Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

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Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

Appenzeller Barthuhn

Stolz präsentiert das Appenzeller Barthuhn seinen Bart (Philippe Ammann / ProSpecieRara)

Herkunft und Entwicklung

Das Appenzeller Barthuhn ist Mitte des 19. Jahrhunderts im Ostschweizer Alpenraum entstanden. Bei der Zucht stand das damals bereits ausgestorbene, italienische «Polverara-Huhn» Modell. Um einen solchen kälteresistenten und legefreudigen Hühnertyp zu züchten, wurden Italienerhühner mit bart- und rosenkammtragenden Rassen gekreuzt. Daraus entstand das Appenzeller Barthuhn. Die Rasse teilte in der Nachkriegszeit das Schicksal vieler Landrassen: Sie gerieten im Laufe der Modernisierung der Landwirtschaft in Vergessenheit, weil sie nicht mit den Leistungen der Hühner aus Hybridzucht mithalten konnten. 1985 war der rebhuhnhalsige Farbschlag des Appenzeller Barthuhns sehr selten und deshalb starteten die letzten verbliebenen Züchter*innen ein Erhaltungszuchtprogramm.

Beschreibung

Das Appenzeller Barthuhn ist ein leichtes, temperamentvolles Huhn mit stolzer Haltung. Sowohl die Hähne wie die Hennen tragen kräftige Vollbärte, die von Federn geformt und schon an den Eintagesküken erkennbar sind. Barthühner liefern im ersten Jahr etwa 150 weissschalige Eier und können über mehrere Jahre legen. Der ursprüngliche Farbschlag war schwarz, daraus entstanden die rebhuhnhalsigen und später noch die blauen Barthühner. Allen Farbschlägen ist die blaue bis dunkelgraue Beinfarbe gemeinsam. Die aufgeweckten Barthühner sind, wie es sich für Alpenbewohner ziemt, wetterfest und widerstandsfähig und können problemlos das ganze Jahr über nach draussen gelassen werden. 86


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