas in Richtung Politische Bildung zu machen. Zudem fand ich das Spiel einigermaßen realitätsnah (für ein Spiel sehr gut). Interessante Art, etwas über die Politik zu lernen. Zeitvertreibend, man kann manche Situationen, die im Spiel vorgekommen sind, mit der heutigen reellen Weltpolitik vergleichen. Es war sehr interessant und abwechslungsreich. Aktuelle Thematik, gutes Widerspiegeln der Realität, Teamarbeit fördernd. Man bekommt einen Eindruck, wie schwer es ist, Entscheidungen zu treffen. Man stand oft unter Druck, etwas zu tun. Manchmal fühlte man sich auch machtlos.

Pro: Unterhaltsam. Einfallsreich, hat für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt. Contra: Nicht ganz ausgereift, Wirtschaft und Politik zu stark, Zusammenhänge zwischen den Karten waren nicht vorhanden, zu großer Zufallsfaktor (Würfel). Fazit: Geh in die Wirtschaft! Es war toll! Und cool. Einfach eine tolle Erfahrung. Civil Powker war amüsant, die Zeit verging wie im Flug, es gab oft Hassmomente, es regte einen innerlich auf, da man nichts tun konnte. Es stellt also gut dar, wie komplex unser System eigentlich ist. Jedoch würde es einige Verbesserungen am Spiel selber geben (Geld, Verknüpfung der Handlungsoptionen). Das Spiel war sehr interessant und hat mir gut gefallen. Man konnte auch sehen, welchen Einfluss die Wirtschaft auf die Ereignisse und Konflikte hat. Ich würde es gleich noch einmal spielen, wenn sich die Chance bieten würde. Toll!

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FÖRDERWOCHE

THEORIE, TAKTIK & GUTER TON Förderwoche

Auch im heurigen Schuljahr konnten sich die Schüler eine Woche lang in mehreren Kursen austoben: Im Knigge-Kurs lernte „Mann“ nicht nur das richtige Binden einer Krawatte; es wurde gekocht, konstruiert, geklettert, Werwolf gespielt, gehäkelt und vieles mehr.

ORIGAMI

TEAMGEIST

HEXENKÜCHE

AM SEZIERTISCH

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TRUMPF!

YOGA FÜR ANFÄNGER

SELBST GENÄHT

PRÄZISIONSARBEIT

PREPARIAMO LE LASAGNE!

DARF ICH BITTEN?


FÖRDERWOCHE

SPAGHETTI-BRÜCKEN Nach Vorbild des Röhrenknochens

Sie sollten schön, leicht und stabil sein. Das waren die Vorgaben, denen sich die Schüler der 2C, 2D und 2F bei der Spaghetti-Brücken-Challenge stellten. Ein materialsparendes Konzept musste ausgeklügelt werden, das Zug- und Druckkräfte aushalten konnte. Fündig wurde man in der Natur. Auch unsere Röhrenknochen gehören architektonisch gesehen zur Leichtbauweise. Im Knochen werden Kräfte zerlegt, um Belastungsspitzen abzufedern und nur dort Material verwendet, wo Kraftlinien verlaufen. Der übrige Knochen ist innen hohl (Siehe Abb. 1-3).

Genau diese Fachwerk Bauweise wendeten die Schüler bei ihren Brücken-Konstruktionen an. Welche kreativen Formen dabei entstehen können, zeigen die völlig unterschiedlichen Bauwerke der 6 Schülergruppen. Alle Brücken hielten eine Belastung von 3,5 kg und mehr aus! Da bleibt nur zu sagen: KOMPLIMENT WENN TFO-SCHÜLER DER FLOW-EFFEKT PACKT...

DER BELASTUNGSTEST

Text: Nicola Plankensteiner Fotos: Roland Walch

DIE SIEGER: MAXIMILIAN, JOHANNES, JULIAN, SIMON UND BENEDIKT

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PROJEKT

ZUKUNFT WASSERSTOFF Am Puls der Zeit

Als wir vom Wettbewerb „Zukunft Wasserstoff“ gehört haben, hat unsere Klasse einstimmig beschlossen, daran teilzunehmen. Das Thema hat uns interessiert, da die Frage der Energieversorgung eine grundsätzlich wichtige für unsere Zukunft ist und Wasserstoff dabei eine interessante Rolle spielen kann. Für das Projekt haben wir uns die Frage gestellt, auf welche Art und Weise man Wasserstoff generell herstellen kann und welche Vor- und Nachteile die einzelnen Methoden haben. Wir haben uns überlegt, mit dem von uns produzierten Wasserstoff jeweils ein Modell eines Wasserstoffautos (Hydrocar) zu betanken und damit anzutreiben. Als Endprodukt für die Präsentation haben wir beschlossen, einen kleinen Film über unsere Versuche zu produzieren. Das Thema unseres Films sollte sein: „Große Ideen fangen oft klein an“; So zeigen wir zu Beginn des Films das kleine Modell eines Wasserstoffautos und halten zum Schluss ein doch schon etwas größeres Modell in unseren Händen. Zuerst haben wir die Klasse, die aus 16 Schülern besteht, in vier Gruppen eingeteilt: ein Filmteam, ein Team, das sich mit der biotechnologischen, ein Team, das sich mit der elektrolytischen und ein Team, das sich

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mit der chemischen Herstellung von Wasserstoff beschäftigt. Das „elektrolytische Team“ war dafür zuständig, Wasserstoff mittels Elektrolyse herzustellen. Der dafür benötigte Strom wurde mithilfe regenerativer Energien (Solarenergie, Wasserkraft und Windkraft) produziert. Die Photovoltaikmodule waren bereits vorhanden, ein Modell eines Wasserkraftwerkes wurde von den Schülern im Treppenhaus der Schule ge-

zieren. Es wurden Nährmedien hergestellt, die Algen kultiviert und mit einer speziellen Pflanzenlampe künstlich belichtet. Unter anaeroben Bedingungen und unter Zugabe von Natriumdithionit produzierten die Algen schließlich Wasserstoff. Das Filmteam hatte die Aufgabe, ein Drehbuch zu schreiben, alles zu dokumentieren, Filmmaterial zu sammeln und schließlich den Film als Endprodukt zu produzieren.

baut. Im von Schülern gebauten Windkanal konnte ein kleiner Windpark simuliert werden. Das „chemische Team“ hat sich zum Ziel gesetzt, Wasserstoff mittels chemischer Reaktionen zu produzieren. Man beschloss, Alkalimetalle (Lithium, Natrium) mit Wasser reagieren zu lassen. Dabei entsteht Wasserstoff. Weiters wurde Wasserstoff durch die Reaktion von Natronlauge (NaOH) mit Alufolie hergestellt. Das „biotechnologische Team“ setzte sich damit auseinander, Algen zu kultivieren, die durch Fotolyse Wasserstoff produ-

SO SEHEN SIEGER AUS: KLASSE 3CH

Wir gratulieren! Beim Schülerwettbewerb „Zukunft Wasserstoff“ des Wasserstoffzentrums Bozen konnte die Klasse in der Kategorie Oberschule mit ihrem Projekt den ersten Platz belegen. Die Klasse darf sich über den Gewinn von 1.000€ freuen. Einige Aspekte, die die Jury überzeugten, waren die Kreativität, das fundierte Wissen, die herausragende Teamarbeit und die gute audiovisuelle Dokumentation. Die Klasse 3CH


PROJEKT

BERUFSSAFARI Betriebe stellen sich vor

Heuer wurde an der Technologischen Fachoberschule Bruneck zum ersten Mal die Berufssafari organisiert. Insgesamt nahmen 22 Betriebe aus den unterschiedlichsten Geschäftsbereichen daran teil. Der Ansturm seitens der Betriebe war damit größer als erwartet, geplant wären ursprünglich nur 15 Betriebe gewesen. Die Veranstaltung wurde von Herrn Rubatscher Egon, einer Lehrperson der TFO-Bruneck, organisiert.

sich um eine sinnvolle und wünschenswerte Veranstaltung handelt, an der sie im nächsten Jahr wieder teilnehmen würden. Es gab aber auch Verbesserungsvorschläge, welche das Organisationsteam nutzt, um sich weiterzuentwickeln. Dies wurde auch von der Online-Umfrage bestätigt, welche im Anschluss bei den Betrieben und SchülerInnen durchgeführt wurde:

Herr Rubatscher wie sind Sie eigentlich auf diese Idee zur Berufssafari gekommen und welche Vorteile sehen Sie für die Schüler? Ich wollte den Schülern einfach zeigen, dass die Abgänger jeder Fachrichtung der TFOBruneck in Südtirol sehr gute Arbeitsmöglichkeiten haben. Unabhängig von der besuchten Fachrichtung zeigten die Betriebe großes Interesse an den Abgängern unserer Schule. Einige dieser Betriebe möchten in Zukunft auch eine engere Kooperation mit der TFO eingehen. Derzeit finden diesbezüglich Gespräche statt. Eine Kooperation hat sich bereits konkretisiert, ein Schüler der 4. Klasse Fachrichtung Chemie, Werkstoffe und Biotechnologie darf im Zuge der Facharbeit einige Tage im Qualitätslabor der Firma Moessmer mitarbeiten.

Gab es bei dieser Online-Umfrage auch überraschende Ergebnisse? Ja, gab es und zwar auf die Frage: „Sollten auch die Eltern der Schüler zur Berufssafari eingeladen werden?“, antwortete sowohl die Mehrzahl der Betriebe, als auch die SchülerInnen mit „Nein“. Wird die Berufssafari im Schuljahr 2017/2018 wieder stattfinden? Zunächst möchte ich mich bei den Leuten bedanken, welche mich bei der Organisation und am Tag der Berufssafari unterstützt haben. Ohne sie wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen! Ich denke schon, dass im Schuljahr 2017/2018 eine weitere Berufssafari organisiert wird.

Wie wurde die Berufssafari von den Betrieben und SchülerInnen aufgenommen? Die Betriebe waren alle geschlossen der Meinung, dass es

Benedikt Hofmann

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POETISCHES

NOCH GANZ DICHT(UNG)? An Anna Blume Merzgedicht 1 O du, Geliebte meiner siebenundzwanzig Sinne, ich liebe dir! - Du deiner dich dir, ich dir, du mir. - Wir? Das gehört (beiläufig) nicht hierher. Wer bist du, ungezähltes Frauenzimmer? Du bist - bist du? - Die Leute sagen, du wärest, - laß sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht. Du trägst den Hut auf deinen Füßen und wanderst auf die Hände, auf den Händen wanderst du. Hallo, deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt. Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich dir! - Du deiner dich dir, ich dir, du mir. - Wir? Das gehört (beiläufig) in die kalte Glut. Rote Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute? Preisfrage: 1. Anna Blume hat ein Vogel. 2. Anna Blume ist rot. WAHRE LIEBE? 3. Welche Farbe hat der Vogel? Blau ist die Farbe deines gelben Haares. Rot ist das Girren deines grünen Vogels. Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, du liebes grünes Tier, ich liebe dir! - Du deiner dich dir, ich dir, du mir. - wir? Das gehört (beiläufig) in die Glutenkiste. Anna Blume! Anna, a-n-n-a, ich träufle deinen Namen. Dein Name tropft wie weiches Rindertalg. Weißt du es Anna, weißt du es schon? Man kann dich auch von hinten lesen, und du, du Herrlichste von allen, du bist von hinten wie von vorne: “a - n - n - a”. Rindertalg träufelt streicheln über meinen Rücken. Anna Blume, du tropfes Tier, ich liebe dir! (Kurt Schwitters)

Was ist das? Eine Kunst? Eine Philosophie? Der Dadaismus ist eine internationale Kunst- und Literaturrichtung, die sich 1916 entwickelte. Künstler protestierten mit diesen Werken gegen die Brutalität des Ersten Weltkrieges. Dadaistische Texte ergeben auf den ersten Blick keinen Sinn, hinter den Sprachspielen steckt jedoch meist eine verschlüsselte Logik. Die Dadaisten wollen den Leser provozieren, damit dieser über (überholte) Traditionen nachdenkt. Die Schüler der Klasse 5Ch haben Paralleltexte zum Gedicht „An Anna Blume“ von Kurt Schwitters verfasst.

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Zeichnung: Benedikt Hofmann

Dadaismus

An kalten Tagen ist es manchmal so heiß, dass sich macht ein Vanilleeis. Oft springen wir auch vom Berg hinauf oder und wie wieso, wann und wo. Hast du verstanden was ich will was ich sage, was ich träume, denn Gott hat mich heute besucht und mit dir gesprochen über Sahne, Milch, Vanille und Zucker. Viermal vergessen die Butter wurde, heute ist auf die Welt gekommen mein deine seine Mutter, hat‘ s geschmeckt? Oder und wie wieso, wann und wo? Jetzt ist es schon früh, um spät zu sein die Zeit erstarrt, die Welt vergeht und ihr wächst vor drei Jahren ein Bart. Jetzt sucht das unpassende Ende sich doch es findet mich, und die Lösung des Rätsels lautet Franz Seyr, 5 Ch


ESSAY

DEMOKRATIE - ZUERST Kritische Überlegungen

Demokratie. Die Staatsform des Westens; das Volk herrscht. Ein tolles System – die Macht geht vom Volk selbst aus, es bestimmt selbst über seine Zukunft. Und doch ist die Demokratie vergänglich. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die demokratische Weimarer Republik Schritt für Schritt, langsam, doch stets auf legaler Ebene, in eine Diktatur. Nach einem gescheiterten Putschversuch und einiger Zeit Gefängnisaufenthalt wurde der aus Österreich stammende Nationalsozialist Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Der damalige Reichspräsident Hindenburg hatte keine große Wahl, das Volk hatte die NSDAP zur stimmenstärksten Partei gewählt. Nun hatte Hitler die Möglichkeit, durch Gesetze und Verordnungen das Grundgerüst der Demokratie Schritt für Schritt abzubauen. Aus der Demokratie wurde langsam und fließend eine mit demokratischen Mitteln geschaffene Diktatur. Das Ganze passierte im 20. Jahrhundert. Geschichte also. Leider ist es nicht ganz so einfach. Gerade heute, gerade im Jahr 2016 beobachten wir wieder besorgniserregende Entwicklungen. Donald Trump heißt der neue, am 04. November 2016 gewählte Präsident der Vereinigten Staaten. Donald Trump ist nicht nur ein Clown, der vor der Wahl mit aufsehenerregenden Aussagen gezielt die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen hat und sich nun, da er gewählt ist, wieder etwas beruhigt. Vielmehr war und ist er ein menschenverachtender, rassistischer und frauenfeindlicher Polemiker. Hierbei handelt

es sich keineswegs um hintergrundlose Beschimpfungen. In seinem Wahlkampf sprach er etwa davon, ein generelles Einreiseverbot für Muslime verhängen zu wollen. Er beurteilte seine politische Rivalin auf abschätzige Art und Weise nach ihrem Aussehen. Über Mexikaner meinte er wortwörtlich: „Sie bringen Drogen. Sie bringen Verbrechen. Sie sind Vergewaltiger. Und einige, nehme ich an, sind gute Menschen“. Außerdem will er sich nach wie vor das Recht herausnehmen, jene US-Bürger, die ihm nicht in den Kram passen, abzuschieben und des Landes zu verweisen. Aber das Ganze steht ja nicht im Widerspruch zur Demokratie! Trump wurde immerhin vom Volk gewählt, und das ist es ja, was Demokratie ausmacht! Demos kratos – das Volk herrscht. Ist es wirklich so einfach? Besteht eine Demokratie einzig und allein darin, dass das Volk seine Vertreter bestimmt? Gehören nicht auch andere Aspekte, wie die Rechtstaatlichkeit, die Gleichberechtigung aller Bürger, und vor allem die Grundrechte eines jeden Menschen dazu? Entspricht ein grundlegendes Einreiseverbot für Muslime, ein beinah willkürliches Des-Landes-Verweisen von „schädlichen“ USBürgern diesen Aspekten? Ist Trump ein Demokrat? Nicht nur die Wahl von Donald Trump prägte das Jahr 2016. Die Beitrittsverhandlungen zwischen EU und Türkei liefen bereits seit Jahrzehnten. Die Türkei hat sich langsam aber kontinuierlich, was das westliche Denken betrifft, der EU angenähert. Der 16. Juli 2016 jedoch veränderte alles.

Das türkische Militär versuchte einen Putsch gegen die regierende Partei AKP mit Präsident Recep Tayyip Erdogan an der Spitze. Der Putsch scheiterte. In den folgenden Tagen griff Erdogan hart durch. Mehr als 35000 Reporter, Journalisten, Militärs und Intellektuelle wurden innerhalb eines Monats verhaftet. Ein generelles Ausreiseverbot für Wissenschaftler wurde verhängt. Unzählige Beamte in öffentlichen Stellen, Lehrer wurden ausgetauscht, Oppositionspolitiker wurden verfolgt. Die Macht geht mittlerweile nahezu einzig und allein vom Regierenden Erdogan aus. Ist die Demokratie also zum Scheitern verurteilt? Will oder kann das Volk nicht herrschen? Wird es das Bedürfnis nach dem starken Mann immer geben? Die Demokratie ist die beste Staatsform, die wir zurzeit kennen. Und doch funktioniert sie nicht so, wie sie sollte. Warum? Ist es das mangelnde Interesse an der Politik? Sind es die neuen Medien, in denen Scheinnachrichten freien Lauf haben? Es ist sehr wichtig, dass sich jeder Bürger, ob Arbeiter oder Unternehmer, reich oder arm, Dr.Dr. oder ohne Titel seiner Mündigkeit bewusst wird und auch die damit zusammenhängende Pflicht, sich politisch zu interessieren und wählen zu gehen, wahrnimmt und erfüllt. Diese Pflicht ist das Fundament der Demokratie. Elias Pescoller

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AUSSENANSICHT

VOM SCHREIBEN Überlegungen von Nina Schröder Da gibt es Vitrinen in dieser Schule, die mich beeindruckt haben. Darin liegen Maschinenteile aus Metall, glänzend an manchen Seiten, an anderen wiederum matt, geometrische Formen von äußerster Präzision. Schüler haben sie hergestellt. Ich habe keine Ahnung, wozu diese Teile dienen. Ich würde sie wahrscheinlich nicht einmal dann verstehen, wenn man sie mir erklären würde. Die Welt um mich herum funktioniert. Das Auto fährt, das Licht geht (meistens) an. Und beides begreife ich nicht wirklich, nicht im Detail. Früher, als mein erstes Auto, eine Citroen Diane, noch Zündkerzen hatte, die feucht werden konnten, habe ich noch begriffen, warum man diese Zündkerzen rausschrauben musste, mit einem feinen Tuch polieren, bis sie wirklich trocken waren, und wieder einschrauben. Ohne Funken kann kein Benzingemisch zünden. Was feucht ist, funkt nicht. Das versteh sogar ich. Und wenn ich am Berg geparkt habe, habe ich einen Holzklotz aus dem Motorraum geholt und unter eines der Räder gelegt, damit das Seil der Handbremse nicht reißt. Mit dem Holzblock wurde ein bisschen Druck weggenommen, von diesem Seil. Damals hatte ich noch das Gefühl, mein Auto zu begreifen. Einmal ging das Auto nicht. Es fuhr immer nur ein paar Kilometer. Dann blieb es stehen. Dann musste man ein, zwei Stunden warten, dann fuhr es wieder. Das war eine harte Nuss. Nicht einmal der Mechaniker hat begriffen, warum das Auto stehen blieb und dann von allein wieder fuhr. Ist ja eigentlich auch unlogisch, so ein Verhalten von einem Auto. War es dann aber in Wirklichkeit nicht. Als wir die Ursache schließlich herausbekommen hatten, war es ganz logisch. Im Tankdeckel der Diane war ein kleines Loch. Dadurch konnte Luft ins Benzingemisch dringen. Benzin braucht Luft, um zu brennen. Das kleine Loch war verstopft. Nachdem der Mechaniker es mithilfe einer Na-

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del wieder geöffnet hatte, fuhr das Auto anstandslos. So einfach war die Welt damals noch. Und auch das mit dem Licht habe ich verstanden, als es noch keine „intelligenten“ Stromzähler gab. Eigentlich gibt es kein Gerät in meiner Wohnung, keine Steckdose, keine Lampe, an der ich nicht wenigstens einmal herumgeschraubt habe. Aber in dieser Schule lernen die Schüler und die wenigen Schülerinnen, wie die Technik heute funktioniert. Kennen Bauteile von Maschinen, von denen ich weder den Namen noch die Funktion kenne. Falls sie im entsprechenden Fachbereich lernen. Die anderen wissen dafür, wie man sich in die Computer der Sanitätseinheit hineinhackt, wenn man es mal nötig hat. Oder wie man einen Punkt auf einem Bildschirm dazu bringt, kontrolliert hin und her zu zucken, so dass man ein kleines Spiel daraus programmieren kann. Oder mit ein bisschen Übung auch ein größeres Spiel. Das fasziniert mich. Seit vielen Jahren komme ich immer wieder in diese Schule, um Schüler und Schülerinnen kurz vor der Matura beizubringen, wie man Texte schreibt, so dass die Lehrer sie nicht nur lesen, weil sie Geld dafür bekommen, sondern auch, weil sie spannend sind, weil sie lesenswert sind. Natürlich kann man das nicht wirklich an einem einzigen Vormittag beibringen. Aber ich hoffe, ich kann vermitteln, dass Schreiben das Denken frei macht. Das zu versuchen, gefällt mir. Deswegen gebe ich immer noch diese Workshops zum Essay oder zum Kommentar an dieser Schule. Und weil ich immer, wenn ich in diese Schule komme, das Gefühl habe, da sitzen junge Leute vor mir, die wissen, wie die Dinge heute funktionieren. Ich hätte nicht übel Lust, mich hier noch einmal zu ihnen in die Schulbank zu setzen. Um das zu begreifen, was ich inzwischen nicht mehr begreife. Die Zeit hat mich abgehängt. Ich habe mich auf eine andere Art von Wissen spezialisiert. Da bleibt zu

wenig Luft dafür, um zu begreifen, wie ich meinen Computer wieder zusammenschraube, wenn er den Geist aufgibt. Was für ein Ersatzteil ich aus einem anderen Computer noch benutzen könnte. Ich bewundere Menschen, die diese Dinge können. Vielleicht setze ich mich eines Tages in einen Volkshochschulkurs oder in eine Senioren-Uni, vielleicht wenn ich in Rente bin. Denn ich mag keine Geräte, die ich nicht wieder zusammenbauen kann… Das also ist die Technologische Fachoberschule Bruneck für mich, von außen gesehen: Eine Schule, die den Menschen das beibringt, was ich gerne begreifen würde. Und die jungen Männer und Frauen, die ich hier hin und wieder unterrichte, machen mit genau denselben Eindruck, den ich von der Schule habe: Sie sind präzise und aufmerksam, begreifen die Welt, die sie umgibt im Großen und Ganzen, und lassen sich nicht gerne ein X für ein U vormachen. Wenn wir schon gerade dabei sind: Bietet Ihr eigentlich auch Kurse für Menschen an, die das Schulalter weit hinter sich haben? Und die die Dinge nicht mehr zusammensetzen können, wenn sie mal kaputt gehen? Das wäre eigentlich doch eine gute Idee. In den Südtiroler Haushaltsschulen können alle, die es interessiert, lernen, wie man gesunden Kuchen backt und wie man Maiglöckchen von Bärlauch unterscheidet. Das ist gut so. Aber das Wissen der TFO erscheint mir wichtiger.

Nina Schröder ist Journalistin im aktuellen Dienst von Rai Südtirol. Sie arbeitet vor allem für die Radio-Magazine am Morgen und zu Mittag. Seit 15 Jahren gibt sie Schreibworkshops für Schüler und Schülerinnen vor der Matura.


AUSSENANSICHT

BLAUKRAUT BLEIBT BLAUKRAUT Sprecherziehung mit Thomas Troi

Reden vor Publikum. Die einen mögen es, die anderen eher nicht. Da steht man also vor dem Publikum und soll etwas Gescheites sagen. Dabei sollte man sympathisch und locker sein, humorig oder originell. Einnehmende Körpersprache mit Selbstbewusstsein und Dominanz gepaart. Mit der Stimme sollte man dazu noch laut und leise, schnell und langsam sprechen. Und natürlich die Pausen, die sind ganz wichtig. Ehrlich und authentisch wäre auch wünschenswert. Eigene Erfahrungen, kluge Fragen und Zitate zu Beginn des Referates wären gute Einstiegshilfen. Und zuletzt noch Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid. In meinem Workshop hatten die Schüler der TFO Bruneck zwei

Stunden Zeit diese Rhetorik-Elemente auszuprobieren. Nicht theoretisch, nicht als Powerpoint und nicht indem die Schüler zwei Stunden herumsitzen und dem Referenten zuhören. Praktisch ging es also zu mit Übungen und Spielen und vielen Gelegenheiten zum Ausprobieren und Selber-Kennenlernen. Waren die Schüler bei den Einwärmübungen noch leicht irritiert und im Zweifel, ob das schon was Schlaues wird, war spätestens nach dem Spiel, wo keiner lachen darf, obwohl der Referent blöde Faxen macht das Eis gebrochen. Und nun geht es Schlag auf Schlag: rauf auf die Bühne und reden was das Zeug hält. Jeder kommt dran, jeder gibt sich Mühe, jeder wird von den Mitschülern mitgetragen. Gelacht wird miteinander, nicht übereinander. Und plötzlich entpuppt sich mancher stille Schüler als Entertainer, ein anderer fesselt durch poetische Bilder oder kluge Gedanken. Plötzlich gehen sie auf wie die Muscheln und geben einen Einblick, was in ihnen steckt. Die Schüler der TFO Bruneck sind in dieser Hinsicht speziell und ich bin gern hier, weil sie motiviert und interessiert mitmachen. Sie haben sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit präsentiert und sich darauf eingelassen, auch Fehler zu machen.

Schule ist für mich auch ein Ort, wo man Fehler machen darf und Fehler machen soll. Ein Ort, wo ein Schonraum geschaffen wird, sich gefahrlos auszuprobieren, ohne Konsequenzen und Sanktionen. In dieser Hinsicht finde ich es mutig, dass die TFO ihren Schülern diese Möglichkeit bietet, an ihrer Persönlichkeit zu arbeiten und sich zu präsentieren. Vielen Dank für die vielen ironischen und humorigen Redebeiträge. Ich hatte eine gute Zeit mit euch. In diesem Sinne wünsche ich allen Schülern noch ein frohes Schaffen, auf dass sie ihren Humor nicht verlieren und dem Leben mit einer Portion Gelassenheit entgegentreten können. *Thomas Troi arbeitet als Theaterpädagoge im Theaterpädagogischen Zentrum in Brixen und hält u.a. an verschiedenen Oberschulen Südtirols Rhetorik- und Präsentations-Workshops.

Autorenlesung mit Jörg Zemmler Am 15. März kam Jörg Zemmler zu uns. Er erklärte uns die Reibung. Er hatte Skischuhe mit, einer hieß Diana, der andere war der linke. Die Marke war Nestlé. Nestlé ist die netteste Firma auf der Welt, Jörg Zemmler verteilte Nestea, dann waren wir betrunken. Anschließend tanzten wir Macarena, Walzer und gingen in die Werkstatt und machten dort ein Feuer. Jeder durfte einen Helm ins Feuer werfen. Den Mittwoch warfen wir auch hinein. Es war romantisch am Feuer. Jörg Zemmler mit den Schülern der Klassen 2E und 3MaB

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LEHRER

DER LEHRER IM FOKUS TESTEN SIE SICH SELBST!

Hallo Neugierige, „Berufsschnupperer“, agierende und zukünftige Lehrer! Wir haben einen kurzen Test erstellt, mit dem Sie sich selbst überprüfen können. Sie werden herausfinden, welche Art von Lehrer Sie sind, werden oder sein hätten können. Es werden verschiedene Beispiele aus dem Lehreralltag genannt, bei denen Sie entscheiden müssen, wie Sie handeln. Es gibt keine falschen Antworten! Entscheiden Sie aus dem Bauch heraus und verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl! Zählen Sie, wie oft Sie welche Antwort gewählt haben; anhand der häufigsten Antwort (A, B oder C) erfahren Sie anschließend in der Auswertung, welche Art von Lehrer Sie sind. 1. Meine Traumklasse! Hach, wäre es schön, wenn sie so wäre: A Sehr motiviert, fleißig, interessiert, mitarbeitsfreudig, neugierig, gut erzogen B Offen und ehrlich, freundliche Schüler, aufgeschlossen, verantwortungsbewusst C Nicht steif und trocken, freundlich, sympathisch, eine Gemeinschaft 2. Was dürfen Ihre Schüler auf keinen Fall tun? A Schwänzen B Mich anlügen oder etwas vor mir verheimlichen C Im Unterricht Lärm und Unsinn machen 3. Klassenfahrt in eine bekannte Stadt! Was planen Sie? A Eine Führung durch die Altstadt zu den wichtigsten und interessantesten Sehenswür- digkeiten. Vielleicht auch in ein interessantes Museum B Die Schüler dürfen sich frei durch die Stadt bewegen, müssen aber zur abgemachten Zeit wieder da sein C Ausflug in ein Theater oder Besuch eines Vergnügungsparks 4. Mal angenommen Sie wären Sportlehrer. Eine Schülerin sagt, sie hätte schreckliches Bauch - weh. Wie reagieren Sie darauf/was denken Sie? A So ein bisschen Bauchweh bringt sie schon nicht um. Das kriegt sie schon hin B Ich motiviere sie zum Mitmachen, da sie nicht so schlecht aussieht C Die Arme muss natürlich nicht mitmachen. Sie soll sich am Rand hinsetzen 5. Mal angenommen Sie würden die Theatergruppe leiten. Wie würde das Stück aussehen? A „Etwas Traditionelles, Kultiviertes und Konservatives; die Schule ist schließlich kein Kindergarten!“ B Etwas Modernes, Spritziges. Am besten dürfen die Schüler selbst entscheiden und mit- schreiben C Ein lustiges Theaterstück mit gebastelten Kostümen 6. Welcher Kurztest könnte glatt von Ihnen sein? A „Anspruchsvolle Aufgaben, die Grundwissen verlangen; 10 bis 15 Minuten Zeit“ B Beidseitig bedruckt mit Grundwissen- und Knobelaufgaben C „Ein normaler Test, bei dem nicht das Schwierigste verlangt wird; 3 bis 4 Fragen; 15 bis 25 Minuten Zeit“ 7. Müssen Schüler bei Ihnen aufstehen zum Grüßen? A Ja, aufstehen, grüßen, hinsetzen, fertig! B Schon, das gehört sich einfach in der Schule C Nein, einfach nur eine Begrüßung im Sitzen

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LEHRER

8. Was stört Sie an der modernen Schule? A Die Schüler sind immer desinteressierter. Die kennen nur noch den PC und das Handy B Na ja, die Schüler werden mehr oder weniger verhätschelt. Sie haben immer weniger Manieren C Der Lehrplan. Er ist viel zu umfangreich 9. Dürfen Schüler bei Ihnen im Unterricht trinken? A Wenn sie vorher fragen, dann ja B Natürlich! Der Mensch braucht Flüssigkeit, das steigert seine Leistung C Na klar doch. Darf ich doch auch 10. Sie sind nun Handarbeitslehrer/in. Was könnte Ihr Lehrplan sein? A Ich gebe den Schülern von mir erwählte Auswahlmöglichkeiten. Es wird das gemacht, was die meisten mögen B Wir machen Gruppenarbeit an etwas Großem, wo jeder einen Teil beiträgt. C Arbeit an einer Tondose, Näharbeiten an einem Kuscheltier. 11. Letzter Schultag. Vorgesehen wären fünf Stunden. Aber Ihre Klasse hat nun eh nichts mehr zu tun,außer dazusitzen und die Zeugnisse zu begutachten. Was tun Sie? A Na ja, weitermachen, bis die letzte Stunde zu Ende ist B Wir machen ein Lernquiz oder spielen ein Lernspiel C Noch etwas mit der Klasse unternehmen - Eisessen oder so, oder wir quatschen noch über unsere Ferien 12. Notenschluss. Sie haben eine 9. Klasse. In zwei Wochen sind Sommerferien. Machen Sie noch Unterricht? A Ja, wir machen Lernzirkel, Mathequiz, Englischgespräche oder sonstige sinnvolle Akti- vitäten B Ja, Grundwissen- und Wiederholungsaufgaben schaden den Schülern nicht C Nein, nicht wirklich. Wir beschäftigen uns in der letzten Zeit eher mit Gesprächen über die Ferien, Urlaub usw. A: Das Nervenbündel!

B: Klosterschwester/bruder:

C: Der Witzbold:

Nehmen Sie‘s nicht persönlich. Schlimm wird es erst, wenn sie zu einem hohen Protzentsatz diese Art Lehrer sind. Das Nervenbündel ist die Art von Lehrer, die meint, ihr Unterricht sei total interessant. Kann schon sein, aber wenn, dann nur für Streber. Hören Sie auf mit dem Gequake von optimistischem Motivieren. Dieses Grinsen, wenn Sie eine Übungsaufgabe für Ihre Schüler haben, können Sie auch unterlassen. Es ist ganz klar, dass eine Übungsaufgabe für die Schüler so erfreulich ist wie ein Sack Mehlwürmer.

Sie sind ein Lehrer, der auf Disziplin schwört und der seine Schüler nicht nur zu klugen Köpfen, sondern auch zu anständigen jungen Leuten erziehen will. Sie wollen die Schüler fordern und fördern Das geht bestimmt schwer, nicht wahr? Ausgezeichnet - mit Ihrer Art können Schüler gar nicht anders als schlau werden, aber glauben Sie nicht, dass Sie dadurch beliebt werden.

Ihr Unterricht läuft sehr bequem, lässig und freundlich ab. Er macht wegen Ihnen Spaß. Wenn Sie die Witzchen nicht über die Schüler reißen, dann könnte es glatt harmonischer werden! Sie wollen, dass es für Sie und die Schüler nicht zu anspruchsvoll wird. Es wäre aber besser, wenn Sie mal etwas mehr Hand anlegen. Aber nicht zu viel, ja?

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ERASMUS

ERASMUS+

Unsere Chancen in Europa - our chances in Europe Was ist Erasmus+? Das Erasmus-Programm ist ein Förderprogramm der Europäischen Union. Verschiedene Oberschulen aus ganz Europa nehmen an diesen Kooperationsprojekten teil und arbeiten mit den ausgewählten Partnerschulen zusammen. Mit dem derzeitigen Projekt unserer Schule, das den Titel „Unsere Chancen in Europa - Our chances in Europe“ trägt, haben wir Schüler die Gelegenheit, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in verschiedenen europäischen Ländern zu vergleichen. Auch ich nehme am Erasmus+ teil und habe in einem Interview mit dem Koordinator Prof. Spitaler mehr über dieses Projekt erfahren. Wer nimmt daran teil? Die vier Partnerschulen unseres Projektes sind die Malvik Videregaende Skole aus Malvik (Norwegen), die Vaiguvos Vlado Simkaus Vidurine Mokykla aus Kelme (Litauen), die Realschule am Goldberg aus Sindelfingen (Deutschland) und die Moraitis School aus Athen (Griechenland). Am Projekt „Unsere Chancen in Europa - Our chances in Europe“ beteiligen sich heuer etwa 30 Schüler und Schülerinnen aus den dritten, vierten und fünften Klassen der TFO Bruneck. Sie werden von einer Lehrerarbeitsgruppe betreut, wobei Prof. Spitaler der Projektleiter unserer Schule ist. Wie entstand das Projekt? Die Idee dieses Projektes entstand bei einem Schüleraustausch zwischen der TFO Bruneck und der Malvik Videregaende Skole aus Norwegen. Die norwegische Partnerschule wollte diesen Kontakt unbedingt pflegen und ausbauen. Die Koordinatoren der fünf Schulen trafen sich im Herbst 2013 in Sindelfingen (Deutschland), um die Rahmenrichtlinien des Projektes festzulegen. Im Sommer 2014 wurde das Projekt genehmigt und bereits im Schuljahr 2014/15 empfing die TFO Bruneck die ersten Austauschschüler.

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IVAN BORTONDELLO, ALEX RADMÜLLER, MAXIMILIAN VOLGGER, IVAN PASSLER, FELIX NIEDERBACHER

Wie lange dauert so ein Projekt? Unser derzeit laufendes Projekt ist dreijährig und endet mit dem Schuljahr 2016/17. Es ist bereits das dritte EU-Partnerschaftsprojekt der TFO Bruneck. In welcher Sprache verständigen sich die Teilnehmer? Das Projekt ist grundsätzlich zweisprachig angelegt. Natürlich wird die sogenannte Weltsprache „Englisch“ als Lingua Franca verwendet, obwohl keine der beteiligten Partnerschulen aus einem englischsprachigen Land stammt. Auch Deutsch spielt eine große Rolle, da alle beteiligten Schüler die deutsche Sprache beherrschen oder erlernen. Was ist Sinn und Zweck des Projektes? Dieses Projekt bietet unseren Schülern die Möglichkeit, ein anderes europäisches Land zu bereisen und den Horizont zu fremden Kulturen und Bräuchen hin zu erweitern. Da die Schüler während des Aufenthalts von Gastfamilien aufgenommen werden, entstehen häufig gute Freundschaften. Die Jugendlichen bleiben mit ihren Erasmus-Freunden oft bis über die Matura hinaus in Kontakt.

Muss man sich für die Reise vorbereiten? Einen Großteil der Arbeit übernehmen die Koordinatoren, um organisatorische Vereinbarungen zu treffen. Doch auch die Schüler sind aufgefordert, viel Einsatz zu zeigen und gut zusammenzuarbeiten. Dieses Jahr bereiteten sie während der Förderwoche Präsentationen über das eigene Land vor. Die Jugendlichen der Partnerschulen sollen erfahren, wie man sich in Italien/ Südtirol bewirbt und welche Arbeitsmöglichkeiten bzw. Sommerjobs das Land bietet. Wohin geht heuer die Reise? Im zweiten Semester dieses Schuljahres werden zwei Reisen unternommen. Zehn Schüler unserer Schule lernen die griechische Hauptstadt Athen kennen. Auch ich besuche vom 1. bis 9. April die Moraitis-School in Griechenland. Ein paar weitere Erasmus PLUSTeilnehmer unserer Schule besuchen die norwegische Partnerschule Malvik Videregaende Skole. Die Vorbereitungen laufen schon seit geraumer Zeit und alle ErasmusPLUS-Teilnehmer unserer Schule freuen sich riesig auf den Tag ihrer Abreise. Anna Sophia Preindl 3MaA


SCHÜLERAUSTAUSCH

VISIT FROM NORWAY

HELLE HELBOSTAD HOGNES

My name is Helle Helbostad Hognes. I am 17 years old and I come from Norway. Normally I live in a city called Trondheim, but I decided to come here to South Tyrol for an exchange in the second semester. Going on an exchange is a fantastic opportunity for those who want to broaden their horizon. There is no doubt that in today’s global world there is an advantage to speaking more than two languages and to having experienced another culture. Living and going to school in another country for one semester was so well organized that I did not find any excuse to say no to it – fortunately! I have always been a girl who likes travelling, learning new languages, and getting to know new people and their culture. When I was 11 years old I moved to Austria with my family. I couldn´t speak or understand one word in German when we moved, but I learned really fast when I started school and I made a lot of friends. When we moved back to Norway a year later, I was 12. I was still young, but I had already decided that I would go on an exchange when I got older. At first, I was supposed to go on an exchange to the United States. Everything was ready, and the only thing left to do was for me to sign

the agreement. But then I got the offer of a semester in Italy. I decided to step out of my comfort zone. It was very easy for me to say yes to going to Italy. That’s because I had been in Bruneck for one week in September 2016 to visit TFO. Eight students from my school in Trondheim came to visit TFO for one week, and the week before that, five students from TFO came to our school in Trondheim to visit us. This trip was organized through an Erasmus+ project, and I am happy I joined it. Even though I’m doing an exchange, I haven´t gone about it in the “normal” way. I have exchanged schools with a girl from Realgymnasium, which means that she is going to my school in Norway, and I am going to her school and I am in her class in Bruneck. So now, I am living with her family here in Pfalzen. We organized everything like the school, host families, money, and the flight ourselves. Most of the people do an exchange through an organization or through friends, which we did not do. The school system here in Italy is quite different from that in Norway. I think Italians treat the teacher with more respect. For example, you call the teacher “Herr

Professor” or “Frau Professor”. You also stand up when the teacher arrives in class. In Norway we call our teachers by their first name and we don’t stand up when they arrive in class. In general, teachers are treated with more respect and everything is stricter here. The schools and the equipment are also very different. In Norway every student has his or her own computer, which we use in mostly every subject. We also have something called IT-Learning, that’s a site where we can put homework, texts we have written, and we also do tests on the computers. Teachers also post our homework, our grades, how many days we have been absent, remarks and so on. There every class has a whiteboard and a beamer which teachers use a lot in their lessons to show Power-Point-presentations, etc. In Norway when you have finished primary school and you are about to start high school, you have to choose a main subject. You can, for example, choose Sports, Restaurant- and Food Processing, Music, Dance and Drama, Art and Design, etc. I chose Sports, which means I have Sports 10 times a week and a lot of different sport subjects like training theory, sport society, etc. A normal school day is supposed to be from 8:00 a.m. until 4:00 p.m., but sometimes we start at 10:00 a.m. and finish at 2:00 p.m., so no days are the same. Now I’m living in Pfalzen with my host family. I couldn’t be happier with my family, and I am very happy that they wanted to host me for this semester. In Norway I am used to being in a small family, and I’m also used to being the little sister. Now I have a big family and I am finally the big sister! I have already learnt a lot about Italian culture and the school system. I have many friends and I am having a good time here. I am going to enjoy my six months here as much as I can before I go back home to Norway at the end of June.

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REPORTAGE

EVVIVA FIRENZE! Un viaggio indimenticabile

Durante le vacanze di Carnevale sei ragazzi dell’Istituto Tecnologico di Brunico hanno deciso di intraprendere un viaggio culturale a Firenze. Li abbiamo invitati a raccontarci le loro impressioni su questa città! Ecco il loro resoconto.

SOPRA I TETTI DI FIRENZE

La cupola della cattedrale era visibile anche dal nostro appartamento situato in pieno centro cittadino. Il nostro appartamento, infatti, disponeva di un fantastico terrazzo posizionato sul tetto dell’edificio. Da tale terrazzo potevamo godere di un’ottima vista sopra i tetti di Firenze; soprattutto di sera era mozzafiato e ci ha regalato delle serate tra amici sicuramente indimenticabili!

I quattro giorni che abbiamo scelto per il nostro mitico viaggio non li abbiamo intenzionalmente e fin dall’inizio voluti pianificare nei minimi dettagli; eravamo quindi liberi di visitare la città a nostro piacimento. Firenze ci ha subito ammaliati e quindi abbiamo girato molto. Soprattutto nel tardo pomeriggio, quando il sole ci dava un po’ di tregua, sono stati molti i chilometri che abbiamo macinato! Il tempo era fantastico e i 4 giorni trascorsi a Firenze sono volati e sono stati caratterizzati da molte risate, alcuni scherzi ed emozioni di cui ci ricorderemo per tutta la vita. CAMPANILE DI GIOTTO

PONTE VECCHIO

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Durante i 4 giorni a Firenze abbiamo visto tante attrazioni, ma la Cattedrale di Santa Maria del Fiore è quella che ci ha impressionato sicuramente più di tutte. Una cattedrale alta quasi 114 metri che fu inaugurata quasi 600 anni fa. I lavori per costruire questa enorme cattedrale durarono 140 anni; 4 diversi archittetti lavorarono a questo progetto su incarico della Signoria cittadina.

PHILIPP KERER, MICHAEL SANIN, ANDRÈ BALBINOT, BENEDIKT HOFMANN, LORENZO GIURINTANO, ALEX THALER, BENNO SADER


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ESSAY

IM TREND

„GESTATTEN, MEIN NAME IST TREND.“ Yes, babe, den nehm‘ ich! Sieht smart aus, vielleicht ein angehender Hipster, passt! „Guten Tag! Springen Sie auf mich auf?“ Mann, hab‘ ich mich geirrt? Oder hat der wie viele meiner Anhänger einen Stöpsel im Ohr? „Guten Tag! Darf ich Sie einladen, mich ein Stück zu begleiten?“ Also doch, ein zweiter Versuch schadet nie! Womit hätte ich meine besten Chancen? Geld und Börse, ziehen immer! „Die Bullen sind los, Amerika wieder zur großen Nummer, die Märkte werden boomen, folgen Sie mir! Skeptisch? Wir wär‘s mit Robo-Advisor und Investionen in ETFs? Liegen voll in mir!“ Schade, war die falsche Wahl. Keine positive Reaktion, also doch wohl eher der konservative Anlegertyp. Mal sehen, ob er überhaupt nichts von Zahlen hält. „Waren Sie in Mathe auch immer verbesserungsfähig? Oder sind Sie gegen den Strom geschwommen? Ich selbst hatte nur einmal Bock: als wir meine Linie berechneten! Hätte Ihnen sicherlich gut gefallen und dann wäre wahrscheinlich auch das mit den Aktienkursen was für Sie geworden.“ Mann, wieder falsches Thema. Mode! Ja, Mode geht immer! „Na, Klamotten? Wäre das was für uns zwei? Ripped, cropped oder gar destroyed Jeans, offen getragene Jacken oder Mäntel, ich geb‘ mein Bestes! Nein? Vielleicht möchten genau Sie mich modisch neu setzen? Jetzt! Dank Instagram und Facebook sind wir im Nu dick im Geschäft. Wer wagt, gewinnt!“ Ist das zu fassen, ist der von

dieser Welt? Nun aber! „Veggie? Paleo? Low Carb? Detox? Ich bin extrem diversifiziert, wir finden sicher freie Anknüpfungsmöglichkeiten! Trauen Sie sich doch, seien Sie nicht schüchtern. Wenn ich vorbei bin, sind Sie nicht mehr cool! Ok, ich komme sicher wieder, neu verpackt und noch besser gemogelt, aber gehabt ist gehabt!“ Kaum zu glauben, an dem kann doch nicht alles abperlen? Sprache, da ist doch fast jeder empfänglich! „Wie wär‘s mit einem Sprachupdate? Am neuesten Stand! Bei jeder Gelegenheit am Puls der Zeit, immer, überall, von jedem gehört und verstanden! Krasse Phrasen oder philosophisch inspirierend, das Wort des Jahres in die Welt setzen, das wär doch was?! Alternativlos chillig und auch stylish en vouge, man wird an Ihren Lippen hängen bleiben und Sie werden auf meiner Welle reiten!“ Ich befürchte, bei dem hab ich keine Chance, der wird mich in keinem Bereich setzen. Aber halt, Sport! „Crosstraining? Parcouring? Slacklinen? Fit, gesund, Sie werden die Veränderungen spüren, folgen Sie mir und Sie werden bewundert werden! Als Ausgleich zum täglichen Sitzen vor dem Computer, den Smartphonefinger zu entlasten oder einfach nur auf dem neuesten Fitnesslevel zu sein. Come on!“ Mir scheint, er ist immun gegen mich. Politik! „Ich darf es Ihnen eigentlich gar nicht sagen, aber ich verrate es Ihnen exklusiv: Meine beste Tarnung sind die Populisten, sie sind meine Lieblinge. Postfaktische Politik ist auch nicht

schlecht und es ist auch keine Veränderung in Sicht. Freut mich! Im Makro Flüchtlinge, Nahost, Briten, Amis und Russen sowieso, im Mikro Gehälter und Geschacher, Unabhängigkeit und Sanität. Legen Sie beruhigt los, ich habe ein offenes Ohr für alle!“ Ich werde wohl umkehren müssen. Sicher ein Retrotyp, letzte Chance. „Träumen Sie von der Vergangenheit, als alles besser war? Friedlicher, natürlicher, einfacher? Keine Globalisierung und keine Vernetzung? Keine virtual reality und keine Realityshows im TV?“ Nein, ein Widerständler! An dem werde ich wohl vollständig vorübergehen. Nicht zu fassen! „Können Sie mir bitte verraten, warum ich bei Ihnen kein Gehör finde?“ Was?!? Nein, mit mir geht’s abwärts, das hätt‘ ich nicht gedacht! Folgt meine Umkehr? Genau jetzt eine Änderung? Kaum zu glauben! Ich hätte mich nicht vorgestellt, meint er. Dieser Typ der alten Schule wird mich aber trotzdem nicht abhalten können, zu sein! Es wird mich immer geben, aber den einen Gefallen tue ich ihm. Bin ja nicht so. Immerhin wird das der Anfang sein, auch ihn zu kriegen, wenn auch nicht getarnt! „Gestatten, mein Name ist Trend.“ Maximilian Gartner

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