Sein Oeuvre – eine Einordnung
Rittmeyer, E. (1874). Ausschnitt aus einer Illustration aus den sogenannten «Schweizerischen Bilderbogen». Wir sehen französische Soldaten aus der von den Preussen in die Schweiz abgedrängten Bourbaki Armee ein quartiert in der Kirche St. Leonhard in St. Gallen. Darunter orientalische Bourbaki Sahis. Diese illustrierten Geschichtshefte waren hierzulande sehr verbreitet. Es ist gut denkbar, dass Berkmüller solche Abbildungen kannte.
52
Gerade im 19. Jahrhundert kursierten auch auf dem Land illustrierte Zeitschriften mit Exotica aus der ganzen Welt. Und wir erinnern uns: Unter den Figuren zum Papiertheater findet sich ebenfalls ein Orientale mit Turban und weiten Hosen. Auch in den «Schweizerischen Bilderbogen» von Buri & Jeker aus dem Jahre 1874 sehen wir sie nochmals: Bourbaki-Sahis (so nannte man die orientalischen Soldaten in der französischen Armee unter General Bourbaki) mit eindrücklichen Pluderho-
sen und als Kopfbedeckung den typischen Fes. 51 Einer davon amtet offenbar als Barbier der Truppe. Die französischen Soldaten sind 1871 für einige Wochen in der Kirche St. Leonhard in St. Gallen einquartiert. Ein letztes Mal finden sich hierzulande Spuren dieser auffälligen orientalischen Beinbekleidung auf Edouard Castres imposantem Gemälde im Bourbaki-Panorama in Luzern. Es zeigt den Übertritt der 1870/71 im deutsch-französischen Krieg von den preussischen Truppen in die Schweiz abge-