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Senioren

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Kurz gemeldet

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Unterwegs im Paradies – ein Winterwandertag im Allgäu

„Es kommt nicht auf die Leistung, sondern auf das Erlebnis an.“ (Anderl Heckmair)

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von Margrit Schönberg

Seit März be ndet sich die Welt im Ausnahmezustand. Vieles ist auf einmal gar nicht mehr so wichtig, wie wir früher dachten. Wichtig ist jedoch, solidarisch zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Uns wird klar, wie gut es uns normalerweise geht. Wie viele Freiheiten wir eigentlich haben, über die wir uns gar keine Gedanken machten. Wir Senioren gehören zu den Risikogruppen. Seit April 2020 haben wir keine gemeinschaftlichen Unternehmungen durchgeführt (Stand Anfang September). Was macht das mit uns? Die Gedanken an die vielen gemeinsamen Wanderungen oder Monatsversammlungen vor „Corona“ bleiben. Wir erinnern uns an die Erlebnisse, die

Mit den Schneeschuhen auf dem Weg zur Falkenhütte uns in der Seele berührten. Ein kostbarer Schatz!

Wer hätte geahnt, dass wir Zustände vermissen, von denen wir nie gedacht hätten, ihnen jemals nachzutrauern. Sich einmal richtig nach Gemeinschaftserlebnissen zu sehnen, nach einem gemeinsamen, schweißtreibenden Gipfelanstieg oder nach einer gemeinsamen Fahrt im vollbesetzten Bus zum Wanderziel? Oder hinter dem Wort Aerosol nicht mehr zu vermuten als eine luftige Schweizer Schokolade. Wäre das schön!

Eine wehmütige Erinnerung ist unsere letzte Winterfahrt. Wir denken zurück an diesen Tag, der uns unbeschwerte Glücksgefühle schenkte. Wie in den vergangenen Jahren planten wir auch im letzten Winter eine „Winterkombination“ mit den Disziplinen Winterwanderung, Schneeschuhtour und Langlauf. Ziel war das eigentlich schneesichere Wander- und Skigebiet Hochhäderich bei Steibis auf 1.280 m, ein Langlaufeldorado auf zwei Hochmoor-Ebenen. Der Hochhäderich ist der westlichste Gipfel der Nagel uhkette. Von hier hat man weite Aussichten ins Alpenvorland, auf den Allgäuer Hauptkamm, aber auch zum Bodensee sowie ins Säntis-Gebiet.

Für Mitte Februar war dieses Abenteuer angesagt. Leider war der aktuelle Loipenbericht so schlecht, dass die Langläufer*innen ihre Ski zu Hause ließen und sich der Winterwandergruppe anschlossen. Schade, denn es geschehen auch heute noch Wunder. Es schneite in der Nacht: 30 cm Neuschnee! Ab Mittag waren die Loipen bestens präpariert. Leider zu spät!

Der Bus brachte uns bis zum Parkplatz Alpenarena am Hochhäderich. Zwei Wandergruppen – wegen der hohen Teilnehmerzahl aufgeteilt – und die Schneeschuhbegeisterten machten sich auf den Weg. Neuschnee und teilweise blauer Himmel versprachen einen Tag im Paradies.

Die beiden Wandergruppen spazierten über glitzernden Schnee, an

frisch verschneiten Bäumen vorbei zum gemeinsamen Ziel: der Bergstation der Imbergbahn, die von Steibis hochkommt. Auf dem gut markierten Erlebniswanderweg ging es zunächst an dem Alpstüble Moos, der Alpe Glutschwanden und der Hochbühl Alpe vorbei. Alle luden zur Einkehr ein. Immerhin waren es 350 Hm bis zur Mittagseinkehr an der Bergstation der Imbergbahn.

Nach der Mittagsrast trennten sich die beiden Gruppen. Kurt führte die etwas längere Variante Richtung Falkenhütte und Hubertushaus und zurück zum Parkplatz. Günter wählte für seine Leute eine kürzere Route mit der Einkehr auf der Moosalpe. Beide Gruppen hatten für den Auf- und Abstieg jeweils etwa 400 Hm und eine Strecke von 14 bzw. 11 km zurückzulegen.

Die Gruppe der Schneeschuhwanderer konnte schon vom Parkplatz aus losmarschieren, da der frische Neuschnee ausreichend Untergrund bot. Wie die Trapper in den kanadischen Wäldern stapften wir im Gänsemarsch in Adis Spuren zur Moosalpe, am Lanzenbach mit seinen dicken Schneewechten vor- bei zur Schmalzgrube. Von da ging es Ad_BADER_3-2017_Layout 1 29.11.2017 20:36 Seite 1

In Erinnerung an Manfred Rudolph

von Margrit Schönberg Nach langer schwerer Krankheit ist unser Wanderfreund Manfred Rudolph Ende Juli gestorben. Er wurde 83 Jahre alt und war über 40 Jahre Mitglied unserer Sektion. Hier war er in allen Abteilungen aktiv: bei den Bergsteigern, den Alpin- und Tourenskifahrern, den Langläufern, den Kletterern und zuletzt war er bei den Senioren zu Hause. Auch unseren Alpengarten betreute er viele Jahre. Auf Beschluss des Sektionsvorstandes erhielt er vor acht Jahren Foto: Seniorenabteilung das Ehrenzeichen verliehen. Manfred liebte die Berge, die gemeinsamen Wanderungen mit den Freunden. Viele erinnern sich an seine freundliche, kameradschaftliche, lustige und immer hilfsbereite Art. Alle kannten ihn und er galt als der „Mann für alle Fälle“. Danke dafür! Wir werden den „Mützenmanni“ vermissen.

aufwärts zur Hörmoosalpe und unse- rem Tagesziel der Falkenhütte. Es machte großen Spaß, im Neuschnee zu wandern. Ernst und Franz stiegen sogar noch 150 Hm weiter zum Eineguntkopf auf. Wir genossen in der Zwischenzeit auf der sonnigen Terrasse den Blick in die schöne Landschaft. Da eine andere Gruppe den Innenraum der Falkenhütte belagerte, mussten wir eine Weile warten. Schließlich konnten aber auch wir einkehren und bei Glühwein und frisch gebackenem Kuchen das Leben genießen. Den Abstieg wählten wir an der mittleren Hädrich Alm und dem Hubertushaus vorbei hinab zum Almhotel Hochhäderich, wo der Bus wartete. Auf- und Abstieg waren etwa 670 Hm auf einer Strecke von 13 km.

Ein wunderbarer Tag – ohne Unfall – ging zu Ende. Danke an Adi, Kurt und Günter; dieser Ausug ins Paradies bleibt in unserer Erinnerung. Wir kommen wieder!

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