Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

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Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

Ostfriesisches Milchschaf

Zwei Ostfriesische-Milchschaf-Auen auf der Weide (Urs Mischler / Schweizerische Milchschafzucht Genossenschaft)

Herkunft und Entwicklung

Der Ursprung der Rasse liegt in Ostfriesland, wo um 1850 die zwei dort beheimateten Schläge des Marschschafs (Groninger- und Friesenschaf) zu einem einheitlichen Typ zusammengefasst wurden. Seit 1943 wird in der Schweiz ein Herdebuch für diese Rasse geführt. Bis in die 1990er Jahre war diese Rasse die einzige, reine Milchschafrasse der Schweiz. Seit 2016 werden einmal jährlich Zuchtwerte für die Merkmale der Milchleistung geschätzt.

Beschreibung

Die Leistungen des Ostfriesischen Milchschafs werden mit den berühmten «3 F» zusammengefasst: Frohwüchsigkeit, Frühreife und Fruchtbarkeit. Die Rasse ist jedoch stark saisonal. Der unbewollte Kopf ist länglich, mit edlem Ausdruck, hornlos und leicht ramsnasig. Die grossrahmigen Schafe haben schlanke und kräftige Beine. Die Wolle ist gleichmässig geschlossen und von mittlerer Feinheit. Das unbewollte Euter ist fest und breit aufgehängt und zeichnet sich durch ein weit, am Bauch auslaufendes Zentralband aus. Da es sowohl zum Saugen der Lämmer als auch zum Hand- und Maschinenmelken geeignet sein sollte, sollen die Zitzen kräftig und seitlich nach unten abstehend sein. Der häufigste Farbenschlag ist weiss, vereinzelt gibt es jedoch auch schwarze und gescheckte Ostfriesische Milchschafe. 42


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