alpenblick, Ausgabe 4/2020

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Alle Fotos: Hartmut Seelus

Viel mehr als eine Fortbildung von Hartmut Seelus Es war der 15. März, als durch die CoronaPandemie die Skitouren-Saison abrupt und ohne Vorwarnung zu Ende war. Einige Tage zuvor waren wir noch auf der Heidelberger Hütte bei einer Fortbildung für Skitouren- und Skihochtourenführer, mit viel Theorie und fordernden Aufgaben im Gelände. Durch den Ausfall eines Ausbilders konnten leider nicht alle Fachübungsleiter*innen teilnehmen. Gerade das alpine Know-how entwickelt sich immer weiter und die große Erfahrung des Ausbilders vom Bundeslehrteam brachte uns in verschiedenen Bereichen wieder auf den aktuellen Stand.

Los ging’s wie immer mit einer gewissenhaften Tourenplanung: Welche Alternative lege ich mir zurecht? Denn im Gelände gilt es, Warnzeichen permanent zu überprüfen und das Verhalten entsprechend anzupassen. Zur Beurteilung des Schneedeckenaufbaus kommen neue, analytische Ansätze hinzu wie beispielsweise die „Systematische Schneedeckendiagnose“ (SSD). Zentrales Element der SSD ist der „kleine Blocktest“. Mit etwas Übung lassen sich hier schnell Handlungsempfehlungen ableiten. Durch die SSD erhöht sich die Aussagekraft der Hangeinschätzung deutlich.

Pulvertraum – auch der Spaß am Skifahren kam nicht zu kurz.

Auf Hochtouren muss ein Spaltensturz kein Problem sein – wenn man die nötigen Rettungstechniken beherrscht, um wieder rauszukommen. Moderne Klemmgeräte erleichtern dies, sind sehr zu empfehlen und eine zeitsparende Alternative zur altbewährten Prusikschlinge. Die kleinen Leichtgewichte (Seilrollen mit Rücklaufsperre) lassen sich auch problemlos mit Handschuhen bedienen. Meine bereits vor Ort gedanklich erstellte „Material-Einkaufsliste“ summierte sich schon zu einem nicht unerheblichen Umfang. Fixpunktbau und Lastübertragung

Ausbildungsschwerpunkte waren: der Mannschaftszug (Ziehen der gesamten Mannschaft am Seil, wird zu Unrecht oft vernachlässigt); p die lose Rolle als übliche Methode, wenn nicht genug Helfer für den Mannschaftszug da sind; sowie p Selbstrettung aus der Spalte, freihängend und mit Raupentechnik, mit und ohne Bremsknoten. Gerade hier ist ein Update immer wieder wichtig.

Schneeanalyse

p

Volle Konzentration

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Ein zusätzliches Schmankerl war die sehr praxisorientierte „Erste-Hilfe-Extrem“ mit vielen nützlichen Tipps durch unsere Uta Miller. Gerade die Versorgung des

„Verschütteten-Dummys“ nach einem schweißtreibenden Freischaufeln ging ans Eingemachte. Dafür ganz herzlichen Dank von uns allen und auch an Helia Hollmann für die super Organisation der Fortbildung! Es waren spannende und informative Tage, die – da bin ich mir sicher – jeden von uns (Eva, Helia, Uta, Florian, Klemens, Meik, Toni und Hartmut) begeistert haben. Wir gehen neu motiviert und gestärkt in die kommende Wintersaison 2020/2021!

alpenblick 4 | 2020

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21.10.2020 09:25:13


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