Ihr Leben
grund der zufälligen Fundumstände? Was sollen wir daraus schliessen? Wir wissen es nicht. Allerdings, dass die Kaffeebohnen in der Küche selbst geröstet wurden, war damals keine Seltenheit. Die Flammen im Holzherd wurden etwas reduziert, die Röstpfanne im Feuerloch versenkt und die Kaffeebohnen durch die verschliessbare Öffnung eingestreut. Mit dem Rührwerk wurde eine gleichmässige Röstung erzielt. Auch bei der Rechnung über 1 Gulden und 25 Kreuzer für 100 Cigarren sind wir auf Mutmassungen angewiesen. Der Brief ist adressiert als Nachnahme für Herrn Berkmüller in Wengi.
Leinensack für Kaffeebohnen aus dem Kolonialwarengeschäft. Kaffeemühle und Blechdose für den gemahlenen Kaffee. Um 1900. Nicht aus dem Haushalt Berkmüller. InvNr. G5079, G4264 und G3722. Ortsmuseum Wängi.
War Berkmüller ein Zigarrenraucher, der seine Raucherwaren gleich in grossen Mengen einkaufte? Betrachten wir die Nachnahme etwas genauer! Ein J. Trachsler (vermutlich der Wirt) vom Ochsen in Elgg fordert von Berkmüller 1 Gulden und 25 Kreuzer für 100 Cigarren. Berkmüller zahlt den Betrag. Der Ochsenwirt bestätigt den Empfang. Nun folgt aber der Vermerk «für Herrn Bosshard, Maler in Neubrunn». Demnach liefert Berkmüller die Cigarren weiter nach Neubrunn. Berkmüller wäre der Zwischenhändler für die Zigarren. Er hätte die Raucherwaren in Elgg gekauft und nach Neubrunn weiterverkauft. Zu welchem Preis wissen
Nachnahme für 100 Stck. Cigarren. 21.9 x 17.4 cm. Inv.Nr. B510.R45. Ortsmuseum Wängi
Von Herrn Berkmüller für Herrn Bosshard Maler in Neubrunn, pr. 100 Stck. Cigarren f.1.25x J. Trachsler z. Ochsen Elgg, 5. Januar 1850.
59