Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

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Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

Appenzeller Spitzhaube

Reinschwarze Appenzeller Spitzhaubenhenne (Philippe Ammann / ProSpecieRara)

Herkunft und Entwicklung

Die Spitzhaubenhühner sollen schon im 15. Jahrhundert in Klöstern des Schweizer Alpenraums aus französischen und niederländischen Haubenhühnern gezüchtet worden sein. 1935 wurden Appenzeller Spitzhauben an der nationalen Geflügelschau gezeigt, gerieten danach aber mehr und mehr in Vergessenheit. 1983 beschränkte sich die Haltung dieser rar gewordenen Rasse noch fast ausschliesslich auf das Appenzellerland und zusammen mit Züchter*innen wurde ein Erhaltungsprogramm aufgebaut. Der Bestand der lebhaften Hühner nahm wieder zu und heute kommt die Rasse in der ganzen Schweiz vor. Eine Hochburg der Spitzhauben ist aber immer noch die Ostschweiz, wo sie seit jeher liebevoll «Tschüpperli» genannt werden.

Beschreibung

Die Spitzhauben sind kleine bis mittelgrosse, zierlich gebaute Hühner. Beide Geschlechter tragen die schmale, nach vorn gerichtete Federhaube, die an die Haube der Appenzeller Sonntagstracht erinnert. Der Hörnerkamm ist bei den Hennen nur schwach ausgeprägt und häufig von der Haube verdeckt. Bei Jungtieren sind die Hähne an den kräftigeren Hörnchen und Kehllappen erkennbar, die im Alter von 8 bis 9 Wochen sichtbar werden. Von den ursprünglich zehn Farbschlägen haben leider nicht alle überlebt. Heute gibt es noch die Schläge «Gold», «Gold-Schwarz getupft», «Reinweiss», «Reinschwarz», «Silber-Schwarz getupft», «Blau» sowie «Chamoix-Weiss getupft». Spitzhauben legen pro Jahr gut 150 weissschalige Eier. 88


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