SWISS GOLF 2023-04 DE

Page 1

N o  4 | JULI/AUGUST 2023 SWISS GOLF — DAS OFFIZIELLE MAGAZIN — N o  4 JULI/AUGUST 2023
Die fünf Golfclub-Präsidentinnen der Schweiz im Porträt
PRÄSIDENTINNEN

Liebe Golferinnen und Golfer

Hallo Frauen, wo seid ihr? So tönte es noch vor einigen Jahren in der Golfszene. Frauen in einem Clubvorstand oder sogar als Präsidentin waren in diesem traditionsreichen Sport unvorstellbar. Und heute?

Da gibt es immer mehr, die sich aktiv im Golfsport engagieren, ihre Kompetenzen und ihr Knowhow einbringen.

Dies freut uns sehr. In den Schweizer Golfclubs haben bereits fünf Frauen das Zepter als Präsidentin in der Hand. Viele weitere engagieren sich in leitenden Funktionen in den Clubs, bei den Golfplatzbetreibern, als Voluntari sowie auch bei Swiss Golf. Der Anteil der Frauen und Girls in der Schweizer Golfwelt liegt bei rund einem Drittel. Und der Trend zeigt klar nach oben.

Mit dem Programm «Golf4Girls» engagiert sich Swiss Golf zusammen mit R&A seit 2017 speziell für die Förderung der Mädchen – mit grossem Erfolg. Gleichzeitig fördern wir die Girls & Boys mit weiteren Programmen, damit sie den Golfsport für sich entdecken, sich freuen, auf den Platz zu gehen, sich mit anderen messen und ihre Freizeit in der Natur verbringen wollen.

Die Schweizer Golfszene boomt, und sie erhält auch international immer mehr Beachtung. Die Swiss Ladies klassieren sich auf den Touren regelmässig in den vorderen Rängen, und auch die Männer müssen sich nicht verstecken.

Aber viel wichtiger ist die Freude am Golfspiel, daran, sich in der Natur zu bewegen und auch noch etwas für die Gesundheit zu tun. Golfen fördert die Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination und sorgt darüber hinaus für Entspannung und die Stärkung der Muskulatur.

Ab Seite 14 lernen Sie die fünf Schweizer Golfclub-Präsidentinnen näher kennen, und Sie erfahren, warum sie sich für dieses Amt und diesen Sport einsetzen. Ich freue mich auf viele weitere engagierte Frauen und wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Go go go, Ladies!

Eveline Fasser Testa Präsidentin Kommission Mitglieder Swiss Golf

PS. Übrigens, das Erscheinungsbild des Swiss Golf Magazins wurde grafisch weiterentwickelt. Wir hoffen, der neue, moderne und frische Auftritt gefällt Ihnen und animiert dazu, die vielen spannenden Geschichten rund ums Golfen zu lesen.

Golf Sempach Golf Kyburg Golf Saint Apollinaire golf-sempach.ch l golf-kyburg.ch l golf-saintapollinaire.com Leading Golf auf 5 x 18 Holes. Das ist Golf Lifestyle auf drei traumhaften Anlagen. Geniessen Sie First Class Club Service an spektakulärer Lage. Leading Golf beginnt mit Ihrer Mitgliedschaft. WELCOME TO THE CLUB SWISS GOLF EDITORIAL

Nimm’s patgi c: Golfa wia a Bündner*in.

Entdecke, wie du richtig entspannt golfen kannst.

Jetzt auf:

graubuenden.ch/golf

6 — EXPRESS

News aus der Schweizer Golfwelt

14 — FOCUS

Die fünf Golfclub-Präsidentinnen der Schweiz im Porträt

20 — MADE IN SWITZERLAND

Frauen und Boys glänzten bei den Team-Europameisterschaften

Kolumne von Jeremy Freiburghaus auf der DP World Tour

Die Hotspots des Omega European Masters

Swiss Challenge: «Wir wünschen uns noch mehr Zuschauer»

Swiss Ladies Open: Zugerinnen mit Highlight zu Hause

Swiss Seniors Open: «Bossys» bestes Heimspiel hat Folgen

38 — LIKES

Die Golfvorlieben von Robert Foley

40 — ON TOUR

Gary Player: «Ich bin mehr gereist als sonst ein Mensch»

42 — TEACHING

Lernen Sie, Ihre Ballflugbahnen zu meistern

50 — HEALTH

So schützen Sie sich vor Zecken

54 — SUSTAINABILITY

So geht Wassermanagement

Greenkeeper-Serie: Romain Lodieu (Vuissens)

60 — PEOPLE & CLUBS

«Der Golf Club Lugano, das ist in erster Linie eine Liebesgeschichte»

66 — TRAVEL

Golf und Genuss in der Region Baden-Elsass

Familienprojekt Hanusel Hof

78 — 19th HOLE

Gewinnen Sie bei unserem Wettbewerb zwei Greenfees

Die fünf Golfclub-Präsidentinnen der Schweiz im Porträt PRÄSIDENTINNEN Sponsor 5 CONTENT 66 20 14

Ein Schweizer auf der PGA Tour

Jeremy Freiburghaus nahm im Juli an der Barbasol Championship in Kentucky und an der Barracuda Championship in Kalifornien teil.

Der Spieler der DP World Tour nutzte die Chance, an zwei durch die amerikanische und die europäische Tour gemeinsam organisierten Events die PGA Tour kennenzulernen. Leider schaffte er den Cut nicht, er hatte dennoch viel Spass. «Es war zwar nicht gerade die Player‘s Championship, aber trotzdem mega cool», sagte der 27-jährige Bündner. «Die Stars waren nicht dabei, weil sie die Scottish Open und dann in Liverpool The Open spielten. Die PGA Tour war schon immer ein Ziel –das ist die Tour, die ich mir als Kind im Fernsehen anschaute.» Wie stark unterschieden sich diese beiden Turniere von der DP World Tour? Freiburghaus: «Es war typisch USA, alles war grösser als in Europa. Und bei der Barbasol Championship erhielten alle Spieler für die ganze Woche einen Lexus, als sie am Flughafen ankamen.» Er nutzte die Reise über den Atlantik auch für ein paar Tage Urlaub, bevor er auf die DP World Tour zurückkehrte. JR

So viele Schweizerinnen schafften

Ende Juli beim La Sella Open (Spanien) auf der Ladies European Tour den Cut. Vanessa Knecht, Tiffany Arafi sowie Kim und Morgane Métraux sorgten nach der Belgian Open im Mai schon zum zweiten Mal in dieser Saison für diese Erfolgsmeldung. Sie ist ein weiterer Beweis, dass die Spitze bei den Schweizerinnen zuletzt deutlich breiter wurde. In Spanien erreichten Vanessa Knecht und Kim Métraux zudem beide ihr drittes Top-30-Ergebnis auf der LET in diesem Jahr. «Ich bin nicht mehr weit davon entfernt, sehr gut zu spielen», kommentierte die Waadtländerin. «Ich spüre, dass ich mich verbessere, und komme dem Spiel, das ich bei jedem Turnier zeigen möchte, immer näher.» JR

6 SWISS GOLF EXPRESS

FRÜHPENSIONIERUNG: TRÄUMEN ODER PLANEN?

PRIVATE VERMÖGENSVERWALTUNG

Für ein selbstbestimmtes Leben: swisslife-wealth.ch

Scannen und mehr erfahren:

Ein weiterer Profi

Seit Ende Juli hat die Schweiz einen neuen Profispieler: Ronan Kleu, der sein Debüt auf der Challenge Tour in Deutschland gab.

«Ich bin sehr glücklich über dieses neue Kapitel in meinem Leben, denn ich habe während meiner gesamten Karriere auf dieses Ziel hingearbeitet», erklärte der 23-jährige Zürcher, der sein Studium an der University of Iowa abgeschlossen hat. Bevor er den Schritt wagte, schaffte Ronan Kleu noch ein letztes Highlight bei den Amateuren, indem er sich bis ins Final der prestigeträchtigen The Amateur Championship spielte. Er erzielte das zweitbeste Ergebnis im Stroke Play und gewann anschliessend seine ersten fünf Matches.

Der Spieler aus Zumikon war nach dem Genfer Raphaël de Sousa im Jahr 2003 der zweite Schweizer, der das Final der British Amateur erreichte. «Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie ich mich geschlagen habe. Das Erlebnis mit der grossen Medienpräsenz und viel Publikum war unglaublich», kommentierte er. «All die Arbeit, die ich zusammen mit Marc Chatelain, Richard Adby und Gianluca Patuzzo diese Woche geleistet habe, machte dieses Resultat überhaupt möglich. Ich kann Swiss Golf nur danken.» JR

Mehrere Top-10-Plätze

Luca Galliano, im Mai Sechster bei der Gösser Open, verzeichnete im Juni zwei weitere Top-10-Ergebnisse auf der Alps Tour.

Der 37-jährige Tessiner belegte den vierten Rang bei der Croara Alps Open in Italien und den achten beim Alps de Andalucía in Spanien. Er blickt somit auf eine positive erste Saisonhälfte zurück. Bei Redaktionsschluss belegte er Position 16 in der Order of Merit der Alps Tour. Zur Erinnerung: Die fünf besten Spieler am Ende des Jahres steigen auf die Challenge Tour auf. «Mein guter Saisonstart in Ägypten hat mir Selbstvertrauen gegeben und es mir ermöglicht, mich zu steigern und mehrmals um den Sieg zu kämpfen», analysierte Luca Galliano. «Ich geniesse jede Sekunde an den Turnieren und werde versuchen, so weiterzumachen und mein Ziel, die Saison in den Top 5 zu beenden, erreichen.» JR

EXPRESS
8

Design und Qualität zum fairen Preis.

Und die Schweizer Meister sind...

Die Swiss Golf Open Championship in Saint Apollinaire hielt, was sie versprach.

Dabei zeigte Ladina Luder hochklassiges Golf, um sich den Titel der Schweizer Meisterin zu holen. Nach drei Runden und Karten von 72, 72 und 69 (-3) hatte die Spielerin aus Waldkirch einen so grossen Vorsprung herausgeholt, dass ihre letzte Runde von +5 die Rangliste nicht mehr beeinflusste. Sie setzte sich schliesslich mit einem Vorsprung von sechs Schlägen vor Amélie Weber (Basel) durch, Dritte wurde Mélissa Gilloz (Domaine Impérial).

Bei den Männern blieb es bis zum Schluss spannend, da die Entscheidung über ein Dreier-Playoff zwischen den Amateuren Ben Steinmann (Zürich) und Loïc Naas (Basel) sowie dem auf der Pro Golf

Tour spielenden Profi Zeno Felder gehen musste. Ben Steinmann, der im Gegensatz zu seinen beiden Gegnern im letzten Flight spielte, erreichte das Stechen nach einem unglaublichen Finish mit Birdies auf seinem 71. und 72. Loch. Der Spieler des National Team Boys machte den Unterschied mit einem weiteren Birdie auf dem ersten Loch des Playoffs und gewann den Schweizer Meistertitel mit einem Gesamtscore von +1 (75, 69, 70, 75). Der Basler Pedro Messerli komplettierte das Amateur-Podest neben Ben Steinmann und Loïc Naas, während sich bei den Profis der Luzerner Zeno Felder vor Jordan Prutthaweewat und Loris Schüpbach durchsetzte.

Sigma FM

Edelstahl-Elektrotrolley

Komplett ausgestattet

CHF 2350.–

(mit Cart Bag: CHF 2540.–)

p Rahmen in Chromstahl poliert oder Schwarz

p Hochwertige Leichtlaufräder aus glasfaserverstärktem Kunststoff

p Leistungsstarke Motoren mit leichtem Qualitäts-Akku

p Nur 8 kg – zusammenklappbar und zerlegbar

p Einfache Handhabung dank Drehknopfregler

p Bergabfahr- sowie integrierte Park-/Feststellbremse

Räder in Schwarz, Hot Red oder Königsblau

Fairway

Buddy FS

Komplett ausgestattet

CHF 1950.–

(mit Cart Bag: CHF 2140.–)

p Edelstahl-Elektrotrolley in bester Verarbeitung

p Leistungsstarke Motoren mit leichtem Qualitäts-Akku

p Unter 10 kg – zusammenklappbar und zerlegbar

p Einfache Handhabung dank Drehknopfregler

p In 4 Farben

Räder zum Kombinieren in 10 Farben

Beim Kauf eines Golfomania-Trolleys erhalten Sie jetzt unseren wasserdichten Cart Bag zum halben Preis (CHF 190.– statt CHF 380.–)!

Schweizer Exklusivität.

Showroom und Service

Gewerbestrasse 24, 8800 Thalwil

Telefon 043 377 99 02

Mo–Fr 8.30–12.00 und 13.30–18.00 Uhr www.golfomania.ch

SWISS GOLF
JR

Erfolgreiche Familie

Yana und Yannick Beeli brachten in einem Monat zwei internationale Trophäen nach Hause.

Zunächst gewann die ältere Schwester Mitte Juni in Schweden das prestigeträchtige ANNIKA Invitational Europe (U18). Die Spielerin von Sempachersee siegte bei der Ausgabe 2023 mit zwei Schlägen Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen, indem sie auf dem Platz des Halmstad Golfklubb Karten von 73, 68 und 69 (-6) abgab.

Yana Beeli war Co-Leaderin nach zwei Runden und zeigte am letzten Tag eine perfekte Leistung. Mit einem Eagle auf Loch 11 machte sie einen Schritt in Richtung Titel. Neun Monate nach ihrem Erfolg beim Italian International U18

bereicherte sie damit ihr Palmarès um einen weiteren Sieg an einem internationalen Juniorenturnier.

Yannick Beeli gewann seinerseits die Scottish Boys’ Under 16 Open Championship, die im Portlethen Golf Club südlich von Aberdeen ausgetragen wurde. Der Junior von Sempachersee triumphierte mit einem Gesamtscore von -15 und einem Vorsprung von sieben Schlägen auf seinen ersten Verfolger. Vor seiner dritten Runde, die er in Par abschloss, hatte Yannick Beeli eine 63 (-9) und darauf eine 66 ohne einziges Bogey gespielt! JR

10 SWISS GOLF EXPRESS
EINMAL PARKETT… IMMER PARKETT… PASTORE-SA.CH TELEFON + 41 21 636 48 25 SHOWROOM Rue du Lac 16A 1020 Renens

Europäische Bronze

Steven Rojas gewann die Bronzemedaille bei der Mid-Amateur European Championship 2023 im Bogogno-Resort in Italien.

Nach einer ersten 74er-Karte (+2) begann der Europameister von 2021 seine Aufholjagd mit einem tollen Score von -5 und schloss mit einer weiteren Runde unter Par (-2) ab. Insgesamt sammelte der Linkshänder aus Schönenberg 14 Birdies und zwei Eagles.

Bei den Frauen erzielte Captain Geraldine Dondit (Küssnacht am Rigi) mit Rang 13 das beste Ergebnis. Die frühere Profi-Tennisspielerin war nahe am Sieg in der Kategorie 40+, in der sie nur von der Deutschen Rachel de Heuvel geschlagen wurde. JR

Reiseideen 2023 – 2024

Turnier-Plauschwochen

Single Golfreise Portugal

04.11. –11.11.2023

8 Tage | 7 Nächte ab CHF 2’650

Spanien

16. 03.–23. 03.2024

8 Tage | 7 Nächte ab CHF 2’950

Gruppenreisen

Oman

09.02.–21.02.2024

13 Tage | 12 Nächte ab CHF 6’100

Argentinien & Chile

22.11.–04.12.2023 +13. 03.–25.03.2024

14 Tage | 13 Nächte ab CHF 5’600

Silvesterreisen

Single Golf Silvesterreise Spanien

26.12. 2023–02. 01 2024

8 Tage | 7 Nächte ab CHF 2’580

Unter den 6500 engagierten Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung nahmen Ende Juni auch eine Schweizer Golferin und zwei Schweizer Golfer an den Special Olympics World Summer Games in Berlin teil. Diese gelten als weltweit grösster inklusiver Sportevent.

Daniel Sorg trat im Einzel-Stroke Play über viermal 9 Löcher an (5.), während Marie Claire und Georges Courtin in der Kategorie «Unified», einem Foursome über vier 9-Loch-Runden, erfolgreich waren (2.). Zehn Tage später nahmen 30 Golferinnen und Golfer an den Regional Games in Rapperswil teil, dem mit insgesamt rund 300 Athletinnen und Athleten grössten Anlass des Jahres von Special Olympics Switzerland. Auf dem Swiss Golf Bubikon ging es emotional zu und her. JR

Golf Silvesterreise Türkei

27.12. 2023–03. 01.2024

8 Tage | 7 Nächte ab CHF 2’350

Bestellen Sie unsere neue Broschüre info@greengolf.ch

2023–2024

Massgeschneiderte Golfreisen, Gruppen- und Turnierreisen, Single-Golfreisen, Privatrundreisen, Golfkreuzfahrten Golfreisen Winter
Tel. 041 248 50 33 www.greengolf.ch Klosterstrasse 15, 6003 Luzern
qqqqq qqqqq qqqqq Klosterstrasse 15, 6003 Luzern Tel. 041 248 50 33 www.greengolf.ch
Drei Schweizer in Berlin

Ein Doppelsieg und viel Spannung

Anahie Lohner-Hutzli war die herausragende Athletin an den Swiss Golf National Championships Juniors, die im Golf Club Vuissens stattfanden. Die Golferin aus Lavaux schaffte ein bemerkenswertes Double, indem sie zuerst die Kategorie U14 mit einem Gesamtscore von -6 (-5 in der zweiten Runde!) dominierte und drei Tage später die Kategorie U16 mit Karten von 71, 75 und 71 (+1) gewann. Dabei setzte sie sich auch gegen Spielerinnen des Nationalkaders U18 durch.

In der Königsklasse wurden die Titel sowohl bei den Girls als auch bei den Boys im Playoff vergeben. Yana Beeli spielte in der dritten und letzten Runde eine fantastische Backnine (-5) und schloss zu Ladina Luder an die Spitze auf (-5), bevor sie sich am ersten Extraloch den Schweizer Meistertitel sicherte. Bei den Boys erzielten acht Spieler über vier Runden ein Gesamtscore von -6 oder besser. Marc Keller wurde mit -10 Dritter, Fridolin Julian Michel entschied das Stechen gegen Yannick Beeli ebenfalls am ersten Extraloch für sich, nachdem er Karten von 74, 66, 69 und 68 (-11) abgegeben hatte. JR

Alle Podestplätze

Girls U18

1. Yana Beeli (Sempachersee)

2. Ladina Luder (Waldkirch)

3. Sarah Uebelhart (Ennetsee)

Boys U18

1. Fridolin Julian Michel (Zürichsee)

2. Yannick Beeli (Sempachersee)

3. Marc Keller (Schönenberg)

Girls U16

1. Anahie Lohner-Hutzli (Lavaux)

2. Lana Sudan (Lausanne)

3. Céleste Mangeat (Bossey)

Boys U16

1. Yannick Beeli (Sempachersee)

2. Finley Gastrau (OSGC)

3. Rami Samawi (Esery)

Girls U14

1. Anahie Lohner-Hutzli (Lavaux)

2. Liliya Favre (Gruyère)

3. Vincente Savioz (Montreux)

Boys U14

1. Oscar Ostergaard (Saint Apollinaire)

2. Tim Eduard Franzl (Davos)

3. Jan Lützelschwab (Bern)

Girls U12

1. Vivien Chand (Losone)

2. Kseniya Favre (Gruyère)

3. Viviane Rebsamen (Unterengstringen)

Boys U12

1. Kiril Engeli Poretti (Lugano)

2. Jayson Piermont (Esery)

3. Maxime Roduit (Genève)

Girls U10

1. Mia Heuberger (Zürichsee)

2. Emma Bonvin (Sierre)

3. Marlene Rössle (Ennetsee)

Boys U10

1. William Harran (Esery)

2. Antoine Varone (Crans-sur-Sierre)

3. Alexander Heuberger (Zürichsee)

prior booking

In einem Golfhotel in Engelberg übernachten und 20%* sparen sowie deine Tee Time jederzeit flexibel buchen.

Promocode: SWISSGOLF

12 EXPRESS
www.engelberg.ch/golf www.golfclub-engelberg.ch
*Nur auf engelberg.ch einlösbar. Nicht kommulierbar.

Zweimal Gold

Die Schweiz holte zwei Goldmedaillen in Waterloo (Belgien), wo die Marisa Sgaravatti Trophy (50+) und die European Ladies’ Masters Team Championship (65+) stattfanden.

Die beiden Nationalmannschaften gewannen den Final der Match PlayPhase souverän gegen die Teams von Finnland (4:1) und Belgien (3:0). Die Goldmedaillengewinnerinnen heissen Valérie Beetschen (Bossey), Isabella Guglielmone (Lugano), Julie Harris (Domaine Impérial), Sandra Ochsner (Breitenloo) und Sophie Reol (Domaine Impérial) in der Kategorie 50+ sowie Dascha Drobny (Dolder), Evagelia Böglin (Domaine Impérial), Mimmi Guglielmone (Lugano) und Kathy Hassenstein (Interlaken) bei den 65+. In beiden Fällen hatten die Schweizer Ladies ihre Sache von A bis Z unter Kontrolle. JR

Die Swiss Golf Interclub Championship 50+ wurde von Zumikon bei den Frauen und Genf bei den Männern gewonnen.

In Maison Blanche, wo die erste Serie der Frauen ausgetragen wurde, siegten Christina DolderWidmer, Eva Dyckerhoff, Jane Hannam, Monique von Waldkirch, Stefanie Bucher und Jackie

Dangel-Orley mit zehn Schlägen Vorsprung auf Genf und zwölf Schlägen auf die einheimischen Golferinnen. Genf zeichnete sich auch in Bossey aus und gewann die erste Serie bei den Männern.

Lionel Berruti, Cédric Berger, Francisco Gonzalez-Camino, Alex Goretti, Dominique Rey und Victor de Galard Terraube setzten sich mit acht Schlägen Vorsprung auf den OSGC und zehn Schlägen auf Hittnau durch. JR

C M Y CM MY CY CMY K SWISS GOLF
50+

PIONIERIN UND

ALLESKÖNNERIN

Am oberen Ende des Genfersees liegt der Golfplatz Les Coullaux, neun malerische Löcher mit Blick auf die weissen Berggipfel. Danièle Berruex, Besitzerin und Präsidentin seit 1995, ist die Seele und treibende Kraft des Clubs.

Danièle Berruex ist ein Phänomen –kreativ, leidenschaftlich und engagiert. Sie ist die einzige Frau, die in der Schweiz einen Golfclub gegründet hat und ihn seit fast drei Jahrzehnten leitet.

Alles begann 1988, als sie beschloss, das rund neun Hektar grosse Anwesen zwischen Wald und Rhone, das sie zehn Jahre zuvor gekauft hatte, aufzuwerten. Was sollte aus diesem paradiesischen Flecken Natur werden, den Spaziergänger und Camper schätzten und der von der Autobahnausfahrt Villeneuve in wenigen Minuten erreichbar ist?

«Ich war ursprünglich Reiterin, das war meine erste Leidenschaft, und ich hatte noch nie einen Golfschläger in die Hand genommen. Dann besuchte ich den 9-Loch-Platz in Oberentfelden. Ich war sofort begeistert und beschloss, in Les Coullaux einen Golfplatz zu eröffnen», erzählt sie. Johnny Storjohann, damals

Generalsekretär der ASG, gab ihr gute Ratschläge, und Yves Hofstetter, Vorstandsmitglied der ASG, verfasste die Statuten des Clubs.

SELBST HAND ANLEGEN

Zu Beginn kümmerte sich Danièle Berruex allein um den Parcours und eignete sich die Grundlagen des Greenkeepings an. «Ich kann fast alles selbst machen. Ich weiss, wie man vertikutiert und Grüns pflegt, und komme auch heute noch mit einem einzigen Greenkeeper aus», sagt sie, als ob das selbstverständlich wäre. Die Powerfrau hat nie gezögert, selbst Hand anzulegen, um ihr Unternehmen am Laufen zu halten. Sie ist der Beweis, dass Charakterstärke und Charme vereinbar sind.

Sie betont jedoch, dass man hier weniger mache als anderswo: «Das Grundwasser liegt unter unseren Füssen, wir behandeln nichts und lassen Gänseblümchen und Löwenzahn auf dem Rasen wachsen.» In diesem

14 FOCUS
Thérèse Obrecht Hodler
Die fünf Golfclub-Präsidentinnen der Schweiz im Porträt

Frühjahr leistete sie sich einen schwedischen Roboter zum Mähen der Fairways und des Semiroughs – eine Schweizer Premiere. «Morgens nach der Bewässerung schalte ich den Roboter ein – es ist super», freut sich die Präsidentin, deren Arbeitszeiten im Sommer mit jenen der Bauern vergleichbar sind. «Aber ich schaffe es jeden Tag, ein paar Momente nur für mich freizuschaufeln», fasst sie ihr Rezept zusammen, um sowohl die Freude an der Arbeit zu behalten als auch fit zu bleiben.

2013 konnte Danièle Berruex eine zusätzliche Parzelle kaufen, um ein Par 3 in ein schönes Par 4 umzuwandeln und den Parcours auf 1600 Meter zu verlängern. Die Mitglieder und Gäste des Clubs, die teils aus der ganzen Romandie, teils aus den nahe gelegenen Dörfern kommen, schätzen die Ruhe, die herrliche Aussicht von den Dents du Midi bis zum Grand Muveran, einen jährlichen Mitgliederbeitrag unter 2000 Franken, die familiäre Atmosphäre und ein regelmässiges Turnierangebot. In Les Coullaux tauchen die Senioren manchmal schon im Winter auf, sobald

die Sonne den Boden etwas aufgetaut hat. Nach der Runde picknicken alle um den Ofen herum im gemütlichen, renovierten Bauernhaus, das als Clubhaus dient.

DREISSIG JAHRE SIND GENUG

Wie sieht ihre Bilanz nach drei Jahrzehnten an der Spitze des Clubs aus? «Dreissig Jahre auf diesem Platz zu verbringen, heisst auch, dreissig Frühlinge mit offenen Armen zu empfangen. Dreissig Saisons, in denen es auch darum geht, die Harmonie zwischen den Launen des Wetters und der Golfer herzustellen. Dreissig farbenfrohe Herbste, Licht, das von Gelb zu Orange wechselt und Gelassenheit in die Natur bringt», antwortet Danièle Berruex. In all den Jahren hat sie auch über die Zukunft nachgedacht. Sie kann sich ohne weiteres einen erholsamen Ruhestand vorstellen und würde gerne öfters Golf spielen. Mit anderen Worten: Der Golfclub Les Coullaux ist zu haben!

Für uns ist Reden Silber und Zuhören Gold.

Alle reden von Digitalisierung. Wir reden mit Ihnen. Und hören Ihnen vor allem gut zu.

Rahn+Bodmer Co. Münstergasse 2 8021 Zürich Telefon +41 44 639 11 11 www.rahnbodmer.ch ANLAGEBERATUNG UND VERMÖGENSVERWALTUNG
« »
Ich kann fast alles selbst machen. Ich weiss, wie man vertikutiert und Grüns pflegt, und komme auch heute noch mit einem einzigen Greenkeeper aus.

NETZWERKERIN MIT POLITISCHEM GESCHICK

Als ehemalige Politikerin ist Yvonne von Deschwanden in der Titlisregion bestens verankert. Das hat ihr besonders während ihrer Startphase als Präsidentin des Golfclubs Engelberg geholfen.

Wenn man Yvonne von Deschwanden fragt, was das Besondere am Golfclub Engelberg sei, hält sie aus dem Stegreif eine fulminante Rede. Sie spricht vom «einzigartigen Panorama», von der «unvergleichlichen Landschaft», vom naturbelassenen, in eine imposante Bergwelt eingebetteten Golfplatz, von der freundlichen Ambiance im Club. Von Deschwandens Lobeshymne klingt weder kitschig noch aufgesetzt, weil man ihre Leidenschaft spürt. Sie sagt: «Es hat noch keinen Tag gegeben, an dem ich nicht gerne Präsidentin unseres Clubs gewesen bin.»

Führungsstärke und Kommunikationsgeschick hat Yvonne von Deschwanden in ihrem Leben oft bewiesen. Die ausgebildete Primarlehrerin war während zwanzig Jahren in politischen Ämtern engagiert.

Von 1994 bis 2006 sass sie für die FDP im Nidwaldner Landrat, sechs Jahre davon als Fraktionschefin und im letzten Jahr als Parlaments präsidentin, ehe sie ab 2010 als Regierungs rätin sowie Ge

sundheits- und Sozialdirektorin arbeitete. In dieser Zeit war sie während zweier Jahre «Frau Landammann» und damit höchste Nidwaldnerin.

EIN UNWIDERSTEHLICHES ANGEBOT

Nach ihrer Pensionierung im 2018 war es von Deschwanden ein Anliegen, mehr Zeit auf dem Golfplatz zu verbringen. Ihr Handicap sei solider Durchschnitt, sagt sie, aber im Alter von bald 69 Jahren nicht immer einfach zu halten. Sie spielt seit etwas mehr als einem Vierteljahrhundert Golf und ist seit der Gründung des Clubs im 1996 Mitglied in Engelberg. Vor ein paar Jahren bot sie dem Vorstand an, sich zu engagieren, falls das erwünscht sei. Und wie erwünscht es war: Im Sommer 2019 wurde sie gefragt, ob sie nicht gleich das Präsidium übernehmen wolle!

Eigentlich hätte sie im März 2020 an der GV als neue Präsidentin vorgestellt werden sollen. Wegen Corona wurde diese zuerst kurzfristig verschoben und schliesslich – wie schon jene von 2021 und 2022 – nur schriftlich durchgeführt. Diesen Frühling durfte die ausgeprägte Netzwerkerin erstmals eine Generalversammlung leiten. «Es waren wegen der Pandemie sicher nicht die einfachsten Jahre für den Einstieg», sagt von Deschwanden. Ihre Beziehungen in die Politik seien jedenfalls hilfreich gewesen.

FRAUEN UND JUNGE GEFRAGT

Yvonne von Deschwanden geniesst die repräsentativen Pflichten als Präsidentin an den geselligen Anlässen. Und sie freut sich, dass im siebenköpfigen Vorstand immerhin drei Frauen sind. «Es ist wichtig, dass nicht nur Frauen, sondern auch junge Menschen Verantwortung übernehmen können.» Ihr sei aber auch bewusst, dass es nicht einfach ist, sich zu engagieren, wenn man mitten im Berufs- und Familienleben steht. Und so hat sie sich gerne noch einmal wählen lassen. «An Ideen und Projekten fehlt es mir nicht», sagt sie.

So sei zum Beispiel die Situation für die acht Greenkeeper nicht ideal, weil ein zentraler Werkhof fehle. Auf 1050 Meter Höhe ist die Golfsaison zudem relativ kurz und die Belastung in den Sommermonaten dementsprechend hoch.

570 Mitglieder zählt der Golfclub Engelberg, wobei die Zugehörigkeit zum Private Partner Golf-Verbund (PPG) mit zehn Clubs in der Schweiz sehr wichtig sei, wie von Deschwanden sagt. «So können wir unseren Mitgliedern attraktive Plätze anbieten, um auch im Frühling und Herbst spielen zu können.»

Und für die Golfer der Partner-Clubs sei eine Runde in Engelberg sowieso ein «Höhepunkt im Golfjahr», sagt sie schmunzelnd.

16 FOCUS
Fabian Ruch

SIE TRÄUMT VOM GOLFEN

WIE IN SCHOTTLAND

Georgia Staudt kam relativ spät zum Golfsport. Als Präsidentin des Clubs in Rheinfelden ist sie auch als Vermittlerin gefragt – und bestrebt, für eine lockere Stimmung zu sorgen.

Die Kontaktaufnahme mit Georgia Staudt ist unkompliziert. Das längere Gespräch findet während ihrer Golfferien, zusammen mit einer Freundin, in Malaga statt. Sie sei, sagt Staudt, das beste Beispiel dafür, dass die Vorurteile über Golf nicht mehr seien als, eben, Vorurteile. Denn hätte man ihr vor zehn Jahren gesagt, dass sie einmal Golfferien machen würde, hätte sie das nie geglaubt. «Aber wenn der Ball erstmals ein bisschen fliegt, will man das ein zweites Mal erleben. Und dann immer wieder.» Und seit fünf Jahren ist Georgia Staudt sogar Präsidentin eines Golfclubs. Erst im Herbst 2017 trat sie dem GC Rheinfelden bei, kurz darauf übernahm sie bereits das höchste Amt im Club. «Bei uns ist die Konstellation aber ein bisschen anders», erklärt sie. Betreiber und Besitzer der 9-Loch-Anlage ist Vizepräsident Andreas Keller, der GC Rheinfelden kauft das Spielrecht ein. «Es ist vielleicht ein bisschen so, wie wenn ein Turnverein eine Halle von der Gemeinde mietet», sagt Staudt. Die Hauptaufgabe der Baslerin ist es deshalb, zwischen den Bedürfnissen der Mitglieder sowie der Betreiber gesellschaft zu vermitteln. «Das ist nicht immer einfach», sagt die 57-Jährige, «aber langweilig wird es nie.»

SPÄTE LEIDENSCHAFT

In Berührung mit Golf ist Georgia Staudt schon zwischen 2001 und 2007 gekommen, als ihr Mann beruflich in Schottland zu tun hatte. «Dort spielen alle», sagt sie, «also griffen auch unsere drei Söhne und mein Mann zu

den Schlägern. Heute bereue ich es, nicht schon damals gespielt zu haben.»

Die Platzreife erlangte Staudt erst 2014, seither hat die Faszination Golf sie voll erfasst – und der Ball fliegt immer öfter so, wie sie es möchte. Als ehemalige NLA-Volleyballerin in Biel sei sie mit einem gesunden Ehrgeiz unterwegs, verbunden mit viel Spass.

Staudt ist Medizinische Biologin mit Doktortitel und interessiert sich deshalb besonders für die klimatischen und ökologischen Herausforderungen.

«Ich denke, wir Golferinnen und Golfer

PLATTFORM FÜR ANFÄNGER

Eine Besonderheit des Golfclubs in Rheinfelden ist, dass die Betreiber dank eines weiteren Grüns und einigen zusätzlichen Abschlägen in der Lage sind, vier verschiedene Plätze anzubieten.

«So ist das Layout des Kurses immer ein wenig anders», sagt Staudt. «Das gefällt den Leuten, weil es abwechslungsreich ist.»

manche gerne hätten.» Dank Robotern,

Fairways in Rheinfelden

Ein Ziel von Georgia Staudt ist es, dass noch mehr Frauen und jüngere Menschen dem Golfclub Rheinfelden beitreten. Die Mitgliederzahlen schwanken aufgrund der speziellen Betreibersituation ohne Aktien- und Einkaufssystem stark. Die Auslastung sei aber erfreulich und die Stimmung sehr locker – ein bisschen wie in Schottland, wo Golf ein Volkssport ist, sagt Staudt. Der Weg ist noch weit, bis es in der Schweiz auch so ist, doch in Rheinfelden kommt man gut voran. «Wir möchten Golf als Breitensport etablieren und auch Anfängern eine Plattform bieten», sagt Staudt.

17 SWISS GOLF
Fabian Ruch
« » Ich denke, wir alle müssen bereit sein, auch einmal auf sattgrünen Rasen zu verzichten.

TEAMPLAYERIN MIT SIEBEN AMBITIONEN

Im Mai wurde die frisch pensionierte Unternehmerin Jacqueline Ryffel Präsidentin des Golf & Country Club Blumisberg.

«Ich habe mich kurzfristig entschieden, die neue Herausforderung anzunehmen», sagt Jacqueline Ryffel. Die passionierte Sportlerin, eine der Mitgründerinnen des Schweizer Frauenlaufes vor über dreissig Jahren, möchte mit ihrem Engagement der nächsten Generation «etwas zurückgeben». Nach 25 Jahren an der Spitze der komplementärmedizinischen Firma Spagyros AG kann sie ihre Führungserfahrung gut gebrauchen für die verschiedenen Baustellen, die im Golf & Country Club Blumisberg anstehen. Dies sind in erster Linie die finanzielle Stabilität, die Renovation des Clubhauses, die Förderung der Junioren, die Zunahme der Aktivmitglieder und die GEO-Zertifizierung des Platzes. «Ich packe ein Problem nach dem anderen an», erklärt Jacqueline Ryffel, nachdem sie gerade einen neuen Clubmanager engagiert hat und beim gemeinsamen Mittagessen einen neuen Küchenchef testet. «Kürzlich haben wir mit rund zwanzig Mitarbeitenden, dem Vorstand und den Kommissionsmit gliedern in einem vierstündigen Workshop die Stärken jedes und jeder einzelnen kennengelernt. Es geht darum, Vertrauen und möglichst viel Effizienz zu schaffen», fügt

die Teamplayerin bei, die in den ersten Wochen ihres Präsidiums praktisch vollamtlich beschäftigt war, sich aber nicht aus der Ruhe bringen liess.

«SPORT IST EINE LEBENSSCHULE»

Woher nimmt sie die Energie und die Begeisterung? «Sport ist eine Lebensschule. Ich habe bereits in meinen jungen Jahren als Leichtathletin gerne Führungsaufgaben übernommen», erzählt die frühere Fünfkämpferin und gelernte Apothekerin, die schon als Studentin bei Swiss Athletics im Bereich Breitensport jobbte und als Schiedsrichterin an der Athletissima in Lausanne im Einsatz war. Jacqueline Ryffel hat nie gezögert, Verantwortung zu tragen. «Im Golf hinkt die Emanzipation dem allgemeinen Trend wohl hinterher, aber heute werden immer mehr alleinstehende, geschiedene und berufstätige Frauen Mitglieder in den Clubs, und man wird bestimmt immer häufiger Präsidentinnen wählen.»

Selber spiele sie Golf «noch nicht gut, aber mit Leidenschaft», bemerkt die frischgebackene Präsidentin. Sie golft erst seit sieben Jahren, kann aber in Blumisberg seit 2020 einen Ball in der Hole-in-one-Vitrine zur Schau stellen. Bei ihrer ersten 18-Loch-Runde sah sie auf der Bank beim ersten Abschlag den Namen ihres Grossvaters, der 1959, im Gründungsjahr des Clubs, Netto-Seniorenmeister wurde.

«Da war ich schon etwas weniger nervös. Beim Aufstieg durch den Wald am vierten Loch wurde mir dann auch klar: Golfen ist mindestens so anstrengend wie Joggen», sagt sie und lacht. Und als sie oben ankam, erlebte sie einen WowMoment: «Eine gigantische Vielfalt –Rasen, Wasser, Schmetterlinge, Blumen, Sträucher, Dutzende von verschiedenen Baumarten, Biotope; ein funktionierendes Ökosystem, ein Paradies, zu dem wir Sorge tragen müssen.»

EINE SIEBENFACHE STRATEGIE

Die GEO-Zertifizierung wird in Blumisberg noch diesen Herbst erwartet. Aber zu ihren «sieben Ambitionen», wie sie sagt, gehöre vor allem auch eine Lösung für ein strukturelles Problem: «Wir haben einen der schönsten Golfplätze der Schweiz, aber zu wenig Golferinnen und Golfer, Nachwuchs und Gäste, die diesen kennen und bespielen. Das soll sich in Zukunft ändern.»

Nach zahlreichen, zum Teil altersbedingten Austritten und Kategorienwechseln möchte die neue Präsidentin, dass der Club wieder – wie früher – 600 Aktivmitglieder in seinen Reihen hat. «Unser Club ist ein Ort der Erholung und der Geselligkeit», sagt Jacqueline Ryffel, die in Freiburg aufgewachsen ist und mehr Französisch sprechende Mitglieder gewinnen möchte. Auch bei den Junioren besteht Nachholbedarf: «Früher wurden die Blumisberger Junioren Schweizer Meister. Der Jugendsport ist die Zukunft. Wir möchten unsere Juniorensektion stark fördern und auf 100 Mitglieder erweitern.»

18
Thérèse Obrecht Hodler

SINGLE-HANDICAPPERIN MIT POLITISCHEM RUCKSACK

Ein Privatclub im traditionellen Sinn und eine Oase der Ruhe und der Natur direkt vor den Toren Zürichs –diese Kombination schätzt Präsidentin Barbara Baruffol an ihrem Golf & Country Club Schönenberg.

«Der beste Golfclub ist der nächstgelegene», sagt Barbara Baruffol und fügt gleich hinzu, wie glücklich sie sich angesichts der kurzen Distanz zwischen ihrem Wohnort Kilchberg und dem Golf & Country Club Schönenberg schätzen kann. Die grosszügige, gepflegte 18-Loch-Anlage hoch über dem Zürichsee ist eine Oase der Ruhe – nur eine Viertelstunde vom Trubel der grössten Schweizer Stadt entfernt. Ein Privileg, für das sich Barbara Baruffol und ihr Mann ganz bewusst entschieden haben. «Wir schätzen das sportliche Golfspiel und die freundschaftlichen Begegnungen in einem privaten Club im traditionellen Sinn. Das hat uns vor über 15 Jahren dazu bewogen, uns hier als Mitglieder zu bewerben», erklärt die 52-Jährige.

WETTKAMPF IN DER FREIEN NATUR

Ihren ersten Kontakt mit dem Golfsport hatte Baruffol 1993/94, während eines Aufenthalts in den USA. «Als Teenager habe ich viel Tennis gespielt, aber ich wollte schon immer Golf spielen lernen. In den USA habe ich mir dann mein erstes Schlägerset gekauft und Golfstunden gebucht», erinnert sie sich. Die Betriebsökonomin HWV schätzt es, dass sie den Sport in der Natur «und meist an sehr schönen Orten» ausüben kann. «Gleichzeitig kann man Freundschaften pflegen, Abstand vom Alltag gewinnen und – unabhängig vom Handicap der Flightpartner – den Wettkampf erleben.»

Die Mutter von drei erwachsenen

Kindern ist eine attraktive, sportliche und quirlige Erscheinung und hat immer eine volle Agenda. Für das Interview hat

sie sich zwischen dem morgendlichen Spaziergang mit dem Familienhund und dem nachmittäglichen Ladies Day Zeit genommen. Gut strukturiert zu sein helfe ihr, alles unter einen Hut zu bringen. Barbara Baruffol hat Erfahrung damit. Über zwanzig Jahre lang war sie politisch aktiv, engagierte sich in der Schulbehörde und der Gemeindeexekutive von Kilchberg – neben Familie und Beruf. «Ich mag Menschen, übernehme gerne Verantwortung und engagiere mich ehrenamtlich», sagt sie.

Als 2017 die Anfrage kam, im Vorstand des GCCS das Mitgliederwesen zu übernehmen, zögerte sie keine Sekunde. «Das Vereinsleben in der Schweiz ist einzigartig und faszinierend zugleich, dazu müssen wir Sorge tragen», sagt sie. Als sie 2021 von ihren Vorstandskollegen gefragt wurde, ob sie das Präsidenten amt übernehmen wolle, musste Barbara Baruffol dennoch einige Tage über legen: «Präsidentin eines Golfclubs zu sein, ist eine zeitintensive Aufgabe. Ich musste mir erst klar werden, ob ich meine politische Karriere fortsetzen oder nach zwölf Jahren im Gemeinderat jüngeren Kräften Platz machen wollte.»

FREUDE AM ENGAGEMENT

Obwohl Barbara Baruffol die erste Frau an der Spitze des GCCS ist, glaubt sie nicht, dass sie eine explizit weib liche Perspektive einbringt. «Entscheidend ist, dass das Präsidium von einer Per sönlichkeit bekleidet wird, die sich in diesem Umfeld engagieren will.» Das Rüstzeug, um einen solchen Club zu führen, hat sich die Zürcherin

in der Politik geholt: «Wie früher in der Gemeindeexekutive, muss man auch in einem Golfclub mehrheitsfähige Entscheide vorbereiten, manchmal lobbyieren und präsent sein.»

In der Politik habe sie auch gelernt zu akzeptieren, dass man es nie allen recht machen kann. Die zierliche Person hat sich ein dickes Fell zugelegt – auch auf dem Golfplatz. «Zu meinen Stärken zählt, dass ich nicht gleich die Nerven verliere, wenn es im Wettkampf ernst gilt», sagt sie lachend. Etwas Routine dürfte ebenfalls vorhanden sein; während der Saison spielt Barbara Baruffol zweimal pro Woche Golf, meistens Turniere. «Als Präsidentin habe ich das Bedürfnis, im Club präsent zu sein. Ich

19 SWISS GOLF FOCUS

STARKE EMOTIONEN

An den Team-Europameisterschaften schlugen die Schweizer Frauen Weltmeister Schweden. Die Boys zeigten in Genf ein brilliantes Heimspiel.

Im Viertelfinal gelang den Schweizerinnen ein fantastischer Exploit, als sie den amtierenden Weltmeisterinnen aus Schweden eliminierten.

Die Schweizerinnen kämpften bis zum Schluss um eine Medaille bei der TeamEuropameisterschaft der Frauen. Die von Jeremy Carlsen (National Coach) und Gabi Tobler (National Captain) aufgebotenen Spielerinnen verfehlten mit ihrem vierten Rang in Finnland das Podest nur knapp. Trotzdem war dieses Ergebnis fantastisch für Swiss Golf und die sechs engagierten jungen Frauen – Chiara Tamburlini, Ginnie Lee, Victoria Levy, Chiara Sola, Natalie Armbrüster und Caroline Sturdza, der im Bronzematch am 16. Loch ein Albatros gelang. Dass die Schweiz im Halbfinal hinter England zurückstehen musste und Deutschland im kleinen Final letztendlich die Bronzemedaille holen konnte,

war kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Das belegt ein Blick auf die durchschnittlichen Weltranglistenplätze der Engländerinnen (101,5) und der Deutschen (157) im Vergleich zu den Schützlingen von Jeremy Carlsen (594). Auf dem Platz war der Unterschied bei Weitem nicht so gross, im Viertelfinal sogar inexistent: Mit dem sporthistorischen Sieg gegen Weltmeister Schweden und insbesondere dem Erfolg von Chiara Tamburlini gegen die Nummer 1 der Welt, Ingrid Lindblad, gelang den Schweizerinnen eine brillante Leistung.

«Wir haben eine fantastische Woche erlebt und die Chance erhalten, gegen die besten europäischen Teams um eine Medaille zu kämpfen. Teams, die wohlgemerkt zu den besten der Welt gehören», analysierte Jeremy Carlsen. «Es war ein äusserst bereicherndes Erlebnis, das unser Selbstvertrauen im Hinblick auf die Weltmeisterschaft der Amateurinnen in Abu Dhabi im Oktober deutlich gestärkt hat.»

POSITIVE DYNAMIK

BEI DEN MÄNNERN

In den Vereinigten Arabischen Emiraten werden auch die Männer antreten. Bei ihnen ist die Dynamik trotz des bitteren Ergebnisses bei den European Team Championships im belgischen Waterloo

20
Jérôme Reynard

Golf Medical Center – Schulthess Klinik

Ihr bester Partner im Flight

• Medizinische Abklärungen mit schnellem Zugang zu den Spezialisten

• GolfFitness-Training nach der Albatros Methode

• Golf-Therapie-Angebote und golfspezifisches Personal Training

T 044 385 75 52, golf@kws.ch

www.golfmedcenter.ch

21 SWISS GOLF MADE IN SWITZERLAND
Golf Fitness Week mit der Schulthess Klinik und Suvretta House Ambassador André Bossert Die Boys wussten den Heimvorteil zu nutzen und sicherten sich einen glänzenden fünften Rang. Swiss Golf dankt dem Golf Club Genf für die Organisation der European Boys‘ Team Championship, die auf einem Parcours in ausgezeichnetem Zustand perfekt verlief.

ebenfalls durchaus positiv. Das Team mit den Spielern Ronan Kleu, Nicola Gerhardsen, Max Schliesing, Max Sturdza, Loïc Naas und Patrick Foley belegte in Belgien den 11. Rang. Es verzeichnete eine Reihe von überzeugenden Vorstellungen, etwa die Erfolge gegen Kroatien und Estland in den Platzierungsmatches. «Leider schafften wir es nicht, uns für die Top 8 zu qualifizieren, sodass wir nicht um Medaillen kämpfen konnten», kommentierte National Coach Richard Adby. «Ein enttäuschendes Ergebnis, da wir mit anderen Erwartungen angetreten waren und über die spielerischen Qualitäten für bessere Ergebnisse verfügten. Drei Schläge weniger im Stroke Play, und wir wären auf Rang 8 statt 9 gelandet. Das ist bitter.» Gleichzeitig hätten sie

aber festgestellt, dass sie nicht weit vom Kampf um die Medaillen entfernt waren. «Wir haben eine gute Basis und einen phänomenalen Teamgeist, den wir im Lauf dieser gemeinsamen Woche mit den Spielern und Billy (Karageorgakis, National Captain) noch stärken konnten. Wir freuen uns auf die Fortsetzung!»

BRILLANTE HEIMSPIELE DER BOYS

Bei den U18 sorgten die Boys für erfreuliche Ergebnisse. Sie wussten den Heimvorteil im Golf Club de Genève zu nutzen und sicherten sich einen glänzenden fünften Rang. Pedro Messerli, Massimo De Giorgi, Tom Mao, Joshua Hess, Marc Keller und Alexander Brand zeigten in der Qualifikation eine solide Leistung und liessen sich von ihrer Niederlage im Viertelfinal gegen England nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Sie reagierten perfekt und schlugen

mit Italien und Spanien zwei grosse Golfnationen. Insgesamt weckten sie bei ihren Supportern auf den Genfer Greens grosse Emotionen.

«Bei den zwei letzten Matches waren wir die ehrgeizigste Nation», erklärte National Coach Alexandre Chopard. «Es lag uns daran, einen positiven Abschluss zu erzielen, nicht zuletzt, weil es für vier Teammitglieder die letzte European Team Championship bei den Boys war. Die ganze Woche war unglaublich, die Einstellung tadellos. Die Spieler zeigten Charakter.» Zudem seien auch National Captain Marc Vuillemin und Marc Chatelain, Head of Performance Sport von

National Team Girls: Nora Angehrn (National Coach), Sarah Uebelhart (Ennetsee), Sophia Sindersberger (Ennetsee), Yana Beeli (Sempachersee), Azelia Meichtry (National Captain), Céleste Mangeat (Bossey), Carina Stauffer (Küssnacht), Mana Hersperger (Lausanne).

National Team Boys: Marc Vuillemin (National Captain), Marc Keller (Schönenberg), Pedro Messerli (Bâle), Massimo De Giorgi (St. Apollinaire), Tom Mao (Wallenried), Alexander Brand (Bern), Joshua Hess (Andermatt), Alexandre Chopard (National Coach).

National Team Women (v.l.n.r.): Jeremy Carlsen (National Coach), Chiara Tamburlini (OSGC), Ginnie Lee (Lausanne), Caroline Sturdza (Genève), Chiara Sola (Breitenloo), Victoria Levy (Lausanne), Natalie Armbrüster (Schönenberg), Gabi Tobler (National Captain).

National Team Men: Billy Karageorgakis (National Captain), Patrick Foley (Lausanne), Loïc Naas (Bâle), Ronan Kleu (Zumikon), Nicola Gerhardsen (Breitenloo), Max Schliesing (Leuk), Max Sturdza (Genève), Richard Adby (National Coach).

22 MADE IN SWITZERLAND

Swiss Golf, eine grosse Unterstützung gewesen. «Unter anderem nahm Marc jeden Morgen eine Platzbegehung vor, um die Positionen der Fahnen zu ermitteln und die Boys zu briefen. Wir haben den Heimvorteil wirklich aufs Äusserste genutzt, sowohl bei der Vorbereitung als auch in den Wettkämpfen selbst», so Chopard.

WEITERENTWICKLUNG

BEI DEN GIRLS

Die Girls traten unter Azelia Meichtry, die neu National Captain ist, in Frankreich an und belegten Rang 12. Dabei gelang ihnen in der Platzierungsphase ein grosser Sieg gegen Polen und schöne Matches gegen Deutschland und die Tschechische Republik (Niederlage bei Loch

26) . «Es reut uns, dass wir die Top 8 im Stroke Play nicht erreicht haben, aber diese Woche hat uns unglaubliche Lerneffekte beschert», bilanzierte National Coach Nora Angehrn. «Die Playoffs sind eine Erfahrung, die viel für die weitere Zukunft bringt.» Vier der in Frankreich angetretenen Spielerinnen – Yana Beeli, Sarah Uebelhart, Sophia Sindersberger, Céleste Mangeat, Carina Stauffer und Mana Hersperger – würden auch nächstes Jahr noch das Alter haben, um bei den Girls zu spielen, betonte Angehrn. «Wir wissen, in welchen Bereichen Fortschritte angesagt sind, und befinden uns auf einem guten Weg.»

ZWEI MAX ZEICHNEN SICH AUS

Eine Reihe von Schweizer Spielerinnen und Spielern brillierte bei den European Team Championships auf individueller Ebene. Insbesondere Max Schliesing, der in der Qualifikation bei den Amateuren das drittbeste Gesamtscore erzielte. In Waterloo gab der Spieler aus Leuk Karten von 67 und 68 (-9) ab und krönte damit seinen ausgezeichneten Sommer. Weitere starke Leistungen lieferte er auf den Greens der St. Andrews Links Trophy (12.), bei The Amateur Championship (5.) und am Memorial Olivier Barras (2.). An den zwei Wochen zuvor in Estland ausgetragenen Einzel-Europameisterschaften profilierte sich ein anderer Max: Max Sturdza. Mit zwei Eagles und Runden von 70, 69, 67 und 68 (-14) erreichte der Genfer den starken 21. Rang und war damit der bestklassierte Schweizer.

ICH MUSSTE WIEDER

LERNEN, MIT EINEM CUT

ZUFRIEDEN ZU SEIN

In seiner ersten Saison auf der DP World Tour berichtet Jeremy Freiburghaus in jeder Ausgabe über seinen Alltag.

«Bei meinem Debüt auf der DP World Tour verlief die erste Saisonhälfte nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Und wenn man nicht gut in ein Jahr startet, stellt man sich Fragen. Ich fokussierte zu sehr auf mein Spielrecht auf der Tour in der nächsten Saison und machte mir so natürlich zusätzlichen Druck. Hinzu kommt: Der einzige Schweizer Spieler zu sein, der auf diesem Niveau spielt, ist zwar wunderbar, trägt aber nicht gerade dazu bei, Druck wegzunehmen. Alle wollen, dass ich gut spiele. Deshalb wollte ich am Anfang manchmal alles etwas zu perfekt machen. Und wenn es nicht gut lief, war ich sehr enttäuscht. Wenn man in einer Negativspirale steckt, weiss man nicht genau, woran es liegt. Man fühlt sich einfach nicht wohl; es fehlt das Gefühl, unter Par spielen zu können. Daher probiert man allerhand aus, um den Trend umzukehren. Und man grübelt viel. Am Ende spielt man sein Spiel nicht mehr und weiss nicht mehr weiter. Wie man eine solche Spirale beendet? Indem man, wie man so schön sagt, die ‹kleinen Erfolge› feiert. Indem man sich zum Beispiel freut, einen Cut geschafft zu haben, und das Ergebnis als positive

Entwicklung sieht. Man muss Schritt für Schritt vorgehen und sich bewusst sein, dass dieser Prozess Zeit braucht. Man möchte zwar, dass die Trendwende unverzüglich eintritt, aber diese Denkweise hilft nicht. Ich rede viel mit meinem Vater und mit den Coaches des Swiss Golf Teams, Stuart Morgan und Roberto Francioni. Und auch mit meinem Mentalcoach, dem ehemaligen Schweizer Curler Andreas Schwaller, der 2002 in Salt Lake City die Olympia-Bronzemedaille gewonnen hat. Wir telefonieren jede Woche. Ich erzähle ihm, wie ich mich fühle, was gut lief und womit ich Mühe hatte, und dann suchen wir gemeinsam nach Lösungen.

Insgesamt musste ich im Vergleich zur letzten Saison auf der Challenge Tour mental wieder von vorne beginnen. Lassen Sie mich erklären, was ich damit meine. 2022 habe ich eine konstante Entwicklung durchgemacht: Zuerst überstand ich die Cuts, dann erzielte ich einige tolle Ergebnisse – einen vierten Platz, eine Niederlage im Playoff –, und so merkte ich, dass ich gewinnen konnte. Das Selbstvertrauen stieg, und schliesslich kam der Sieg. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich mich nicht mehr mit einer Top-30-Platzierung begnügte. Ich wollte mehr. Aber nach meinem Aufstieg auf die DP World Tour musste ich wieder von vorne anfangen und lernen, mit einem überstandenen Cut zufrieden zu sein.»

25 SWISS GOLF
« »
« »
WENN MAN IN EINER NEGATIVSPIRALE STECKT, WEISS MAN NICHT GENAU, WORAN ES LIEGT.
MADE IN SWITZERLAND
Jeremy Freiburghaus

DREI GRÜNDE, WESHALB

DAS OMEGA EUROPEAN

MASTERS EIN MUSS IST

EINZIGARTIGE ATMOSPHÄRE

Ein Grossteil der Turniere der DP World Tour findet mitten im Nirgendwo statt. Nicht so das Omega European Masters: Es wird im Herzen von Crans-Montana ausgetragen. «Die Einkaufsstrasse mit ihren Boutiquen ist nur 20 Meter vom Abschlag des ersten Lochs entfernt», sagt Yves Mittaz, Direktor des Walliser Golfturniers, «und bis zu den Hotels, Bars und Restaurants sind es 100 Meter.» Abends kommt es durchaus vor, dass am Nachbartisch ein Profigolfer mit seiner Familie diniert. «Das gibt es auf der ganzen Tour nur einmal, und genau das macht den Charme unseres Events aus», schwärmt Yves Mittaz.

Das Omega European Masters ist viel mehr als nur ein Golfturnier: Es ist ein Erlebnis in einem einzigartigen Umfeld, in dem sich Caddies und Spieler am

Abend gelegentlich in den belebten und beliebten Lokalen unter das Publikum mischen. Die Organisatoren nutzen diese einmalige Atmosphäre voll aus. So haben sie nun den gesamten Bereich hinter dem Abschlag von Loch 1 und dem Putting Green umfassend renovieren lassen. Hier finden Sie Snacks, eine Bar und nach den Runden auch ein «Aftergolf» mit musikalischer Untermalung. «Wir haben uns vorgenommen, die Erlebnismöglichkeiten ausserhalb des Golfplatzes auszubauen», führt Yves Mittaz aus. «Wir werden auch Foodtrucks, Bars, Konzerte und andere Events an der Rue du Prado organisieren, und die Geschäfte werden bis 22 Uhr offen bleiben.»

Für 2019 wiesen die Statistiken des Turnierveranstalters Besucherinnen und Besucher aus 26 Ländern aus. Über die Hälfte des jährlich anwesenden Publikums hat keinen aktiven Bezug zum Golfsport. «Wenn ein Sponsor einen Kunden nach Crans-Montana einlädt, dann kommt er, auch wenn er sich noch nie mit Golf befasst hat. Das Omega European Masters ist so erfolgreich, weil es in Crans-Montana ausgetragen wird – in diesem fantastischen Rahmen, den das Hochplateau bietet», gibt der Turnierchef zu. «Die VIP-Tickets sind ausverkauft, und die Vorverkäufe waren in diesem Jahr um 20 Prozent höher, ohne dass wir den Namen irgendeines Teilnehmers genannt hätten. Offensichtlich zählen das Turnier und die Lage mehr als die grossen Namen. Man kann ohne Weiteres morgens in den Bergen

26
1. 2. NICHT NUR FÜR GOLFFANS

Der Golf-Club Crans-sur-Sierre ist vom 31. August bis 3. September einmal mehr Austragungsort des grössten Schweizer Turniers. Weshalb Sie dieses Turnier auf keinen Fall verpassen sollten.

« »

wandern, in Siders, Sitten oder Leuk eine Runde Golf spielen oder einen Weinkeller besuchen und nachmittags das Turnier verfolgen.»

Einige Löcher bieten eine atemberaubende Aussicht, insbesondere Loch 7 mit dem Rhonetal im Hintergrund. Der spanische Publikumsliebling Miguel Angel Jiménez sprach, als er seine Teilnahme in Crans-Montana für dieses Jahr in einem Video ankündigte, sogar von seinem «Lieblings-Golfplatz». Hier zählen die Natur, die Berge und die gute Luft. Ausserdem wurden sowohl der Platz als auch das Turnier für ihren Einsatz für Nachhaltigkeit mit einer GEOZertifizierung belohnt.

3. HOCHKARÄTIGE TEILNEHMER

Yves Mittaz betont zwar gerne, dass der Event und die Lage mehr zählen als die grossen Spielernamen. Trotzdem dürfte auch die Freude über die hervorragende Besetzung des Omega European Masters 2023 gross sein. Neben dem charismatischen Miguel Angel Jiménez wurden auch der Titelverteidiger Thriston Lawrence, Rasmus Hojgaard, der Sieger von 2021, sowie der Engländer Matthew Fitzpatrick angekündigt. Der zweifache Champion in Crans-sur-Sierre und Gewinner des US Open 2022 ist inzwischen die Nummer 8 der Weltrangliste. «Es ist nicht auszuschliessen, dass noch weitere grosse Namen hinzukommen. Unser Turnier ist die letzte Möglichkeit, Punkte zur Qualifikation für den Ryder Cup zu sammeln», erklärte Yves Mittaz.

Die Schweiz stellt voraussichtlich zehn Spieler. Der Bündner Jeremy Freiburg-

DAS TURNIER UND DIE LAGE ZÄHLEN

MEHR ALS DIE GROSSEN NAMEN.

Yves Mittaz

haus ist seit dieser Saison Mitglied der DP World Tour und somit automatisch dabei, während der Zürcher Marco Iten sich durch seinen Sieg im Mémorial Olivier Barras qualifiziert hat. Vier weitere Profis und ebenso viele Amateure erhalten eine Wildcard.

Tickets sind online über die Website des Omega European Masters erhältlich, für Zuschauerinnen und Zuschauer unter 18 Jahren ist der Eintritt kostenlos.

27 SWISS GOLF MADE IN SWITZERLAND
Jérôme Reynard Der Bereich hinter dem Abschlag von Loch 1 und dem Putting-Grün wurde renoviert. Matthew Fitzpatrick hat in Crans-Montana zwei Mal gewonnen.

DIE HOTSPOTS VON CRANS-SUR-SIERRE

Nicht nur das Turnier, sondern auch der Parcours Severiano Ballesteros entwickelt sich jedes Jahr weiter. Beide werden dabei immer noch attraktiver. Unsere sechs Tipps für Stellen, an denen Sie das Geschehen optimal verfolgen können.

Loch 7 — Das Bilderbuchloch des Platzes, ein einzigartiger Ort mit einem prachtvollen Ausblick auf das Rhonetal – sowohl vom Abschlag als auch vom Green aus. Hier ist dazu auch Spannung garantiert. Bei diesem kurzen Loch (Par 4) versuchen die Spieler, das Green mit einem einzigen Schlag zu erreichen. Kein ganz ungefährliches Unterfangen!

Entdecken Sie den Stand von Swiss Golf

Ein Stand am Omega European Masters gehört zur Tradition von Swiss Golf. Er befindet sich hinter der Tribüne von Loch 18, gegenüber dem Restaurant Sporting Club, und zelebriert dieses Jahr den Leistungssport. Werfen Sie mithilfe unserer Videoreportagen einen Blick hinter die Kulissen unserer Aktivitäten und schlüpfen Sie in die Rolle eines Elitesportlers: Die besten Golferinnen und Golfer der Schweiz haben für Sie Putting-Übungen zusammengestellt. Sie können ihnen auch Fragen stellen – die Antworten werden Sie in der Ausgabe 6 unseres Magazins finden. Wie jedes Jahr können sich die Nachwuchstalente am Samstag im Rahmen der Challenge «Beat The Pro» mit den Profis messen. Mehrere Swiss Golf Junioren und Juniorinnen werden versuchen, am Abschlag von Loch 8 (ein Par 3 von 163 Metern) die Teilnehmer des Traditionsturniers zu schlagen. Kommen Sie nach Crans-Montana und unterstützen Sie unsere Junioren bei dieser ganz besonderen Herausforderung!

Driving Range — Eagles oder Birdies sind hier zwar nicht zu sehen. Stattdessen können Sie analysieren, welche Routine die Profis besitzen und wie sie sich aufwärmen, bevor sie den Platz betreten. Wie in einem Schiessstand haben Sie auf der Driving Range die Möglichkeit, die Spieler von hinten zu verfolgen – und dabei ihre unterschiedlichen Swings zu vergleichen.

Green von Loch 5 — Wie bei den Löchern 1 und 4 mit ihren bemerkenswerten Schräglagen wurde auch das Green von Loch 5 im letzten Winter neu gestaltet. Für das Publikum wurden kleine Anhöhen geschaffen. Spektakuläre zweite Schläge auf ein Green mit zwei Ebenen, das von zwei Bunkern verteidigt wird, sind hier die neue Regel. Von einer der Anhöhen aus lassen sich die zweiten Schläge an diesem Loch gut beobachten – und zugleich Loch 6 und das Green von Loch 1 im Auge behalten.

Green von Loch 9 — Auf der Tribüne beim Green von Loch 9 (Par 5) gilt die Bewunderung den Spielern, die versuchen, das Green mit einem zweiten Schlag von über 220 Metern zu erreichen. Das Rhonetal bildet die Kulisse, und das komplizierte Green trägt zur Anziehungskraft des Ortes bei.

Green von Loch 13 — Seit seiner Neugestaltung vor einigen Jahren ist das Loch 13 (Par 3) nicht mehr unbeliebt, sondern unverzichtbar. Die natürliche Tribüne hinter dem Green bietet 3000 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz. Hier können Sie Birdies erleben, aber auch Bälle sehen, die im Wasser landen.

Green von Loch 18 — Das letzte Loch des Parcours Severiano Ballesteros hat schon einige Dramen erlebt; einige Spieler haben hier mit einem «unglücklichen» Schlag ins Wasser sogar das Turnier verspielt. Von der hinteren (am Wochenende eintrittspflichtigen) Tribüne aus spüren Sie, wie nervenaufreibend der zweite Schlag bei diesem Par 4 ist – vor allem, wenn er aus dem Fairway-Bunker ausgeführt werden muss.

28 MADE IN SWITZERLAND
Mit der Teilnahme von FITZPATRICK 9. der Weltrangliste, 2017 & 2018 Sieger Matthew JIMÉNEZ 2010 Sieger, 33. Teilnahme am Turnier Miguel Ángel LAWRENCE Titelverteidiger Thriston 31.08-3.09.2023 GOLF-CLUB CRANS-SUR-SIERRE omegaeuropeanmasters.com

«WIR WÜNSCHEN UNS NOCH MEHR ZUSCHAUER»

Auf Ende September organisiert Daniel Weber mit seinem Team die 13. Swiss Challenge. Zum dritten Mal gastiert die European Challenge Tour in Saint Apollinaire bei Basel. Im

Interview blickt der Turnierdirektor zurück und voraus.

Interview Stefan Waldvogel

Daniel Weber, Sie haben die Swiss Challenge zehn Jahre lang auf Golf Sempach durchgeführt. Nach der Corona-Pause folgte der aufwändige Umzug nach Saint Apollinaire. Was ist Ihr Fazit?

Dank unserer langen Erfahrung war der Umzug nicht so aufwändig wie befürchtet. Das Fazit ist durchaus positiv; die Infrastruktur und speziell der Fruit Garden haben sich bewährt und werden jedes Jahr noch besser. Das Feedback der Spieler war zuletzt wirklich hoch erfreulich. Was uns ebenfalls freut: Viele Helferinnen und Helfer sind immer noch dabei. Sie wechselten mit, obwohl es für sie oft längere Wege bedeutet. Dank der Nähe zum Flughafen profitieren in erster Linie die ausländischen Profis. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer scheint der Weg über die Grenze ins Elsass zum Teil zu weit, wir hatten jeweils etwas weniger Besucher als in Sempach.

Wie erklären Sie sich dies?

In der Zentralschweiz ist das Einzugsgebiet rein geografisch schon deutlich grösser. Für die Franzosen und die Deutschen ist die Swiss Challenge zudem kein grosses Thema, und so bleibt aus Schweizer Sicht in erster Linie die Grossregion Basel als Basis. Wir haben gewusst, dass es nicht ganz einfach wird. Basel ist zwar eine Fussball-, aber noch keine Golfstadt, würde ich sagen. Das Produkt stimmt. Nun werden wir weiterhin daran arbeiten, es noch bekannter zu machen.

Crans-Montana hat es geschafft, obwohl es auch nicht gerade im Zentrum der Schweiz liegt. Das kann man nicht vergleichen. CransMontana ist zu 100 Prozent auf den Tourismus ausgerichtet, hier hat es hingegen nur wenige Hotels in der Nähe. Auch wenn sich die Spielerfelder der beiden Turniere immer mehr vermischen, sprechen wir von einem Unterschied mit Faktor 1 zu 10 – sei es beim Preisgeld, beim übrigen Aufwand oder bei der Vermarktung.

Die Challenge Tour ist seit jeher Teil der heutigen DP World Tour. Wie sehr hat Sie die Ankündigung der grossen Fusion der saudiarabisch dominierten LIV, der amerikanischen PGA Tour und der ehemaligen European Tour überrascht?

Der Druck war immens, die Ankündigung kam dann aber doch überraschend, und vor allem war sie noch sehr vage. Man weiss derzeit kaum mehr, als dass sie gemeinsame Aktivitäten planen. So bleiben fast mehr Fragen als Antworten. Ich glaube aber, für die Challenge Tour wird sich kaum etwas ändern.

Wieso?

Sie hat sich nach der schweren Krise nach Corona erstaunlich schnell und gut erholt. Aktuell hat sie 29 Turniere in 18 verschiedenen Ländern weltweit, dazu sind bei allen Turnieren die Preisgelder angestiegen. Wir selber haben 2021 und 2022 Gelder von der Tour bekommen, andere Events wie das Portugal Open wären ohne diese direkte Unterstützung

nicht mehr auf dem Kalender. So gesehen hat die DP World Tour vom Zusammenrücken mit der PGA profitiert, und das begann schon lange vor der jüngsten Fusion.

Mit dieser Finanzspritze aus Amerika verlor die DP World Tour aber quasi ihren Status als «Main Tour». Nun qualifizieren sich die zehn Besten Ende Jahr automatisch für die PGA Tour. Das stimmt. Allerdings gingen die Weltstars schon bisher möglichst auf die lukrative PGA Tour. Nun gibt es für die breite Masse an Spielern eine zusätzliche Möglichkeit und wohl auch Motivation, ihr Glück auf der DP World Tour zu versuchen. Brooks Koepka hatte bekanntlich diesen Umweg über Europa gewählt, der Erfolg gibt ihm Recht. Klar gibt es innerhalb der DP World Tour ganz unterschiedliche Interessen. Die Spieler sind offiziell die Besitzer der Tour. Einige wenige Superstars haben andere Ideen als die überwiegende Mehrheit der Profis, die fast ausschliesslich auf die Preisgelder angewiesen sind. Für die angestellten Funktionäre ist die Konstellation naturgemäss auch nicht einfach. Die Spieler sind die Besitzer, gleichzeitig brauchen sie Veranstalter, welche ihr Einkommen erst ermöglichen.

30 MADE IN SWITZERLAND

«

»

WIR KÖNNEN EINIGE

LÖCHER SO SCHWIERIG MACHEN, DASS SIE SELBST FÜR PROFIS

UNSPIELBAR WERDEN.

Daniel Weber

Zurück zur Swiss Challenge, die direkt vor dem Ryder Cup in Rom stattfindet. Gibt es bei der dritten Austragung etwas grundlegend Neues?

Nein. Wir haben den Platz im Vorjahr schon angepasst, nun geht es noch ans Feintuning. Wir haben auf verschiedenen Bahnen Wildbäume und Büsche gepflanzt, die langsam, aber sicher ins Spiel kommen und dem Fruit Garden in seinem erst vierten Jahr schon einen speziellen Charakter geben. Vor allem die drei Schlusslöcher 16, 17 und 18 sind nun so, wie wir uns das vorgestellt

EINTRITT FREI

Vom 21. bis 24. September kämpfen 132 Profis bei der Swiss Challenge in Saint Apollinaire um den Aufstieg auf die European Tour. Gespielt wird auf dem Fruit Garden, dem längsten Meisterschaftsplatz des Schweizerischen Golfverbandes. Der Eintritt an allen vier Turniertagen ist gratis. Es stehen genügend Parkplätze zur Verfügung. Swiss Golf organisiert unter anderem seinen traditionellen Juniors Day. Interessierte können sich zudem auf der Runde von einem Pro über viele Hintergründe informieren lassen.

haben: ein richtig happiges Finish auf einem langen und anspruchsvollen Platz. Mittlerweile können wir einige Löcher so schwierig machen, dass sie selbst für Profis unspielbar werden. Nicht zuletzt die riesigen Grüns eröffnen uns sehr viele Möglichkeiten beim CourseSetting.

Im Juli spielten die besten Amateure und Profis um die Swiss Golf Open Championship in Saint Apollinaire. Dabei kam niemand über vier Runden unter Par. Was zeigt Ihnen das?

(Lacht) Die Bunker stehen auf dem Fruit Garden am richtigen Ort. Ich habe mehrfach gehört: «Ich spiele sonst immer über die Bunker, hier sind sie unfair platziert.» André Bossert spielte erstmals auf dem Fruit Garden. Er hat mir persönlich versichert, dass es bei uns für den ambitionierten Nachwuchs noch mehr so lange und schwierige Plätze braucht. Ohne eine solche Vorbereitung sind die Schweizer international verloren. Für das frühere Omnium hatte Swiss Golf nur eine beschränkte Auswahl. Ich bin froh, dass der sportliche Vorstand in Saint Apollinaire auch diese Schweizer Meisterschaft unterstützte. Für unser Team ist das zudem ein guter Test, und nun freuen sich alle, wenn Ende September eine Woche lang Hochbetrieb herrscht.

Die 13. Ausgabe steht bevor. Was wäre das grösste Unglück, wenn man abergläubisch wäre?

Wir können vieles planen, aber nicht das Wetter. Vier Tage Regen wäre wirklich schlimm. Vor neun Jahren konnten wir das Turnier in Sempach knapp noch zu Ende spielen. Wir sind sicher nicht abergläubisch, setzen auf schönes Herbstwetter und hoffen auf einen Schweizer, der um den Sieg mitspielt. Das Wetter, respektive die Prognose, hat jeweils auch den grössten Einfluss auf die Besucherzahlen, danach kommt schon der sportliche Erfolg der Schweizer.

Wem trauen Sie am ehesten einen Exploit zu?

Schwierig zu sagen. Joel Girrbach hat als bisher einziger Schweizer in Sempach gewonnen. Diesen Frühling erreichte er in Indien einen zweiten Rang und liegt in der Jahreswertung aktuell in den Top 30. Die ersten 20 steigen bekanntlich auf die DP World Tour auf. Was Jeremy Freiburghaus nach einer guten Saison auf der Challenge Tour gelang, könnte dieses Jahr auch dem Thurgauer noch gelingen.

32 MADE IN SWITZERLAND

Welcome back to the heart of Europe

Programm 4. VP Bank Swiss Ladies Open 2023

Dienstag, 12. September Training

Mittwoch, 13. September Pro Am / Training

Der Eintritt ist kostenlos.

Donnerstag, 14. September Pro Am / Training

Freitag, 15. September

1. Runde Qualifikation

Samstag, 16. September

2. Runde Qualifikation

Sonntag, 17. September

3. Runde Final

vpbankswissladiesopen.ch PRESENTING PARTNER BROADCASTING PARTNER HOSTING PARTNER CO-SPONSORS

EIN HIGHLIGHT ZU HAUSE

Die Zugerinnen Elena Moosmann (links) und Sarah Uebelhart profitieren von einer Wildcard bei der 3. VP Bank Swiss Ladies Open in Holzhäusern. Moosmann tritt erstmals als Proette zu diesem Heimspiel an. Für die 17-jährige Uebelhart wird das Turnier der Ladies European Tour im September zur Premiere auf dieser Stufe.

Stefan Waldvogel

34 MADE IN SWITZERLAND

«Anfang Juni erhielt meine Mutter einen Anruf von der VP Bank, die Einladung hat mich extrem gefreut», sagt Sarah Uebelhart auf ihrem Heimplatz im Golfpark Holzhäusern, wo sie von links und rechts gegrüsst wird. Bis es offiziell war, konnte sie die Vorfreude nur mit der Familie teilen. «Aber ich habe seither schon ein paar Mal mehr von den hintersten Abschlägen gespielt als üblich. Ich kenne ja den Platz schon lange, und nun bin ich gespannt, wie er sich am Grossanlass im September den besten Spielerinnen Europas präsentiert», erzählt die Gymnasiastin am OYM-College im nahen Cham. Üblicherweise trainiert die 17-Jährige ihr Wedge Game vorab auf dem 9-LochKurzparcours im Golfpark Holzhäusern. Montags und mittwochs trainiert sie, wenn sie nicht unterwegs ist, mit dem Zentralschweizer Kader von Swiss Golf in Sempach.

«DIE KAMERAS WERDEN MICH MOTIVIEREN»

Im Juli spielte die Zugerin bereits die dritte Team-Europameisterschaft der U18- Juniorinnen, bei den Profis war sie bisher fünf Mal am Start. «Der sechste Platz beim Letas-Turnier in Gams war sicher mein bisher grösster Erfolg», sagt Uebelhart auf eine entsprechende Frage. Das Spitzenresultat sei schliesslich auch der Grund für die SponsorenEinladung gewesen, ergänzt sie. Im Halbfinal des Matchplay traf Uebelhart in Gams ausgerechnet auf Klubkollegin Elena Moosmann. «Sonst haben wir uns diese Saison wohl nur einmal, bei einem Kadertraining, getroffen. Sie hat als Profi derzeit einen ganz anderen Turnierplan als ich. Wenn wir uns sehen, dann höchstens im OYM», erzählt Uebelhart. Sie hofft, dass sie bald mehr von ihren Erfahrungen auf den verschiedenen Touren profitieren kann. «Auf der Letas geht es sehr familiär zu, das konnte ich selber schon erleben. Nun freue ich mich auf den ersten Event auf der grossen Ladies European Tour. Es ist für mich eine grosse Ehre, meinen Heimklub

MICH

EINE GROSSE EHRE, MEINEN HEIMKLUB UND SWISS GOLF ZU VERTRETEN.

und Swiss Golf zu vertreten. Ich werde versuchen, nicht allzu viel zu erwarten», blickt sie voraus auf den September. Üblicherweise stösst Mutter Carla den Cart mit ihrem Bag. «Das hat bisher gut funktioniert, und ich habe mir noch gar nichts anderes überlegt», sagt die junge Frau mit einem eindrücklichen Handicap von + 2,4, und lacht. Klar, sie freue sich «mega» auf das Heimspiel im Herbst vor hoffentlich vielen Fans und den Kameras des Schweizer Fernsehens. «Das bin ich von den Amateur-Turnieren noch nicht gewohnt. Aber ich glaube, es wird mich eher motivieren statt ablenken», spekuliert sie vor ihrer Premiere.

MOOSMANNS GEGLÜCKTER PROFISTART

Für ihre vier Jahre ältere Klubkollegin Elena Moosmann sind Auftritte vor den TV-Kameras nicht ganz neu. Spätestens seit ihrem sensationellen dritten Rang bei der ersten VP Bank Swiss Ladies Open in Holzhäusern ist die damalige Amateurin eine gefragte Interviewpartnerin. «Das grosse Interesse freut mich, auch wenn ich lieber spiele als ins Mikrofon spreche», sagt die ebenfalls in Hünenberg wohnende Neo-Proette. Seit dieser Saison versucht Moosmann ihr Glück vorab auf der kleineren LET Access Tour, ergänzt mit einigen Wildcards auf der grossen Ladies European Tour (LET).

«Das Heimspiel im September ist sicher ein klarer Saisonhöhepunkt, ein Highlight. Für mich persönlich ist es aber

nicht so entscheidend, ob ich als Profi oder Amateurin antrete – ich will so oder so gut spielen.» Natürlich sei der Druck als Kleinunternehmerin grösser. «Früher hat Swiss Golf alles für uns organisiert, nun liegt das Management quasi allein bei meiner Mutter», erzählt die 21-Jährige nach den ersten Monaten als vielreisende Golf Proette.

Der Start ist ihr jedenfalls geglückt. Nach den ersten sieben Events auf der LET Access Tour lag sie auf einem der sechs Aufstiegsplätze für die LET. «Die Saison ist noch lang und das Ziel Aufstieg ist klar», zieht Moosmann Zwischenbilanz.

«Nun freue ich mich, dass junge Spielerinnen aus meinen Klub, wie Sarah Uebelhart, den gleichen Weg gehen. Wenn ich dabei helfen kann, umso besser.»

MEHRERE SCHWEIZERINNEN AM START

Vom 15. bis 17. September spielen die Proetten bei der VP Bank Swiss Ladies Open im Golfpark Holzhäusern um ein Gesamtpreisgeld von 300 000 Euro. Neben Kim Métraux, die sich 2021, wie Elena Moosmann, auf Platz 3 klassiert hatte, sind dieses Jahr weitere regelmässige LET-Spielerinnen aus der Schweiz am Start. Tiffany Arafi hat sich über die Q-School qualifiziert. Vanessa Knecht und Elena Colombo sind dank des «Re-Rankings» im Feld. Die entscheidenden Phasen am Samstag und Sonntag werden vom Schweizer Fernsehen übertragen. An allen drei Tagen ist der Eintritt für Zuschauerinnen und Zuschauer frei.

35 SWISS GOLF
« » ES IST FÜR

«BOSSYS» BESTES HEIMSPIEL HAT FOLGEN

André Bossert war bei der diesjährigen Swiss Seniors Open in Bad Ragaz erstmals auf eine Wildcard angewiesen. Dank der besten Finalrunde sicherte sich der Zürcher Rang 4. Sein bisher bestes Resultat in der Schweiz war «enorm wichtig» für die weitere Saison.

Vergangenes Jahr spielte André Bossert

13 Mal auf der Legends Tour der Ü50Profis. Am Ende resultierte Platz 44 in der Jahresrangliste. «Damit habe ich erstmals meine gute Kategorie auf der Tour verloren. Ich war zu Beginn der Saison auf Einladungen aus Österreich und Bad Ragaz angewiesen», blickte der 59-Jährige auf den schwierigen Start zurück. «Ich wusste, ich habe wenig Chancen. Zum Glück kann ich mich bei Gegenwind öfters steigern. Mit einem neunten und einem vierten Platz hat sich meine Ausgangslage für den Rest des Jahres ganz entscheidend verbessert», sagte «Bossy» nach dem erfolgreichen Heimspiel als Turnierbotschafter der Swiss Seniors Open in Bad Ragaz. Nur mit einem Top-5-Ergebnis konnte sich der Zürcher für die beiden lukrativen Turniere in Grossbritannien qualifizieren: das Major «The Senior Open presented by Rolex» und Anfang August die lukrative «JCB Championship».

NOCH MEHR FITNESS

Die gute Form zu Beginn des Jahres konnte sich der Routinier «selber nicht recht erklären». Er habe vergleichsweise wenig gespielt, aber noch mehr in seine Fitness investiert. «Bei den ersten beiden Turnieren passte vieles zusammen. Es reichte noch nicht ganz für einen Sieg, aber ich habe vor allem in Bad Ragaz gemerkt, dass ich recht nahe dran bin», erzählte Bossert kurz nach dem grossen Erfolg. Bei den Swiss Seniors Open glückte ihm in der dritten und letzten Runde mit 63 Schlägen (7 unter Par) das beste Ergebnis im 60-köpfigen Feld, wodurch er sich um acht Ränge verbesserte. Zwar verpasste er den Sprung auf das Podest ganz knapp, aber Rang 4 bedeutete ihm viel. «Das war sehr wichtig für mich. Ich bekomme nun sehr viel mehr Startmöglichkeiten und kann meine Saison planen», erklärte Bossert, der wie im Vorjahr von seiner Tochter Nina als Caddie unterstützt wurde.

Zwei 8. Plätze (2015/2018) waren bisher seine besten Ergebnisse beim Traditions-Event. Beim achten Auftritt in Bad Ragaz blieb Bossert auf dem Par-70-Parcours nach drei Runden erstmals unter 200 Schlägen. Mit dem exakt gleichen Ergebnis von 11 unter Par hatten die

drei letzten Titelträger vor der aktuellen Ausgabe jeweils den Siegercheck abgeholt. «Das war mir nicht bewusst», sagte Bossert, der dank seiner furiosen Schlussrunde zeitweise bis auf einen Schlag an den späteren Sieger, den Brasilianer Adilson da Silva, herankam. Am Ende fehlten dem einzigen Schweizer im Feld vier Schläge auf den Südamerikaner. Dieser siegte vor allem dank der überragenden 62er-Runde vom Samstag mit einem Total von 15 unter Par. Lustiges Detail: Mit dem gleichen Score hatte da Silva im Mai schon in

« »

ZUM GLÜCK KANN ICH MICH BEI GEGENWIND ÖFTERS STEIGERN.

36 MADE IN SWITZERLAND
Stefan Waldvogel

BOSSYS BILANZ IN BAD RAGAZ

Par: Die 4 auf dem schwierigen Loch

17 zum Start war der einzige Schönheitsfehler auf der Scorekarte des Brasilianers. Dank fünf Birdies konnte er am Starttag dennoch eine 66er-Karte unterschreiben und sich vorne im Feld einreihen. Seine fehlerfreie 62 brachte den «Rookie of the Year» der Legends Tour 2022 nach zwei Runden auf den zweiten Zwischenrang.

EINZIGES ASS AM SCHWIERIGEN LOCH 17

Österreich gewonnen. Dort musste er allerdings noch ins Stechen gehen. In Bad Ragaz sicherte er sich den Siegercheck über 37 500 Euro mit zwei Schlägen Reserve auf Titelverteidiger James Kingston aus Südafrika. Dieser zeigte allerdings einen fulminanten Schlussspurt mit fünf Birdies auf den Back Nine, drei davon auf den Bahnen 16 bis 18.

54 LÖCHER, NUR EIN BOGEY

Der Unterschied lag bei den Schlagverlusten: Kingston notierte in jeder Runde zwei oder drei Bogeys. Da Silva dagegen blieb bei seinem ersten Auftritt in Bad Ragaz an drei Tagen genau einmal über

Im heissen «Final Flight» war da Silva am Sonntag der Einzige mit Siegerfahrung; sowohl der Deutsche Thomas Gögele als auch der Argentinier Gustavo Acosta spielten in Bad Ragaz um ihren ersten Titel auf einer grossen Tour. Beide nahmen sich allerdings schon recht früh selber aus dem Rennen: Gögele spielte auf den Bahnen 5 bis 7 Bogey/Doppelbogey/Bogey. Am Ende wurde es Rang 6 für den Süddeutschen. Gustavo Acosta, der zweite Überraschungsmann aus Südamerika, startete unglücklich in die Finalrunde, erlebte ein permanentes Auf und Ab mit fünf Bogeys und vier Birdies und fiel auf Rang 3 zurück.

Die Sponsoren der Swiss Seniors Open hatten auf den Bahnen 3 und 11 Sonderpreise für das jeweils erste Hole-in-one ausgesetzt. Diese Preise wurden nicht abgeholt; das einzige «Ass» glückte dem Schweden Chris Hanell am Sonntag auf Loch 17. Eine schwierige Bahn für einen solchen Zauberschlag, denn das Grün liegt tiefer als der Abschlag und wird von Pottbunkern verteidigt. Hanell schwang am Sonntagnachmittag sein Eisen 7 so locker und präzise, dass der Ball nach 168 Metern direkt im Loch versank. Das Glücksgefühl stellte sich beim 50-Jährigen auch ohne Spezialpreis ein – selbst eine Stunde später, als er im Schatten der Klubhaus-Terrasse mit seiner Gattin auf den «Volltreffer» anstiess, strahlte er noch .

37 SWISS GOLF
André Bossert misst, seine Tochter Nina hat als Caddie den richtigen Schläger bereit.
Jahr Rang Total Runden 2014 32. 212 73 67 72 2015 8. 201 67 73 61 2016 27. 207 68 65 74 2017 20. 204 71 69 64 2018 8. 204 70 67 67 2019 40. 213 68 72 73 2022 14. 207 74 69 64 2023 4. 199 69 67 63

ROBERT FOLEY

In der Rubrik «Likes» geben die besten Schweizer Spielerinnen und Spieler ihre golferischen Präferenzen an. Nun ist der Lausanner Robert Foley, ein Spieler der Challenge Tour, an der Reihe.

LIKES

LIEBLINGS…

…PLATZ

Es gibt mehrere, aber natürlich gehört mein Herz dem Golf Club de Lausanne. Von dort habe ich meine ersten und meine besten Golferinnerungen. Dort spiele ich meine Lieblingspartien mit meiner Familie und meinen Freundinnen und Freunden.

…TURNIER

Das Omega European Masters in Crans-Montana. Das Gefühl am Tee von Loch 1 ist unbeschreiblich. Für solche Emotionen trainiert man und übt man diesen Sport aus. Zudem habe ich einen Traum: Ich würde alles geben, um am British Open spielen zu können.

…LÖCHER

Ein gutes, sehr kurzes Par 3 mit einem sehr kleinen Green und vielen Hindernissen. Mit anderen Worten: Mit vielen Möglichkeiten, es so richtig zu vermasseln.

…TRAINING

Das Kurzspiel. Da kann man am kreativsten sein und seine künstlerische Seite ausleben, die beim Golf manchmal fehlt.

…SCHLÄGER

Das Lobwedge, weil man damit einfach alles machen kann: Spin und vor allem Backspin. Das lieben wir alle.

…SCHLAG

Ich mag die tiefen Bälle mit leichtem Fade.

SCHÖNSTER MOMENT

AUF EINEM GOLFPLATZ

Beim Golf gibt es keinen besseren Moment als jenen, wenn man einen mittelmässigen Abschlag macht, einen noch mittelmässigeren zweiten Schlag, einen immer noch mittelmässigen Chip – dann aber diesen 5- oder 6-Meter-Putt zum Par einlocht. Das ist grossartig! Und noch toller ist es, die Gesichter der Mitspieler zu sehen, wenn einem ein solches Par gelingt.

GLÜCKSBRINGER

Auf dem Ballmarker, den ich auf den Greens benutze, muss die Nummer 1 stehen. Das kann ein Einfränkler sein oder auch ein Zehnrappenstück.

SCHÖNSTE GOLFERINNERUNG

Eine Partie gegen meinen Bruder. Vor dem letzten Loch hatte er ein paar Schläge Vorsprung und liess mich das auch spüren... Aber an Loch 18 hatte ich meinen Chip versenkt, während er einen kurzen Putt verpasste. Schlussendlich habe ich ihn um einen Stroke geschlagen.

ROUTINE Vor einer Runde bringe ich mich gerne mit ein paar Putts in Schwung. Dann schlage ich ein paar Bälle, mache ein paar Chips, um meine Kreativität anzukurbeln, und versenke zum Schluss ein paar Putts, um mein Selbstvertrauen zu stärken.

VORBILD

Henrik Stenson. Seine Statur und seine Coolness beeindrucken mich.

39
Sehen Sie sich diese Rubrik im Video an, indem Sie den QR-Code scannen.

«ICH BIN MEHR GEREIST ALS SONST EIN MENSCH»

Südafrikas Golflegende Gary Player jettet auch mit 87 Jahren unermüdlich um die Welt. Mitte Juni begeisterte er im thurgauischen Lipperswil als Alleinunterhalter und mit einem Hole-in-one.

40 ON TOUR
Interview René Stauffer

Gary Player, was hat Sie dazu gebracht, für zwei Tage in die Schweiz zu kommen?

Ich liebe die Schweiz. Ich finde, sie ist eines der schönsten Länder, zudem hat sie eine der besten Regierungen. Ich komme schon seit 1955 in die Schweiz. Wir spielten damals… wie hiess der Ort schon wieder? Crans-Montana! Vor langer Zeit spielte ich auch ein Turnier in Genf, und von dort ging es weiter nach Frankreich. Und einige Male spielte ich das Seniorenturnier in Bad Ragaz.

Wie lief Ihre Runde in Lipperswil?

Es heisst, Sie hätten ein Hole-in-one erzielt?

Ja, mein 36.! Ich hatte mich schon gefragt, ob ich je wieder eines schaffen würde. 35 ist ja schon viel. Und ausgerechnet heute gelangen meiner Frau zwei Hole-in-one auf der gleichen Runde. Sie sagte: Das wird dir nie gelingen, die Chancen stehen bei zwanzig Millionen zu eins. Und wissen Sie was: Ich hätte heute fast noch ein zweites geschafft, doch dann blieb der Ball 10 Zentimeter neben der Fahne liegen.

In Ihrem Alter könnten Sie es doch etwas ruhiger nehmen?

Warum? Es war ein wunderbarer Tag, wir hatten viel Spass. Aber entscheidend für mich war, dass wir für einen guten Zweck spielten. Anderen zu helfen, ist für mich das Wichtigste. Wissen Sie, ich war früher sehr arm. Während drei Jahren verdiente ich nur 100 Pfund pro Tag. Meine Familie war auch arm. Und nun haben wir als kleines Unternehmen über 100 Millionen Dollar gesammelt und damit das Leben von Zehntausenden Kindern verändert. Wir kauften Häuser, Kirchen, Schulen. In Südafrika habe ich seit 30 Jahren eine Schule mit 130 Schülern. Wir sind in der ganzen Welt aktiv, um Jugendlichen zu helfen, ihr Leben zu verändern. Das ist fantastisch.

Werden Ihnen die vielen Flugreisen nie zu viel?

In den vergangenen zwei Monaten reiste ich zweimal von Johannesburg in die USA und zurück. Dann ging es nach Adelaide, Sydney und Melbourne, weiter nach Dallas, Philadelphia, auf die Bahamas, nach London, und nun bin ich hier. Ich mache das seit 73 Jahren, ist das nicht verblüffend? Ich bin mehr gereist als sonst ein Mensch auf diesem Planeten. Einmal sagte ein Lufthansa-Pilot zu mir: Ich denke, Sie sind etwa gleich viele Meilen geflogen wie ich. Ich antwortete: Captain, ich bin dreimal so weit gereist wie Sie! Sie müssen mit etwa sechzig aufhören. Es ist erstaunlich, dass ich das gemacht habe, und alles für das Golf.

Was fasziniert Sie dermassen am Golfsport?

Golf ist der einzige Sport, den man bis ans Lebensende ausführen kann. Tennisspieler oder andere Athleten sind mit vierzig erledigt. Schauen Sie nur Roger Federer an: Im Tennis ist er zurückgetreten, doch wenn er als Golfer gleich gut gewesen wäre, dann wäre er jetzt in der besten Phase seiner Karriere.

Für einen Tennisspieler hielt Federer aber lange durch. Das schon, und trotzdem schlägt Djokovic jetzt alle seine Rekorde. Ich liebte Federer. Aber was Djokovic widerfuhr, hatte ich selber auch erlebt. Weil ich aus Südafrika kam, konnte ich in vielen Ländern nicht spielen wegen der Apartheid. Dabei habe doch nicht ich die Apartheid erfunden. Nun durfte Djokovic wegen der fehlenden CoronaImpfung nicht in Australien und auch nicht in den USA spielen. Trotzdem hat er mehr Major-Turniere gewonnen als Federer und Nadal, die von niemandem gebremst wurden. Es gab noch nie einen Athleten wie Djokovic, er ist eine Maschine. Ich gehe jedes Jahr nach Wimbledon; ich liebe es, Tennis zu schauen, und vor allem Federer faszinierte mich.

Was kennen Sie sonst noch von der Schweiz?

(er zeigt seine Uhr) Ich stehe seit 1965 bei Rolex unter Vertrag, das ist die beste Firma, die der Golfsport als Sponsor je hatte. Und lebt nicht auch dieser Rennfahrer in der Schweiz, der beim

Skifahren verunglückte? Wie hiess er noch…? Schumacher! Das ist brutal, er fährt Jahr für Jahr für Jahr mit 200 Meilen Autorennen, und nichts passiert. Danach fährt er Ski und verunglückt so brutal. Das ist traurig.

Sie haben praktisch mit allen Golfgrössen der Geschichte gespielt. Wer hat Sie am meisten beeindruckt?

Ben Hogan war der beste Spieler, den ich je gesehen hatte – er war unglaublich. Auch Sam Snead war beeindruckend. Wissen Sie, ich habe selber auch sehr viele Golfer unterstützt, schwarze Golfer aus Südafrika, denen ich Reisen in die ganze Welt ermöglichte. Ich habe mit jedem Präsidenten der USA gespielt. Mit Premierministern, mit Mitgliedern der britischen Königsfamilie, mit armen Leuten in den Dörfern Indiens und Afrikas. Und sogar mit Elvis Presley. Es war eine unglaubliche Reise.

Letzte Frage: Welches ist der beste Tipp, den Sie einem Hobbygolfer, einer Hobbygolferin geben würden?

Zu lernen, die Hüften zu drehen. Sobald der Downswing beginnt, müssen die Hüften rotieren.

ER BEGEISTERT AUCH MIT 87

Gary Player gewann zwischen 1959 und 1978 neun Majors, darunter drei Masters und drei British Open. Insgesamt werden ihm 160 Turniersiege zugeschrieben. Der in Südafrika und Florida lebende 87-Jährige, ein sechsfacher Familienvater, hinterliess beim Charity-Turnier in Lipperswil TG einen nachhaltigen Eindruck. Und das nicht nur in seinem Flight mit der 19-jährigen College-Spielerin Chiara Sola, die den Stargast als Caddie im Buggy begleitete, dem TV-Moderator Jann Billeter, dem früheren deutschen Berufsgolfer Kevin Berger und dem Thurgauer Unternehmer Heinz Haunschild. Die beiden hatten Players Engagement ermöglicht und stellten bei dieser Gelegenheit gleich noch ihr Golfmagazin «The Game» vor.

41 SWISS GOLF

LERNEN SIE, IHRE BALLFLUGBAHNEN ZU MEISTERN

TEACHING 42
DRAW

In dieser Ausgabe zeigt Ihnen unsere Expertin Emilie Bruchez kreative Spieltechniken, wie Sie die verschiedenen Flugbahnen des Balls, insbesondere den Fade und Draw, meistern können.

43 FADE
Swiss PGA Golf Professional Swiss PGA Board Member Scannen Sie den QR-Code, um die verschiedenen Übungen zu entdecken, die ich auf meinem Instagram-Account vorstelle.
AUTORIN EMILIE BRUCHEZ Founder
& Owner «Improve Together Golf Academy»

Im Golf gibt es insgesamt neun verschiedene Ballflugkurven. Die bekanntesten sind bestimmt Slice und Hook, zwei Flugbahnen, deren Auswirkungen so gross sind, dass man sie als unkontrolliert bezeichnen muss. Wenn es um kontrolliertere Kurven geht, spricht man von Fade und Draw, zwei Flugbahnen, die gewisse technische Voraussetzungen erfordern.

Der Fade ist eine Kurve, die – für Rechtshänder – links von der Spiellinie beginnt und zum Ziel hinführt, während beim Draw das Gegenteil geschieht. Diese Wirkungen hängen von der Bahn des Schlägers, der Ausrichtung der Schlagfläche im Treffmoment, dem Kontaktpunkt auf der Schlagfläche sowie der Geschwindigkeit Ihres Schwungs ab. Je grösser die Differenz zwischen der Bahn des Schlägers und der Schlagfläche im Treffmoment, desto ausgeprägter die Wirkung. Diese kann durch eine hohe Schwunggeschwindigkeit noch verstärkt werden.

Seien wir ehrlich: Die Suche nach einer perfekt geraden Flugbahn ist endlos. Daher ist es sinnvoll, die Gesetze und

mechanischen Prinzipien, die die Kurve des Balles beeinflussen, besser zu kennen. Unabhängig von Ihrer Spielstärke ist es leicht, den Ball in die eine oder andere Richtung zu drehen – das betrifft nicht nur die besten Amateure und Profis.

Wenn Ihr Schlagrepertoire über verschiedene Flugbahnen verfügt, bereichert das Ihr Spiel und erhöht dessen Präzision. Mit einer gekrümmten Flugbahn ist es einfacher, ein Hindernis zu umspielen, um ein Fairway zu treffen, die Mitte eines Grüns anzuvisieren und Ihren Ball in Richtung Fahne drehen zu lassen. Wenn man den Profis zuschaut, sieht man, dass sich alle auf einen Draw oder Fade verlassen, der für sie natürlich und komfortabel ist und ihr Spiel sicherer macht. Warum sollten Sie nicht dasselbe versuchen?

DER STAND

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Flugkurven zu erzeugen. Ich persönlich bin Fade-Spielerin (siehe Illustrationen). Ich richte mich etwa zehn Meter links von meinem Ziel aus, achte darauf, dass mein ganzer Körper nach links gerichtet ist, platziere meinen Stance so, dass der Ball vor der Mitte liegt, richte meine Schlagfläche gegen das Ziel aus und schwinge in der Körperachse. Für eine Draw-Flugbahn richten Sie sich rechts von Ihrem Ziel aus, indem Sie Ihren Stance so platzieren, dass der Ball hinter der Mitte liegt, die Schlagfläche zum Ziel ausgerichtet bleibt und Sie in Ihrer Körperachse schwingen.

Im Allgemeinen erzeugt der Fade höhere Flugkurven. Daher bevorzugen Profis und Proetten, die auf festen und schnellen Greens spielen, diese Flugbahn. Der Draw wiederum sorgt für mehr Länge und Roll, wenn der Ball landet.

Letztendlich ist es keine Hexerei, dem Ball einen Dreh zu geben. Testen Sie einen Fade mit einem Eisen 7 und einen Draw mit einem offeneren Schläger, zum Beispiel einem Eisen 9. Zum Schluss möchte ich Albert Einstein zitieren: «Kreativität ist ansteckend. Verbreiten Sie sie.»

44 TEACHING

Aus Complemedia wird golf.ch

Complemedia AG konzentriert sich seit über 12 Jahren auf die Zusammenführung von Brands und Unternehmen im Golfsport. Mit ihren 31 Spezialistinnen und Spezialisten betreut Complemedia AG ein Portfolio von Werbeflächen in über 75 Golfanlagen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien.

Unter der Dachmarke «golf.ch» führen wir ab Herbst 2023 alle Aktivitäten, Produkte und Dienstleistungen der Complemedia AG im Golfsport der Schweiz zusammen.

Golf.ch wird der Content Hub für alle Golfspieler, Mediaagenturen und Golfclubs der Schweiz. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen.

Die Geschichte des klaren Marktleaders begann 1932 mit einem Röntgengerät im St. Luke‘s Hospital in Massachusetts. Bis heute wird jeder Titleist-Ball in der Fabrik durchleuchtet, um die Qualität zu halten.

JEDER TITLEIST-BALL WIRD GERÖNTGT

Am Anfang stand ein Frust: Auf dem 18. Grün des Country Club of New Bedford hatte Phil Young, ein engagierter

Amateurgolfer und Gummifabrikant, einen kurzen Putt, um sein Match gegen den Leiter der Röntgenabteilung im St. Luke‘s Hospital, Dr. Bonner, zu teilen. Doch obwohl sich Young sicher war, den Ball perfekt getroffen zu haben, verliess dieser auf den letzten Zentimetern die Ideallinie und lief am Loch vorbei.

Für Young war klar: «Das lag nicht an mir. Der Fehler muss im Ball zu finden sein.»

Nach der Runde wiederholte der Eigentümer des nahegelegenen

Gummiverarbeitungsbetriebs Acushnet

Process Company seinen Rückschluss im Clubhaus so oft, bis es Dr. Bonner zu viel wurde. Er schlug vor, den Ball im Krankenhaus röntgen zu lassen. Die Aufnahme belegte dann tatsächlich

Youngs Vermutung und zeigte, dass sich der flüssige Kern nicht mittig im Ball befand. Für Young stand fest, dass er sein Ergebnis auf dem Golfplatz nicht von Unregelmässigkeiten in der Ballproduktion abhängig machen wollte.

Daraufhin beschloss Young, selbst in die Produktion von Golfbällen einzusteigen.

DREI JAHRE TÜFTELN

Er schwor sich, mit seinen Bällen die auf dem Markt erhältliche Qualität deutlich zu übertreffen. Zusammen mit einem ehemaligen Kollegen vom berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT), Fred Bommer, einem Chemiker mit jahrelanger Erfahrung in der Golfballproduktion, gründete er die Acushnet Golf Division.

Es dauerte mehr als drei Jahre, bis die beiden eine Lösung für das Problem des nicht mittigen Kerns gefunden hatten. Sie froren den damals noch flüssigen Kern ein, bevor sie ihn in einer überarbeiteten Wicklung im Inneren einschlossen.

So wollten sie garantieren, dass jeder Kern perfekt mittig im Ball platziert ist.

Bewiesen haben sie es mit einem Qualitäts-Check, der noch heute am Ende der Produktionskette von Pro V1 und Pro V1x steht: Jeder Ball wird von einer Röntgenmaschine durchleuchtet.

LOGO VON DER SEKRETÄRIN

Von der Qualität und Leistung überzeugt, brauchten Bommer und Young nur noch einen Namen für ihren Golfball. Sie entschieden sich für eine Anlehnung an das englische Wort für Titelträger Titlist, (ausgesprochen als Tait-list, nicht Tit-laist), weil sie sich schon damals sicher waren, dass mit diesem Ball Titel gewonnen werden sollten. Die Marke Titleist war geboren. Das Logo – der geschwungene Schriftzug des Namens –entstand dagegen eher zufällig. Youngs Sekretärin, Helen Robinson, schrieb den Namen aus einer Laune heraus in Schönschrift auf ein Blatt Papier. Young und Bommer waren von dem Ergebnis so angetan, dass ihre Handschrift noch heute auf jedem Ball zu sehen ist, der eines der Werke von Titleist verlässt. 1935 war es so weit, dass Titleist seinen ersten Ball auf den Markt bringen konnte. Schon ein Jahr danach präsentierte Acushnet seine Golfball-Demonstrationsmaschine, die eine Möglichkeit bot, Golfern die Leistung und Qualität des Balls zu zeigen. Die Maschine tourte unter der Leitung von Claude Hastings – Verkäufer, Ingenieur und Entertainer in einem – auf den Golfplätzen des Landes und warf Golfbälle aus einer Doppel-

46 EQUIPMENT

pendelmaschine aus. Es zeigte sich der gleichmässige Flug des Titleist gegenüber dem unregelmässigen Ballflug der Mitbewerber.

1949 begann schliesslich eine Ära, die bis heute Bestand hat. Seit der US Open 1949 im Medinah Country Club ist Titleist der meistgespielte Golfball im Teilnehmerfeld bei der offenen amerikanischen Golfmeisterschaft. Die Dominanz weitete sich mit den Jahren weit über die US Open hinaus aus. Seit mehr als 30 Jahren hat Titleist die meisten Golfbälle auf der US PGA und European Tour im Einsatz – mehr als alle anderen Hersteller zusammen.

Trotz der gewaltigen Menge von rund 300 Millionen Golfbällen, die von Acushnet jährlich produziert werden, stehe jeder noch so kleine Prozessschritt unter genauester Beobachtung. Allein in den vergangenen 10 Jahren wurden mehr als 500 Patente eingereicht. Eine ganz besondere «Wall of Fame» im Hauptquartier in Fairhaven zeigt die 850 bedeutendsten Patente, eingerahmt an den Wänden eines langen Gangs. PR

Die wichtigsten Produktionsschritte

1. Kernmaterial mischen

2. Kernmaterial formen

3. Abschleifen

4. Mantelschicht

5. Urethanschale

6. Das Entfernen der Gussform

7. Polieren

8. Röntgen

9. Lackieren

10. Bedrucken

11. Visuelle Inspektion

Zahlen

120 verschiedene Schritte umfasst die Qualitätsprüfung bei einem Pro V1x, 90 sind es bei einem Pro V1.

80 Mitarbeiter arbeiten in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Golfbälle.

348 Dimples hat ein Pro V1x, 388 sind es beim Pro V1.

Pro Jahr werden allein auf der PGA Tour in mehr als 4400 Turnierrunden Pro V1x und Pro V1 eingesetzt, die nächste Marke kommt auf knapp 600 gespielte Runde.

+ Beste Qualität + Faire Preise + Ab Lager lieferbar

go-carbon+

• Neu: Elektromagnetische Parkbremse

• Neu: Spurassistent im Hang

• Edles Design

• Stabiler Vollcarbon Rahmen, 4.1 kg

• Leiser, starker, deutscher Doppelmotor

• Lithium LI-ION Akku Ansmann, ca. 45 Loch

• Ladestandanzeige, USB-Anschluss

• Diverses Zubehör in Carbon

• Fernbedienung optional

go-at

• Neu: Magnetstecker

• Neu: Elektromagnetische Parkbremse

• Neu: Spurassistent im Hang

• Ultraacher robuster Alu Rahmen, 5.5 kg

• Sehr kleines Packmass, nur 10 cm dick

• Leiser, starker, deutscher Doppelmotor

• Lithium LI-ION Akku Ansmann, ca. 45 Loch

• Ladestandanzeige, USB-Anschluss

• Diverses Zubehör in Carbon

• Fernbedienung optional

SPIRIT

• Modern und sportlich

• Edler, stabiler Rahmen aus Alu/Carbon

• Lithium LiFePO4 Akku, ca. 45 Loch

• Ladestandanzeige, USB-Anschluss

• Radstand: 65 oder 55 cm

tlich men ca. 45 , USB-Anschluss r cm

• Fernbedienung optional

PACE

• Pfge Farben zum Toppreis

• Stabiler Rahmen aus Alu/4-fach-Lack

• Lithium LI-ION Akku , ca. 27 Loch

at-hena Trolleys sind ausgestattet mit: Leistungsstarkem Doppelmotor, elektronischer Bergab- und Parkbremse, Start-/Stopp-Funktion, Automatischem Vorlauf, diverses Zubehör optional erhältlich

Erhältlich im ausgesuchten Fachhandel sowie im: at-hena Golf Center , Dietikon/ZH at-hena.ch

Ab CHF 1‘090.— Ab CHF 2‘950.—
Rad/Rahmenfarbe Ab CHF 2‘050.— Radfarbe Rahmenfarbe 1‘550.— Radfarbe
Radfarbe Ab CHF 1‘550 at-hena Gothesmartway. SWISS GOLF
ptional
Firmengründer Phil Young als junger Mann. Die Acushnet Ballmaschine war wichtig für den Durchbruch.

Braucht ein Golfer mehrere Bags?

Bei mehr als 90 Modellen findet jeder Golfer (s) ein JuCad­ Bag für jede Gelegenheit.

An Regentagen lohnt sich der Griff zu den wasserdichten JuCad-Bags, beispielsweise Manager Dry, Aquastop und Silence Dry, bei denen dank zu 100 Prozent wasserdichtem Material und High-EndReissverschlüssen Schläger und Wertsachen bei jedem Wetter im Trockenen bleiben.

Für die Spielsaison, ob Turnier oder die private Runde, empfehlen sich Bags mit schaftfreundlichem

Organizer und fester Schlägerkopf-Einteilung wie bei den wasserabweisenden Bags Manager Plus und Manager Aquata, dem klassischen Tourbag Pro oder dem Bag Sporty. Hier ist jedes Eisen fest fixiert und immer griffbereit – klappernde Clubs sind out. Sportlich-schicker Blickfang sind die Bags Style mit ihrem modernen Design in Lederoptik. Einmalig, unverkennbar und der Hingucker auf dem Platz sind aber sicherlich die Bags Luxury, die mit aufwendigen Stickereien und holografischer Spiegeloptik ein wenig Haute Couture auf das Grün bringen. PR www.jucad.de

48 EQUIPMENT

Skechers neu mit «Stones» an den Füssen

Die amerikanische Marke ist bekannt für bequeme (Golf-)Schuhe: Neu lanciert Skechers eine eigene Linie in Zusammenarbeit mit den legendären «Rolling Stones». Die Kollektion umfasst eine vielfältige Auswahl an modernen Skechers Slippers und Sneakers, die von der Rock‘n‘Roll-Ästhetik inspiriert sind. Fans können sich auf einzigartige Designs und eine erstklassige Passform freuen. Die Partnerschaft folgt einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit von Musikern mit Skechers, deren Schuhkollektionen schon von legendären Stars wie Ringo Starr, Britney Spears, Christina Aguilera, Snoop Dogg und Doja Cat beworben wurden. PR

Massgeschneidertes Golfequipment jms-club-fitting.ch
49 SWISS GOLF

SO SCHÜTZEN SIE SICH VOR ZECKEN

Der warme Winter macht das Überleben vieler Insekten möglich, die sonst in dieser Jahreszeit sterben. Dadurch werden zum einen die Populationen grösser als sonst, zum anderen laben sich diese Insekten das ganze Jahr hindurch an unserem Blut oder am Blut anderer Tiere. Werden die Populationen grösser, erhöht sich das Risiko für uns, von einem Insekt gebissen oder gestochen zu werden. Der Biss oder Stich kann Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen übertragen, die sich im Insekt seit Jahren vermehrt haben. Natürlich ist dies für uns unsichtbar, aber nicht ungefährlich. Die warmen Wintertemperaturen machen zudem die Ansiedlung von Insekten möglich, die es früher bei uns gar nicht gab: Mücken und auch Zeckenarten, die es vorher nur in den Tropen oder in Afrika gab. Mücken, die das Denguefieber übertragen, oder Zecken, die bis zu zwei Zentimeter gross werden können.

DER RICHTIGE INSEKTENSCHUTZ

Wenn wir unsere Kleidung und unseren Körper nach der Golfrunde nach Zecken absuchen, müssen wir also nicht nur nach kleinen schwarzen und braunen Punkten suchen, sondern auch nach grösseren Varianten, die nicht zu vernachlässigen sind. Am besten ist es, wenn wir ein Insektenschutzmittel auf den Körper auftragen, das sowohl gegen Zecken als auch gegen Mücken wirkt. Leider sind hier die «chemischen Keulen» effektiver als die Sprays und Lotionen mit Eukalyptus- und LemonDuft.

Wenn es regnet, wird das Mittel abgewaschen, und wenn wir stark schwitzen, verliert der Insektenschutz seine Wirkung und muss erneut aufgetragen werden. Zusätzlich gibt es Insektenschutzmittel zum «Imprägnieren» der Kleidung und des Bags. Dieser schützt in der Regel während vier bis sechs Wochen.

Eine bekannte Krankheit, die durch Zecken übertragen wird, ist die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine virale Entzündung des Gehirns. Gegen diese Erkrankung gibt es eine wirksame Impfung. Die FSME-Impfung wird vom Bundesamt für Gesundheit allen Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen (alle Kantone ausser Genf und Tessin).

Ein Biss oder Stich kann Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen übertragen. 50 HEALTH
« »
Die Saison, in der die Zecken besonders aktiv sind, beginnt je nach Witterung im März und endet im Oktober. Mit diesen Tipps kommen Sie sicher durch den Herbst. Autorinnen Dr. med. Kerstin Warnke, Chief Medical Officer Swiss Golf, Kantonsspital Luzern, Leitende Ärztin Sportmedizin Nicole Steinmann-Gartenmann, Dipl. Physiotherapeutin HF, Master Coach Fitness Swiss Golf

Die andere behandelbare Erkrankung –falls man den Stich sofort sieht – ist die Borreliose. Diese wird im Frühstadium mit Antibiotika behandelt. Wird die Infektion zu spät bemerkt, kann man sie möglicherweise nicht mehr bekämpfen. 15 bis 20 Prozent der Zecken sind mit Borreliose infiziert und können diese bakteriellen Krankheitserreger bei einem Stich übertragen. Da es gegen Borreliose keine Impfung gibt, hilft hier nur die regelmässige Kontrolle auf Zeckenbisse. Mittlerweile gibt es wahrscheinlich eine weitere Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird, aber noch nicht behandelt werden kann. Bei den durch Mücken übertragbaren Erkrankungen handelt es sich mehrheitlich um virale Erkrankungen, gegen die es keine Impfungen und auch keine Medikamente gibt. Am besten ist also: Den Stich oder Biss vermeiden! Sprays oder Lotionen anwenden, Kleidung imprägnieren und lange, helle Kleidung tragen.

Unwetter und Gewitter

Der Sommer ist die Zeit, in der Gewitter am häufigsten auftreten. Ein Blitz muss nicht unbedingt uns treffen. Es reicht auch, wenn er in der Nähe einschlägt, um uns lebensgefährlich zu verletzen. Besonders gefährdet ist unser Herz, da es sich beim Blitz um elektrische Energie handelt. Diese Blitzenergie führt im schlimmsten Fall zum Herzstillstand oder bringt es aus dem Rhythmus. Dies wäre ein medizinischer Notfall. Das Licht ist schneller als der Schall. Bei normaler Sicht sehen wir bei einem Gewitter zuerst den Blitz und hören erst danach den Donner. Der Schall hat eine Geschwindigkeit von 340 Metern pro Sekunde. Bei einem Abstand zwischen Blitz und Donner von drei Sekunden wären dies 1020 Meter, also ein Kilometer. Aber nochmals: Damit wir wissen, mit welcher Geschwindigkeit sich das Gewitter uns nähert, müssen wir den Blitz sehen. Entweder haben wir dann den Mut, die Golfpartie abzubrechen, oder wir machen die Augen zu und beten zu Gott und unseren Schutzengeln. Am allerbesten ist eine Warnblitzanlage, die mittels Warnsirene alle Golfspieler zur Schutzhütte ruft.

Tipps

Um einen Blitzschlag im Freien zu vermeiden, hier die wichtigsten Punkte:

1. Halte Abstand von metallenen Gegenständen wie Golfschläger, Golfbag oder Trolley (Mindestabstand drei Meter).

2. Alle höheren Objekte meiden und sich nicht unter Bäume stellen (Mindestabstand zehn Meter).

3. Such dir am besten eine Mulde und begib dich dort in die Hocke. Die Füsse eng zusammenstellen, den Kopf zwischen die verschränkten Arme legen. Das ist die sogenannte Gewitter-Schutzhaltung.

4. Nicht gruppieren! Halte einen möglichst grossen Abstand zur nächsten Person.

5. Auf keinen Fall flach hinlegen! Nimm bei einem Gewitter immer die Schutzhaltung ein.

6. Den besten Schutz (falls das Clubhaus zu weit entfernt ist) bieten Blitzschutzhütten oder andere Gebäude, die einen Blitzschutz haben.

7. Zieht ein Gewitter auf, reagiere nicht auf den letzten Drücker, sondern suche rechtzeitig Schutz.

51 SWISS GOLF

GOLF FÜR ALLE UND FÜR JEDES ALTER

Wir werfen einen Blick auf drei Events, die zu Beginn des Sommers stattgefunden haben: den Presidents & Captains Day in Lugano, die Swiss Golf Generation Championship in Ascona und der Schweizer Final von Welcome to the Club by Swiss Golf im Wylihof.

Der Presidents & Captains Day fand am Samstag, 10. Juni, in Lugano statt. Der Tessiner Golfclub feierte sein 100-jähriges Bestehen zusammen mit den anderen Schweizer Golfclubs und dem Vorstand von Swiss Golf. 72 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren an diesem fantastischen Tag dabei. Am Abend faszinierte Federico Soldati, Mitglied des Golf Club Lugano, die Gäste mit seinen Fähigkeiten als Magier und Mentalist.

52 INSIDE SWISS GOLF

An der Swiss Golf Generation Championship nahmen am Samstag, 1. Juli, 104 Spielerinnen und Spieler im Alter von 8 bis 85 Jahren im Golf Club Patriziale Ascona teil. Der Spass stand im Mittelpunkt, sei es bei den Runden über 18 Löcher, den verschiedenen Challenges, die am Rande der Meisterschaft organisiert wurden, oder beim Schmink-Workshop, der wie gewohnt an diesem Anlass stattfand.

Der Final des Events Welcome to the Club by Swiss Golf, der geschaffen wurde, um neuen Mitgliedern die Integration in die Clubs zu erleichtern, fand am Freitag, 14. Juli, in Wylihof statt. Die Finalisten lobten vor allem die Zwischenverpflegung. Felix Brüderli und sein Team hatten ein Angebot zusammengestellt, das keine Wünsche offenliess.

53 SWISS GOLF

SO GEHT

WASSERMANAGEMENT

Modernste Technik, Fachwissen und ein engagiertes GreenkeepingTeam ermöglichen den effizienten Einsatz wertvoller Ressourcen. Wir fragten in Schweizer Golf Clubs nach «best practices» rund ums Thema Bewässerung.

Ein sonniger, warmer Nachmittag Ende Juni auf dem Golfplatz von Bad Ragaz. Es hat in den Wochen zuvor wenig geregnet, der Parcours präsentiert sich dennoch in Topzustand – sollte er auch, denn in zwei Wochen wird die Legends Tour für das Swiss Seniors Open zu Gast sein.

Head Greenkeeper Jonas Friedrich wartet neben Green 7, bis die Amateurgruppe das Loch beendet hat. Dann schreitet er zügig über den vorderen Teil des Grüns. In der Hand hält er ein Gerät, das wie ein etwas zu dick geratener Spazierstock mit einem Display von der Grösse eines Smartphones am oberen Ende und zwei kleinen, dünnen Metallstäbchen am unteren Ende aussieht. Ohne stehenzubleiben steckt Friedrich diese kleinen Metallstäbchen im Abstand von zwei bis drei Metern in die kurzgeschnittene Rasenfläche. Er grüsst freundlich und erklärt auf Nachfrage: «Mal schauen, wo wir heute Abend etwas Wasser geben müssen. Petrus liefert erst in drei Tagen.»

TÄGLICHE MANUELLE FEUCHTIGKEITSMESSUNG

Mit dem Messgerät zu Fuss über den Platz gehen und an besonders sensiblen Stellen das Messgerät kurz in den Boden stecken, das ist für das GreenkeepingTeam des Golf Club Bad Ragaz tägliches Brot. Nicht nur, wenn die Legends Tour im Anmarsch ist. «Während der Saison kontrollieren wir die Grüns und Abschläge jeweils am späten Nachmittag mit diesen Feuchtigkeitsmessgeräten», erklärt Friedrich. Insgesamt sieben mobile Geräte – vier Fieldscout TDR 300 und drei POGO – stehen in Bad Ragaz dafür zur Verfügung. Pro Green wird die Sonde bis zu 30 Mal in den Boden gesteckt. Die Messergebnisse können später am Computerbildschirm abgelesen werden. Anhand der Messergebnisse wird am

Computer die Wassermenge eingegeben, die nachts auf die einzelnen Greens und Tee-Boxen gesprüht wird. Nicht nur in Bad Ragaz, auch auf anderen Schweizer Golfanlagen wird die Bodenfeuchtigkeit regelmässig gemessen, um eine optimale Bewässerung zu erzielen. Selbst der auf 1900 Metern über Meer gelegene Golf Club Arosa, der aufgrund seiner Lage und der klimatischen Bedingungen einen relativ geringen Wasserverbrauch hat, verfügt über ein Feuchtigkeitsmessgerät. Weiter westlich, im Golf & Country Club Wallenried, erklärt Head Greenkeeper

Jean-Claude Schouwey: «Zweimal täglich ermitteln wir den Wasserbedarf durch Besichtigung der sensiblen Bereiche auf dem Platz sowie mittels Bodensondierung.» Auch Romain Lodieu, Head Greenkeeper im Golf Club Vuissens, vertraut einem solchen Messgerät. Er betont aber, dass die permanente Be -

54 SUSTAINABILITY
MIRJAM FASSOLD

obachtung von Rasen und Wetter ebenfalls wichtige Anhaltspunkte liefere und dass auch die Erfahrung helfe bei der Entscheidung, ob und wie viel Wasser ausgebracht werden soll.

COMPUTERGESTEUERT…

«Die Digitalisierung ist ein grosses Thema, das im Greenkeeping immer mehr an Bedeutung gewinnt», sagt Yannick Weber, Course Manager im Golf & Country Club Zürich-Zumikon, wo das Messen der Bodenfeuchtigkeit zur täglichen Arbeit der Greenkeeper zählt. «Die Digitalisierung verhilft uns zu ‹informierten Daten›, das heisst, wir kennen nicht nur die absoluten Zahlen für den ganzen Platz, sondern können mit wenigen Klicks präzise Informationen zu einer einzelnen Spielbahn oder sogar zu einem bestimmten Sprinkler abrufen.» Weber und sein Team können am Computer und per Smartphone-App jeden Sprinkler auf dem Platz einzeln ansteuern, Dauer und Wassermenge lassen sich individuell einstellen.

Eine computergesteuerte Bewässerung mit einzeln zu- und abschaltbaren Sprinklern gehört heute zum Standard auf Schweizer Golfplätzen. Nicht nur Yannick Weber, auch seine Kollegen aus Bad Ragaz, Blumisberg und Wallenried nutzen die Möglichkeit, einzelne Versenkregner gezielt ansteuern zu können.

…UND ZUSÄTZLICH VON

HAND

Eine noch zielgenauere Bewässerung einzelner, sehr trockener Stellen auf dem Platz ist durch Handwässerung möglich. In Zumikon setzt man bei Abschlägen und Greens konsequent auf diese Methode. «Erst, wenn die Handwässerung nicht mehr ausreicht, kommt die automatische Beregnung zum Einsatz», sagt Yannick Weber. Handwässerung ist eine zeitaufwändige und personalintensive Arbeit, aber der Aufwand lohne sich. «Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, bewässern wir sehr trockene Stellen manuell mit einem Schlauch», erklärt der Head Greenkee -

per von Vuissens. Diese Handwässerung wird oft mit sogenannten Netzmitteln kombiniert, die die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens verbessern und so den Wasserbedarf deutlich reduzieren. Diese «Wetting Agents» kommen auf allen Golfplätzen zum Einsatz, da sie vor allem in Hitzeperioden wichtige Dienste leisten: «Wenn die Böden sehr trocken sind, helfen diese Netzmittel, die wenige vorhandene Feuchtigkeit im Boden zu halten. Ohne diese Massnahme würde das Wasser an der Oberfläche ablaufen oder verdunsten», erklärt Kurt Deflorin, Head Greenkeeper im Buna Vista Golf Sagogn.

BEIM WASSER SELBSTVERSORGER

Nur gerade knapp ein Viertel bzw. 24 Prozent der gesamten Golffläche in der Schweiz wird künstlich bewässert; in Dürrephasen kann dieser Anteil gar auf

Die manuelle Bewässerung der Greens hilft dabei, das Wasser gezielt einzusetzen, und spart wichtige Ressourcen ein.
55 SWISS GOLF
20 bis 30 Einstiche und Messungen pro Green führen die Greenkeeper des Golf Club Bad Ragaz, links im Bild Head Greenkeeper Jonas Friedrich, jeweils am frühen Morgen und späten Nachmittag durch, um den genauen Wasserbedarf zu ermitteln.

bis zu 2 Prozent sinken. Doch woher beziehen die Schweizer Golfanlagen das Wasser?

Immer mehr Golfclubs sind diesbezüglich Selbstversorger. Häufig dienen Seen auf Golfplätzen nicht nur als Wasserhindernis und optische Aufwertung, sondern auch als Wasserspeicher. In Vuissens wurden beim Bau des Platzes drei Teiche als Wasserreservoire angelegt. Sie werden einerseits mit Regenwasser, andererseits mit Drainagewasser gespeist. Sind die Teiche voll, fliesst das überschüssige Wasser in die Petite Glâne. «Dieser Bach war früher in Rohre verlegt worden. Beim Bau des Golfplatzes wurde er wieder offengelegt, und es entstanden mehrere Teiche, die durch diesen Bach miteinander verbunden sind», erklärt Romain Lodieu. In Wallenried hat der Club zwei Brunnenbohrungen auf dem Platz durchgeführt. Dieses Wasser wird bei Bedarf zusammen mit Oberflächen- und Drainagewasser in einem Speichersee gesammelt. Im Golf & Country Club Blumisberg wurde im letzten Winter ein Speichersee gebaut, der 25 000 Kubikmeter Wasser fasst – genug, um die Bewässerung während der ganzen Saison sicherzustellen. Dieser See ist mittels Pumpleitungen mit dem bestehenden Bewässerungssee verbunden. Gespeist werden beide Seen aus zwei Quellen auf dem Golfgelände sowie aus Regenwasser. Beide Seen können Computer- bzw. Smartphone-gesteuert befüllt oder abgesenkt werden.

DIVERSE WASSERKOOPERATIONEN

Im Buna Vista Golf Sagogn befindet sich der Speichersee zwischen Green 18 und der Driving Range. Gespeist wird er aus dem Überlauf der Trinkwasserversorgung der Gemeinde. «Früher floss dieser Überlauf direkt in den Rhein, heute wird er in den Speichersee geleitet, und nur der Überlauf unseres Sees fliesst in den Rhein», erklärt Kurt Deflorin. Beim Bau des Clubhauses oberhalb des Platzes wurde das Hangwasser gefasst, das nun ebenfalls in den Speichersee fliesst. In Brigels und Davos teilen sich Golfer und Langläufer die Wasserreserven. Während Brigels über einen Speichersee verfügt, pumpen die Davoser das benötigte Wasser aus einem Bergbach, der in die Landwasser mündet. In der kalten Jahreszeit nutzt die Gemeinde die Pumpstation für die Beschneiung der Loipen. Eine «Wasserkooperation» ganz anderer Art gibt es in Domat/Ems: «Das Wasser, das die EMS Chemie zur Kühlung ihrer Aggregate verwendet, wird vom Kanton als ‹gebrauchtes Wasser› eingestuft, und wir sind in der glücklichen Lage, dieses Wasser für die Bewässerung nutzen zu können», erklärt Head Greenkeeper Andri Jörger.

BEI HITZE: SCHNITTHÖHE VARIIEREN Während die künstliche Bewässerung für jeden sichtbar ist, gibt es beim Wassermanagement auch sehr effiziente Massnahmen, die dem Betrachter meist verborgen bleiben, weil sie unter der Oberfläche stattfinden. Egal, mit welchem Head Greenkeeper man spricht – starke und lange Wurzeln bei den Rasenpflanzen sind das Ziel einer nachhaltigen Platzpflege. Sie helfen dem Rasen, Hitze und Trockenheit besser zu überstehen.

Für manuelle Feuchtigkeitsmessungen nutzen Green keeper elektronische Messgeräte wie den Fildscout TDR 300.

Deshalb lautet die einhellige Antwort auf die Frage nach Massnahmen in Hitzeperioden: Schnitthöhe anpassen! Romain Lodieu nennt Zahlen: «Dieses Jahr beträgt die minimale Schnitthöhe im Hochsommer bei uns in Vuissens 3,7 Millimeter.» 2021/22 waren es 0,2 Millimeter weniger, bis 2018 sogar nur 3 Millimeter.

FIX INSTALLIERTE BODENSENSOREN

Zurück nach Bad Ragaz, wo die Bodenfeuchtigkeit nicht nur auf Greens und Abschlägen ermittelt wird. «2020 wurden auf den Fairways unseres Championship Courses zehn Bodensensoren der Firma Pessl Instruments fest installiert. Diese Sensoren liefern Daten in Echtzeit und helfen uns, den Feuchtigkeitsgehalt im Wurzelbereich der Rasengräser genau zu bestimmen. Dank dieser Daten können wir die Fairways gezielt bewässern – und zwar jeden Tag mit genau der Wassermenge, die die Gräser brauchen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger», erklärt Head Greenkeeper Jonas Friedrich.

Die Bodensensoren wurden an Stellen des Parcours platziert, die zuvor als «eher trocken» aufgefallen waren. Wie viel Wasser durch diese Bodensensoren bisher eingespart werden konnte, lässt sich nicht sagen. «Die Wetterbedingungen waren in den letzten Jahren so unterschiedlich, dass kein aussagekräftiger Vergleich möglich ist», sagt Friedrich. Während der Sommer 2021 sehr nass war, litt die Schweiz im Sommer 2022 unter der Trockenheit.

56
SUSTAINABILITY
SPONSOR PRIZE MONEY EUR 250’000.–SWISS-CHALLENGE.COM PRESENTING PARTNERS ORGANISATION FREE ENTRY MORE INFO HERE!

KEIN PLATZ FÜR KRANKHEITEN

In unserer Greenkeeper-Serie erklärt Romain Lodieu, Head Greenkeeper im Golf Club Vuissens, wie durch gezielte präventive Massnahmen Rasenkrankheiten reduziert werden können.

Prophylaxe statt Heilung, lautet die Maxime von Romain Lodieu, wenn es um Rasen geht. Die Prävention beginnt früh, nämlich in der kalten Jahreszeit. «Seit fünf Jahren schliessen wir unsere Greens in den Wintermonaten», erklärt der Head Greenkeeper. Der Rasen präsentiert sich im Frühling gesünder als früher und ist resistenter gegen Krankheiten, die von Fusarium-Erkrankungen betroffenen Flächen werden jährlich kleiner.

BEWÄSSERUNG ZUM

RICHTIGEN ZEITPUNKT

Im Hochsommer sind die Greens vor allem durch Dollar Spot gefährdet. Dabei handelt es sich um einen Pilzbefall der Rasenblätter. Hohe Tagestemperaturen und warme Nächte mit Morgentau sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen die Infektionsgefahr. Wenn die Krankheit massiv auftritt, helfen oft nur noch synthetische Pflanzenschutzmittel (PSM), auf die Lodieu aber nach Möglichkeit verzichtet. «In den letzten fünf Jahren konnten wir unseren PSM-Einsatz um die Hälfte reduzieren», sagt er. Der Romand weiss, wie er ökologisch vorbeugen kann: «Gegen Sommerhitze und warme Nächte sind wir machtlos, aber wir können den Zeitpunkt der künstlichen Bewässerung steuern.» Bewässert werden die Greens in Vuissens nur bei Bedarf – nicht «klassisch» am späten Nachmit-

tag oder Abend, sondern am Ende der Nacht, kurz vor Sonnenaufgang. Vor heftigen Regenschauern ist keiner gefeit. «Das Wetter ist entscheidend für den Krankheitsdruck der Rasengräser», erklärt Lodieu. Entdeckt er auf einem Green erste Anzeichen von Dollar Spot, ist Handarbeit angesagt: «Wir legen auf jeden Dollar Spot etwas Rasensamen, drücken ihn leicht in den Boden und bedecken die Stelle mit Sand.» Diese Technik fördere das Graswachstum an der betroffenen Stelle, auch wenn es manchmal lange dauere. Seit einigen Jahren wird in Vuissens vermehrt Agrostis nachgesät, um die Ausbreitung des Einjährigen Rispengrases einzudämmen und junge, krankheitsresistentere Pflanzen zu etablieren.

MIKROORGANISMEN STATT PSM

Extreme Witterungsbedingungen verursachen Stress, der die Rasengräser krankheitsanfälliger macht. Romain Lodieu stärkt den Rasen, indem er regelmässig Biostimulanzien und Spurenelemente in flüssiger Form zuführt. Benetzungsmittel transportieren diese in den Boden und stärken die Gräser von der Wurzel her. Je länger und stärker die Wurzel, desto gesünder ist die gesamte Pflanze, sodass sie Stressfaktoren wie Trockenheit und Trittbelastung besser standhalten kann.

Dazu kommen mechanische Arbeiten; in der Saison steht alle 14 Tage ein Topdressing auf dem Pflegeprogramm. «Der Boden muss gut durchlüftet sein, um die Entwicklung von Mikroorganismen, darunter Bakterien, zu fördern, die das Bodenleben stimulieren und den Filz abbauen», erklärt Lodieu. Augenzwinkernd fügt er an: «Vereinfacht gesagt: Je mehr Mikroorganismen im Boden sind, desto weniger Platz bleibt für Krankheiten.»

58 SUSTAINABILITY
« »
Je mehr Mikroorganismen im Boden sind, desto weniger Platz bleibt für Krankheiten.
Romain Lodieu
Treten Dollarspots auf, setzt man in Vuissens auf eine manuelle Nachsaat der betroffenen Stellen auf den Greens.

Etwas beobachtet oder selbst betroffen?

Die Meldestelle von Swiss Sport Integrity steht allen Personen offen, die eine Meldung über mögliche Verstösse oder Missstände machen wollen – auch in anonymer Form! Die Unabhängigkeit der Stiftung garantiert eine vertrauliche Behandlung und konsequente Aufarbeitung der Meldungen.

+41 31 550 21 31 sportintegrity.ch
Vorfall melden!

«DER GOLF CLUB LUGANO, DAS IST IN ERSTER LINIE EINE LIEBESGESCHICHTE»

Seit fast zwei Jahren ist Giuseppe Rossi Präsident des Tessiner Clubs. Er spricht über das 100-jährige Jubiläum des Golfplatzes, den ein deutscher Geschäftsmann ursprünglich für seine Frau anlegen liess.

Giuseppe Rossi, beschreiben Sie uns doch bitte den Golf Club Lugano mit wenigen Sätzen.

Er ist ein Schmuckstück zwischen See und Bergen. Und wie das bei echten Juwelen so ist, werden sie im Laufe der Zeit immer wertvoller. Das Grundstück hat eine Seele; es hat alle Zutaten, die es braucht, um Geschichte zu schreiben.

Apropos Geschichte: Schon am Anfang dieses Golfplatzes steht eine schöne Story.

Genau. Es war kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Viele Ausländer liessen sich im Tessin nieder, so auch Erwin von Riedemann, ein deutscher Geschäftsmann. Da seine Frau Josefa Golf spielte, beschloss er, drei Löcher bauen zu lassen, damit sie ihrer Leidenschaft nachgehen konnte. Später wurden es dann neun Löcher. Das war 1923 und der Beginn unseres Golfplatzes. Der Golf Club Lugano ist also in erster Linie eine sichtbar gewordene Liebesgeschichte!

Wie hat er sich zu dem Platz entwickelt, den wir heute kennen?

1923 boomte der Tourismus in Lugano: 1882 war der Gotthardtunnel eröffnet worden, und die Stadt profitierte von ihrer Lage an der neuen Nord-Süd-

60 PEOPLE & CLUBS
Interview Jérôme Reynard

Achse nach Italien. Stellen Sie sich das mal vor: Zwischen 1885 und 1939 wurden in Lugano tatsächlich zwischen 40 und 50 Hotels gebaut! Die Tourismusbehörde und die Hoteliervereinigung erkannten schnell, dass die Touristinnen und Touristen Golf liebten. Und so unterstützten sie das Golfplatz-Projekt und trugen zu seiner Entwicklung bei. Der Golfplatz wurde als Attraktion für Feriengäste angelegt. Und der Plan funktionierte, weil er auf einem soliden Fundament stand: Die Menschen hinter dem Projekt, meist ausländische Geschäftsleute, verfügten über die Mittel, die es brauchte, um diesen Golfplatz zu bauen und effizient zu unterhalten. Zumindest bis in die 1940erJahre, als ein Teil des Geländes aufgrund des sogenannten Wahlen-Plans zur Förderung des Lebensmittelanbaus einem Kartoffelfeld weichen musste.

Welchen Stellenwert hat der Tourismus heute für Ihren Club? Viele Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer fahren zum Golfen ins Tessin – nach Ascona, Losone oder eben zu uns. Wir befinden uns ganz im Süden der Schweiz und profitieren von der Nähe zu mehreren Golfplätzen in

Italien. Diese sind für uns aber keineswegs eine Konkurrenz, im Gegenteil: Gemeinsam machen wir die Region für Golferinnen und Golfer attraktiv. Wir haben das Glück, dass bei uns die südländische Mentalität und das Schweizer Organisationstalent zusammenkommen. Um Ihre Frage zu beantworten: Natürlich spielt der Tourismus für uns eine Rolle, aber unser Überleben hängt nicht von ihm ab, denn unser Club hat immerhin an die 800 Mitglieder.

Welches sind die grössten Herausforderungen, vor denen Sie heute und in Zukunft stehen?

Ich habe das Amt des Präsidenten kurz nach der Pandemie übernommen. Wie wir wissen, hat diese Zeit den Golfsport in der Schweiz enorm beflügelt. Das Tempo halten zu können, ist aber nicht einfach. Letztes Jahr sind die Zahlen leicht gesunken – in einem vertretbaren Rahmen. Wir müssen Wege finden, um mehr neue Golferinnen und Golfer anzuziehen, vor allem junge Menschen. Wir müssen ihnen den Einstieg in unseren Sport unbedingt vereinfachen. Die andere grosse Herausforderung für den Golf Club Lugano besteht darin, unser Schmuckstück weiterhin zu pflegen, aber die Verwaltung zu optimieren, um

Schon zwischen 1923 und 1945 waren der Golf Club Lugano und sein Clubhaus beliebt, wie diese drei historischen Aufnahmen zeigen.

die Kosten unter Kontrolle zu halten. So konnten wir für unsere Mitglieder eine würdige Hundertjahrfeier organisieren.

Sie haben Veranstaltungen organisiert und ein Buch zur Geschichte des Golfplatzes herausgegeben. Aber Sie haben auch im Clubhaus und auf dem Platz Akzente gesetzt, wo es mehrere Kunstwerke zu bewundern gibt. Richtig. Mit der Unterstützung von Golf Patriziale Ascona und Golf Gerre Losone haben wir zum 100-Jahr-Jubiläum eine Statue anfertigen lassen, die Josefa von Riedemann gewidmet ist. Und mit Hilfe des Museo delle Culture in Lugano haben wir eine Ausstellung mit neun zeitgenössischen Skulpturen organisiert, die seit Mai und noch bis Ende Oktober auf dem Golfplatz zu sehen sind. Der Sinn der Sache? Es geht darum, Kunst und Sport zu verbinden, denn Golf ist eine Kunst, und die Greenkeeper sind Künstler. Ausserdem harmonieren die Skulpturen perfekt mit unserem Bijou.

61 SWISS GOLF

Lipperswil: Zwei

Mitglieder als Manager

Nach dem Verkauf von 90 Prozent der Aktien der Golf Lipperswil AG an 371 Mitglieder des Clubs wurden ein neuer Verwaltungsrat und ein neuer Vorstand gewählt.

Seit Anfang Mai liegt die Geschäftsführung in Lipperswil in den Händen von Alexandra Sola-Schmidt und Christopher Schmidt. Laut einer Mitteilung sind sie seit zwei Jahrzehnten erfolgreiche Unternehmer und genau so lange passionierte Golfer. Die ehemalige Lipperswil-Juniorin Chiara Sola, Tochter von Alexandra Sola, ist Mitglied im Swiss Golf Frauen Nationalkader, weshalb die ganze Familie die nationale und internationale Golfszene «sehr gut kennt und über ein grosses Netzwerk und Knowhow im Golfsport verfügt».

Alexandra Sola und Christopher Schmidt folgen auf Ian Gibbons, welcher im Juli 2023 die Leitung des Golfparks Waldkirch übernahm.

Bündner

Golfverband: Erfolgreicher erster Kids Day

70 Kinder aus fast allen zwölf Golfclubs im Kanton Graubünden machten mit vollem Elan und grosser Freude am Kids Day in Domat/Ems mit.

Der Bündner Golfverband zählt 780 Junioren. «Die Jugendförderung wird bei uns auf kantonaler Ebene sehr gross geschrieben», sagt Pius Achermann, Präsident des Bündner Golfverbandes. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl bei U12 und U14 habe man den ersten gemeinsamen Kids Day lanciert. An insgesamt acht Stationen massen sich die Kids Ende Juni unter anderem im Putten, im kurzen Spiel, etc. Höhepunkt war das schnelle 3-Loch-Scramble im Dreierteam.

«Die ersten Rückmeldungen der Kids, der Clubs sowie der Eltern sind durchwegs sehr positiv», freut sich Achermann. «Wir möchten den Anlass deshalb nach Möglichkeit weiterführen.» SW

62 PEOPLE & CLUBS
SW

25 Jahre Limpachtal: Günstige Konditionen für Neuaktionäre

Seit November 2022 gehört Golf Limpachtal nicht mehr zur Migros. Zum 25-jährigen Jubiläum sind aktuell 43 Aktien zu kaufen. Sie berechtigen für 2023 zu einer kostenlosen und ab 2024 zu einer vollen Jahresmitgliedschaft.

Vergangenes Jahr hat die Migros Genossenschaft Aare ihre Aktienmehrheit an eine zwölfköpfige, private Investorengruppe aus dem Umfeld von Golf Limpachtal verkauft. Die organisatorischen Veränderungen liefen weitgehend im Hintergrund ab. Seit November arbeitet der Bündner Alex Chatelain (45) als Clubmanager, er war unter anderem zwölf Jahre Profi-Eishockeyspieler beim SC Bern. Parallel dazu hat Chatelain an der Universität Bern ein Master-Studium in Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und Unternehmensführung absolviert. Sein älterer Bruder Marc ist bei Swiss Golf Chef des Bereichs Leistungssport.

«Alles in allem mussten wir für den Übergang mehr Zeit investieren, als wir anfänglich angenommen hatten», meint Chatelain rückblickend. Die Investoren hatten bei der Übernahme ein klares Ziel für die nähere Zukunft formuliert. Die Aktionäre und Mitglieder des Golfclubs sollten klar im Mittelpunkt stehen. «Die Mitgliedergemeinschaft und der Golfplatz liegen den Investoren, die die Aktienmehrheit übernommen haben, sehr am Herzen», erklärt Chatelain. «Der Betrieb soll am Jahresende zwar mit einer schwarzen Null abschliessen, eine Gewinnerzielung steht aber nicht im Vordergrund.»

Für all diejenigen, die schon seit langem Aktien der Public Golf Bucheggberg AG erwerben wollen – seien es Neumitglieder oder bisherige Jahresmitglieder ohne Anteile –, sei jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. «Es gibt wieder Aktien zu kaufen, zu günstigen Konditionen», sagt Chatelain. Konkret kostet die frei handelbare Aktie 8000 Franken, dazu kommen 8500 Franken à fonds perdu und die vergünstigte Aktionärsmitgliedschaft von 2590 Franken pro Jahr. SW

RABATTCODE Gültig bis zum 09. September 2023 GOLFPITCH23 T e s t e j e t z t C o l l a m i n C o l l a S h a k e ! SWISS GOLF

Losone verlängert

Loch 14

Beim President‘s Cup spielten die Mitglieder erstmals von den neuen, erhöhten Abschlägen. Dank den zwei neuen Teeboxen wird aus dem Par 4 ein weiteres Par 5. Der Blick auf die vierzehnte Spielbahn erhält eine neue Dimension. Die neu gebauten, erhöhten Abschläge verlängern das Loch um insgesamt 104 Meter. Aktuell sind es ab den hintersten Teeboxen über 400 Meter zum Ziel. So wird aus einem langen, schwierigen Par 4 ein vergleichsweise einfaches Par 5. «Wir warten noch auf das offizielle Rating von Swiss Golf», sagt Manager Ennio Losa. Klar müssen beim neuen Par-72-Parcours danach auch noch die Scorekarte und das offizielle Birdiebook angepasst werden. Bei der Premiere spielten die 120 Mitglieder von Golf Gerre Losone und die geladenen Gäste auf dem neuen Loch 14 immerhin drei Birdies. SW

Bad Ragaz: «Golfen mit Herz» spielt 120 000 Franken ein

Das Charity-Golfturnier «Golfen mit Herz» wurde bereits zum 19. Mal im Golf Club Bad Ragaz ausgetragen.

Die «ergolfte» Spendensumme von 120 000 Franken fliesst über Krebshilfe-Organisationen und Spitäler an bedürftige Familien in der Schweiz und in Liechtenstein. «Wir sind sehr stolz, dass auch bei der mittlerweile 19. Auflage des Turniers wieder eine sechsstellige Spendensumme zusammengekommen ist», sagte Ralph Polligkeit, Director of Golf & Sports des Grand Resort Bad Ragaz und Vorstandsmitglied von «Golfen mit Herz». Insgesamt wurden im Lauf der Jahre in Bad Ragaz knapp 2,5 Millionen Franken erspielt, die vollumfänglich der Unterstützung krebskranker Kinder und derer Familien in Liechtenstein und der Schweiz zugutekamen und -kommen. Abgerundet wurde das erfolgreiche Spendenturnier vom Abendprogramm im Restaurant gladys. Unter anderem sorgte die Wahl-Liechtensteinerin Suzie Candell mit ihrer beeindruckenden Stimme und ihrem Mix aus Country, Blues, Folk und Rock für gute Laune. SW

64

Ein Enzian für Andermatt

Der GEO-zertifizierte Andermatt Golf Course hat auf die Saison 2023 hin ein Rebranding vorgenommen und positioniert sich neu unter dem Slogan «Pure Alpine Golf».

Pünktlich zum Saisonstart wurde Anfang Juni die neue Website andermatt-golf.ch aufgeschaltet und das neue Logo präsentiert. Dieses zeigt einen Rauen Kranzenzian (lat. gentianella aspera).

26. Swiss Golf Press Championship

Die Meisterschaft der golfspielenden Journalisten wird mit kleinen Unterbrüchen seit 1996 ausgetragen.

Diesen Sommer gastierte die 26. Swiss Golf Press Championship erstmals im Golfclub Heidental. Beim Apéro begrüsste Lucas Eisner, Swiss Golf Vizepräsident und Clubpräsident Heidental, die Golf spielenden Medienschaffenden in doppelter Funktion und dankte für die wertvolle Arbeit bei der weiteren Popularisierung des Sports. Swiss Golf offerierte den Apéro riche samt heiss begehrten Pommes.

Die Teilnehmer brachten die Preise gleich selber mit, so dass Bruttosiegerin Nadia Schenk sich zuerst vom Gabentempel bedienen konnte. Die Bernerin

mit Handicap 5 verteidigte mit einer 76er-Karte ihren Titel vom Vorjahr eindrücklich. Der Nettopreis ging an Beat Caspar, dem mit 76 Jahren ältesten Teilnehmer im Feld.

Lustige Anekdote: TV-Sportkommentator und Longhitter Jeroen Heijers benutzte auf seiner allerersten Runde im Heidental nur zwei Mal den Driver. «Es ist nicht gut gekommen. Ein Ball knallte auf Loch 3 vom Dach eines Bauernhauses glücklich zurück aufs Fairway. Der andere verschwand auf Nimmerwiedersehen im hohen Gras.» SW

«Für mich ist der Enzian die Alpenblume schlechthin, und das Gotthardmassiv ist der westlichste Punkt der Alpen, wo der Raue Kranzenzian gedeiht», sagt Designer Patrick Debus. MF

cotevoyages.com | T +41 27 722 30 88

«Bleiben heißt existieren, aber reisen heißt leben» Lust auf eine Reise? Finden Sie uns bei Côté Voyages in Martigny.
65 SWISS GOLF PEOPLE & CLUBS

Albatross: Günstig und gut überwintern

Viele Schweizer überwintern in Florida. Die Küste südlich von Durban am Indischen Ozean ist mit elf Plätzen auf 150 Kilometern eine gute und günstige Alternative.

Offiziell ist es die South Coast, oft wird das Gebiet aber Golf Coast genannt, weil es in keinem anderen Teil Südafrikas eine solche Dichte an Golfplätzen gibt. Zwischen Umkomaas und Wild Coast warten insgesamt elf Plätze auf die Golfgäste, sieben Anlagen haben Championship-Charakter. Absolut unschlagbar sind die Greenfee-Preise. Im Schnitt kostet eine 18-Loch-Runde hier gut 20 Franken, dazu kommen die Ausgaben für Essen und Getränke, was

für Schweizer Verhältnisse kaum etwas kostet und dennoch hervorragend schmeckt. Ausser an Weihnachten und Neujahr braucht es hier nicht einmal eine reservierte Startzeit, und daher fragt auch niemand nach einem Handicap. Trotzdem wird meist zügig gespielt. Idealer Ausgangspunkt für die Golf Coast ist Southbroom mit dem «Feriengolfplatz Nummer 1». Das vom Schweizer Besitzer geführte Guest House Albatross liegt praktisch direkt daneben. Wer mehr als einen Monat bleiben möchte, kann dies beispielsweise in Self Catering Units tun und bei Bedarf trotzdem vom Hotelservice profitieren. Fürs Arbeiten gibt es sogar ein kleines Businesscenter, und am Abend lockt der eigene Grill fürs typische südafrikanische Braai. SW www.albatrossguesthouse.co.za

66 TRAVEL

Stilvolle Golfferien in Klosters

Die Auswahl an Golfplätzen macht Ferien in Davos Klosters zum Gipfeltreffen für Golfer. Das Hotel Piz Buin im Zentrum von Klosters begeistert Golfer aus dem In- und Ausland.

Gastgeber Jean-Claude Huber und sein Team machen das 4*-Superior-Haus zu einem traumhaften Refugium inmitten der wunderschönen Bergwelt. In den grosszügigen und stilvoll eingerichteten Zimmern und Suiten dominiert der gemütliche Alpenchic. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Balkon, welcher dazu einlädt, die herrliche Aussicht zu geniessen. Ein Ort zum Ankommen und Wohlfühlen.

Die Gäste des Hotels Piz Buin (Direktbucher) benutzen die Golfanlage von Klosters kostenfrei. Das Hotel bietet zudem spezielle Golf-Packages an, welche bequem online über die Hotel-Website oder per E-Mail buchbar sind. Darin sind zwei Übernachtungen inklusive Frühstück, der hoteleigene Wellnessbereich und die entsprechenden Greenfees enthalten. PR www.pizbuin-klosters.ch

BUCHEN SIE JETZT IHR

EXKLUSIVES GOLF-PACKAGE mit ÜBERNACHTUNG in Interlaken & Umgebung und GREENFEE für den Golfplatz Interlaken-Unterseen und sparen Sie bis zu 4 0 % auf die Einzelpreise!

67 SWISS GOLF
Alle Informationen unter GOLFDESTINATION-INTERLAKEN.C OM

Die 3 K im Giarvino Boutique Guest House

Das Piemont ist bekannt für die abwechslungsreiche Landschaft und eine einzigartige Kulinarik. Kunst, Kultur und Kulinarik spielen auch im neuen Giarvino Boutique Guest House eine grosse Rolle. Auf dem Programm stehen Kochkurse, Weindegustationen und Events zu den Themen Trüffel, Gesang und Kultur. Das Giarvino Boutique Guest House ist ein traumhaftes Bijou von Romy Dübener und Fredy Wiederkehr, zwei Schweizern, die das Anwesen im Herbst 2019 gekauft und danach komplett renoviert und umgebaut haben. Es liegt im Südosten des Piemonts, im Herzen der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Gegend Montferrato – nur zwei Stunden von der Schweizer

Grenze entfernt –, eingebettet in Rebberge und wunderschöne Natur. Das Giarvino – ein Wortspiel aus «Giardino» und «Vino» – ist der ideale Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen und Ausflüge in die Umgebung oder auch an die ligurische Küste. Für Golfer bieten sich gleich mehrere wunderschöne 18-Loch- Golfplätze in der Nähe an, beispielsweise Villa Carolina oder Margara, jeweils gut 45 Autominuten entfernt. Obwohl mit nur neun individuellen Gästezimmern eher klein, bietet das Giarvino abends eine Küche, wie man sie sonst nur in 5*-Häusern vorgesetzt bekommt. Kulinarisch verwöhnt wird man allerdings schon am Morgen mit lokalen Spezialitäten und vor allem vielen frischen Früchten von den eigenen Obstbäumen. SW www.giarvino.it

In unserer dritten Ausgabe des Jahres vergab Claudio Zuccolini 7 von 10 «Patgific-Punkten» an den Golfplatz Lenzerheide. Für die Leserinnen und Leser des Swiss Golf Magazins steht er ganz an der Spitze. In unserer Umfrage nach dem gemütlichsten Bündner-Golfplatz erhielt Lenzerheide 20 Prozent der Stimmen, vor Domat/Ems und Samedan (jeweils 13%).

Fünf Mal zwei Greenfees werden offeriert von Graubünden Ferien. Sie gehen an Sonja Gehring, Alois Albin, Jürg Maag, Martina Pechula Thut und Yves Bollag. SW

C M Y CM MY CY CMY K ai168742807012_Ad_188x32mm-DE_Print_Golf_MV.pdf 1 22.06.23 12:01 68 TRAVEL
Patgific -Umfrage: Lenzerheide gewinnt

Im Hickory Luxus Extrazug durch Südafrika

Abfahrt ist im Januar 2025 in Pretoria, doch die Anmeldefrist für die spezielle Reise von Swiss Hickory Golf Travel im exklusiven Luxuszug endet schon Ende 2023.

Swiss Hickory Golf Präsident Maurus Lauber wird nach 49 (!) Jahren im Tourismus im Januar 2025 pensioniert. Für die erste Zeit danach hat er sich ein ganz spezielles Projekt vorgenommen: die dreizehntägige Reise Grand Golf Tour of South Africa im bekannten Luxuszug von Rovos. Auf dem Weg von Pretoria quer durch Südafrika bis nach Kapstadt werden die schönsten Plätze gespielt, kombiniert mit Safari und vielen weiteren Höhepunkten.

«Die Reise ist ausgerichtet für Golfer, egal, ob historisch in Hickory-Ausrüstung oder mit modernem Equipment», sagt Maurus Lauber. «Da es eine exklusive Extrafahrt für Swiss Hickory Golf Travel ist, kann die Reise nur durchgeführt werden, wenn mindestens 50 Personen definitiv teilnehmen. Anmeldeschluss ist der 31. Dezember 2023.»

Die Preise starten bei rund 7300 Franken, dafür ist bis hin zum Wäscheservice alles dabei, auch alle Konsumationen in den Golfclubs und im Edelzug. SW www.SwissHickoryGolf.ch

Neues Leben für geschlagene Golfbälle.
Ausstellung
12. August bis 9. September 2023 birdiehook.ch
inSolothurn
Garaventa Liftech AG | 041 854 78 80 | www.garaventalift.ch Homelifte, die Alternative zum Aufzug.
Swissgolf_Inserat_Garaventa Lift.indd 1 27.06.2023 13:57:10 69 SWISS GOLF
Der perfekte Caddie für Ihr Zuhause. Ideal für den nachträglichen Einbau.

GOLF UND GENUSS IN DER REGION BADEN-ELSASS

Golf de Soufflenheim, eine wunderschöne Anlage designt von Weltklassegolfer Bernhard Langer mit 33 Grüns und 18 Seen auf 140 Hektar Naturlandschaft.

Rund um Baden-Baden, die «Stadt von Welt» mit ihren Parks und Bädern und dem Flair der Belle Epoque, liegen sechs sehr unterschiedliche Golfplätze. Hier einige Highlights aus der Region zwischen dem Schwarzwald und den Vogesen.

TRAVEL
Thérèse Obrecht Hodler

Unsere Reise beginnt im französischen Soufflenheim, wo Bernhard Langer 1996 eine Golfanlage der Superlative mit 33 Grüns und 18 Seen auf 140 Hektar Naturlandschaft in die malerische Rheinebene designt hat. Mit dem spektakulären 18-Loch-Meisterschaftsplatz, der 9-Loch-Schleife, einem Pitch&Putt und weitläufigen Übungseinrichtungen bietet der Golf de Soufflenheim ein einmaliges Natur- und Sporterlebnis.

Bernhard Langer sagte über die Topografie, dass «einem Designer wohl nur einmal im Leben ein so ideales Gelände zum Bau eines Golfplatzes geboten wird». Der Championship Course ist schwierig und lang (6020 Meter von den gelben Tees). Die Fairways sind breit, aber Wasser ist überall anzutreffen: in Form von Seen, naturnahen Teichen und Biotopen, wo sich Gänse, Hasen und Schildkröten gute Nacht sagen und die zutraulichen Nutrias auf den Fairways ihre Nahrung suchen. «Wir sind stolz darauf, einer

Vielzahl von Wildtierarten, darunter Insekten und Schmetterlinge, einen natürlichen Lebensraum zu bieten», sagt Direktor Frédéric Schott.

Angesichts dieser einmaligen Natur vergisst man die Bälle, die immer wieder im Wasser verschwinden. Am sechsten Loch, einem Par 4, fragt man sich – zumindest beim ersten Durchgang –, wohin man zielen soll, damit der Ball auf festem Boden landet. Auf den Spielbahnen 13, 14 und 17 säumt das Wasser fast die gesamten Fairways. Auf der Terrasse des grosszügigen Clubhauses mit Blick über das Inselgrün der Bahn 16 ist das Score schnell vergessen. Soufflenheim gehört zu den Golfplätzen, bei denen man sofort weiss, dass man eines Tages wiederkommen wird.

EIN STÜCK VERGANGENHEIT

Im Golf Club Baden-Baden geht’s zurück zum Ursprung des Golfsports. Die 18 Löcher am Fusse des Fremersbergs wurden bereits 1929 eingeweiht. Seither wurde die Anlage immer wieder den modernen Anforderungen angepasst, soweit es die hügelige Landschaft erlaubte. Der «etwas andere Golfplatz» ist zwar kurz (4250 Meter ab den gelben Abschlägen) und nur ein Par-64-Parcours. Aber freuen Sie

72

Das spektakuläre Inselgrün im Golfclub Johannesthal, ein 18-Loch-Parkland-Platz mit malerischen Seen und Aussicht auf den Schwarzwald.

sich nicht zu früh darauf, hier wenigstens einmal in Ihrem Leben ein Score von unter 70 über 18 Löcher spielen zu können. Der Platzrekord von 1987 (61) gehört übrigens immer noch einem heute 90-jährigen Golfer!

Longhitter sind hier nicht gefragt, denn die spieltechnischen Raffinessen des Platzes verlangen auch Spielerinnen und Spielern mit niedrigem Handicap viel Taktik und Spielwitz ab. Die Bahnen gehen fast immer bergauf oder bergab, die Bälle verschwinden unversehens im Unterholz – auch nach einem eigentlich guten Schlag. Von den zehn Par 3 sind einige über 200 Meter lang, andere sind kurz, aber das Grün liegt weit unten in einer Lichtung. Dann befindet man sich unversehens auf einem Par 5 mit einem breiten Fairway. «Das Gesamte ist vergleichbar mit der Mille Miglia Rallye im Oldtimer», scherzt mein Begleiter. Diesen Parcours zu Fuss zu bewältigen, ist eine echt sportliche Leistung. Spannend ist diese Rückkehr zu den Ursprüngen des Golfsports auf jeden Fall – zurück in eine Zeit, als Raffinesse mehr brachte als reine Muskelkraft.

Entgegen dem Namen sind die 18 Löcher von Baden Hills absolut flach. In den 1960er-Jahren legten die hier stationierten Golfer der Royal Canadian Air Force den Grundstein für diesen schönen Platz, der dank seines wasserdurchlässigen Sandbodens das ganze Jahr über bespielbar ist. Der Baden-Airpark liegt direkt daneben, aber die Flugzeuge, die ab und zu starten, stören kaum. Das Panorama des Schwarzwaldes, die vorbeiziehenden Schiffe auf dem Rhein und die gelungene Symbiose zwischen Naturbelassenheit und Platzdesign ergeben ein spezielles Flair. Ein Reiz ist der Wechsel zwischen offenen Bahnen, anspruchsvollen Doglegs und Wasserhindernissen. Nachhaltigkeit wird hier grossgeschrieben, unter anderem mit Insektenhotels, Totholz, Steinhäufen sowie Nistkästen für Vögel und Fledermäuse.

DIE KLEINE

METROPOLE

In weniger als 30 Minuten ist man zurück in BadenBaden, einer der «Great Spa Towns of Europe». Natur und Architektur, ein vielfältiges kulturelles Angebot, Bars, Clubs, Galerien und Terrassen sowie ein angenehmes Mikroklima verleihen der kleinen

Baden Hills Golf und Curling Club, ein Souvenir der früher hier stationierten Kanadier (oben); die bald hundertjährige Anlage des GC Baden-Baden, wo Spielwitz mehr bringt als reine Muskelkraft (unten).

73 SWISS GOLF TRAVEL

Weltstadt eine fast mediterrane Stimmung. Eine grosse Vergangenheit vermischt sich mit moderner Lebenskultur. Man kann die Stadt zu Fuss entdecken beim Flanieren auf der Lichtentaler Allee oder in der Altstadt mit den herrlichen Bauten im Stil der Belle Epoque, den schattigen Kastanienalleen und dem laut Marlène Dietrich «schönsten Casino der Welt». Hier hatte Fjodor Dostojewski alles verloren, er musste seinen Ehering und sogar den seiner schwangeren Frau verpfänden. Geblieben ist sein Roman «Der Spieler». Nietzsche, Mark Twain, Bismarck sowie russische und schwedische Aristokraten tummelten sich in Baden-Baden und erholten sich im mineralienhaltigen Quellwasser, das mit über 60 Grad aus dem Boden sprudelt und schon vor 2000 Jahren von den Römern entdeckt worden war. Viel bequemer als die römischen Baderuinen ist die Caracalla Therme, eine riesige Badelandschaft mit allen Annehmlichkeiten für eine totale WellnessEntspannung.

DIE PARTNERSCHAFTEN

Drei zusätzliche Golfclubs gehören zur Partnerschaft Baden-Elsass. Johannesthal, ein 18-LochParkland-Platz in einer Hügellandschaft, ist sportlich, idyllisch und anspruchsvoll mit Bächen, Seen und einem spektakulären Inselgrün, kopiert von TPC Sawgrass. Die 9-Loch-Anlage Bad Herrenalb Bernbach bietet ein weiteres Naturerlebnis mit plätschernden Bächen und Quellen im Schwarzwald. Und nur zehn Kilometer von Strassburg entfernt, auf französischem Boden, wartet der Golf de la Wantzenau mit langen, bewaldeten Bahnen und viel Wasser, womit er Golferinnen und Golfern aller Niveaus interessante Herausforderungen stellt.

Drei Fünfsternhotels gehören ebenfalls zur Partnerschaft Baden-Elsass. Das Roomers Baden-Baden, ein Lifestyle-Hotel mit Spa, Gym und Rooftop Pool mit Bar. Das Ambiente ist jung und erfrischend. Die hochstehende panasiatische Küche im Restaurant «moriki» mit grosser Terrasse verwöhnt kulinarisch, die 130 Design-Zimmer und Suiten bestechen durch ihre schlichte Originalität. Dann das Maison Messmer, ein geschichtsträchtiges Grandhotel zwischen Tradition und Moderne, ein Haus des Genusses mit

74

Baden-Baden, eine kleine Weltstadt mit grosser Vergangenheit und moderner Lebenskultur, berühmt für ihr Casino und ihre Thermen. Hier das historische Friedrichsbad, ein Tempel römisch-irischer Badekultur.

6 GOLFPLÄTZE UND 3 PARTNERHOTELS

Golf Club Baden-Baden www.golf-club-baden-baden.de

Golf International Soufflenheim (F) www.golfclub-soufflenheim.com

Baden Hills Golf und Curling Club www.baden-hills.de

Golfclub Bad Herrenalb-Bernbach www.gc-bh.de

Golfclub Johannesthal www.johannesthal.de

Le Golf de la Wantzenau (F) www.golf-wantzenau.fr

Brenners Park-Hotel & Spa www.brenners.com

Maison Messmer www.hommage-hotels.com

Roomers Baden-Baden www.roomers-badenbaden.com

eleganten Zimmern und Suiten, regionaler Küche auf höchstem Niveau, Spa-Bereich und allen Service-Angeboten für Golfer, von Shuttles oder Teetime-Buchungen bis hin zu Platzreife-Packages oder einem Alternativ-Programm für Nichtgolfer. Zum Schluss das Brenners Park-Hotel & Spa – Luxus pur in einer zauberhaften Parklandschaft, Pool mit Liegewiese, Fitness, Medical Care, Gastronomie, Terrassen, Wintergarten, Residenzen. Im Brenners finden auch die verwöhntesten Gäste ihr Glück – es hat natürlich seinen Preis.

(oben) Schattige Alleen und Bauten im Stil der Belle Epoque; (unten von links) Maison Messmer, das elegante Grandhotel zwischen Tradition und Moderne; das Roomers Baden-Baden, ein LifestyleHotel mit Rooftop-Pool; Brenners ParkHotel &Spa, Luxus pur in einer zauberhaften Parklandschaft.

75 SWISS GOLF TRAVEL

FAMILIENPROJEKT HANUSEL HOF

Den Slogan «Willkommen in der Familie» kann man im 4-SterneSuperior-Hotel im Allgäu absolut wörtlich nehmen. Als Gast fühlt man sich ab der ersten Minute an einem speziellen Ort und wird von der Familie Rainalter und deren Team umfassend verwöhnt.

Von Zürich aus ist der Hanusel Hof im Auto problemlos in zweieinhalb Stunden erreichbar. Schon beim Anfahren spürt man, dass die Ferien beginnen! Das Örtchen Hellengerst hört, kaum hat man es erreicht, auch schon wieder auf. Der Hanusel Hof ist absolut ruhig gelegen. Auf dem gut gefüllten Parkplatz stehen viele Autos mit Schweizer Kennzeichen. Das Hochplateau gibt im Frühjahr und im Herbst den Blick auf schneebedeckte Berggipfel frei. Einmal abgesehen von den paar Häusern des Örtchens Hellengerst, ist die Gegend unverbaut. Natur pur, mit ein paar Kühen, Mischwald und Kräuterwiesen.

FEST IN FAMILIENHAND

Wir fahren vor das Haus und sind schon mittendrin in einer speziellen Atmosphäre. Der Golfplatz liegt direkt vor der Tür – man macht zehn Schritte und ist schon auf dem Putting Green, das vor der Terrasse des Hanusel Hof gebaut wurde.

Früher einmal grasten hier Milchkühe auf den hügeligen Weiden auf knapp 1000 Meter über Meer. Mitte der 1980erJahre wurde der Landwirtschaftsbetrieb aufgegeben. Vor genau 30 Jahren gründeten Gerti und Alois Rainalter mit ihren Söhnen den Golfclub Hellengerst und starteten mit neun Löchern. Inzwischen umfasst das Golfgelände 18 abwechslungsreiche Spielbahnen auf gut 55 Hektaren, das 2006 eröffnete Hotel vergrösserte die Familie später von 24 auf 48 Zimmer.

Trotz des stetigen Ausbaus ist alles mit viel Liebe und persönlichem Herzblut gestaltet. Die Zimmer sind heimelig und trotzdem modern, mit allem möglichen Komfort. Wir sind begeistert – hier kann man sehr gut mehrere Nächte verbringen und sich wie zuhause fühlen. Zu diesem Gefühl tragen auch die grossen Fotos hinter Glas bei, die man von beiden Seiten anschauen kann und die uns sehr beeindruckten. Von unserem Balkon aus sehen wir auf den Pool und – direkt dahinter – auf den ersten

Abschlag, und so kommt auch schon richtig das Golffeeling auf. Mutter Gerti schaut noch heute zu den Blumen. Sohn Markus hat – nebst den vielen Aufgaben im Büro – unter anderem eigene Bienen, deren wunderbarer Honig auf dem Frühstücksbuffet steht. Sein Bruder Wolfram leitet das Restaurant und kümmert sich persönlich um die vielen edlen Tropfen des mit über 350 Weinen bestückten Weinkellers. Der dritte im Bunde ist Frank. Neben den Tätigkeiten rund um den Golfplatz und allen Umbaumassnahmen am und um das Hotel kümmert er sich auch um die eigene Jagd. Nun geht’s los, und wir starten zu unserer ersten Golfrunde. Glücklicherweise haben wir dafür ein Cart reserviert, denn der Golfparcours hat viele Höhenunterschiede und ist zum Gehen recht anspruchsvoll. So können wir uns ent-

76
Ursula Meier

spannt dem Golfspiel widmen, das – vor allem beim ersten Mal – durchaus eine Herausforderung darstellt, denn man muss sich bei vielen Schlägen vom Tee oder vom Fairway auf die Markierungspfosten verlassen. Meine Freundin meint, dass wir uns nicht in erster Linie um das Score kümmern sollten, denn dann macht der Platz mit der wunderbaren Sicht auf die Alpen noch mehr Spass! Das Loch 15 heisst zu Recht Säntisblick. Unser klares Highlight beim Gerti’s Corner ist das Par 3 «Inselgrün» auf Loch 18, also ganz am Schluss. Für die Männer sind es 150, für die Frauen 132 Meter bis zum Ziel. Man spielt über einen herrlichen Seerosenteich auf das Grün mitten im Wasser, das man über eine Holzbrücke betreten kann. Für uns ist dies ein toller Abschluss nach einer abwechslungsreichen Runde.

Nun haben wir uns den Aperitif auf der grossen Terrasse mehr als verdient. Wir freuen uns, dass sich die Brüder Markus

und Wolfram dazugesellen und uns etwas über die Familie, die Geschichte und das Hotel erzählen. Zum Hotel gehören ein 31 Grad warmer Pool und ein Wellnessbereich mit Massage-, Kosmetik- und Ruheräumen sowie ein Fitnessraum mit Ausblick in die Berge. Das Wellnessen müssen wir uns aber für den nächsten Besuch aufsparen, da bereits das Abendessen auf uns wartet.

EIGENER WEIHER

Natürlich spielt die Familie auch in kulinarischer Hinsicht eine zentrale Rolle. Wolfram kümmert sich um den zum Hotel gehörenden Mühlbachweiher respektive um die Forellen darin. Die Fische werden selbstverständlich selbst geräuchert. Im Herbst sorgt Frank für frisch erlegtes Wild. Wenn weder Wolfram noch Frank Zeit zum Angeln oder Jagen haben, sind da immer noch die Söhne, die neben der Schule und der Arbeit auch gerne auf die Jagd, zum Angeln und selbstverständlich zum Golfen gehen.

Das Abendessen bei Kerzenlicht auf der Terrasse geniessen wir sehr. Das Küchenteam überrascht mit traditionellen, regionalen Speisen, aber auch mit einer ordentlichen Portion Raffinesse; alles wird selbstverständlich frisch zubereitet.

Wolfram empfiehlt uns dazu einen fein mundenden Roséwein aus der Gegend. Er ist ein Experte und hat die Weine, die im eigenen Weinkeller lagern, sorgfältig ausgewählt.

Diese zwei Tage im Hanusel Hof bei Familie Rainalter waren toll. Sehr gern würden wir noch ein paar Tage bleiben und die ausserordentliche Gastfreundschaft geniessen. Für längere Aufenthalte gibt es im Allgäu eine grosse Auswahl von weiteren Golfplätzen, die in rund 30 bis 40 Autominuten erreichbar sind. Die verschiedenen Golfpakete im Hanusel Hof sind optimal auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten und enthalten alle ein Greenfee unlimited auf dem familiären 18-Loch-Platz.

77 SWISS GOLF TRAVEL

7 Jahre

So kurz ist die Spanne zwischen dem ersten Golfschwung und dem ersten Sieg auf der Ladies European Tour (LET) für die Tschechin Kristyna Napoleaova. In der Finalrunde der Amundi German Masters hatte Napoleaova gegen die Britin Cara Gainer einen Schlag aufgeholt und sich bei 14 unter Par ins Stechen gekämpft. Dort holte sich die 27-Jährige ehemalige Fussball-Profispielerin aus Prag gleich auf dem ersten Extraloch mit einem Birdieputt ihren ersten LET-Titel.

«Ich kann es noch nicht glauben, dass ich vor sieben Jahren erstmals einen Golfschläger in den Händen hielt und jetzt Siegerin auf der Ladies European Tour bin», sagte die Späteinsteigerin, die ihre Fussballkarriere aufgrund einer Verletzung

69 Jahre

So lange mussten die golfverrückten Kanadier warten, bis ein Einheimischer die Canadian Open auf der PGA Tour für sich entscheiden konnte.

Beim überraschenden Sieg von Nick Taylor waren starke Nerven bei den Fans gefragt. Nur dank eines Monsterputts am vierten Extraloch gewann der 35-Jährige im Stechen gegen Tommy Fleetwood. Der letzte kanadische Sieger bei der RBC Canadian Open hiess übrigens Pat Fletcher, damals schrieb man das Jahr 1954.

Beim jüngsten Sieg gab eine Szene danach in den sozialen Medien zu reden. PGA-Tour-Profi Adam Hadwin, Landsmann und Freund des Siegers, wollte mit Champagner auf dem Green gratulieren. Die Security hielt den zivil gekleideten Hadwin aber offensichtlich für einen Störenfried und riss ihn in Rugbymanier zu Boden. Die Szene wurde schnell geklärt und das Sicherheitspersonal liess den vermeintlichen Angreifer schnell wieder los. Später gab seine Frau, Jessica Hadwin, auf Twitter Entwarnung. Adam sei noch «unter den Lebenden» und habe sich «in echter kanadischer Manier» beim Security Guard dafür entschuldigt, umgeworfen worden zu sein. Kanadiern wird in Nordamerika nachgesagt, sehr höflich zu sein und sich bei jeder Gelegenheit zu entschuldigen. SW

159 Wochen

Nach ihrem geteilten 20. Platz bei der KPMG Women‘s PGA Championship stand die Südkoreanerin Jin Young Ko insgesamt exakt 159 Wochen an der Spitze der Weltrangliste.

Damit übertraf sie den dreizehn Jahre alten Rekord von Lorena Ochoa. Die Mexikanerin war 158 Wochen an der Spitze des Rolex Rankings, dies ohne Unterbruch von April 2007 bis Mai 2010. Die Südkoreanerin setzte sich nun bereits zum fünften Mal in ihrer Karriere an die Spitze der Rangliste, obwohl sie im vergangenen Jahr von einer Handgelenksverletzung geplagt worden war. Trotz Rekords in der Weltrangliste punkto Siege auf der LPGA bleibt für die erst 27-jährige, zweifache MajorSiegerin noch ein «Rückstand»: Ochoa gewann total 27 Turniere, Ko «erst» 15. SW

19 th HOLE

Vom Fan zum Trainingspartner

2021: Der Regenspeicher „Family“

NEU

Jetzt auch mit LKW-befahrbarer Schachtabdeckung

Im Jahr 2012 war Michael Brennan zehnjährig, als er sich zu Halloween als Rickie Fowler verkleidete.

Er trug ein komplett orangefarbenes Outfit, einen weissen Gürtel, eine flache Mütze und eine Perücke, um Fowlers langes Haar nachzuahmen. Das Bild fand seinen Weg zu Fowler, der es signierte und schrieb: «Ich freue mich darauf, bei den U.S. Open 2025 eine Übungsrunde mit dir zu spielen! Mach weiter so!», und es dann an Brennan zurückschickte.

Mall-Betonzisternen 2021 Regenwassernutzung mit dem Öko Plus

Dank seiner Qualifikation im Stechen schaffte der Student elf Jahre später den Einzug ins illustre Major-Feld. Zwei Jahre früher als angekündigt, spielte der Fan im Los Angeles Country Club dann mit seinem Idol Fowler eine Proberunde. Dieser ging bekanntlich als Co-Leader in die Finalrunde, verpasste dort aber seinen ersten Major-Sieg. Zuvor hatte er erzählt, wie er als Kind an Halloween als Fred Couples aufgetreten sei. SW

In herzlichem Ambiente verwöhnen wir Sie mit unseren einfallsreichen und frisch zubereiteten Gerichten. Restaurant Les Flambeaux Route des Ecluses 4 | 1997 Haute-Nendaz +41 27 288 29 59 Immobilienbewirtschaftung ∙ Immobilienverkauf Vermietungsmanagement ∙ Immobilienberatung www.innora.ch 79 SWISS GOLF

BIRDIE VIEW

GREENFEE GEWINNEN

Gewinnen Sie zwei Greenfees für den hier abgebildeten Platz. Der spezielle Blick aus der Drohne zeigt einen 9-Loch-Parcours. Schicken Sie uns den Namen des Golfclubs und nehmen Sie an der Verlosung von fünf Mal zwei Greenfees teil. Bitte senden Sie ein Mail mit dem Stichwort «Birdie View» an communication@swissgolf.ch. Einsendeschluss ist der 8. September 2023.

DIE SIEGER

Der Golfclub Heidiland war die richtige Lösung in Ausgabe 3. Die Sieger und Siegerinnen wurden direkt kontaktiert. Wir gratulieren herzlich!

80
19 th HOLE 81 QUIZ www.mbaimmobilier.ch info@mbaimmobilier.ch T +41 27 723 67 08 M +41 79 825 64 91 SWISS GOLF

Max Muster

Golfclub Swiss Mountains

SWISS GOLF APP –

DAS EXKLUSIVE GOLFERLEBNIS IN DER SCHWEIZ 15:34
Jetzt QR-Code scannen, die App herunterladen und das Golfspielen auf ein nächstes Level heben.
sport.sky.ch Die ganze Golfsaison auf allen Geräten exklusiv mit Sky Sport IMAGO / USA TODAY Network
THE HOME OF GOLF

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.