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Das Murgtal im 19. Jahrhundert

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Alphons Berkmüller (1802 – 1879). Wengi Oberdorf vom Dammbühl aus gesehen. Aquarell über Bleistift. 22.5 x 16.6 cm. Mit Signatur: «AB» und Datierung: «1863». BmKat. Nr. 152. Ortsmuseum Wängi. Ungefähr hinter der Pappelgruppe am linken Rand stand das ehemalige evangelische Schulhäuschen, welches die Berkmüllers ab 1870 bewohnten. 13

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Das Murgtal im 19. Jahrhundert

Bei der vorliegenden Spurensuche nach Katharina Berkmüller werfen wir nur einen kurzen Blick auf die Zustände und Entwicklungen ihrer Zeit. Ausführlicher finden Sie die Geschichte des 19. Jahrhunderts in Heft 6 über Johann Alphons Berkmüller.

Erst jüngst konnte das Ortsmuseum Wängi den Eingang dieses Aquarells von Alphons Berkmüller verdanken. Ein beschaulicher Blick auf Wängi Oberdorf vom Dammbühl aus gesehen. Das Bild wurde 1863 gemalt. Wahrlich eine intakte Welt. Aber: Die Idylle täuscht! Das 19. Jahrhundert war eine sehr bewegte Epoche, in Wängi, im Murgtal, in der Schweiz und in ganz Europa. Rasante Veränderungen in Gesellschaft und Politik, in Technik und Kultur prägten die Zeit. Einer beispiellosen Aufbruchstimmung auf der einen Seite standen die Sorgen und der Kampf ums tägliche Überleben gegenüber.

Besonders tiefgreifend gestaltete sich dieser Aufbruch in der Textilindustrie auch oder gerade im Kanton Thurgau. Georg Y. Wyler spricht 1971 in einem Aufsatz2 denn auch nicht nur von einem Auf- sondern von einem eigentlichen Umbruch und er streicht dabei besonders die Bedeutung des Murgtales hervor.

Die Herstellung von Leinwand aus Hanf oder Flachs stand schon im 17. Jahrhundert im Vordergrund der Thurgauer Textilproduktion. Zahlreiche lokale Leinwandweber lieferten ihre Stoffe in die Zentren des Leinwandhandels. Zum Beispiel nach Konstanz. Am Ende des 18. Jahrhunderts begann sich

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