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Tipps zu Sicherheit & Ausrüstung

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Kurz gemeldet

Kurz gemeldet

Sprich Fehler an!

von Helmut Schmidt

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Auf dem Weg zum Check-In in der Kletterhalle fällt dir eine Seilschaft auf, bei der der Sicherer mit recht viel Schlappseil vier bis fünf Meter von der Wand entfernt steht. Der Blick zum Kletterer zeigt, dass dieser sicher einige Kilo schwerer ist als der Sicherer. Beide sehen aber erfahren aus, die Route ist auch denitiv nichts für Anfänger. Sie scheinen zu wissen, was sie machen, selbst wenn Schlappseil und Sicherungsposition nicht richtig sind. Was tun?

Wir möchten euch ermutigen, etwas zu tun, nicht wegzuschauen, zu handeln, FEHLER ANZUSPRECHEN!

Das Ressort Sportentwicklung des DAV hat sich dem Thema angenommen und 2017 das Handbuch „Risikokultur in künstlichen Kletteranlagen“ herausgebracht. Die Ergebnisse nden sich auch in einem Vorschlag zur Eigenaktivität von Hallenkletter*innen und zu Rückmeldungen bei gezeigten Fehlern im „bergundsteigen #107“, S. 94 .

Grundlage des Handbuches sind Hallenstudien der DAV-Sicherheitsforschung, die unter anderem belegen, dass in Hallen mit gut gelebter sozialer Aufmerksamkeit weniger Fehler gemacht werden. Dazu gehört Fehlerrückmeldung statt Wegschaumentalität!

Klettern und Bouldern boomen, immer mehr Sportler*innen jeden Alters besuchen die Kletterhallen in ganz Deutschland. Klettern und Bouldern sind trendy, doch es passieren vergleichsweise wenig Unfälle. Laut Kletterhallenunfallstatistik 2017 wurden insgesamt 177 Ereignisse mit Verletzungen erfasst, bei denen es zum Rettungsdiensteinsatz kam, davon ereigneten sich lediglich 44 dieser Unfälle beim Seilklettern. Aber bereits kleine Fehler können fatale Folgen haben.

Das Unfallpotential ist leider um ein Vielfaches größer, schließlich kommt es nur zu einem Unfall, wenn die Sicherung im Moment des Fehlers belastet wird. 58 Prozent der Bodenstürze resultieren aus der Verletzung des Bremshandprinzips, andere typische Fehler sind neben einem zu großen Gewichtsunterschied vor allem zu viel Schlappseil und zu großer Abstand der Sichernden zur Wand.

Heinz Zak, den viele wohl noch von seinem Vortrag in unserer Sektion kennen, spricht sogar vom „Sicherungswahnsinn“ und meint damit falsches Bedienen des Sicherungsgerätes, komplettes Auslassen der Bremshand vom Seil, Schlappseil bis zum Boden … Er spricht jedoch auch von dem Konikt, dass es ihm peinlich sei, Leute auf Fehler aufmerksam zu machen – und andererseits könne er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, nichts zu sagen, wenn er etwas Gefährliches sähe (bergundsteigen 2/10).

Niemand will schlecht sichern, egal wie cool er/sie erscheinen möchte. Der Kletternde, der die Zwischensicherung überklettert, will weder sich noch andere gefährden. Beide Personen gehen nicht davon aus, dass der jeweilige Fehler schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Daher ist eine respektvolle Rückmeldung auf Augenhöhe, die ermöglicht, aus dem Fehler zu lernen, das Ziel. Zu warten und zu hoen, dass vielleicht eine andere Person tätig wird, ist nicht die richtige Wahl.

Entscheidungshilfe: Fehlerschwere

Abhängig von der Folgeschwere wurde von den Autor*innen des Handbuchs ein 3-stuges Modell in Bezug auf die Rückmeldenotwendigkeit (Muss, Soll, Kann) entwickelt. Für uns sind die Punkte „Muss“ und „Soll“ die entscheidenden Handlungsfelder.

1. „Du musst eingreifen“

a) bei Fehlern, die zwingend zum Absturz/Unfall führen, wie z.B.: p Kletter*in ist in Materialschlaufe eingebunden p großer Gewichtsunterschied, z. B. Kind (35 kg) sichert

Erwachsenen (80 kg) p Seil auf Seil in der Umlenkung  Sofortige Intervention: p Direktes Eingreifen ohne Vorwarnung, je nach Erfordernis physisch oder sprachlich: • „Stopp, du bist falsch eingebunden, häng dich mit deinem Anseilpunkt an der Exe vor dir ein.“ • Bremsseil greifen, Hand an Gurt des Sichernden

b) bei Fehlern, die im Sturzfall große Gefahr bergen, wie z. B.: p zu viel Schlappseil in Bodennähe p Kinder in der Sturzbahn des Kletternden p längeres Loslassen des Bremsseils bei dynamischen Sicherungsgeräten  Sofortige Anweisung, ggf. Intervention: p Direktes Eingreifen ohne Vorwarnung: • „Du musst Seil einnehmen, du hast zu viel Schlappseil.“ • „Das Kind muss hier weg.“ • „Nimm deine Hand an das Bremsseil.“

Diese „Muss“-Interventionen kommen zum Glück selten vor und fallen noch relativ leicht, da die Unfallgefahr und die daraus entstehende Konsequenz drastisch vor Augen stehen. Viel schwieriger sind Fehler zu handhaben, bei denen ein Unfall erst auf „lange“ Sicht zu erwarten ist.

2. „Du solltest eingreifen“

bei Fehlern, die wahrscheinlich bei Eintreten eines weiteren Faktors zum Absturz führen, wie z. B.: p momentanes Loslassen der Bremshand p bewegungsbereites Sichern nicht möglich (z. B. Sichern im

Sitzen)

p gelegentliches Führen der Bremshand beim Tubesichern nach oben  Zeitnahe Rückmeldung vor Ort, freundlich, ernsthaft, gelassen und fokussiert: p „Hallo, ich habe dich gerade beim

Sichern gesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass du • … immer wieder das Bremsseil loslässt. • … im Sitzen sicherst. • … die Bremshand zu lange oben hältst.

Ich möchte dir folgenden Tipp geben: Halte das Bremsseil immer mit der Bremshand umschlossen, sonst kannst du es im Sturzfall nicht mehr festhalten …

Dabei sollte die Rückmeldung zeitnah, aber in einem Moment ohne Gefährdung erfolgen, also bitte warten, bis die Seilschaft wieder komplett am Boden ist. Da hier das Feedback im Vordergrund steht und nicht die Intervention, kommt es sowohl auf Fingerspitzengefühl als auch auf ein wenig Courage an: gezieltes Zugehen auf die Seilschaft, den Moment abwarten, an dem die Seilschaft bemerkt, dass jemand etwas von ihnen will, Augenkontakt her-

Oben: Trotz doppeltem Achter ein fataler Einbindefehler

Rechts: Mit so viel Schlappseil wäre ein Bodensturz unausweichlich.

stellen und freundlich mit der eigenen Wahrnehmung beginnen. So kann man z. B. beim Ablassen mit dem Grigri anmerken: „Hallo, ich habe dich gerade beim Ablassen gesehen, du umgreifst den Ablasshebel mit der ganzen Hand. Das kann dazu führen, dass du re exartig beim Erschrecken den Hebel zu

Alle Fotos: Helmut Schmidt

dir ziehst und festhältst und damit den Blockiermechanismus aufhebst. Besser ist es, den Ablasshebel nur mit zwei, maximal drei Fingern zu bedienen.“

So leicht sich das in einem Artikel schreibt, so schwer ist doch die Realität. Mit unserer Rückmeldung greifen wir ohne Au orderung in die Autonomie anderer ein. Keiner möchte als oberlehrerhaft, als Hallenpolizei u. ä. abgestempelt werden. Jede*r Kletter*in ist eigenverantwortlich unterwegs. Mögliche Bodenstürze, falsches Einbinden oder Fehlbedienungen von Sicherungsgeräten sind aber keine Kavaliersdelikte. Deshalb ist respektvolle und bestimmte, aber freundliche Intervention ein wichtiger und entscheidender Beitrag zur Fehlerreduzierung und Erhöhung der Sicherheit in Kletterhallen. Genauso wichtig ist außerdem die Vorbildfunktion von erfahrenen Kletter*innen.

Die im Artikel verö entlichten Fotos sind zwar alle gestellt, jedoch Situationen aus unserem Hallenalltag nachempfunden. Wie ihr seht, gibt es auch bei uns Fehler, auf die wir aufmerksam machen sollten.

Aller guten Dinge sind drei

von Raimund Mittler

Unser DAV-Fitnessteam bekommt Verstärkung – und das gleich dreifach:

Anja Müller ist schon seit vielen Jahren im Kinder- und Jugendbereich als Übungsleiterin C tätig und wird sich jetzt für unsere DAV-Fitness ehrenamtlich engagieren.

Bernd Früh und Christoph Keller haben beide diesen Herbst die Prüfung und Lehrprobe zum Übungsleiter C 70. Zu diesem Jubeltag wünschen wir

beim Bayerischen Landessportverband in der Sportschule wurden. Ein Besuch im schönen Ostertal und Ulli war da- letzten Jahren die schrittweise Sanierung umgesetzt und die Hütte zum Strahlen gebracht. Die vielen positiven Rück- meldungen der Gäste zeigen, dass du und dein Team dabei alles richtig machen. Ulli, du hast es geschat, all diese unterschiedlichen Men- schen zusammenzuschweißen, du bist Motor, Herz und Seele unserer Truppe. Und ohne dich wäre die Otto-Schwegler-Hütte nicht das Schmuckstück, das sie heute ist. Ulli, dafür sind wir – dein Team, aber auch die Sektion – sehr dankbar. Eva Deibele, Willi Tröndle

Oberhaching bestanden. Sie haben bereits erste Probestunden gegeben, die sehr gut angekommen sind.

Wir freuen uns über die Verstärkung!

Ulli Waldhauer zum 70. Geburtstag

Herz und Seele der Otto-Schwegler-Hütte

Ulli Waldhauer und die Otto-Schwegler-Hütte – zwei Namen, die in unserer Sektion in einem Atemzug genannt werden. 2020 feierte die Otto-Schwegler-Hütte 66. Geburtstag und Ulli seinen dir, lieber Ulli, alles Gute und vor allem viel Gesundheit!

Beim Klettern hat Ulli 2014 erfahren, dass ehrenamtliche Mitarbeiter*innen für die Otto-Schwegler-Hütte gesucht bei. Was für ein Glück! Mit dir als Hüttenwart wurde in den

Bernd Früh, Anja Müller, Christoph Keller (v.l.). Foto: R. Mittler

NUK-Aktion: Bergwaldprojekt in Bayrischzell

von Jochen Cantner

Im Fachbeitrag „Aktiver Klima- und Naturschutz: Bergwaldprojekte!“ im letzten alpenblick (Ausgabe 3/2020, S. 16–17) hat das NUK-Team dazu auf- gerufen, sich bei entsprechenden Mitmach-Aktionen zu beteiligen. Dies ist auf große Resonanz gestoßen! Mitte September begab sich eine 15-köpge Gruppe unserer DAV-Sektion Augsburg zur eintägigen Schnupperaktion „Nei- haufeschte“ nach Bayrischzell, veranstaltet von unserer Partnerorganisation Bergwaldprojekt e. V. und unter Mitwirkung zahlreicher anderer Naturfreund*innen.

Gemeinsam und unter fachkundiger Anleitung panzten rund hundert Ehrenamtliche, quer durch alle Altersklassen, auf einem etwa 12 Hektar großen Berg- gelände bei der Schwarzwand / Breitenstein über 1.400 relativ klimastabile Laub- und Nadelbäume. Diese dienen im Verbund mit dem bestehenden Fichtenwald als klimaresilienter (d. h. an den Klimawandel anpassungsfähiger) und artenreicher alpiner Schutzwald und tragen gleichsam als CO2-Senke zum Klimaschutz bei.

Mit unserer Panzaktion können über den Lebensweg der 1.400 Bäume hinweg möglicherweise 14 bis 21 Gewichtstonnen CO2 pro Jahr gebunden werden (Annahmen: 80 Wachstumsjahre mit einer durchschnittlichen CO2-Bindung von 10 bis 15 Kilogramm pro Baum und Jahr, abhängig von der Baumart). Damit ist der CO2-Output unserer Reise ins Zielgebiet mittels klimafreundlicher Bahn – nämlich gemäß „UmweltMobilCheck“ der DB rund 200 Kilogramm CO2

Lärchen-Setzling in geschützter und sonniger Lage. Foto: Jochen Cantner

für 15 Personen – vernachlässigbar gering. Zudem hat das Bergwaldprojekt Freude bereitet sowie Umweltbildung & Gemeinsinn gefördert!

Eine ausführliche Berichterstattung ndet sich auf unserer Homepage unter www.dav-augsburg.de/natur- kultur bzw. neuerdings auch auf www.facebook.com/ n.u.k.augsburg/

Trainerwechsel beim Stützpunkt Schwaben

von Martin Eisensteger, Marco Bauer und Tobias Stadler

17 Jahre lang waren Ingrid Taubert und Ferdl Triller ein fester Bestandteil des Stützpunktes Schwaben. Nun haben die beiden beschlossen, ihre Tätigkeit als Trainer*in niederzulegen.

Jeden Montag und Dienstag verbrachten sie im DAV-Kletterzentrum Augsburg unzählige Stunden damit, ihre „Stützis“ für landes- und bundesIngrid Taubert. Foto: Privat weite Wettkämpfe t zu machen und ihnen dann bei diesen Veranstaltungen auch als Coaches zur Seite zu stehen. Hinzu kommen die vielen Fahrten in die verschiedensten Klettergebiete Europas, für die die beiden ihren Urlaub so oft geopfert haben.

Ingrid und Ferdl, ihr habt die Kletterkarrieren vieler heranwachsender Athlet*innen maßgeblich geprägt und unterstützt. Für euer unermüdliches Engagement möchten wir uns im Namen aller, die ihr über die vielen Jahre trainiert und unterstützt habt, bei euch herzlichst bedanken!

Ferdl Triller. Foto: Privat

Mit Marco Bauer haben wir bereits einen Nachfolgetrainer für den Stützpunkt gefunden, der sich hier gleich selbst vorstellen möchte: „Ich bin Marco, 22, Student und seit kurzem Trainer beim Stützpunkt. Ich klettere schon fast mein ganzes Leben lang Marco Bauer. Foto: Privat und genieße es, mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, was schwierige Routen am Fels und in der Halle genauso einschließt wie die Arbeit als Trainer. Nun freue ich mich darauf, meine Erfahrungen weiterzugeben und mich zusammen mit den Kids weiterzuentwickeln.“

Hiermit also ein herzliches Willkommen an Marco und ein gutes Gelingen als Stützpunkttrainer!

Karolinenstraße 12 86150Augsburg Tel.082150224-0 augsburg@pustet.de

Nachträglich zum 70. Geburtstag von Kurt Landes!

Wanderführer, Leiter der Bergsteigerabteilung, Redakteur des legendären Mitteilungsblattes und seit 2017 Abteilungsleiter der Senioren: Ohne dich, lieber Kurt, wäre die Seniorenabteilung heute nicht so ein bedeutendes Aushängeschild unserer Sektion. Du hast sie durch deine große Bergsteigererfahrung, deine Begeisterung für gemeinschaftliche Berg- und Wandererlebnisse und deine Liebe zu den Bergen zu einer erfolgreichen und beliebten Abteilung gemacht. Deine Leistung, dein jahrelanges Engagement für unsere Sektion verdienen Dank und Anerkennung.

Zu deinem 70. Geburtstag gratulieren wir nachträglich ganz herzlich. Wir wünschen dir gute Gesundheit und noch viele schöne Wander- und Bergerlebnisse.

Margrit Schönberg

Neue „Bufdis“ in der Kletterhalle von Sara Resech und Annika Cramer

Wir haben beide dieses Jahr unser Abitur gemacht und möchten erstmal nach der Schulzeit neue Erfahrungen sammeln, bevor es dann ins Studium geht. Deshalb haben wir uns für einen Bundesfreiwilligendienst im Kletterzentrum Augsburg entschieden. Hier möchten wir uns kurz vorstellen:

Ich bin Sara, 19 Jahre alt und wurde in München geboren. Ich bin ein sehr kreativer, organisationsfreudiger und o ener Mensch. Deswegen komme ich gut mit anderen zurecht. Ich freue mich auf das bevorstehende Jahr, in dem ich sicher viele neue Erfahrungen machen kann. Meine Hobbies sind sehr vielfältig, aber besonders liebe ich sportliche Aktivitäten sowie Draußensein, Kochen/ Backen, Lesen und Zeichnen.

Mein Name ist Annika und ich bin ebenfalls 19 Jahre alt. Ich würde mich als ehrlichen und aufgeschlossenen Menschen beschreiben. Besonders im sportlichen Bereich bin ich ehrgeizig und zielstrebig, aber hier manchmal zu selbstkritisch. Ich gehe leidenschaftlich gern zum Klettern, was euch sicher nicht überraschen wird. Sofern ich Zeit habe, bin ich in der Halle. Daraus können dann auch schnell einmal sieben Tage in der Woche werden!

Sara Resech

Annika Cramer

NUK-Exkursion Augsburger Müllberg

von Jochen Cantner

Seit kurzem gibt es in unserer DAV- Sektion Augsburg das neue Format der „NUK-Exkursionen“. Dies sind Führungstouren, bei denen der natur-/ umwelt-/kulturfachliche Aspekt im Fokus steht. Destinationen sind Nah- und Fernziele. Die Debütveranstaltung fand Anfang September statt und hatte den „Augsburger Müllberg“ (512 m) bei Gersthofen zum Ziel. Da- bei handelt es sich um die ehemalige Deponie Augsburg-Nord, deren Betrieb bereits vor Jahren weitgehend eingestellt wurde und die sich nun in der sogenannten Nachsorge- und Renaturierungsphase bendet.

Corona-konformes Gipfelglück auf dem Augsburger Müllberg. Foto: Dr. Martin Müller

Die Exkursion wurde mit dem nötigen zeitlichen Vorlauf auf der DAV-Home- page ausgeschrieben und war sehr bald ausgebucht. Rund 30 Teilnehmer*innen genossen sodann bei schönstem Wetter die Führung und fachlichen Informationen seitens des Deponieleiters Lukas Arndt vom Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg (AWS). Diskussionssto boten zudem unser Abfallverhalten, die Wege der modernen Entsorgung und die Möglichkeiten der Abfallvermeidung und -verminderung.

Abschließend gab es Gelegenheit für einen schönen Rundumblick vom Gipfelkreuz aus, verbunden mit einem sportlich-üssigen Sundowner!

Stadtradeln 2020 – Team „DAV Sektion Augsburg“ auf Rang 8

von Ernst Kundinger

Das Stadtradeln geht 2020 auf Rekordkurs: In Augsburg radelten 3.770 Aktive insgesamt 899.976 km, was einer CO2- Vermeidung von 132 Tonnen entspricht. Gegenüber 2019 ist das eine Steigerung von knapp 230.000 km oder 34 Prozent. Radfahren hat durch die Diskussion über den Klimawandel und Corona oensichtlich einen enormen Schub bekommen.

An der Aktion vom 4. bis zum 24. Juli beteiligten sich auch 72 Radfahrer*innen der DAV-Sektion Augsburg. Ihnen sei dafür ausdrücklich gedankt! Mit 23.124 km kamen sie unter die ersten zehn Teams und erreichten Rang 8. Verglichen mit 11.405 Kilometern und Rang 16 im Jahr 2019 ist das eine respektable Steigerung. Hier die DAV-Erstplatzierten: Wolfgang Immler (1. Platz mit 1.208 km), Sonja und Herr Schlump (2. Platz mit 1.014 km) sowie Beate und Lothar Bohn (3. Platz mit 900 km).

Dennoch stellt sich die Frage, warum nur 0,5 Prozent der ca. 16.000 Sektionsmitglieder am Stadtradeln teilnahmen, für das auf der Sektionshomepage, im alpenblick und über die E-Mail-Vertei- ler der Abteilungen geworben wurde. Einige scheiterten oensichtlich technisch an der Registrierung. War bei den Anderen Trägheit der Grund für die Nicht-Teilnahme, ist mehr Motivierung nötig? Oder wird Sinn und Zweck am Mitmachen angezweifelt?

Corona-Shutdown, Klimaveränderungen, Dieselabgasskandal, Feinstaub und vom Autoverkehr verstopfte Städte führen immer mehr Mitbürgern vor Augen: Das Fahrrad ist für Kurzstrecken ein ideales Fortbewegungsmittel – exibel, gesund, preiswert, umweltfreundlich und sicher, wenn Infrastruktur und Förderung durch die Politik stimmen. Aus diesen Gründen ist die Beteiligung am Stadtradeln so wichtig: In vielen Kommunen stehen die Zeichen zwar auf Förderung des Radverkehrs für mehr Klimaschutz und lebenswerten öentlichen Raum, doch viele geplante Maßnahmen drohen in Zeiten von Corona an fehlenden Finanzmitteln zu scheitern. Deshalb hilft es den Gemeinden, wenn Radler*innen Flagge zeigen. Stadtradeln ist ein öentliches Bekenntnis derer, die die Verkehrswende unterstützen wollen. Und insbesondere für DAV-Mitglieder heißt Mitmachen beim Stadtradeln, die Umweltziele nicht nur in den Bergen, sondern auch am Wohnort umzusetzen.

» Weitere Infos unter: https://www.stadtradeln.de/augsburg/

Dank an Robbi Ruisinger

Lieber Robbi, bereits im alpenblick 3-2019 war zu lesen, dass du mehr als 60 Jahre unserer Sektion angehörst, den größten Teil davon als Fachübungsleiter. Jetzt gilt es, dir zu danken: für deine unzähligen Touren, die du geführt hast, für die vielen Kurse, die du geleitet hast!

Foto: Axel Peter

Der Grundkurs Skibergsteigen auf der Heidelberger Hütte Anfang März war dein letzter alpiner Kurs für unsere Sektion (Bericht im nächsten alpenblick). Damit geht nun eine Ära zu Ende! Nein, nicht ganz: Wir sind froh, dass du mit und für uns auch in Zukunft Touren organisierst und uns weiterhin mit deiner Leidenschaft für den Bergsport inzierst. Wir danken dir für dein besonderes Engagement für die Sektion und wünschen dir noch viele tolle Bergerlebnisse!

Helmut Schmidt

Mehr Platz für die Sonne – die Solaro ensive Augsburg feiert Geburtstag!

von Jochen Cantner

Seit vergangenem Jahr ist unsere DAV-Sektion Partner des „Klimadialogs“ der Stadt Augsburg. Dieser Dialog umfasst Energiewendeveranstaltungen, Expertendialoge und Klimakonferenzen. Daneben gibt es die „Solaro ensive Augsburg“, deren Aushängeschild kostenfreie mit Photovoltaik auf dem Dach bereits gut ausgerüstet. Angedacht wird derzeit eine Erweiterung der Anlage. Das Umweltamt der Stadt Augsburg unterstützt überdies interessierte Bürger*innen durch ein umfangreiches Beratungsangebot, besonders durch eine kostenfreie und unabhängige 60-minütige Beratung vor Ort am jeweiligen Gebäude im Augsburger Stadtgebiet. Das ist einer der Bausteine, um das Augsburger Klimaschutzziel –nämlich die Treibim Vergleich zu 1990 zu senken – zu

Vor-Ort-Beratungen für Hauseigentümer sind, und welche nun ihren ersten Geburtstag feiern darf.

Symbolbild Solar. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Die im Sommer 2019 gestartete Solaro ensive Augsburg steuert auf ihre 52. Vor-Ort-Beratung zu. Dazu passend wurde unlängst auf Bundesebene der sogenannte „52-GW-Deckel“, d. h. bis zu einer deutschlandweit installierten Photovoltaik-Gesamtleistung von 52 Gigawatt, aus dem Weg geräumt. Damit ist die Einspeisevergütung für künftig installierte PhotovoltaikAnlagen gesichert und Gebäudeeigentümer haben Planungssicherheit für den Weg zum klimafreundlichen, verlässlichen und kostengünstigen Strom vom eigenen Dach.

Hier ist die DAV-Sektion Augsburg mit gutem Beispiel vorangegangen, ist doch das DAV-Kletterzentrum hausgasemissionen bis 2030 um 50 % eine Begrenzung der Solarförderung

erreichen.

Neu im Programm der Solaro ensive sind informative und unterhaltsame Veranstaltungen.

Nähere Informationen nden sich unter: https://www.augsburg.de/ solaro ensive

Neues in der Bücherei

von Ursula Ertl

Neue Kletterführer • Allgäu, Pasold, Achim (4/14 KL)* • Berchtesgaden, Brüderl, Josef /

Kühberger, Rudi (16/02 KL) • Bayerische Alpen, Bd. 1, Stadler,

Markus (8/09 KL)

Wanderführer • Rother: Rumänien Ostkarpaten,

Valenas, Liviu (85/23)

Karten / Österreich • BLUDENZ, NL 32-02-30 West,

ÖK25V 1230-West (3/ÖLK 1230a) • SCHRUNS, NL 32-02-30 Ost,

ÖK25V 1230-Ost (3/ÖLK 1230b)

Zum Schmökern • Huber, Alexander, Free Solo (H83) • Ricardo Cassin, Erster am Seil (C02)

» Die aktuellen Neuerscheinungen mit Cover sind unter htpps://www.davaugsburg.de/buecherei zu nden.

* In Klammern steht jeweils die Signatur, so dass das gewünschte Buch leicht gefunden werden kann.

Platz für die Sonne?

augsburg.de/solaroffensive

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