Berkmüller als Chormusiker
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schloss der Staat, die Murg beim Nachbardorf Hunzikon zu korrigieren, was dann den Bau einer Strasse in der Talsohle erlaubte. 104 Bis dahin existierte nur die Alte Landstrasse, welche von Matzingen über den Sonnenhof und den Schönenberg nach Münchwilen führte; also weit an der Fabrik vorbei. Die mit Baumwollpacken voll beladenen Pferdefuhrwerke zur Fabrik und die mit Stoffballen vollbepackten Wagen von der Fabrik mussten demnach die ersten zehn Jahre zunächst die Steigung von der Fabrik am Fluss bis zur Landstrasse in der Höhe schaffen, ehe sie nach links in Richtung Frauenfeld oder nach rechts in Richtung St. Gallen abbiegen konnten. In Richtung St. Gallen war bereits
nach etwa zwei Kilometern im Schönenberg der Wegzoll fällig, nämlich «Von jedem Pferd oder Zugvieh, so vor einer geladenen Kutsche, Chaise, Wagen oder Karren gespannen 2 Kreuzer». 105 Wer die Karte von 1839 genau betrachtet, erkennt an der Strasse zum einen ein «Z». Das ist die Zollstation im Schönenberg. Zum andern entdeckt man der Strasse entlang zwei stiellose Kelchgläser. Das sind Kartensymbole für die beiden Wirtschaften Schönenberg und Stegenhof. Im wenige Kilometer entfernten Matzingen wartete dann bereits die nächste Möglichkeit auf eine Einkehr der Fuhrleute und der Wanderer.
Ausschnitt aus einer frühen Landkarte aus dem Jahre 1839. 1 Die sogenannte «Alte Landstrasse» von Frauenfeld nach Wil führt als einzige Verbindung zwischen den beiden Städten über die Hügelzüge längs des Murgtales. Dort blieb die Strasse vor den jährlichen Überschwemmungen der Murg geschützt. Die Strasse in der Talsohle, und damit an der Weberei vorbei, wurde erst nach der Murgkorrektion in den Jahren 1841/42 gebaut. Inv.Nr. G 5494. Ortsmuseum Wängi. 1
Der Canton Zürich mit seinen näheren Angränzungen. Gezeichnet und herausgegeben von Heinrich … dler, Zürich Untere Zäune Nr. 367. vermehrt und …. 1839. Es könnte sich um eine frühe Ausgabe im Stil der kurz darauf erscheinenden Dufourkarten handeln.