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«BOSSYS» BESTES HEIMSPIEL HAT FOLGEN

André Bossert war bei der diesjährigen Swiss Seniors Open in Bad Ragaz erstmals auf eine Wildcard angewiesen. Dank der besten Finalrunde sicherte sich der Zürcher Rang 4. Sein bisher bestes Resultat in der Schweiz war «enorm wichtig» für die weitere Saison.

Vergangenes Jahr spielte André Bossert

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13 Mal auf der Legends Tour der Ü50Profis. Am Ende resultierte Platz 44 in der Jahresrangliste. «Damit habe ich erstmals meine gute Kategorie auf der Tour verloren. Ich war zu Beginn der Saison auf Einladungen aus Österreich und Bad Ragaz angewiesen», blickte der 59-Jährige auf den schwierigen Start zurück. «Ich wusste, ich habe wenig Chancen. Zum Glück kann ich mich bei Gegenwind öfters steigern. Mit einem neunten und einem vierten Platz hat sich meine Ausgangslage für den Rest des Jahres ganz entscheidend verbessert», sagte «Bossy» nach dem erfolgreichen Heimspiel als Turnierbotschafter der Swiss Seniors Open in Bad Ragaz. Nur mit einem Top-5-Ergebnis konnte sich der Zürcher für die beiden lukrativen Turniere in Grossbritannien qualifizieren: das Major «The Senior Open presented by Rolex» und Anfang August die lukrative «JCB Championship».

Noch Mehr Fitness

Die gute Form zu Beginn des Jahres konnte sich der Routinier «selber nicht recht erklären». Er habe vergleichsweise wenig gespielt, aber noch mehr in seine Fitness investiert. «Bei den ersten beiden Turnieren passte vieles zusammen. Es reichte noch nicht ganz für einen Sieg, aber ich habe vor allem in Bad Ragaz gemerkt, dass ich recht nahe dran bin», erzählte Bossert kurz nach dem grossen Erfolg. Bei den Swiss Seniors Open glückte ihm in der dritten und letzten Runde mit 63 Schlägen (7 unter Par) das beste Ergebnis im 60-köpfigen Feld, wodurch er sich um acht Ränge verbesserte. Zwar verpasste er den Sprung auf das Podest ganz knapp, aber Rang 4 bedeutete ihm viel. «Das war sehr wichtig für mich. Ich bekomme nun sehr viel mehr Startmöglichkeiten und kann meine Saison planen», erklärte Bossert, der wie im Vorjahr von seiner Tochter Nina als Caddie unterstützt wurde.

Zwei 8. Plätze (2015/2018) waren bisher seine besten Ergebnisse beim Traditions-Event. Beim achten Auftritt in Bad Ragaz blieb Bossert auf dem Par-70-Parcours nach drei Runden erstmals unter 200 Schlägen. Mit dem exakt gleichen Ergebnis von 11 unter Par hatten die drei letzten Titelträger vor der aktuellen Ausgabe jeweils den Siegercheck abgeholt. «Das war mir nicht bewusst», sagte Bossert, der dank seiner furiosen Schlussrunde zeitweise bis auf einen Schlag an den späteren Sieger, den Brasilianer Adilson da Silva, herankam. Am Ende fehlten dem einzigen Schweizer im Feld vier Schläge auf den Südamerikaner. Dieser siegte vor allem dank der überragenden 62er-Runde vom Samstag mit einem Total von 15 unter Par. Lustiges Detail: Mit dem gleichen Score hatte da Silva im Mai schon in

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ZUM GLÜCK KANN ICH MICH BEI GEGENWIND ÖFTERS STEIGERN.

André Bossert

Bossys Bilanz In Bad Ragaz

Par: Die 4 auf dem schwierigen Loch

17 zum Start war der einzige Schönheitsfehler auf der Scorekarte des Brasilianers. Dank fünf Birdies konnte er am Starttag dennoch eine 66er-Karte unterschreiben und sich vorne im Feld einreihen. Seine fehlerfreie 62 brachte den «Rookie of the Year» der Legends Tour 2022 nach zwei Runden auf den zweiten Zwischenrang.

Einziges Ass Am Schwierigen Loch 17

Österreich gewonnen. Dort musste er allerdings noch ins Stechen gehen. In Bad Ragaz sicherte er sich den Siegercheck über 37 500 Euro mit zwei Schlägen Reserve auf Titelverteidiger James Kingston aus Südafrika. Dieser zeigte allerdings einen fulminanten Schlussspurt mit fünf Birdies auf den Back Nine, drei davon auf den Bahnen 16 bis 18.

54 LÖCHER, NUR EIN BOGEY

Der Unterschied lag bei den Schlagverlusten: Kingston notierte in jeder Runde zwei oder drei Bogeys. Da Silva dagegen blieb bei seinem ersten Auftritt in Bad Ragaz an drei Tagen genau einmal über

Im heissen «Final Flight» war da Silva am Sonntag der Einzige mit Siegerfahrung; sowohl der Deutsche Thomas Gögele als auch der Argentinier Gustavo Acosta spielten in Bad Ragaz um ihren ersten Titel auf einer grossen Tour. Beide nahmen sich allerdings schon recht früh selber aus dem Rennen: Gögele spielte auf den Bahnen 5 bis 7 Bogey/Doppelbogey/Bogey. Am Ende wurde es Rang 6 für den Süddeutschen. Gustavo Acosta, der zweite Überraschungsmann aus Südamerika, startete unglücklich in die Finalrunde, erlebte ein permanentes Auf und Ab mit fünf Bogeys und vier Birdies und fiel auf Rang 3 zurück.

Die Sponsoren der Swiss Seniors Open hatten auf den Bahnen 3 und 11 Sonderpreise für das jeweils erste Hole-in-one ausgesetzt. Diese Preise wurden nicht abgeholt; das einzige «Ass» glückte dem Schweden Chris Hanell am Sonntag auf Loch 17. Eine schwierige Bahn für einen solchen Zauberschlag, denn das Grün liegt tiefer als der Abschlag und wird von Pottbunkern verteidigt. Hanell schwang am Sonntagnachmittag sein Eisen 7 so locker und präzise, dass der Ball nach 168 Metern direkt im Loch versank. Das Glücksgefühl stellte sich beim 50-Jährigen auch ohne Spezialpreis ein – selbst eine Stunde später, als er im Schatten der Klubhaus-Terrasse mit seiner Gattin auf den «Volltreffer» anstiess, strahlte er noch .

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