
1 minute read
Silberstift
56 nen» ungefähr zur selben Zeit entstanden und ins Album eingeklebt wurde, wie all die andern Zeichnungen auch. Die unterschiedlichen Farbtöne der Grundierungen hätten daher von Anfang an bestanden und wären von Berkmüller bewusst aufgetragen worden.
Als Zeichenuntergrund diente in der Regel eine Mischung aus Knochen, Kreide und Leimwasser. Bei Bedarf wurden Gips und Eigelb zugesetzt, was den erwünschten Bräunungsprozess beschleunigte.56
Advertisement
Auch Berkmüller hat seine Papiere grundiert und erzielte so eine leicht sammetrauhe Oberfläche, auf welcher Blei- und Pastellstift besser hafteten. Die Rezeptur seiner Grundierfarbe kennen wir nicht, und deren Auftrag aufs Papier ist ihm auch nicht immer fehlerfrei geglückt. Einige seiner Zeichnungen weisen entsprechende Schadstellen auf. Die Grundierung ist stellenweise herausgebrochen.
Wir halten die Hypothese, dass Berkmüller tatsächlich die Rezepturen seiner Grundierungen ab und zu leicht verändert, um so die unterschiedlichen Farbstimmungen zu erzielen, einstweilen für die plausibelste.
Silberstift
Der Kunsthändler Hess aus Frauenfeld vermerkte 1978 und 1979 auf zwei von ihm restaurierten und gerahmten Aquarellen: «Aquarellierte Silberstiftzeichnung».
Zeichenstifte mit Spitzen aus Silber waren bereits bei den Römern bekannt und wurden auch im Mittelalter benutzt. Auf einen massiven Metallgriffel (nicht selten aus Blei) war vorne eine feine silberne Spitze aufgelötet. Mit der Zeit geriet der Silberstift
Alphons Berkmüller (1802 – 1879). Kapelle Obertuttwil. Bleistift. 11.5 x 7.5 cm. Ohne Signatur. Ohne Datierung. BmKat. Nr. 31. Ortsmuseum Wängi. Zahlreiche Schadstellen in der rechten Bildhälfte. Die aufgetragene Grundierung haftet nicht auf dem Untergrund und bricht heraus. Teilweise unbeholfen retouchiert. Alphons Berkmüller. (1802 – 1879). Kapelle Obertuttwil. Bleistift. 11.7 x 7.3 cm. Ohne Signatur. Ohne Datierung. BmKat. Nr. 18. Ortsmuseum Wängi. Vergrösserung der rechten oberen Ecke mit nicht ganz randständig aufgetragener Grundierung.
