Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

Page 101

Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

Dunkle Biene

Dunkle Biene beim Sammeln von Nektar (Daniel Wöcke / mellifera.ch, Verein Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde)

Herkunft und Entwicklung

Die Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera) ist eine sehr alte Bienenrasse. Während der letzten Eiszeit, die vor gut 12 000 Jahren zu Ende ging, zog sich die Dunkle Biene in den wärmeren Mittelmeerraum zurück. Danach eroberte sie Nord- und Mitteleuropa zurück und lebte hier über Jahrtausende als einzige Honigbiene. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie durch den Import von südlichen Rassen wie der Carnica-Biene oder von Zuchtformen wie der Buckfast-Biene in Bedrängnis gebracht und ist heute als reine Rasse nicht mehr so häufig anzutreffen. Da Bienen zur Paarung auf Hochzeitsflug gehen, ist die kontrollierte Zucht schwierig, wenn Drohnen (männliche Bienen) anderer Rassen im Gebiet sind. Der Kanton Glarus löste dieses Problem politisch, indem er nur die Haltung der Dunklen Biene erlaubt. Eine Alternative sind abgeschiedene Gebiete, in denen nur mit einer Rasse geimkert wird.

Beschreibung

Kennzeichnend ist ihr dunkler, runder Hinterleib mit langen Überhaaren und ohne gelbe Segmente. Ihre dunkle Farbe ist im kälteren Gebirge vorteilhaft, denn diese lässt die Bienen in der Sonne rascher aufwärmen. In der Tat ist die Dunkle Biene dafür bekannt, dass sie kältetolerant und ausgesprochen winterhart ist. Wie alle Bienen liefert die Dunkle Biene nebst Honig aber auch Bienenwachs, Propolis-Harz (Kittharz) und Pollen, der als Ernährungszusatz beliebt ist. 96


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft by Bundesamt für Landwirtschaft BLW - Issuu