alpenblick, Ausgabe 4/2020

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alpenblick

69. Jahrg. Ausgabe 4/2020

Mitgliedermagazin des DAV-Augsburg & Friedberg

Architektur Architektur

in den Alpen in den Alpen

Skilanglauf im Bayerischen Wald

Schneeschuhtouren der Bergsteiger

Winterkombi der Seniorengruppe


FĂźr Sporterlebnisse in der Region begeistern? Mit LEW geht das Mehr entdecken auf lew.de


Inhalt

Impressum

Vorwort

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Der alpenblick ist das offizielle Mitteilungsblatt der Sektionen Augsburg und Friedberg im Deutschen Alpenverein e.V. ISSN 2625-3291 Auflage: 12.000 Exemplare

Gastkommentar

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Herausgeber: DAV-Sektion Augsburg e.V. Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg Telefon: 08 21/ 51 67 80 E-Mail: sektion@dav-augsburg.de Internet: www.dav-augsburg.de Facebook: www.fb.com/DAVSektionAugsburg 1. Vorsitzender: Dr. Thomas John 2. Vorsitzende (kommissarisch): Alina Dajnowicz Redaktioneller Inhalt, verantwortlich i.S.d. Pressegesetzes: Julia Winterstein (kommissarische Schriftführerin) Redaktion: redaktion@dav-augsburg.de Redaktionsleitung: Dr. Bernd und Gabi Wißner

Titelthema Architektur in den Alpen

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Aus dem Vorstand Klimaschutz – Teil 1: Ergebnisse der Online-Umfrage Klimaschutz – Teil 2: Politisches Engagement

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Natur / Umwelt / Kultur

Das DAV Klimaschutzkonzept 14 Was blüht denn da? 17 Umweltfreundlich in die Berge: Gipfelsammeln am Sonnenkopfgrat 18

Gestaltung und Herstellung: Wißner-Verlag GmbH & Co. KG, Augsburg Druck: Druckerei Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Sektion Friedberg

Anzeigenmanagement: Ursula Ertl, anzeigen@dav-augsburg.de

Aus dem Vorstand

Öffnungszeiten von Servicestelle und Materialverleih in Augsburg: Montag 16–18 Uhr, Donnerstag 16–19 Uhr, Mittwoch und Freitag 9–13 Uhr Die Bücherei ist donnerstags von 17–19 Uhr für Mitglieder geöffnet. Für die Sektion Friedberg: Geschäftsstelle Herrgottsruhstr. 2, 86316 Friedberg, www.alpenverein-friedberg.de 1. Vorsitzender Richard Mayr Redaktion Friedberg: Dr. Rudolf Nägele (presse@alpenverein-friedberg.de) Alle im alpenblick enthaltenen Beiträge in Text und Abbildung sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Eine Verbreitung oder der Nachdruck – auch in Teilen – bedarf der ausdrücklichen Genehmigung durch die Redaktion. Die Artikel geben die Meinung der Autoren und nicht jene der Redaktion wieder. Einsender von Leserbriefen, Manuskripten und sonstigen Schriftwerken erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden. Die Texte können ggf. gekürzt werden. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen sowie kein Anspruch auf Rücksendung. Alle Angaben ohne Gewähr. Kostenloses Mitgliedermagazin, Verkauf verboten. Wir verwenden den Genderstern, um alle Menschen anzusprechen. Mit dem * möchten wir auch Personen gerecht werden, die sich in den Kategorien weiblich oder männlich nicht wiederfinden. Foto Titelseite: Jochen Jankowksy Gedruckt auf MultiArt Silk, FSC®

Aus dem LLZ Wettkampf-September im LLZ

Tipps zu Sicherheit & Ausrüstung

Grußwort Die Sanierung der neuen Geschäftsstelle ist abgeschlossen

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Sprich Fehler an!

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Kurz berichtet

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Hütten & Wege Unsere Hütten im Sommer 2020

49 52 54 56 58 58 59 60 61 62

JDAV Senioren Ausbildung MTB Die ParaVertikalen Leistungssport Sportklettern JUB Unterwegsgruppe AugsburgAlpin

Aus der Geschäftsstelle

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Jubilare / Geburtstage Mitteilungen zum Jahresbeitrag / Toten-Gedenken

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Wintersportprogramm

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Reportage Sehnsuchtsort Alpen – Am Ziel der Träume?

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Engagement im Ehrenamt Ein Appell an die weibliche Führungskraft

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Aus der Geschäftsstelle

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Termine

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Tourenprogramm

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Vortragstipps

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Aus den Abteilungen Ski Bergsteiger Fitness

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Hütten Unserem Verein gehört ein eigenes Ferienhaus Unser neues Unterkunftshaus stellt sich vor Strom von der Sonne

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Kurz gemeldet

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Vorankündigungen

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Termine / Kontakte

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21.10.2020 09:24:06


Foto: Privat

Vorwort

DAV als Bergsport- und Naturschutzverband

Liebe Leser*innen, das Jahr neigt sich dem Ende zu, normalerweise stellt sich jetzt langsam die Vorfreude auf die ruhigen Tage und dann auf einen weißen Winter ein. Heuer ist Vieles etwas anders, heuer ist der Herbst, wohl auch der Winter geprägt durch die Unsicherheit und Besorgnis hinsichtlich Corona. In diesem Jahr mussten wir viele vermeintliche Gewissheiten ablegen und uns privat, im Alltag und in der Arbeit neu zurechtfinden. Dieses Jahr wird uns in Erinnerung bleiben. Ich hoffe, dass es uns gelingt, die Auswirkungen und Einschränkungen in die Zukunft zu projizieren in Bezug auf ein weitaus größeres Thema, das in diesem Heft ebenfalls seinen Stellenwert bekommen hat, den Klimawandel. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie jetzt kritisch die Stirn runzeln und denken: Schon wieder – wir sind doch Bergsportler*innen! Wo bleibt denn die Freude an Berg und Natur, wenn jeder Schritt nach draußen beargwöhnt, schlimmstenfalls sogar reglementiert wird? Das Wort Flugscham war letztes Jahr in aller Munde. Wird es bald abgelöst durch Bergscham? Der DAV als Bergsport- und Naturschutzverband steht immer noch für Bergsport in all seinen Facetten, nur nicht zu Lasten von Natur, Umwelt und Klima. Bergsport darf keinen Schaden anrichten, der ökologische Fußabdruck muss minimiert werden. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Lebensfreude und soziales Miteinander einen hohen Stellenwert besitzen, dass wir gegenüber denen verpflichtet sind, die ihr ganzes Leben im Vertrauen auf

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Tourismus aufgebaut haben. Wie so oft im Leben, sind die einfachen Lösungen auf komplexe Herausforderungen eben zu einfach. Daher ist für die angestrebte Klimaneutralität ein vernünftiger Mix aus verschiedenen CO2-Einsparungsmaßnahmen die richtige Lösung. Mit den Ergebnissen der Online-Umfrage haben Sie uns dazu einen klaren Auftrag erteilt, wir kommen dem nach. Vielen Dank für Ihr Mitmachen! Dank der Umfrage waren wir wenigstens online in einer Art Dialog, wenn schon viele Begegnungen dieses Jahr ausfallen mussten. Das Digitale kann aber ein richtiges Treffen nicht ersetzen. Wir wollten daher in einem vierten Anlauf die Mitgliederversammlung am 9. November durchführen und hatten alles dazu vorbereitet. Die erneut abgedruckte Tagesordnung auf Seite 13 zeugt vom Versuch. Da die Corona-Fallzahlen aber Mitte Oktober wieder nach oben geschnellt sind, der Inzidenzwert der Stadt Augsburg am 17.10. bei 94,3 lag, haben wir uns im Vorstand per Umlaufbeschluss am 19.10. entschieden, die Versammlung nicht durchzuführen und auf die reguläre im Jahr 2021 zu hoffen. Ich baue auf Ihr Verständnis und Vertrauen, dass wir im Vorstand trotz allem eine gute Arbeit machen. Wir werden Sie 2021 rechtzeitig informieren, wann die Mitgliederversammlung stattfinden kann. Bis dahin können wir derzeit bestehende Unklarheiten beseitigen, ob wir ggf. die Versammlung auch rein online oder in einer Mischform rechtssicher durchführen können. Aktu-

ell rät der Bundesverband davon ab. Sie finden die jeweils neuesten Informationen auch auf unserer Homepage: www.dav-augsburg.de. Noch eine Mitteilung aus dem Vorstand: Hier gab es einen weiteren Wechsel, da Philipp Mascha aus beruflichen und privaten Gründen sehr zu unserem Bedauern sein Amt als Jugendvertreter aufgeben musste. Uli Stöffelmair übernimmt diese Funktion nun kommissarisch bis zu den Wahlen. Zurück zum Bergsport. Unser Winterprogramm kann sich mit einer Vielzahl attraktiver Angebote wieder sehen lassen. Wir haben Kurse, Touren und Theorieabende voller Optimismus geplant und werden, wenn die Corona-Bedingungen es nicht zulassen, auch die eine oder andere Absage ertragen. Die Zeit läuft für uns, die Vorfreude auf schöne Bergerlebnisse sollten wir uns daher nicht nehmen lassen. Die Freude auf Weihnachten erst recht nicht. Ich wünsche Ihnen / Euch allen schöne Feiertage, einen guten Jahreswechsel und ein besseres neues Jahr als es 2020 war.

Thomas John, 1. Vorsitzender

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Foto: Privat

Gastkommentar

Hütten: Infrastruktur in den Alpen erhalten – und dabei die Umwelt schonen

Die Sektionen des DAV betreiben 323 allgemein zugängliche Hütten, davon 201 der Kategorie I. Das sind Stützpunkte für Bergsportbegeisterte, die in der Regel mindestens eine Stunde Zustieg erfordern. Ein großer Teil der Hütten liegt in Natur- und Nationalparks oder Naturschutzgebieten. Zu den wichtigsten Aufgaben des DAV zählen deshalb die umweltschonende Modernisierung und der ökologische Betrieb hochalpiner Unterkünfte. Beim Bau und der Sanierung von Hütten ist der Brückenschlag zwischen dem Schutz der Natur und den Interessen der Bergsportler*innen eine große Herausforderung. Der Deutsche Alpenverein ist davon überzeugt, dass man im Hochgebirge so einfach wie nur irgend möglich bauen sollte. Je einfacher ein Gebäude aufgebaut ist, desto weniger anfällig ist es für Fehler und Fehlfunktionen. Darauf ist man beim Betrieb einer Hütte angewiesen, denn es kann nicht schnell ein Techniker vorbeikommen, um etwas zu reparieren. Wir sind bestrebt, übertriebenen Komfort in Hütten zu vermeiden. Moderne Technik ist jedoch auf jeder Hütte erforderlich. Wir achten sehr darauf, dass für die jeweiligen Erfordernisse möglichst unkomplizierte technische Lösungen zur Anwendung kommen. Auch Umweltverträglichkeit ist gefragt. Neben dem Bauwerk selbst müssen bei Hüttenbauprojekten weitere Punkte beachtet werden: die Wasserversorgung, die Abwasserentsorgung und natürlich die Energieversorgung. Das knappste Gut für Hütten ist Wasser. Hier sind wir oft auf Schmelz-

wasser aus Schnee sowie auf Regenwasser angewiesen. Über verschiedene Schritte wird es gesammelt, gelagert, zu Trinkwasser aufbereitet, als solches gespeichert und zur Verfügung gestellt. Für diese Schritte wird Strom benötigt. Bei der Energieversorgung sind zwei Punkte zu berücksichtigen: eine geringe CO2-Emission und keine Verwendung wassergefährdender Energieträger. Am besten wäre natürlich eine vollständig autarke Selbstversorgung unserer Hütten. Mit Sonnenenergie allein wird dies jedoch schwierig, mit Wasserkraft ist dies auf einigen Hütten, die an einem geeigneten Wasserlauf liegen, schon möglich. Ökologische Technik und Materialien Zum Einsatz kommen: p Photovoltaikanlagen und Kleinwasserkraftanlagen zur Stromerzeugung p rapsölbetriebene Blockheizkraftwerke, damit werden bereits über 60 Hütten versorgt. Rapsöl hat zusätzlich den Vorteil, dass es in Kanistern transportiert werden kann und über die Materialseilbahn bequem zur Hütte gelangt. Es wird bei niedrigen Temperaturen zwar fest, doch die Technik ist so ausgereift, dass der Betrieb auch im Winter sichergestellt ist. p Scheitholzkessel oder Pelletöfen, ebenfalls zur Wärmeerzeugung p biologische Kleinkläranlagen zur Abwasserreinigung sowie p viele weitere innovative und umweltfreundliche Techniken zur Ver- und Entsorgung.

Um dies zu erreichen, unterstützt der DAV weitreichende Forschungsprojekte in enger Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie z. B. dem Technologie- und Förderzentrum TFZ, Straubing. Auch die verwendeten Materialien müssen ökologisch verträglich, langlebig und am besten leicht transportierbar sein. Materialien, die bei der Herstellung oder Entsorgung problematisch sind, wie z. B. Aluminium, PVC etc., sollten weitgehend vermieden werden. Im erdberührten Bereich wird man üblicherweise nicht um Stahlbeton herumkommen. Darüber werden dann die Gebäude meist aus vorgefertigten Holzelementen errichtet, die überwiegend aus Brettsperrholz bestehen. Grundsätzlich versuchen wir, bestehende Hütten zu erhalten. Nur wo dies technisch oder wirtschaftlich weder möglich noch sinnvoll ist, kommt ein Ersatzbau in Frage. Dies war beim Neubau des Waltenbergerhauses der Fall, das auf dem Cover abgebildet ist. Die Hütte im Allgäu wurde mit dem DAVUmweltgütesiegel ausgezeichnet. Der Einsatz neuester Technologien sollte uns aber nicht in falscher Sicherheit wiegen. Denn bei Energie und (Ab-)Wasser gilt gleichermaßen: Sparsamer Umgang schützt die Natur! Xaver Wankerl Architekt, beim DAV zuständig für den Bereich Hüttenbau und -technik

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Architektur in den Alpen Vor einigen Monaten erschien das Buch „Hohe Häuser”. Es widmet sich den alpenländischen Gebäuden, den Architekten und den Menschen, die darin wohnen oder nur kurzzeitig hausen. Zugleich wird dem Leser aber auch bewusst, wie fragil diese Landschaft ist. Ein Buch zum Träumen, Ideensammeln, Planen und Von Bernd Wißner Nachdenken!

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Im Talschluss des berühmten Logartals (Slowenien) hängt das Ausflugslokal Eagle’s Nest unterhalb des Rinkawasserfalls an der Felswand. Foto © Wolfram Putz

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Titelthema

Aber es geht in dem Buch keineswegs nur um Wohnhäuser, wie der Untertitel: „Vom Glück, in den Bergen zu wohnen” suggeriert. Gerade durch die derzeitige Pandemie, die zu einem erheblich erhöhten Urlauberstrom in die Alpen führt, wird deutlich, dass die „Benutzung” der Berge nicht unendlich sein kann. Sollte das Buch wirklich dazu dienen, dass sich noch mehr Menschen ein Haus in naturbelassener Alpenlage bauen möchten, wäre ein scharfes Veto angebracht. Doch von den 37 vorgestellten Objekten sind nur vier private Wohnhäuser. Aber die haben es in sich! Die Alps Villa liegt in Lumezzane, Brescia, Italien. Der Architekt ist Camillo Botticini. Durch die Eingangstreppe kommt man in das U-förmige Haus, das viele Blickrichtungen ermöglicht. Ein Atrium auf der Rückseite bietet z. B. den Blick auf die Bergkette und den Wald hinter dem Haus. Zwischen sehr viel Glas und glatten Böden fühlt man sich wie in einem modernen Museum: die Bilder sind die Fenster mit Aussicht. Für Kinder und Haustiere ist dieser Wohnstil wahrscheinlich weniger geeignet. Das Felsenhaus im Vinschgau wird wohl von dem bekanntesten Alpinisten unserer Zeit bewohnt: Reinhold Messner. Zur Planung des Hauses arbeitete Messner mit dem Architekten Werner Tscholl zusammen, mit dem er auch schon das Mountain Museum bei Bozen realisiert hatte. Unterhalb der Burg Juval, an einer landwirtschaftlich unnutzbaren Stelle, wurde in den Gneis des Berges ein Hohlraum geschnitten. Mehrere viereckige in den Felsen gehauene Gucklöcher (siehe Spiegelung) bieten fantastische Ausblicke über das Etschtal. Das Dach des Hauses ist aus Beton gegossen, dem der Bohrstaub von der Felsfräsung hinzugefügt wurde. Somit erhielt er die gleiche Farbe wie die Umgebung. In den Innenräumen wurde die gesamte Betonstruktur mit einer Holzverkleidung versehen und farblich an die Felswände angepasst.

Foto© René Riller

Foto © Eugenie Pons

Eine kurze Notiz in der Tageszeitung hatte mich neugierig gemacht. Dort wurde in wenigen Zeilen ein Buch vorgestellt, das mich inhaltlich als Verleger, Autor von Bildbänden und Bergfreund interessierte. Es handelte von außergewöhnlichen Bauwerken in den Alpen. Ich besorgte mir das Buch und war überrascht von der Vielzahl und Verschiedenheit der beschriebenen Gebäude. Jedes Objekt ist aus mehreren Blickwinkeln fotografiert. Zusätzlich fließen weniger bekannte Facetten aus dem Alpenländischen mit ein.

Alps Villa, Lumezzane, Brescia, Italien

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Felsenhaus, Vinschgau, Südtirol

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Foto © René Riller

Titelthema

Haus 22, Vinschgau, Morter, Südtirol

Der denkmalgeschützte Felderhof oberhalb von Villanders, mit steinbeschwerten Holzschindeln und einer Scheune mit Strohdach, wurde raffiniert modernisiert. Ein Schreiner aus dem Ort kaufte ihn und entwickelte einige Jahre später zusammen mit dem Bozener Architekten Pavol Mikolajcak einen kühnen Plan. Ein modernes Wohnhaus wurde unterirdisch an das alte Haus angebaut. Die Wände dieses Raumes wurden in der gleichen dunklen Holzfarbe wie in der alten Wohnstube ausgestattet, so dass die beiden Räume stilvoll ineinander übergehen. Lediglich zwei Oberlichter in der Grasnarbe der Kuhweide weisen von außen auf die Räumlichkeiten hin.

Foto © Oskar Da Riz

Das Haus 22 ist ebenfalls von Werner Tscholl. Diesmal hat er sich, am Eingang des Martelltals, sein eigenes Nest gebaut. Das Haus steht wie ein Pilz auf einem schmalen Sockel, die weißen Dach- und Bodenplatten scheinen zu schweben. Die Wohnräume sind rundherum nur mit Glaswänden ausgestattet, die einen 360-Grad-Ausblick ermöglichen. Dadurch kann aber auch aus jeder Richtung hineingeschaut werden. Das stört den Hausherrn jedoch nicht. Innen ist gleichfalls alles in Weiß gehalten – im Kontrast zur traditionellen alpinen Stubenausstattung. Das Haus ist großartig, doch viele solcher Gebäude würden die Alpenlandschaft sicher zerstören.

Der denkmalgeschützte Felderhof (links im Bild) und die moderne Erweiterung, Villanders, Südtirol

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Foto © Francesco Mattuzzi

Titelthema

Biwak Gervasutti, Mont-Blanc-Massiv, Courmayeur, Italien

Das Biwak Gervasutti in 2.835 m Höhe ist wohl einer der spektakulärsten Bauten und steht auf der italienischen Seite der Grandes Jorasses im Mont-Blanc-Massiv. Die Felswände darüber gehören zu den gefährlichsten Kletterpartien. Zwei Vorgängerbiwaks mussten wegen Verschleiß durch die Wetterbedingungen schon ausgetauscht werden. Die jetzige Version ist technologisch auf dem neuesten Stand: Solarstrom, Telekommunikation und Isolierung.

Foto © Ora ïto Studios

Foto © Giuseppe Ghedina

Eine Biwakschachtel mit einfachen Metallwänden kann hier nicht mithalten. Selbst die Verankerung im Fels ist umwelttechnisch aktuell. Im Winter kann schon mal der hintere Teil komplett im Schnee versteckt sein. Dann schaut nur noch das rote Strickmuster eines Bergsteigerpullovers heraus. Dort in der überhängenden Vorderfront ist ein rundes, vollflächiges Fenster eingebaut, von dem man einen grandiosen Ausblick auf die umliegende Bergwelt hat.

Flying Nest Hotel Avoriaz, Avoriaz, Haute-Savoie, Frankreich

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Starlightroom, Col di Gallina, Dolomiten, Südtirol

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Foto © Payer-Hütte

Titelthema

Julius-Payer-Hütte, Sulden am Ortler, Südtirol

Foto © Olivier Maire

Die drei Gebäude unten sind ausschließlich für touristische Zwecke entwickelt worden. Das Flying Nest Hotel passt sich der jeweiligen saisonalen Anforderung an. Die Hotelkette verwendet umgebaute Schiffscontainer, die so mit Holz verkleidet werden, dass sie von außen zu den alpenländischen Gebäuden passen. Nach dem Saisonende können sie vom Atlantikstrand ins Gebirge verfrachtet werden, wo sich dann die Wanderer im Herbst und anschließend die Wintersportler daran erfreuen. Eine interessante Idee! Ob die Transportemissionen einkalkuliert sind, wird nicht erwähnt. Die Ideen werden verrückter und die Ansprüche mancher Touristen sind ohne Ende. Der winzige Starlightroom beim Refugio Col Callina gestattet dem Gast, vor dem Einschlafen das unglaublich schöne Bild des Sternenhimmels zu genießen. Hoffentlich kommt kein Gewitter!

Anako Lodge, La Forclaz, Wallis

Architekt Oliver Chefeaux entdeckte beim Paragliding fast zerfallene Almhütten, die er aufkaufte und zu dem Ferienhausensemble Anako Lodge umbaute. Dadurch konnten sie vor dem Verfall gerettet werden. Die Glasfronten sind das Einzige, was von der Modernisierung zu sehen ist. Zu guter Letzt wollen wir uns noch den Häusern in den Bergen zuwenden, die uns am geläufigsten sind, den Berghütten. Ein besonderes Exemplar steht unterhalb des Ortlers auf 3.000 m Höhe: die Julius-Payer-Hütte, die schon im 1. Weltkrieg Stützpunkt der kaiserlich-königlichen Armee war. Heute ist die Hütte ein wichtiger Anlaufpunkt für die vielen Bergsteiger*innen, die es über die Normalroute zum Ortlergipfel zieht. Nach der Übernachtung können sie ausgeruht am nächsten Tag den Gipfel besteigen. Wer allerdings die Höhe nicht gewöhnt ist, wird nicht gut schlafen, weil der Körper den niedrigen Luftdruck durch schnelleren Herzschlag zu kompensieren versucht. Aber vielleicht ist es auch die Aufregung über die bevorstehende Gipfeltour. Jedenfalls heißt es, vor Sonnenaufgang aufstehen und mit Stirnlampe den Aufstieg zu beginnen. Als Bergführer steht Toni Stocker seit Jahrzehnten zur Verfügung. Ihm ist im Buch ein eigenes Kapitel gewidmet. Das Panoramafoto oben zeigt die Hütte vom Ortler herab in Richtung Norden. Direkt über dem linken Gipfel ist der Reschenstausee zu erkennen. Links die Schweizer Bergkette, rechts die österreichische. Aus © Hohe Häuser – Vom Glück, in den Bergen zu wohnen – Maria Seifert, Wolfram Putz, Peter Feierabend, erschienen bei teNeues, € 40, www.teneues.com. Sehr empfehlenswert!

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Aus dem Vorstand

Klimaschutz – Teil 1 Ergebnisse der Online-Umfrage von Alina Dajnowicz, Julia Winterstein und Thomas John

Sie wissen, wie das ist, wenn man offene Türen einrennt? Wir fühlten uns so, als wir die Ergebnisse der im Juli gestarteten Online-Umfrage zum Klimaschutz ausgewertet haben. Erstmal herzlichen Dank für Ihre Teilnahme! Wir haben 9.111 Mitglieder per E-Mail erreicht, davon haben 1.666 den Fragebogen ausgefüllt, also über 18 Prozent, was für eine Umfrage ein sensationelles Ergebnis darstellt. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Zustimmung zum Klimaschutz und zu den vorgeschlagenen Maßnahmen der Sektion mit ca. 90 Prozent überwältigend ist. Beim Thema „Kompensation“ hat die Bereitschaft, den CO2-Ausstoß auszugleichen, in etwa die gleiche Größenordnung. Bei Fahrten und Kursen wären die meisten Mitglieder bereit, einen Euro mehr pro Teilnahme zu bezahlen. Daneben haben sehr viele Teilnehmer*innen weitere Ideen zum Vermeiden, Reduzieren und Kompensieren beigesteuert.

Begleitend dazu Artikel im alpenblick, Theorie-Abende zum Thema, Exkursionen sowie besondere Touren mit Natur- und Umweltschutz-Aspekten. Wir achten aus Überzeugung auf Natur, Umwelt und Klima und können damit unseren politischen Forderungen glaubwürdig Nachdruck verleihen. Auch wenn uns bewusst ist, dass selbst eine komplette Aufgabe des Bergsports aller 1,35 Mio. DAV-Mitglieder die CO2-Bilanz Deutschlands nach eigener Berechnung gerade mal um ein bis zwei Promille verbessern würde, handeln wir als Vorbilder. Wir zeigen, wie Klimaschutz im Alltag gelebt werden kann, vor allem, um für das Thema zu sensibilisieren. Die Ergebnisse im Einzelnen Die Tabellen zeigen die wesentlichen Ergebnisse der Umfrage. 1. Anteil der Geschlechter an der Umfrage

Unsere Aktionsfelder in Sachen Klima Zum Klimaschutz können wir auf zwei Aktionsfeldern etwas beitragen, die sich maßgeblich unterscheiden. Das ganz große Rad lässt sich nur auf politischer Ebene drehen. Da treten wir als Naturschutzverband auf. In der Politik werden die Rahmenbedingungen beschlossen, die unser Zusammenleben, die benötigte Infrastruktur sowie die Ausrichtung von Forschung, Entwicklung und Produktion organisieren. In diesem Bereich können wir nur fordern, das aber mit Nachdruck im Verbund mit anderen. Den Bergsportverband leben wir innerhalb der Sektion. Hier gilt es, Sie – also alle 16.500 Mitglieder – zu überzeugen, in ihrem Alltag und beim Bergsport natur- und umweltfreundlich zu handeln. Unser Ansatz hierzu sind Informationen und Veranstaltungen. Auf alle von uns aktiv zu verantwortenden Kurse und Fahrten sowie den Betrieb unserer Gebäude nehmen wir direkt Einfluss. Aus den Umfrage-Ergebnissen haben wir in einem Workshop im Oktober die sinnvollen Maßnahmen abgeleitet und werden sie ab 2021 umsetzen. Darüber werden wir dann in den nächsten Heften berichten. Die Sektion handelt Andere reden und spielen auf Zeit, wir tun etwas: Verabschiedung von Leitlinien zum Umweltschutz im September 2019, erster Klima-Workshop im November 2019, Unterstützung der Klimaresolution des Bundesverbandes auf der Hauptversammlung 2019, Mitarbeit am Klimaschutzkonzept des Bundesverbandes, Online-Umfrage zu Klimaschutzmaßnahmen im Sommer 2020, Beschluss eines Positionspapiers zur CO2-Neutralität der Sektion ab 2021.

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Frau

38 %

Mann

61 %

Divers

1 %

>> Der Anteil entspricht etwa dem unserer Mitglieder. 2. Altersverteilung der Teilnehmer*innen Alter bis 20

1 %

Alter 20–29

15 %

Alter 30–39

27 %

Alter 40–49

20 %

Alter 50–59

23 %

Alter 60–69

9 %

Alter ab 70

5 %

>> Die Altersverteilung zeigt, dass sich alle Altersgruppen angesprochen fühlten. 3. Wie viele Tage pro Jahr betreiben Sie Bergsport (inkl. Hallenklettern) Gar nicht

2 %

Bis zu 10 Tage

27 %

11 bis 20 Tage

34 %

21 bis 40 Tage

19 %

Über 40 Tage

18 %

>> Die Anzahl bergsportlicher Aktivitäten pro Jahr zeigt, dass wir ein aktiver Verein sind.

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Aus dem Vorstand

4. Welche Sportart betreiben Sie? Wandern

93 %

Bergsteigen

65 %

Klettersteige

41 %

Freiwilliges Tempolimit von 120 km/h 68 % bei der Anreise

Skibergsteigen 23 % Skilanglauf

18 %

Ski alpin

41 %

Hallenklettern

40 %

Felsklettern

24 %

7. Welche Ideen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beim Bergsport halten Sie für geeignet?

Fahrgemeinschaften 93 % bilden Fahrten mit (Klein-) 69 % Bussen organisieren Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

78 %

>> Wenig überraschend ist die Dominanz des Wanderns, auch alle anderen Bergsportarten sind gut vertreten.

Zwei Tage statt zweimal einen Tag verreisen

70 %

5. Wie wichtig ist Ihnen Klimaschutz?

Auf Hütten vegetarisch essen

44 %

Mountainbiken 37 %

Sehr wichtig

53 %

Wichtig

44 %

Ist mir egal

1 %

Nicht wichtig

2 %

Weiß nicht

0 %

Heizung, Lüftungsanlagen drosseln 44 % (Hütten, Kletterhalle) >> Beim CO2-Reduzieren finden Sie alle Ideen gut, die bei der Anreise den Ausstoß verkleinern.

>> Klimaschutz ist Ihnen wichtig. 6. Welche Ideen zur Vermeidung des CO2-Ausstoßes beim Bergsport halten Sie für geeignet? Zur Kletterhalle und / oder Geschäftsstelle 83 % mit dem Rad fahren Mit dem Fahrrad in die Berge fahren

19 %

Keine Benutzung von Seilbahnen und Liftanlagen

47 %

Auf Hütten nicht warm duschen

35 %

Keine BergsportReiseziele mit einer Anreise über 500 km

59 %

>> Von unseren vorgeschlagenen Maßnahmen zum CO2-Vermeiden findet das Fahrradfahren in Augsburg große Resonanz. Eine Vermeidung von Reisezielen über 500 Kilometer fand zwar großen Gefallen, uns muss aber bewusst sein, dass damit zwar im Alpenraum Ziele im Bogen Graz–Gardasee– Zermatt von Augsburg aus erreichbar sind, ein Großteil der französischen Alpen oder gar die Klettergebiete in Südfrankreich und an der Mittelmeerküste nicht mehr – von anderen Reisezielen ganz zu schweigen. Wir sind der Meinung, statt zu verzichten, kann hier das Thema Kompensation voll zum Zug kommen.

Vielleicht interessiert Sie eine kleine, von uns durchgeführte Recherche zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Ammergauer Berge sind ganz nah vor der Haustür, 17 Gipfelziele haben wir in Bezug auf eine Erreichbarkeit mit „Öffis“ untersucht. Acht (z. B. der Säuling von Hohenschwangau) sind so erreichbar, dass eine Tagestour möglich ist, sofern man zum Teil doppelt so lange Fahrzeiten im Vergleich zum PKW akzeptieren mag. Die anderen Ziele (etwa die Kreuzspitze) sind als Tagestouren nicht machbar – wohlgemerkt, Ammergauer Berge! Da sind wir schnell wieder bei unserem politischen Engagement, damit es hier mittel- und langfristig eine bessere Infrastruktur gibt. 8. Welchen Betrag wären Sie als Teilnehmer*in bereit, für eine CO2-Kompensation pro Ausbildungskurs/Sektionsfahrt zu bezahlen? 0€

9 %

0,50 €

7 %

1,00 €

84 %

9. Wären Sie auch bereit, beim Besuch unserer Hütten einen CO2-Kompensationsbeitrag zu zahlen? Ja

85 %

Nein

15 %

>> Sie tragen Kompensationsmaßnahmen mit und wären bereit, für die Anreise bei Fahrten und Kursen sowie auf Hütten pauschal eine Klimaabgabe von einem Euro zu bezahlen. Dieses Ergebnis hat uns alle sehr überrascht – vielen Dank! Es zeigt, dass es Ihnen ernst ist. alpenblick 4 | 2020

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Aus dem Vorstand

Freude am Bergsport Über Ihre zahlreichen Anregungen und Ergänzungen zu unseren Vorschlägen haben wir uns gefreut. Wir haben sie mit den Ideen, die im Rahmen einer Projektgruppe des Bundesverbandes unter dem Titel „Klimaschutzkonzept“ gesammelt wurden, abgeglichen. Alle Überlegungen hier zu präsentieren, würde den Seitenumfang sprengen. Da sie jedoch zusammen mit den Workshop-Ideen ab 2021 in unseren bergsportlichen Alltag einfließen sollen, werden wir sie als Maßnahmenliste, die gleichfalls für jede private Aktivität herangezogen werden kann, auf unserer Homepage veröffentlichen.

Bei allem aber, und jetzt springen wir ein paar Absätze zurück, sehen wir im Bergsport den gelebten Markenkern des Vereins, den es im Sinne eines effektiven Naturschutzes auszugestalten gilt. Wir reduzieren unseren ökologischen Fußabdruck und statt eines „Nicht-mehr” begreifen wir parallel zu unserem Tun den Naturschutzanspruch des Vereins als politischen Auftrag – mit einem weit größeren Hebeleffekt. Wir leben Naturschutz vor, werden unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht, fordern ein Umsteuern von Politik und Wirtschaft ein – und behalten die Freude an unserem geliebten Bergsport.

Klimaschutz – Teil 2

und Brennstoffzelle wird seit Jahrzehnten ohne sichtbare Ergebnisse geforscht, die Elektromobilität ist nicht gerade beliebt. Mit 200 kW-Dieselmotoren in dicken SUVs werden die Geschäfte gemacht und die Politik schiebt dem keinen Riegel vor, sie fördert lieber fragwürdige Hybridantriebe. Dass ein Verschlafen zukunftsträchtiger Technologien mittelfristig auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland schadet, kümmert niemanden. Die Verschleppung einer bayerischen Bahnanbindung an den Brenner-Basistunnel macht fassungslos, so kann er keine entlastende Wirkung beim Transitverkehr entfalten. Ganz allgemein wurde der öffentliche Nah- und Fernverkehr durch das Ansinnen eines Börsengangs kaputt gespart. Nicht einmal die Gipfel unserer Ammergauer Berge sind (bis auf ganz wenige) mit Bus und Bahn für eine Tagestour erreichbar (siehe oben). Systematische Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte? Fehlanzeige. Die Behinderung des Ausbaus erneuerbarer Energien ist angesichts der Klimaziele Deutschlands ein anzuprangernder Skandal. Die Abstandsregel für Windräder verhindert den weiteren Ausbau auf dem Land, das Fehlen von HochspannungsGleichstromtrassen sorgt für immense Leitungsverluste beim Stromtransport mit Wechselstrom. Zum Glück wurde die Deckelung einer Förderung von Photovoltaik-Anlagen aufgehoben. Leider haben zudem Natur- und Umweltschützer bei vielen Themen rund um einen in jedem Fall übergeordneten Klimaschutz noch Diskussionsbedarf über die richtigen Prioritäten. Viele verlieren sich im Klein-Klein oder handeln nach dem Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Der DAV muss sich konsequent gegen neue Erschließungsprojekte in den Alpen wenden und sich dabei auch selbst hinterfragen, wie er den Ansturm in den Bergen durch eigene Maßnahmen eindämmen kann. Schließlich hat der DAV die Erschließung vor 150 Jahren angezettelt. Profitmaximierung auf den Hütten ist der falsche Weg.

Politisches Engagement von Thomas John

Beim Riedberger Horn haben wir uns klar politisch positioniert. Nicht allein, sondern im Schulterschluss mit dem Bundesverband und Naturschutzverbänden. Die Klimaresolution des DAV vom letzten Herbst mit dem klaren Appell an die Politik, mehr fürs Klima zu tun, war angesichts der 1,35 Mio. DAV-Mitglieder ebenfalls ein klares Statement. Wir müssen als Gesamtverband aber noch lauter werden und fordernder drängen, denn wir innerhalb des Augsburger Vereins haben einen viel zu kleinen, aktiv beeinflussbaren Aktionsradius, um Großes beim Klimaschutz zu bewirken. Ein paar Beispiele Wenn wir politisch aktiver werden, dürfen wir uns nicht auf unser angestammtes Betätigungsgebiet, den Alpenraum allein beschränken. Der Klimawandel kennt keine Grenzen. Unsere Forderungen als Naturschutzverband müssen sich daher in Bezug auf alle klimarelevanten Themen an Bund, Land und Kommune richten. Warum fordern wir als Gesamt-DAV nicht ein Tempolimit auf den Autobahnen, allen Verhinderungsversuchen des Verkehrsministers und der Auto-Lobby zum Trotz? Deutschland ist eines der wenigen Länder, in dem Bürger freie Fahrt genießen. Machen alle anderen da etwas falsch, nur wir nicht? 2019 wurden im Verkehrssektor 1,2 Mio. Tonnen CO2 mehr als im Vorjahr ausgestoßen. Die Autoindustrie windet und sträubt sich gegen Tempolimit 120 km/h auf Autobahnen! klimafreundliche Antriebe, Foto: Wikimedia.org an Wasserstoff technologie

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Politisch vor Ort Das sind ein paar der großen Themen, die nur im Verbund Gehör finden. Unser Verein, einer der größten in Augsburg, kann und muss sich aber auch kommunal einbringen, z. B.

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Aus dem Vorstand

Brenner-Basistunnel: Baustelle. Foto: Wikimedia.org/BBT SE

Fahrräder vor der Kletterhalle. Foto: Thomas John

beim Thema Fahrradstadt Augsburg. 2012 hat sich der Stadtrat für die Förderung des Radverkehrs in Augsburg ausgesprochen. Seit 2015 ist Augsburg als fahrradfreundliche Kommune zertifiziert. Trotzdem weiß jede*r hier Radelnde, dass noch einiges im Argen liegt. Es fehlen Fahrradwege ins und im Zentrum und wenn vorhanden, sind sie zu schmal zum Überholen, zentimeterhohe Bordsteinkanten verhindern ein flüssiges Radeln, gegen haltende/parkende KFZs auf den Fahrradwegen wird kaum vorgegangen und Stellplätze mit Absperrmöglichkeit sind Mangelware – aber Dank an die Stadt für die neuen Stellplätze an der Sportanlage Süd! Die Teilnahme vieler am „Stadtradeln“ zeigt das Bedürfnis für Verbesserungen in naher Zukunft. Augsburg muss ja nicht gleich Amsterdam werden …

Passt die Politik zum Alpenverein? Ja! Wenn uns ein politisches Engagement für den Alpenverein unpassend erscheinen würde, müssten wir konsequenterweise den Naturschutz wieder aus der Satzung streichen. Den Naturschutzverband können wir nur auf der politischen Ebene effektiv ausspielen, als Bergsportverband bleibt uns das beispielgebende Vorleben. Im bergsportlichen Alltag betreiben wir unsere Passion natur-, umwelt- und klimafreundlich – und sind kein Naturschutzverband, der hin und wieder Wanderungen organisiert. Klimaschutz ist eine essentielle Angelegenheit des Gemeinwesens. Nehmen wir ihn ernst, müssen wir politisch werden.

Einladung mit der Tagesordnung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2020 Die Mitgliederversammlung findet am Montag, 9. November 2020 um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle der Alevitischen Gemeinde, Bozenerstr. 4a, 86165 Augsburg statt.

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Der Vorstand der Sektion lädt alle Mitglieder des DAV-Augsburg gemäß § 20 Abs. 1 der Satzung herzlich dazu ein, en llzahl a F a sich aktiv an der Gestaltung unserer Vereinsziele und den Wahlen zu den Vereinsgremien zu beteiligen. n r Co r o hohe n e g Tagesordnung s s we den. 2 0 m u e s a g t we r 0 2 g g mlun tig ab MitgliedsAnfahrt zur Mehrzweckhalle: Begrüßung rsa7.m Beschluss: gülErhöhung e d v n r e e d r e e i l d i g le beiträge ab 2021 it Bericht des Vorstands • ÖPNV: Die M 8. Beschluss: Positionspapier Entfernung zur Haltestelle „KlausBericht des Schatzmeisters Klimaschutz straße“ ca. 8 Min. Gehzeit (650 m); Bericht der Rechnungsprüfer Bus 23 Richtung Augsburg/Firn9. Genehmigung des HaushaltsEntlastung des Vorstands haberau voranschlags 2020 für 2019 10. Würdigungen/Ehrungen • Fahrrad: Nachwahlen Vorstand Stellplätze vor Ort verfügbar 11. Kurze Berichte aus den Abteilungen • Vorstellung Kandidat*innen 12. Sonstiges, Anregungen, • Wahl des Wahlleiters • PKW: Bekanntmachungen • Wahlen Parkplätze vor Ort vorhanden

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Das DAV Klimaschutzkonzept Ein Zwischenstand von Jochen Cantner

Vor knapp einem Jahr wurde auf der Jubiläums-Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins die „DAVKlimaresolution“ verabschiedet, die eine Selbstverpflichtung des Bundesverbandes und der Sektionen beinhaltet, CO2-Emissionen deutlich zu senken, um letztendlich „Klimaneutralität“ zu erlangen. Damit hat sich der DAV in einem historischen Moment deutlich zum Klimaschutz bekannt: „Die Zeit des Zauderns ist vorbei. Wir müssen handeln – jetzt!“. Hierzu wurde der Beschluss gefasst, dass bis zur Hauptversammlung 2020 unter Beteiligung der Sektionen und Landesverbände ein Gesamtkonzept zur Emissionsreduzierung unter anderem in den Handlungsfeldern „Emissionserhebung“, „Infrastruktur“ und „Mobilität“ mit konkreten Umsetzungsvorgaben vorzulegen ist. Im vorliegenden Beitrag wird über dieses sogenannte „DAV Klimaschutzkonzept“ berichtet und ein Ausblick auf die weitere Vorgehensweise gegeben. Anfang des Jahres 2020 wurde eine rund 40-köpfige Arbeitsgruppe gegründet, die aus Vertreter*innen der Sektionen, des Präsidiums, des Verbandsrats und der Präsidialausschüsse

sowie hauptberuflichen Mitarbeiter*innen aus den Fachressorts der Bundesgeschäftsstelle bestand. In zahlreichen virtuellen Treffen und unter erschwerten Bedingungen durch die CoronaPandemie wurde im Zeitraum März bis Juli ein fachlich basiertes, umfassendes Konzept erarbeitet, welches folgende Elemente enthält: Maßnahmenbezogene Handlungsfelder Zunächst wurden die relevanten Handlungsfelder für klimawirksame Maßnahmen bestimmt. Eine vorherige Umfrage des DAV Bundesverbandes unter den Sektionen hatte ergeben, dass der größte Handlungsbedarf in Sachen Treibhausgasausstoß mehrheitlich in der Mobilität, d. h. bei Fahrten zu den Bergsportdestinationen, und der Infrastruktur, d. h. vor allem bei Hütten und Kletterhallen, gesehen wird. Weitere wichtige klimarelevante Felder sind Veranstaltungen (z. B. Vortrags- und Sportevents), die Verpflegung (z. B. auf Hütten) sowie der große Bereich der Umweltbildung und Kommunikation, um das notwendige Know-how für klimadienliche Maßnahmen im gesamten DAV und darüber hinaus in der interessierten Öffentlichkeit wirksam zu verbreiten.

DAV Klimaschutzkonzept

Bilanzierung und Kompensation

Maßnahmenorientierte Herangehensweise

Mobilität

Infrastruktur

Veranstaltungen/ Verpflegung

Umweltbildung/ Kommunikation

Abb. 2: DAV Klimaschutzkonzept – Handlungsfelder, Quelle: Präsentation „Vorstellung DAV Klimaschutzkonzept, Verbandsratssitzung am 3./4. Juli 2020“ © DAV Gesamtheit

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DAV Klimaschutzkonzept

CO2-Bilanzierung Grundvoraussetzung für mögliche Vermeidungs- und Reduzierungsmaßnahmen in den genannten Handlungsfeldern ist die Kenntnis des relevanten „CO2-Fußabdrucks“ und der sich daraus ergebenden Einsparpotenziale. Hierfür gibt es bislang kaum belastbare Zahlen. Daher ist eine Emissionserhebung, sprich CO2-Bilanzierung von Bundesverband und Sektionen erforderlich. Die Arbeitsgruppe hat die grundsätzliche Vorgehensweise skizziert, die sich am „Greenhouse Gas Protocol“ orientiert, einem weltweit etablierten Bilanzierungsstandard für Unternehmen und Organisationen. Dazu wurden Bilanzierungsbereiche mit unterschiedlicher Priorisierung definiert und auch über Systemgrenzen nachgedacht (z. B. die Einbeziehung des DAV Summit Club als 100-prozentige Tochter des DAV in die Bilanzierung respektive Konzeption). Im Weiteren sollen 10 bis 20 Pilotsektionen ausgewählt werden, die nach Maßgabe eines noch zu entwickelnden Erhebungstools für fünf Bilanzierungsfelder – das sind Touren & Ausbildung, Veranstaltungen, Geschäftsstelle, Hütten & Wege und Kletterhallen – eine CO2-Bilanz erstellen und somit Erfahrungswerte für eine gesamthafte CO2Bilanzierung für den DAV schaffen werden. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Pilotsektionen und mit Hilfe des Tools sollen die Sektionen dann ab dem Jahr 2022 entsprechende CO2-Bilanzen Handlungsfelder

Handlungsfelder

CO2-Bilanzierung und Kompensation (konzeptionelle Herangehensweise)

Abb. 1: Auf den Punkt gebracht (eigene Darstellung, Vorlage: https://twitter.com/nickheizmann/ status/ 1187369482685157377, © Die Peanuts / Charles M. Schulz)

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Natur / Umwelt / Kultur

im Zweijahresturnus erstellen. Der Bundesverband erstellt jährlich eine eigenständige Bilanz. Zudem ist er für die Koordinierung der Pilotphase und für die Unterstützung der Sektionen bei der Bearbeitung und Durchführung ihrer Bilanzierung zuständig. Leitgedanke und Ziel Der Leitgedanke des DAV Klimaschutzkonzepts ist das Prinzip „vermeiden vor reduzieren vor kompensieren“. Dies besagt, dass das primäre Ziel immer die Vermeidung von CO2-Emissionen sein muss. Nur wenn dies nicht erreicht werden kann und Emissionen weitestgehend reduziert oder vermieden sind, werden verbleibende Emissionen kompensiert. Alle Maßnahmen sind auf dieses Ziel hin ausgerichtet. Unter diesem Leitgedanken ist auch das Ziel der „Klimaneutralität“ zu verstehen. Diese Neutralität wird schlussendlich durch die Kompensation nicht vermeid- und reduzierbarer Emissionen erreicht. Der Bundesverband soll bis 2026, die Sektionen bis 2028 klimaneutral werden. Damit setzt sich der DAV selbst ein ambitioniertes Ziel und lässt sich gleichzeitig genug Zeit dafür, in einer ersten Phase Vermeidungs- und Reduzierungsmaßnahmen anzugehen. Vermeiden und Reduzieren Für die oben genannten Handlungsfelder wurden von der Arbeitsgruppe spezifische CO2-Vermeidungs- und Reduzierungsmaßnahmen identifiziert, bewertet und priorisiert, so dass eine Umsetzung unmittelbar beginnen kann: • Das Handlungsfeld Mobilität ist, wie bereits festgestellt, dasjenige mit den größten Potenzialen zur RedukDAV Klimaschutzkonzept DAV Klimaschutzkonzept Leitgedanke des Konzepts Leitgedanke des Konzepts

CO CO 2 2

CO CO 2 2

CO CO22

Vermeiden

Vermeiden

Reduzieren Reduzieren Kompensieren Kompensieren

Abb. 4: DAV Klimaschutzkonzept – Leitgedanke, Quelle: siehe Abb. 2

DAV Klimaschutzkonzept CO2-Bilanzierung: Bereitstellung Erhebungstool für Sektionen Pilotphase in 2021 mit 10 bis 20 Sektionen

358 Sektionen

Ab ca. Ende 2021: Nutzung des Tools für alle Sektionen

Abb. 3: DAV Klimaschutzkonzept – CO2-Bilanzierung, Quelle: siehe Abb. 2

tion von Treibhausgas-Emissionen. Es wurden insgesamt 18 priorisierte Maßnahmen erarbeitet, welche die Touren- und Ausbildungsprogramme klimaverträglicher gestalten und die Mobilitätsangebote verbessern sollen, eine klimaverträgliche Gestaltung der Gremien- und Verbandsarbeit zum Ziel haben und vor allem der Information und Sensibilisierung dienen sollen. • Im Handlungsfeld Infrastruktur sind überwiegend Maßnahmen geplant, die auf einen energieeffizienten und klimafreundlichen Betrieb der Hütten, Kletteranlagen und Geschäftsstellen abzielen. Dazu soll auch die finanzielle Unterstützung aus dem DAV-Klimafonds erweitert werden. • Im Handlungsfeld Verpflegung und Veranstaltungen wird der Schwerpunkt vor allem auf ein klimafreundliches Ernährungsangebot auf Hütten und bei Veranstaltungen gelegt. • Das Handlungsfeld Umweltbildung und Kommunikation nimmt eine besondere, übergeordnete Rolle ein, weil es die Einzelbestrebungen des Klimakonzepts aufnimmt und intern wie extern kommuniziert. Es kommt entscheidend auf die Bewusstseinsbildung an, und hierzu müssen effiziente Wege und Mittel der Kommunikation und Information entwickelt werden (Motto: Nachhaltig übergreifend quer-denken!). Kompensation Erst wenn Vermeiden und Reduzieren nicht weiter möglich ist, kommt

als „ultima ratio“ die Kompensation zur Anwendung. Denn sie ist keine CO2-Einsparung, sondern nur eine Ausgleichsmaßnahme an anderer Stelle, und trägt daher nur in geringem Maß zur Eindämmung des Klimawandels bei. Bei der CO2-Kompensation gibt es zwei Formen, die „freiwillige“ und die „regulierte“ Variante. Erstere ist bekannt vor allem bei Urlaubsflugreisen, wo die Treibhausgas-Emissionen möglichst kostengünstig kompensiert werden, so etwa durch Regenwaldaufforstungen in Entwicklungsländern, dabei oftmals wenig nachhaltig. Bei regulierten Projektierungen, wie sie der DAV anstrebt, gelten dagegen strenge Qualitätskriterien. Hierbei ist insbesondere das Kriterium der „Zusätzlichkeit“ zu nennen, welches bedeutet, dass mit den Kompensationszahlungen nur solche Projekte finanziert werden, die ohne diesen Beitrag nicht durchgeführt würden. Denn rentierliche Projekte (z. B. Investitionen in Erneuerbare Energien) werden vom freien Markt erbracht. Für den DAV sind dies bei entsprechender Auslegung und Anwendung Projektierungen außerhalb des Vereins, aber am besten im eigenen Wirkungsund Gestaltungsbereich: • Kontrollierte Kompensationsmaßnahmen sind idealerweise durch Mitmach-Aktionen als „aktiver Klimaschutz“ in Deutschland bzw. im europäischen Alpenraum durchführbar, verbunden mit weiteren positiven Effekten (Einbindung der DAV-Mitglieder in den Natur- und alpenblick 4 | 2020

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Natur / Umwelt / Kultur

Umweltschutz, Außenwirkung des DAV als Naturschutzverband). • Hierbei bietet sich insbesondere Projektierung zur Schaffung von „CO2-Senken“ (klimadienliche Waldumbaumaßnahmen, Moorvernässung, Humusbildung) an. Damit ein einheitlicher Standard innerhalb des DAV bei der Bepreisung von Kompensationszahlungen vorliegt, wird von der Arbeitsgruppe empfohlen, sich bei der Festsetzung eines „DAV-CO2-Kompensationspreises“ an der ab kommenden Jahr geltenden CO2-Bepreisung für Emissionen aus fossilen Brennstoffen (Ausnahme: Kerosin) zu orientieren (25 €/t CO2 mit jährlicher Steigerung bis hin zu einem Preiskorridor ab dem Jahr 2026 von 55 bis 65 €/t). Da sich dieser Preis jedoch nur an Vermeidungskosten, nicht aber an Schadenskosten und somit dem umweltpolitischen Verursacherprinzip orientiert, soll der CO2-Preis im DAV jeweils um 5 € höher liegen als der von der Bundesregierung angesetzte Preis, gegenwärtig also 30 €/t CO2. Gerade für den DAV als anerkannten Naturschutzverband, mit entsprechenden Rechten und Pflichten, erscheint eine Ausrichtung an den Belangen des Verursacherprinzips naheliegend. Der vom Umweltbundesamt angesetzte schadenskostenbasierte Preis pro t/CO2 liegt übrigens bei 180 €, was auch von der „Fridays for Future“-Bewegung gefordert wird. Und für die besonders schädlichen Treibhausgas-Emissionen im Flugverkehr wird ein Gewichtungsfaktor von mindestens 2 empfohlen. Ab dem Jahr 2022 (d. h. dem Vorliegen der DAV-CO2-Bilanzen) und bis zum Jahr 2028 (ab dann gilt DAV-„Klimaneutralität“) wird den Sektionen empfohlen, zur Berechnung eines CO2-Preises ihrer eigenen Aktivitäten ebenfalls den DAV-CO2-Preis zugrunde zu legen und diesen den jeweiligen Verursachern intern in Rechnung zu stellen. Damit können die Sektionen zusätzliche Mittel für die Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen erwirtschaften und hohe Kompensationszahlungen ab 2028 vermeiden.

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Weitere Vorgehensweise des DAV Das beschriebene DAV Klimaschutzkonzept soll nun auf der diesjährigen Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins (13.–14. November in Friedrichshafen) vorgestellt und diskutiert, die endgültige Beschlussfassung aber erst in der darauffolgenden Hauptversammlung vorgenommen werden. Die Zwischenzeit soll für einen intensiven Diskussionsprozess mit allen Beteiligten genutzt und auf diesem Wege eine überzeugende Identifikation und Unterstützung erreicht werden. Für die weitere Umsetzung schlägt der DAVVerbandsrat die Implementierung einer geordneten Projektstruktur mit gezielter Einbindung von Sektionenvertreter*innen sowie fakultativ von geeigneten Dienstleistenden (z. B. Beratungsunternehmen) vor. Diese Struktur soll sicherstellen, dass ein fundierter interner Beratungsprozess stattfindet und das Projekt zielorientiert im Rahmen der jeweiligen Beschlusslagen umgesetzt wird. Auch in unserer DAV-Sektion Augsburg macht man sich über eine entsprechende Konzept-Umsetzung Gedanken. Bereits Ende letzten Jahres gab es einen „Workshop Naturschutz“, bei dem der Klimaschutz in der Sektion das zentrale Thema darstellte und erste sektionsspezifische CO2-Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen erarbeitet wurden. Im Sommer dieses Jahres fand eine Online-Mitgliederumfrage zum Klimaschutz statt. Ein weiterer Workshop zur Ergebnisauswertung und Maßnahmenfestlegung soll folgen. Zudem wurde das DAV Klimaschutzkonzept Mitte September auf dem Südbayerischen Sektionentag schon einmal in „Vorübung“ zur anstehenden Hauptversammlung debattiert, dabei zum Teil mit recht kontroversen Ansichten. Man merkt: Klimaschutz – das sind keine Peanuts. Überdies besitzt ein so großer und traditionsreicher Bergsportverein und Naturschutzverband wie der DAV eine bedeutende gesellschaftliche Verantwortung. Demgemäß hat er eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Dies gilt im

Übrigen gleichermaßen für die anderen drängenden Problemfelder, sprich Übertourismus und Beeinträchtigung der alpinen Natur- und Kulturlandschaft, insbesondere in Verbindung mit dem Verlust der Artenvielfalt. Der DAV muss wegkommen vom negativen Image des Vergnügungs- und Reiseveranstalters, sprich „ADAC der Berge mit angeschlossenem Reisebüro“, bei dem Naturschutz wie auch die bergsteigerischen Ideale auf der Strecke bleiben. Sicherlich wird die Umsetzung des DAV Klimaschutzkonzepts sehr weitreichende Auswirkungen auf die DAVAktivitäten aller Ebenen haben. Was alles möglich ist, um eine Gefahrenabwehr hoffentlich zu meistern, zeigen uns die – vormals wohl unvorstellbaren – Maßnahmen im Rahmen der gegenwärtigen Corona-Pandemie. Die Klimakrise ist bekanntermaßen ein viel weitreichenderes Problem. Wir Bergsportbegeisterten erleben sie in unseren Zielgebieten bereits sehr dramatisch. Wie heißt es so zutreffend in der DAV-Klimaresolution: „Die Zeit des Zauderns ist vorbei, wir müssen handeln. Jetzt!” Im Weiteren gibt es auf der nächsten Seite noch drei Literaturempfehlungen für ein Umdenken und einen kulturellen Bewusstseinswandel im Zeichen der Klimakrise sowie Informationen zu Pflanzen in unserem Alpengarten und danach wie üblich Anregungen, um „Umweltfreundlich in die Berge“ zu reisen. Die NUK-Tipps fallen diesmal aus Platzgründen aus, kommen aber wieder im alpenblick in der Ausgabe 1/2021. Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung! Mit bergsportlichen und gleichsam naturverbundenen Grüßen Ihr/Euer Dr. Jochen Cantner Vorstand / Beisitzer für Natur, Umwelt, Kultur (NUK) jochen.cantner@ dav-augsburg.de

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Natur / Umwelt / Kultur – Was blüht denn da?

Unsere Welt neu denken – Ein Einladung Maja Göpel ISBN: 978-3-550-20079-3 © Ullstein

Vom Ende der Klimakrise Luisa Neubauer / Alexander Repenning ISBN: 978-3-608-50455-2 © klett-cotta

Unsere Welt steht an einem KippPunkt, und wir spüren es. Einerseits geht es uns so gut wie nie, andererseits zeigen sich Verwerfungen, Zerstörung und Krise, wohin wir sehen. Wie finden wir zu einer Lebensweise, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschheit versöhnt? Diese Zukunft neu und ganz anders in den Blick zu nehmen – darin besteht die Einladung, die Maja Göpel ausspricht. >> www.ullstein-buchverlage.de

Wie sieht die Zukunft aus? Wird uns die Klimakatastrophe überwältigen? Oder legen wir rechtzeitig los und gestalten den großen Wandel? Wir sind am Scheideweg. Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, alle müssen aktiv werden. Aber wie? Die Fridays for Future-Aktivistin Luisa Neubauer und der Politökonom Alexander Repenning bringen Theorie und Praxis zusammen und entwerfen in diesem Buch einen Weg in die Zukunft. >> www.klett-cotta.de

Naturgeschichte Allgäu Michael Schneider 4. Auflage ISBN: 978-3-941013-80-3 © Bauer-Verlag

Durch den Klimawandel werden weltweit Änderungen der Luft- und Wassertemperaturen, der Verweildauer von Zugvögeln sowie der Dauer der Vegetationsperiode festgestellt. Dies betriff t natürlich auch das Allgäu. Michael Schneider hat die Auswirkungen auf Flora, Fauna und die Lebensräume in unserer Region untersucht. Die wesentlichen Ergebnisse sind nun in einem eigenen Kapitel der 4. Auflage des Standardwerks NATURGESCHICHTE ALLGÄU veröffentlicht. >> www.verlag-bauer.de

Was blüht denn da?

Silberdistel (Carlina acaulis) von Andrea Nagl und Reinhard Mayer Die Silberdistel kennt man von vielen Bergwanderungen, so dass wir ihre Kennzeichen kurz und knapp abhandeln können: An einem meist kurzen Stiel (acaulis = ungestielt) sitzt sie förmlich im Magerrasen, mit weißen bis weinroten Röhrenblüten in der Mitte. Namensgebend sind die länglichen weiß-silbernen Hüllblätter und die fiederspaltigen, stechenden Blätter. Apropos Namen: Davon hat die Silberdistel jede Menge. Carlina stammt angeblich von Karl dem Großen, dem ein Engel im Traum gesagt haben soll, dass die „Karlsblume“ gegen die Pest helfe. Nüchterne Botaniker glauben aber eher, dass der Name von Cardulina (kleine Distel) abgeleitet ist. „Sonnenblume“ oder „Wetterdistel“ wird sie genannt, weil ihre Silberblätter wasseranziehend (hygroskopisch) sind – besonders auf den Blattunterseiten. Deshalb krümmen sich die Blätter bei feuchter Luft nach oben und verschließen die Blüte, bei trockener Luft öffnet sich der Silberkranz. Die Wurzel enthält ätherische Öle und wurde gegen Grippe und Harnstau sowie bei Tieren als Mast- und Brunstpulver eingesetzt. Und auch dafür erhielt sie einen Namen: „Eberwurz.“ Als „Irrwurz“ war sie verrufen, weil angeblich jemand,

der auf sie tritt, sich anschließend verirrt. Wer sich tatsächlich verirrt und kurz vor dem Verhungern steht, der sollte Namen wie „Jagerbrot“ oder „Wiesenkas“ behalten: Der Blütenboden der Silberdistel ist essbar, ähnlich wie Artischocken. Aber probieren ist verboten, denn die Silberdistel ist geschützt. Zudem sollten wir sie den Bienen lassen: Als Spätblüher von Juni bis Oktober ist sie eine der letzten Nektarquellen für Bienen, Hummeln und Falter. Im Alpengarten unserer Sektion blüht die namensreiche Schönheit vereinzelt im sonnigen Magerrasen.

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Umweltfreundlich in die Berge

Gipfelsammeln am Sonnenkopfgrat Mit Bahn und Bus ins Allgäu

Foto: Gotlind Blechschmidt

von Gotlind Blechschmidt

Der Gratrücken der Sonnenköpfe von der Rotspitze aus gesehen

Die leichte Wanderung von Hinang über Sonnen-, Heidelbeer- und Schnippenkopf ist ein Panoramaweg ersten Ranges mit einem schönen Blick zu Kleinem und Großem Daumen und dem Zackengrat des Hindelanger Klettersteiges. Je nach Schneelage ist er bis zum Winter möglich.

In Hinang folgen wir entweder dem Wegweiser bei der Kirche zum Hinanger Wasserfall (Geotop) oder wandern auf der Fahrstraße zur Sonnenklause hinauf (2 km, auch Parkplatz). Von dort geht es auf einer geteerten Straße rechts im Wald aufwärts, bald biegt geradeaus ein Bergweg ab. Er zieht deutlich ansteigend

in südöstlicher Richtung in einer Waldschneise bergan. Nach 1,5 Stunden kommen wir zu einem kleinen Jagdhaus, der Dianahütte (1.560 m), und kurz danach, wieder flacher, zum Gratrücken „Auf der Schnippe“. Hier halten wir uns rechts und bleiben immer auf dem Grat. Links öffnet sich ein herrliches Panorama auf den Kamm, der vom Nebelhorn zum Großen und Kleinen Daumen und weiter zu Heubat- und Rotspitze verläuft. Auf breitem Weg wird bald der Sonnenkopf mit seinem Kreuz erreicht (1.712 m) und nach einem kurzen Ab- und Aufstieg der Heidelbeerkopf (1.767 m). Danach steigen wir etwas steiler und teils in tief erodierten Wegen (evtl. rutschig) auf den Schnippenkopf (1.833 m). Zwischen den vereinzelten Latschen gibt es an diesem Tag genug Platz für alle Gipfelstürmer. Die Aussicht ist herrlich! Beim Abstieg gehen wir am Gratrücken hinunter und biegen bei der Falkenalm rechts ab. Mit schöner Sicht auf das Rubihorn queren wir zunächst ein Stück auf gleicher Höhe in nordwestlicher Richtung und steigen hinter einer kleinen Einsattelung in den Talkessel der Vorderen Entschenalpe ab (etwas rutschig). Auf einer Almstraße geht es nun bis zu einer deutlichen Linkskurve weiter. Dort verlassen wir sie geradeaus auf einem Waldweg und erreichen bald den Ausgangspunkt an der Sonnenklause bzw. Hinang.

In Kürze: Wanderung zu den Sonnenköpfen Schwierigkeit

leicht

Gehzeit

6h

Höhenmeter

1.050 Hm (ab Sonnenklause 830 Hm)

Distanz

14 km (ab Sonnenklause 10 km)

Jahreszeit

Mai bis Dezember, je nach Schneelage

Ausgangspunkt

Bushaltestelle in Hinang

Endpunkt

wie Ausgangspunkt

Einkehr

Berghotel Sonnenklause

Anfahrt

Augsburg Hbf.: Regionalzug bis Sonthofen, mit Bus 45 bis Hinang

Dauer Anfahrt

Knapp 2:30 h

Karte

UK L 8 Allgäuer Alpen (1: 50 000)

Hinang

Sonnenklause

Sonnenkopf

Heidelbeerkopf

Schnippenkopf

Falkenalm

https://alpenkarte.eu/about

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Aus dem LLZ

Wettkampf-September im LLZ Drei hochkarätige Veranstaltungen im DAV-Kletterzentrum von Ralf Kautzner und Annika Cramer

1. Bayerische Jugendmeisterschaft Lead (12.–13.9.) Mit der Bayerischen Jugendmeisterschaft Lead wurde die lange Wettkampfwoche im DAV-Kletterzentrum/ Landesleistungszentrum Bayern (LLZ) am 12. September eingeläutet. Traumwetter, aber etwas hohe Temperaturen, bildeten einen optimalen Rahmen für diese Veranstaltung. Der Routenbau war nahezu perfekt, alle Routen waren sehr selektiv und abwechslungsreich geschraubt. Am Samstag war zunächst die Jugend D und C an der Reihe. Leider reichte es für unsere Teilnehmer*innen in der Jugend C nicht zu einem Finaleinzug: Jana Müller belegte Platz 17, Paula Bauer Platz 19 und Jakob Zickler erreichte Platz 17.

Sandra Hopfensitz im Finale auf dem Weg zum Top. Foto: Markus Kroha

Tags darauf fanden die Wettkämpfe für die Jugend B und A statt. Hier waren wir mit sieben Athlet*innen vertreten. Für Sandra Hopfensitz war dies auch der Auftakt in eine anstrengende Woche mit European Youth Cup Lead und Deutscher Meisterschaft Bouldern. Annika Müller startete nach ihrer Verletzung zum ersten Mal wieder bei einem Leadwettkampf und Max Dinger ging ebenfalls als Mitfavorit ins Rennen.

Alle drei zogen jeweils souverän in das Finale ein. Hier zeigte Annika Müller (Jugend B) eine klasse Vorstellung und schaffte es sogar mit Platz 3 auf das Podest. Sandra Hopfensitz stieg als Favoritin ins Finale ein. Obwohl leider coronabedingt keine Zuschauer zugelassen waren, wurde sie von den Anwesenden frenetisch angefeuert. Als einzige Athletin konnte sie die Route toppen und wurde somit verdient Bayerische Jugendmeisterin! Ebenfalls lautstark unterstützt wurde Max Dinger. Er brachte eine souveräne Leistung an der Wand und wurde aufgrund des besseren Qualifikationsergebnisses Bayerischer Jugendmeister in der Jugend B! Weitere Ergebnisse unseres Teams: In der Jugend B belegte Theresa Grimm Platz 19 und Benno Haffner Platz 16. Noa von Gunten (Platz 8) und Nikola Petrus Sedlmayr (Platz 10) scheiterten in der Jugend A leider an der Qualifikation. 2. European Youth Cup Lead (17.–18.9.) Am 17. September startete der European Youth Cup (EYC). In diesem Jahr war das eine große Besonderheit, da es der einzige internationale JugendWettbewerb in der Kategorie Lead war. Deshalb sind wir und mit uns alle jungen Athlet*innen aus ganz Europa sehr dankbar, dass der Wettkampf bei uns stattfinden durfte. Dennoch blieb die Organisation der Veranstaltung bis zum Ende spannend. Hygieneregeln wie beispielsweise der Mindestabstand von 1,5 Metern mussten sowohl in der Isolationszone als auch

Max Dinger kämpft sich durch die Finalroute. Foto: Hannes Kutza

Annika Müller bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften. Foto: Markus Kroha

während des Kletterns eingehalten werden. Leider waren beim EYC ebenfalls keine Zuschauer zugelassen und jeder Interessierte musste den Livestream einschalten (der übrigens jetzt noch in voller Länge auf YouTube zur Verfügung steht). Insgesamt durften sich Sportler*innen der Jugend A und B sowie Junior*innen aus 16 verschiedenen Nationen beweisen. Am ersten Tag traten die Jungs aus Jugend B, die Mädels aus Jugend A und die Juniorinnen an. Am zweiten Tag kletterten dementsprechend die Jungen aus Jugend A, die Mädchen aus Jugend B und die Junioren. Dabei mussten die verschiedensten Probleme bewältigt werden. Von diversen Hooks*

* Kleines Kletterlexikon für Nicht-Insider: Dynamo: Klettertechnik, bei der ein Griff durch Anspringen oder durch schnelles Greifen heraus erreicht wird. Hook: Verwenden der Zehenoberseite auf Zug (= Toehook) oder der Ferse auf Zug oder Druck (= Heelhook) zur Fortbewegung oder zur Erreichung einer stabilen Körperposition. Sloper (oder Aufleger): Runder, abschüssiger, meist größerer Griff

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Aus dem LLZ

und Dynamos* über Sloper* und winzige Leisten war alles dabei. Besonders zu bestaunen waren die spektakulären Sprünge der Athlet*innen, bei denen die Beine wild durch die Luft flogen. Interessant war auch immer wieder, wie unterschiedlich die verschiedenen Kletterpassagen gemeistert wurden: Manche legten eine Pause mit Hilfe eines Knieklemmers ein, andere setzten auf Schnelligkeit und wieder andere stellten ihre Beweglichkeit zur Schau. Die vielen Nationen machten den Wettkampf durch ihre persönlichen Kletterstile zu einem besonderen Erlebnis.

Hannah Meul im EYC-Finale. Foto: Hannes Kutza

Von den Junior*innen belegten Eliska Adomovska aus Tschechien und Stefan Scherz aus Österreich den ersten Platz. Hannah Meul aus Deutschland schaff te es nach einem starken Auftritt auf einen sehr guten dritten Platz! Die Jugend B gewannen die Bulgarin Aleksandra Totkova und der Slowene Luka Jerman. In der Jugend A siegten Lucija Tarkus aus Slowenien und Mejdi Schalck aus Frankreich. Auch aus Augsburg waren tolle Leistungen zu sehen. Sandra Hopfensitz und Max Dinger zeigten eine sehr gute Performance. Sandra verpasste mit Platz 11 nur knapp das Finale und bei Max lief es sogar noch besser. Er erreichte das Finale und belegte dann den siebten Platz in der Gesamtwertung. 3. Deutsche Meisterschaft Bouldern (19.–20.9.) Den Abschluss des Wettkampf-Marathons bildete die Deutsche Meisterschaft Bouldern. Hier gingen Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) und Philipp Martin

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Kurz gemeldet Linus Bader, der seit dieser Saison für die DAV-Sektion Augsburg startet, hat bei den Offenen Westdeutschen Meisterschaften (6.9. in Darmstadt) im Speed einen neuen bayerischen Rekord von 6,909 Sekunden aufgestellt. (DAV Allgäu-Kempten) als Sieger hervor. Sandra Hopfensitz erreichte den siebten Platz und Stephan Grimm Platz 18. Platz 1 für das Team DAV Augsburg! In Zeiten von Corona war die Sektion DAV Augsburg der Ausrichter für Wettkämpfe schlechthin. Ohne die tatkräftige Mithilfe von ca. 100 Ehrenamtlichen aus der Sektion und dem Umfeld der Kletterhalle sowie weiteren, teilweise von weither angereisten Helfer*innen aus ganz Deutschland und des großartigen Teams der Kletterhalle wären solche Wettkämpfe nicht zu stemmen. Es ist immer wieder bemerkenswert, wie groß in Augsburg die Bereitschaft zu helfen ist. Die Sicherungsmannschaft (es gibt nur sehr wenige Sektionen, die eine solche Truppe vorweisen können!) und das ISO-Team sind immer wieder klasse. Darüber hinaus arbeitet auch das Organisationsteam äußerst professionell. Als Sektion sind wir einer der Top-Ausrichter in ganz Deutschland! Dies ist aber nur durch die starke finanzielle Unterstützung der Stadt Augsburg möglich, der dafür Dank gebührt. Zudem war die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hinsichtlich des

Corona-Konzeptes hervorragend. Die 2. Bürgermeisterin Martina Wild und der 3. Bürgermeister Bernd Kränzle waren zum Teil mehrmals vor Ort, zählte doch der EYC zu den wichtigsten Sportevents des Jahres in der Stadt Augsburg. Für uns war es jedenfalls eine große Ehre, derartig hochkarätige Wettkämpfe in unserer Halle veranstalten zu dürfen, und wir sind allen für ihre Hilfe und Unterstützung dankbar. Und was hat der Breitensport davon? Einfach beantwortet: viel! Durch die Ausrichtung der Wettkämpfe in Zeiten von Corona haben wir vor allem durch den EYC international ein ganz großes Lob erhalten. Dieser Wettkampf hat gezeigt, dass man mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept durchaus in der Lage ist, in diesen Zeiten eine solch großartige Veranstaltung durchzuführen. International gesehen war Augsburg die einzige DAV-Sektion, die sich das zugetraut hat! Wegen der Wettkämpfe konnten wir im LLZ außerdem die Auswahl der Griffsets vergrößern und etliche Routen bleiben erhalten, an denen ihr euch austoben könnt. Somit profitiert auch der Breitensport vom Leistungssport.

Nur die jeweiligen Teams konnten bei der EYC-Quali zusehen. Foto: Hannes Kutza

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Tipps zu Sicherheit & Ausrüstung

Sprich Fehler an! von Helmut Schmidt Auf dem Weg zum Check-In in der Kletterhalle fällt dir eine Seilschaft auf, bei der der Sicherer mit recht viel Schlappseil vier bis fünf Meter von der Wand entfernt steht. Der Blick zum Kletterer zeigt, dass dieser sicher einige Kilo schwerer ist als der Sicherer. Beide sehen aber erfahren aus, die Route ist auch definitiv nichts für Anfänger. Sie scheinen zu wissen, was sie machen, selbst wenn Schlappseil und Sicherungsposition nicht richtig sind. Was tun? Wir möchten euch ermutigen, etwas zu tun, nicht wegzuschauen, zu handeln, FEHLER ANZUSPRECHEN! Das Ressort Sportentwicklung des DAV hat sich dem Thema angenommen und 2017 das Handbuch „Risikokultur in künstlichen Kletteranlagen“ herausgebracht. Die Ergebnisse finden sich auch in einem Vorschlag zur Eigenaktivität von Hallenkletter*innen und zu Rückmeldungen bei gezeigten Fehlern im „bergundsteigen #107“, S. 94 ff. Grundlage des Handbuches sind Hallenstudien der DAV-Sicherheitsforschung, die unter anderem belegen, dass in Hallen mit gut gelebter sozialer Aufmerksamkeit weniger Fehler gemacht werden. Dazu gehört Fehlerrückmeldung statt Wegschaumentalität! Klettern und Bouldern boomen, immer mehr Sportler*innen jeden Alters besuchen die Kletterhallen in ganz Deutschland. Klettern und Bouldern sind trendy, doch es passieren vergleichsweise wenig Unfälle. Laut Kletterhallenunfallstatistik 2017 wurden insgesamt 177 Ereignisse mit Verletzungen erfasst, bei denen es zum Rettungsdiensteinsatz kam, davon ereigneten sich lediglich 44 dieser Unfälle beim Seilklettern. Aber bereits kleine Fehler können fatale Folgen haben. Das Unfallpotential ist leider um ein Vielfaches größer, schließlich kommt es nur zu einem Unfall, wenn die Sicherung im Moment des Fehlers belastet wird. 58 Prozent der Bodenstürze resultieren aus der Verletzung des Bremshandprinzips, andere typische Fehler sind neben einem zu großen Gewichtsunterschied vor allem zu viel Schlappseil und zu großer Abstand der Sichernden zur Wand. Heinz Zak, den viele wohl noch von seinem Vortrag in unserer Sektion kennen, spricht sogar vom „Sicherungswahnsinn“ und meint damit falsches Bedienen des Sicherungsgerätes, komplettes Auslassen der Bremshand vom Seil, Schlappseil bis zum Boden … Er spricht jedoch auch von dem Konflikt, dass es ihm peinlich sei, Leute auf Fehler aufmerksam zu machen – und andererseits könne er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, nichts zu sagen, wenn er etwas Gefährliches sähe (bergundsteigen 2/10). Niemand will schlecht sichern, egal wie cool er/sie erscheinen möchte. Der Kletternde, der die Zwischensicherung überklettert, will weder sich noch andere gefährden. Beide

Personen gehen nicht davon aus, dass der jeweilige Fehler schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Daher ist eine respektvolle Rückmeldung auf Augenhöhe, die ermöglicht, aus dem Fehler zu lernen, das Ziel. Zu warten und zu hoffen, dass vielleicht eine andere Person tätig wird, ist nicht die richtige Wahl. Entscheidungshilfe: Fehlerschwere Abhängig von der Folgeschwere wurde von den Autor*innen des Handbuchs ein 3-stufiges Modell in Bezug auf die Rückmeldenotwendigkeit (Muss, Soll, Kann) entwickelt. Für uns sind die Punkte „Muss“ und „Soll“ die entscheidenden Handlungsfelder. 1. „Du musst eingreifen“ a) bei Fehlern, die zwingend zum Absturz/Unfall führen, wie z. B.: p Kletter*in ist in Materialschlaufe eingebunden p großer Gewichtsunterschied, z. B. Kind (35 kg) sichert Erwachsenen (80 kg) p Seil auf Seil in der Umlenkung  Sofortige Intervention: p Direktes Eingreifen ohne Vorwarnung, je nach Erfordernis physisch oder sprachlich: • „Stopp, du bist falsch eingebunden, häng dich mit deinem Anseilpunkt an der Exe vor dir ein.“ • Bremsseil greifen, Hand an Gurt des Sichernden b) bei Fehlern, die im Sturzfall große Gefahr bergen, wie z. B.: p zu viel Schlappseil in Bodennähe p Kinder in der Sturzbahn des Kletternden p längeres Loslassen des Bremsseils bei dynamischen Sicherungsgeräten  Sofortige Anweisung, ggf. Intervention: p Direktes Eingreifen ohne Vorwarnung: • „Du musst Seil einnehmen, du hast zu viel Schlappseil.“ • „Das Kind muss hier weg.“ • „Nimm deine Hand an das Bremsseil.“ Diese „Muss“-Interventionen kommen zum Glück selten vor und fallen noch relativ leicht, da die Unfallgefahr und die daraus entstehende Konsequenz drastisch vor Augen stehen. Viel schwieriger sind Fehler zu handhaben, bei denen ein Unfall erst auf „lange“ Sicht zu erwarten ist. 2. „Du solltest eingreifen“ bei Fehlern, die wahrscheinlich bei Eintreten eines weiteren Faktors zum Absturz führen, wie z. B.: p momentanes Loslassen der Bremshand p bewegungsbereites Sichern nicht möglich (z. B. Sichern im Sitzen) alpenblick 4 | 2020

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Tipps zu Sicherheit & Ausrüstung

gelegentliches Führen der Bremshand beim Tubesichern nach oben  Zeitnahe Rückmeldung vor Ort, freundlich, ernsthaft, gelassen und fokussiert: p „Hallo, ich habe dich gerade beim Sichern gesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass du • … immer wieder das Bremsseil loslässt. • … im Sitzen sicherst. • … die Bremshand zu lange oben hältst. Ich möchte dir folgenden Tipp geben: Halte das Bremsseil immer mit der Bremshand umschlossen, sonst kannst du es im Sturzfall nicht mehr festhalten … p

Oben: Trotz doppeltem Achter ein fataler Einbindefehler Rechts: Mit so viel Schlappseil wäre ein Bodensturz unausweichlich.

stellen und freundlich mit der eigenen Wahrnehmung beginnen. So kann man z. B. beim Ablassen mit dem Grigri anmerken: „Hallo, ich habe dich gerade beim Ablassen gesehen, du umgreifst den Ablasshebel mit der ganzen Hand. Das kann dazu führen, dass du reflexartig beim Erschrecken den Hebel zu Alle Fotos: Helmut Schmidt

Dabei sollte die Rückmeldung zeitnah, aber in einem Moment ohne Gefährdung erfolgen, also bitte warten, bis die Seilschaft wieder komplett am Boden ist. Da hier das Feedback im Vordergrund steht und nicht die Intervention, kommt es sowohl auf Fingerspitzengefühl als auch auf ein wenig Courage an: gezieltes Zugehen auf die Seilschaft, den Moment abwarten, an dem die Seilschaft bemerkt, dass jemand etwas von ihnen will, Augenkontakt her-

dir ziehst und festhältst und damit den Blockiermechanismus aufhebst. Besser ist es, den Ablasshebel nur mit zwei, maximal drei Fingern zu bedienen.“ So leicht sich das in einem Artikel schreibt, so schwer ist doch die Realität. Mit unserer Rückmeldung greifen wir ohne Aufforderung in die Autonomie anderer ein. Keiner möchte als oberlehrerhaft, als Hallenpolizei u. ä. abgestempelt werden. Jede*r Kletter*in ist eigenverantwortlich unterwegs. Mögliche Bodenstürze, falsches Einbinden oder Fehlbedienungen von Sicherungsgeräten sind aber keine Kavaliersdelikte. Deshalb ist respektvolle und bestimmte, aber freundliche Intervention ein wichtiger und entscheidender Beitrag zur Fehlerreduzierung und Erhöhung der Sicherheit in Kletterhallen. Genauso wichtig ist außerdem die Vorbildfunktion von erfahrenen Kletter*innen. Die im Artikel veröffentlichten Fotos sind zwar alle gestellt, jedoch Situationen aus unserem Hallenalltag nachempfunden. Wie ihr seht, gibt es auch bei uns Fehler, auf die wir aufmerksam machen sollten.

Circa drei Meter Abstand zur Wand ist eindeutig zu viel!

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Aller guten Dinge sind drei von Raimund Mittler

Ulli Waldhauer zum 70. Geburtstag Herz und Seele der Otto-Schwegler-Hütte

Unser DAV-Fitnessteam bekommt Verstärkung – und das gleich dreifach:

Ulli Waldhauer und die Otto-Schwegler-Hütte – zwei Namen, die in unserer Sektion in einem Atemzug genannt werden. 2020 feierte die Otto-Schwegler-Hütte 66. Geburtstag und Ulli seinen 70. Zu diesem Jubeltag wünschen wir dir, lieber Ulli, alles Gute und vor allem viel Gesundheit!

Anja Müller ist schon seit vielen Jahren im Kinder- und Jugendbereich als Übungsleiterin C tätig und wird sich jetzt für unsere DAV-Fitness ehrenamtlich engagieren. Bernd Früh und Christoph Keller haben beide diesen Herbst die Prüfung und Lehrprobe zum Übungsleiter C beim Bayerischen Landessportverband in der Sportschule Oberhaching bestanden. Sie haben bereits erste Probestunden gegeben, die sehr gut angekommen sind. Wir freuen uns über die Verstärkung!

Beim Klettern hat Ulli 2014 erfahren, dass ehrenamtliche Mitarbeiter*innen für die Otto-Schwegler-Hütte gesucht wurden. Ein Besuch im schönen Ostertal und Ulli war dabei. Was für ein Glück! Mit dir als Hüttenwart wurde in den letzten Jahren die schrittweise Sanierung umgesetzt und die Hütte zum Strahlen gebracht. Die vielen positiven Rückmeldungen der Gäste zeigen, dass du und dein Team dabei alles richtig machen. Ulli, du hast es geschafft, all diese unterschiedlichen Menschen zusammenzuschweißen, du bist Motor, Herz und Seele unserer Truppe. Und ohne dich wäre die Otto-Schwegler-Hütte nicht das Schmuckstück, das sie heute ist. Ulli, dafür sind wir – dein Team, aber auch die Sektion – sehr dankbar. Eva Deibele, Willi Tröndle

Bernd Früh, Anja Müller, Christoph Keller (v.l.). Foto: R. Mittler

NUK-Aktion: Bergwaldprojekt in Bayrischzell von Jochen Cantner Im Fachbeitrag „Aktiver Klima- und Naturschutz: Bergwaldprojekte!“ im letzten alpenblick (Ausgabe 3/2020, S. 16–17) hat das NUK-Team dazu aufgerufen, sich bei entsprechenden Mitmach-Aktionen zu beteiligen. Dies ist auf große Resonanz gestoßen! Mitte September begab sich eine 15-köpfige Gruppe unserer DAV-Sektion Augsburg zur eintägigen Schnupperaktion „Neihaufeschte“ nach Bayrischzell, veranstaltet von unserer Partnerorganisation Bergwaldprojekt e. V. und unter Mitwirkung zahlreicher anderer Naturfreund*innen. Gemeinsam und unter fachkundiger Anleitung pflanzten rund hundert Ehrenamtliche, quer durch alle Altersklassen,

auf einem etwa 12 Hektar großen Berggelände bei der Schwarzwand / Breitenstein über 1.400 relativ klimastabile Laub- und Nadelbäume. Diese dienen im Verbund mit dem bestehenden Fichtenwald als klimaresilienter (d. h. an den Klimawandel anpassungsfähiger) und artenreicher alpiner Schutzwald und tragen gleichsam als CO2-Senke zum Klimaschutz bei. Mit unserer Pflanzaktion können über den Lebensweg der 1.400 Bäume hinweg möglicherweise 14 bis 21 Gewichtstonnen CO2 pro Jahr gebunden werden (Annahmen: 80 Wachstumsjahre mit einer durchschnittlichen CO2-Bindung von 10 bis 15 Kilogramm pro Baum und Jahr, abhängig von der Baumart). Damit ist der CO2-Output unserer Reise ins Zielgebiet mittels klimafreundlicher Bahn – nämlich gemäß „UmweltMobilCheck“ der DB rund 200 Kilogramm CO2

Lärchen-Setzling in geschützter und sonniger Lage. Foto: Jochen Cantner

für 15 Personen – vernachlässigbar gering. Zudem hat das Bergwaldprojekt Freude bereitet sowie Umweltbildung & Gemeinsinn gefördert! Eine ausführliche Berichterstattung findet sich auf unserer Homepage unter www.dav-augsburg.de/naturkultur bzw. neuerdings auch auf www.facebook.com/ n.u.k.augsburg/ alpenblick 4 | 2020

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Trainerwechsel beim Stützpunkt Schwaben von Martin Eisensteger, Marco Bauer und Tobias Stadler 17 Jahre lang waren Ingrid Taubert und Ferdl Triller ein fester Bestandteil des Stützpunktes Schwaben. Nun haben die beiden beschlossen, ihre Tätigkeit als Trainer*in niederzulegen. Jeden Montag und Dienstag verbrachten sie im DAV-Kletterzentrum Augsburg unzählige Stunden damit, ihre „Stützis“ für landes- und bundesweite Wettkämpfe fit zu machen und Ingrid Taubert. Foto: Privat ihnen dann bei diesen Veranstaltungen auch als Coaches zur Seite zu stehen. Hinzu kommen die vielen Fahrten in die verschiedensten Klettergebiete Europas, für die die beiden ihren Urlaub so oft geopfert haben. Ingrid und Ferdl, ihr habt die Kletterkarrieren vieler heranwachsender Athlet*innen maßgeblich geprägt und unterstützt. Für euer unermüdliches Engagement möchten wir uns im Namen aller, die ihr über die vielen Jahre trainiert und unterstützt habt, bei euch herzlichst bedanken!

Zu deinem 70. Geburtstag gratulieren wir nachträglich ganz herzlich. Wir wünschen dir gute Gesundheit und noch viele schöne Wander- und Bergerlebnisse.

Neue „Bufdis“ in der Kletterhalle von Sara Resech und Annika Cramer Ferdl Triller. Foto: Privat

Hiermit also ein herzliches Willkommen an Marco und ein gutes Gelingen als Stützpunkttrainer!

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Wanderführer, Leiter der Bergsteigerabteilung, Redakteur des legendären Mitteilungsblattes und seit 2017 Abteilungsleiter der Senioren: Ohne dich, lieber Kurt, wäre die Seniorenabteilung heute nicht so ein bedeutendes Aushängeschild unserer Sektion. Du hast sie durch deine große Bergsteigererfahrung, deine Begeisterung für gemeinschaftliche Berg- und Wandererlebnisse und deine Liebe zu den Bergen zu einer erfolgreichen und beliebten Abteilung gemacht. Deine Leistung, dein jahrelanges Engagement für unsere Sektion verdienen Dank und Anerkennung.

Margrit Schönberg

Mit Marco Bauer haben wir bereits einen Nachfolgetrainer für den Stützpunkt gefunden, der sich hier gleich selbst vorstellen möchte: „Ich bin Marco, 22, Student und seit kurzem Trainer beim Stützpunkt. Ich klettere schon fast mein ganzes Leben lang Marco Bauer. Foto: Privat und genieße es, mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, was schwierige Routen am Fels und in der Halle genauso einschließt wie die Arbeit als Trainer. Nun freue ich mich darauf, meine Erfahrungen weiterzugeben und mich zusammen mit den Kids weiterzuentwickeln.“

Karolinenstraße 12 86150 Augsburg Tel. 0821 50224-0 augsburg@pustet.de

Nachträglich zum 70. Geburtstag von Kurt Landes!

Wir haben beide dieses Jahr unser Abitur gemacht und möchten erstmal nach der Schulzeit neue Erfahrungen sammeln, bevor es dann ins Studium geht. Deshalb haben wir uns für einen Bundesfreiwilligendienst im Kletterzentrum Augsburg entschieden. Hier möchten wir uns kurz vorstellen: Ich bin Sara, 19 Jahre alt und wurde in München geboren. Ich bin ein sehr kreativer, organisationsfreudiger und offener Mensch. Deswegen komme ich gut mit anderen zurecht. Ich freue mich auf das bevorstehende Jahr, in dem ich sicher viele neue Erfahrungen machen kann. Meine Hobbies sind sehr vielfältig, aber besonders liebe ich sportliche Aktivitäten sowie Draußensein, Kochen/ Backen, Lesen und Zeichnen. Mein Name ist Annika und ich bin ebenfalls 19 Jahre alt. Ich würde mich als ehrlichen und aufgeschlossenen Menschen beschreiben. Besonders im sportlichen Bereich bin ich ehrgeizig und zielstrebig, aber hier manchmal zu selbstkritisch. Ich gehe leidenschaftlich gern zum Klettern, was euch sicher nicht überraschen wird. Sofern ich Zeit habe, bin ich in der Halle. Daraus können dann auch schnell einmal sieben Tage in der Woche werden!

Sara Resech

Annika Cramer

Alle Fotos: Florian Schön

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NUK-Exkursion Augsburger Müllberg von Jochen Cantner

Stadtradeln 2020 – Team „DAV Sektion Augsburg“ auf Rang 8 von Ernst Kundinger

Seit kurzem gibt es in unserer DAVSektion Augsburg das neue Format der „NUK-Exkursionen“. Dies sind Führungstouren, bei denen der natur-/ umwelt-/kulturfachliche Aspekt im Fokus steht. Destinationen sind Nahund Fernziele. Die Debütveranstaltung fand Anfang September statt und hatte den „Augsburger Müllberg“ (512 m) bei Gersthofen zum Ziel. Dabei handelt es sich um die ehemalige Deponie Augsburg-Nord, deren Betrieb bereits vor Jahren weitgehend eingestellt wurde und die sich nun in der sogenannten Nachsorge- und Renaturierungsphase befindet.

Das Stadtradeln geht 2020 auf Rekordkurs: In Augsburg radelten 3.770 Aktive insgesamt 899.976 km, was einer CO2Vermeidung von 132 Tonnen entspricht. Gegenüber 2019 ist das eine Steigerung von knapp 230.000 km oder 34 Prozent. Radfahren hat durch die Diskussion über den Klimawandel und Corona offensichtlich einen enormen Schub bekommen. An der Aktion vom 4. bis zum 24. Juli beteiligten sich auch 72 Radfahrer*innen der DAV-Sektion Augsburg. Ihnen sei dafür ausdrücklich gedankt! Mit 23.124 km kamen sie unter die ersten zehn Teams und erreichten Rang 8. Verglichen mit 11.405 Kilometern und Rang 16 im Jahr 2019 ist das eine respektable Steigerung. Hier die DAV-Erstplatzierten: Wolfgang Immler (1. Platz mit 1.208 km), Sonja und Herr Schlump (2. Platz mit 1.014 km) sowie Beate und Lothar Bohn (3. Platz mit 900 km). Dennoch stellt sich die Frage, warum nur 0,5 Prozent der ca. 16.000 Sektionsmitglieder am Stadtradeln teilnahmen, für das auf der Sektionshomepage, im alpenblick und über die E-Mail-Verteiler der Abteilungen geworben wurde. Einige scheiterten offensichtlich technisch an der Registrierung. War bei den Anderen Trägheit der Grund für die Nicht-Teilnahme, ist mehr Motivierung nötig? Oder wird Sinn und Zweck am Mitmachen angezweifelt? Corona-Shutdown, Klimaveränderungen, Dieselabgasskandal, Feinstaub und vom Autoverkehr verstopfte Städte führen immer mehr Mitbürgern vor Augen: Das Fahrrad ist für Kurzstrecken ein ideales Fortbewegungsmittel – flexibel, gesund, preiswert, umweltfreundlich und sicher, wenn Infrastruktur und Förderung durch die Politik stimmen. Aus diesen Gründen ist die Beteiligung am Stadtradeln so wichtig: In vielen Kommunen stehen die Zeichen zwar auf Förderung des Radverkehrs für mehr Klimaschutz und lebenswerten öffentlichen Raum, doch viele geplante Maßnahmen drohen in Zeiten von Corona an fehlenden Finanzmitteln zu scheitern.

Corona-konformes Gipfelglück auf dem Augsburger Müllberg. Foto: Dr. Martin Müller

Die Exkursion wurde mit dem nötigen zeitlichen Vorlauf auf der DAV-Homepage ausgeschrieben und war sehr bald ausgebucht. Rund 30 Teilnehmer*innen genossen sodann bei schönstem Wetter die Führung und fachlichen Informationen seitens des Deponieleiters Lukas Arndt vom Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg (AWS). Diskussionsstoff boten zudem unser Abfallverhalten, die Wege der modernen Entsorgung und die Möglichkeiten der Abfallvermeidung und -verminderung. Abschließend gab es Gelegenheit für einen schönen Rundumblick vom Gipfelkreuz aus, verbunden mit einem sportlich-flüssigen Sundowner!

Deshalb hilft es den Gemeinden, wenn Radler*innen Flagge zeigen. Stadtradeln ist ein öffentliches Bekenntnis derer, die die Verkehrswende unterstützen wollen. Und insbesondere für DAV-Mitglieder heißt Mitmachen beim Stadtradeln, die Umweltziele nicht nur in den Bergen, sondern auch am Wohnort umzusetzen.

» Weitere Infos unter: https://www.stadtradeln.de/augsburg/

Dank an Robbi Ruisinger Lieber Robbi, bereits im alpenblick 3-2019 war zu lesen, dass du mehr als 60 Jahre unserer Sektion angehörst, den größten Teil davon als Fachübungsleiter. Jetzt gilt es, dir zu danken: für deine unzähligen Touren, die du geführt hast, für die vielen Kurse, die du geleitet hast!

Foto: Axel Peter

Der Grundkurs Skibergsteigen auf der Heidelberger Hütte Anfang März war dein letzter alpiner Kurs für unsere Sektion (Bericht im nächsten alpenblick). Damit geht nun eine Ära zu Ende! Nein, nicht ganz: Wir sind froh, dass du mit und für uns auch in Zukunft Touren organisierst und uns weiterhin mit deiner Leidenschaft für den Bergsport infizierst. Wir danken dir für dein besonderes Engagement für die Sektion und wünschen dir noch viele tolle Bergerlebnisse! Helmut Schmidt

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Mehr Platz für die Sonne – die Solaroffensive Augsburg feiert Geburtstag! von Jochen Cantner Seit vergangenem Jahr ist unsere DAV-Sektion Partner des „Klimadialogs“ der Stadt Augsburg. Dieser Dialog umfasst Energiewendeveranstaltungen, Expertendialoge und Klimakonferenzen. Daneben gibt es die „Solaroffensive Augsburg“, deren Aushängeschild kostenfreie Vor-Ort-Beratungen für Hauseigentümer sind, und welche nun ihren ersten Geburtstag feiern darf.

Symbolbild Solar. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Die im Sommer 2019 gestartete Solaroffensive Augsburg steuert auf ihre 52. Vor-Ort-Beratung zu. Dazu passend wurde unlängst auf Bundesebene der sogenannte „52-GW-Deckel“, d. h. eine Begrenzung der Solarförderung bis zu einer deutschlandweit installierten Photovoltaik-Gesamtleistung von 52 Gigawatt, aus dem Weg geräumt.

Damit ist die Einspeisevergütung für künftig installierte PhotovoltaikAnlagen gesichert und Gebäudeeigentümer haben Planungssicherheit für den Weg zum klimafreundlichen, verlässlichen und kostengünstigen Strom vom eigenen Dach. Hier ist die DAV-Sektion Augsburg mit gutem Beispiel vorangegangen, ist doch das DAV-Kletterzentrum mit Photovoltaik auf dem Dach bereits gut ausgerüstet. Angedacht wird derzeit eine Erweiterung der Anlage. Das Umweltamt der Stadt Augsburg unterstützt überdies interessierte Bürger*innen durch ein umfangreiches Beratungsangebot, besonders durch eine kostenfreie und unabhängige 60-minütige Beratung vor Ort am jeweiligen Gebäude im Augsburger Stadtgebiet. Das ist einer der Bausteine, um das Augsburger Klimaschutzziel –nämlich die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 % im Vergleich zu 1990 zu senken – zu erreichen. Neu im Programm der Solaroffensive sind informative und unterhaltsame Veranstaltungen. Nähere Informationen finden sich unter: https://www.augsburg.de/ solaroffensive

Neues in der Bücherei von Ursula Ertl Neue Kletterführer • Allgäu, Pasold, Achim (4/14 KL)* • Berchtesgaden, Brüderl, Josef / Kühberger, Rudi (16/02 KL) • Bayerische Alpen, Bd. 1, Stadler, Markus (8/09 KL) Wanderführer • Rother: Rumänien Ostkarpaten, Valenas, Liviu (85/23) Karten / Österreich • BLUDENZ, NL 32-02-30 West, ÖK25V 1230-West (3/ÖLK 1230a) • SCHRUNS, NL 32-02-30 Ost, ÖK25V 1230-Ost (3/ÖLK 1230b) Zum Schmökern • Huber, Alexander, Free Solo (H83) • Ricardo Cassin, Erster am Seil (C02)

» Die aktuellen Neuerscheinungen mit Cover sind unter htpps://www.davaugsburg.de/buecherei zu finden.

* In Klammern steht jeweils die Signatur, so dass das gewünschte Buch leicht gefunden werden kann.

Platz für die Sonne? augsburg.de/solaroffensive

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Hütten & Wege

Unsere Hütten im Sommer 2020 von Ernst Kundinger Die Corona-Pandemie war der bestimmende Faktor in der Hüttensaison 2020. Reise- und Einreisebeschränkungen sowie Unsicherheit auf Seiten der Gäste prägten den Hüttenalltag. Insbesondere der Übernachtungsbetrieb litt unter Abstandsund Hygieneregeln. Wir hoffen, dass sich die Situation im nächsten Jahr wieder bessert, und freuen uns auf zahlreiche Besucher aus der Sektion Augsburg. Augsburger Hütte Die Saison verlief auf unserer Hütte mit dem wunderbaren Tiefblick ins Sannatal und dem Fernblick zum Alpenhauptkamm trotz Corona annähernd normal. Unsere beliebten Hüttenwirtinnen Gudrun Trittler und Steffi Deininger beenden leider ihre Tätigkeit aus persönlichen Gründen. Sechs Sommer lang betrieben sie unsere Hütte in enger Zusammenarbeit mit dem Hüttenreferenten Klaus Szech sehr erfolgreich und versorgten unsere Gäste vorzüglich. Dafür gebührt ihnen der herzliche Dank der Sektion. Die Bewerbungsgespräche um die Nachfolge konnten wir erfolgreich abschließen: Christine Denk wird die Hütte ab 2021 führen. Der Besuch einiger Vertreter von Tiroler Landesbehörden resultierte im Weiterbestand u. a. der gewerbe- und wasserrechtlichen sowie brandschutztechnischen Zulassungen, die teils unter Vorbehalt erteilt wurden und kleinere

Augsburger Hütte. Foto: DAV-Archiv

Nachbesserungen am Kraftwerk, in der Küche, bei der Trinkwasserversorgung und beim Brandschutz erfordern. Dabei wurde der gute Hüttenbetrieb anerkennend gelobt. Der Einbau einer Energiemanagementzentrale wurde vom DAV-Bundesverband gefördert und verbessert zukünftig die Überwachung von Batteriezustand, Kraftwerk und Photovoltaik-Anlage. Markus Gretschmann, seit 2020 Wegewart der Augsburger Hütte, und sein Wegebauteam haben am Augsburger Höhenweg unter schwierigen, hochalpinen Bedingungen Winterschäden behoben und auch andere Wege im Hüttenumfeld instand gesetzt und neu abgesichert. Ein Murenabgang im August 2019 hatte die Brücke über den Gasillbach weggerissen und erforderte einen Neubau. >> Filmbericht unter: https://www.davaugsburg.de/aav/vereinberichte/1402-augsburgerhoehenweg-impressionenvom-wegebaueinsatz Otto-Mayr-Hütte Wegen geschlossener österreichischer Grenzen verlief der Saisonstart auf unserer beliebten, 120 Jahre alten Hütte mit dem eindrucksvollen Panorama im Mai und Juni schleppend. Ab Juli konnten Pächterin Isabel Steinbrück und ihr Team unter professionellen Vorsichtsmaßnahmen wieder zahlreiche Gäste begrüßen. Als erster Schritt zur Sanierung der Energieversorgung im Inselbetrieb wurden die alten Blei- durch moderne Lithiumphosphat-Batterien und passende Wechselrichter ersetzt, 2021 folgt dann die Photovoltaik-Anlage. Diese Maßnahmen werden vom DAVBundesverband und vom österreichischen Staat gefördert. Einige Bettwanzen hatten sich wider Erwarten in die neue Saison herübergerettet und erforderten koordiniertes Aufspüren und Bekämpfen. Im Herbst

Otto-Mayr-Hütte. Foto: Bernd Wißner

Otto-Schwegler-Hütte. Foto: DAV-Archiv

hatten wir die Hütte wanzenfrei und konzentrieren uns nun auf die Vorbeugung, damit die lästigen Viecher nicht wieder huckepack mit Gästen einreisen. Besonderer Dank gilt Markus Gretschmann, der die Sicherungen am Weg von der Gelben Scharte zur Roten Flüh fachgerecht instand gesetzt hat. Ein Praxis-Wochenende im Herbst sollte den Grundstein für den Aufbau eines eigenen Wegebauteams legen, wurde aber wegen Corona verschoben. Wen das Thema Wegebau interessiert und wer an verantwortungsvoller, ehrenamtlicher Arbeit an der frischen Luft Freude hat, meldet sich bitte in der Geschäftsstelle. Otto-Schwegler-Hütte Ulli Waldhauer und seinem Hüttenwart-Team gelang es, die Hütte unter Corona-Bedingungen mit reduzierter Belegung – es gab keine privaten Feiern und Besuche von Schulklassen – und einem umfangreichen Sicherheitskonzept, das unseren Gästen ein sicheres Gefühl gab, gut durch die Saison zu manövrieren. Nebenbei konnten auch noch die mehrjährigen Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden. alpenblick 4 | 2020

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Reportage

Sehnsuchtsort Alpen – Am Ziel der Träume? von Ulrich Kühnl*

Foto: Wikipedia

steigung des Mont Blanc 1786 kann als Auftakt gesehen werden. Kein Name ist mit den Fortschrittsidealen dieser Epoche und den Bergen der Welt so verbunden wie der von Alexander von Humboldt (1769–1859), Universalgelehrter, Entdecker und Erfinder eines miteinander vernetzten universalen Naturverständnisses, das uns bis heute tief berührt und die Seele des Alpinismus ausmacht. Die erste Festveranstaltung unserer Sektion 1869 war Humboldt gewidmet. Insbesondere die englische Aristokratie machte die Alpen zu ihrem „Playground“. Die Erstbesteigung des Matterhorns 1865 durch Edward Whymper ist ein tragisches Beispiel für diese Attitüde: Beim Abstieg der Seilschaft stürzten vier Männer über die Nordwand zu Tode. In den deutsch-österreichischen Ostalpen setzte die Begeisterung etwas später ein und war romantischer geprägt. Dabei spielte eine wachsende, innengerichtete Natursehnsucht eine wichtige Rolle. So wurden die Alpen zum Traum einer romantischen, „heilen Gegenwelt“, die gekennzeichnet war von der sportlichen Bewegung in einer bizarr schönen Natur, einem einfachen „unverdorbenen“ Leben und der Sehnsucht nach Einsamkeitserleben. Diese Sehnsüchte und Klischees spiegeln sich auch in der mitunter trivialen Kunst- und Literaturgeschichte und sind bis heute äußerst präsent.

Albtraum am Mount Everest. Foto: AFP/Nirmal Purja

Wenn wir uns die Bilder von den CoronaHotspots wie Ischgl oder die Schlangen am Mount Everest vor Augen führen, denken wir eher an Albträume als an Träume. Dennoch: Trotz aller Ambivalenzen erscheinen vielen Menschen die Projektionen vom alpinen Traum nach wie vor als eine Art Fluchtburg. Schroffe Berglandschaften, Almen, Hütten und unzählige Wander- und Bergziele zwischen Wien und Nizza berühren Erlebniswelten, die durch Geld und Komfort nicht zu haben sind. Unzweifelhaft gibt unsere Geschichte immer wieder Anlass zu einer selbstkritischen Neureflexion. Wie die Alpen zum Sehnsuchtsort wurden Die Wurzeln der Faszination berühren die Urzeiten. Die Alpen galten als Terra Incognita, abweisend, angstbesetzt.

Sitz der Götter: Olymp (Mytikas). Foto: Ulrich Kühnl

Man blieb den Bergen fern und sie gaben Stoff für Mythen, so der Olymp, Sitz der Götter in der Antike, heute ein unvergleichlich berührendes Bergerlebnis. Zudem waren die Alpen schon immer Barriere und Brücke zwischen den Kulturen im Herzen Europas. Diese DoppelFunktion führte im Laufe unserer wechselvollen europäischen Geschichte zu wichtigen Impulsen und Bereicherungen, aber auch zu nationalistischen Reibungen. Der Beginn der Alpenbegeisterung, wie wir sie heute erleben, wird durch die Aufklärung markiert. Diese vom aufstrebenden Bürgertum geprägte Epoche beschreibt ein völlig neues Verständnis von Mensch, Natur und Gesellschaft. Forschung, Vermessung und Entdeckung werden großgeschrieben, Abenteuerlust kommt hinzu. Die Be-

Auftakt: Mont Blanc 1786. Foto: Ulrich Kühnl

* Gekürzte und aktualisierte Fassung Vortrag Schwabenakademie Irsee, Oktober 2019

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Erschließung durch den Alpenverein Schubkräfte für den alpinen Tourismus ergaben sich vor allem durch die Eisenbahnanbindung und die Erschließungsaktivitäten des 1869 gegründeten Deutschen Alpenvereins (DAV). Die Alpen

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Reportage

Der Wanderer über dem Nebelmeer, Gemälde von Caspar David Friedrich (um 1818) – Symbol der Romantik. Foto: Wikipedia

sollten begehbar gemacht und touristisch entwickelt werden. Die Gründerväter der Augsburger Sektion waren hier unter den Ersten und kümmerten sich um Wegebau, Kartografie, Hüttenbau und um die Organisation des Bergführerwesens im Allgäu und Lechtal. Wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen, Romantik und Abenteuerlust vermischten sich und entfalteten eine enorme touristische Dynamik. Die meisten Hütten werden in Österreich errichtet und der Alpenraum wird mehr und mehr zur Projektionsfläche nationaler Identität. Nach der Zäsur der Weltkriege erwächst eine enorme Sehnsucht nach Frieden und Idylle. Kürzere Arbeitszeiten und Mobilität flankieren den Massentourismus. Ungezügelter Bauboom und Übererschließung werden zum Problem. Im Alpenverein entstehen Gegenbewegungen. Naturschutz kommt auf die Agenda.

Alpensouvenir Edelweiß – heute unter strengem Naturschutz. Foto: Ulrich Kühnl

Die skizzierten historischen Wurzeln und Entwicklungsprozesse im Alpinismus bestimmen bis heute den Stoff der alpinen Träume. Sie sind zu einem faszinierenden Amalgam verschmolzen und in der hochkommerzialisierten, globalen und digitalisierten Welt vielleicht lebendiger denn je. Aber nicht erst Corona und Klimakrise haben offensichtliche Auswüchse und Fehlentwicklungen sichtbar gemacht. Ausprägungen und Formen der alpinen Leidenschaft müssen atmen und stets aktiv und zielgerichtet neu gestaltet werden. Die Alpen sind heute akut von Massentourismus und Klimawandel bedroht, und ein „Weiter so“ ist augenscheinlich keine Option. Die Alpen sind keine unverrückbaren Ewigkeitselemente, vielmehr unterliegen sie ständiger Veränderung. Die wachsenden geologischen Erkenntnisse greifen schon seit Generationen tief in das traditionelle statische Weltbild ein und faszinierten bereits unsere Gründerväter. Wir nehmen täglich zur Kenntnis, dass selbst das härteste Urgestein am Matterhorn mit schwindendem Permafrost bröckelt, der Hochvogel auseinanderbricht und das „ewige Eis“ der alpinen Gletscher sichtbar schwindet, mit gravierenden Folgen. Klimaschutz und Pandemien sind zweifellos zu einer zentralen gesellschaftlichen Herausforderung unserer Zeit geworden und erfordern ein Umdenken und Umsteuern in der alpinen Tourismusentwicklung auch im eigenen Verantwortungsbereich, etwa bei Touren oder Hütten. Eine wachsende Wertschätzung heimischer Destinationen, die aber schnell ins Negative umschlagen kann, ist schon jetzt erkennbar. Verträglicher Tourismus ist gefragt Ein Problemkreis betrifft die Überlastungen der transalpinen Verkehrsinfrastruktur. Zwar schwingen bis heute bei jeder Urlaubsreise über die Alpen Träume und Sehnsüchte mit und wir erleben – wie einstmals Goethe – die Unterschiede in Vegetation, Sprache, Kultur und Landschaft als ungeheuer faszinierend. Gleichzeitig nehmen uns jedoch der Stau am Brenner oder der

Der Weg ist das Ziel …

… aber auch der Gipfel: Mont Blanc ( 4.810 m), dem Himmel so nah. Beide Fotos: Ulrich Kühnl

Motorrad-Rummel auf den Passstraßen jede Illusion. Die jährlichen Besucherzahlen in den Alpen liegen heute bei über 100 Millionen! Dieser Massenbetrieb hinterlässt Spuren, hat sich als Brutstätte für die Ausbreitung von Corona erwiesen und trägt zur Zerstörung einstmals idyllischer Täler bei. Als Antwort steht die Aufgabe einer nachhaltig verträglichen Tourismusentwicklung. Dabei erscheint mir eine Differenzierung nach den Hauptsegmenten und den treibenden Motiven sinnvoll. Für viele Touristen stehen Status-Anerkennung, spektakuläre Kulisse für Wellness oder Freizeitspaß im Vordergrund. Ob das Etikett „Sehnsuchtsort“ hier angemessen ist, bleibt dahingestellt. alpenblick 4 | 2020

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Reportage

Andere aber sind begeisterte Bergsteiger und Naturliebhaber. Sie sind, ebenso wie frühere Generationen, auf der Suche nach einem Stück Gegenwelt. Diese bleibt ein Traum, der sich in seinen Elementen und Formen immer wieder neu definiert und ausdifferenziert. Man kann lange über den alpinen Traum philosophieren: Verbindendes Moment bleibt das humanistische Ideal, Sinne, Körper, Geist und Seele möglichst in Gleichklang mit der wunderschönen Natur zu bringen. Das impliziert u.a. auch ein ressourcen- und umweltschonendes Verhalten in eigener Sache sowie eine Aufforderung, der Überkommerzialisierung Grenzen zu setzen. Viele Bergfreunde aber mögen nicht ganz auf Komfort und Service verzichten. Doch es geht dabei um Grautöne, nicht um Schwarz-Weiß.

In den Bergen findet der Mensch sein Maß, sie erziehen zu Demut. Der Mensch findet dort Stille und Ruhe. Die Berge fordern und sie lehren das Schauen. Kaum jemand hat das so eindrucksvoll mit Empathie formuliert wie Reinhold Stecher, von 1980 bis 1997 Bischof von Innsbruck. Fernwanderwege erscheinen manchem als moderne Pilgerrouten, wobei wir Almen oder Hütten als besondere Stationen erleben. Viele Bergfreunde empfinden im Gipfelglück eine spirituelle Dimension. Der Gipfel kommt dem Himmel nahe und er symbolisiert das Ankommen an einem Ziel – ob mit Gipfelkreuz oder in schlichter Naturschönheit. Die Politik lässt bisher wenig Neigung erkennen, der wuchernden Freizeitindustrie wirksame Leitlinien zu geben und, wenn nötig, auch Grenzen zu setzen.

Vor dem (alten) Waltenberger Haus

Almrast im Winter. Beide Fotos: Ulrich Kühnl

Hör die Stille Hör die Welt

Konzepte zur Entwicklung eines nachhaltigen Alpintourismus bleiben bisher rudimentär. Hier sehe ich neben der Politik auch Verbände, Universitäten und nicht zuletzt den Alpenverein als Vertreter der Kerngruppe der Alpenbegeisterten gefordert. Verantwortung des DAV Der alpine Traum hat eine tiefgreifende Geschichte. Er entfaltet trotz aller Einschränkungen bis heute eine enorme Ausstrahlung. Doch unser Natur- und Kulturerbe ist stark gefährdet. Klare Richtungsentscheidungen und Prioritäten sind gefragt. Wollen wir die Alpen zu einem riesigen Freizeitpark mit Bespaßungsanlagen entwickeln, in dem der Berg zur bloßen Kulisse degradiert wird, oder soll künftig die Förderung eines naturnahen, sanften Tourismus Vorrang genießen, damit die Ursprünglichkeit und Wildheit der Berge sowie die einmalige Kulturlandschaft auch für kommende Generationen erhalten bleiben? Der Alpenverein steht in der Verantwortung, sich klarer als bisher zu positionieren und sich in die Entwicklung nachhaltiger Tourismuskonzepte einzubringen. Das fordert auch unsere Sektion. Vielleicht erweist sich die Corona-Krise hier als Chance zur Veränderung?

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Reportage

Ausgewählte Sehnsuchtsorte Berchtesgaden ist mit Watzmann, Königssee und alten Mythen ein Symbol der Romantik. Hinzu kommt die Konnotation mit Hitlers Berghof, heute ein gelungenes Beispiel sensibel verarbeiteter NS-Geschichte. Mit dem DAV-unterstützten Bergsteigerdorf Ramsau wurde ein Schritt zu sanftem Tourismus getan.

Bergsteigerparadies Allgäuer und Lechtaler Alpen. Foto: Ulrich Kühnl

Archaische Bräuche: Perchtenlauf. Foto: Wikimedia/Holger Uwe Schmitt

Zermatt erfährt mit 1,3 Millionen Übernachtungen und dem Matterhorn eine nahezu grenzenlose globale Vermarktung. Gedränge und Geschiebe sind die Folge. Der Berg der Berge steht umrahmt von vielen weiteren Viertausendern und einzigartigen Gletschern: Die Durchsteigung dieses Ensembles gehört wohl zu den größten Erlebnissen und Sehnsüchten eines Alpinisten. Aber diese phantastische Welt ist vom Klimawandel bedroht.

Garmisch-Partenkirchen ist stark vom Rummel um die Zugspitze geprägt. Das Wirtshaus am Gipfelkreuz hat die Gemüter über Generationen bewegt. Nun kommt das Sterben des Schneeferners hinzu. International berühmt durch Olympia 1936 setzte die Bevölkerung in den vergangenen Jahren zweimal einen mutigen Kontrapunkt und votierte gegen Olympia à la IOC.

Rund ums Matterhorn. Foto: Ulrich Kühnl

Analoges gilt für Grindelwald, wo der Massenansturm auf das Jungfraujoch durch eine Expressbahn nochmals forciert wurde.

Zugspitze – Kulisse für Olympia. Foto: Ulrich Kühnl

Das nahe gelegene Schloss Elmau, seit 1916 legendärer Kultund Sehnsuchtsort für das protestantische Bildungsbürgertum, wurde vor einigen Jahren zu einem TOP-Luxushotel umgewandelt. Ein ernüchterndes Beispiel für den Wertewandel. Im Allgäu erreichen die Höhen- und Fernwanderwege die Kapazitätsgrenze. Dennoch grenzen sich Massentourismus und Bergidylle eindrucksvoll voneinander ab. Das unregulierte Lechtal mit den vielen Seitentälern erlebe ich als Bergsteiger-Paradies. Doch Motorräder und expansiver Skizirkus beeinträchtigen die bisherige Idylle. Alternativkonzepte sind noch nicht erkennbar.

Die Dolomiten und der Rosengarten sind Teil des UNESCOWeltnaturerbes, bekannt durch einmalige Schönheit und den Mythos der Laurin-Sage. Im Streit um die Errichtung eines riesigen Kristall-Turms an der Liftstation sieht der Alpenverein Südtirol ein Marketing-Spektakel für noch mehr Massentourismus, das die natürliche Erhabenheit entwertet – bisher ohne Erfolg …

Sehnsuchtsort Dolomiten. Foto: Hotel Rosengarten

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Ein Appell an die weibliche Führungskraft von Alina Dajnowicz und Julia Winterstein Der DAV wird weiblicher Der Deutsche Alpenverein war, entsprechend seiner Gründung im Jahr 1869, eine Männerdomäne. Obwohl seit jeher beide Geschlechter im Bergsport vertreten waren, blieben Frauen eine ganze Weile deutlich unterrepräsentiert. Diese Zeiten gehören jedoch der Vergangenheit an. So lag der Frauenanteil 2019 laut Bundesverband bei 42,8 %. In der Sektion Augsburg sind es 43,0 % (Stand August 2020), womit sich die Gleichverteilung der Geschlechter immer weiter annähert. Geschlechterverteilung im Ehrenamt Doch wie steht es um die Gleichverteilung der Ehrenämter und Führungspositionen? Laut Bundesverband (2019) liegt der durchschnittliche Frauenanteil im Ehrenamt der Sektionsgremien bei rund 30 %, im Bundesverband sind es mit 25 % etwas weniger. Einen weiblichen Vorsitz hatten 2019 bundesweit 36 Sektionen, was einem Anteil von 10 % entspricht. Die meisten weiblichen Führungsrollen finden sich in den Familiengruppen (55 %), in der Schriftführung (51 %) oder der Jugendleitung (45 %). Am seltensten sind Frauen als Hüttenreferentin (8 %) oder als 1. Vorsitzende (10 %) tätig. Bei den aktiven Trainer*innen-Lizenzen besteht ebenfalls eine Kluft zwischen den Geschlechtern. So ist speziell die Leitung von Familiengruppen (57 %), aber auch beim Bergwandern (Wanderleitung 36 %, Trainer C Bergwandern 42 %) vergleichsweise weiblich, während bei der Ausbildung im Bereich Hochtouren (8 %) und Eisfallklettern (9 %) Männer klar dominieren (Bundesverband 2019). Erfolgsfaktor „Frau“ Nichtsdestotrotz nehmen die Ehrenamtlerinnen in den Sektionen zu, – eine erfreuliche Entwicklung, zumal sich weibliche Führungskräfte bzw. gemischte Führungsteams nachweislich positiv auf eine Organisation auswirken. Wirtschaftsunternehmen mit gemischten Managementteams sind demnach ökonomisch erfolgreicher, produktiver und innovativer. Darüber hinaus wirken sich geschlechterausgeglichene Gruppen vorteilhaft auf die Entscheidungsund Ideenfindung aus, wonach strategische Fehler eher vermieden werden und risikobewusster sowie nachhaltiger gehandelt wird (Turban, Wu & Zhang, 2019*). Starke Frauen in der Sektion Neben den vorgestellten Statistiken und Theorien wollen wir euch Frauen aus unserer Sektion vorstellen, die sehr erfolgreich Verantwortung übernehmen. Zu den im Ehrenamt sehr erfahrenen Sektionsmitgliedern gehört zum

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Beispiel Christiane Altthaler. Mit mittlerweile 40 Jahren Erfahrung im DAV, u. a. als Jugendleiterin, hat sie 2009 zusammen mit Gerd Schönwolf die Unterwegsgruppe gegründet, die sie seitdem gemeinsam leiten. „Eine Neugründung ist immer ein Abenteuer“, sagt sie, da man auf keine bestehenden Strukturen zurückgreifen kann. Dass dieses Abenteuer jedoch offensichtlich geglückt ist, zeigt sich im über zehnjährigen Bestehen der Gruppe. Neben der Zeit, die man für ein Ehrenamt aufbringen können muss, ist für Christiane vor allem der Spaß und die Freude an ihrer Tätigkeit wichtig. Gleichermaßen erfolgreich bei einer Gruppenneugründung waren Laura Jantz-Klinkner, Florian Pressler und Stefan Rudolf. Sie haben 2015 die JUBs – eine Gruppe für Studierende und junge Berufstätige – gegründet, die nun unter der Leitung von Laura, Flo und Vikki Schaefer steht. Die Motivation zur Gründung und Leitung der Gruppe hatte für Laura zudem persönliche Gründe. So erinnert sie sich an die Zeit zurück, „wie es war, neu nach Augsburg zu kommen und unter Gleichaltrigen Anschluss für Bergtouren aller Art zu finden […] ein lockerer Stammtisch hätte die Sache sicherlich erleichtert“. Besagter JUB-Stammtisch ist, neben gemeinsamen Touren, zwischenzeitlich zu einem festen Bestandteil der Gruppenaktivitäten geworden, den auch Vikki sehr schätzt. Sie ist seit 18 Jahren Sektionsmitglied und kann daher auf viele Kontakte sowie Erfahrung im Vereinsgeschehen und Ehrenamt zurückgreifen. Gerade deswegen wünscht sie sich für die Zukunft des „Ehrenamt[s] wieder mehr Gestaltungsspielraum und weniger Regulierung“. Nichtsdestotrotz sind Bergsport und der DAV ein fester Bestandteil ihres Lebens, weswegen es für Vikki keinen Grund gab, die Position im Leitungsteam nicht anzunehmen. Noch mehr weiblicher Gründergeist findet sich im Organisationsteam von FrauenAlpin, bestehend aus Franzi Ruoff, Henriette Schneider und Helia Hollmann. Die drei Frauen haben sich 2019 dazu entschlossen, in der Sektion das eigenständige Bergsteigen von Frauen zu fördern und dafür eine Plattform zu bieten. Dass sie am Anfang Bedenken hatten, geben die drei offen zu: „Ist es anmaßend, sich als Organisationsteam zu präsentieren? Wird die Gruppe angenommen? Welche Arbeitslast ist damit verbunden?“ Doch diese Sorgen sind ein Jahr später längst vergessen, was mitunter auch an der unbürokratischen Unterstützung durch die Sektion liegt. Jetzt überwiegen die schönen Seiten, nämlich „gestalten zu können und zu sehen, dass sich Frauen verschiedener Altersgruppen und

Alle Fotos: DAV-Archiv

Engagement im Ehrenamt

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Engagement im Ehrenamt

Leistungsniveaus zu Teams zusammenfinden“, so die Organisatorinnen. Dass Ehrenamtler*innen in der Sektion zwei- oder mehrgleisig fahren, ist keine Seltenheit. Und so profitieren nicht nur FrauenAlpin, sondern auch die Ausbildung, speziell die Lehrteamleitung „Sportklettern“ von Franzi Ruoffs ehrenamtlichem Engagement. Auf die Frage, wie sie zu dieser Position gekommen sei, antwortet Franzi schlicht: „Ich bin gefragt worden und wollte mich im Verein einbringen.“ Auf die gleiche Weise sind die beiden weiblichen (kommissarischen) Vorstände, Alina Dajnowicz (2. Vorsitzende, links) und Julia Winterstein (Schriftführerin, rechts), zu ihrem Ehrenamt gekommen: Wir wurden einfach gefragt. Bevor wir den Positionen zugesagt haben, überlegten wir beide, ob wir der Verantwortung einer Vorstandsposition überhaupt gerecht werden können. Nach einem halben Jahr im Amt, haben sich die Bedenken jedoch als haltlos erwiesen. Alina begeistert dabei vor allem „die Möglichkeit, das Vereinsleben mitgestalten und sich für Ideen einsetzen zu können“. Auch Julia freut sich über die vielseitigen Aufgaben in ihrem Amt und betont, die gesammelten Erfahrungen sehr gut im Arbeitsalltag nutzen zu können. Schon von Berufswegen tief mit dem DAV verwurzelt ist Eva Deibele, die die meisten wohl als hauptamtliche Leiterin der Geschäftsstelle kennen. Eva ist jedoch außerdem als stellvertretende Leiterin der Familiengruppe sowie als Hüttenwartin der Otto-SchweglerHütte tätig. Erfahrung im Ehrenamt hat sie genug, da sich Eva bereits seit dem Jahr 2000 aktiv am Sektionsgeschehen beteiligt. Als ehemalige Jugendleiterin,

Buswartin der Jugend sowie Jugendreferentin war die Übernahme der Familiengruppenleitung für sie nach der Geburt ihrer Tochter, die so immer mit dabei sein kann, ein naheliegender Schritt. Eine weitere Powerfrau ist Isabel Steinbrück. Seit 2019 beherbergt sie als hauptamtliche Hüttenwirtin der Otto-Mayr-Hütte zahlreiche Übernachtungsgäste pro Saison. Obwohl es sehr viel Arbeit ist, fühlt sich Isabel durch die Berge, das Hüttenleben und die Zusammenarbeit mit ihrer Familie motiviert. Angst vor der Tätigkeit als Pächterin hatte sie keine. Neue Herausforderungen zu meistern ist demnach eines der Dinge, die ihr besonders viel Spaß an diesem Job bereiten. Selbst ist die Frau Es gibt viele Gründe, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das bestätigen die über 17 Millionen Ehrenamtlichen, die deutschlandweit für unterschiedlichste Organisationen tätig sind (Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, 2020). So ist ein Ehrenamt nicht nur eine Bereicherung für den Verein, sondern primär auch für sich selbst. Wenn wir nun dazu inspiriert haben, selbst in der Sektion aktiv zu werden, dann können wir euch nur sagen: Traut euch und macht es einfach! Vergesst die Bedenken, ob ihr das könnt oder nicht. Wichtig ist, dass ihr Spaß an der Sache habt, und im Zweifelsfall gilt „Man wächst mit seinen Aufgaben“! Wir freuen uns über jede*n Interessent*in für ein Ehrenamt, egal ob leitend oder nicht. Das Gleiche gilt übrigens auch für eure Ideen zum Sektionsgeschehen. Meldet euch bei uns! >> alina.dajnowicz@dav-augsburg.de >> julia.winterstein@dav-augsburg.de * Turban, Stephen, Dan Wu, and Letian Zhang. „When Gender Diversity Makes Firms More Productive.” Harvard Business Review

Mit uns gut gerüstet auf die Piste

... und ich fühl mich wohl. DRESCHER+LUNG GmbH & Co. KG Stammsitz Augsburg Klausenberg 30 | 86199 Augsburg-Göggingen Tel. 08 21 / 90 07 - 32

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Aus der Geschäftsstelle

DAV-Sektion Augsburg e.V. Peutingerstr. 24 86152 Augsburg Telefon: 08 21 / 51 67 80, Fax: 08 21 / 15 15 45 E-Mail: sektion@dav-augburg.de Internet: www.dav-augsburg.de Bankverbindung Stadtsparkasse Augsburg IBAN: DE03 7205 0000 0000 6294 69 BIC: AUGSDE77 Öffnungszeiten Servicestelle und Materialverleih sind derzeit für persönliche Besuche wie auch telefonisch zu folgenden Zeiten zu erreichen: Montag 16–18 Uhr Mittwoch 9–13 Uhr Donnerstag 16–19 Uhr Freitag 9–13 Uhr Die Bücherei ist donnerstags von 17–19 Uhr für unsere Mitglieder besetzt. Achtung: Betriebsferien Weihnachten/Silvester 2020 Geschäftsstelle, Bücherei und Materialverleih sind vom 23.12.2020 bis 6.1.2021 geschlossen. Beiträge 2021 Kategorie-Umstellungen 2021 Mit Wirkung zum 1.1.2021 werden folgende MitgliederKategorien umgestellt: • Junior-Bergsteiger, die 2021 26 Jahre alt werden, in A-Mitglieder • Jugendliche, die 2021 18 Jahre alt werden, in Junior-Mitglieder Beitragseinzug 2021 Der Jahresbeitrag wird am 4.1.2021 eingezogen, bitte sorgen Sie für ausreichende Kontodeckung. Evtl. Änderungen der Bankverbindung bitte bis 11.12.2020 melden. Für alle Bankrückläufer entstehen Mehrkosten, die wir an Sie weitergeben. Alle Mitglieder, die uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, müssen ihren Beitrag unaufgefordert bis 31.1.2021 überweisen. Ihr DAV-Ausweis 2020 ist bis Ende Februar 2021 gültig. (Dies gilt nicht für Mitglieder, die ihre Mitgliedschaft fristgerecht gekündigt haben. Bei einer Kündigung endet die Mitgliedschaft zum 31.12.2020.) Den neuen DAV-Ausweis 2021 erhalten Sie bis Ende Februar postalisch, Barzahler holen ihre Ausweise ab dann bitte in der Geschäftsstelle ab.

Jetzt Mitgliederdaten online ändern Sie sind umgezogen oder haben eine neue Bankverbindung? Im Online-Mitgliederportal „Mein Alpenverein“ können Sie Ihre Daten schnell, einfach und sicher selbst ändern und auch gleich überprüfen – damit sind Bearbeitungsfehler ausgeschlossen! Sie müssen sich dafür einmalig über den Button „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite (oder https://mein.alpenverein.de) unter Angabe Ihrer Mitgliedsnummer, den letzten vier Stellen Ihrer IBAN sowie Ihrer E-Mailadresse registrieren. Künftig können Sie sich dann mit Ihren Zugangsdaten anmelden und Änderungen der Mitgliedsdaten direkt online vornehmen.

Meldungen von Änderungen Änderungen der Anschrift und der Bankverbindung bitten wir rechtzeitig mitzuteilen. z. B. online unter mein.alpenverein.de. Ermäßigter Jahresbeitrag für Senioren Mitglieder, die 2020 ihren 70. Geburtstag feiern, können bis 11.12.2020 den ermäßigten Jahresbeitrag beantragen. Bereits bestehende Ermäßigungen sind davon nicht betroffen. Wechsel zur Sektion Augsburg Sie sind Mitglied in einer anderen Sektion und möchten aufgrund eines Wohnortwechsels oder anderer Gründe Mitglied in Augsburg werden? Dann heißen wir Sie herzlich willkommen! Auf unserer Internetseite unter www.dav-augsburg.de/mitglied/aufnahmeantrag-pdf finden Sie hierzu alle notwendigen Informationen und Unterlagen. Wir unterstützen Sie gerne beim Sektionswechsel. Ehrenamtliche Mitarbeit Möchten Sie sich gerne ehrenamtlich bei uns engagieren, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf: ehrenamt@dav-augsburg.de Online-Abo – Hefte digital Wir möchten künftig unsere Sektionsmedien sowie das DAV Panorama verstärkt digital bereitstellen. Eine kurze Nachricht reicht zur Umstellung. Sexualisierte Gewalt beim Bergsport – Nein, danke! In schwierigen Situationen, Verdachtsfällen oder bei Fragen können Sie sich gerne an uns wenden: beratung-psg@davaugsburg.de Kündigungen Falls Sie Ihre Mitgliedschaft in der Sektion Augsburg kündigen möchten, muss Ihre Kündigung bis 30. September des laufenden Jahres bei uns eingehen. Bei späterer Meldung verlängert sich Ihre Mitgliedschaft um ein weiteres Jahr.

NEU: Jetzt unkompliziert sofort online Mitglied werden!

 www.dav-augsburg.de/mitglied/aufnahmeantrag-pdf 

Ihre Mitgliedschaft können Sie natürlich auch in der Geschäftsstelle oder über das Formular auf unserer Internetseite abschließen.

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Aus der Geschäftsstelle

Bestellung von DAV-Jahrbuch und Kalender 2021 Auf Vorbestellung bis 1.12.2020 können Sie in der Geschäftsstelle folgende Publikationen erwerben: Alpenvereinsjahrbuch Berg 2021 Das Jahrbuch BERG bietet mit erstklassigen Beiträgen namhafter Autoren und Fotografen einen einzigartigen Überblick über die wichtigsten Themen und Trends aus der Welt der Berge und des Bergsports. Mitglieder-Preis: 20,90 € Wandkalender – Die Welt der Berge 2021 12 Fotos im Wechselspiel mit 12 Texten begeisterter und nachdenklicher Alpinisten auf bedruckten Transparentseiten, Format 57 x 45 cm Mitglieder-Preis: 29,– € Wandkalender: HIGH 2021 Bergsport macht high! 13 aufregende Fotos von bekannten Outdoorfotografen in der schönsten Arena der Welt – den Bergen. Format 39 x 59,4 cm Mitglieder-Preis: 23,18 €

Info

A k le t .davw w w

Anschrift Ilsungstraße 15b | 86161 Augsburg Tel.: 08 21 / 99 95 81-0 | Fax: 08 21 / 99 95 81-14 E-Mail: info@dav-kletterzentrum-augsburg.de

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Öffnungszeiten (gültig ab 1.10.2020) Montag 15–23 Uhr Freitag Dienstag, Donnerstag 7–23 Uhr Samstag, Sonn-/ Feiertage Mittwoch 13–23 Uhr

Foto: Bernd Wißner

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9–23 Uhr 9–22 Uhr

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Aus der Geschäftsstelle

Glückwünsche Wir gratulieren allen unseren Mitgliedern ganz herzlich, die zwischen November 2020 und Januar 2021 ihren Geburtstag feiern:

95 Jahre Agnes Gebhard Anna Schöfl

Helga Mair Ferdinand Manske Renate Markmiller Veronika Schlieder

90 Jahre

80 Jahre

Josef Bihler Otto Heindl Hermann Kopp Barbara Raders Christine Schmidt Erwin Ulrich

Ingried Bauer Michael Deisenberg Hubert Eberle Michael Fischer Franz Häußler Dr. Hans-Peter Hesse Joachim Hoppe Helga Klemm Maike Mensing Edith Miehle Günter Mücke Adolf Ruf Luise Sommer Therese Stark Elisabeth Wanner Dr. Hermann Warth

85 Jahre Hermann Bader Ilse Benning Günter Domberger Gerhard Ebenhöh Johann Ender Karl-Heinz Gistel Dieter Kreysing Alois Langenmair

Prof. Dr. Heide Wegener Heinrich Wember Peter Wutz

75 Jahre Gertraud Derbsch Heinrich Förg Christine Freihalter Hans-Dieter Joschke Rolf-Jürgen Kaddatz Reinhard Mayer Peter Osswald Wolfgang Renz Ottmar Schenzinger Walter Thiergärtner

70 Jahre Hans Berger Karl Demharter Jürgen Döring-Ott Klaus Eber Maria Eck-Koppold

Klaus Fischer Theo Gaßner Klaus Glawion Alfons Hohm Gertraud Hohn Martin Jokiel Johann Kugelmann Ulrich Kugelmann Josef Lassonczyk-Gierl Ingeborg Lensch Karin Lill Helmut Mayr Reinhard Minnameyer Monika Plaseller Annelies Rek Helmut Schubert Hans-Dieter Seemüller Annemarie Straub Marlies Utzni Wolfgang Wanke Gerda Weiß Edith Wiese-Liebert

Mitglieder, die künftig an dieser Stelle nicht genannt werden möchten, widersprechen der Datennutzung bitte in der Geschäftsstelle.

Wir trauern um unsere Mitglieder Josef Maier Wilhelm Markmiller Elisabeth Matz Helmut Notz Ernst Patz Manfred Rudolph Erwin Schaflitzel Bernadette Schneider Jakob Sedlmeyr Elfriede Träger

Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit für die Treue, die sie der Sektion und dem Alpenverein gehalten haben. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. 36

Foto: Bernd Wißner

Helmut Brenner Georg Deutschenbaur Florian Engelhardt Verena Franke Dieter Friedrich Karl Joas Alfred Karger Dr. Rolf Kießling Werner Krause Leonhard Krodel

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Termine

November 2020 Samstag, 7.11.2020 Fitness Spezial Slot 1/A: 8.45–9.30 Uhr Slot 2/B: 9.40–10.30 Uhr Vertiefung der Fitness mit zwei Time-Slots je 45 Uhr Minuten Workout. Übungsleiter Sandra, Anja, Raimund, Bernd, Christoph Bitte wegen Teilnehmerbegrenzung auf 20 Personen um verbindliche Anmeldung per Mail mit Angabe des vollen Namens und der Time-Slot-Wahl an: fitness-corona@dav-augsburg.de Ort: Sporthalle im Förderzentrum Hören, Sommestr. 70/Ecke Bgm.-Ackermann-Str., 86156 Augsburg. Nach Beginn kein Einlass mehr. Bitte Matte selbst mitbringen. Montag, 9.11.2020 abgesagt! 19 Uhr, Mitgliederversammlung der DAV-Sektion Augsburg Die Mitgliederversammlung 2020 muss wegen hoher Corona-Fallzahlen leider endgültig abgesagt werden. Dienstag, 10.11.2020 19 Uhr, Jahreshauptversammlung der Abteilung Familienbergsteigen Tagesordnung unter www.dav-augsburg.de/familie Ort: DAV-Geschäftsstelle, Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg Donnerstag, 12.11.2020 20 Uhr, Gruppentreff Unterwegsgruppe Ort: DAV-Geschäftsstelle, Andy-Schmidt-Raum, Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg Samstag, 21.11.2020 Fitness Spezial Zeit, Ort und Details zur Anmeldung siehe 7.11.2020

Samstag, 5.12.2020 Fitness Spezial Zeit, Ort und Details zur Anmeldung siehe 7.11.2020 Samstag, 19.12.2020 Fitness Spezial Zeit, Ort und Details zur Anmeldung siehe 7.11.2020 Donnerstag, 31.12.2020 abgesagt! 11 Uhr, 54. Silvesterlauf Gersthofen Strecke: 10 km. Anmeldung bitte bis Freitag, 11.12.2020, per Mail mit Geburtsjahrgang an: fitness@dav-augsburg.de. Grüne Laufshirts stellt der DAV.

Januar 2021 Donnerstag, 14.1.2021 20 Uhr, Gruppentreff Unterwegsgruppe Ort: DAV-Geschäftsstelle, Andy-Schmidt-Raum, Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg Samstag, 16.1.2021 Fitness Spezial Zeit, Ort und Details zur Anmeldung siehe 7.11.2020 Dienstag, 19.1.2021 Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats 14.15 Uhr Anmeldung zu den Fahrten 15.00 Uhr Beginn der Monatsversammlung. Ort: Zeughaus, Zeugplatz 4, 86150 Augsburg, Reischlesaal (1. Stock) Mittwoch, 20.1.2021 20 Uhr, Auf dünnem Eis – Die Arktis im Wandel Multimediashow von Laura Schmidt Details siehe Seite 40. Einlass: 19.15 Uhr, Beginn: 20 Uhr Ort: Stadtwerke Saal, Hoher Weg 1, 86152 Augsburg

r al t un d unte unte r Vo rb eh n! Alle Te rm in e ge el un r Co ro na -R eg Ei nh al tu ng de

Mittwoch, 10.2.2021 20 Uhr, Alpe-Adria-Trail – Vom Großglockner ans Meer Multimediashow von Herbert Raffalt Details siehe Seite 40. Einlass: 19.15 Uhr, Beginn: 20 Uhr Ort: Stadtwerke Saal, Hoher Weg 1, 86152 Augsburg Mittwoch, 10.2. bis Sonntag, 14.2.2021 Messestand der DAV-Sektion Augsburg auf der afa Ort: Messegelände Augsburg, Am Messezentrum 5, 86159 Augsburg Dienstag, 16.2.2021 Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats 14.15 Uhr Anmeldung zu den Fahrten 15.00 Uhr Beginn der Monatsversammlung. Ort: Zeughaus, Zeugplatz 4, 86150 Augsburg, Reischlesaal (1. Stock) Samstag, 20.2.2021 Fitness Spezial Zeit, Ort und Details zur Anmeldung siehe 7.11.2020 Donnerstag, 25.2.2021 19.30 Uhr, Monatsversammlung der Bergsteigerabteilung – Berichte über Schneeschuhtouren – Termine und Ziele Sommerprogramm der Bergsteiger Ort: DAV-Kletterzentrum, Seminarraum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg

Vorankündigung Samstag, 6.3. und 20.3.2020 Fitness Spezial Zeit, Ort und Details zur Anmeldung siehe 7.11.2020

Donnerstag, 26.11.2020 18.30 Uhr, Jahreshauptversammlung der MTB-Abteilung Ort: DAV-Geschäftsstelle, Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg

Samstag, 30.1.2021 Fitness Spezial Zeit, Ort und Details zur Anmeldung siehe 7.11.2020

Dezember 2020

Februar 2021

Mittwoch, 10.3.2021 20 Uhr, Himmelsleitern – Die schönsten Grattouren step by step Multimediashow von Michael Pröttel Details siehe Seite 40. Einlass: 19.15 Uhr, Beginn: 20 Uhr Ort: Stadtwerke Saal, Hoher Weg 1, 86152 Augsburg

Donnerstag, 3.12.2020 20 Uhr, Gruppentreff Unterwegsgruppe Ort: DAV-Geschäftsstelle, Andy-Schmidt-Raum, Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg

Donnerstag, 4.2.2021 20 Uhr, Gruppentreff Unterwegsgruppe Ort: DAV-Geschäftsstelle, Andy-Schmidt-Raum, Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg

Donnerstag (Christi Himmelfahrt), 13.5.2021 bis Sonntag, 16.5.2021 FitnessCamp 2021 – Outdoor auf der Otto-Schwegler-Hütte

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Termine

Regelmäßige Termine

Mögliche Teilnehmende setzen sich bitte vorab per Email mit der Gruppe in Verbindung, da vor jedem Termin vereinbart wird, ob geklettert oder gebouldert wird (entsprechende Buchung der Halle ist erforderlich). Bitte Mail an: jdav-klettertreff@dav-augsburg.de Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg

Montag: Stammtisch Sportkletterabteilung (findet ab dem 2. November wieder statt) Eine Möglichkeit zum Austausch – jeden ersten Montag im Monat um 20.30 Uhr. Findet nicht in den Ferien statt. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg Montag: Stammtisch der JUB-Gruppe Jeden 1. Montag im Monat ab 19.30 Uhr. Die Studierenden und jungen Berufstätigen treffen sich für einen Stammtisch. Infos zu Terminverschiebungen o. ä. findet ihr auf unserer Website und bei Facebook. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg Montag: AlpinTreff FrauenAlpin Jeden letzten Montag im Monat (außer im Dezember) um 20 Uhr. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg Dienstag/Donnerstag: Boulder- und Klettertreff Jeden 1. Donnerstag und jeden 3. Dienstag im Monat um 19 Uhr. Du bist zwischen 16 und 27 und hast Lust, mit Gleichgesinnten bouldern und/oder klettern zu gehen? Dann schließ dich an! Komm vorbei und hab mit uns Spaß. Und wer weiß: Vielleicht geht’s ja schon bald gemeinsam in die Berge… Mehr Infos (z. B. Terminverschiebungen, Aktuelles) findest du auf unseren Social-Media-Kanälen (facebook, Instagram) und auf unserer Website.

Transparenz bis zum Ursprung Nachhaltigkeit ist uns eine Herzensangelegenheit. Neben tiergerechter Haltung und Ressourcen schonender Herkunft durch das MAPP und ZQ-Merino Zertifikat - dem neuseeländischen Öko-Zertifikat, garantieren wir zudem hochwertigste Verarbeitung in kleinen Handwerksfirmen aus Deutschland.

Dienstag/Donnerstag: Skilanglauf-Treff Im Wechsel jeden 1. Dienstag oder Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr. Ort: Gasthaus „Zum Schober“ (ZS), Stätzlinger Str. 12, 86165 Augsburg (Alter Ostfriedhof) oder Waldgaststätte „Viktoria“ (WV), Sportanlage Süd, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg. Termine: Di 3.11.2020 (WV), Do 3.12.2020 (ZS), Di 5.1.2021 (WV), Do 4.2.2021 (ZS), Di 2.3.2021 (WV). Dienstag: Fitness im Fugger (nicht am 22.12., 29.12., 5.1.2021) Die ideale Fitness für Ganzkörper und Kondition mit unseren Übungsleiter*innen Jeden Dienstag in den Turnhallen des JakobFugger-Gymnasiums (Achtung: Eingang in der Stadtjägerstraße / Ecke Brunhildenstraße, 86152 Augsburg). NEU: Wegen Hygienekonzept unbedingt Matten (Gymnastik-, Isomatte) selbst mitbringen! Schulische Matten dürfen wir nicht mehr benützen! Für die Zeit-Slots gelten Zugangsbeschränkungen auf 20 Teilnehmer*innen!

Halle 1, unten (Erdgeschoss/Tiefparterre): Slot 1: 18.00–19.00 Uhr (Basketball für Einsteiger und Fortgeschrittene) Slot 2: 19.10–20.00 Uhr (Fitness) Slot 3: 20.10–21.00 Uhr (Fitness) Halle 2, oben (2. Stock): Slot 1: 17.45–18.30 Uhr (Fitness für Senior*innen und Berufstätige nach der Arbeit, einstiegsorientiert) Slot 2: 18.40–19.30 Uhr (Fitness) Slot 3: 19.40–20.30 Uhr (Fitness) Zu Beginn der Wintersaison legt sich jede*r verbindlich auf einen Time-Slot fest. Bitte Mail an: fitness-corona@dav-augsburg.de Kurzfristiger Tausch von einer Halle zur anderen, wie es bisher möglich war, ist nicht gestattet. Umkleiden und Duschen stehen nicht zur Verfügung (Stand Mitte September). Bitte mit Sportkleidung direkt kommen! Eine Einlasskontrolle findet statt. Dienstag: Trainer-Stammtisch Sportklettern (findet ab dem 24. November wieder statt) Jeden letzten Dienstag im Monat um 20 Uhr. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg Mittwoch: Nordic Walking Fit durch den Winter mit Übungsleiter Robbi Ruisinger! Jeden Mittwoch um 9.30 Uhr. Treffpunkt meist an der Sportanlage Süd, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg, aber jeden 1. Mittwoch im Monat vor der Gaststätte in Wellenburg, Wellenburg 4, 86199 Augsburg. Neue Teilnehmer*innen sind jederzeit willkommen. Infos bei Robert Ruisinger, Tel. 08 21 3 06 90.

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Euer Frank Selt

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k a i p a ra . d e

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21.10.2020 09:24:44


de

Tourenprogramm

Ausbildungs- und Tourenprogramm Winter 2020/21 – Chronologischer Überblick Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde, nachstehend geben wir euch einen chronologischen Überblick zu den vielfältigen Ausbildungs- und Tourenveranstaltungen für die Wintersaison 2020/21. Die ausführlichen Beschreibungen der angebotenen Kurse und Touren sowie weitergehende Informationen findet ihr in der separaten Broschüre „Winter 2020/21 – Ausbildungsund Tourenprogramm der DAV-Sektion Augsburg e.V.“ Diese Broschüre kann wie folgt kostenlos bezogen werden: November 2020 26.11.

Theorieabend Ski-Langlauf Ausbildung (siehe Homepage)

20-479

27.–29.11.

Bergfüchse: Weihnachtsbäckerei auf der OttoSchwegler-Hütte

20-624

Familienbergsteigen

• Download als pdf-Datei im Internet unter www.davaugsburg.de. • Aufnahme in den Adress-Verteiler über das Kontaktformular unter www.dav-augsburg.de. Nach Eintragung in den Adress-Verteiler erhaltet ihr das Programm künftig nach Erscheinen auf postalischem Wege. • Darüber hinaus liegt das Programm in der Geschäftsstelle und in unserem Kletterzentrum zur Mitnahme aus. Kurse und Touren könnt ihr auch online reservieren unter www.dav-augsburg.de/tour-kurs-reservieren. Viel Vergnügen beim Schmökern wünscht die Ausbildungsund Tourenprogramm-Redaktion des alpenblick. Aktuelle Informationen zu allen Kursen und Touren findet ihr auf unserer Hompage.

26.12.

Skitour auf das Große Pfuitjöchl

Ski

20-063

27.12.

LVS-Kurs mit leichter Skitour

Ausbildung

20-475

1.–6.1.

Kinderskifreizeit 2021 auf der Otto-Schwegler-Hütte

JDAV

21-801

2.1.

Schneeschuhtour auf das Immenstädter Horn

Bergsteiger

21-101

6.1.

Ladies-only-Skitour mit Gipfelpicknick

Ski

21-001

Januar 2021

Dezember 2020 3.12.

Nikolauswanderung nach Auerbach

Senioren

20-218

6.12.

LVS-Kurs mit leichter Skitour

Ausbildung

20-472

6.12.

LVS-Kurs

Ski

20-473

8.–10.1.

Ski-Langlauf-Kurs: Klassik – Einsteiger

Ski

21-425

7.12.

Lawinenlage verstehen mit Hilfe von SAM

Ausbildung

20-478

8.–10.1.

Ski-Langlauf-Kurs: Skating – Einsteiger

Ski

21-426

8.12.

LVS-Kurs

Ausbildung

20-474

8.–10.1.

Ski-Langlauf-Kurs: Klassik – Fortgeschrittene

Ski

21-427

8.12.

Wie plane ich eine Skitour und finde fetten Powder

Ausbildung

20-476

8.–10.1.

Ski-Langlauf-Kurs: Ski Skating – Fortgeschrittene

21-428

11.– 13.12.

Skitouren in den Kitzbüheler Alpen

Ski

20-061

9.1.

LVS-Kurs mit leichter Skitour – FrauenAlpin

Augsburg Alpin

21-400

12.– 13.12.

Skitouren im Sellrain

Ski

20-062

13.12.

Alpakas: Weihnachtsfeier im Siebentischwald

Familienbergsteigen

20-638

10.1.

Lohnende Skitour – je nach Bedingungen

Ski

21-002

13.12.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

20-070

11.1.

Tourenplanung und der Faktor Mensch – FrauenAlpin

Augsburg Alpin

21-416

14.12.

Lawinenlage verstehen mit Hilfe von SAM

Ausbildung

20-477

11.–14.1.

Grundkurs Skibergsteigen

Ausbildung

21-401

17.12.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

20-071

13.1.

Karte & Kompass

Ausbildung

21-417

alpenblick 4 | 2020

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21.10.2020 09:24:47


Tourenprogramm / Vortragstipps

13.1.

Schneeschuhtour auf den Schönkahler

Bergsteiger

21-112

22.–24.1.

Grundkurs-Schneeschuhgehen

Ausbildung

21-405

15.–17.1.

Entscheidungstraining Lawine

Ausbildung

21-402

23.1.

LVS-Kurs mit leichter Skitour

Ausbildung

21-406

16.1.

Lawinenszenario mit Erste-Hilfe-Versorgung

Ausbildung

21-403

23.1.

Skitouren im Tannheimer Tal

Ski

21-007

23.1.

Schneeschuhtour zur Elmauer Alm

Bergsteiger

21-102

24.1.

Alpakas: Schlittenfahren in Nesselwang

Familienbergsteigen

21-630

25.+27.1.

Knotenkunde Teil 1 & 2

Ausbildung

21-418

26.1.

Skitour auf den Roten Stein

Ski

21-008

29.–31.1.

Entscheidungstraining Lawine

Ausbildung

21-407

29.–31.1.

Grundkurs Eisklettern mit staatl. geprüftem Bergführer

Ausbildung

21-408

30.1.

Schneeschuhtour auf den Jägerkamp

Bergsteiger

21-103

30.–31.1.

LVS-Kurs mit leichter Skitour

Ski

21-409

31.1.

LVS-Kurs mit leichter Skitour

Ausbildung

21-410

16.1.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-040

17.1.

Kletterfüchse: Familienklettertreff

Familienbergsteigen

21-600

17.1.

Skitour auf den Tschachaun

Ski

21-003

17.1.

Skitour Lumberger Grat und Sebenspitze

Ski

21-004

17.1.

Kickkehrenkurs

Ski

21-404

18.1.

Orientierung und alpine Gefahren

Ausbildung

21-423

21.1.

Lechwanderung zum Lech- Senioren museum bei Langweid

21-201

21.1.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-041

21.–25.1.

Skitouren Innervillgraten

Ski

21-005

22.–24.1.

Skitouren im Naviser Tal – Tuxer Alpen

Ski

21-006

Mi, 20.01.2021

Mi,10.02.2021

Mi, 10.03.2021

Auf dünnem Eis -

Alpe-Adria-Trail -

Himmelsleitern -

Multimediashow von Laura Schmidt

Multimediashow von Herbert Raffalt

Multimediashow von Michael Pröttel

Die Arktis im Wandel

Vom Großglockner ans Meer

Die schönsten Grattouren step by step

Die Arktis gilt als Hotspot des Klimawandels. Doch was passiert genau in dieser polaren Region? Und warum gilt sie auch als die Wetterküche für das Wetter in unseren Breiten? Begleiten Sie die Referentin auf einer dreimonatigen Klimaexpedition und lernen Sie die Bedeutung des Eises in sensiblen Naturregionen sowie die Folgen des Klimawandels kennen.

Der Alpe-Adria-Trail zählt zu den schönsten und abwechslungsreichsten Weitwanderwegen der Welt. Er führt vom Großglockner durch das Kärntner Berg- und Seengebiet bis nach Slowenien an die azurblaue Adria. Der Vortrag von Herbert Raffalt lässt den Zuschauer mit Bildern und Informationen an einer außergewöhnlichen Reise durch den „Garten Eden“ teilhaben.

Traumhafte Geh-Passagen mit grenzenlosen Panoramen. Luftige Kletter-Stellen mit imposanten Tiefblicken. Nicht ohne Grund gelten Grattouren als eine Königsdisziplin des Bergsteigens. Mit beeindruckenden Bildern bringt Michael Pröttel in seinem Vortrag „Himmelsleitern“ den Bergsteigern diese eindrucksvolle Spielart des Bergsports näher.

Veranstaltungsort: Vortragssaal der Stadtwerke Augsburg, Hoher Weg 1, 86152 Augsburg

Einlass: ab 19:15 Uhr, Beginn 20 Uhr. Eintritt: 10 €, DAV-Mitglieder 7 €, Jugend 3 €. Karten an der Abendkasse.

Alle Termine unter Vorbehalt Termine unter Vorbehalt und nach und Einhaltung der Corona-Regelungen! Einhaltung der gültigen Corona-Regeln.

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alpenblick 4 | 2020

AB_Innenteil_Buch.indb 40

21.10.2020 09:24:49


Tourenprogramm

31.1.

FrauenAlpin: Eingeh-/ Kennenlerntouren in verschiedenen Neigungsgruppen

Augsburg Alpin

21-950

31.1.

Skilanglauf/Schneeschuhtour: Tagesfahrt

Ski

21-042

Februar 2021 1.+3.2.

Flaschenzug & Co.; Teil 1 & 2 Ausbildung

21-419

2.–4.2.

Ideale Skitouren rund um die Schwarzwasserhütte

Ski

21-009

3.2.

Winter im Dachauer Hinterland

Senioren

21-202

4.–7.2.

Vier Tage Schneeschuhtouren im Vinschgau

Bergsteiger

21-104

4.–7.2.

Grundkurs Skibergsteigen

Ausbildung

21-431

4.–8.2.

Herz-Ass-Tour – Skitouren im Villgratental

Ski

21-010

5.–6.2.

Bergfüchse: Winterspaß auf der Schwandalpe

Familienbergsteigen

21-620

5.–7.2.

Aufbaukurs Eisklettern mit Ausbildung staatl. geprüftem Bergführer

21-412

5.–8.2.

Aufbaukurs Skibergsteigen Ausbildung

21-411

6.2.

Skitour auf die Ammergauer Hochplatte

Ski

21-011

6.2.

Schneeschuhtour für Einsteiger

Bergsteiger

21-109

6.2.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-043

11.2.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-044

11.2.– 29.7.

Volleyball als Ausgleichstraining am Donnerstag

Fitness

21-720

12.2.

Skitour auf die Torscharte

Ski

21-012

12.2.

Skitouren im Kleinen Walsertal

Ski

21-013

13.2.

Skitour auf die Kuhlochscharte

Ski

21-014

13.2.

Schneeschuhtour auf den Hochalplkopf

Bergsteiger

21-105

14.2.

Skitour auf die Schöttlkarspitze

Ski

21-015

15.2.

Skitour auf den Hinteren Taja-Kopf

Ski

21-016

18.2.

Winterkombination Senioren (Wanderung, Ski-Langlauf, Schneeschuhtour)

21-203

18.–21.2.

Skitouren rund um Wergenstein

Ski

21-017

19.–23.2.

Aufbaukurs Skitouren im extremen Gelände

Ausbildung

21-413

20.2.

Alpakas: Klosterwald Rundwanderweg Fultenbach

Familienbergsteigen

21-631

20.2.

Schneeschuhtour auf den Rotenkopf

Bergsteiger

21-110

20.–27.2.

Skilanglauf-Wochenfahrt nach Südtirol

Ski

21-047

21.2.

Schneeschuhtour auf den Schnurschrofen

Bergsteiger

21-111

22.2.

Der Umgang mit „alpenvereinaktiv.com“

Ausbildung

21-422

22.–25.2.

Skitouren rund um die Schweinfurter Hütte

Ski

21-018

25.–28.2.

Schneeschuhtouren im Obernbergtal (Stubaier Alpen)

Bergsteiger

21-106

25.–28.2.

Grundkurs Skibergsteigen

Ausbildung

21-432

27.2.

Arlberger Winterklettersteig JUBGruppe

21-501

27.2.

Schneeschuhtour auf den Simetsberg

Bergsteiger

21-107

27.2.–7.3.

Traumskitouren im Val Maira

Ski

21-019

28.2.

Kletterfüchse: Familienklettertreff

Familienbergsteigen

21-601

28.2.

Skitour durch das Schafkar Ski

21-020

Ehrenamt beim DAV Augsburg – Referent*in für die Otto-Mayr-Hütte gesucht Ohne Ehrenamt gäbe es den Alpenverein nicht. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sind es, die das Vereinsleben gestalten. Derzeit sind wir auf der Suche nach einer*m Hüttenreferent*in für unsere Otto-Mayr-Hütte in den Tannheimer Bergen. In dieser Funktion arbeiten Sie eng mit dem Vorstandsressort Infrastruktur und vor allem mit der Hüttenpächterin zusammen. Sie kümmern sich um Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen von Hütte und Wegenetz, organisieren das Helferteam und fühlen sich den Tannheimer Bergen verbunden. Bau-/handwerkliches Verständnis und die Bereitschaft, auch mal mit anzupacken, setzen wir voraus. Interesse? Dann wenden Sie sich gerne an: p p

Thomas John (1. Vorsitzender), thomas.john@dav-augsburg.de, 0172 / 8 65 38 45 Alina Dajnowicz (2. Vorsitzende, kommissarisch), alina.dajnowicz@dav-augsburg.de

alpenblick 4 | 2020

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21.10.2020 09:24:51


Aus den Abteilungen / Ski

In eigener Sache: Ski-Alpin Liebe Skifreunde und Skifreundinnen, im Zeichen von Corona ist es schwer, für den Winter 2020/2021 eine vernünftige Planung vorzunehmen. Jede Woche gibt es für die Reiseländer neue Vorschriften und auch die Rückkehr könnte unter Umständen mit massiven Auflagen verbunden sein. Entscheidend ist außerdem die Bereitschaft der Teilnehmer*innen, solch ein Risiko einzugehen, und kurzfristige Absagen würden teilweise hohe Stornokosten bei den Hotels verursachen. Selbst die Grundempfehlungen des DAV: p p p

Abstandsregeln auf der Piste und bei Pausen einhalten vollbesetzte Anlagen meiden (wie soll das gehen?) überholen nur dann, wenn der seitliche Abstand von 2 m eingehalten werden kann

Hinzu kommt, dass selbst die angefragten Hotels noch kein Konzept haben, wie Reisende von Gruppenfahrten, die oft nicht dem gleichen Haushalt angehören, unterzubringen sind. Auch von Seiten der Liftbetreiber gibt es noch kein schlüssiges Konzept und gerade in Gondeln und Sesselliften wird es schwierig, den geforderten Abstand einzuhalten, zumal Schutzmasken bei Schneetreiben wenig Sinn machen. Vor diesem Hintergrund überlegen derzeit sogar einige Skigebiete, die Saison 2020/2021 komplett auszusetzen bzw. gar nicht erst aufzumachen. Dies ist sicher nachvollziehbar, denn keiner will evtl. als zweites „Ischgl“ in die Annalen eingehen. Aus diesen Gründen und um die Gesundheit aller Teilnehmenden nicht zu gefährden, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, im Winter 2020/2021 keine Ski-Alpinfahrten anzubieten. Es kommen aber mit Sicherheit wieder bessere Zeiten! Wir vertrauen darauf, dass sich im kommenden Jahr die Situation wieder normalisieren wird und sich Möglichkeiten ergeben, auch kurzfristig Alpinskifahrten zu organisieren. In diesem Sinne mit den besten Wünschen und g’sund bleiben

sind in der Praxis schwer zu realisieren.

Hartmut und Inge

Alle Fotos: Max Hetmanek

5 von 8 oder Klimawandel und Skilanglauf von Gabriela Richter Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Jede Menge: ohne Schnee kein Skilanglaufen, kein Vergnügen auf den schmalen Brettern. Es sah nicht rosig aus im Vorfeld unserer jährlichen Langlauf-Wochenfahrt, denn alle vorherigen Tagesfahrten mussten auf Grund von Schneemangel abgesagt werden. Gerade beim Skilanglauf zeigte sich in den letzten zehn Jahren sehr deutlich die klimatische Veränderung im Hinblick auf die Schneeverhältnisse – eben Wandel, der sicht- und spürbar ist. Doch immerhin konnten wir an 5 von 8 Tagen die Loipen befahren. Die Fahrt vom 8. bis 15. Februar 2020 stand fest, sie abzusagen war aus Kostengründen nicht mehr möglich. Aber können uns Skilangläufer*innen Wetterprognosen wirklich erschüttern und von unseren Unternehmungen abhalten? Definitiv nein, und so befanden sich in unserem Gepäck nicht nur unsere Wanderschuhe, sondern auch ganz viel Zuversicht, dass unsere Schneespürnasen Max und Michael wieder mal den richtigen Riecher haben würden. Am ersten Tag unser rituelles Kulturprogramm: Landshut sollte es sein, mit einer Führung in der Stadtresidenz, dem ersten Renaissancepalast auf der Nordseite der Alpen. Anschließend konnte jede*r bei frühlingshaften Temperaturen die Stadt besichtigen, bevor es dann weiterging zu unserem

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Kurze Pause im Neuschnee auf guter Spur

diesjährigen Ziel: Hohenau im Bayerischen Wald – mit Blick auf die Alpen. Wir hatten Glück, denn die Bayerwald- und die anspruchsvolle Buchwaldloipe beim Ski- und Sportzentrum Finsterau boten uns viele Möglichkeiten, an mehreren Tagen unseren sportlichen Drang auszuleben. Hier gab es Schnee und Loipen, immer prima gepflegt und gut befahrbar. Und so glitten wir auf ca. 1.000 m voller Freude zwischen Bayern und Tschechien dahin. Uns wurde alles geboten von Sonnenschein bis Neuschnee. Am Mittwoch war das Wetter schlecht und so bestand die Möglichkeit, die Barockstadt Schärding am Inn in Österreich zu besuchen und eine Stadtführung zu genießen. Die Stadt zeigte sich uns fein herausgeputzt mit ihren zahlreichen barocken, schmucken Bürgerhäusern und historischen Plätzen. Giebel an Giebel präsentiert sich hier ein unvergleichliches Häuserensemble, absolut sehenswert.

alpenblick 4 | 2020

AB_Innenteil_Buch.indb 42

21.10.2020 09:24:52


Aus den Abteilungen / Ski

Wer sich dem „Sightseeing“ nicht anschließen wollte, wanderte vom Hotel aus hinauf zum Lusen (1.373 m) im Nationalpark Bayerischer Wald (erster Nationalpark Deutschlands seit 7.10.1970) oder besuchte das Nationalpark Zentrum Bayerischer Wald mit dem Hans-Eisenmann-Haus, dem Baumwipfel-Pfad und dem Tier-Freigelände oder blieb einfach im Hotel und relaxte. Doch wie auf jeder bisherigen Wochenfahrt in den letzten Jahren waren uns die Götter auch diesmal wohl gesonnen und schickten uns in der Nacht den so sehr herbeigesehnten Schnee. Strahlende Gesichter am nächsten Morgen und das Tagesziel stand fest: die Loipen in Modrava in Tschechien. Die einen machten sich auf ihren Brettern durch den Böhmerwald über bestens gepflegte Loipen auf den Weg dorthin, die anderen nahmen unseren Bus in Anspruch. Naja, viel schneller waren wir im Bus auch nicht, denn es war schon ein langer Weg bis zum Ziel und die Straßenverhältnisse in Tschechien mit Eis und Schnee nicht die besten. Ein großes Lob an unseren Fahrer Pulic. Ganz ehrlich, den behoid ma!!! Auf unseren Touren kehrten wir in unterschiedlichen Gaststätten ein, z. B. im

Bayerischen Wald mit vielen Erlebnissen und jeder Menge Kilometer, die wir auf unseren Skiern zurückgelegt hatten. Wer hätte am Anfang der Reise gedacht, dass wir wieder so viel Glück haben würden? Auf der Rückfahrt machten wir noch einen kleinen Abstecher in die Kreis- und Universitätsstadt Freising, wo wir vom Domberg einen herrlichen Blick auf die vor uns liegende Altstadt und Alpenkette hatten und den Informationen von unserem Günther lauschten. Ein schöner Abschluss. Böhmerwald: ein Märchenwald

Hotel Alpska in Bučina oder in der Hütte Knížecí pláně, immer war es gemütlich oder urig und wir ließen uns die regionalen Leckereien wohl verdient schmecken. In unserem Hotel bereitete uns eine englische Reisegruppe aus Südengland viel Spaß und Freude. An unseren gemeinsamen Abenden mit Musik und Gesang gesellte sie sich zu uns und so übten wir uns wieder in der englischen Sprache – gesprochen und gesungen. Ein großes Dankeschön unseren Virtuosen Christa & Robbi, einfach toll! Doch jede Reise geht einmal zu Ende und so verließen wir unser Quartier im

Ein großes Dankeschön an ALLE, die dabei waren – es war eine tolle Zeit und es macht immer wieder Spaß mitzufahren. Und so freuen wir uns schon jetzt aufs nächste Jahr und die Wochenfahrt vom 20. bis 27. Februar 2021 in die Dolomiten. Ziel: unser bewährtes Hotel Erika Dolomiti in Prags. Wir hoffen, dass die Situation um Corona unsere Reise möglich macht (aktuelle Infos dazu zeitnah auf unserer Homepage). Vermeintlicher Schneemangel kann ja kein Hinderungsgrund sein, das hat uns die diesjährige Fahrt mal wieder eindrucksvoll veranschaulicht. Bis zur nächsten Skilanglauf-Saison und „bleibtz ojle gsund!“

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Fit und aktiv durch den Winter – unser Schneeschuhtourenangebot von Enrico Germann

Schnippenkopf. Foto: Thomas John

Normalerweise würde ich an dieser Stelle einfach unser Schneeschuhtourenprogramm für den kommenden Winter vorstellen, aber nachdem das Coronavirus völlig unerwartet den größten Teil unseres Sommerprogramms über den Haufen geworfen hat, lässt sich nicht abschätzen, inwiefern die geplanten Touren im Winter durchgeführt werden können. Aber wir sind optimistisch und hoffen auf einen erlebnis- und schneereichen Winter.

steiger angeboten. Diese Schneeschuhtour soll allen Teilnehmer*innen des Grundkurses „Schneeschuhgehen“ die Gelegenheit geben, das Gelernte anzuwenden. Sie ist deshalb vorrangig für Interessenten vorgesehen, die sich für den Ausbildungskurs angemeldet haben. Erfahrenen Schneeschuhgeher*innen, welche die entsprechenden konditionellen Voraussetzungen erfüllen und bereits erste Erfahrungen gesammelt haben, seien unsere Mehrtagestouren empfohlen.

Das Programm 2020/21 Schneeschuhgehen hat sich in den vergangenen Jahren zu einer beliebten Wintersportart entwickelt und erfreut sich weiterhin wachsender Beliebtheit. Für alle Einsteiger bieten wir daher auch in der kommenden Saison wieder einen Grundkurs im Schneeschuhgehen an. Der dreitägige Einführungskurs, der vom 22. bis 24. Januar 2021 auf der sektionseigenen Otto-Schwegler-Hütte stattfindet, soll Anfängern und Einsteigern Grundlagen im Hinblick auf Tourenplanung, Lawinenkunde, Notfallmanagement sowie Umweltaspekte vermitteln. Kleine Touren in der Umgebung der Hütte sollen Theorie und Praxis miteinander verbinden. Passend dazu wird zwei Wochen später eine Schneeschuhtour speziell für Ein-

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Den Auftakt bildet die Vier-Tages-Tour im Vinschgau. Genauer gesagt geht es in das Matscher Tal, ein Seitental des Vinschgaus bzw. oberen Etschtals

in Südtirol. Je nach Wetterlage und Schneeverhältnissen werden aus vielen schönen Tourenmöglichkeiten, z.B. Äußerer Nockenkopf (2.769 m) oder Portlesspitze (3.074 m), die passenden ausgesucht. Der Gasthof Glieshof in Mals wird unser Quartier sein. Für ebenfalls vier erlebnisreiche Tage soll der Ausflug nach Obernberg am Brenner im Wipptal in den Stubaier Alpen sorgen. Das idyllisch gelegene Bergdorf mit dem imposanten Tribulaunmassiv im Hintergrund lädt zu aussichtsreichen Genuss-Schneeschuhtouren ein. Alle Tagestouren starten vom Basislager, dem DAV Jugend- & Seminarhaus direkt in Obernberg. Höhepunkt und zugleich Abschluss der Saison stellen die Schneeschuh-Hochtouren rund um den Monte Cevedale – nach Ortler und Königspitze der dritthöchste Berg der Ortler-Alpen – dar. Nur wirklich konditionsstarke und trittsichere Schneeschuhgeher*innen sollten sich diese Unternehmung vormerken, bei der die Zufallshütte (2.265 m) im inneren Martelltal als Stützpunkt dient. Mögliche Ziele sind die Cima Marmotta (3.330 m), die Suldenspitze (3.376 m), die Eisseespitze (3.230 m), die Madritschspitze (3.265 m) oder auch die Zufallsspitze (3.757 m). Darüber hinaus werden natürlich wieder eine Vielzahl von Tagestouren für alle passionierten Wanderer und Naturlieb-

Obernberg am Brenner – Blick auf das Tribulaunmassiv. Foto: Enrico Germann

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Vinschgau. Foto: Thomas John

Elmauer Alm. Foto: Thomas John

Inversionswetterlage über Garmisch. Foto: Enrico Germann

Simetsberg, im Hintergrund der Walchensee. Foto: Thomas John

haber angeboten, die sich auch die winterliche Landschaft erschließen wollen. Von Januar bis in den März hinein gibt es schöne Gebiete zum Schneeschuhwandern im Allgäu, im Tannheimer Tal, im Wetterstein und im Karwendel sowie in den Bayerischen Voralpen zu entdecken. Bei dem vielseitigen Angebot sollte für alle Geschmäcker und Ansprüche etwas dabei sein, um entspannt und leicht querfeldein durch die unberührte Winterlandschaft zu gehen und seine Spuren im tiefen Schnee zu ziehen. Termine und Anmeldung Alle Termine finden sich hier im Heft in der Übersicht auf Seite 39–41; die detaillierten Beschreibungen der Tou-

ren und Ausbildungsangebote sowie weitere Informationen, beispielsweise zur Ausrüstung, können im aktuellen Programmheft (zu beziehen über die Geschäftsstelle) oder online auf unserer Webseite nachgelesen werden. Dort ist auch eine Übersicht über die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und Anforderungen der angebotenen Schneeschuhtouren abgebildet. Ab Montag, 2. November 2020, ist es möglich, sich online, per E-Mail oder telefonisch über die Geschäftsstelle für alle Touren und Kurse anzumelden. Zusätzlich wird es sicher auch wieder abhängig von Wetter und Lawinenlage spontane Unternehmungen geben, über die rechtzeitig per E-Mail informiert wird.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die weitere Entwicklung der CoronaPandemie nicht dazu führt, dass unsere Angebote nur eingeschränkt durchgeführt werden können oder gar ganz abgesagt werden müssen – oder dass Covid-19 schlimmstenfalls alle Outdoor-Fans in einen ungewollten Winterschlaf zwingt. Unsere schneeschuhbegeisterten Tourenleiter*innen Hans, Helia, Irene, Karl, Markus, Tanja, Thomas, Uschi, Werner und Enrico aus der Bergsteigerabteilung laden euch jedenfalls herzlich dazu ein, die Berge zu erleben und wünschen euch unvergessliche Erlebnisse im Winter 2020/21! Und vor allem – bleibt gesund!

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

von Alexandra Schaller

Auf dem Weg zur Turmscharte. Foto: Henriette Schneider

Schneeschuhtouren habe ich schon gemacht und Hochtouren auch. Aber eine Schneeschuh-Hochtour noch nicht – das interessierte mich. Was benötigt man überhaupt dafür? Bei einer Schneeschuhtour ist das klar: Schneeschuhe, Stöcke, Piepser, Sonde, Schaufel; bei einer Hochtour: Helm, Pickel, Steigeisen, Material für die Spaltenbergung und ein Seil. Braucht man bei einer Schneeschuh-Hochtour etwa beides? Das wird aber viel Gepäck, wir übernachten ja schließlich auch noch. Wir treffen uns am Freitag an der Sportanlage: Helia, unsere Tourenführerin, Werner, Edith, Uschi, Henriette und Alexandra. Schwere Rücksäcke werden um- und eingeladen. Materialcheck – was brauchen wir wirklich? Das, das auch und das eigentlich auch … Okay, dann nehmen wir einfach alles mit. Wir fahren ganz entspannt Richtung Stubaital los, müssen lediglich von Seduck auf die Franz-Senn-Hütte aufsteigen. Das Wetter ist uns wohl gesonnen – Sonnenschein satt und Windstille! An der Oberissalm staunen wir, dass man im Sommer mit dem Auto hier hochfahren und parken kann, denn wir sind schon 1,5 Stunden unterwegs. Ab hier lohnt es sich nun auch, die Schneeschuhe anzuziehen; somit wird das Sperrige am Rucksack weniger, er jedoch trotzdem nur unwesentlich leichter. Wir genießen

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die Sonne, die Landschaft, die Ausblicke und sind voller Vorfreude. Auf der Hütte beziehen wir unsere Zimmer. Bepackt mit Seil und Spaltenbergungsutensilien geht es noch einmal vor die Tür. Bald ist ein gutes Plätzchen gefunden und wir frischen unsere Kenntnisse im Anseilen, Mannschaftszug und Knüpfen von Prusikknoten auf, hören auf Kommandos und spielen das Szenario einer Spaltenbergung mehrmals durch (eine dickere Jacke wäre langsam angenehm, denn die Temperatur fällt rapide). Nachdem wir die Abläufe sicher beherrschen, können wir uns endlich

Wegweiser bei der Franz-Senn-Hütte. Foto: Edith Walter

Wir starten nach einem unglaublich guten Frühstück zwischen all den Skitourengehern, die uns sowohl mit Skepsis als auch mit Interesse beäugen. Der Weg zieht sich am Alpeiner Bach entlang. Bis die ersten nennenswerten Steigungen kommen, dauert es, aber mit den Höhenmetern steigt unser Puls ebenfalls an. Und es windet sehr – eigentlich stürmt es trotz Sonnenschein. Die Schnee- und Eiskristalle fallen uns immer wieder waagrecht an und zwingen uns, stehen zu bleiben, das Gesicht zu schützen und die Augen zu schließen. Unterhalb der Turmscharte laufen mehrere Gruppen auf, auf engstem Raum müssen Ski und Schneeschuhe ausgezogen und verstaut werden, da die Scharte besser ohne Hilfsmittel an den Füßen begangen wird. Das Ganze sieht spannend aus, denn von den angekündigten Fixseilen ist nichts zu sehen. Sollen wir da einfach so hochgehen? Doch Helia hat schon mit dem Tourenführer der Traunsteiner DAVGruppe vor uns verhandelt und die beiden bauen ein Fixseil auf, womit die Traunsteiner und wir lediglich schnaufend, aber ansonsten entspannt – da am Seil gesichert – daran aufsteigen. Oben pfeift uns weiterhin der Wind heftig um die Nase, ein Blick auf die Uhr bestätigt, dass wir gut in der Zeit liegen und dem weiteren Aufstieg zum Wilden Hinterbergl nichts im Wege steht. Am Gipfel angekommen, gratulieren uns so einige Skitourengeher und berichtigen ihr skeptisches Infragestellen unserer Unternehmung vom Morgen. Ausschnaufen, Brotzeit, Fotos, Rundumblick aufsaugen und Freude sind am Gipfel unser Programm, bis ein weiterer Blick auf die Uhr zum Aufbruch mahnt. Zurück an der Turmscharte stellt sich die Frage: Wie kommen wir da wohl wieder runter? Schon baut Helia souve-

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Schneeschuh-Hochtouren rund um die Franz-Senn-Hütte

in die heimelig warme Stube flüchten. Abendessen und Tourenplanung für den nächsten Tag. Auf dem Programm steht das Wilde Hinterbergl über die Turmscharte.

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

rän eine „Ablassschaukel“ auf und lässt uns nacheinander am Seil gesichert die Stufe hinunter, bis wir wieder gut stehen. Helia seilt sich am Schluss ab und wir stapfen die restlichen Meter im steilen Gelände nach unten. Somit ist die größte Schwierigkeit geschaff t. Nun folgt der lange Rückweg. Wir sind erstaunt, wie weit wir am Morgen „reingelaufen“ sind. Nachdem wir in etlichen Felsen schon die Hütte zu erkennen glauben, können wir sie erst sehr viel später tatsächlich sehen. Erleichterung macht sich breit: der Kaffee, der Kuchen, die trockene Kleidung, die wärmende Stube und natürlich ein leckeres Abendessen sind in greifbarer Nähe. Jetzt steht nur noch die Tourenplanung für Sonntag an. Glücklich, müde, zufrieden und belohnt mit einem „Schnapserl” fallen wir in unsere Betten.

Tour jedoch wie geplant an der Kräulscharte mit einer Brotzeit enden. Den Gipfelanstieg zur Inneren Sommerwand über den glasierten Fels lassen wir aus. Wir sind sehr zufrieden und freuen uns darauf, die verbleibende Zeit auf der sonnigen Hüttenterrasse mit Durstlöscher, Kaiserschmarrn und Kaffee zu verbringen. Ein gelungener Tag! Wir packen, schnüren und schließen unsere vollgepackten Rucksäcke und begeben uns wehmütig Richtung Tal. Viele gleiten auf ihren Brettern leicht an uns vorbei. Wir sind guter Dinge, hängen unseren Gedanken nach und

genießen die restliche Sonne. Gut, dass wir schon vergessen haben, wie lange der Hinweg zur Franz-Senn-Hütte war. Der Rückweg ist nämlich genauso lang. Aber nach so einem aus- und erfüllenden Wochenende laufen wir einfach, bis wir wieder am Auto stehen. Zurück an der Sportanlage Süd in Augsburg verteilen wir die Rucksäcke mit der Ausrüstung. Habe ich eigentlich erwähnt, dass das Spuren mit Schneeschuhen sehr anstrengend ist? Nicht? Dann sollte das an dieser Stelle noch nachgeholt werden.

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Für Sonntag ist sehr zweifelhaftes Wetter vorausgesagt, aber wir sind mutig und gehen einfach mal los. Umdrehen können wir immer noch, zumal wir eh nur eine kürzere Tour zur Kräulscharte vorhaben. Und siehe da, die Sonne scheint und der Wind ist weg – wie schön entspannt das ist. Wir haben die Steigeisen im Gepäck, lassen unsere

Unsere Gruppe. Foto: Werner Rupp

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Aus den Abteilungen / Fitness

Winterschlaf statt Wintersport? Training bei tiefen Temperaturen von Anissa Schmidt-Mößinger

peraturen fast 40 Prozent unserer Körperwärme in diesem Bereich verlieren! Nach dem Sport gilt natürlich: raus aus den nassen Sachen, rein ins Warme. Auch Dehnübungen nach dem Sport am besten nach drinnen verlegen. Schützt eure Atemwege

Die Tage werden merklich kürzer und der erste Nachtfrost lässt nicht mehr lange auf sich warten. Wir spüren deutlich, dass die dunkle, die kalte Jahreszeit sich nähert. Verwöhnt vom Sporteln im kurzen T-Shirt bis Sonnenuntergang sollte man sich aber jetzt nicht auf dem Sofa verkriechen, sondern raus an die frische Luft gehen. Um Sport bei kalten Temperaturen ranken sich viele Mythen. So soll die kalte Luft schädlich für die Lunge sein und überhaupt erkältet man sich im Winter ja viel schneller. In der Halle lauern ebenfalls Gefahren: Es wird viel weniger gelüftet und die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus. Wie gesund oder schädlich ist also Sport im Winter? Hier können wir Entwarnung geben: Der positive Effekt von regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft wiegt die Nebenwirkungen auf jeden Fall auf. Grundsätzlich spricht bis -10 °C nichts gegen Ausdauersport im Freien. Der geneigte Skitouren-Geher oder Langläufer wird da erst richtig warm! Mit ein paar Tipps klappt es auch für alle anderen:

Unter kalter (und damit meist trockener) Luft leiden vor allem die Atemwege. Bei heftigem Atmen werden sie besonders gereizt, was oft zu Husten führt und uns anfälliger macht für Infektionen. Bei mäßiger Bewegung deshalb verstärkt durch die Nase einatmen. So wird die Luft vorgewärmt und angefeuchtet und außerdem durch die Nasenhärchen schon gefiltert. Hilfreich ist auch ein Tuch vor dem Mund. Bei längeren Aktivitäten im Freien empfehlen sich warme Getränke, insbesondere leicht gesüßte Tees, z. B. mit Honig. Sie geben Wärme, Energie und beruhigen nebenbei den Hals-Rachen-Raum. Keine Höchstleistung bei Tiefsttemperaturen Der eisglatte Waldweg bei -15 °C im Dunkeln ist nicht der richtige Platz für Tempotraining, denn die Verletzungsgefahr steigt erheblich. Bei kaltem Wetter sollte das Tempo den Witterungsbedingungen angepasst werden. Um Lunge und Muskulatur zu schonen, also keine Maximalbelastungen trainieren. Ruhiges Ausdauertraining mit ausgiebigem Aufwärmen eignet sich besser für kalte Tage. Dabei sollte die Trainingszeit ein bis zwei Stunden (ohne Aufwärmpause) nicht überschreiten. Anders sieht es natürlich bei Skitouren oder Schneeschuhwanderungen aus. Hier ist die Belastung recht gleichmäßig zu halten und mit entsprechender Kleidung und einer TeePause in der Sonne oder dem Einkehrschwung zu Mittag ist für Erholung gesorgt. Unterschätzt niemals eine Erkältung

Auch im Winter kann man mal etwas Neues ausprobieren! Foto: Privat

Haltet euch warm und trocken Natürlich kühlt der Körper bei kalten Temperaturen schneller aus. Im Winter ist daher besonders auf funktionale Kleidung zu achten. Während die unterste Schicht am besten atmungsaktiv und schnelltrocknend ist, dient die mittlere Schicht – falls notwendig – der Anpassung an die Außentemperatur. Die äußere Schicht schützt vor Wind und Nässe. Vor allem athletische Sportler*innen sollten den Bauchund Brustbereich besonders warm einpacken. Nicht zu vernachlässigen ist zudem der Kopf, da wir bei kalten Tem-

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Abschließend gilt mehr noch als im Sommer: kein Sport bei Krankheitssymptomen. Gerade im Winter kann eine leichte Erkältung bei weiterer Belastung eine Lungenentzündung nach sich ziehen oder andere schwere Folgen haben, die euch dann länger außer Gefecht setzen. Auch nachdem die Symptome euch im Alltag kaum mehr beinträchtigen, lieber noch ein oder zwei Tage warten, bis man sich wieder vollständig fit fühlt. Eine verschleppte Erkältung zieht sich oft lange hin und muss nicht sein! Genießen mit Hirn und Verstand Fazit: Mit etwas Achtsamkeit und Menschenverstand ist Sport im Winter kein Problem. Im Gegenteil! Das Tageslicht und die frische Luft tun gut gegen Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Unsere Gesundheit dankt uns regelmäßige Bewegung noch mehr als im Sommer. Also genießt die herrlichen Winterlandschaften und die klare, frische Luft!

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Aus den Abteilungen / JDAV

Drei Fliegen mit einer Klappe Wandern, Klettersteig & Sommerrodeln am Kofel von Alina Schuster Nachdem Corona-bedingt unsere Winterhütte im vergangenen März nicht stattfinden konnte, musste zumindest ein kleines, gemeinsames Ersatzprogramm her, bevor unsere Jugendleiterin Leo uns verließ, um ein Freiwilliges Ökologisches Jahr auf Helgoland zu verbringen. Da Übernachtungsaktionen und weite Fahrten wegen der Corona-Bestimmungen noch kaum möglich waren, landeten wir im nahen Oberammergau. Wir reisten, wie fast immer, ganz umweltbewusst mit dem Zug an. Und wir kamen, wie fast immer, viel zu spät ans Ziel, weil die Deutsche Bahn wohl irgendwie auf Kriegsfuß mit uns steht. Aber inzwischen sind wir ja schon Profis, was spontane Fahrplanänderungen angeht. Außerdem sind unsere Geckos mittlerweile so groß, dass sie uns tatkräftig beim Organisieren unterstützen: Wäre Annika nicht so aufmerksam gewesen, wären wir sicherlich noch eine Weile länger unterwegs gewesen … Zur Überbrückung der Wartezeit gab es in München für alle ein zweites, kleines Frühstück am Bahnhof. Das wäre früher viel zu langweilig gewesen, doch inzwischen sind die Geckos in einem Alter, in dem selbst so etwas gemeinsam Spaß macht. Es ist toll zu sehen, wie sie alle älter werden! Nachdem wir endlich in Oberammergau angekommen waren, wanderten wir bei bestem Hochsommerwetter durch den Wald in Richtung Kofel-Gipfel. Wir gingen den Aufstieg recht gemütlich an, bestaunten gleich am Anfang einen „schwebenden“ Baum und hatten uns die ganze Strecke lang viel zu erzählen. Den kurzen A-Klettersteig vor dem

Klettersteig zum Gipfel mit Ausblick auf Oberammergau. Foto: Leonie Pries

Oben: Die Geckos stürmen das Gipfelkreuz. Foto: Leonie Pries Links: Nicht nur Gipfel werden bestiegen. Foto: Alina Schuster

Gipfel meisterten wir sehr souverän. Wir erregten ein wenig Aufmerksamkeit, als wir unser obligatorisches Gipfel-Foto machten und dabei alle zusammen das Gipfelkreuz stürmten. Aber so gehört sich das eben bei uns J! Ein Highlight erwartete uns dann noch gegen Ende des Ausflugs, als wir, statt zu Fuß abzusteigen, auf der Sommerrodelbahn ins Tal rasten. Das war vielleicht eine Gaudi!

geht, wenn man nur will. Zehn Minuten Ausdauer-Lauftraining mit Wanderrucksack auf dem Rücken machten es möglich: Mit einer regelrechten Punktlandung kamen wir kurz vor der Abfahrt des Zuges an! Viele glückliche Gesichter haben mir auf dem Rückweg wieder einmal bewusst gemacht, wie schön die Jugendarbeit doch ist. Danke, dass ihr alle dabei wart!

Auf dem Weg zurück zum Bahnhof wurde es nochmal kurz spannend, da nicht sicher war, ob wir den Zug rechtzeitig erreichen würden. Aber die Geckos haben mal wieder bewiesen, dass alles alpenblick 4 | 2020

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Aus den Abteilungen / JDAV

Ein Kletterwochenende im Allgäu und den Tannheimern von Hanneli Fröhlich und Haomin Li Alpin- oder Sportklettern? Diese Frage haben wir vom JDAV-Klettertreff uns vor unserem letzten Ausflug gestellt, konnten uns aber nicht recht entscheiden. Also haben wir beschlossen, an einem Augustwochenende einfach beides zu machen. Unser Plan war recht einfach: Am Samstag sehr früh aufstehen, um in den Tannheimer Bergen am Gimpel Mehrseillängentouren zu klettern, und am Sonntag Sportklettern in der Gegend rund um Kempten. Die Nacht durften wir freundlicherweise auf dem Bauernhof der Großmutter einer Mitreisenden verbringen, nachdem kein Campingplatz mehr einen Platz für uns frei hatte. Doch bevor wir am Gimpel die ersten Klettergriffe machen konnten, erwartete uns noch einiges. Zuerst brachten wir zwei Stunden Zustieg hinter uns, dann musste am Wandfuß noch die ganze Ausrüstung vorbereitet werden, was unerwartet viel Zeit in Anspruch nahm. Endlich konnten wir in unsere Routen einsteigen. Zwei Zweierseilschaften

hatten sich die „Morgenstund“ vorgenommen und eine Dreierseilschaft die „Wirklich oben bist du nie“. Trotz der sengenden Sonne genossen wir die Kletterei im teils löchrigen, teils plattigen Kalk, nur die Füße fingen bald an zu schmerzen. Wir merkten, dass beim Alpinklettern die Uhren gemächlicher gehen und dass dabei beeindruckendes Ambiente wichtiger ist als Klettergrade. Oben angekommen, berichtete ein jeder von seinen Erfahrungen. So hatte sich herausgestellt, dass Steinschlag und ausbrechende Griffe leider kein Ammenmärchen sind und auch Fünferplatten alpin eine ganz schöne Herausforderung sein können. Wir haben gelernt, dass man dem Fels einiges an Respekt zollen muss. Alpinklettern ist doch eine andere Nummer als Sportklettern oder gar Hallenklettern! Trotzdem waren wir uns einig, dass wir so eine Klettertour unbedingt wiederholen sollten. Wieder unten im Tal erfrischten wir uns in einem der zahlreichen Allgäuer

Glücklich und erschöpft am Ausstieg der Routen (v.l.n.r.): Katja, Pauline, Daniel, Haomin, Christian, Annika und Hanneli. Foto: DAV-Archiv

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Klettern in Seltmanns: Daniel (links) gesichert von Christian und Joschi (rechts) gesichert von Simon. Foto: Katja Ludwig

Seen. Obwohl wir alle zwei Grad unter unserem Kletterniveau geklettert waren, war unser Appetit am Ende des Tages doch immens. So folgten wir der Empfehlung unseres Ortskenners und ließen im Restaurant Waldhorn bei vorzüglicher heimischer Küche den Tag ausklingen. Zufrieden und gesättigt machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Quartier. Da es unter uns Kletternden ein Stadtkind gab, das noch nie einen Bauernhof aus der Nähe gesehen hatte, war selbst die Übernachtung ein Erlebnis. Von Kühen geweckt zu werden, ist wahrscheinlich nichts, was einem auf einem Campingplatz passieren könnte. Als die Mädels noch versuchten, wertvollen Schönheitsschlaf zu sammeln, erkundeten unsere Jungs bereits den Hof und mussten dies lautstark kommentieren. Etwas grummelig quälten sich schließlich auch die Mädels aus den Federn und schickten die Jungs nach einer gehörigen Standpauke erst mal zum Bäcker. Doch Croissants und Kaffee schaff ten es, jedes Gemüt aufzuhellen

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Aus den Abteilungen / JDAV

und so fuhren wir wohlgelaunt an den Fels bei Seltmanns. Während sich einige an der großen Auswahl von Genussrouten erfreuten, nahmen sich andere erfolgreich die schweren Boulderrouten im überhängenden Wandteil vor. Amüsanterweise waren die Stärksten in unserer Gruppe die Mädels. Dazu eine kleine Info für alle: Konglomerat sieht zwar aus wie Beton, ist aber

natürlichen Ursprungs und nicht aus Zement und Kieselsteinen von Menschenhand gemacht. Außerdem eignet sich überhängendes Konglomeratgestein hervorragend für spektakuläre Instagram-Fotos. Ob die Route technisch geklettert wurde, sieht man auf den Fotos ja nicht … Am Ende dieses erfolgreichen Sportklettertages gab es dann noch per Eilkurier ein Eis direkt an den Wandfuß.

Diese Fahrt hat uns einmal mehr gezeigt, dass das, was einen Klettertrip besonders macht, nicht unbedingt die Schwierigkeiten der begangenen Routen sind, sondern die lustigen Erlebnisse mit Freunden, mit denen man bei so einer Tour viel schöne Zeit verbringen kann. Annika, Katja, Haomin, Joschi, Hanneli, Daniel, Pauli, Simon, Christian

Integration trotz Corona und „schlechten“ Wettervorhersagen von Petra Classen Die lange Corona-Zwangspause traf die Mitglieder unserer Integrationsgruppe – die meisten sind in einer Ausbildung in der Gastronomie oder im Handwerk tätig – unterschiedlich hart. Bei allen war jedoch die Begeisterung groß, als wir endlich wieder JDAV-Gruppenaktionen anbieten durften. Ende Juli war es dann so weit, die Bergtour war geplant und elf Berghungrige sahen voller Erwartung dem Ausflug entgegen. Doch fast hätte uns ein alter Bekannter die Vorfreude genommen: der regenreiche Wetterbericht. Tagtäglich wurde geschaut, ob wir es an jenem Sonntag wagen könnten, denn die Tour absagen, wollten wir eigentlich nicht. Schließlich wurden alle vorgewarnt, mindestens einmal nass zu werden und deshalb Regenkleidung mitzunehmen. Unsere Jungs sahen das recht locker, da im trockenen Afghanistan der Regen als Geschenk Gottes gilt. Wer vom Regen nass wird, muss sich das verdient haben und darf sich darüber freuen. Und wir freuten uns, dass wir nun tatsächlich auf dem Weg in die Ammergauer Alpen waren, mit dem Ziel, den Laber zu besteigen. Auf dem Anstieg wurde sprichwörtlich der Weg zum Ziel und wir zu Kindern. „Einfach nochmal Kind sein und das Leben genießen“, lautete unser Motto. Während die einen voller Energie vorausstürmten und begeistert waren, sich wieder frei in der frischen Bergluft bewegen zu können, genossen die anderen die Entschleunigung vom harten Arbeitsalltag und das Naturerlebnis. Der Laber wurde auf diese Weise erfolgreich bestiegen, trotz des teilweise steilen und alpinen Weges. Auf dem Gipfel merkten wir wieder einmal, wie klein die Welt ist, als wir dort andere in der Integration Tätige kennen lernten. Auf dem Abstieg hatten wir leider keine Zeit mehr für das Ettaler Mandl, schließlich wollten wir einen frühen Zug erwischen, da einige am nächsten Tag wieder sehr zeitig aufstehen mussten. Aus deutscher Sicht hatten wir den ganzen Tag richtiges Glück mit dem Wetter. Erst auf den letzten Metern zurück

Die JDAV-Integrationsgruppe auf dem Laber. Foto: Petra Classen

zum Oberammergauer Bahnhof bekamen wir außerdem afghanisches Wetterglück in Form eines kurzen Starkregengusses zu spüren. Dieser brachte uns nicht nur komplett nasse Klamotten ein, sondern auch den lustigen Anblick von drei fröhlich durch den Regen tanzenden Menschen. Wasser begleitete uns ebenfalls bei unseren folgenden Aktionen. So mussten wir im August während unseres Hüttenwochenendes auf der Otto-Schwegler-Hütte unsere Wanderung am Samstag regenbedingt abbrechen. Stattdessen wurde gemütlich Karten gespielt (mit der Erkenntnis, dass man Schafkopfen nicht an einem Tag lernen kann), abends lecker gegrillt und am Sonntag unternahmen wir eine sehr spontane Tretboottour auf dem nahen Alpsee. Und im September schwammen wir sogar im Weitmannsee, zu dem wir per Rad gefahren waren. Vielleicht sollten wir uns in „Integrative Wasser-BergsportGruppe“ umbenennen? Es bleibt spannend, wie das Wetter bei unseren weiteren Aktionen wird. Fest steht auf jeden Fall, dass wir unabhängig davon wieder viel Spaß haben werden. Wie immer sind neue Gesichter gerne willkommen! Wir treffen uns einmal im Monat für eine gemeinsame Unternehmung, bei Interesse einfach melden unter: jdav-integration@dav-augsburg.de alpenblick 4 | 2020

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Aus den Abteilungen / Senioren

Unterwegs im Paradies – ein Winterwandertag im Allgäu „Es kommt nicht auf die Leistung, sondern auf das Erlebnis an.“ (Anderl Heckmair) von Margrit Schönberg

Alle Fotos: Seniorenabteilung

Seit März befindet sich die Welt im Ausnahmezustand. Vieles ist auf einmal gar nicht mehr so wichtig, wie wir früher dachten. Wichtig ist jedoch, solidarisch zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Uns wird klar, wie gut es uns normalerweise geht. Wie viele Freiheiten wir eigentlich haben, über die wir uns gar keine Gedanken machten.

Mit den Schneeschuhen auf dem Weg zur Falkenhütte

Unterwegs zur Hörmoosalm

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Wir Senioren gehören zu den Risikogruppen. Seit April 2020 haben wir keine gemeinschaftlichen Unternehmungen durchgeführt (Stand Anfang September). Was macht das mit uns? Die Gedanken an die vielen gemeinsamen Wanderungen oder Monatsversammlungen vor „Corona“ bleiben. Wir erinnern uns an die Erlebnisse, die

uns in der Seele berührten. Ein kostbarer Schatz! Wer hätte geahnt, dass wir Zustände vermissen, von denen wir nie gedacht hätten, ihnen jemals nachzutrauern. Sich einmal richtig nach Gemeinschaftserlebnissen zu sehnen, nach einem gemeinsamen, schweißtreibenden Gipfelanstieg oder nach einer gemeinsamen Fahrt im vollbesetzten Bus zum Wanderziel? Oder hinter dem Wort Aerosol nicht mehr zu vermuten als eine luftige Schweizer Schokolade. Wäre das schön! Eine wehmütige Erinnerung ist unsere letzte Winterfahrt. Wir denken zurück an diesen Tag, der uns unbeschwerte Glücksgefühle schenkte. Wie in den vergangenen Jahren planten wir auch im letzten Winter eine „Winterkombination“ mit den Disziplinen Winterwanderung, Schneeschuhtour und Langlauf. Ziel war das eigentlich schneesichere Wander- und Skigebiet Hochhäderich bei Steibis auf 1.280 m, ein Langlaufeldorado auf zwei Hochmoor-Ebenen. Der Hochhäderich ist der westlichste Gipfel der Nagelfluhkette. Von hier hat man weite Aussichten ins Alpenvorland, auf den Allgäuer Hauptkamm, aber auch zum Bodensee sowie ins Säntis-Gebiet. Für Mitte Februar war dieses Abenteuer angesagt. Leider war der aktuelle Loipenbericht so schlecht, dass die Langläufer*innen ihre Ski zu Hause ließen und sich der Winterwandergruppe anschlossen. Schade, denn es geschehen auch heute noch Wunder. Es schneite in der Nacht: 30 cm Neuschnee! Ab Mittag waren die Loipen bestens präpariert. Leider zu spät! Der Bus brachte uns bis zum Parkplatz Alpenarena am Hochhäderich. Zwei Wandergruppen – wegen der hohen Teilnehmerzahl aufgeteilt – und die Schneeschuhbegeisterten machten sich auf den Weg. Neuschnee und teilweise blauer Himmel versprachen einen Tag im Paradies. Die beiden Wandergruppen spazierten über glitzernden Schnee, an

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Aus den Abteilungen / Senioren

frisch verschneiten Bäumen vorbei zum gemeinsamen Ziel: der Bergstation der Imbergbahn, die von Steibis hochkommt. Auf dem gut markierten Erlebniswanderweg ging es zunächst an dem Alpstüble Moos, der Alpe Glutschwanden und der Hochbühl Alpe vorbei. Alle luden zur Einkehr ein. Immerhin waren es 350 Hm bis zur Mittagseinkehr an der Bergstation der Imbergbahn. Nach der Mittagsrast trennten sich die beiden Gruppen. Kurt führte die etwas längere Variante Richtung Falkenhütte und Hubertushaus und zurück zum Parkplatz. Günter wählte für seine Leute eine kürzere Route mit der Einkehr auf der Moosalpe. Beide Gruppen hatten für den Auf- und Abstieg jeweils etwa 400 Hm und eine Strecke von 14 bzw. 11 km zurückzulegen. Die Gruppe der Schneeschuhwanderer konnte schon vom Parkplatz aus losmarschieren, da der frische Neuschnee ausreichend Untergrund bot. Wie die Trapper in den kanadischen Wäldern stapften wir im Gänsemarsch in Adis Spuren zur Moosalpe, am Lanzenbach mit seinen dicken Schneewechten vorbei zur Schmalzgrube. Von da ging es

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In Erinnerung an Manfred Rudolph von Margrit Schönberg

Foto: Seniorenabteilung

Nach langer schwerer Krankheit ist unser Wanderfreund Manfred Rudolph Ende Juli gestorben. Er wurde 83 Jahre alt und war über 40 Jahre Mitglied unserer Sektion. Hier war er in allen Abteilungen aktiv: bei den Bergsteigern, den Alpin- und Tourenskifahrern, den Langläufern, den Kletterern und zuletzt war er bei den Senioren zu Hause. Auch unseren Alpengarten betreute er viele Jahre. Auf Beschluss des Sektionsvorstandes erhielt er vor acht Jahren das Ehrenzeichen verliehen.

Manfred liebte die Berge, die gemeinsamen Wanderungen mit den Freunden. Viele erinnern sich an seine freundliche, kameradschaftliche, lustige und immer hilfsbereite Art. Alle kannten ihn und er galt als der „Mann für alle Fälle“. Danke dafür! Wir werden den „Mützenmanni“ vermissen. aufwärts zur Hörmoosalpe und unserem Tagesziel der Falkenhütte. Es machte großen Spaß, im Neuschnee zu wandern. Ernst und Franz stiegen sogar noch 150 Hm weiter zum Eineguntkopf auf. Wir genossen in der Zwischenzeit auf der sonnigen Terrasse den Blick in die schöne Landschaft. Da eine andere Gruppe den Innenraum der Falkenhütte belagerte, mussten wir eine Weile warten. Schließlich konnten aber auch wir einkehren und bei Glühwein und frisch gebackenem Kuchen

das Leben genießen. Den Abstieg wählten wir an der mittleren Hädrich Alm und dem Hubertushaus vorbei hinab zum Almhotel Hochhäderich, wo der Bus wartete. Auf- und Abstieg waren etwa 670 Hm auf einer Strecke von 13 km. Ein wunderbarer Tag – ohne Unfall – ging zu Ende. Danke an Adi, Kurt und Günter; dieser Ausflug ins Paradies bleibt in unserer Erinnerung. Wir kommen wieder!

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Alle Fotos: Hartmut Seelus

Viel mehr als eine Fortbildung von Hartmut Seelus Es war der 15. März, als durch die CoronaPandemie die Skitouren-Saison abrupt und ohne Vorwarnung zu Ende war. Einige Tage zuvor waren wir noch auf der Heidelberger Hütte bei einer Fortbildung für Skitouren- und Skihochtourenführer, mit viel Theorie und fordernden Aufgaben im Gelände. Durch den Ausfall eines Ausbilders konnten leider nicht alle Fachübungsleiter*innen teilnehmen. Gerade das alpine Know-how entwickelt sich immer weiter und die große Erfahrung des Ausbilders vom Bundeslehrteam brachte uns in verschiedenen Bereichen wieder auf den aktuellen Stand.

Los ging’s wie immer mit einer gewissenhaften Tourenplanung: Welche Alternative lege ich mir zurecht? Denn im Gelände gilt es, Warnzeichen permanent zu überprüfen und das Verhalten entsprechend anzupassen. Zur Beurteilung des Schneedeckenaufbaus kommen neue, analytische Ansätze hinzu wie beispielsweise die „Systematische Schneedeckendiagnose“ (SSD). Zentrales Element der SSD ist der „kleine Blocktest“. Mit etwas Übung lassen sich hier schnell Handlungsempfehlungen ableiten. Durch die SSD erhöht sich die Aussagekraft der Hangeinschätzung deutlich.

Pulvertraum – auch der Spaß am Skifahren kam nicht zu kurz.

Auf Hochtouren muss ein Spaltensturz kein Problem sein – wenn man die nötigen Rettungstechniken beherrscht, um wieder rauszukommen. Moderne Klemmgeräte erleichtern dies, sind sehr zu empfehlen und eine zeitsparende Alternative zur altbewährten Prusikschlinge. Die kleinen Leichtgewichte (Seilrollen mit Rücklaufsperre) lassen sich auch problemlos mit Handschuhen bedienen. Meine bereits vor Ort gedanklich erstellte „Material-Einkaufsliste“ summierte sich schon zu einem nicht unerheblichen Umfang. Fixpunktbau und Lastübertragung

Ausbildungsschwerpunkte waren: der Mannschaftszug (Ziehen der gesamten Mannschaft am Seil, wird zu Unrecht oft vernachlässigt); p die lose Rolle als übliche Methode, wenn nicht genug Helfer für den Mannschaftszug da sind; sowie p Selbstrettung aus der Spalte, freihängend und mit Raupentechnik, mit und ohne Bremsknoten. Gerade hier ist ein Update immer wieder wichtig.

Schneeanalyse

p

Volle Konzentration

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Ein zusätzliches Schmankerl war die sehr praxisorientierte „Erste-Hilfe-Extrem“ mit vielen nützlichen Tipps durch unsere Uta Miller. Gerade die Versorgung des

„Verschütteten-Dummys“ nach einem schweißtreibenden Freischaufeln ging ans Eingemachte. Dafür ganz herzlichen Dank von uns allen und auch an Helia Hollmann für die super Organisation der Fortbildung! Es waren spannende und informative Tage, die – da bin ich mir sicher – jeden von uns (Eva, Helia, Uta, Florian, Klemens, Meik, Toni und Hartmut) begeistert haben. Wir gehen neu motiviert und gestärkt in die kommende Wintersaison 2020/2021!

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Eiskletterkurs Januar 2020 von Wolfgang Reh

Fotos: Helmut Schmidt

Nach fünf Jahren Auszeit hatte sich das DAV-Lehrteam der Sektion entschlossen, Anfang 2020 wieder einen Grundkurs „Eisklettern“ anzubieten. Der Kurs war nach kurzer Zeit ausgebucht und nach dem Informationsabend im Kletterzentrum Augsburg ging es am 17.1.2020 los. Die Kursteilnehmer*innen Alexandra, Svava, Stephanie, Danilo, Thorsten, Benedikt, Fabian und Wolfgang machten sich zusammen mit den beiden Trainern Helmut und Martin Freitag früh auf den Weg nach Matrei in Osttirol. Nach der Ankunft im Hotel zogen wir rasch warme Kleidung an und fuhren zum „Eiskletterpark Osttirol“ am Matreier Tauernhaus. Der Zustieg war kurz und wir machten uns fertig, zogen Helm, Klettergurt und Steigeisen an und nahmen die Eisgeräte in die Hände oder befestigten sie am Gurt. Zu Beginn stand ein wenig „Theorie“ auf dem Programm: Wie verwende ich die Eisgeräte am besten? Wie setze ich die Steigeisen ein? Richtige Schlagtechnik der Eisgeräte usw. Diese Lehrinhalte wurden dann sofort bodennah an einem von den Trainern eingerichteten Parcours in die Praxis umgesetzt und geübt. Bei herrlichstem Wetter – Sonnenschein und

blauem Himmel – kletterten wir dann gut gesichert im Toprope die Eiswände nach oben, immer gut gecoacht von Helmut und Martin, die uns Tipps zur Verbesserung unserer Technik gaben. Die Zeit verging wie im Flug, so richtig kalt wurde es keinem. Trotzdem freuten sich alle am Abend auf die heiße Dusche, das Abendessen und auf ein „kühles“ Getränk. Am Samstag hatten wir weniger Glück mit dem Wetter, aber egal, wir waren ja nicht in Finale oder Spanien beim Felsklettern im Sommer. Am Vormittag wurde weiter im Toprope geübt und jede*r durfte nacheinander den „Kanal“ erklettern. Eine lässige Route mit einer Mischung aus Eis und Fels – man konnte bei jedem Kletternden das Blinken in den Augen und die Begeisterung erkennen. Begleitet von Schneeschauern folgte dann wieder die Theorie. Nun stand das selbständige Vorsteigen auf dem Programm. Das setzt die sichere Verwendung von Eisschrauben voraus. Der richtige Stand ist ebenso wichtig wie die Tatsache, dass genug Eis aus der Eisschraube heraustritt. Mit diesem Wissen und bewaffnet mit Eisschrauben wurde wieder bodennah geübt und das Eis durchlöchert wie ein Emmentaler. Dabei wurde uns auch noch die Eissanduhr nach Abalakov gezeigt, die beim Abseilen im vergletscherten Gelände bzw. im Eis zum Einsatz kommt, und wir übten diese Methode ebenfalls. Danach ging es wieder die senkrechte Eiswand nach oben, diesmal im Vorstieg! Mit bestimmten Übungen und Aufgaben vermittelten uns Helmut und Martin das Vorsteigen sehr gut. Hier hatten alle ihre Erfolgs- und Aha-Erlebnisse. Im Schein

Links: Eisklettern kann nass und kalt sein. Rechts: Wolfgang testet seine selbstgebaute Eissanduhr.

Fabian im senkrechten Eis. Foto: Privat

der „Hirabira“ (Stirnlampe) und begleitet von starkem Schneetreiben kehrten wir schließlich zurück zum Auto und fuhren ins Hotel. Nach dem Abendessen gab es von Martin noch einige Tipps und Anmerkungen sowie eine Präsentation verschiedener Steigeisen und Eisgeräte. Auch über das Nachschleifen der Zacken an den Steigeisen oder der Spitzen an den Eisgeräten wurde diskutiert. Ein kurzweiliger Abend in geselliger Runde. Am Sonntag war der letzte Kurstag angebrochen, das Auto beladen und nach dem Frühstück brachen wir ein letztes Mal zu den Eiswänden auf. Dort das gleiche Spiel wie die beiden Tage vorher: Ausrüstung anziehen und die Wände im Vorstieg erklimmen, Beine, Eisgeräte und Eisschrauben richtig setzen, 1-2-3-Schritttechnik trainieren und Spaß haben. Zu guter Letzt durften wir uns auch am „Drytooling“ versuchen, einer Variante des Eiskletterns, bei der auch Felswände durchstiegen werden. Zu schnell waren diese drei Tage vorbei und nach einem letzten gemeinschaftlichen Getränk im Matreier Tauernhaus fuhren wir zurück nach Augsburg. Mit Martin und Helmut hatten wir zwei hervorragende Trainer, bei denen es richtig Spaß gemacht hat, das Eisklettern zu erlernen. Alle Teilnehmer*innen sind nach dem Kurs nun in der Lage, die ersten Eiswände allein in Angriff zu nehmen. alpenblick 4 | 2020

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Aus den Abteilungen / MTB

Marokko – von Mountainbikes und Mulis von Stefan Kern In der Dunkelheit vor der Hütte hieß es um 5 Uhr morgens: „Jallah, Jallah!“, und wir machten uns gemeinsam mit unserem lokalen Führer Abda sowie unseren Mountainbikes an die 1.000 Höhenmeter Bike-Tragepassage. Unser Ziel war der 4.167 m hohe Jbel Toubkal im Hohen Atlas, die höchste Erhebung Nordafrikas.

Alle Fotos: Silke Huwer

Aber zurück zum Winter 2018, als ich einen Vortrag des DAV besuchte, bei dem der Referent Walter Treibel unter anderem von seiner Überquerung des Hohen Atlas per Mountainbike berichtete. Noch am selben Abend durchstöberte ich das Internet zu diesem Thema und stieß auf ein Video zweier Bike-Bergsteiger, die dessen höchsten Gipfel samt ihren MTBs erklommen hatten. Begeistert von dieser Idee, einen eisfreien Viertausender mit dem MTB zu besteigen, machte ich mich auf die Suche nach Freunden, die mit mir diese Herausforderung antreten würden. Die Antworten auf meine Anfragen fielen total gegensätzlich aus, entweder von kategorischer Ablehnung unter Auflistung der vielen Risiken bis zu voller Begeisterung nach dem Motto: „Bin dabei! Wann geht’s los?“

So kam es, dass wir zu fünft im September 2019 nach einiger Planung – schließlich wollten Bikes samt Gepäck nach Marokko ins Hochgebirge transportiert werden – unsere kleine Expedition antraten. Nach der Landung in Marrakesch folgten wir einem nervös telefonierenden Einheimischen, der uns zum vorab bestellten, jedoch viel zu kleinen Shuttle führte. Wir staunten nicht schlecht angesichts der improvisierten Befestigung unserer Bike-Koffer auf dem Dach des herbeigerufenen Kastenwagens mittels Paketschnur, die wohl schon etwas in die Jahre gekommen war. Insgeheim stellte sich jeder die Frage, wie das nur weitergehen sollte, und war erleichtert, als uns ein passendes, großräumiges Fahrzeug am nächsten Morgen pünktlich zum Bergdorf Imlil – unserem Startpunkt der Tour – transportierte. An unserer Unterkunft im traditionellen marokkanischen Stil empfing uns der obligatorische Führer, den wir in unsere Tourenplanung einweihten. Anschließend montierten wir die Fahrräder und unterzogen sie einer finalen Prüfung. Mit dem nötigsten Gepäck für die dreitägige Gipfeltour machten wir uns dann an die 1.400 Höhenmeter,

Am Gipfel angekommen: Joachim, Stefan, Christian, Silke, Mike (v.l.n.r.)

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die zwischen uns und der auf 3.200 m gelegenen Hütte des französischen Alpenvereins lagen. Die ersten Meter konnten wir noch im Sattel zurücklegen und die Eindrücke der gewaltigen Landschaft auf uns wirken lassen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der Weg ungeeignet für ein flüssiges Pedalieren bergauf war, womit schon frühzeitig die Bike-Tragevorrichtungen an unseren Rucksäcken zum Einsatz kamen. Mit dieser sperrigen Beladung mussten wir stets auf der Hut sein, wenn vollbeladene Mulis mit uneingeschränktem Vorrang den schmalen Pfad für sich beanspruchten und wir uns nur durch einen beherzten Schritt zur Seite in Sicherheit bringen konnten. Trotz der Höhe herrschten heiße Temperaturen, die eine Belastung für unsere Körper darstellten, und wir genossen die vielen Verpflegungsstände, die uns auf den zehn Kilometern mit gekühltem, frisch gepresstem Orangensaft versorgten. Immer wieder ernteten wir erstaunte Blicke, da es doch üblich war, den Mulis das schwere Gepäck zu überlassen, wir jedoch freiwillig unsere Fahrräder schulterten. Schließlich erreichten wir erschöpft, aber zufrieden das Ziel unserer erste Etappe. Unser Führer Abda servierte zur Begrüßung auf der Hütte zeremoniell frisch zubereiteten marokkanischen Minztee. Den Folgetag nutzten wir für die Akklimatisierung bei einem entspannten Ausflug auf 3.700 m Höhe, wobei wir den weiteren Aufstiegsweg auskundschafteten und die sommerlichen Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein genossen. Die Erkundung vorab erleichterte uns die Wegfindung am Gipfeltag, als wir frühmorgens mit unseren Stirnlampen starteten. Durch ein langsames, aber kontinuierliches Aufstiegstempo, das keine Pausen erforderte, erreichten wir zu unserem Erstaunen trotz des stark reduzierten Sauerstoffgehalts in diesen Höhen die Bergspitze bereits nach 3,5 Stunden. Dennoch machte uns der starke und böige Wind im Gipfelbereich sehr zu schaffen, da er die 5 ° Celsius in

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Aus den Abteilungen / MTB

gefühlte Minustemperaturen verwandelte und somit den Gipfelgenuss deutlich minderte. Die Pause nutzten wir daher lediglich zum Anlegen von Helm und Protektoren sowie den hastigen Verzehr von Energieriegeln. Bereits bei den ersten Abfahrtsmetern stellte sich dann heraus, dass uns die Höhe, anders als beim Aufstieg, deutlich zu schaffen machte. Die lang ersehnte Abfahrt vom Toubkal entpuppte sich auch für uns geübte Mountainbiker als herausfordernde Aufgabe. Selbst gut fahrbare Trails, die uns in den Alpen großen Fahrspaß bereiten, erforderten hier höchste Konzentration und häufige Verschnaufpausen. Zudem erschwerte der böige Wind die zielgerichtete Führung der Bikes. Der für die Abfahrt gewählte alternative Rückweg stellte sich als schlechte Entscheidung heraus und erforderte einiges Schieben über blockige und geröllige Passagen. Umso lohnender war – nach einem kurzen Zwischenstopp an der Hütte – die perfekte Abfahrt zurück ins Bergdorf. In gewohnt verspielter Manier genossen wir das Bike-Vergnügen bei herrlichen Temperaturen auf dem Singletrail und rundeten damit unseren 14-stündigen Gipfeltag ab. Oben: Gut gelaunt, die Hütte zum Greifen nah

An den beiden Folgetagen fuhren wir noch weitere Bike-Touren auf ausgetretenen Mulipfaden in die angrenzenden Täler und durch ursprüngliche Dörfer, in denen sich in den letzten Jahrzehnten wohl nicht viel verändert hatte. Den Urlaubsausklang genossen wir im bunten Treiben Marrakeschs, auf einem Markt, der an Vielfalt wohl nur schwer zu übertreffen war, sowie in gemütlichen

Die letzten Meter zum Gipfel

Unten: Kurze Verschnaufpause beim Aufstieg zur Hütte

Rooftop-Bars mit weitem Blick über die gesamte Stadt. Noch eine Anmerkung zum Bike-Bergsteigen: Ich selbst habe als Wanderer bereits schlechte Erfahrungen mit Mountainbiker*innen gemacht, die mit Vollvisierhelm und verspiegelter Brille bei hoher Geschwindigkeit an mir vorbei rasten. Ihnen ist nicht bewusst, dass es für Wander*innen äußerst unangenehm ist, die Mimik des Fahrers nicht zu erkennen oder Gefahr zu laufen, von einem losgerissenen Stein getroffen zu werden. Dabei hat man als Mountainbiker bei der Abfahrt alle Zeit der Welt und kann rechtzeitig am Wegesrand Halt machen, um wandernde Personen vorbei zu lassen. Ich nutze dabei stets die Gelegenheit, die Landschaft zu genießen, mich auf den nächsten

Trailabschnitt zu freuen und mit den Wanderern einen netten Plausch, z. B. über das Weißbier in der nächsten Hütte, zu halten. Mit dieser defensiven, achtsamen und respektvollen Herangehensweise hatten wir auf unserer Tour ausschließlich positive Begegnungen. Teilweise begleitet von spontanem Beifall machte es großen Spaß, gemeinsam mit Mitmenschen unterschiedlichster Herkunft die Natur zu genießen, egal ob beim Wandern oder Fahrradfahren.

Unsere Jahreshauptversammlung findet statt am: 26.11.2020 um 18.30 Uhr im Andy-Schmidt-Raum in der DAV-Geschäftsstelle, Peutingerstr. 24.

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Aus den Abteilungen / Die ParaVertikalen / Leistungssport

Summer Time – Zeit für ein Summer Special von Sarah Scheel Die ParaVertikalen standen nach dem durch die Corona-Pandemie verursachten Lockdown schon lange ungeduldig in den Startlöchern. Viele Mitglieder unserer Klettergruppe für Menschen mit Behinderung konnten den neuen Kursstart kaum erwarten.

Trainingsrhythmus. Das strikte Hygienekonzept, angepasst an die Vorgaben der DAV-Halle, tat dem Spaß keinen Abbruch. Wie sich zeigte, lässt sich mit neuen Situationen und Vorgaben leicht umgehen, wenn die Begeisterung für die Sache im Vordergrund steht. Und genau diese Freude und Begeisterung

hält unsere Gruppe zusammen: die Teilnehmer*innen, die Ehrenamtlichen und die Trainer*innen. Alle freuten sich auf den nächsten Kurs, der bis Jahresende nun zeitlich verkürzt, aber wie gehabt 14-tägig immer dienstags und freitags mit zwei verschiedenen Gruppen in der DAV-Halle stattfindet.

Daher war die Freude groß, als über verschiedene Kanäle bekannt wurde: Die Kletterhalle hat wieder geöffnet und es gibt ein ParaVertikalen-Summer Special mit einigen Terminen im August. Über Facebook, WhatsApp und per E-Mail kamen derart viele Anfragen, dass unser Angebot nach nur einem Tag ausgebucht war. Am 8. August startete also die SommerKlettersaison für unsere Sportler*innen. Auch wenn die eine oder andere Bewegung nicht mehr ganz so leichtfüßig war – denn die Übung fehlte nach einigen Monaten Kraxel-Abstinenz dann doch – kamen die meisten gleich wieder in den

Gruppenbild unter Corona-Bedingungen – gar nicht so einfach. Foto: Sarah Scheel

Speedwettkampf am 2.9.2020 in Rosenheim von Jana Müller und Theresa Grimm Nach langer Corona-Pause ging es endlich wieder los: Am 2. September fand die Bayerische Meisterschaft/ Kids Cup Speed in Rosenheim statt. Vom Stützpunkt Schwaben waren mehrere Teilnehmer*innen dabei, in Klammer die erzielten Ergebnisse:

Tag mit 8,751 Sekunden sogar einen neuen deutschen Rekord in dieser Altersklasse aufstellte.

Jugend C: Remo Amboom (5. Platz) und Jana Müller (7. Platz)

Der Wettkampf Jugend A weiblich fand leider nicht statt, da sich zu wenige Sportlerinnen gemeldet hatten. Aufgrund der Corona-Krise mussten wir uns an einige Bestimmungen halten, wie zum Beispiel an die Maskenpflicht oder an das Desinfizieren der Hände vor jedem Start. Trotz dieser Einschränkungen und der Komplikationen durch das

Jugend B: Annika Müller (8. Platz), Theresa Grimm (3. Platz) und Max Dinger (1. Platz). Platz 1 bei den Mädels erreichte Anna Maria Apel aus München, die an diesem

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Jugend A: Noa von Gunten (3. Platz) und Nikola Sedlmayr (2. Platz).

Carla Schirutschke, Anna Maria Apel und Theresa Grimm auf dem Siegertreppchen (v.l.n.r.). Foto: DAV-Archiv/Bergsportfachverband Bayern

regnerische Wetter und die SpeedAnlage, die nicht immer auslöste, waren wir alle froh, dass wir wieder an einem Wettkampf teilnehmen konnten.

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Aus den Abteilungen / Sportklettern

Sportklettern – Wie wird’s gemacht? Teil III: Fazit und „Cool Down“ von Elisabeth Kruse

Was für ein Sommer! Trotz Corona und Reisebeschränkungen war der ein oder andere Tag an eher heimischen Felsen möglich. Da kommt Freude auf. Aber danach zwickt es aufgrund der doch zeitweise recht hohen Belastung mal wieder im unteren Rücken, der Nacken ist steif vom Sichern und die Fußsohlen ziehen. Ach ja, Klettern ist schön – schön anstrengend für den Freizeitsportlerkörper. Hier deshalb nochmal für euch unsere Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Klettereinheit. Aufwärmen: Schultergürtel rotieren, Ober- und Unterarm beugen und strecken, Finger kneten, Hüfte und Wirbelsäule mobilisieren. Noch kurz ein paar Hampelmänner und schon geht es direkt in die erste Tour, deutlich unter dem eigenen Niveau (siehe alpenblick, 1-2020/Seite 60). Kraft- und Ausgleichstraining: Liegestütze, Klimmzüge, Bauchmuskeltraining und Dips (Übungen für die Armmuskulatur, vor allem für den Trizeps) an der Crossfit-Box. Man liebt und hasst den Trainingsbereich im DAV-Kletterzentrum Augsburg gleichermaßen. Aber gemeinsam geht es besser! Leiden verbindet . Für mehr Power an der Wand hilft es auch, sich ab und an mal an Beastmaker und Campusboard auszuprobieren (siehe alpenblick, 3-2020/Seite 58). Das „Danach“ Es gibt so viele Möglichkeiten und Meinungen, was nach einem Training an Dehnübungen sinnvoll oder vielleicht sogar schädigend ist. Grundsätzlich ist Abwärmen so definiert: Es dient zur Einleitung der Regenerationsphase. Die Herzfrequenz bleibt leicht erhöht und wird langsam heruntergefahren. Dadurch steigt der Bluttransport zu den Muskeln, der Zufluss von Nährstoffen beschleunigt sich, das Nervensystem entspannt sich. Generell könnte das „Cool Down“ z. B. durch gemäßigtes Fahrradfahren erreicht werden. Da beim Klettern allerdings eher die Arme beansprucht werden, sollte man als Abschluss leichtere Routen oder Boulder auswählen. Dadurch kann sich das Laktat schneller im Körper verteilen und die Regeneration zügiger einsetzen. Das Mittel meiner Wahl ist eine kleine Runde Yoga. Dies bringt meinen Kreislauf langsam wieder auf Normaltemperatur, entspannt die Muskeln und beruhigt den doch meist aufgeregten Geist. Yoga hilft mir so, den für die Erholung wichtigen Schlaf mit ruhigem Kopf willkommen zu heißen.

Martha Karp, Training am Campusboard. Foto: Moments in Movement by FAB

Kleines und großes OMMM Körperspannung, Kraft, Entspannung, Beweglichkeit, Ausdauer und Fokus – Yoga bietet einfach viele Aspekte, die sich positiv auf das Klettern auswirken. Nicht nur nach dem Klettern, sondern auch an Regenerationstagen. Yoga verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, eine Übung wird also nie isoliert für eine Körperpartie ausgeführt, sondern immer mit anderen kombiniert. Beim Klettern werden einige Körperbereiche besonders gefordert. Rückenschmerzen im unteren Rücken, Versteifungen in der Brustwirbelsäule, Nacken- und Schulterschmerzen sind die üblichen Wehwehchen. Viele Asanas (ruhende Körperstellung) setzen genau hier an. Sie wirken den Schwachstellen entgegen und schaffen so Ausgleich für die beanspruchte Muskulatur. Einzelne Übungen hier vorzustellen, sprengt leider den Rahmen. Außerdem sollte man, gerade wenn man noch kein Yoga praktiziert hat, auf die lokalen Yogalehrer zurückgreifen – unsere Fitness-Abteilung bietet z. B. auch YogaKurse an. Diverse Apps und Bücher können ebenfalls einen guten Überblick verschaffen. In diesem Sinne wünsche ich euch einen tollen Kletterherbst – Namaste! alpenblick 4 | 2020

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Aus den Abteilungen / JUB

Skitouren und Freeriden rund um die Dortmunder Hütte von Laura Jantz-Klinkner

Vom 28.2. bis 1.3.2020 waren wir im Kühtai unterwegs, um von der Dortmunder Hütte aus verschiedene Touren zu unternehmen. Zur Auswahl standen sowohl tolle Variantenabfahrten im Skigebiet als auch diverse Gipfelziele. Während ein paar von uns bereits am Freitag das schöne Wetter nutzten, um sich auf und neben der Piste einzufahren, reisten andere erst abends an und so trafen wir uns pünktlich zum äußerst üppigen Abendessen und zur Tourenplanung auf der Hütte. Letzteres erwies sich als kleine Herausforderung, mussten wir doch in Anbetracht der angespannten Lawinensituation einige Pläne ändern. Ein neues Ziel war jedoch schnell gefunden und so wichen wir am Samstag auf den Wetterkreuzkogel aus – nicht die schlechteste Idee! Diese hatten

Alle Fotos: Marius Klinkner

Skitour im Lechtal? Lawinengefahr. Arlberger Winterklettersteig? Unwetterwarnung. Franz-Senn-Hütte? Corona. Der vergangene Winter hat unsere Nerven ganz schön strapaziert. Aber immerhin war uns dieses eine schöne Wochenende vergönnt, das für einige von unserer Gruppe die letzte wintersportliche Aktivität der Saison sein sollte, bevor diese abrupt von einem fiesen Virus beendet wurde.

Aufstieg zum Wetterkreuzkogel (2.591 m)

zwar auch andere Tourengeher*innen, aber die sanften, nordseitigen Hänge waren der ideale Einstieg ins Tourenwochenende und boten jede Menge unverspurten Powder. Der ambitioniertere Teil der Gruppe versuchte sich anschließend noch an der Überschreitung der Karlesspitze, musste diesen Plan jedoch aufgrund einer furchteinflößenden Gipfelwechte und dadurch schlecht einsehbarer Bedingungen für die Abfahrt aufgeben. So schwangen auch sie wieder ins Wörgetal ab. Nach einer kurzen Schiebepassage galt es für alle noch, die „Bobbahn“ im Wald heil zu überstehen …

Glückliche Gesichter nach einer traumhaften Abfahrt vom Pirchkogel (2.828 m)

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Der Sonntag startete eher unbeständig mit nassem Schnee von oben und schlechter Sicht. Doch davon ließen wir uns natürlich nicht beeindrucken und schoben uns die steilen Pisten im Skigebiet hoch, um möglichst zügig oberhalb der Bergstation der Kaiserbahn in freies Gelände zu wechseln. Diese Aufstiegsmühen wurden alsbald belohnt, denn mit Verlassen des Skigebietes zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite. Dank Wolfis teils mühsamer Spurarbeit waren die letzten Höhenmeter schnell gemacht und so standen wir bei berauschender Sicht auf dem Gipfel des Pirchkogels. Die Abfahrt entlockte dann so manchem*r Teilnehmer*in ein freudiges Juchzen – und motivierte Christian und Bernd sogar dazu, ein zweites Mal in die benachbarte Grieskogelscharte aufzusteigen, um abermals durch den Powder zu pflügen. Wir anderen genossen solange die herrliche Kulisse von den Liegestühlen der Kaiser-MaximilianHütte aus. Auch wenn wir es damals noch nicht ahnten – es war ein äußerst würdiger Abschluss der Skisaison. Die ausgefallenen Touren wollen wir übrigens im kommenden Winter nachholen! Nähere Infos könnt ihr dem Tourenprogramm entnehmen.

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Aus den Abteilungen / Unterwegsgruppe

Drei-Gipfel-Runde über dem Vilsalpsee von Christiane Altthaler

Drei-Seen-Blick

Abstieg von der Lachenspitze: Uta, Didi, Özlem, Rupert (v.l.)

Alle Fotos: Christiane Altthaler

Nachdem im Sommer endlich die Ausgangsbeschränkungen gelockert wurden, planten wir für Juli eine Tagestour ins Tannheimer Tal. Zehn mutige Bergsteiger*innen, die vor Corona keine Angst hatten, trafen sich am Vilsalpsee (1.165 m) zur Drei-Gipfel-Runde. Der Weg führte mit Blick auf die wunderbare Kulisse des Sees stetig bergauf, vorbei am Traualpsee (1.649 m) und weiter über Stufen bis zur Landsberger Hütte (1.805 m). Da es ein strahlend schöner Tag war, plagte uns schon der Durst und kurzerhand wurde die erste „Kühle“ quasi im Vorbeigehen getrunken. Von hier hatten wir alsbald Blickkontakt zu unserem ersten Ziel. Der Pfad führte über die Steinkarscharte zum Gipfel der Steinkarspitze (2.067 m) hinauf, wo es recht windig war. Wir hielten uns deshalb nicht lange im Gipfelbereich auf und suchten uns für die Mittagsrast lieber die windgeschützte Scharte aus. Das nächste Etappenziel war die Lachenspitze (2.126 m). Dort herrschte Hochbetrieb, weil ein Klettersteig am Gipfel endet. Wir machten die Überschreitung auf dem Normalweg, doch auch hier wurden die Hände gebraucht. Bald kamen wir wieder in Wandergelände und schon war unser drittes Ziel, die Schochenspitze (2.069 m), zu sehen. Dieser Abstecher lohnte sich sehr: Die Aussicht war grandios, das Wetter ebenso und der Rückblick auf die bereits geleistete Runde erfüllte uns mit Stolz. Dann ging es ein kurzes Stück den gleichen Weg wieder hinab und weiter zur Gappenfeldalpe (1.830 m). Hier wurde nochmals eine Rast eingelegt, bevor wir die letzte Etappe zurück ins Tal in Angriff nahmen. Mit den 1.345 geleisteten Höhenmetern konnten alle zufrieden sein. Das Wichtigste jedoch war, wieder gemeinsam – wenn auch mit einigen Regeln – UNTERWEGS zu sein.

Gipfel Steinkarspitze: Rupert, Didi, Simon, Uta, Özlem, Klaus, Dirk, Ingrid, Rudi (v.l.)

Landsberger Hütte

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Aus den Abteilungen / AugsburgAlpin

Wenn Frauen allein in die Berge gehen … Gemeinschaftsfahrt der FrauenAlpin auf die Fornohütte von Franziska Stowasser

Pfad. Zuerst führte er zur Sella del Forno und dann weiter über die Gratkante. In wechselndem Auf- und Abstieg wurde die Kante über zahlreiche Graterhebungen umrundet. Gut ausgerüstet mit viel Eisen, Friends und Keilen kletterten die vier bis zum Gipfel. Die eine oder andere Schlüsselstelle wurde im Nu überwunden. Hochtour zur Cima di Rosso

Gruppenfoto am Pass da Casnil Sud. Alle Fotos: Franziska Stowasser

Vom 17. bis 19. Juli 2020 ging es ganz nach dem Motto „Lady’s Only“ für 13 Mitglieder der Frauen-Alpingruppe des DAV Augsburg auf die Fornohütte in den Schweizer Bernina Alpen. Die auf 2.574 m wundervoll am Fuße des Fornogletschers gelegene Hütte sollte an diesem Wochenende unser Stützpunkt für verschiedene Touren sein. Auf zur Fornohütte Wie bestellt hatten wir wunderbarstes Wetter mit Sonnenschein und somit beste Voraussetzungen für ein gelungenes Wochenende. Nach einer kurvenreichen Anfahrt über den Julierpass nach Maloja erreichten wir den kostenfreien Wanderparkplatz am Beginn des Malojapasses. Von dort begann unser gemeinsamer Aufstieg zur Fornohütte, vorbei am wunderschönen See Lägh da Cavloc, an dem sich die Jüngsten unserer Runde eine kleine Abkühlung gönnten. Von den beiden möglichen Zustiegswegen zur Hütte wählten wir den etwas längeren Panoramaweg. Dieser bot viele Ausblicke und führte an mehreren herrlichen Bergseen vorbei. Bis zum Plan Canin verlief er wie der

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Normalweg. Dann zweigten wir nach links über eine kleine Brücke ins Val Muretto ab. Auf ca. 2.300 m verlässt man den Talboden und erreicht eine schöne Geländeterrasse. Weiter ging es über die Westflanke des Pizzi dei Rossi. Die anschließende Traverse ließ den wunderschönen Ausblick ins Val Forno und auf die gegenüberliegende Talseite genießen. Bald wurde das Gelände wieder etwas flacher und wir befanden uns nun unterhalb des Monte del Forno. Von einem idyllischen, halb zugefrorenen See auf 2.728 m stiegen wir nochmal abwärts, bis wir nach etwa 30 Minuten an der Fornohütte ankamen. Bei einem etwas verspäteten 3-Gänge-Abendessen wurde munter geplaudert und noch die Tourenplanung für den nächsten Tag besprochen.

Ein weiteres Ziel auf unserer Gemeinschaftsfahrt war die Cima di Rosso. Von der Fornohütte aus wollten wir über den Normalweg den Gipfel erreichen. Richtung Passo Vezzeda ging es zunächst mit Hilfe von 400 m Ketten und Stahlseil einen Alpinklettersteig entlang, der die Westflanke des Monte Rosso Richtung Südosten quert. Danach führte uns der Weg bergabwärts zum Gletscher am Fuß der Cima di Rosso. Dort angekommen wurde ein geeigneter Platz gewählt, damit wir uns für die Gletscherüberquerung anseilen konnten.

Kraxeln zum Monte Rosso Auch am nächsten Tag meinte es das Wetter gut mit uns und die Sonne lachte uns entgegen. Frühmorgens starteten die ersten vier zum Monto Rosso via Nordost-Grat. Der anfangs breite Weg brachte die vier Frauen in luftige Höhe, auf immer schmaler werdendem

Cima di Rosso: Gipfelaufschwung mit kleiner Kraxelei

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Aus den Abteilungen / AugsburgAlpin

Dank der zuvor im LLZ Augsburg stattgefundenen Übungsabende für „Lose Rolle, Selbstflaschenzug und Co“ waren wir bestens vorbereitet. Wir überquerten das Eis und hielten uns südwestwärts, bis wir bei Höhenpunkt P. 2961 nach Osten abbogen. Über ein steiles Schneefeld kamen wir schließlich zu einer markanten Einsattelung, die wir abkletterten. Anschließend erreichten wir über Eis und Schnee den Monte Sissone. Wir umrundeten die Cima di Rosso und stiegen von der südlichen Seite durch eine steile Schneerinne auf. Nach der letzten Kletterei bis zum Gipfel konnten wir dann von oben einen traumhaften Ausblick genießen. Zügig machten wir uns auf den Rückweg. Doch leider kamen wir erneut mit einiger Verspätung auf der Fornohütte an und mussten deshalb an diesem Abend die Hüttenwirte mit ein paar zusätzlichen Schweizer Franken entlohnen. Ein erstklassiges, traditionelles und sehr leckeres Abendessen „Puschlaver Pizzoccheri“ wurde uns zum Glück nicht vorenthalten. Frühaufsteher auf dem Weg zur Albignahütte über den Pass da Casnil Sud Am Sonntag starteten acht von uns erst einmal talwärts auf dem Hüttenweg des Val Forno bis zur Abzweigung bei einer kleinen Brücke. Danach ging es über riesige Felsplatten und begrünte Bänder auf ca. 2.630 m zur Geländeschulter des Piz Casnil-Ostgrats. Die Aussicht in den Gletscherkessel war grandios. Auf dem Weiterweg passierten wir immer wieder große Geröllfelder. Der letzte Aufstieg führte über ein Schneefeld, bis wir nach ca. 4,5 Stunden den Pass da Casnil Sud erreichten. Nach einer kurzen Pause und einer kleinen Stärkung begannen wir den Abstieg Richtung Capanna da l’Albigna (Albignahütte) auf 2.333 m. Was für ein Glück – auch an diesem Tag hatten wir strahlenden Sonnenschein und somit sprangen wir für eine kurze Erfrischung noch in einen oberhalb der Hütte gelegenen Bergsee.

Der See Lägh da Cavloc

Auf den schon heiß ersehnten Kaffee mussten wir dann leider verzichten, da die Zeit mal wieder knapp war, wie schon öfter an diesem Wochenende. So wanderten wir ohne Einkehr zügig zur Bergstation und fuhren mit der Gondel ins Tal nach Pranzaira. Dort trafen wir fast zeitgleich und pünktlich mit unserem zuvor organisierten Abholservice ein. Gemütlichkeit und Seepanorama Für die restlichen fünf von uns gestaltete sich der Sonntag wesentlich gemütlicher, da sie über den Normalweg ins Tal abstiegen: durch das gesamte Val Forno zurück bis zum Lägh da Cavloc. Dieser wunderschöne See lädt ohne Frage zum Verweilen ein, deshalb gönnte sich diese Gruppe ebenfalls eine entspannte Pause samt kleiner Abkühlung.

Nachdem das letzte Stück des Abstiegs geschafft war, wartete noch eine unvorhergesehene Herausforderung. Der mittlerweile vollkommen überfüllte Parkplatz erschwerte das Ausparken unseres DAV-Busses. Unter Anleitung eines freundlichen Italieners gelang dies dann millimetergenau. Anschließend holten wir die anderen acht Frauen in Pranzaira an der Talstation auf der anderen Seite des Malojapasses ab und traten die Heimfahrt an. Am Sonntagabend kamen wir alle zufrieden und nur mit geringer Verspätung in Augsburg an. Fazit: Diese Gemeinschaftsfahrt der FrauenAlpin des DAV Augsburg war ein tolles Erlebnis, sehr erfahrungsreich und mit besten Wetterbedingungen.

Die Fornohütte inmitten der Schweizer Bernina Alpen

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Tiefschneetauchen und Freiraum-Wandern Kartitsch in Osttirol ist seit 2018 das erste Winterwanderdorf Österreichs. Gelegen in einem der schönsten Hochtäler der Alpen, erfüllt das idyllische Bergsteigerdorf die Sehnsucht nach naturnahen Wintererlebnissen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die idealen Voraussetzungen für unvergessliche Winterwandertage zu schaffen. 9 zertifizierte Winterwanderwege werden den gesamten Winter über gewartet und geräumt, um müheloses Wandern durch die verschneite Winterlandschaft zu ermöglichen. Zertifizierte Winterwanderbetriebe versorgen ihre Gäste mit Rücksäcken, Wanderstöcken, wärmenden Sitzunterlagen und füllen Winterwander-Thermoskannen kostenlos mit Tee. Unsere Winterwander-Guides begleiten Sie durch die Schneelandschaft und erzählen Geschichten und Geheimtipps, an die Sie sich noch lange erinnern werden.

Winterwandern entschleunigt, durch aktive Regeneration im Einklang mit der Natur werden Geist und Körper wieder eins. Das authentische Bergdorf Kartitsch auf 1.356 m im Osttiroler Gailtal bietet die optimalen Bedingungen für Winterwanderungen. Um den weiten Rundumblick auf die Lienzer Dolomiten, die Karnischen Alpen bis nach Italien zu genießen, müssen durch die hohe Ausgangslage nicht viele Höhenmeter bewältigt werden. Die Seehöhe unterstützt Entspannung schon im Schlaf und sorgt für Schneesicherheit – bei gleichzeitig einer der höchsten Anzahl an Sonnenstunden Österreichs. Nicht nur in den warmen Tagen zieht das Osttiroler Gailtal Menschen, die Berge lieben, an. Auch im Winter bezaubert die Unberührtheit des Gebietes, und hier ganz besonders das Bergsteigerdorf Kartitsch, das erste Winterwanderdorf Österreichs. Authentisch schafft der Ort eine Atmosphäre, die zum Herunterkommen, Entspannen und gemeinsamen Erleben einlädt und eine Gegenwelt zum städtischen Alltag bietet. Fotonachweise alle Bilder: Tirol Werbung/Frank Stolte

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Europäische Winterwandertage im Winterwanderdorf Kartitsch Vom 11. – 14. März 2021 finden die europäischen Winterwandertage, unterstützt durch die Europäische Wandervereinigung und die Tirol Werbung, im Winterwanderdorf Kartitsch statt. Ein umfangreiches Programm wurde gemeinsam erarbeitet, um für jede und jeden das Passende dabei zu haben. Die Wanderungen sind alle geführt und sind in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Highlights sind die Touren auf den Dorfberg, den Haus- und Aussichtsberg der Kartitscher. Eigene kostenlose Shuttles bringen Sie zu den Ausgangspunkten, holen Sie bei den Zielpunkten wieder ab und bringen Sie in Ihre Unterkunft. Ein traditionelles und regionales Rahmenprogramm, wie das Winterpicknick oder die gemeinsame Rodelpartie, runden die europäischen Winterwandertage ab.

Winterwanderpaket „Europäische Winterwandertage“ 11. – 14. März 2021

 3 Übernachtungen inkl. Verpflegung lt. gebuchter Kategorie  geführte Winterwanderungen laut Programm  Shuttle ab Unterkunft zu und von Winterwander-Startplätzen  Essen- und Getränkegutschein Eröffnungsabend Winterpicknick  Winterwanderpaket: gefüllte Thermoskanne, Sitzunterlagen, Rucksack- und Stöckeverleih, Winterwanderkarte

Privatzimmer: Frühstückspension: Gasthof: Hotel Variante A: Hotel Variante B: Ferienwohnung:

€ 165,00 pro Person inkl. Frühstück € 180,00 pro Person inkl. Frühstück € 210,00 pro Person inkl. Frühstück € 225,00 pro Person inkl. Frühstück € 285,00 pro Person inkl. Frühstück € 330,00 für 2 Personen ohne Verpflegung

Sie möchten ein paar Tage länger bleiben? Kein Problem, sehr gerne erstellen wir für Sie ein individuelles Paket. Gerne dürfen wir auch für Gruppen ab 8 Personen spezielle Angebote erstellen. Bitte kontaktieren Sie uns, wir sind gerne für Sie da! Information und Buchung unter: Tourismusverband Osttirol, Tourismusinformation Hochpustertal, Tel. +43.50.212.300, kartitsch@osttirol.com; www.winterwanderdorf.at alpenblick 4 | 2020

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Foto: Richard J. Mayr

Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

Grußwort Liebe Bergkameradinnen und Bergkameraden,

der November ist für uns Bergsteiger eigentlich eine Zwischenzeit. Die Wandersaison ist weitestgehend vorbei, und die Wintersaison hat noch nicht Richard J. Mayr, begonnen. Zumeist ist das Vorsitzender des DAV Friedberg Wetter nass und grau, und die Sonne blitzt nur selten zwischen den blassen Nebelschleiern hervor. Eine typische Zeit also für einen Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr. Auch unsere Sektion war massiv betroffen von den Einschränkungen, welche das Corona-Virus mit sich brachte. Die Skigymnastik musste im März vorzeitig abgebrochen werden, der letzte Vortrag wurde abgesagt. Fast die komplette Skitourensaison fiel dem Virus zum Opfer, obwohl die Verhältnisse hinsichtlich Wetter und Schneesituation eigentlich bestens waren. Vieles an intensiver Vorbereitungsarbeit war leider umsonst. Die angesetzte Hauptversammlung und die außerordentliche Mitgliederversammlung zum Erwerb des Hauses in Vorderhornbach, die nun glücklicherweise im September nachgeholt werden konnte, mussten verschoben werden. Erst ab Mai waren wieder vereinzelte Touren unter den gegebenen Sicherheitsauflagen möglich. Unsere geplanten Vereins- und Gruppenfahrten ließ die aktuelle Situation aber leider nicht zu.

Ein Meilenstein in der Geschichte unserer Sektion ist die Übernahme des Hauses in Vorderhornbach im Lechtal. Nach dem Verlust des Berghauses Rinnen im letzten Jahr haben wir nach intensiver Suche und entsprechenden Verhandlungen wieder eine Bergheimat im Lechtal. Im September votierte eine außerordentliche Mitgliederversammlung einstimmig für den Erwerb dieses Hauses. Hier möchte ich mich ebenfalls bei Stadtrat und Bürgermeister der Stadt Friedberg bedanken, die den Ankauf des Hauses mit einem großzügigen finanziellen Betrag fördern. Aufgrund der guten Lage und des baulich hervorragenden Zustands können wir den Erwerb dieses Hauses als absoluten Glücksfall sehen. Außer kleineren Maßnahmen bezüglich des Brandschutzes sind keinerlei Renovierungsarbeiten erforderlich (siehe dazu die Berichte auf den Seiten 74–76). Sofern es die Corona-Vorschriften zulassen, können wir mit der Belegung im neuen Jahr starten. Mit Freude und Stolz darf ich feststellen, dass unsere Sektion nun für die Zukunft bestens aufgestellt ist. Das Jahr 2020 kann trotz aller Corona-Widrigkeiten als Erfolgsjahr für unsere Sektion bezeichnet werden. Dies war allerdings auch mit einem sehr hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden, und ich

Allerdings konnten in diesem Jahr wesentliche Projekte unserer Sektion weiter vorangebracht und abgeschlossen werden. Auf unserer Willi-Merkl-Hütte wurde im Sommer eine Photovoltaikanlage angebracht. Damit kann unsere Hütte nun mit umweltfreundlicher Sonnenenergie versorgt werden. Dank der hervorragenden Vorbereitungsarbeiten durch das Hüttenteam unter der Leitung von Beate und Bernhard Stockmaier konnte dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen werden (siehe dazu den Bericht auf den Seiten 76–78). Auch unsere langjährigen Bemühungen um eine neue Geschäftsstelle wurden in diesem Jahr von Erfolg gekrönt. Die Stadt Friedberg – unser Vermieter – renovierte das Haus Schmiedgasse 1, und im November wird nun die Schlüsselübergabe erfolgen. Unsere Geschäftsstelle befindet sich damit in einem Schmuckstück inmitten unserer schönen Altstadt. Hierfür gilt unser besonderer Dank der angenehmen und unkomplizierten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, dem Stadtrat und unserem Bürgermeister Roland Eichmann.

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

möchte mich bei allen Beteiligten für ihr außergewöhnlich großes ehrenamtliches Engagement zum Wohl unserer Sektion bedanken. Die ursprünglich für April geplante diesjährige Hauptversammlung findet nun am Donnerstag, 3. Dezember 2020, im Gasthof Metzger in Wulfertshausen statt. Ich würde mich freuen, wenn ich viele Mitglieder unserer Sektion begrüßen könnte. Wie in jedem Jahr lädt der Vorstand alle Mitglieder und Freunde des Alpenvereins Friedberg an Heiligabend zur Bergsteigermette in der Stadtpfarrkirche St. Jakob ein. Diese wird heuer von der Stadtkapelle Friedberg musikalisch umrahmt. Wir wollen unserem Herrgott für das im vergangenen Jahr Erreichte danken. Das Jahr 2021 wollen wir mit unserem traditionellen Neujahrsempfang begrüßen. Wir laden euch dazu ins Wittelsbacher Schloss in den Großen Saal ein. Neben der Ehrung unserer Jubilare ist dies auch ein Empfang zum 80. Geburtstag unseres Ehrenvorsitzenden Paul Pöller. Ich darf euch nun eine besinnliche Adventszeit, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und erlebnisreiches Bergjahr 2021 wünschen. Euer Richard J. Mayr

Die Sanierung der neuen Geschäftsstelle unserer Sektion ist abgeschlossen Der Einzug kann noch heuer stattfinden von Rudi Nägele Viel schneller als erwartet ist die Sanierung unserer neuen Geschäftsstelle, eines denkmalgeschützten Hauses in der Schmiedgasse in Friedberg, vorangekommen. Eine hohe Termintreue der beteiligten Firmen machte es möglich, dass nach nur sieben Monaten Bauzeit die Arbeiten Mitte September schon beendet waren. Im Erdgeschoss sind neben einem modern ausgestatteten Toilettenraum drei abgeschlossene Räume entstanden, die jeweils für die Sektionsverwaltung und die Verwaltung der vereinseigenen Hütten genutzt werden. Eine Holztreppe führt hinauf in das Dachgeschoss, das sich als großer Raum über die volle Länge und Breite des Hauses mit sichtbaren alten Dachbalken präsentiert. Der Blick reicht durch die Querbalken bis zum Dach-

Ende August 2020: Die Außenfront ist fertig. So zeigt sich künftig das Alpenvereinshaus zur Eingangsseite, der Schmiedgasse, hin. Foto: Rudi Nägele

spitz. Hier wird die Karten-, Literatur- und Materialausgabe ihren Platz erhalten, auch Vorstands- und Beiratssitzungen sowie Treffen von Vereinsmitgliedern werden hier stattfinden. Die Stadt Friedberg, Eigentümerin des Hauses, wird es unserem Verein bereits ab November zur Verfügung stellen. Unsererseits ist geplant, die neue Geschäftsstelle im Laufe alpenblick 4 | 2020

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

des Dezembers, spätestens Anfang Januar zu eröffnen. Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun: Für den oberen Versammlungsraum muss neues, schlankeres Mobiliar beschaff t werden, und eine Kücheneinrichtung ist im Erdgeschoss einzubauen. Aber dann haben wir eine würdige Bleibe mitten

im Zentrum. Wir möchten uns bei der Stadt Friedberg für die Überlassung dieses Kleinods herzlich bedanken. Einen Eindruck vom Fortschritt der Sanierungsarbeiten geben die Bilder, die den jeweiligen Bautenstand zeigen.

Links: Ende Mai 2020: Die Innenwände sind ausgebessert und stabilisiert, die Deckenbalken renoviert. Da das Haus bis auf einen kleinen Bereich nicht unterkellert ist, sind die Installationsleitungen im Erdreich verlegt. Eine provisorische Holztreppe führt ins Dachgeschoss. Das Bild zeigt den Nordwestteil des Hauses. Rechts: Mitte Juli 2020: Der Nordwestteil des Hauses hat nun eine Innenraumstruktur erhalten; der Bodenestrich ist eingebracht, Rigipswände lassen Räume entstehen und die Decke ist mit Rigipsplatten verkleidet.

Alle Fotos: Rudi Nägele

Links: Mitte September 2020: Ein moderner Fliesenbodenbelag, Holztüren und eine Treppe aus Eichenholz geben den Räumen im Erdgeschoss eine angenehme Atmosphäre. Das Bild erfasst aus dem Sanitärraum gesehen die Westhälfte des Hauses: Es zeigt in der Mitte die Diele, in der noch eine Küche eingebaut wird, und hinten einen Raum, in dem Vorstand und Mitgliederverwaltung untergebracht werden. Rechts: Anfang Mai 2020: Der Blick in nordöstlicher Richtung zeigt den Raum im Obergeschoss in Arbeit. Die tragenden Bodenplatten sind eingebaut, und die Folien für die Dampfsperre sind befestigt. Auf den Querbalken liegen noch teilweise die alten Bretter, die den Bodenbelag des Dachraums bildeten.

Links: Ende Juni 2020: Neue Holzfenster sind eingebaut, der Außenputz ist fertig und das Dach wird gerade mit hellroten Biberschwanzplatten gedeckt. Rechts: Mitte September 2020: Im Obergeschoss ist ein stilvoller Versammlungsraum entstanden. Die historischen Balken harmonieren bestens mit den weißen Dachschrägenverkleidungen. Der Dachboden wurde bleibend geöffnet.

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Sektion Friedberg / Aus der Geschäftsstelle

Jubilarehrung Wir danken allen Mitgliedern, die im Jahr 2020 ein Mitgliedschafts-Jubiläum feiern konnten, für die langjährige Treue zum Deutschen Alpenverein und zur Sektion Friedberg. Die Ehrung der Jubilare findet im Rahmen des Neujahrsempfangs im Februar 2021 statt. Für ihre Treue zum Deutschen Alpenverein werden geehrt:

25 Jahre Frauen Marita Allweiler Christina Bach Katharina Bach Helga Donle Tabea Faller Pauline Hauskrecht Simone John Annemarie Mayr Anja Seidel Karin Wanzel

25 Jahre Männer Horst Clausen Rudolf Egger Stefan Galle Florian Hauskrecht Matthias Hauskrecht Hansgeorg Kaufhold Christian Mayr Ludwig Nägele

Rudolf Pellner Tobias Reif Fabian Richter Anton Wintermayr Gisbert Zeddel

40 Jahre Frauen Gertrud Bronnhuber Uta Hohenbleicher Petra-Andrea Karl

40 Jahre Männer Peter Baumgartner Werner Bronnhuber Thomas Deisenhofer Reinhard Hansbauer Hans Hicker Thomas Ohmayer Hanno Schaaf Friedrich Stütz Alexander Tradt

50 Jahre Frauen Hedwig Bauer Gabriele Bruland Brigitte Deiml Marianne Leutgäb Anneliese Schlögl

50 Jahre Männer Herbert Berndl Rainer Bruland Hans Deiml Elmar Landwehr Wolfgang Rockelmann

60 Jahre Frauen Rosemarie Mirau Alma Palatzky Rosemarie Volpert

60 Jahre Männer Xaver Ertl Hermann Felgenhauer

Theo Frey Manfred Harteis Robert Jakob Reinhold Krammel Günther Pasdera Herbert Pfeiler Kurt Protivinsky Hans Spaar

65 Jahre Frauen Margarete Eberle Dorit Essler Ingeborg Jakob Helene Pöller

65 Jahre Männer Wolfgang Bach Egbert Palatzky

70 Jahre Männer Michael Kappler

Die Sektion gratuliert allen Mitgliedern, die in der Zeit von November 2020 bis Januar 2021 einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern können

90 Jahre Erika Eichner

Hans Spaar Lorenz Steinhardt

85 Jahre

75 Jahre

Johann Behringer Horst Clausen Johann Draxler Anni Held Hannelore Krebs Friedrich Marquardt Hans Seitel

Friedrich Jaksche Christine Kaufhold Karl Heinz Schaub Rudolf Schlögl

80 Jahre Josef Glück Lothar Öhler Herbert Pfeiler Paul Pöller Hubert Raab

70 Jahre Waltraud Demel Gertrud Müller Gunter Schelzig Hans Schwab

65 Jahre Wilhelm Asam Simon Frauenknecht

Gisela Golf-Pongratz Uto Meier Maria Barbara van Uffelen

60 Jahre Thomas Bogdain Christina Fink-Reuter Sabine Gold Hans Hicker Christoph Kroll Barbara Magg Roland Magg

50 Jahre Matthias Axmann Frank Büschel Martina Hafner

Claudia Hintermair Martin Hintermair Andreas Jäckle Daniela Jäger Frank Jansen Nik Knoller Astrid Koch Hubert Koller Silvia Lorenz Carsten Markgraf Sabrina Penn Stephan Raab Christine Schulz Dietmar Sädtler Christine Sedlmeyr Bernd Thurner Josef Treffler

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Sektion Friedberg / Aus der Geschäftsstelle

Mitteilungen der Mitgliederverwaltung zum Jahresbeitrag Mitglieder mit Zahlung per Einzugsermächtigung: Der Jahresbeitrag 2021 wird ab 2. Januar vom Konto abgebucht. Teilen Sie uns bitte Änderungen der Bankverbindung bis spätestens Ende November mit. Die Ausweise werden bis Ende Februar direkt vom Hauptverein zugesandt. Mitglieder mit Zahlung per Überweisung erhalten keine gesonderte Rechnung bzw. Zahlungsaufforderung. Bitte überweisen Sie selbständig den Jahresbeitrag bis spätestens 7.1.2021 auf das Konto des Alpenvereins Friedberg bei der Stadtsparkasse Augsburg, IBAN: DE21 7205 0000 0000 0136 80. Bei Bezahlung durch Überweisung werden die Ausweise bis Ende Februar zugesandt. !!! Achtung die Höhe der Mitgliedsbeiträge ändert sich zum 1.1.2021 !!!

Die Mitgliedsbeiträge werden erhöht, da der Hauptverein ab 2021 folgende Umlagen einführt, die zusätzlich zum Verbandsbeitrag in vollem Umfang an den Hauptverein abgegeben werden müssen: 3,00 € Digitalisierungsbeitrag, alpenverein.digital 1,00 € Klimabeitrag

Mitgliedsbeiträge A-Mitglied

Ab dem 70. Lebensjahr kann auf Antrag der Beitrag von 62 € auf 40 € ermäßigt werden. Kündigungen sind nur zum Ende des laufenden Jahres möglich; sie müssen schriftlich bis zum 30.9. erfolgen.

62 € (bisher 58 €) (+ 10 € Aufnahmegebühr) B-Mitglied 40 € (bisher 37 €) (+ 5 € Aufnahmegebühr) Junior (18–25 Jahre) 32 € (bisher 30 €) (+ 5 € Aufnahmegebühr) Jugend (bis 18 Jahre) 17 € (bisher 15 €) C-Mitglied (Vollmitglied anderer Sektion) 20 € (bisher 15 €) Familie A+B (Kinder bis 18 Jahre frei) 102 € (bisher 95 €) (+ 15 € Aufnahmegebühr)

Unsere Sektion gedenkt der Verstorbenen

Robert Hohenbleicher Josef Jäger Käthe Rath Alfred Steber Anne, Veronika und Franziska Wackerl Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit für ihre Verdienste und Treue, die sie der Sektion und dem Alpenverein entgegengebracht haben. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Winterprogramm

Wintersportprogramm

Jede der hier angebotenen Veranstaltungen steht unter dem Vorbehalt, dass die geforderten Hygieneschutzmaßnahmen die Durchführung erlauben.

Start in den Skiwinter 2020 / 2021 mit einer 2-Tages-Skifahrt nach Radstadt Termin: 19.–20.12.2020 (Sa.–So.) Skigebiete: Hochkönig, Obertauern, Kleinarl/Zauchensee, Wagrain, Schladming, je nach Schneelage in den einzelnen Gebieten Quartier: Gasthof Torwirt, A-5550 Radstadt, Tel. 0043 64 52 / 55 41 Anmeldung: Ab sofort, jeweils dienstags von 19.30–20.30 Uhr in der Geschäftsstelle Anmeldeschluss: 15.12.2020 Kosten: Fahrt und anfallende Unkosten: Erwachsene Familie (Eltern und Kinder) Jugendliche 16–18 Jahre Hotelkosten für 1x HP im Doppel- oder 3-Bettzimmer und 2-Tagesskipass: Erwachsene Jugendliche Jahrgang 2002–2004 Kinder Jahrgang 2005–2014 Enthalten sind jeweils 3 € Pfand für die Keycard Die Kosten für Fahrt und Hotel sind einzuzahlen auf das Vereinskonto bei der Stadtsparkasse Augsburg BIC: AUGSDE 77XXX IBAN: DE31 7205 0000 0250 1832 90 Info: Während dieser Fahrt findet die Fortbildung unserer Übungsleiter statt. Auskunft: Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53

35,00 € 35,00 € 20,00 € 145,00 € 115,00 € 95,00 €

Skilager für Schüler (10–17 Jahre) im AV-Haus in Vorderhornbach Termin: 1.1.–5.1.2020 (Fr.–Di.) Quartier: AV-Haus in Vorderhornbach Skigebiet: Tannheimer Tal Anmeldung: 24.11.2020, von 19.30–20.30 Uhr in der Geschäftsstelle Die Plätze werden verlost. Die Anmeldung zur Verlosung ist am Anmeldetag von 19.30 bis 20.00 Uhr möglich. Direkt im Anschluss findet die Ziehung statt. Um jedem Teilnehmer die Möglichkeit zu geben, mit einem Freund fahren zu können, darf jeder eine Person benennen, die im Fall der Ziehung auch einen Platz bekommt. Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft beim AV Friedberg (A-, B- oder C-Mitgliedschaft) Kosten: Für Fahrt, Übernachtung und Verpflegung (Halbpension), sowie vier Tagesskipässe: ca. 275 € Geschwisterkinder (bei 1 Vollzahler): 225 € Zuschlag für Jahrgang 2004 und älter: 25 € Anzahlung: 50 € bei der Anmeldung, Restzahlung bei der Abfahrt Info: Betreuung durch Übungsleiter und Mitglieder des AV Friedberg; Kenntnisse im Ski- bzw. Snowboardfahren werden vorausgesetzt (kein Kurs) Auskunft: Roland Mayr, Tel. 0163 / 4 89 72 08 Ski- und Snowboardkurse für Schüler, Jugendliche und Erwachsene Termine: 9.1.2021 (Samstag) 16.1.2021 (Samstag) 23.1.2021 (Samstag) 30.1.2021 (Samstag) Skigebiete: Region Berwang, Ehrwald, Kitzbühel Anmeldung: 1.12. und 8.12.2020, jeweils dienstags von 19.30–20.30 Uhr in der Geschäftsstelle Kosten: Für Fahrt und Kurs sind bei der Anmeldung zu zahlen: je Kind je Erwachsenem Tagesskipässe für Kinder bis 15 Jahre Tagesskipässe für Erwachsene

120 € 100 € ca. 20 € ca. 30 € alpenblick 4 | 2020

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Winterprogramm

Info:

Achtung: Auskunft:

Die Kurse finden an vier Samstagen für Schüler und Jugendliche im Alter von 7 bis 16 Jahren statt. Die Vereinsmitgliedschaft ist Voraussetzung für die Teilnahme. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Übungsleiter können maximal 65 Kinder am Skikurs teilnehmen. Der Skikurs für Erwachsene wird nur bei Bedarf angeboten. Die Fahrten werden mit Omnibussen durchgeführt; freie Plätze können von Begleitpersonen, auch Langläufern, nach vorheriger Anmeldung in der Geschäftsstelle belegt werden. Da wir Ausbildung auf aktuellem Stand anbieten möchten, sind für alle Leistungsstufen Carving-Ski obligatorisch. Thomas Lutz, Tel. 0 82 05 / 96 97 85

Sportliches Skifahren für Kinder und Jugendliche Termin: 26.2.–28.2.2021 (Fr.–So.) Abfahrt: Freitag, 26.2.2021, 18.45 Uhr, Volksfestplatz Rückkehr: Sonntag, 28.2.2021, ca. 19 Uhr, Volksfestplatz Ort: AV-Haus in Vorderhornbach Anmeldung: Per E-Mail an sektion@alpenverein-friedberg.de Anforderungen: – Kinder und Jugendliche mit gutem skifahrerischen Können und Spaß am Skifahren in einer Gruppe – sicheres Fahren auf allen Pisten in meist paralleler Skistellung (diese Anforderung erfüllen z. B. die Skikursteilnehmer in der höchsten Gruppe der Samstagsskikurse) Lehrgangs– Verbesserung des persönlichen Fahrkönnens inhalte: – je nach Bedingungen: Buckelpistenfahren, Fun Park, leichter Tiefschnee Kursgebühr: 55 € Darin enthalten: Frühstück am Samstag und Sonntag, Abendessen am Samstag, Fahrtkosten im Gemeinschaftsbus und Kurs. Nicht enthalten: Getränke im Unterkunftshaus, Mittagessen auf den Skihütten und Liftkarten. Achtung: Da wir Ausbildung auf aktuellem Stand anbieten möchten, sind Carving-Ski obligatorisch. Wir übernachten im AV-Haus in Vorderhornbach. Deswegen unter anderem bitte folgende Dinge mitbringen: Hausschuhe, Bettwäsche oder Schlafsack, (Kinder-)Ausweis 5-Tages-Skifahrt ins Fassatal (Trentino – Südtirol) Termin: 28.2.–4.3.2021 (So.–Do.) Am 28.2.2021 erfolgt nur die Anfahrt zum Quartier mit einer Besichtigung, die noch bestimmt wird. Je nach Schneelage und Wetterbedingungen in den einzelnen Skigebieten: Sella, Sella Ronda, Skigebiete: Langkofel, Arabba, Alleghe, Pellegrini, Obereggen, Rollepass Quartier: Hotel Crescenzia, I-38039 Vigo di Fassa, Tel. 0039 0462 764 112 Anmeldung: Ab sofort unter Tel. 08 21 / 60 97 53 oder per E-Mail an reif.franz@online.de und dienstags von 19.30–20.30 Uhr in der Geschäftsstelle Kosten: Fahrt inkl. anfallender Unkosten und Trinkgelder für Sektionsmitglieder für Gäste und Mitglieder anderer Sektionen 4 x HP im Doppelzimmer 4 x HP einzeln im Doppelzimmer (als Einzelzimmer) Skipässe: 4 Tagesskipass für Erwachsene 4 Tagesskipass für Senioren (geb. vor 30.11.1953) Anzahlung: 110 € bzw. 140 € bei der Anmeldung Alle Beträge sind einzuzahlen auf das Vereinskonto bei der Stadtsparkasse Augsburg BIC: AUGSDE 77XXX IBAN: DE31 7205 0000 0250 1832 90 Auskunft: Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53

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110 € 140 € 215 € 255 € 236 € 212 €

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Winterprogramm

Langlaufveranstaltungen Termine: Siehe Langlaufprogramm der Sektion Augsburg Anmeldung: Hans Peter Schlögl, E-Mail: skilanglauf@alpenverein-friedberg.de Info: Die Langlaufveranstaltungen werden zusammen mit der Sektion Augsburg durchgeführt. Bitte drei Wochen vor der Fahrt anmelden! Skitouren-Wochenende für Anfänger und Wiedereinsteiger Termin: 5.3.–7.3.2021 (Fr.–So.) Auskunft: Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53 Anmeldung: Richard Mayr, Tel. 08 21 / 4 70 88 55 Ort: AV-Haus in Vorderhornbach Info: Alle anfallenden Kosten sind vom Teilnehmer zu tragen. Das Wochenende wird geleitet von Franz Reif, Hochtouren- und Skitourenführer Skitourenwoche Termin: Quartier: Tourenziele: Anmeldung: Anmeldeschluss: Anzahlung: Kosten: Info: Auskunft:

29.3.–3.4.2021 (So.–Fr.) In Nufenen am San Bernardino Pass Chilalphorn, Lorenzhorn, Wenglihorn, Valserhorn Ab 3.11.2020, jeweils dienstags in der Geschäftsstelle Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt. 2.2.2021 15 € bei der Anmeldung Alle anfallenden Kosten sind von den Teilnehmern zu tragen. Reise und Skitouren finden unter Leitung von Franz Reif statt. Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53

Skigymnastik für Jugendliche und Erwachsene Termin: 7.10.2020–23.3.2021, jeweils mittwochs, 19–20 Uhr Ort: Max-Kreitmayr-Halle (Stadthalle), Friedberg, Aichacher Straße 7 Leitung: Bernd Thurner, Dipl. Sportlehrer

Bitte an Skitourengeher An alle Gruppen geht der Appell, geplante Wochenendtouren in der Geschäftsstelle bekanntzugeben, damit sich Interessierte anschließen können. Zur Unterstützung selbst organisierter Skitouren stehen den Tourengehern ausreichend Kartenmaterial, Verschüttetensuchgeräte, Lawinenschaufeln, Sonden und Seile in der Geschäftsstelle zur Verfügung. Haftungsausschluss Der Verein haftet für Sachschäden im Rahmen der bestehenden Versicherungsverträge bei grob fahrlässiger oder vorsätzlicher Verursachung von Schäden durch seine Mitarbeiter oder Aufsichtspersonen. Die Haftung für Sachschäden ist bei einfacher Fahrlässigkeit ausgeschlossen. Im Wege eines echten Vertrages zu Gunsten Dritter wird weiter eine etwaige Haftung der Repräsentanten des Vereins, seiner Mitarbeiter und Aufsichtspersonen für Sachschäden ausgeschlossen, soweit diese auf einfache Fahrlässigkeit zurückzuführen ist. Von den vorstehenden Bestimmungen unberührt bleibt die Haftung für vorsätzlich verursachte Sachschäden und die Haftung für Körperschäden. Zustimmung zur Verwendung von Bildmaterial Während der Veranstaltungen werden Fotos erstellt, die im Vereinsmagazin alpenblick (Print- und Online-Version), im Internetauftritt der Sektion Friedberg bzw. in der Tagespresse und bei Vereinsveranstaltungen, z. B. dem Neujahrsempfang, der Hauptversammlung etc., veröffentlicht werden. Mit seiner Anmeldung erklärt sich der Veranstaltungsteilnehmer einverstanden, dass Fotos, auf denen er abgebildet ist, in den oben genannten Organen (Druck- und Online-Versionen) und bei Veranstaltungen veröffentlicht werden. alpenblick 4 | 2020

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Sektion Friedberg / Hütten

Unserem Verein gehört ein eigenes Ferienhaus Beschluss der Mitgliederversammlung bei Flutlicht auf dem Sportplatz von Rudi Nägele

Mitglieder votieren einstimmig für den Kauf des Hauses

Alle Fotos: Rudi Nägele

Im Sommer des Jahres 2019 war das plötzliche Aus für unser beliebtes Berghaus in Rinnen gekommen. Die Eigentümer waren zu einer Verlängerung des Pachtvertrags nicht bereit gewesen. Da zeigte sich das Risiko eines Pachtvertrags deutlich: Die Eigentümer konnten uns vor die Tür setzen, unsere Investitionen in das Gebäude waren verloren. Entschlossen, dem Verein ein neues Unterkunftshaus in der Bergen zu verschaffen, gelang es unserem Vorstand überraschend schnell, ein Objekt im Lechtal zu finden. Schon im November 2019 bestand mit den Besitzern Einigkeit darüber, dass das Haus an den Alpenverein Friedberg verkauft werden sollte. Damit hätte unser Verein endlich ein eigenes, ihm gehörendes Haus. Die formale Kaufabwicklung wurde dann durch die Corona-Krise gestört; eine für März geplante außerordentliche Mitgliederversammlung, in der

Der Bürgermeister der Stadt Friedberg, Roland Eichmann, selbst Mitglied unserer Sektion, ließ es sich nicht nehmen, für den Ankauf des Hauses zu werben. Er würdigte die Bedeutung eines solchen Hauses für die Stadtgemeinschaft und brachte einen ansehnlichen Zuschuss der Stadt Friedberg mit.

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Bei einbrechender Dunkelheit fand auf dem Fußballfeld der Sportfreunde Friedberg die außerordentliche und außergewöhnliche Sektionsversammlung statt, in der die anwesenden Mitglieder einstimmig dem Erwerb des Unterkunftshauses in Vorderhornbach zustimmten.

die Mitglieder über den Kauf abstimmen sollten, musste auf 9. September verschoben werden und unter außergewöhnlichen Umständen stattfinden: In der Abenddämmerung kamen 144 Mitglieder auf dem Fußballfeld der Friedberger Sportfreunde zusammen, um sich von den Vorständen Richard Mayr und Thomas Marco über das Kaufobjekt und die Finanzierung informieren zu lassen. Das Abstimmungsergebnis war eindeutig und ein voller Vertrauensbeweis für die Vorstandschaft: Einstimmig beauftragten die anwesenden Mitglieder den Vorstand zum Erwerb des Hauses in Vorderhornbach im Tiroler Lechtal. Nachdem die Gemeindeverwaltung von Vorderhornbach der vom Alpenverein beantragten Nutzung zugestimmt hatte, wurde am 28. Oktober 2020 der Kauf notariell beurkundet. Stellvertretend für den Verein unterzeichneten die Vorstände Richard Mayr und Andreas Ziegenaus den Kaufvertrag. Ab 1. November kann das Haus nun von uns genutzt werden. Winterveranstaltungen, wie das Skilager, der Kurs zum sportlichen Skifahren und das Skitouren-

wochenende werden bereits in diesem Haus stattfinden, sofern die aktuellen Corona-Bestimmungen dies zulassen. Vorarbeiten des Vorstands Seit die konkrete Option, das Haus in Vorderhornbach kaufen zu können, auf dem Tisch lag, war unser Vorstand, insbesondere der 1. Vorsitzende Richard Mayr, unermüdlich dabei, das Kaufprojekt in trockene Tücher zu bringen. Bei einem ersten Besuchstermin im November 2019 lernte eine Delegation unserer Mitglieder einen Teil der Voreigentümer, darunter deren Sprecher, kennen. Hierbei handelt es sich um eine Eigentümergemeinschaft, bestehend aus mehreren Familien aus Baden-Württemberg. Unsere Gruppe wurde im „Haus Tirol“, wie das Haus derzeit heißt, herzlich empfangen, und wir hatten den Eindruck, dass wir als Käufer ebenfalls sehr willkommen waren. Der offen geäußerte Wunsch der Verkäufer war, dass das Haus erhalten bleiben sollte, wie es ist, und so wie bisher genützt werden sollte. Darüber hinaus sahen sie den Alpenverein als würdigen und

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seriösen Nacheigentümer an, der ihnen den schweren Entschluss zum Verkauf leichter mache. Bereits im Dezember erhielt unser Vorstand die Zusicherung, dass der Alpenverein Friedberg die erste Adresse als Käufer sei. Auch der Nutzungsübergang am 1. November 2020 wurde als Ziel vereinbart. Die Corona-Krise brachte zwar die formalen Abläufe ins Stocken, doch mittlerweile sind die Gespräche mit der Gemeindeverwaltung und die Brandschutzabnahme erfolgt. Bei der Stadt Friedberg wurde ein Zuschuss zum Kauf beantragt, der vom Stadtrat einstimmig bewilligt worden ist: Ca. 65.000 € wird unser Verein erhalten.

Die Atmosphäre zwischen der Delegation des Friedberger Alpenvereins und den Voreigentümern war beim ersten Besuch im „Haus Tirol“ sehr herzlich und vertrauensvoll.

Unser neues Unterkunftshaus stellt sich vor Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Unternehmungen von Rudi Nägele Das heutige „Haus Tirol“ Vorderhornbach, im Tiroler Lechtal gelegen, ist mit ca. 250 Einwohnern eine eigenständige Gemeinde im Bezirk Reutte. Inmitten dieser 974 m

hoch gelegenen Gemeinde, nahe der Kirche und des Gemeindehauses, steht ein stattliches Gebäude mit der Aufschrift „Haus Tirol“ am Giebel; dieses Haus wird nach Abschluss der noch ausstehenden juristischen Abläufe

Mitten in der Gemeinde Vorderhornbach im Tiroler Lechtal liegt das neue Unterkunftshaus der Friedberger Sektion. Es bietet 30 Personen Platz.

unserer Sektion gehören und einen Namen erhalten, der es mit der Sektion Friedberg verbindet. Mit 30 Personen kann das Haus etwas mehr Leuten Platz bieten als das Berghaus Rinnen. Ca. 220 m² Wohnfläche erstrecken sich über drei Etagen. Sechs Doppelzimmer und drei 6-Bett-Zimmer stehen dafür zur Verfügung. Jedes Zimmer enthält ein Waschbecken. Zusätzliche drei Duschräume sorgen dafür, dass keine Stausituationen auftreten. Vorteilhaft ist, dass zwei Küchen vorhanden sind; so müssen sich getrennte Gruppen nicht abstimmen. Zwei miteinander verbundene gemütliche Aufenthaltsräume, einer mit Kachelofen, bilden das Zentrum des Hauses. Das heimliche Zentrum könnte allerdings die große Bar in der Diele des Erdgeschosses werden. Hier wurde schon die erste Besuchsdelegation unseres Vereins von den bisherigen Eigentümern empfangen; vielleicht lag es an der Atmosphäre dieses Ortes, dass der Funke zwischen ihnen und uns gleich übersprang. Drei Balkone und eine Terrasse erlauben bei schönem Wetter den Aufenthalt im Freien. Das Haus ist komplett unterkellert. Dort sind die Öltanks für die Heizung untergebracht. Neben einem Skiraum und einem Getränkeraum ist im Keller alpenblick 4 | 2020

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Sektion Friedberg / Hütten

Von links nach rechts: Zwei komplett eingerichtete Küchen stehen den Gästen zur Verfügung. Die Bar im Erdgeschoss ist der heimliche Mittelpunkt des vollständig eingerichteten Hauses. Blick in ein 2-Bett-Zimmer. Alle Fotos: Rudi Nägele

zur Freude unseres Hüttenwarts Martin Miller zudem eine große Werkstatt. Was gibt es in der Umgebung? Vorderhornbach hat in unmittelbarer Nähe einen Hausberg: die Grubachspitze mit 2.102 m. Aber das gesamte Lechtal bietet im Sommer den Bergsteigern Touren aller Schwierigkeitsgrade, von der gemütlichen Wanderung auf dem Lechweg bis zur extremen Kletterpartie. Das familienfreundliche Freibad „Badino“ befindet sich direkt in Vorderhornbach. Der Lechtalradweg führt am Haus vorbei, man kann hier gleich auf- und einsteigen. Wer woandershin will, kann den Radlerbus benützen, der einen großen Anhänger mitführt.

Im Winter stehen Winterwanderwege, Rodelstrecken und ein weitläufiges Langlaufgebiet zur Verfügung. Von hier aus sind ebenso ausgedehnte Skitouren möglich. Verschiedene Skigebiete sind schnell erreichbar: ein kleines in unmittelbarer Nähe, in Stanzach ein Anfängerlift und anspruchsvolle Pisten in Warth und am Hahnenkamm in Reutte, zu denen man mit dem Skibus fahren kann. Die Haltestelle liegt gegenüber unserem Haus. Von hier geht stündlich ein Bus nach Reutte und Warth. Für die Selbstversorger ist es wichtig zu wissen, dass es einen Supermarkt und einen Metzgereigasthof im nahe gelegenen Stanzach gibt, und dass der Verkaufswagen einer Bäckerei in Vorderhornbach täglich Brot und Semmeln anbietet.

Strom von der Sonne Die Willi-Merkl-Hütte erhielt im Sommer eine Photovoltaik-Anlage von Lukas Konietzka

Der Helikopter bringt Material und Photovoltaikzellen auf die Terrasse der Willi-Merkl-Hütte. Foto: Beate Stockmaier / Reinhard Frohnauer

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Planung einer umweltfreundlichen Stromversorgung Wenn ich einen Aufenthalt auf der WilliMerkl-Hütte vorhatte, standen bisher Taschenlampe und Ersatzbatterien an erster Stelle auf meiner Mitnahmeliste. Denn es gab dort oben keinen Strom. Jetzt steht wieder der Helm an oberster Stelle. Nach Jahren der Dunkelheit gibt es nämlich seit Juli wieder elektrisches Licht in der Hütte. Und zwar kommt der Strom nicht von der benachbarten Otto-Mayr-Hütte, wie vor Jahren, und auch nicht von einem Diesel-betriebenen Generator, der für kurze Zeit installiert war. Jetzt liefert

ihn die Sonne kostenlos. Damit erfüllen wir einen Grundsatz des Deutschen Alpenvereins, Schutzhütten in den Alpen zu betreiben, die die Natur so wenig wie möglich beeinflussen. Um diesen Anspruch der Umweltfreundlichkeit zu realisieren, fiel bei der Planung einer eigenständigen Stromversorgung für unsere Hütte die Wahl schnell auf die Photovoltaiktechnik. Ziel dabei war, die Hütte ganzjährig mit Strom zu versorgen. So entstand der Plan, vier PV-Zellen auf dem nach Osten geneigten Dach zu montieren und zwei zusätzliche Zellen an der Südwand oberhalb der Eingangstüre.

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Letztere sollen die Stromerzeugung auch im Winter sichern, wenn die Zellen auf dem Dach mit Schnee bedeckt sind. Der gewonnene Strom wird in Batterien gespeichert, um rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen. Wegen der allgemeinen Sicherheit und wegen der Photovoltaikanlage musste außerdem ein Blitzschutz installiert werden. Die Maßnahmen hierfür waren allerdings aufwendiger: Der heutige Standard, den Blitzschutz im Betonfundament zu verlegen, konnte wegen des schon bestehenden Hauses natürlich nicht umgesetzt werden. Ein Erder, der in den Boden geschlagen wird, kam wegen des felsigen Untergrunds ebenfalls nicht infrage. So blieb nur die Ringleitung. Hierbei wird ein 60 m langer Ring in ca. 30 cm Tiefe um die Hütte verlegt. Der Blitzfänger auf dem Dach sowie alle leitenden Bauteile werden dann mit dem Ring verbunden. Der Schutz erfolgt durch das Prinzip des faradayschen Käfigs. Um eine schnelle Inbetriebnahme der Systeme zu gewährleisten, beauftragten wir eine Fachfirma mit der Materialbeschaffung und der Installation des Systems auf dem Dach. Hubschrauber hebt die PV-Zellen auf die Hüttenterrasse Nach langen Nächten der Planung und mehreren Gesprächen mit Bürgermeister und Behörden stand die Umsetzung an. An einem Wochenende Mitte Juli packten wir das Auto bis unters Dach voll mit Werkzeug und Proviant und fuhren hinauf zur Willi-Merkl-Hütte. Die beauftragte Fachfirma kam in der Früh des nächsten Tages und brachte das Material mit. In einer nur wenige Minuten dauernden, aber doch spektakulären Aktion wurden die PV-Zellen mit einem Helikopter von dem unterhalb der Hütte gelegenen ebenen Fahrweg zur Hüttenterrasse hinaufgeflogen. Der Pilot setzte das Paket mit den Materialien routiniert auf der Terrasse ab, und wir konnten endlich loslegen. Während sich die Mitarbeiter der Fachfirma daran machten, die vier PV-Zellen auf dem Hüttendach zu

Alle Fotos: Beate Stockmaier und Reinhard Frohnauer

Sektion Friedberg / Hütten

Links: Zum Schutz der PV-Anlage und der gesamten Hütte wurde um die Hütte herum ein Blitzschutzband in den Boden eingegraben. Lukas Konietzka bei der Verlegung des Bandes. Rechts oben: Zwei PV-Zellen werden an der Südfront der Hütte angebracht. Rechts unten: Nicht nur die Photovoltaik fängt Sonnenenergie ein: vier PV-Zellen, Christian Münz (l.), Lukas Konietzka (r.) und Marie Stockmaier auf dem Dach der Hütte. Der Gimpel schaut von oben zu.

montieren, kümmerte sich unser Team um die Installation des Blitzschutzes. Wir fingen also an, einen Graben um die Hütte auszuheben. Eine schweißtreibende Arbeit! Aber nach nur einer kaputten Hacke, vielen Blasen und einem gequetschten Finger war es geschafft: der Graben war fertig. Auch die Truppe der Fachfirma war gut vorangekommen. Bereits am ersten Tag waren ihre Arbeiten so weit fortgeschritten, dass wir bei elektrischem Licht zu Abend essen konnten. Ein super Gefühl war das! Tags darauf ging es bereits früh weiter. Es wurden die letzten Arbeiten an der PV-Anlage erledigt, die gesamte Hausinstallation durchgemessen und die neue Fluchtwegsbeleuchtung montiert. Rund um die Hütte musste nun das 60 m lange Blitzschutzband in den Graben gelegt und dieser danach wieder zugeschüttet werden. Anschließend wurden der Blitzfänger und das Dach mit dem Ring verbunden.

Bei Kaffee und Kuchen setzten wir uns am Nachmittag zu einer kurzen Nachbesprechung zusammen und verabschiedeten anschließend die Mitarbeiter der Fachfirma. Am dritten und letzten Tag der Aktion erledigten wir noch Restarbeiten wie das Beschriften der Sicherungen und klemmten die früher genutzte Leitung zwischen Otto-Mayr- und Willi-MerklHütte ab. Damit waren wir fertig, früher als gedacht. Das lag nicht zuletzt an der perfekten Planung und Organisation durch das Hüttenteam. Für technisch Interessierte Die Hütte verfügt nun insgesamt über sechs Photovoltaikzellen. Jede liefert eine elektrische Leistung von 340 Watt. Fällt nun das Licht der Sonne auf die Zellen, wird die Energie der Lichtwellen in elektrische Energie umgewandelt. Mit dem entstehenden Gleichstrom werden vier 12 V-Bleibatterien geladen. Diese versorgen direkt die Fluchtwegsalpenblick 4 | 2020

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Sektion Friedberg / Hütten / Kurz gemeldet

beleuchtung und über einen Wechselrichter Steckdosen und Raumbeleuchtung mit 230 V bei 50 Hz. Es funktioniert jetzt fast alles wie früher, als der Strom noch von der Otto-Mayr-Hütte bzw. vom Generator kam. Eine „kleine“ Ausnahme gibt es: Bisher war es möglich, nahezu jeden Verbraucher am Netz anzuschließen. Da das PV-System nur eine bestimmte Leistung bereitstellen kann, ist es nicht mehr möglich, jeden Verbraucher anzuschließen. Der Grenzwert liegt bei ca. 900 Watt. Für den Betrieb der LED-Beleuchtung in der Hütte, für das elektrische Rasieren oder zum Aufladen von Mobiltelefonen reicht es gut und gerne, nicht aber für Wasserkocher und Kaffeemaschinen. Zum Wasserkochen ist der holzbefeuerte Herd da. Das alte Kabel zwischen Otto-Mayr- und Willi-MerklHütte ist auf beiden Seiten nur abgeklemmt und isoliert. Es verbleibt im Erdreich, so dass es bei Bedarf mit wenigen Handgriffen wieder in Betrieb gehen könnte.

Kurz gemeldet Umzug in neue Geschäftsstelle Im November beginnt der Umzug in unsere neue Geschäftsstelle, Friedberg, Schmiedgasse 1. Voraussichtlich Mitte Dezember 2020 wird der Geschäftsstellenbetrieb dort aufgenommen. Der genaue Termin wird auf unserer Internetplattform (www.alpenverein-friedberg.de) bekanntgegeben. Jugendvollversammlung der Jugend im DAV, Sektion Friedberg Am Sonntag, den 13. Dezember 2020, findet um 14 Uhr in den Räumen der neuen Geschäftsstelle, Friedberg, Schmiedgasse 1, die Jugendvollversammlung statt. Die wesentlichen Tagesordnungspunkte sind: • Änderung der Sektionsjugendordnung • Neuwahl der Jugendreferentin/des Jugendreferenten. Die detaillierte Tagesordnung kann auf der Internetplattform (www. alpenverein-friedberg.de) eingesehen werden. Erstes Vereinstreffen nach der strengen Corona-Klausur Ausgerechnet die Seniorengruppe war es, die sich als erste nach den strengen Kontaktbeschränkungen der Corona-

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Bereits am ersten Arbeitstag gab es zum Abendessen Licht aus den von den Photovoltaikzellen gespeisten Batterien. Von links vorne im Uhrzeigersinn: Beate und Marie Stockmaier, Gisbert Zeddel, Vitus Stolz, Reinhard Frohnauer, Christian Münz und Lukas Konietzka; hinten links: Mitarbeiter der unterstützenden Fachfirma

Zeit wieder zu einer Versammlung traf. Am Mittwoch, 24. Juni kamen ca. 50 Senioren im Landgasthof Lindermayr in Haberskirch zum Stammtisch zusammen. Sie begrüßten sich gegenseitig mit einem herzlichen und befreienden „Hallo“ nach der langen Pause. Verantwortungsbewusst trugen alle einen Mund-Nasenschutz beim Betreten des Gasthofs. Etwas seltsam mutete es schon an, die sonst unbeschwerten Gesichter versteckt hinter der Maske zu sehen. Nicht bei jeder Person war man sicher, wer sich dahinter verbarg. Spätestens am Sitzplatz jedoch, sobald die Maske abgenommen werden durfte, löste

sich das Identitätsrätsel. Die Zusammenkunft wurde genutzt, den ersten Tagesausflug und die erste Mittwochswanderung zu beschließen. Wiederbeginn der Mittwochswanderungen Seit dem 22. Juli finden auch die von der Seniorengruppe organisierten Wanderungen im Umland wieder statt. Die erste Wanderung führte von Eismannsberg nach Ried (bei Mering), zur Mittagseinkehr ging’s in den Biergarten des dortigen „Rieder Hofs“. Eigentlich war alles wie sonst, nur bei den Autofahrten und in der Gaststätte galt die Maskenpflicht.

Bei der ersten Mittwochswanderung nach der strengen Corona-Klausur gab es eine „Maskenkontrolle“ auf dem Waldweg. Christine Dietz (Mitte rechts) fand ihre Maske nicht auf Anhieb; so musste sie sich ein Blatt vor den Mund halten lassen. Foto: Manfred Urban

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Sektion Friedberg / Vorankündigungen

Alpenheilpflanzen – von Heilkraft, Mythen und Wissen Vortrag von Astrid Süßmuth, 20. November 2020, 20 Uhr, Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg Von den Alpenblumen geht ein ganz besonderer Zauber aus. In leuchtenden Farben und nur scheinbar ganz zart beeindrucken sie mit ihrer Schönheit inmitten der rauen Bergwelt. Es sind extreme Standorte an windexponierten Graten, kalten Schneetälchen oder wilden Geröllkaren, an denen diese Pflanzen eine ungeheure Lebenskraft zeigen – die sie damit auch als große Heilpflanzen ausweist. In einem stimmungsvollen Bildbogen von den Ostalpen zu den Westalpen und von den Bayerischen Voralpen zu den Südtiroler Dolomiten erzählt uns die Bergsteigerin, Heilpraktikerin und Autorin Astrid Süßmuth an diesem Abend von Heilkraft, Mythen und überliefertem Wissen der (fast) vergessenen Pflanzenschätze unserer Alpen.

Schwertlilie am Eibsee. Foto: Astrid Süßmuth

Delirium Alpinum – vom Bergbauern zum Massentourismus Vortrag von Lois Hechenblaikner, 29. Januar 2021 20 Uhr, Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg Auch der DAV hat sich gegen den Skizirkus am Riedberger Horn engagiert. Nun werden die 20 Millionen Euro aus der Staatskasse in sanften Tourismus investiert – eine richtungsweisende Entwicklung. Die Problematiken hierzu werden durch Lois Hechenblaikners Fotodokumentationen deutlich sichtbar gemacht. Seine Fotografien sind, weil sie auch künstlerisch wirken, letztes Jahr im Glaspalast in Augsburg zu sehen gewesen. Obwohl er mit visuellem Sprengstoff hantiert, will Hechenblaikner nicht vernichten oder zerstören. Stören will er aber schon, damit der Turbotourismus nicht die Berge, die Natur und die Psyche zerstört, und damit man sich in der geschätzten Bergwelt weiterhin erholen kann. Der Vortrag soll Ansporn sein, sich als Bergfreund realistisch mit der Alpenwirtschaft auseinanderzusetzen.

Foto: Lois Hechenblaikner

Unsere Hausberge – mit der Bahn unterwegs Vortrag von Maria und Wolfgang Rosenwirth, 26. Februar 2021, 20 Uhr, Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg Wolfgang Rosenwirth, Vortragsreferent bei der DAV-Sektion München, war schon dreimal bei uns zu Gast. Hinsichtlich umweltfreundlicher Anreise in die Alpen ist er ein Pionier. Sein Auto hat er verkauft, er fährt mit der Bahn in die Berge. In ihrem Vortrag stellen Maria und Wolfgang Rosenwirth für jede Jahreszeit Tourenmöglichkeiten in den Bayerischen Alpen und im Lechtal vor, darunter auch mehrtägige. Eine gewisse Vorliebe für Biwaks können die beiden dabei nicht verheimlichen, was sich auch bei der Besteigung der Zugspitze auf dem Weg der Erstbegeher zeigt. Diese Tour auf den wohl bekanntesten Berg der deutschen Alpen ist der krönende Abschluss des Vortrags.

Foto: Wolfgang Rosenwirth

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Sektion Friedberg / Termine

Hinweis: Alle Veranstaltungen stehen unter Vorbehalt. Ihre Durchführung und die Modalitäten ihrer Durchführung richten sich nach den geforderten Hygieneschutzmaßnahmen. Aktuelle Informationen unter www.alpenverein-friedberg.de

November 2020 Jeden Mittwoch Skigymnastik Max-Kreitmayr-Halle, Friedb., 19–20 Uhr Freitag, 20.11. Vortrag von Astrid Süßmuth: „Alpenheilpflanzen – von Heilkraft, Mythen und Wissen“ Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg, 20 Uhr Mittwoch, 25.11. Seniorengruppe: Stammtisch im Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr

Dezember 2020 Jeden Mittwoch Skigymnastik Max-Kreitmayr-Halle, Friedb., 19–20 Uhr Donnerstag, 3.12. 44. Jahreshauptversammlung im Gasthof Metzger, Wulfertshausen, 19.30 Uhr Mittwoch, 9.12. Seniorengruppe: Weihnachtsfahrt Sonntag, 13.12. Jugendgruppe: Jugendvollversammlung Neue Geschäftsstelle, Schmiedgasse 1, Friedberg, 14 Uhr Mittwoch, 16.12. Seniorengruppe: Weihnachtsfeier im Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 16 Uhr

Samstag–Sonntag, 19.–20.12. Zwei-Tages-Skifahrt nach Radstadt Samstag–Sonntag, 19.–20.12. Fortbildung der Ski-Übungsleiter Heilig Abend, 24.12. Bergsteigermette in St. Jakob, 18.15 Uhr

Januar 2021 Jeden Mittwoch Skigymnastik Max-Kreitmayr-Halle, Friedb., 19–20 Uhr Freitag–Dienstag, 1.–5.1. Skilager für Schüler im AV-Haus in Vorderhornbach Samstag, 9.1. Ski- und Snowboardkurs (1. Kurstag) Samstag, 16.1. Ski- und Snowboardkurs (2. Kurstag) Mittwoch, 20.1. Seniorengruppe: Stammtisch im Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr Samstag, 23.1. Ski- und Snowboardkurs (3. Kurstag) Freitag, 29.1. Vortrag von Lois Hechenblaikner: „Delirium Alpinum – vom Bergbauern zum Massentourismus“ Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg, 20 Uhr

Februar 2021 Jeden Mittwoch Skigymnastik Max-Kreitmayr-Halle, Friedb., 19–20 Uhr Freitag, 5.2. Empfang zum 80. Geburtstag von Paul Pöller mit Jubilarehrung im Wittelsbacher Schloss Friedberg, Großer Saal, 19.30 Uhr Mittwoch, 10.2. Seniorengruppe: Stammtisch im Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr Mittwoch, 17.2. Seniorengruppe: Fischessen im Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr Freitag, 26.2. Vortrag von Maria und Wolfgang Rosenwirth: „Unsere Hausberge – mit der Bahn unterwegs“ Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg, 20 Uhr Freitag–Sonntag, 26.2.–28.2. Sportliches Skifahren für Kinder und Jugendliche Aufenthalt im AV-Haus in Vorderhornbach Sonntag–Donnerstag, 28.2.–4.3. Fünf-Tagesskifahrt ins Fassatal

Samstag, 30.1. Ski- und Snowboardkurs (4. Kurstag)

Kontakte Geschäftsstelle: 86316 Friedberg, Herrgottsruhstraße 2 (ab 1.1.2021: Schmiedgasse 1), Tel. 08 21 / 60 62 26, Fax 08 21 / 5 89 48 25, sektion@alpenverein-friedberg.de Jeden Dienstag 19.30 – 20.30 Uhr Anmeldung für Touren und Hütten, Beratung, Geräteausgabe Ab 20 Uhr Alpenvereinsstammtisch in der Geschäftsstelle Familiengruppe „Steinadler“: Leitung Bernhard Mayr, familiengruppe1@alpenverein-friedberg.de Familiengruppe „Die Gämsen“: Leitung Richard Mayr, familiengruppe2@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 4 70 88 55 Familiengruppe „Murmeltiere“: Leitung Regine Rosner, familiengruppe3@alpenverein-friedberg.de Kindergruppe: Leitung Diane und Matthias Schiebelsberger, kindergruppe@alpenverein-friedberg.de Jugendgruppe: Leitung Gerd Kunert und Tatjana Grimminger, jugendgruppe@alpenverein-friedberg.de Mitgliederverwaltung: mitgliederverwaltung@alpenverein-friedberg.de Seniorengruppe: Leitung Christine Dietz mit Team, wandern@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 78 13 45 Sommertouren: Anmeldungen bei Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53 Wintertouren: Anmeldungen bei Georg Bogdain, Tel. 08 21 / 60 33 03 Willi-Merkl-Hütte: Anmeldungen jeden Dienstag von 19.30 – 20.30 Uhr (Geschäftsstelle) alpenblick, Presse: Dr. Rudolf Nägele, presse@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 60 59 55 Vorträge: Christoph Lindner, vortrag@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 78 13 43 Internet: www.alpenverein-friedberg.de

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MITGLIED?

H KEIN C O N D N I S SIE

Dann herzlich Willkommen beim Alpenverein Augsburg! Uns verbindet die Begeisterung für den Bergsport und den einzigartig schönen Natur- und Kulturraum der Alpen. Schwerpunkte unserer Aktivitäten sind ein umfangreiches Tourenprogramm, Ausbildungskurse, alpine Vorträge und unser Mitgliedermagazin alpenblick. Darüber hinaus bietet der Deutsche Alpenverein zentrale Leistungen, wie Versicherungsschutz, das Online-Tourenportal alpenvereinaktiv.com sowie die bundesweite Mitgliederzeitschrift Panorama. Als Mitglied können Sie sich einer unseren aktiven Gruppen von der Jugend bis zu den Senioren anschließen. Wir freuen uns über Ihr Interesse und würden Sie gerne bei uns begrüßen.

ELT DER W IE D E N R E N IHNEN G E IG E Z IR W

BERGE

Unser Anliegen ist es, Bergsport und Naturschutz möglichst in Übereinstimmung zu bringen und diesen Einklang als Wert zu vermitteln. Wir fördern die Verantwortung, Selbstständigkeit und Gemeinschaft. Vielfalt ist unsere Stärke. Aufgabenschwerpunkte sind die Jugendarbeit, ein breites Ausbildungs- und Tourenprogramm, Sicherheit am Berg, der Unterhalt und die Pflege unserer Hütten und Wege sowie der Betrieb unseres Kletterzentrums. Die Entwicklung des Kletterzentrums zu einem modernen alpinen Kompetenz-Stützpunkt stellt derzeit eine besondere Herausforderung dar.

RT NACH O P S G R E B DEN WIR BRINGEN

AUGSBURG

Ein wichtiges Element unseres Vereinslebens sind unsere Abteilungen und Gruppen mit ihren vielfältigen Aktivitäten. Auch Vortragsveranstaltungen, Materialverleih und eine gut sortierte Bücherei erfreuen sich großer Nachfrage. Unser Mitgliedermagazin alpenblick sorgt für Informationen und Kommunikation über die sburg. für steht die Sektion Aug rgsport und Be Themen, die unsere Sektion und unseren regionalen Da den für g run ste gei Be schönen NaturFokus berühren. Dazu gehören auch Naturschutz und Schutz des einzigartigAlp en. und Kulturraums der kulturelle Themen. Foto: Hans Herbig

AB SOFORT!

Angst vor unübersichtl ichen Situationen? Unsere erfahrene führer behalten den Übe n Tourensorgen für Sicherheit amrblick und Berg. Foto: Mark Brand

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Ihre Freunde und Bekannte sind bergsportbegeistert, verbringen viel Zeit in den Bergen und sind noch kein Mitglied im DAV? Dann empfehlen Sie ihnen doch eine Mitgliedschaft in der DAV-Sektion Augsburg mit vielen Vorteilen und sichern Sie sich eine der tollen Prämien. Für Ihre Empfehlung erhalten Sie nach Abschluss der Mitgliedschaft* folgende Prämien: Für ein geworbenes Mitglied ein DAV-Mikrofaserhandtuch Ultralight, Größe M.

ODER ein Biwaksack Super Light Für zwei geworbene Mitglieder ein DAV Wash Bag. Für drei geworbene Mitglieder eine DAV Erste-Hilfe-Tasche. * Sie erhalten Prämien für jedes A-, B-, Gast- und Junior-Mitglied, das auf Ihre Empfehlung hin eine Mitgliedschaft abschließt. Bitte geben Sie dazu den Aufnahmeantrag zusammen mit dem Werbeschreiben (Vorlage unter www.dav-augsburg.de/mitglied) in unserer Servicestelle ab. Nach Aufnahme der Neumitglieder erhalten Sie dann Ihre Prämie.


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Strom von der Sonne

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Unser neues Unterkunftshaus stellt sich vor

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