Laser 2016

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TFO Sch端lerzeitung


Impressum Laser – Schülerzeitschrift der Technologischen Fachoberschule Bruneck Josef Ferrari Str. 22 39031 Bruneck Tel.: 0471-555602 Auflage: 250 5. Ausgabe – Jahrgang 2016 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Birgit Pichler Druck: pixi Druck Redaktionsteam: Lehrerinnen: Birgit Pichler, Maria Luise Kreithner, Lioba Koenen Aus den zweiten Klassen: Alexander Thum, Nathan Vikoler, Benjamin Rogger, Nicolas Zingerle, Sonja Unser Team - fast vollzählig Mairhofer, Lea Weissteiner Aus den dritten Klassen: Mattia Ricci, Simon Unterpertinger, Leon Gartner, Walter Volgger, Gabriel Mölgg Aus den vierten Klassen: Franziska Mairhofer, Johannes Amort, Layout: Maximilian Berna, Rebecca Gasser, Franziska Mairhofer , Alexander Thum Titelbild: Fotogruppe Fotogruppe: Leitung der Fotogruppe: Roland Walch Aus den ersten Klassen: Robert Debon, Rocco Ganibegovic, Maximilian Hilber Aus den zweiten Klassen: Elias Sieder, Alexander Tirel Aus den dritten Klassen: Michael Galler, Michael Schwingshackl Gesamtleitung: Birgit Pichler

Ein Dank geht an alle Mitglieder der Schulgemeinschaft, die die Zeitung auch in diesem Jahr mit ihren kreativen Beiträgen bereichert haben.

Unsere Schreiber in der Relaxzone

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ählig

Inhaltsverzeichnis Vorwort Interview mit Susanne Huber Titelthema Lehrer im Blickfeld Fächer im Blickfeld Der Allgemeinbildung auf der Spur Umfrage Traumschüler - Musterschüler Reportage: Die Bunkeranlagen in Toblach Meinung : Menschen mit Visionen Menschen mit Visionen Rezensionen Meine Lieblingszeitung Kommentar: Mit Schwimmhose in die Arktis Reportage zur Expo in Mailand Portrait: Schüler mit besonderem Hobby Zitate Essay Projekte Nachgefragt Wissenschaftliches Arbeiten Projekte Wanderaustellung Glossen Förderwoche an der TFO Außenansicht Meinung Unnützes Wissen

TFO-Projekte

Seite 4 Seite 5 Seite 6-7 Seite 8-12 Seite 11 Seite 12-13 Seite 14 Seite 15 Seite 16-17 Seite 18 Seite 19 Seite 20,21,24 Seite 22-23 Seite 25 Seite 26-27 Seite 28 Seite 29 Seite 30-31 Seite 31 Seite 32-33 Seite 34 Seite 35 Seite 36 Seite 37 Seite 38-39 Seite 40-41 Seite 42 Seite 43

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Vorwort

Liebe Laser-Leser! „Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.“ (Marie von Ebner-Eschenbach 1830-1916) Das Thema Träume – Visionen ist unser diesjähriges Titelthema und zieht sich wie ein roter Faden durch die Schülerzeitung. Träume können ganz unterschiedlich sein: für den einen müssen Träume realistisch erreichbar sein, für den anderen verwirklichen sie sich oft unerwartet und zufällig (S.5-6). Es gibt aber auch Menschen, die jahrelang ein Ziel verfolgen und

davon träumen, ganze Wirtschaftssysteme zu verändern (S. 19). Für manche ist das ein fast unerreichbarer Traum, was für uns oft eine lästige Pflichterfüllung oder eine Selbstverständlichkeit darstellt (S. 20-21). Die Verwirklichung vieler Visionen, die wir für unseren Planeten haben, liegt in unserer Hand. Die Vision von einer lebenswerten Umwelt (S. 25), die Vision von gleichen Chancen für alle (S. 37), die Vision von einem friedlichen Miteinander (S. 40-41) können durch uns Realität werden. Wenn wir träumen, sind wir auf jeden Fall reich!

In der Schülerzeitung werden für eine leichtere Lesbarkeit meistens die Formen „ Schüler“, „Lehrer“, „Leser“ und „jeder“ verwendet. Alle Schülerinnen, Lehrerinnen und Leserinnen sind aber mit gemeint und sollen hier im Vorwort extra gebührend erwähnt werden.

Technik in Frauenhand

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Auf die Mischung kommt es an

Für eine Idee brennen


Interview

Susanne Huber Unsere Schulbibliothekarin Ich wohne in Mühlen in Taufers und arbeite seit März 2015 als Schulbibliothekarin an der TFO. Im Bibliothekswesen arbeite ich allerdings schon viel länger, nämlich seit über 15 Jahren. Das vor allem deshalb, weil mich die verschiedenen Medienformen schon von Kindheit an faszinieren. An der TFO habe ich mich jedenfalls schnell und gut eingelebt, es ist vor allem das angenehme Klima zwischen den Mitarbeitern, das ich hier schätze. In meiner Freizeit halte ich mich sommers wie winters viel in der Natur auf, ich wandere und fotografiere sehr gerne. Pudelwohl fühle ich mich auch auf Natureis, Piste und Loipe. Zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählen zudem schreiben, Filme machen und Klavierspielen. Und natürlich lese ich auch gerne und zwar querbeet. Mich auf ein Lieblingsbuch festzulegen, ist mir in all der Zeit nicht gelungen, weil es unzählige fantastische Schriftstellerinnen und Schriftsteller gibt! Genau das versuche ich den Schülerinnen und Schülern immer wieder durch Bücherausstellungen und Lese-Aktionen zu vermitteln, nämlich dass für jeden Geschmack viel passende Lektüre zu finden ist! Man darf sich nur nicht scheuen, sich auf die Suche danach zu machen… und die kann gerne in der Schulbibliothek beginnen!

Krimi oder Liebesgeschichte? Krimi, einfach weil es spannender ist. Rucksack oder Fernsehen? Am Wochenende Rucksack, unter der Woche Fernsehen. Gletschertour oder Hüttenwanderung? Gletschertour – wenn meine Kondition dafür ausreichen würde… Vegan oder Fast Food? Veganes Fast Food ;-) Dirndl oder Jogginghose? Jogginghose, weil mir der Dirndl-Hype suspekt ist und ich mich sowieso lieber sportlich kleide. Sido oder Hansi Hinterseer? Sido! Weil er authentisch ist. Fahrrad oder Auto? Fahrrad, weil’s Spaß macht und gesund ist…, aber trotzdem

kann ich aufs Auto nicht verzichten. Sommer oder Winter? Beides, wenn das Wetter mitspielt. Singen oder tanzen? Singen, weil mir das mehr liegt. Michelangelo oder Picasso? Michelangelo, weil ich in seinen Werken mehr Kunstfertigkeit erkenne. Russland oder Mallorca? Russland, wegen Landschaft, Kultur und Sprache; und weil es schon lange ein Reiseziel ist, das ich mir vorgenommen habe. TFO-Bibliothek oder Stadtbibliothek Bruneck? TFO-Bibliothek. Weil sie klein & fein ist und dennoch alles hat, was eine Bibliothek so braucht.

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Titelthema

Der Traum an der Küchenwand Essay von Tobias Lanz, 5MaB 6 Uhr am Morgen. Der Wecker klingelt. Erschrocken wacht er auf und greift nach dem unheilvollen Gerät, welches ihn aus seiner perfekten Welt reißt. Antriebslos zieht er sich an und geht in die Küche. Seine Gedanken sind leer, was soll er auch denken? Es ist doch jeden Tag das Gleiche. Die einzige Frage, die er sich stellt, ist, warum er das alles macht. Er setzt sich an den am Abend zuvor gedeckten Tisch. Da sieht er es. Dieses Bild, das er beim Friseur aus einem Magazin gerissen hat. Er hat es nicht ohne Grund genau dorthin gehängt. Dieses Bild, das mit leuchtenden Buchstaben für irgendetwas wirbt. Diese Werbung sieht er schon lange nicht mehr. Sein Blick wird starr und das Bild verschwimmt vor seinen Augen. Er ist wieder in seiner Welt. In einer Welt, wo er in diesem Bild lebt. Das Bild zeigt ein Haus. Keine Villa, keinen extra großen Garten mit Pool. Ein ganz einfaches kleines Häuschen. Dieses kleine Häuschen bringt in jeden Tag aufs Neue dazu aufzustehen und den Alltag durchzustehen, bis er sich am Abend wieder in seine Traumwelt flüchten kann. Wieder im Bett kann er seine am Morgen gestellte Frage beantworten. Das frühe Aufstehen, der Stress auf der Arbeit, das alles hat einen Sinn. Irgendwann kann er sich sein kleines Häuschen mit dem Garten davor leisten. Dieser Gedanke zaubert ihm ein Lächeln ins Gesicht und schenkt ihm einen geruhsaSeite 6

men Schlaf. Bis am nächsten Tag alles wieder von vorne beginnt. Das mag sich jetzt alles nicht sehr erfreulich anhören. Er lebt jeden Tag denselben Trott. Aber er hat ein Ziel vor Augen, das ihn anspornt. Und er macht auch weiter, er gibt nicht auf, wie so viele andere, die er kennt. Natürlich stellt er sich oft die Frage, ob es nicht anders besser wäre. Würde es nicht besser sein, sich nicht so an sein Ziel zu klammern? 6 Uhr am Morgen. Der Wecker klingelt. Lustlos steht er auf, zieht sich an, geht in die Küche, frühstückt, sieht auf sein zukünftiges Haus, putzt sich die Zähne, geht aus dem Haus zum Bus. Wie immer. Der Bus ist voll, er kennt jedes Gesicht, weiß genau, wo jeder aussteigen wird. Er stellt sich in die achte Reihe, weil dort immer ein Platz frei wird. „Bitte, setzen Sie sich hier her, ich steige eh bei der nächsten Haltestelle aus.“ Erschrocken dreht er sich um und sieht eine Frau, die ihm ihren Platz anbietet. Wer war das? 6 Uhr am Morgen. Der Wecker klingelt. Er steht auf, zieht sich an, geht in die Küche, frühstückt, wer war das? Er steigt in den Bus, geht in Richtung achte Reihe. „Bitte, setzen Sie sich an meinen Platz“, er bedankt sich und sie steigt aus. Am frühen Nachmittag fühlt er sich schlecht und fährt nach Hause. Da

sieht er sie wieder und neben ihr ein Platz frei. Er setzt sich zu ihr. Sie verabreden sich auf einen Kaffee. Sie treffen sich öfter und erkennen, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Ein Jahr später beschließen sie zusammenzuziehen. Sie finden eine Wohnung im Nachbarort. Eines Nachts wacht er erschrocken auf und geht in die Küche. Wo ist das Bild? Aufgebracht sucht er nach dem Bild. Er kann sich nicht erklären, was geschehen ist, warum hat er eine neue Wohnung? So kann er sich nie das Haus mit dem kleinen Garten leisten. Was ist nur los mit ihm? Sein ganzes Tun hatte nur ein Ziel. Und jetzt hat er sich von dem Ziel abbringen lassen. Und das auch noch von einer Frau. War es das wert? Er versucht normal weiterzumachen. Nach einiger Zeit stellt er fest, dass er eigentlich glücklich ist. Also, so wirklich glücklich. Und das alles ohne ein Ziel. Hätte er das nur früher gemacht. Das Leben geht weiter und er gründet eine Familie. Das Bild an der Küchenwand hat er vergessen. Er kauft ein Haus für sich und seine Familie. Beim Umzug fällt ihm eine Kiste auf, welche er schon fast vergessen hatte. In der Kiste sieht er das Bild. Er beginnt zu lachen, sieht zum Fenster hinaus und sieht einen Garten mit einer Schaukel. Darin ein kleiner Junge.


Titelthema

Wunschlos unglücklich Essay von Georg Sigmund, 5MaB Jeder Mensch hat Träume, Wünsche oder auch Pläne für die Zukunft und dies zu jedem Zeitpunkt seines Lebens. Schon Konfuzius sagte:„Wer unsere Träume stiehlt, gibt uns den Tod“. Sicherlich ist damit mehr der seelische als der physische Tod gemeint, doch ist für die Glückseligkeit die Erfüllung von Wünschen und Träumen ausreichend? Jeder kennt es: Die Augen werden schwer, der Kopf legt sich zur Seite und tausende Gedanken brausen durch den Kopf. Der Duden beschreibt Träume als eine „im Schlaf auftretende Abfolge von Vorstellungen, Bildern, Ereignissen, Erlebnissen“, doch sind Träume nicht eigentlich unser aller Antrieb und Ansporn des Lebens? Es fängt bereits in der Kindheit an. Ich wollte beispielsweise ein großer, starker Bauarbeiter werden - wie in Bob der Baumeister! Ich träumte vom eigenen Bauhof mit meinen sprechenden Baggern, Betonmischern und Kränen. Es war wie ein Schlag in den Zement, als ich herausfinden musste, dass der Bagger meines Nachbarn mir nicht antworten wollte. So geht es vielen mit ihren Träumen und Wünschen - aber nicht allen: Felix Baumgartner verwirklichte den Sprung aus dem All, Reinhold Messner bezwang alle 8000er und Michael Bolt unterbot den Weltrekord über 100 Meter. Sie alle haben ihre Ziele erreicht und ihren persönlichen Wunsch in die Realität umgesetzt und sind

wunschlos glücklich. Oder nicht? Bei Michael Schumacher standen bereits 2004 sieben Weltmeistertitel in der Vitrine, dennoch kam er 2010 zurück. Sind Wünsche und Träume also nur zeitweilig und eigentlich unmöglich zu erfüllen? Dies stimmt nur zum Teil, denn so manch einer gibt sich zufrieden mit dem Erreichen seiner Ziele. Selbstverständlich hängt es auch vom Wunsch ab, ob er sich noch erweitern lässt oder nicht. Wenn er sich nicht mehr ausbauen lässt, so ist dieser Mensch wunschlos und dies ist meiner Meinung nach fatal, denn Wünsche sind aus psychologischer Sicht sehr wichtig, weil sie uns eine Orientierung und eine Motivation geben. Ohne diese Orientierung hat man kein Ziel mehr vor Augen, dass dann zu emotionaler Unzufriedenheit füh-

Träumer oder Realist?

ren kann. Allerdings sollte man sich auch nicht ewig an denselben unrealistischen Wunsch klammern, weil man ansonsten immer wieder mit dem eigenen Misserfolg konfrontiert und enttäuscht wird. Laut Psychologen kann diese Frustration zu erhöhtem Stress und körperlichem Unwohlsein führen. Darum ist es wichtig, sich von diesem Wunsch zu lösen, aber man sollte ihn keinesfalls aufgeben. Um nochmals auf das Zitat von Konfuzius zurückzukommen, würde ich sagen, dass es wichtig ist einen Wunsch zu haben. Diesen sollte man sich behalten und sich von keinem nehmen lassen, aber dennoch sollte man sich realistische Ziele im Leben setzen, welche man auch erreichen kann.

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Lehrer im Blickfeld

Im Bann der Formeln Interviews mit Elisabeth Irschara und Tobias Steidl

Irschara Elisabeth Ist es für Sie anstrengend, Tag für Tag mit Schülern zu arbeiten? Nein, ich habe diesen Beruf gewählt, weil mir gerade das Arbeiten mit Schülern Freude bereitet. Ich gebe zu, nach einem langen Arbeitstag, bis in die 9. Stunde, bin ich auch müde. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? In meiner Freizeit fahre ich Ski, ich jogge regelmäßig. Im Sommer genieße ich es, mit dem Rad zu fahren und schwimmen zu gehen. Neben dem Sport liebe ich es, neue Kochrezepte auszuprobieren. Sind Sie schon vergeben? Möchten Sie Kinder? Ja, ich bin vergeben. Schon als Kind hatte ich den Wunsch von einer eigenen Familie; ich hoffe, dieser Wunsch geht noch in Erfüllung. Haben Sie schon mal eine Stilberatung in Anspruch genommen? Nein, sollte ich das? Ein Flüchtling steht vor Ihrer Seite 8

Tür, was machen Sie? Ich öffne die Tür und spreche mit ihm. Was bewundern Sie an Männern? Die Gelassenheit. Singen Sie unter der Dusche? Nein, ich kann meiner Meinung nach nicht singen. Steidl Tobias Wartet jemand zuhause auf Sie? Ähm.. Ja, zuhause wartet jemand auf mich, mein Gecko namens Sergio. Was braucht ein Held um ein Held zu sein? Ja gute Frage, nicht recht viel vielleicht,… Betreiben Sie in Ihrer Freizeit Sport? In meiner Freizeit betreibe ich Snowboarden, aber niemals Wettkämpfe. Beschreiben Sie sich mit drei Adjektiven! Freundlich, lustig, aber manchmal auch ernst.

Möchten Sie unsterblich sein? Nein, eigentlich nicht, weil sonst das Leben für mich nicht mehr interessant erscheint. Was würden Sie tun, wenn Ihnen jemand 10.000€ schenkte? Ich würde mit dem Geld verreisen. Haben Sie einen Lieblingswitz? Wenn ja, erzählen Sie ihn uns! Ich bin nicht gut im Witze erzählen. Manchmal erzähle ich einen guten Witz, aber das immer spontan. Wenn Ihr Leben verfilmt würde, welche Art von Film wäre das dann? Es würde wahrscheinlich ein Melodrama sein, weil mir diese Art von Filmen gefällt. Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben? Die Hoffnung stirbt zuletzt (lacht). Was ist für Sie wichtiger, Natur oder Technik? Beides. Ich würde sagen etwas dazwischen. Die Interviews führten Walter Volgger und Gabriel Mölgg


Lehrer im Blickfeld

Egon

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Interviews mit Egon Niederkofler und Egon Rubatscher Was sind Ihre Stärken bzw. Schwächen? Niederkofler: Meine Stärke ist geduldig sein und meine Schwäche ist ebenso geduldig sein. Rubatscher: Meine Stärke ist gescheit reden, Schwächen habe ich keine. Was befindet sich in Ihrem Kühlschrank? N.: Im Kühlschrank dürfen nie ein guter Speck und Milch fehlen. R.: Im Kühlschrank dürfen nie Parmesankäse und Butter fehlen. Wie stehen Sie zum Thema Flüchtlinge? N.: Das Thema Flüchtlinge ist so komplex, weil man die Hintergründe nicht richtig weiß und deshalb nicht richtig darüber urteilen kann. R.: Offen sein und Ihnen eine Chance für die Arbeitswelt geben.

Egon Niederkofler (Fachrichtung Maschinenbau)

Sie bestellen ein Steak, medium. Der Kellner bringt es durchgebraten, was machen Sie? N.: Ich würde es zurückschicken. R.: Ich würde es eiskalt zurückschicken. Welche drei Dinge möchten Sie in der nahen Zukunft verwirklichen? N.: Mir ist Gesundheit sehr wichtig, deshalb drei Mal Gesundheit. R.: Ich möchte in China einen 7000er besteigen, die Wohnung einrichten und die Freizeit mehr genießen. Was machen Sie, wenn Sie Spaß haben wollen? N.: Wenn ich Spaß haben will, mache ich Musik. R.: In erster Linie mit Freunden feiern gehen und Berge besteigen. Wenn Sie im Lotto gewinnen würden, was würden Sie mit dem Geld machen? N.: Ich würde einen Teil des Geldes anlegen und mit dem anderen Teil Spaß haben, aber dennoch immer weiter arbeiten. R.: Ich würde einen Teil des Geldes in Immobilien anlegen und mit dem anderen Teil ein Schulprojekt in Bolivien finanzieren. Sind Sie ein Familienmensch? N.: Ja, ich bin ein Familienmensch. R.: Ja, ich würde mich als Familienmensch bezeichnen. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? N.: In meiner Freizeit mache ich gerne Musik. R.: In meiner Freizeit gehe ich gerne auf Berge, im Winter mit den Touren-Ski. Kochen bereitet mir

Egon Rubatscher (Fachrichtung Chemie)

auch viel Spaß. Nennen Sie bitte einen Gegenstand in Ihrem Haus, der viel über Sie aussagt? N.: Meine Bassgitarre. Ru.: In meinem Haus sagt die Fotowand viel über mich aus. Würden Sie in einem zweiten Leben nochmal denselben Beruf ergreifen? Warum (nicht)? N.: Ja, auf alle Fälle, weil diese Arbeit nie langweilig wird. R.: Auf jeden Fall, weil es Spaß macht, mit Schülern zu arbeiten. Wie würden Sie ein Flugzeug vermessen ohne Maßstab? N.: Ein Flugzeug vermesse ich nicht, weil ich lieber selbst damit fliege. Wenn Sie ein Teilchen wären, welches wären Sie und warum? R.: Ich würde ein Higgs-Teilchen sein, da es das begehrteste Teilchen ist. Seite 9


Lehrer im Blickfeld

Der Traum als Anfang aller Taten Interviews mit Barbara Kupa und Meinung von Angelika Watschinger Frau Watschinger haben wir um eine Stellungnahme zum Thema „Träume-Visionen“ gebeten.

Barbara Kupa

Was hat Sie dazu bewegt, Religionslehrerin zu werden? Zuerst habe ich in einem Geschäft gearbeitet. Durch Zufall ergab sich die Möglichkeit für eine Stelle als Religionslehrern. Da es mir so gut gefallen hat, habe ich mich für ein Theologie-Studium entschieden. Wie nehmen die Schüler, Ihrer Meinung nach, den Religionsunterricht auf? Das müsst ihr mir sagen! (lacht) Was möchten Sie in 10 Jahren erreicht haben? Das ist eine gute Frage. Ich möchte als Erstes das Studium abschließen und danach eine fixe Arbeitsstelle als Professorin finden. Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Meine Schwäche ist, dass ich bei den Schülern nicht immer gleich konsequent bin; meine Stärke ist die Geduld.

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Wie kommen Sie mit den Schülern klar? Normalerweise herrscht ein gutes Klima zwischen mir und meinen Schülern. Wie bringen Sie Ihr Studium und Ihren Beruf unter einen Hut? Es braucht eine sehr gute Organisation. Das Studium ist für mich neben der Arbeit sehr wichtig, deshalb lerne ich am Abend.

Die Vergangenheit kann man im Idealfall annehmen, daraus Schlüsse ziehen und abhaken. In der Gegenwart kann man entscheiden und handeln. Die Zukunft ist offen und voller verschiedener Visionen und Träume. Visionen können optimistischer oder pessimistischer Natur sein. Eine hawaiianische Weisheit sagt: „Die Welt ist das, wofür du sie hältst.“ Die subjektive Wirklichkeit ist die, worauf vermehrt die Aufmerksamkeit gerichtet wird. Es ist schwer zu sagen, was unmöglich ist, denn der Traum von gestern ist die Hoffnung von heute und die Wirklichkeit von morgen. Robert Goddard

Haben Sie Haustiere? Nein, da ich auf Tierhaare allergisch reagiere. Sind Sie ein Naturfreund? Ja, ich liebe die Berge und genieße die Ruhe dort. Wie oft gehen Sie in die Kirche? Regelmäßig zweimal im Monat. Was, denken Sie, hat Gott gemacht, bevor er das Universum erschaffen hat? Ehhmm, darüber habe ich noch nie nachgedacht.

Angelika Watschinger


Fächer im Blickfeld

Herausforderungen meistern Über die Abschaffung des Fachs RWK und die Bewältigung aktueller Krisen - eine Stellungnahme Mangelnde Bildung Es ist schon sehr bedenklich, wie viele, besser gesagt wie wenige Menschen heutzutage überhaupt noch wählen gehen. Noch bedenklicher ist, wie viele von diesen sich tatsächlich darüber informiert haben, für wen oder was sie ihre Stimme abgeben. So ist es … Genau diese Menschen, denen das Wählen und der Überblick über die politische (und wirtschaftliche) Lage, zu unwichtig sind, verbreiten massive Unwahrheiten über beispielsweise Flüchtlinge, Terroranschläge oder das Rechtssystem im Allgemeinen. Das geschieht meist am Feierabend am Stammtisch in der Bar nebenan. Den Kindern wird es natürlich auch noch erzählt, die es dann wahrscheinlich wieder weiterverbreiten. Und dann wundert sich jemand, wenn sich tagtäglich Extremisten zu gewaltbereiten Demonstrationen formieren oder solche Menschen wie Donald Trump Millionen von Menschen mit ihren hasserfüllten, extremistischen Reden erreichen und auch überzeugen (!). So sollte es sein … Jeder Mensch, egal wie alt, sollte und muss sich über das politische und wirtschaftliche System, in dem wir tagtäglich leben und von dem unser gesamtes Leben, von

Geburt an bis zum letzten Atemzug, maßgeblich beeinflusst wird, Bescheid wissen. Vor allem die Jugendlichen, denn in diesem Alter geht es sehr schnell, auf den falschen Weg zu geraten. Jede Mutter und jeder Vater weiß das. Deshalb sollte auch in einer Technologischen Fachoberschule alle 5 Jahre Recht- und Wirtschaftskunde von dafür qualifizierten Lehrpersonen unterrichtet werden. In diesem Bereich muss sich unbedingt etwas tun, sonst wird es uns in Zukunft nicht möglich sein, Krisen, sei es ein Flüchtlingsstrom oder hinterhältige Abkommen (z.B. Freihandelsabkommen TTIP etc.), zu bewältigen.

Auf den Einzelnen kommt es an! Schlussendlich wollen wir doch alle dasselbe, ein friedliches Zusammenleben. Es kommt dabei auf den Einzelnen an, auch auf dich, geehrter Leser! Ich rufe jeden, der dies liest, auf: „Setzt euch für eine Generation ein, die die Probleme, unter denen heute so viele leiden, morgen meistern kann.“ Nicolas Zingerle (2C)

Was wir tun sollten! Im Rahmen der Autonomie der Oberschulen haben alle grundsätzlich die Möglichkeit, die Stundenkontingente der verschiedenen Fächer im Ausmaß von 20 Prozent zu reduzieren und damit im Triennium z. B. auch das Fach Recht und Wirtschaft weiterzuführen bzw. neu einzuführen.

Neonazi-Demo www.jugendfotos.de

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Fächer im Blickfeld

Cultura Generale Angelo Tore Cosa intende lei per “cultura generale”? Per cultura generale intendo la “tendenza ad appassionarsi/interessarsi” a settori della conoscenza che sono molto diversi… peró… attenzione… non ho detto “tendenza a sapere”… ma ho detto “tendenza ed interessarsi”: la conoscenza non nasce da sola, ma nasce solo se ci appasioniamo a qualcosa e siamo “curiosi in modo libero” come i bambini e ci chiediamo: “come fa una lampadina a produrre la luce? Come si viveva in Italia e in Europa trent’anni fa?...” Dopo cinque anni di scuola superiore, cosa dovrebbe sapere secondo lei un alunno? Non solo in italiano ma in tutte le materie in generale, cosa dovrebbe essere in grado di fare uno studente? Dopo cinque anni di scuola uno studente dovrebbe aver sviluppato una serie di competenze necessarie per il mondo pratico (sapere i fondamenti dell’analisi matematica, saper leggere realmente un giornale e saper riassumere gli articoli,…) ma IN PIÚ dovrebbe anche aver sviluppato degli interessi o passioni specifici. Ad esempio l’interesse per i motori o per l’elettronica che – come vedo – occupa il tempo libero di alcuni studenti anche fin dal 2° anno. A lei piace molto discutere e collegare materie diverse. Da dove viene questo talento? Come mai dispone di una cultura generale Seite 12

così vasta? Non so se ho veramente un “talento“ per la cultura generale: tutto quello che conosco viene dal fatto che ho sempre ”scelto in libertà” gli studi da compiere. Mi spiego meglio: Quando ho finito la scuola superiore (ad indirizzo scientifico) ho scelto “in libertà” di occuparmi dello studio delle lingue. Quando avevo 17 anni ho cominciato a studiare ”in libertà” (diversamente da quello che mi consigliavano gli amici), la musica classica -2 ore al giorno di clarinetto. Adesso che lavoro, ma non ho famiglia, studio “in libertà” – nel mio tempo libero – per qualche ora a settimana la

storia degli antichi greci. Lei cosa ha studiato e quali scuole ha frequentato? Ho frequentato scuole di tipo e settore diverso. Prima il liceo scientifico, poi ho studiato lingue straniere. Ho deciso di iscrivermi all’università a Berlino. Li ho studiato per 3 anni poi ho concluso i miei studi a Bologna. In generale consiglio a tutti di studiare e vivere in posti diversi per avere una visione pluralista del mondo… (prima di essere insegnante sono stato guida turista a Ravenna per i turisti di lingua tedesca… e ho imparato un po’ di storia dell’, arte!)


Fächer im Blickfeld

Wer weiß wie viel? Ein Lächeln im Gesicht

Was ist überhaupt Algemeinwissen? Viele Menschen sehen im Allgemeinwissen ein genau eingegrenztes Wissen, das jeder Mensch ab einem gewissen Alter haben sollte. So ist es jedoch nicht. Das Allgemeinwissen ist das Wissen, das sich ein Individuum im Laufe eines Lebens in verschiedenen Bereichen aneignet. Nicht zum Allgemeinwissen gehört das fachspezifische Wissen, das man sich im Beruf zu eigen macht. Menschen, die sich für viele Dinge interessieren und mit offenen Augen durch das Leben gehen, haben in der Regel ein größeres Allgemeinwissen und oftmals auch einen größeren Wortschatz. Was als Allgemeinwissen gilt und was

nicht, ist allerdings schwer messbar. Trotzdem haben wir uns die Frage gestellt, wie es um das Allgemeinwissen der Oberschüler aus Bruneck bestellt ist. Wir haben für elf Unterrichtsfächer an den genannten Schulen jeweils vier beliebig ausgewählte Leute aus zwei bis drei Klassen befragt und einen Klassendurchschnitt gebildet, den wir vergleichen. Ist es wahr, dass die Gymnasiasten in punkto Allgemeinbildung die Nase vorne haben? Wir liefern euch die Ergebnisse. Benjamin, Franziska, Nathan, Nicolas

In unserer großen, modernen Welt, wo sich fast alles dreht um Macht und Geld, wo vieles passiert durch Gier und Wut, ist Hoffnung oft ein rares Gut. Doch Hoffnung für ein gutes Leben, soll man jedem Menschen geben, dass im Leben vieles gut gelinge und man manches Problem gut überwinde. Positive Perspektiven brauchen die Menschen, dass sie nicht werden der Radikalen Beute und sich lassen vom Bösen lenken oder sogar ihr Leben verschenken. Es gibt viel Schönes auf unserer Welt, das für jeden da ist, auch ohne Macht und Geld. Man muss es erkennen und lernen es zu genießen, dann tut´s den Mensch nicht so oft verdrießen. Bei uns gibt es eine wunderschöne Natur, die in einigen Orten sogar noch ist pur. Man muss Schönes suchen und es erkennen, dann kann man manch tolles Erlebnis beim Namen nennen. Man soll bestaunen und genießen viele tolle Sachen und vielleicht auch mal über sich selber lachen. Lachen macht glücklich und ist gesund, damit läuft´s auch ohne Medizin im Leben rund. Freude und ein Lächeln im Gesicht, bewirkt Hoffnung, Visionen und sehr viel Licht. Edmund Volgger

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Umfrage

Studium, Arbeit, Weltreise… Maturanten und ihre Zukunftswünsche

Wirst du dich nach der Matura in die Arbeit stürzen, ein Studium beginnen oder eine kreative Pause einlegen ?

Welche Träume und Visionen haben Maturanten? Wir haben 82 Fünftklässler aller Fachrichtungen der TFO Bruneck befragt, welche Ziele und Vorstellungen sie für die Abschlussprüfung und für die Zeit danach haben.

War die Wahl deiner Fachrichtung richtig oder falsch?

Was ist dein größter Wunsch für die Zukunft ?

Machst du eine Pause nach der Matura, wenn ja, wie lange und was hast du in dieser Zeit vor?

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Welches Studium strebst du an ?

Was ist dein Berufswunsch?

Wie sieht dein Leben in 20 Jahren aus?


Träume

Gute Arbeitsmoral Traumschüler - Musterschüler? Ausgehend vom Thema „Eine gute Arbeitsmoral - Schlüssel zum Erfolg in der Schule und im Berufsleben“ hat sich die Klasse 5ElB mit dem Sinn und Zweck einer konzentrierten und engagierten Arbeitsweise beschäftigt. Die Einübung verschiedener Verhaltensweisen und die Einhaltung grundlegender Regeln erhöhen den schulischen Erfolg und steigern die Chancen im Berufsleben. Die „Do‘s“ und die „Don‘ts“ sind in folgenden Fotos anschaulich dargestellt.

Konzentrierte Arbeitsweise ...

... oder auch nicht!

Gute Sitzhaltung ...

... oder auch nicht!

Aktive Mitarbeit

Jeder tut, wie er will.

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Reportage

Bunkergeschichte... Wo Geschichte wieder lebendig wird „Und hier sehen wir die alte Kanonenscharte. Theoretisch könnte man diese innerhalb einiger Tage in Betrieb setzen“, erklärt uns der Historiker Curti Covi. Er führt uns gerade durch einen der insgesamt fünf Bunker, die zur Sperranlage in Toblach gehören. Selbst in Südtirol wissen heutzutage viele, vor allem junge Menschen, nicht mehr, dass es solche Bunkeranlagen im eigenen Land überhaupt gibt. Curti Covi und Paul vom angrenzenden Hof haben sich der Aufgabe verschrieben, mindestens einen dieser historischen Bunker neu zu beleben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„An dieser Stelle war früher ein Leoparden-Panzer versteckt, 20 m weiter noch ein weiterer. Die ganze Linie über das Tal bis zur anderen Seite hinüber, wo die nächsten Bunker stehen, war mit Stacheldraht und Zäunen abgesperrt und das alles noch vor 25 Jahren“, erklärt uns Paul. Er macht uns immer wieder darauf aufmerksam, dass die Vergangenheit gar nicht so weit zurückliegt, wie es scheint. Wir stehen an einer Stelle unterhalb des Bunkers, von wo aus wir bis auf die andere Talseite hinübersehen können. Die alte Sperrlinie kann man auch heute noch erkennen. Ich befinde mich inmitten einer Gruppe von ca. 20 jungen Leuten und Curti Covi weist uns darauf Seite 16

hin, dass es auch heute noch so sein könnte, wenn der Eiserne Vorhang nicht gefallen wäre. „Auch im Tal unten standen überall unter Wellblechhütten versteckte Panzer“, fügt Paul später noch hinzu. Tatsächlich war der Raum Toblach – Innichen schon seit geraumer Zeit von strategischer Wichtigkeit. 1938 ließ Mussolini einen sogenannten „Alpenwall“ bauen, zu dem auch die Bunkeranlagen in Toblach gehörten. Auf Drängen Hitlers wurden die Arbeiten zunächst eingestellt. Als die Nationalsozialisten 1943 in Südtirol einfielen, wurde der Ausbau mit extremer Intensität wieder aufgenommen. Trotzdem wurden die Bunker nicht fertiggestellt, da Nazi-Deutschland gegen Ende des Krieges die Ressourcen ausgingen. Die Bunker gerieten auch danach nicht in Vergessenheit: In der Nachkriegszeit bildeten sich die zwei Militärbündnisse NATO und Warschauer Pakt. Was war jetzt das Problem? Der ganze Ostblock samt Polen und Ungarn gehörte zum Warschauer Pakt, Italien und die westlichen Staaten zur NATO. Österreich war neutrales Gebiet. Damit war bei Toblach eine der Außengrenzen der NATO-Staaten; dementsprechend stark militarisiert war dieses Gebiet: Im Pustertal waren ca. 3 000 einsatzbereite Soldaten stationiert, zwei Verteidigungsanlagen mit insgesamt elf Bunkern waren bereit. In

Eingang zur Unterwelt

Natz im Eisacktal befanden sich sogar mit Atomsprengköpfen ausgestattete Kurzstreckenraketen. Selbst der junge Curti Covi erinnert sich an diese starke Militärpräsenz im Pustertal. „Überall waren Soldaten, die Kasernen waren ausgelastet. Auch die Bunker wurden regelmäßig gewartet. Fotos waren nicht erlaubt und alle Verteidigungsanlagen waren getarnt“, erklärt er. „In wenigen Stunden wäre das gesamte Verteidigungssystem einsatzbereit gewesen.“ Tatsächlich gab es in den 60er-Jahren Angriffspläne des Warschauer Paktes, die von der CIA aufgedeckt wurden. Demnach sollte die un-


Reportage

...hautnah erlebt garische Armee mit sowjetischer Unterstützung das neutrale Österreich überrollen und danach bei Toblach die Grenze durchbrechen. Diese Pläne wurden natürlich genauestens studiert, da eine unmittelbare Bedrohung vorlag. Nach Einschätzung der NATO wäre die Verteidigungslinie in Toblach wohl schon nach sehr kurzer Zeit gefallen, da die Kapazitäten nicht ausreichten. Ein Angriff des Warschauer Paktes wäre für das obere Pustertal ohnehin fatal gewesen, das Verteidigungspläne der NATO vorsahen, Atomsprengköpfe auf dieses Gebiet abzufeuern. Somit relativierte sich ohnehin die Bedeutung der Bunker.

„Ob die Panzer noch funktioniert hätten, weiß ich nicht, jedenfalls bastelten wir als Kinder daran herum und bauten uns auch mal das ein oder andere Teil aus“, erzählt uns Paul mit einem Lächeln im Gesicht. „Ich fand irgendwann den Notausgang des Bunkers und war dann öfters drinnen. Es waren einsatzbereite Waffen, Munition und Versorgungsgüter dort. Einmal kamen Soldaten zur Tür herein, da musste ich schnell durch den Notausgang abhauen,“ sagt Paul mit leicht amüsiertem Unterton. „Für uns war das Alltag und natürlich sehr faszinierend“, fügt er noch hinzu.

Die zwei Bunkerexperten haben noch viel vor: Der Bunker soll zum Museum werden, das in naher Zukunft fertiggestellt werden soll. „Vielleicht bekommen wir sogar den alten Panzer zurück“, gibt sich der Historiker zuversichtlich. Tatsache ist, dass Curti Covi und Paul an einem sehr interessanten historischen Projekt arbeiten. Die Bunkeranlagen der Bevölkerung zugänglich zu machen wäre eigentlich Aufgabe des Landes. Dass dieses Projekt in Eigeninitiative vorangetrieben wird, zeugt von Ehrgeiz, Einsatz und Freude an der Geschichte Südtirols. Dafür ernten die beiden schon jetzt viel Lob und Anerkennung von den Besuchern. Simeon H. Versteckte Welt

Curti Covi mit den Schülern der Klasse 5ElA vor dem Eingang der Bunkeranlge

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Meinung

Wir sind alle gute Menschen Kommentar von Karin Griessmair (5ElA) Wir sind alle gute Menschen, schützen die Umwelt, kaufen natürlich nur Bio-Produkte, helfen uns gegenseitig, sparen Treibstoff, sind kinderlieb und gehen einmal im Jahr Blut spenden. Unser Wirtschaftssystem ist transparent, niemand wird betrogen, alle handeln ethisch korrekt und produzieren unter fairen Bedingungen. Alles ist in bester Ordnung. Ach, die schöne heile Welt! Von wegen! Laut einer Umfrage wünschen sich nämlich in Deutschland 80 Prozent aller Menschen eine neue Wirtschaftsordnung, in Österreich sind es sogar 90 Prozent. Sinnkrise, das Verschwinden der Mittelschicht, große Unterschiede in den Einkommensklassen … Alles schreit nach einer neuen Wirtschaftsordnung. Und da steht er. Der Retter der Stunde! Ein großer, gut aussehender Mann, sein etwas längeres Haar fällt leicht in sein Gesicht, auf seinen Lippen liegt ein Lächeln. Christian Felber! Ein Mann voller Tatendrang, der seine innovativen Ideen und Denkanstöße an die breite Masse bringen möchte. Alles unter dem Thema „Gemeinwohlökonomie.“ Das Ziel der Wirtschaft sollte nämlich nicht ein möglichst hoher Finanzgewinn, sondern ein möglichst gutes Leben für alle Menschen sein. So ist es auch in den Verfassungen vorgesehen. Wir stehen also vor der Wahl: Ändern wir die Staatsordnung oder passen wir uns dieser an? Letzteres ist sicherlich der schwieSeite 18

rigere Weg und verlangt nicht nur neue Gesetze, sondern auch neue umdenkende Unternehmer mit anderen Führungsqualitäten. Nicht mehr egoistisch, konkurrenz- und geldorientiert denkende Manager, sondern solche, die sich fünf Aspekte auf die Fahnen schreiben, werden gefragt sein: Ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung und Transparenz, Solidarität und Menschenwürde. Schließlich sind wir nicht mehr in der Grundschule, wo es darum geht, wer mehr Diddl-Sticker oder Pokémon-Karten besitzt. Nein, es geht um viel mehr. Das Handeln der Unternehmer betrifft schließlich das Wohl aller und wird anhand einer „Gemeinwohl-Bilanz“ extern überprüft und öffentlich dokumentiert. Je sozialer, demokratischer, solidarischer und ökologischer ein Unternehmen handelt, umso besser und höher ist auch die Gemeinwohlbilanz. Doch jeder kennt das Problem! Da will man mal zum Bioprodukt grei-

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fen und schon muss man entsetzt feststellen, dass dieses fast um das Doppelte teurer ist! Deshalb sollten Unternehmen mit einer hohen Gemeinwohlbilanz auch rechtliche Vorteile erhalten. So sollten Unternehmen mit fair produzierten, ökologischen und regionalen Produkten z. B. weniger Steuern zahlen oder mehr unterstützt werden als solche mit unökologischen, globalen oder vielleicht sogar noch unter unfairen Bedingungen hergestellten Produkten. Sollte dies eintreffen, würden Bioprodukte, welche nicht aus einer Massenproduktion kommen, für jeden erschwinglich werden und jeder könnte seinen eigenen kleinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Doch das Wichtigste wird wohl sein, dass wir alle beginnen umzudenken, um uns das Leben in einer Welt des Gemeinwohls zu ermöglichen. Und oft hilft es schon, sich nur eine Frage zu stellen: Wo sehe ich mich und unsere Welt in zwanzig Jahren?


Menschen mit Visionen

Gemeinwohlökonomie WARUM CHRISTIAN FELBER NACH BRUNECK EINGELADEN WURDE

Dr. Christian Felber und Dr. Christine Baumgartner

Vielen Dank, Nathan Vikoler, für die Einladung, einen Beitrag für Eure TFO-Schülerzeitung zu schreiben im Zusammenhang mit dem Besuch von Christian Felber am 13.-14.Oktober in Bruneck. Als Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins „PLATTFORM PRO PUSTERTAL“ ist es uns seit der Gründung 2003 ein Anliegen, für den Erhalt des wunderbaren Lebens-und Wirtschaftsraumes Pustertal und dessen nachhaltige Entwicklung tätig zu sein. So haben wir uns in den Anfangsjahren vorwiegend für die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs eingesetzt und durch konstruktive Zusammenarbeit mit den Landesräten und Ämtern dazu beigetragen, dass zur Zeit im Pustertal durch Renovierung der Bahnhöfe, Einsatz modernen Rollmaterials und op-

timaler Abstimmung der Fahrpläne zwischen Bus und Bahn eine kosten- und umweltfreundliche Alternative zum individuellen PKW–Verkehr vorhanden ist. Ein weiterer Schwerpunkt war stets die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Pustertaler Bevölkerung zu aktuellen Themen wie dem Klimawandel, ein ökologisch nachhaltiger Tourismus, die Stärkung der regionalen Kreisläufe, Direkte Demokratie und die Realisierung der Riggertalschleife als Kernstück für eine raschere Anbindung an die Landeshauptstadt Bozen. So war Christian Felber aus Wien bereits vor Jahren als Referent und Globalisierungs-Kritiker in Bruneck und hat uns mit seiner kritischen Sicht und persönlichen Glaubwürdigkeit beeindruckt. In der Zwischenzeit hat er das

Modell der „GEMEINWOHLÖKONOMIE“ als Alternative zum derzeitigen kapitalistischen Wirtschaftsmodell entwickelt und stößt damit weltweit auf positives Echo. Seine Bücher zum Thema sind leicht lesbar und zeigen deutlich auf, dass Lösungswege aus der aktuellen Krise bereits vorhanden und umsetzbar sind. Seit Frühjahr 2015 haben wir uns an die Planung gemacht, als Kooperationspartner den KVWBezirk Pustertal, die Bezirksgemeinschaft Pustertal, die Stadtbibliothek Bruneck sowie die beiden Gewerkschaften SGB/CISL und ASGB gewinnen können. Bedauerlicherweise konnten wir die verschiedenen wirtschaftstreibenden Verbände nicht zum Mitmachen aktivieren. Der Vortragsabend am 13. Oktober im Michael Pacher Haus war mit ca. 180 Interessierten sehr gut besucht und wurde auch medial gut aufgenommen. Das wir jedoch Euch als junge Leute, welche die Akteure der Zukunft sind, unbedingt einbeziehen wollten, war von Anfang an unser Anliegen, auch die Oberschulen einzuladen. Und Eure Teilnahme an den beiden Vormittagsvorträgen war großartig, deshalb bedanken wir uns bei allen Direktionen und Lehrpersonen, die bereit waren, an diesem Projekt mitzumachen. Wir wünschen Euch weiterhin viel Freude, Erfolg und Ausdauer bei der Umsetzung Eurer „Träume und Visionen“. Dr. Christine Baumgartner Seite 19


Rezension

Der älteste Schüler der Welt Helmut Pinggera trifft Kimani Maruge Der Film „ Der älteste Schüler der Welt“ von Justin Chadwick handelt von Kimani Maruge, dessen größter Traum es ist, eines Tages lesen zu lernen. 2003 beschließt die Regierung Kenias freie Schulbildung für alle einzuführen. Auch Maruge, der 84 Jahre alt ist, möchte sich in der Schule anmelden, wird aber aus verschiedenen Gründen abgewiesen, bis die Lehrerin Jane Obinchu ihn doch in der Schule aufnimmt. Er ist ein fleißiger Schüler und hat Freude am Lernen. Nach einiger Zeit werden die Medien auf ihn aufmerksam, und es verbreitet sich die Nachricht, dass ein alter Mann die Schule besucht. Viele Menschen finden das nicht richtig und beschimpfen und bedrohen Jane und Maruge. Schlussendlich wird Jane an eine andere Schule versetzt. Maruge opfert daraufhin seinen ganzen Besitz, eine Ziege, um nach Nairobi zu gelangen, wo er bis zum Schulministeriums vordringt und sein Anliegen vorbringt. Durch seinen Einsatz kann Jane in ihre alte Schule zurückkehren und Maruge darf weiter lernen. Parallel zur eigentlichen Haupthandlung erfährt der Kinobesucher, dass Maruge für die Freiheit in seinem Land gekämpft hat, in verschiedenen Gefangenenlagern war und er sein Land nicht verraten hat. Durch den Film haben wir vom Mau Mau Krieg erfahren und wie grausam die Briten gegen die kenianischen Ureinwohner vorgegangen sind. Man sollte den Film als Aufruf zur Gerechtigkeit Seite 20

sehen. Jeder verdient freie Schulbildung, egal wie alt oder von welcher Rasse er ist. Besonders zur Zeit der Flüchtlingskrisen ist es schön von guten Aspekten in den Entwicklungsländern zu erfahren und zu sehen, wie Bildung den Menschen dort den Weg in eine bessere Zukunft schenkt. Kurt N. und Tobias W. (1E)

Helmut Pinggera, Lehrer an der TFO, hat den „ältesten Schüler der Welt“ in Kenia getroffen und mit ihm gesprochen. Wir haben nachgefragt, welchen Eindruck Kimani Maruge auf ihn gemacht hat. Helmuth Pinggera: Ich bin dem Mann im Winter 2008 – ich glaube, es war kurz nach Weihnachten – in Nairobi begegnet. Es war ganz sonderbar, irgendwie beiläufig. Wir – ich war mit einer

Gruppe von Freunden in Kenia wollten die inzwischen verstorbene Ordensschwester Lydia Pardeller besuchen, die ja aus Südtirol stammte und die am Rand von Nairobi ein kleines Sozialzentrum für Müllkinder unterhielt. Das sind Kinder, die ihre Familien durch das Sammeln von verwertbaren Resten der großen Müllhalden vor Nairobi ernähren helfen. Im Sozialzentrum bekommen die Kinder zu essen, sie werden versorgt, wenn sie krank sind, und sie erhalten Angebote, etwas zu lernen. Kimani Maruge war dort irgendwie einfach auch da. Er stand vor der Missionsstation, auf einen Stock gestützt, wirkte gar nicht alt, sondern vielmehr fröhlich und erzählte in entspanntem Ton von seiner Enkeltochter und dann auch von sich. Er war sichtlich stolz, dass er aufmerksame Zuhörer gefunden hatte, die von weither gekommen waren und denen er einmal mehr seine Geschichte erzählen konnte. Aber er erzählte sie fast nebenbei, so als würde das Leben eben ein Fluss sein, in dem man sich und sein Leben wiederfindet – als ein einziger Tropfen Wasser – und dieser Tropfen geht irgendwie im großen Ganzen eines großen Stromes auf. Nicht mehr und nicht weniger. Ich glaube, so hat er das Lernen gesehen: Als eine Bereicherung seines Lebens und Daseins, nicht als Zweck zur Erreichung eines bestimmten Zieles.


Rezension

Heute bin ich Samba Annäherung an einen Film Im Film „Heute bin ich Samba“ geht es um einen Flüchtling, der vom Senegal mit seinem Onkel nach Frankreich geflüchtet ist und seit 10 Jahren ohne Aufenthaltsgenehmigung von Gelegenheitsarbeiten leben muss. Die Tragikomödie wurde im Rahmen des OEW-Filmfestivals 2015 im Ufo Bruneck gezeigt. Die Regisseure Eric Toledano und Olivier Nakache produzierten den Film 2014 und wollen verdeutlichen, wie es den Flüchtlingen wirklich geht. Im Laufe des Films trifft Samba auf Manu und Alice. Die zwei Frauen arbeiten bei einer Hilfsorganisation und wollen damit etwas Gutes tun. Samba fragt Alice nach ihrer privaten Telefonnummer, die sie ihm trotz Manus Vorwarnung gibt. Denn Alice entwickelt gleich Gefühle für Samba.

Da die Richter abstimmen, dass Samba in die Abschiebehaft kommen soll, ist er sehr deprimiert und traurig. Im Übergangsgefängnis lernt er Jonas kennen und freundet sich mit ihm an. Nach einigen Tagen erfährt Samba, dass er freigelassen wird, jedoch das Land verlassen muss. Er bekommt den Auftrag, Gracieuse, die Freundin von Jonas, zu suchen und ihr von Jonas zu berichten. Er findet sie, verbringt aber anschließend auch eine Nacht mit ihr, was er danach als Verrat an Jonas empfindet. Als er wiederum auf dem Arbeitsamt nach einer Arbeit sucht, trifft er Wilson, einen angeblichen Brasilianer und befreundet sich mit ihm. Nach einigen gemeinsamen Arbeiten werden sie sehr gute Freunde. Nach einer Flucht vor der Polizei suchen sie Zuflucht auf dem Dach eines Hauses, wo ihm Wilson erzählt, dass er Algerier und nicht Brasilianer ist. Er hat das Image des Brasilianers gewählt, weil das bei den Leuten besser ankommt. Als Jonas aus dem Gefängnis kommt und als politischer Flüchtling legal in Frankreich leben darf, lädt er Samba auf einen Drink ein. Nach einigen Gläsern kommen sie ins Gespräch und reden über Gracieuse. Sobald Samba ihm von der Nacht mit ihr erzählt, wird Jonas wütend. Er geht auf Samba los und die Polizei will eingreifen. Samba flüchtet und springt über das Geländer einer Brücke. Jonas springt nach und ertrinkt in den Fluten.

Samba kann sich ans Ufer retten. Da die beiden Männer vor dem Streit die Jacken gewechselt haben, ist Samba nun im Besitz von Jonas Ausweis. Am Tag danach entschließt sich Samba, das Land zu verlassen. Er fühlt sich schuldig am Tod von Jonas. Alice kann ihn aber überzeugen, die Identität von Jonas anzunehmen. Deshalb kann Samba mit unbegrenzter Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich weiterleben ohne Angst, in den Senegal zurückgeschickt zu werden. Ich fand den Film sehr gut, da er einerseits sehr traurig ist und andererseits auch sehr lustige Szenen enthält. Dieser Film von Eric Toledano und Olivier Nakache bringt die Menschen zum Nachdenken, weil er die Geschichte eines Flüchtlings erzählt. Philipp Kerer (2F)

Erscheinungsjahr/Land: 2014, Frankreich Länge: 118 Minuten Originaltitel: Samba Genre: Komödie, Drama Regie/Drehbuch: Eric Toledano und Olivier Nakache Darsteller: Omar Sy (Samba), Charlotte Gainsbourg (Alice), Issaka Sawadogo (Jonas), u. a.

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Mutige Frauen und Männer stehen im Fokus

Bewegende Momente, die uns berühren

View ist eine Monatszeitschrift, sie sich auch zu unbequemen Themen äußert, kein Blatt vor den Mund nimmt und sozialkritische Beiträge liefert. View blickt über den Tellerrand und gibt Einblick in fremde Kulturen.

Die Bilder werfen Fragen auf

Die Texte sind kurz und informativ

Unterhält uns und lässt uns schmunzeln

Zeigt uns Stars – ganz nah

Für 5,10 € gibt es 148 Seiten großartige Bilder mit unglaublichen Geschichten.

Sie ist es wert

Die erzählten Geschichten sind oft bizarr und verrückt

Jeder kann Teil der Fotocommunity werden und seine Lieblingszeitung mitgestalten

Rätselhaftes bringt uns zum Grübeln

Sortenanteile: 56 % View Bilder, 28 % View Storys Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker: 8 % (Last View, Leser View, Rätsel, 10 Geheimnisse von… u. a.) Bitterstoffe: 8 % (Werbung, Informationen über Stars und Sternchen)

Unser Favorit

Wir sind zwar keine Leseratten, aber einen Blick in die „View“ riskieren wir immer. Sie liegt verlässlich jeden Monat in der TFO-Bibliothek auf.

Die Schokoladenseiten unserer Lieblingszeitung

Kritisch und frech

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Wir könnten uns vorstellen, dass unsere Lieblingszeitung auf Stars und Sternchen verzichtet und stattdessen Menschen vorstellt, die die Welt von heute verändern. Uns interessieren keine banalen, oberflächlichen Promigeschichten, sondern bodenständige Menschen mit Profil und zukunftsweisenden Ideen.

Neue Geschmacksrichtungen

Vorwiegend doppelseitige Bilder

Gestaltung: Das Verhältnis von Text und Bild fällt eindeutig zugunsten des Bildes aus. Trotzdem ist es harmonisch spannungsgeladen. Es macht Spaß, die Zeitung durchzublättern, der Aha-Effekt bleibt nicht aus. Der Leser kann sich gut orientieren, da Rubriken an festen Plätzen etabliert sind.

Wahl des Papiers : kein umweltfreundliches Papier

Textgestaltung: Gute Lesbarkeit; unterschiedliche Textarten werden als solche gekennzeichnet, Texte werden reduziert zugunsten der Bilder. Die Headlines sind spritzig, zweideutig und spannend; der Leadteil wird in kleinen bunten Kästen hervorgehoben und sticht damit vom restlichen Text ab.

Schrift : Grundsätzlich reduziert auf ein bis zwei Schriften, gelegentlich auch Spiel mit verschiedenen Schriften

Satzspiegel : Harmonisch und gibt Orientierung

Format : handlich, bietet genügend Raum für Text und Bild

Layout und Bildsprache – View ist unser Gesamtkunstwerk

Soziales Engagement der Redaktion wird sichtbar

View erscheint in der Stern-Medien GmbH Herausgeber: Andreas Petzolt, Thomas Osterkorn Chefredakteur: Hans Peter Junker Erscheinungort: Hamburg 12 Ausgaben pro Jahr Verkaufte Auflage: 97.752 Exemplare Weblink: www.view-magazin.de

148 Seiten

Was unsere Lieblingszeitung von allen anderen Zeitschriften unterscheidet, sind ihre großflächigen, spektakulären Bilder, mit faszinierenden Hintergrundgeschichten.

Top

Die Bilder und Texte machen neugierig


Rezension

UNDERCOVER STAR Theaterbesuch The main actors in the play were Hannah, Carol, Darrell, Davey, Giovanni, Ivy Rose, Beth, Designer, Jemma, Ben Chavvi, Sam, Daniel and Breen. Hannah Grainger is a fashion student who works in a fashion centre, where Carol and Darrell speak to her. Soon Hannah found out that they work for Ivy Rose, a famous pop singer. With a face recognition software they find out that Hannah has nearly the same face as Ivy Rose and that she could be her double. Ivy Rose has to take a break, so they need a double for her. That`s why they ask Hannah to work for them and to replace Ivy Rose for a week. Hannah is very surprised but agrees. The only difference between Ivy and Hannah is that Ivy is ego-

centric, capricious and reckless. The real reason for Ivy`s disappearance is, that she has a stalker and Hannah has to become a decoy for the stalker. Darrell is worried about this plan but Ivy accepts no contradiction. So Hannah is styled like Ivy Rose and trained to behave like her. Despite soft knees she manages the first red carpet event brilliantly. During another event an incident occurs. Hannah finds out that another famous pop singer has an affair with Ivy Rose. She and Breen Calvin go to a restaurant and Hannah has some difficulties because she doesn`t know what happened between Ivy and Breen. So she makes a mistake and makes Breen believe, that she agrees to his proposal of marriage. Ivy is not happy about

that because she wanted to split up with him. Hannah has to take position at a press conference about this engagement and has to explain the misunderstanding. The press conference is a success, especially because Hannah accused by a journalist that Ivy Rose can not sing well, spontaneously starts to sing a Capella. On her last day as Ivy Rose Hannah finds out that there is no stalker and that Ivy Rose has invented everything because she has copied here top single. The following day Hannah presents the real writer of the single to the press. Hannah also says that she wants to find other young songwriter. Ivy Rose has to accept her new image even if she is very angry with Hannah. Hannah turns back to her normal life. We really enjoyed the play it was easy to understand. The actors were very good, because they had to play many different persons. The stage set was also quid good although they had only two different stage sets. We would recommend this play to all people who like this kind of theater plays.

Leon Gartner (3MaC)

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Jonas (3 MaB)


Kommentar

Mit Schwimmhose in die Arktis? Es wird möglich Ein Freund erzählte mir vor langem einen Witz, der mir neulich wieder eingefallen ist: Ein anderer Planet besucht die Erde und sagt: «Du siehst aber schlecht aus.» Darauf die Erde: «Ich habe Homo Sapiens.» Der andere Planet antwortet: «Das geht vorbei.» Es ist zwar nur ein Witz, und wie ich finde, ein schlechter obendrein, aber er verdeutlicht: Wir sind auf der Erde nur zu Gast. Unsere Einstellung ist aber oft die: Nach uns die Sintflut! Wir verpesten die Luft, verseuchen die Flüsse und produzieren Müll in erheblichen Mengen. Genau diese Gedanken waren Thema beim Klimagipfel in Paris im vergangenen Herbst. Der französische Präsident François Hollande hob in seiner Eröffnungsrede hervor, wie wichtig dieses internationale Treffen sei. Es gehe schließlich um die Zukunft des Planeten. Um die Zukunft unserer Kinder. Jeder hasst die Verschmutzung der Umwelt, doch jeder kann nicht ohne sie. Die meisten Menschen interessiert der Umweltschutz, solange man nur darüber redet. Sobald es darauf ankommt, die eigene Lebenseinstellung oder das Konsumverhalten zu ändern, trifft man auf verschlossene Türen. Man lebt einfach in den Tag hinein, shoppt mit riesigen Einkaufstüten nutzloses Zeug und pflegt Hobbys wie „Auto-Fahren.“ Und man will vor allem immer mehr. Viel mehr - am meisten. Ob wir Menschen jemals darüber nachgedacht

haben, was wir der Erde für ihre „Gastfreundschaft“ zurückgeben könnten? Für viele ist anscheinend schon die Mülltrennung eine große, eine ganz große Sache. Die Erde, auf der wir leben, muss als Hotel angesehen werden. Wenn man in einem Hotel übernachtet, hinterlässt man das Zimmer doch auch nicht komplett demoliert und

Jeder findet es schlimm, dass unsere Luft so verschmutzt ist, doch jeder dieser Kritiker will auf ein Auto nicht verzichten. In Italien kommen auf 100 Einwohner 58 Autos, so viele wie in keinem anderen EU-Land, wie eine Studie des Automobilclubs ACI ergab. Aber wer braucht schon gute, frische Luft, wenn man dank Erder-

Biologische Fußabdrücke

eingemüllt. Oder? Wir schaden ja nicht nur Mutter Erde, sondern auch uns selbst. Laut einer Neuveröffentlichung der AERA, der europäischen Umweltbehörde, wurden in Italien 2012 84.000 Todesfälle gemeldet, die mit Luftverschmutzung verbunden sind. In ganz Europa sogar 491.000. Dieses Beispiel verdeutlicht aber auch ein gängiges Denkschema.

wärmung bald die wunderschöne Kulisse der Arktis in Strandbekleidung erleben und an toten Pinguinen vorbei durchs Meer schwimmen kann? Da soll doch einer noch sagen, Erderwärmung und Umweltverschmutzung seien was Schlechtes!? Jakob Ausserhofer (4MaA)

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Reportage

Feeding for Planet Expo Milano 2015 Mitten in Mailand im Jahre 2015, ein riesengroßes Gelände voller architektonischer Wunder, die täglich von 170.000 Menschen bestaunt und bewundert werden. Sie wurden gebaut, um sechs Monate lang dem Ansturm von Menschenheeren standzuhalten. Die Menschenmassen werden wie Schlachttiere durch die vielen Eingangsschleusen hindurchgelotst und zugleich von Metall-Detektoren auf gefährliche Gegenstände untersucht. Auch wenn die ganze Anlage eigentlich Lösungsvorschläge für die Stillung des Welthungers aufzeigen sollte, ist davon auf den ersten Blick nichts zu sehen. Eher ist es eine Zurschaustellung der einzelnen Staaten, welche sich alle bestmöglich präsentieren wollen und dabei das eigentliche Hauptthema der Expo, „Feeding for Planet, Energy for Life“, vernachlässigen. Um 4:30 Uhr geht’s los. Die Che-

Brasilien stellt sich vor

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Lebensbaum

miefachrichtung der tfo Bruneck macht sich auf die große Reise. Die müden Gesichter der schlafenden, musikhörenden und spielenden Schüler spiegeln sich immer wieder im Schein der Straßenlaternen. Es wird langsam hell und die Hauptpersonen des heutigen Tages wachen allmählich alle auf, im Bus wird es immer munterer und der Geräuschpegel steigt. Angekommen, machen wir uns auf, um den langen Fußmarsch über die mit Wasser vollgesogenen Wege zu bewältigen, durch die Sicherheitsschleusen durch, bis hin zu der nicht enden wollenden Brücke, die über die Autobahn führt.

Beim Betreten des Areals wird man fast von all den Menschen, die schon vor einem angekommen sind, erdrückt und man muss sich durch die Menge kämpfen, um zumindest einen der Pavillons besichtigen zu können. Nun eröffnet sich vor den Hallen ein neues Problem: Es stehen überall unermesslich lange Schlangen von Menschen an den Eingängen und somit erscheint es schier unmöglich, auch nur einen Pavillon zu besichtigen, ohne stundenlang anzustehen. Auch scheinen bei vielen Menschen die Nerven blank zu liegen. Sie sind wohl überfordert von den vielen Eindrücken, die die Expo ihnen bietet. Endlich, nach stundenlangem Schlangestehen eröffnet sich ein Teil der Weltausstellung. Ein gigantisches Netz durchzieht den gesamten brasilianischen Pavillon und wird von vielen Besu-


Reportage

Energy for Life chern als Ruhestätte genutzt. Auch wir gesellen uns dazu. Die riesige „Hängematte“ durchschreitend, erfährt der Besucher viel über die Landwirtschaft in dem südamerikanischen Land und kann auch viele exotische Pflanzen begutachten. Es ist ein Pavillon, der schon am Eingang der Expo alle Blicke auf sich zieht und einen grünen Akzent in der sonst eher von Stahl, Beton und Asphalt beherrschten Ausstellungsfläche setzt. Sehenswert ist auch der Lebensbaum, ein riesiges architektonisches Monument, welches das Zentrum der Expo bildet. Er besteht aus einer Außenverkleidung aus Holz und steht inmitten eines künstlichen Sees, der mit Düsen für Wasserfontänen gespickt ist. Eine Vielzahl von Show-Effekten überzieht den gesamten Baum. Pünktlich zur vollen Stunde beginnt eine zehnminütige Show, welche zwar etwas übertrieben, aber dennoch spektakulär ist. Während dieser Präsentation erblühen bunte Blumen, die auf fast magische Weise aus dem Stamm herauswachsen. Das Konzept der Expo ist von einigen Ausstellern nicht ernst genommen worden und daraus haben sich einige Ungereimtheiten ergeben: Im Pavillon von Norwegen sagt man uns, dass die Meere überfischt sind und viele Fischarten vom Aussterben bedroht sind. Etwa der Kabeljau, auch Dorsch ge-

nannt, welcher zu Stockfisch verarbeitet wird. Und was gibt es im Restaurant nebenan auf der Speisekarte als Hau p t g e r i c ht im Angebot? „G e k o c h t e r Stockfisch vom Dorsch“. Klingt für uns nicht verlockend, also: Nein,danke! Auf dem Gelände der Expo sollte ursprünglich laut Bauprojekt nach der Ausstellung eine riesige Grünfläche für die Mailänder Bürger entstehen. Dieser Plan ist jedoch kurz vor Baubeginn abgeändert und Südtirolstand die gesamte Fläche ist mit Beton und Asphalt denaturiert worden. Fast alle Grünflächen sind zum jetzigen Zeitpunkt verbaut. Unser Resümee der Lehrfahrt nach Mailand lautet: Es war eine sehr interessante, lehrreiche und neue Welt, die wir in Mailand entdecken durften, jedoch auch eine enttäuschende und ernüchternde Erfahrung. Während sich

der einfache Schüler vom Lande Lösungsvorschläge zum Thema Welthunger erwartete, konnte er jedoch nur die glitzernden Fassaden der verschiedenen Länder betrachten. Im Mittelpunkt standen die Nationen, die ihr Image wie auf einer Tourismusmesse verbessern wollten, anstatt die Nöte der Menschen im Auge zu haben. Franziska und Johannes Seite 27


Schüler mit besonderem Hobby

Er kam, sah und sang Nathan Vikoler beim Domchor Vielleicht würden manche sagen, ich sei verrückt mit meinem etwas außergewöhnlichen Hobby, aber ich persönlich empfinde es als Ausgleich zum schulischen Stress. Ich singe schon seit Jahren beim Domchor in Brixen. Wie ich dazu gekommen bin: Vor vier Jahren veröffentlichte die Tageszeitung Dolomiten einen Artikel zum Thema „Junge Sänger gesucht“. Da meine Mutter den Autor dieses Artikels kennt, hat sie mir diesen Zeitungsausschnitt gezeigt und mich dazu überredet, einmal zu einer Singprobe hinzugehen. Mein erster Eindruck war sehr positiv, da wirklich alle sehr freundlich waren und es mir Spaß machte. Heute muss ich sagen, dass ich es nicht bereue, mich angemeldet zu haben. Nach ungefähr zwei Jahren im Kinderchor wurden zwei Mädchen und ich in den Erwachsenen-Domchor von Brixen aufgenommen. Vorher mussten wir eine halbjähri-

Der Chor in der Hofburg

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ge Vorbereitung absolvieren, bei der wir das Singen nach Noten lernten. Am Anfang habe ich in der Stimmlage des Soprans gesungen und seit einem halben Jahr unterstütze ich den Tenor. Im Chor singen wir vorwiegend kirchliche Lieder und Messen von berühmten Musikern wie Mozart, Beethoven oder

Haydn, die wir auch vorwiegend im Dom zu Brixen aufführen. Immer wieder mal machen wir einen Ausflug. Im April 2015 fuhren wir beispielsweise nach Calavino im Valle dei Laghi, wo wir eine eigens von unserem Dirigenten komponierte Messe aufführten. Nathan Vikoler


Zitate

Aufs Maul gschaut Zitate von Schülern (S) und Lehrern (L)

meiL: Das habe ich in re noch ner ganzen Karrie nicht erlebt. ? S: Welche Karriere

L: Könnt ihr das b itte abschre iben? S: KOENE N tun wi r es schon, a ber LIOB A machen wir es ni cht.

Schüler im EDVRaum: „Hat jeman d meine Leertaste gesehen?“ Schüler spielt mit seinem Handy. L: Kannst du bitte damit aufhören? Oder ich kann dir dein Handy auch abnehmen, weißt du, ich spiel auch gerne Onlinespiele!

S: Meine Schwester studiert, dual. L: Wie bitte, hast du mich gerade einen Aal genannt?

n wir das Schüler: Solle ntlich kurz und orde r lang schreiben ode ? und schlampig tumm. Lehrer bleibt s gut, ich Schüler: Also und schreib es kurz schlampig!

Aus einer Schülerarbeit: Zurzeit sind ungefähr 60 Millionen auf der Flucht, davon haben nur 16 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, der Rest sind Bienen Flüchtlinge. Dass ich nicht lache!

Schüler frag t Lehrer: „W ann bekomm ic h mein Lern p aket?“ Darauf der Lehrer: „Ko mm heraus und nim m deine Ma ppe mit.“ Schüler brin gt dem Leh rer die Mappe. Lehrer drüc kt dem Sch üler die Mappe wie der in die H and und sagt: „Hier ist dein Lern paket.“

n Rom e lt a m I L: euch n a m e t t ä h cht. ausgepeits

Schüler: Wo kommt das h im Thron hin?

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Essay

Wertvolles Wasser Essay von Jonas Kostner, 5Ch Der ausgezehrte Körper eines toten Kindes liegt in der trockenen Hitze der afrikanischen Sonne. Weit und breit kein grüner Zweig. Die Luft steht. Es hätte doch nur Wasser gebraucht… Wasser Es ist kein Geheimnis, dass täglich Tausende Kinder an Wassermangel oder an Wasserverschmutzung sterben. Woran liegt das? Gibt es zu wenig Wasser auf dem Planeten Erde, um alle damit zu versorgen? Nein, das ist nicht der Grund. Statistiken zufolge ist sogar in den wasserärmsten Gebieten der Welt genug „weißes Gold“ vorhanden, um das Zehnfache der Einwohner versorgen zu können. Wie kann es dann dazu kommen, dass Menschen verdursten müssen? Das hängt mit der Verwendung des Wassers zusammen. In den Industrieländern werden nur ungefähr 10 % des Wassers tatsächlich als Trinkwasser genutzt. Die restlichen 90 % fließen in Industrie und Landwirtschaft. In Entwicklungsländern sieht es noch schlechter aus. Nur etwa 8 % des vorkommenden Wassers werden dort als Trinkwasser verwendet. Trinkwasser Eigentlich klingen 8 % nicht einmal nach so wenig, wenn man sich die Erde ansieht. Der blaue Planet hat seinen Namen ja nicht sonst wo her. Wie viel kann man von diesem flüssigen Schatz für den Menschen wirklich nutzen? Weniger als 3 % Seite 30

des Gesamtwasservorkommens sind Süßwasser. Besser gesagt: Es kommt als solches vor; denn zwei Drittel dieser Menge ist in Gletschern gespeichert. Durch viele weitere Faktoren – etwa durch Industrieeinflüsse und unzureichende Abwasserreinigung – schwindet die Menge des konsumierbaren Trinkwassers noch weiter. Mit solchen Zahlen im Kopf bezahlt man die Abwassergebühren doch etwas lieber, oder? Nur durch Wiederaufbereitung können wir garantieren, dass ein Teil des verbrauchten Wassers wieder in den Trinkwasserkreislauf hineingelangt. Da das kostbare Gut Wasser so knapp ist, besteht die Gefahr, dass Konflikte oder gar Kriege entstehen. Der ehemalige UN-Generalsekretär Boutros-Ghali formulierte es 1986 folgendermaßen: „Die Kriege des 21. Jahrhunderts werden nicht um Öl, sondern um Wasser geführt werden.“ Virtuelles Wasser Aber nicht, dass man jetzt nach dem Motto „Save water – drink beer!“ lebt. Denn hier stoßen wir auf ein weiteres Problem: den virtuellen Wasserverbrauch. Wikipedia definiert den Begriff „virtuelles Wasser“ so: „… wird die Wassermenge bezeichnet, die nach einer umfassenden Bilanz insgesamt für die Herstellung eines Produkts anfiel.“ So stecken in einem Viertelliter Bier ganze 75 Liter virtuelles Wasser. Ein Kilogramm Rindfleisch benötigt zu seiner Ent-

stehung stolze 16.500 Liter Wasser. Und zur Herstellung einer Jeans werden 6000 Liter virtuelles Wasser verbraucht. Abwasser Ein Problem stellen auch Pharmazeutika im Abwasser dar. Wie kommen Arzneimittel denn ins Wasser? Eine einfach zu beantwortende Frage, denn so ziemlich jeder hat seine Toilette schon einmal als Abfalleimer zweckentfremdet. Die Inhaltsstoffe einer Pille gelangen auch über den Urin ins Abwasser. Abwasserreinigungsanlagen können Stoffe wie Paracetamol oder verschiedene Hormone nicht aus dem Klärwasser herausfiltern. Eine Folge dieser Verseuchung ist beispielsweise die Fischverweiblichung. Weißes Gold Der Bau von ausreichend vielen Kläranlagen könnte einem Großteil der Verschmutzungen des Abwassers entgegenwirken. Darüber hinaus kann sich jeder Einzelne von uns in seinem Konsumverhalten hinterfragen: Brauche ich wirklich jede Saison eine neue Jeans? Bei jeder Mahlzeit ein Stück Fleisch? Und bei jeder Erkältung ein Antibiotikum? Wir sollten uns öfter das Bild des verdursteten Kindes in der afrikanischen Wüste ins Bewusstsein rufen. Um sorgsamer und verantwortungsvoller mit dem kostbaren „weißen Gold“ umzugehen.


Projekte

In den Wind gestellt Ein Projekt Die 4. Klasse der Fachrichtung Chemie arbeitete im Fach Umweltphysik und Energietechnik an einem kleinen Projekt. Es sollte das Modell eines Flugzeug- oder Windradflügels gebaut werden, das in den schuleigenen Windkanal gestellt werden kann. Die Schüler haben drei unterschiedliche Flügelprofile entworfen, die mit PVC–Röhren verstärkt und mit Kunststofffolie abgedeckt worden sind. Anhand einer Druckmessung in den Röhren kann die Auftriebskraft des Flügels ermittelt werden. Alle Flügelprofile können in einen Rahmen gespannt werden, worin ihr Anstellwinkel verändert werden kann. Die Klasse will somit

Druckunterschiede bei den verschied e n e n Wi n ke l n feststellen. Der Rahmen lässt sich anhand einer Linie verschieben und mit daran befestigten Kraftmessern kann die Widerstandskraft der Flügelprofile gemessen werden. Mit den erhobenen Werten soll dann ermittelt werden, wie effizi-

ent ein Flügel konstruiert ist. Das Projekt soll für alle Nachfolgerklassen verfügbar sein. Philipp Perkmann (4Ch)

Faszination Chemie „Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen“. Im Sinne dieser Aussage des griechischen Philosophen Heraklit ist man an der TFO Bruneck seit vielen Jahren bestrebt, junge Menschen für die Naturwissenschaften ganz allgemein und im Speziellen für das Fach Chemie zu begeistern. Die Schüler/innen sollen begreifen, dass die Chemie ein wesentlicher Bestandteil des Alltags ist. Im Rahmen des Projekts „Faszination Chemie“ haben Oberschüler/ innen der TFO Bruneck der Fachrichtung Chemie, Werkstoffe und

Biotechnologie, seit dem Jahr 2008 Grundschüler/innen verschiedener Pustertaler Schulen in die spannende Welt der chemischen Experimente eingeführt. Die Aktionstage „Faszination Chemie“ sind keine schuleigene Erfindung der TFO Bruneck, sondern sie sind in ein Unterrichtsprojekt eingebunden, das seit 2008 österreichweit durchgeführt wird. Die Grundschüler aus Niederdorf und Olang haben im heurigen Schuljahr, unter der Anleitung der Schüler/innen der Klasse 4Ch der TFO Bruneck, mit großer Begeisterung verschiedene praktische

Versuche durchgeführt. Experimente mit Gummibärchen und Tintenspinnen, mit brennenden Kerzen und Geldscheinen, die Herstellung von Stickstoffeis und Vampireis sowie einer Zitronenbatterie, aber auch erstarrende Rosen oder versilberte und vergoldete Kupfermünzen waren Dinge, welche die Schüler hautnah erleben durften. Roswitha Maurer

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Nachgefragt

TFO Mikromann Den wirklichen Fragen des Lebens auf der Spur Alle kennen den Ö3-Mikromann. An unserer Schule und in deren Umgebung ist auch ein Mikromann zirkuliert, der Antworten zu Tage gefördert hat, die jenen des Originals in nichts nachstehen. Lesen Sie selbst die bemerkenswertesten Antworten von Schülern, Lehrern, Schulpersonal und Passanten. Wie heißt der Sohn von Woody Allens Vater? Die Antworten: - Keine Ahnung - Woher soll i sel wissen - Oh mein Gott. Woody Junior?? - Woody Allen natürlich! Richtig ist: Woody Allen Wie heißt George W. Bush mit zweitem Vornamen? Die Antworten: - Wilhelm - Woasi net - Weißwurst - Walter - Gibs koan Richtig ist: Walker Was wird zu Fasching gefeiert? Die Antworten: - Nix - Fasching - Bo - Weiter… Richtig ist: Das Ende des Winters Wie nennt man das Plastikding, das den Schnürsenkel vorne zusammenhält? Die Antworten: Seite 32

- Woasi gröt net - Pinke - Das sind aber schwierige Fragen - Flügelbinde - Naa…wia kannten se hoasn??! Richtig ist: Pinke Wenn ein Prozent der Weltbevölkerung 50% des weltweiten Vermögens besitzt. Wie viel besitzt der Rest der Welt? Die Antworten: - Di restlichn - *Überlegt*…50% - 99% - Sem mussi amo rechnen… Richtig ist: 50% Gibt es ein anderes Wort für Synonym? Die Antworten: - Gleichbedeutend - Anderes Wort - Ähnlich - Woll, obo mir follt amo kans in - Nein! Richtig ist: Gibt es nicht Sie sind der Fahrer eines Formel1-Autos, das mit 300 km/h auf eine Kurve zufährt. Die Kurve ist 10 m lang, 3 m breit und hat eine Steigung von 6%. Dadurch sinkt die Geschwindigkeit auf ein Drittel. Wie heißt der Fahrer? Die Antworten: - Aah…i! (grinst) - Se bin jo i! - Niki Lauda - Jürgen Richtig ist: Der Fahrer bist du.

Warum sind Seifenblasen immer kugelförmig? Die Antworten: - Sind sie das?? - Physikalisches Gesetz - Wegen dem Gerät, wo man hineinbläst - Wie sollten sie sonst sein?? - Weil es Blasen sind Richtig ist: Oberflächenspannung Wenn es heute 0°C hat, und es morgen doppelt so kalt ist, wie kalt ist es dann morgen? Die Antworten: - 0°C - Das ist aber schwierig - -2°C - Blede Froge, 0°C Richtig ist: -8,8°C


Nachgefragt

Wer ist das? Unseren Interviewpartnern legten wir folgende Bilder vor. Hier sind ihre Antworten:

- I schaug net Biathlon - Biathletin - Dorothea, obo in nochnume woas i net - Do missat man Sport schaugn

- Der fa “Wettn dass“ - Do Lanz - Markus Lanz

- Des isch do François Hollande - Der grinst tumm - Des isch do Präsident fa Ungarn - Renzi

Richtig ist: Dorothea Wierer (Biathletin)

Richtig ist: Markus Lanz (Moderator)

Richtig ist: Matteo Renzi (Ministerpräsident Italiens)

- Isch des net der fa Twilight?? - Des isch jo do Harry Potter! - Tiu i net wissn - Irgnt eppas mit Daniel

- I kennin fan sechn - Wer ist denn das?? - Joko - Circus Halligalli Quelle: www.nichtlustig.de

Richtig ist: Daniel Radcliffe (Schauspieler)

Richtig ist: Klaas Heufer-Umlauf (Moderator) Seite 33


Wissenschaftliches Arbeiten

Erfahrungsbericht zur Recherche Habt ihr euch schon mal die Frage gestellt, wie wir zu den Informationen für unsere Zeitungstexte und Graphiken gekommen sind? Wir wollen euch auf dieser Seite einen kleinen Einblick in unsere redaktionelle Recherche-Arbeit geben. Zu diesem Zweck haben wir einige Artikel herausgegriffen und jeweils eine Art Steckbrief erstellt. Umfrage zum Thema „Allgemeinw i s s e n“ (S. 13):

Interview mit Leon Pergjoka (S. 40/41):

Ko m m e n tar „Mit Unterhose in die Arktis“ (S. 25):

Für die Zusammenstellung der Fragen wurde eine Internetrecherche durchgeführt. Danach lag der Schwerpunkt auf der persönlichen Begegnung mit den befragten Schülern. Bei der Auswertung und Präsentation der Umfrage-Ergebnisse wurde erneut der Computer eingesetzt (z. B. Excel).

Beim Expertenvortrag hatten die Schüler die Möglichkeit zur direkten Begegnung mit dem Referenten. Daraus ist ein Interview entstanden. Für die Verschriftlichung des Interviews wurde das Internet als zusätzliche Informationsquelle genutzt (z. B. geographische Karten).

Es wurden sowohl Fachzeitschriften (z. B. fluter) als auch Online-Medien (Spiegel online) als Informationsquelle und zur persönlichen Meinungsbildung genutzt. Auch aktuelle Zeitungen und Zeitschriften dienten der Informationsbeschaffung (z.B. Die Zeit, Dolomiten). Bei Online-Medien wurde darauf geachtet, dass es sich um seriöse Quellen handelt.

Fachartikel „Wertvolles Wasser“ (S. 30):

Alle verwendeten Texte (Broschüre im Papierformat, Seminararbeit im Papierformat und zwei Online-Artikel vom WWF) sind Expertentexte mit hoher Glaubwürdigkeit und Fachkompetenz. Da dieser Fachartikel sowohl informativ als auch meinungsbetont ist, wurde ein breiteres Spektrum an fachlich-wissenschaftlichen und journalistischen Quellen herangezogen.

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Reportage zur Expo (S. 26/27): Während eines Lehrausgangs nach Mailand wurde unmittelbar vor Ort recherchiert, da dies der Textsorte Reportage am besten entspricht. Zusätzlich wurden Informationen aus dem Internet entnommen, z. B. wurde die ExpoHomepage genutzt.

Generell lässt sich feststellen, dass keine Form des Journalismus (Papier oder Online) bevorzugt wurde. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die zu schreibende Textsorte für die gesamte Recherche-Arbeit eine entscheidende Rolle gespielt hat. In der Regel schloss sich an eine erste Recherchephase im Internet eine vertiefende Auseinandersetzung mit Texten im Papierformat an. Dadurch ist es gelungen, sich im weiten Feld des World Wide Web besser zu orientieren und den Blick konkret auf Thema und Textsorte zu fokussieren.


Projekte

Forscher trifft Jugend Genetisches Praktikum „Die Medizinische Forschung von morgen“ lautete das Thema des Vortrages am 05.02.2016 von Dr. Peter Paul Pramstaller, Gründer und Leiter des Eurac-Zentrums für Biomedizin in Bozen. Der gebürtige Stegener und habilitierte Neurologe war ohne Zögern einer Einladung der Fachrichtung Chemie, Bio- und Umwelttechnologie gefolgt und referierte mit ansteckender Begeisterung über sein Arbeits- und Forschungsfeld. Er sprach über die großen Paradigmenwechsel in der Medizin. Darüber, dass die Medizin im Laufe der Zeit immer fragmentierter wurde und man dank der Technik heutzutage auf einer molekularen Ebene forschen und therapieren

kann. Dadurch ist Wissenschaft immer mehr auf Teamwork angewiesen. Die frühere Sichtweise: „Ich bin auf meinen Gebiet der Beste und die anderen Fachbereiche interessieren mich nicht“ hat keine Zukunft mehr. Dieses vernetzte und interdisziplinäre Arbeiten macht neben fachlichen Kenntnissen vor allem auch menschliche Kompetenzen wie Glaubwürdigkeit immer wichtiger. Die Wissenschaftler sprechen von „Working the talk“. Schließlich rückte in den letzten Jahren der Fokus in der medizinischen Forschung vermehrt auf die Gesundheitsvorsorge und nicht nur auf die Erforschung und Heilung von Krankheiten.

Peter Paul Pramstaller

Jeder Einzelne ist gefordert, seine eigene Gesundheit zu erhalten und kann das nicht mehr nur seinem Hausarzt überlassen. Nicola Plankensteiner

And the winner is... Wettbewerb zur politischen Bildung Gut gemacht, Jungs!

hingegen einen Buchpreis.

Beim diesjährigen Schülerwettbewerb für politische Bildung, dem größten deutschsprachigen Wettbewerb seiner Art, konnten beide von der Klasse 3 ElA in der Kategorie Politik brandaktuell eingereichten Arbeiten die Jury überzeugen.

Rund 2800 Arbeiten aus Deutschland, Österreich, Südtirol und dem deutschsprachigen Teil Belgiens aber auch aus vielen europäischen und außereuropäischen Ländern wurden diesmal eingereicht, 350 wurden prämiert.

Das Video über Donald Trump erhält einen Geldpreis in Höhe von 150 €, das Erklärvideo über TTip

Wer die beiden Videos sehen möchte, findet sie auf der Facebook-Seite der Schulbibliothek TFO Bruneck. Ursula Hofer

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Progetto

Obiettivi di sviluppo del Millennio Per un futuro migliore Nel 2000 a New York sono stati decisi otto obiettivi di sviluppo, che dovevano essere raggiunti fino al 2015. Dal momento che alcuni obiettivi proposti non sono stati raggiunti, si è deciso di posticipare la data al 2030. I singoli obiettivi si riferiscono all’educazione, all’istruzione, alla salute ed alla sostenibilità ecologica. I progetti dell’Alto Adige hanno contribuito al raggiungimento di tali obiettivi. Molti missionari e volontari della regione hanno aiutato a migliorare le condizioni di vita di tante persone in tutte le parti del mondo. La classe 3CH ha organizzato una mostra su questi obiettivi sotto la supervisione degli insegnanti e con l’aiuto del Centro Missionario Diocesano, che ha messo a disposizione il materiale da presentare.

1.sradicare la povertà estrema e la fame nel mondo 2.rendere universale l‘istruzione primaria 3.promuovere la parità dei sessi e l‘autonomia delle donne 4.ridurre la mortalità infantile 5.ridurre la mortalità materna 6.combattere l‘HIV/AIDS, la malaria e altre malattie 7.garantire la sostenibilità ambientale 8.sviluppare un partenariato mondiale per lo sviluppo

Dimezzare la povertà e la fame: In alcune parti del mondo questi due traguardi sono stati raggiunti con successo, come per esempio in Asia dell’ est e nel sud-est asiatico. Ma in altre regioni, come nella gran parte dell’ Africa c’è ancora molto lavoro da fare.

La classe 3CH: Bonzi Alex, Decassian Sara, Eder Michael, Engl Marius, Galler Michael, Gatscher Michael, Graber Julian, Lanz Katharina, Mairhofer Fabian, Nagler Aaron, Pompermaier Mattia, Terzer Filipp, Wachtler Florian, Zingerle Linda

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Istruzione primaria Anche l’istruzione primaria è causa diretta della povertà. Dal 1990 al 2011 la mancanza d’istruzione primaria si è dimezzata, ma i ricercatori temono che non si riuscirà ad eliminarla del tutto poiché tante persone non hanno ancora i soldi per mandare i propri figli a scuola.


Glossen

Man wird wohl noch träumen dürfen Body(-ein-)building Eigentlich bin ich ein ganz normaler Typ, durchschnittliche Statur, nichts Besonderes. Als ich mich vor Kurzem wieder bei Facebook durch die Unmengen an Bildern, Videos, Profilen und Posts hindurch klickte und bemerkte, wie viel Einfluss dort so manch ein Bodybuilder hat, fasste ich einen wilden Entschluss: In drei Monaten werde ich sie alle übertrumpfen. Meiner Meinung nach sollte das zu schaffen sein, notfalls auch mit etwas Medizin. Mit der neuesten Sportbekleidung, den besten Proteinshakes und den leistungsförderndsten Müsliriegeln mach ich mich schließlich auf den Weg

in den Fitnesstempel. Mit dem Traum, ein Superheld zu werden, zum A-Promi aufzusteigen und von den Frauen vergöttert zu werden, betrete ich das sagenumwobene Gebäude, in dem man die verbrannten Kalorien der Sportler sogar riechen kann. Am Empfang gönne ich mir noch den angesagtesten Trainer, um sicherzustellen, dass meine Anstrengungen auch das gewünschte Ergebnis liefern. Ich will mich schon an die 200 kg Langhanteln werfen, doch der Trainer lässt mich erst mal Bizepscurls, Squads, Sit- und Pushups machen, trotzdem bin ich bereits nach dem Aufwärmen total aus-

gelaugt. Dann geht es noch an die riesige Kraftmaschine. Schweißübersät und dem Kreislaufkollaps nahe komme ich zum Entschluss, dass ich meinen Traum nach 30 Minuten Extrembelastung aufgebe. Zwei Wochen später ist mein Entschluss nur noch eine ferne Erinnerung und wenn mich Freunde auf meine teure Sportausrüstung ansprechen, dann erzähl ich ihnen von meiner Zeit als Extrembodybuilder, in der ich als neuer Superman galt. Alan Filippi (2 E)

Heute bin ich Superstar Die schöne Geschichte beginnt jedes Jahr von Neuem: Dieter Bohlen setzt sich- gemeinsam mit anderen Promis- auf seinen Thron und wartet darauf, die Gesangskünste von talentierten Bewerbern mit Körperausscheidungen zu vergleichen. Es bilden sich geordnete Reihen aus Bewerbern, die schön singen können und darauf warten, den Olymp zu besteigen. Manche von ihnen haben wirklich die miesesten Jobs: Chirurgen, Bankiers, Steuerberater usw. Die Gepeinigten haben manchmal das meiste Talent. Sie entfliehen der Sklaverei, um ihr Glück in einem Casting, der Quelle ewigen Glücks, zu suchen. Wer will schon blutige Organe

transplantieren, wenn man einen Plattenvertrag ergattern und in Los Angeles leben kann. Einmal fernbleiben von der Arbeit, mal eine Woche blau machen für die zweite Runde; der Folterknecht von Boss lässt dich gehen, wen interessiert’s? Der Traum ist mehr wert. Und wenn’s nicht klappt, gehst du einfach in ein anderes Land, in eine andere Show und versuchst es dort. Den Job hast du eh schon nicht mehr. Tobias Lempfrecher (2 E)

www.jugendfotos.de

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Förderwoche

Förderwoche TFO Bruneck Wie jedes Jahr gab es auch in diesem Jahr an unserer Schule wieder die Förderwoche. Wie schon in den letzten Jahren wurde auch heuer wieder eine große Vielfalt verschiedenster Förderkurse aus nahezu jedem Fachbereich für die Schüler/innen angeboten. Dabei durften sich all jene Schüler/innen, die keinen Aufholkurs besuchen mussten, auf Kurse wie Arduino oder auch Klettern freuen. Hier haben wir eine kleine Bildergalerie für euch zusammengestellt, die euch zeigt, mit welchem Eifer die Schüler/innen in ihren jeweiligen Kursen zugange waren. Neben diesen Kursen gab es auch noch Kurse für Eislaufen, FotoSpielernaturen bearbeitung, Filmphysik, Bouldern, Projekte und vieles mehr.

Aus Ideen werden Modelle...

... aus Paletten werden Sitzmöbel

Die richtige Masche

Eins zwei drei...Eins zwei drei

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Förderwoche

Neuer Treffpunkt

Fremde Schriftwelten

Aktion...

...und Reaktion

Statik...

...und Dynamik

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Außenansicht

Zwei Leben Interview mit Leon Pergjoka Welche Vorstellungen hattest du als Kind vom Ausland? Als Kind hatte ich „große“ Vorstellungen von der neuen „Heimat“. Mit „groß“ ist gemeint, dass alles super, modern, reich, hell erleuchtet ist, wie man es von den Bildern aus Amerika kennt. Ich habe Jahre gebraucht, um zu realisieren, dass ich in einem anderen Land bin. Ich hatte das Gefühl, dass ich zwei Leben führe. Wichtig ist, dass man auf beiden Seiten etwas Gutes erkennt. Eine andere Sprache kennen bedeutet, Freunde aus einer anderen Kultur zu haben, das ist gut. Das war in meiner Kindheit beim „Realitätswechsel“ wichtig. Ihr seid mit dem letzten Bus vom Kosovo geflüchtet: Wo war eure

erste Zwischenstation? Wie ist es euch dort ergangen? Die Lage im Kosovo war geprägt von Angst, Unsicherheit, von Panzern und Fliegern. Die Flucht habe ich als „Zeit ohne Zeit“ in Erinnerung. Es ging nur um das Überleben. Wir sind mit dem letzten Bus nach Montenegro geflüchtet, und zwar auf legalem Weg. Mein Vater arbeitete damals bereits in Südtirol. Zunächst haben wir fünf Wochen lang in Montenegro bei einer befreundeten Familie gewohnt. Die Lebensbedingungen waren schlecht: Wir schliefen zu siebt in einem Zimmer in einem Rohbau. Die Angst war unser ständiger Begleiter: Wir hatten Angst, festgenommen zu werden. Der Rohbau

bot wenig Sicherheit, überall gab es Kriminalität. Wenn man nichts zu verlieren hat, wird man notgedrungen stark. Man bekommt Mut und geht Risiken ein. Wie ist eure Familie in Südtirol aufgenommen worden? Wir sind in St. Johann (Gisse) im Ahrntal gut aufgenommen worden. Wir haben in einem alten Bauernhaus gewohnt. Der Vermieter hat zunächst die Nachbarn gefragt, ob sie damit einverstanden wären, dass Ausländer in dieses Haus einziehen. Wir waren die erste Flüchtlingsfamilie im Dorf. Dass wir in die Kirche gingen, hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass wir akzeptiert wurden und dass es keine großen Vorurteile

Leon Pergjoka im Gespräch mit Schülern der Tfo

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Außenansicht

Bildquelle: www.kosova-aktuell.de

gab. Wir haben in unserem Haus auch andere Flüchtlinge aufgenommen, mindestens 2-3 Familien haben zeitweise bei uns gewohnt. Wie war dein Schuleinstieg in Südtirol? Ich bin in der vierten Klasse Grundschule eingestiegen und habe viel Unterstützung bekommen. Am Anfang war es wichtig, einen interkulturellen Mediator zu haben. Was ist für einen Flüchtling wichtig, wenn er in ein fremdes Land kommt? Zunächst ist es sehr wichtig, ganz allgemein Hilfe zu bekommen. Für Flüchtlinge ist der erste Eindruck, den sie von einem Land bekommen, ausschlaggebend für eine gute Integration. Wie man empfangen wird, ist sehr prägend. Ein positives Bild von einem Land zu haben trägt wesentlich zu einem besseren Zusammenleben bei. Was die Einstellung zu Flüchtlingen anbelangt, finde ich sehr wichtig, dass man sich bewusst wird, dass man von jeder Kultur etwas Gutes dazulernen kann. Man sollte

das weniger Gute nicht zu sehr in den Vordergrund stellen und nicht alle in denselben Topf werfen. Der Mensch sollte in den Mittelpunkt gestellt werden, nicht seine Religion, Kultur. Daher sind persönliche Begegnungen sehr wichtig. Meine Erfahrungen mit der westlichen Welt sind vorwiegend gute: Es handelt sich um eine menschenfreundliche Gesellschaft. Die Menschen respektieren sich gegenseitig. Eine Frage zur Identität: Fühlst du dich nun als Südtiroler, Italiener, Kosovare? Kann man diese Frage überhaupt beantworten? Wer ist man? Das ist schwer zu definieren. Ich kann mich nicht auf eine Kultur festlegen: 10 Jahre habe ich im Kosovo gelebt. 12 Jahre lebe ich nun in Südtirol. 5 Jahre habe ich außerhalb Südtirols in Trient und Bologna studiert. Welche Bedeutung hat deine Muttersprache für dich? Zuhause spreche ich Albanisch, mit den Geschwistern auch Deutsch und Italienisch. Sprache hat viel mit Identität zu tun. Daher war es richtig, die Muttersprache zu behalten. Wenn man seine eigene Sprache/Kul-

tur nicht mag, sich nicht damit identifiziert, kann man auch eine andere Kultur nicht akzeptieren und respektieren. Albanisch ist eine der ältesten Sprachen der Welt, die Grammatik ist dem Lateinischen ähnlich; es handelt sich um eine direkt vom Indogermanischen abstammende Sprache. Wer Albanisch spricht, hat Vorteile beim Erlernen anderer Sprachen. Kannst du uns deine „alte Heimat“ Kosovo kurz beschreiben? Der Kosovo ist der jüngste Staat der Welt. 90 % der 2 Millionen Einwohner sind Albaner. Die Hauptstadt ist Pri´stina. Dort herrscht kulturelle Vielfalt. Viele Kosovaren arbeiten im Ausland und bringen die westliche Lebensart in den Kosovo. Man fährt deutsche Autos, isst beim Italiener und heiratet auf amerikanische Art. Tradition und Brauchtum sind den Kosovaren auch heute noch wichtig, ebenso der Ehrenkodex. Dieser sieht ein Leben in der Großfamilie vor. Den Eltern wird großer Respekt entgegengebracht. Die Frau ist dem Mann untergeordnet, er gewährt ihr aber einen besonderen Schutz. Zusammenhalt und die –arbeit in der Familie haben einen sehr großen Stellenwert. Vor dem Krieg gab es kaum ethnische und religiöse Konflikte im Kosovo. Die Politik hat dazu beigetragen, dass die Unterschiede zwischen Islam und Christentum überbewertet worden sind. Es wurde ein unmoralischer Krieg am Balkan geführt. Die Zivilbevölkerung hat sehr unter dem Krieg gelitten.

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Meinung

Schülerperspektive Zusammentreffen mit einem Flüchtling namens Erdil

Eines Abends trafen zwei junge Schüler auf einen um Hilfe bittenden Ausländer. Er trug zerlumpte Kleidung und ausgetretene Schuhe. Mit Handzeichen und den wenigen deutschen Wörtern, die er kannte, erzählte Erdil von seiner Reise von Mazedonien nach Italien. „Ich sehr rau schlafe, wenig essen, bitte hilfe mir, zurück zu Familie“, sagte er immer wieder. „Keine Geld in Mazedonien, kommen arbeiten, aber keine Arbeit, keine

Geld“. Als er den beiden Schülern Fotos von seiner verwahrlosten Familie zeigte, entschlossen sie sich, ihm zu helfen. Er war zwar offensichtlich „nur“ ein Wirtschaftsflüchtling, aber ihr Gewissen wollte es, dass sie aktiv wurden. Sie sprachen einige Lehrer an, die der Aktion allerdings sehr kritisch gegenüber standen. Erdil hatte sich am Bahnhof Klausen eingerichtet. Die Schüler mobilisierten inzwischen Bekannte und Verwandte, Hoteliers und Kollegen und baten diese um Hilfe. Die Hilfsbereitschaft hielt sich in Grenzen. Mit Mühe wurden 80€ gesammelt, um die Heimreise von Erdil zu finanzieren. Nach seiner Abreise schickte er über Facebook eine Dankesnachricht, in der er sich dafür bedankte, wieder in seiner Heimat sein zu dürfen. Für die beiden Schüler hatte die Aktion eine gute Seite, aber auch einen bitteren Beigeschmack.

Helfen - aber richtig! 1. Sich an vertrauenswürdige Organisationen z.B. OEW, Caritas, Volontarius wenden. 2. Sich Zeit nehmen, um die Angaben der Person zu prüfen und die Situation richtig einzuschätzen. 3. Sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten engagieren, ohne sich zu überfordern. Positiv war: Sie hatten etwas getan! Sie hatten nicht nur zugesehen, wie sich Gestrandete durchs Leben kämpfen. Negativ war: Nach einigen Wochen sahen sie Fotos von Erdil, die nicht den Eindruck erweckten, er sei arm. Hatten sie den Richtigen unterstützt?

Auf dem Weg

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Rubrik

Unnützes Wissen zu nützen wissen Wombats brauchen drei Tage, um eine Mahlzeit zu verdauen.

.

Hummer urinieren sich während eines Kampfes gegenseitig ins Gesicht, um ihre Kontrahenten zu beeindrucken. In Frankreich ist es verboten, sein UFO auf einem Weinberg zu parken. Der Enkel eines Bruders von Napoleon gründete das FBI. Kühe, denen ein Name gegeben wird, geben mehr Milch. Die Firma Carglass h e i ß t

in

England

Autoglass.

Gibt man bei Google die Zahlen 241543903 ein, findet man Bilder von Menschen, die den Kopf im Kühlschrank haben. In Frankreich ist es illegal, ein Schwein Napoleon zu nennen. Wenn thailändische Polizisten das Gesetz brechen, sind sie gezwungen, pinke HelloKitty-Armbinden zu tragen. Die menschliche DNA stimmt zu 55% mit der einer Banane überein. Menschen mit blauer Augenfarbe vertragen weniger Alkohol. Aus dem Wort „Regierung“ lässt sich das Anagramm „genug irre“ bilden. Es gibt einen Jungen auf den Philippinen, der Lord Voldemort heißt. Abraham Lincoln, Walt Disney, Henry Ford, Bill Gates, Mark Zuckerberg, Steve Jobs und Thomas Edison hatten alle keinen Schulabschluss. Im Mittelalter bekamen Kinder Bier zum Frühstück. „Hippopotomonstrosesquippedaliophobie“ ist die Angst vor langen Wörtern.

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Rubrik

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