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Umwelt unter Trump

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Kolibri

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Ein Kommentar zur Klimasituation in den Vereinigten Staaten

Schon während seines Wahlkampfes im Jahr 2016 ließ Trump verlauten, dass er die Wirtschaft ohne Rücksicht auf die Umwelt ankurbeln möchte. So machte er für die explodierende Zahl von arbeitslosen Minenarbeitern diverse Umweltschutzmaßnahmen verantwortlich. Seine erste Aktion in diese Richtung war 2017 die Ernennung von Scott Pruitt zum Chef der Umweltbehörde EPA. Pruitt hatte vor diesem Zeitpunkt schon einige Erfahrung darin, Umweltschutzmaßnahmen außer Kraft zu setzen. So machte er sich als Generalstaatsanwalt von Oklahoma dafür stark, höhere Grenzwerte bei der Verschmutzung von Luft und Wasser in Nationalparks per Gesetz zuzulassen. Ebenso wollte er den Schutzstatus des Kleinen Präriehuhns aufheben, da sie seiner Meinung nach bei Gasbohrungen im Wege seien. 2018 musste Pruitt seinen Posten räumen, da er in einige Skandale verwickelt war. Sein Nachfolger wurde Andrew Wheeler. Wheeler hatte bereits bei der Umweltbehörde gearbeitet, war vorher jedoch ein Berater der Energieindustrie. Sein größter Auftragsgeber war Murray Energy, einer der größten Kohlekonzerne des Landes. Trump versuchte in den Jahren 2017 bis 2019 das Budget der Umweltbehörde zu kürzen, scheiterte jedoch damit. Der von Trump im März 2019 vorgelegte Budgetplan sah wieder Kürzungen in Höhe von 31% (von 8,8 Mrd. $ auf 6,1 Mrd. $) vor. Damit nicht genug. Im Herbst vergangenen Jahres hat der US -Präsident verkündet, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszutreten. Das Weiße Haus ließ daraufhin bekanntmachen, dass die USA eventuell wieder beitreten könnten, dafür aber einen „besseren Deal“ haben möchten. Trump hat es insbesondere auch auf die Naturschutzgebiete seines Landes abgesehen. So ließ er Ende 2017 zwei Naturschutzgebiete in Utah um mehr als 5000 km² verkleinern und zur wirtschaftlichen Nutzung freigeben. Zudem ist die Rede davon, dass Trump den Großteil des Urwaldes in Alaska zur Abholzung freigeben möchte. Das betroffene Gebiet ist rund 3,8 Millionen km² groß. Der Wald ist der größte Nationalforst der USA. Die Abholzung des Gebietes wäre katastrophal für das gesamte Ökosystem der Region und das weltweite Klima. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos Ende Jänner war Donald Trump vor allem damit beschäftigt, sich selbst viel Eigenlob auszusprechen. Er ließ wiederum keinen Zweifel daran, dass Umweltschutz für ihn „kostspieliger Bockmist“ sei. Greta Thunberg ließ er über einen Mitarbeiter mitteilen, sie solle ein Wirtschaftsstudium absolvieren, um mitreden zu können. Eines ist klar: Wenn Trump so weitermacht, dann hat er bald mehr zerstört als jeder andere US -Präsident vor ihm. Wir können nur hoffen, dass bei den Wahlen 2020 jemand anderes als Trump gewinnt und dass dieser Jemand möglichst viele von den Schäden und Lücken, die Trump hinterlassen hat, repariert bzw. stopft.

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