5 minute read

Aus dem LLZ

Next Article
Kurz gemeldet

Kurz gemeldet

Wettkampf-September im LLZ

Drei hochkarätige Veranstaltungen im DAV-Kletterzentrum

Advertisement

von Ralf Kautzner und Annika Cramer

1. Bayerische Jugendmeisterschaft Lead (12.–13.9.) Mit der Bayerischen Jugendmeisterschaft Lead wurde die lange Wettkampfwoche im DAV-Kletterzentrum/ Landesleistungszentrum Bayern (LLZ) am 12. September eingeläutet. Traumwetter, aber etwas hohe Temperaturen, bildeten einen optimalen Rahmen für diese Veranstaltung. Der Routenbau war nahezu perfekt, alle Routen waren sehr selektiv und abwechslungsreich geschraubt.

Am Samstag war zunächst die Jugend D und C an der Reihe. Leider reichte es für unsere Teilnehmer*innen in der Jugend C nicht zu einem Finaleinzug: Jana Müller belegte Platz 17, Paula Bauer Platz 19 und Jakob Zickler erreichte Platz 17.

Sandra Hopfensitz im Finale auf dem Weg zum Top. Foto: Markus Kroha

Tags darauf fanden die Wettkämpfe für die Jugend B und A statt. Hier waren wir mit sieben Athlet*innen vertreten. Für Sandra Hopfensitz war dies auch der Auftakt in eine anstrengende Woche mit European Youth Cup Lead und Deutscher Meisterschaft Bouldern. Annika Müller startete nach ihrer Verletzung zum ersten Mal wieder bei einem Leadwettkampf und Max Dinger ging ebenfalls als Mitfavorit ins Rennen. Alle drei zogen jeweils souverän in das Finale ein.

Hier zeigte Annika Müller (Jugend B) eine klasse Vorstellung und schate es sogar mit Platz 3 auf das Podest. Sandra Hopfensitz stieg als Favoritin ins Finale ein. Obwohl leider coronabedingt keine Zuschauer zugelassen waren, wurde sie von den Anwesenden frenetisch angefeuert. Als einzige Athletin konnte sie die Route toppen und wurde somit verdient Bayerische Jugendmeisterin! Ebenfalls lautstark unterstützt wurde Max Dinger. Er brachte eine souveräne Leistung an der Wand und wurde aufgrund des besseren Qualikationsergebnisses Bayerischer Jugendmeister in der Jugend B!

Weitere Ergebnisse unseres Teams: In der Jugend B belegte Theresa Grimm Platz 19 und Benno Haner Platz 16. Noa von Gunten (Platz 8) und Nikola Petrus Sedlmayr (Platz 10) scheiterten in der Jugend A leider an der Qualikation.

2. European Youth Cup Lead (17.–18.9.) Am 17. September startete der European Youth Cup (EYC). In diesem Jahr war das eine große Besonderheit, da es der einzige internationale JugendWettbewerb in der Kategorie Lead war. Deshalb sind wir und mit uns alle jungen Athlet*innen aus ganz Europa sehr dankbar, dass der Wettkampf bei uns stattnden durfte.

Dennoch blieb die Organisation der Veranstaltung bis zum Ende spannend. Hygieneregeln wie beispielsweise der Mindestabstand von 1,5 Metern mussten sowohl in der Isolationszone als auch

Max Dinger kämpft sich durch die Finalroute. Foto: Hannes Kutza

Annika Müller bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften. Foto: Markus Kroha

während des Kletterns eingehalten werden. Leider waren beim EYC ebenfalls keine Zuschauer zugelassen und jeder Interessierte musste den Livestream einschalten (der übrigens jetzt noch in voller Länge auf YouTube zur Verfügung steht). Insgesamt durften sich Sportler*innen der Jugend A und B sowie Junior*innen aus 16 verschiedenen Nationen beweisen.

Am ersten Tag traten die Jungs aus Jugend B, die Mädels aus Jugend A und die Juniorinnen an. Am zweiten Tag kletterten dementsprechend die Jungen aus Jugend A, die Mädchen aus Jugend B und die Junioren. Dabei mussten die verschiedensten Probleme bewältigt werden. Von diversen Hooks*

* Kleines Kletterlexikon für Nicht-Insider:

Dynamo: Klettertechnik, bei der ein Gri durch Anspringen oder durch schnelles Greifen heraus erreicht wird. Hook: Verwenden der Zehenoberseite auf Zug (= Toehook) oder der Ferse auf Zug oder Druck (= Heelhook) zur Fortbewegung oder zur Erreichung einer stabilen Körperposition. Sloper (oder Aueger): Runder, abschüssiger, meist größerer Gri

und Dynamos* über Sloper* und winzige Leisten war alles dabei. Besonders zu bestaunen waren die spektakulären Sprünge der Athlet*innen, bei denen die Beine wild durch die Luft ogen. Interessant war auch immer wieder, wie unterschiedlich die verschiedenen Kletterpassagen gemeistert wurden: Manche legten eine Pause mit Hilfe eines Knieklemmers ein, andere setzten auf Schnelligkeit und wieder andere stellten ihre Beweglichkeit zur Schau. Die vielen Nationen machten den Wettkampf durch ihre persönlichen Kletterstile zu einem besonderen Erlebnis.

Hannah Meul im EYC-Finale. Foto: Hannes Kutza

Von den Junior*innen belegten Eliska Adomovska aus Tschechien und Stefan Scherz aus Österreich den ersten Platz. Hannah Meul aus Deutschland scha te es nach einem starken Auftritt auf einen sehr guten dritten Platz! Die Jugend B gewannen die Bulgarin Aleksandra Totkova und der Slowene Luka Jerman. In der Jugend A siegten Lucija Tarkus aus Slowenien und Mejdi Schalck aus Frankreich. Auch aus Augsburg waren tolle Leistungen zu sehen. Sandra Hopfensitz und Max Dinger zeigten eine sehr gute Performance. Sandra verpasste mit Platz 11 nur knapp das Finale und bei Max lief es sogar noch besser. Er erreichte das Finale und belegte dann den siebten Platz in der Gesamtwertung.

3. Deutsche Meisterschaft Bouldern (19.–20.9.) Den Abschluss des Wettkampf-Marathons bildete die Deutsche Meisterschaft Bouldern. Hier gingen Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) und Philipp Martin

Kurz gemeldet

Linus Bader, der seit dieser Sai son für die DAV-Sektion Augsburg startet, hat bei den O enen Westdeutschen Meisterschaften (6.9. in Darmstadt) im Speed einen neuen bayerischen Rekord von 6,909 Sekunden aufgestellt.

(DAV Allgäu-Kempten) als Sieger hervor. Sandra Hopfensitz erreichte den siebten Platz und Stephan Grimm Platz 18.

Platz 1 für das Team DAV Augsburg! In Zeiten von Corona war die Sektion DAV Augsburg der Ausrichter für Wettkämpfe schlechthin. Ohne die tatkräftige Mithilfe von ca. 100 Ehrenamtlichen aus der Sektion und dem Umfeld der Kletterhalle sowie weiteren, teilweise aus ganz Deutschland und des großartigen Teams der Kletterhalle wären solche Wettkämpfe nicht zu stemmen. Es ist immer wieder bemerkenswert, wie groß in Augsburg die Bereitschaft zu helfen ist. Die Sicherungsmannschaft (es gibt nur sehr wenige Sektionen, die eine solche Truppe vorweisen können!) und das ISO-Team sind immer wieder klasse. Darüber hinaus arbeitet auch das Organisationsteam äußerst professionell. Als Sektion sind wir einer der Top-Ausrichter in ganz Deutschland!

Dies ist aber nur durch die starke nanzielle Unterstützung der Stadt Augsburg möglich, der dafür Dank gebührt. Zudem war die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hinsichtlich des Corona-Konzeptes hervorragend. Die 2. Bürgermeisterin Martina Wild und der 3. Bürgermeister Bernd Kränzle waren zum Teil mehrmals vor Ort, zählte doch

von weither angereisten Helfer*innen der EYC zu den wichtigsten Sportevents des Jahres in der Stadt Augsburg.

Für uns war es jedenfalls eine große Ehre, derartig hochkarätige Wettkämpfe in unserer Halle veranstalten zu dürfen, und wir sind allen für ihre Hilfe und Unterstützung dankbar.

Und was hat der Breitensport davon? Einfach beantwortet: viel! Durch die Ausrichtung der Wettkämpfe in Zeiten von Corona haben wir vor allem durch den EYC international ein ganz großes Lob erhalten. Dieser Wettkampf hat gezeigt, dass man mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept durchaus in der Lage ist, in diesen Zeiten eine solch großartige Veranstaltung durchzuführen. International gesehen war Augsburg die einzige DAV-Sektion, die sich das zugetraut hat!

Wegen der Wettkämpfe konnten wir im LLZ außerdem die Auswahl der Gri sets vergrößern und etliche Routen bleiben erhalten, an denen ihr euch austoben könnt. Somit pro tiert auch der Breitensport vom Leistungssport.

This article is from: