GESCHICHTE DER FASNACHTSUMZÜGE
Die Fasnachtsumzüge gehören zu den Höhepunkten der
ist der Rat überein komen, daz nieman sol in der stat nach der aue Marie gloggen tanzen noch gigen ...», dass also nach dem Läuten der Maria-Glocke bei Nachteinbruch das Tanzen und Musizieren eingestellt wurde.
Lozärner Fasnachtstage. Seit wann aber gibt es Umzüge und wie haben sich diese im Verlauf der Jahrhunderte entwickelt und verändert?
Zehntausende Fasnächtler säumen heute die Fasnachtsumzüge.
BILD MITTE Der Fritschikopf, ein Trinkgefäss der Zunft zu Safran von ca. 1550 – dies befindet sich noch heute im Zunftschatz.
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Die Fasnacht geht in unseren katholischen Gebieten bis ins 13. und 14. Jahrhundert zurück. Der Begriff Fasnacht, früher «Fastnacht» stammt vom mittelhochdeutschen «vastnaht», was auf auf die Zeit «vor dem Fasten» hindeutet, also die vierzigtägige Fastenzeit ab Aschermittwoch. Ähnliches gilt auch für den Begriff Karneval: Vermutlich geht der Wortstamm auf das Lateinische «carne levare» zurück, was auf «Fleisch wegnehmen» und die fleischlose Fastenzeit hinweist. Vor der Fastenzeit wurde nochmals üppiger gegessen und getrunken, aber auch getanzt und gefeiert. Diese Tanzfreude belegt ein Auszug aus dem ältesten Ratsbüchlein (ca. 1300 bis 1402) im Text Nr. 17 mit «... ouch
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Von Harnischschauen, Fritschizügen und Fasnachtsumzügen
Von der Harnischschau ... In frühesten Beschreibungen der Umzüge, damals «Fritschizüge» genannt, wird Anfang der 1500er Jahre von der Gewohnheit der Fritschigesellschaft (später Zunft zu Safran) berichtet, dass sie den Bruder Fritschi am SchmuDo in ihrem Harnisch mit Bannern, Pfeifen, Trommeln und allerhand Belustigungen in die Stadt geführt haben. Um den wehrpflichtigen Bürgern diese Landsknechtumzüge in Erinnerung zu rufen, zogen vier Fritschiamtsleute – der Fritschihauptmann, der Fritschivenner mit Banner, Bruder Fritschi und der Fritschikopfträger – an der Usgüüglete um 9 Uhr mit Trommlern und Pfeifern mit dem mit Wein gefüllten Fritschikopf durch die Stadt. Der Fritschikopf ist ein grosses, hölzernes Trinkgefäss in Form eines Doppelbechers – dieses von ca. 1550 stammende Gefäss befindet sich noch heute im Zunftschatz. Der nachmittägliche Fritschiumzug begann bei der Hofkirche und führte durch die Hertensteinstrasse, die Weggisgasse bis vor das Zunfthaus der Gesellschaft zum Fritschi. Dieses befand sich erst in der Kleinstadt «am Platz» nahe der Jesuitenkirche, ab 1589 beim heutigen Hotel Des Balances. Die jungen Männer, Lehrlinge und Schüler, die an der Spitze des Umzuges teilnahmen, erhielten in den Trinkstuben der Zünfte vom Rat gespendeten Wein, bis Ende des 16. Jahrhunderts wegen unschöner Auswüchse und Unfälle
HAUPTSACH FASNACHT – DAS MAGAZIN DER LOZÄRNER FASNACHT