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DIE LFK-ZÜNFTE UND -GESELLSCHAFTEN

DER ZUNFTMEISTER ZU SAFRAN UND FRITSCHIVATER 2020 DANIEL MEDICI

Geboren: am 9. Juli 1966

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Verheiratet: mit Katharina; zwei Kinder: Lou (21) und Léonne (18)

Beruf: Kaufmann, Musegg Immobilien AG

Hobbys: Vielfältige Tätigkeiten an Land und auf See, Freundschaften pflegen, Neues erkunden

Website www.zunft-zu-safran.ch

Der Tradition und Freundschaft verbunden

Die Zunft zu Safran ging als Rechtsnachfolgerin aus der um 1400 gegründeten und aus der Bruderschaft zum heiligen Kreuz hervorgegangenen «Krämergesellschaft genempt zem Saffran» und «zem Fritschi» hervor. Sie ist eine von zwei der ehemals neun Luzerner Zünfte, die den Verlust ihrer Privilegien 1798 überlebt haben.

Anfänglich übte sie die Aufsicht über alle Krämer und Krämerware im Herrschaftsgebiet der Stadt Luzern aus. Sie erlangte 1450 zunehmend Popularität, die sie Bruder Fritschi zu verdanken hat. Handwerk um Handwerk reihte sich bei ihr ein, bis ihr im 18. Jahrhundert zwanzig und damit rund die Hälfte der Luzerner Handwerke angehörten. Sie nannte sich zeitweise «Gesellschaft zum Fritschi» und ab ca. 1650 «Zunfftt zu Saffran». Die Zunft zu Safran ist mit etwa 450 Mitgliedern die grösste Zunft in der Stadt Luzern.

Die Zunft zu Safran hält in Verbundenheit zu Luzern alte Bräuche der Zunft und der Stadt aufrecht und verfolgt kulturelle und dem Gemeinwohl dienende Ziele. Sie ist insbesondere Hüterin der mehr als 500-jährigen Tradition von Bruder Fritschi. Der Name Fritschi leitet sich vom heiligen Fridolin ab, der am 6. März seinen Namenstag feiert. Am 6. März 1446 standen sich bei Bad Ragaz Krieger aus der alten Eidgenossenschaft sowie Habsburger und Zürcher gegenüber, wo die Innerschweizer, unter ihnen viele Luzerner, schliesslich obsiegten. In der Folge wurde der Fridolinstag für die Luzerner zu einem Fest- und Gedenktag, an dem eine Schar wehrpflichtiger Bürger in Harnisch und Helm, begleitet von Trommlern und Pfeifern, feuchtfröhlich durch die Stadt zog, dem Schlachtensieg und dem heiligen Fridolin – Fritschi – zu Ehren. Jahrzehnte später wurde der Umzug in die Fasnachtszeit verschoben.

Fasnachtsauftakt mit Bruder Fritschi

So geht die wohl wahrscheinlichste Legende von Bruder Fritschi, dem Oberhaupt der Zunft zu Safran und Patron der Lozärner Fasnacht. Sie beginnt jedes Jahr am Schmutzigen Donnerstag, dem Donnerstag vor Aschermittwoch, wenn frühmorgens

aus der Dunkelheit des Sees ein Nauen herangleitet, auf dem die Fritschifamilie sichtbar wird. Punkt 5 Uhr erlöst der gewaltige Urknall die Luzerner von der erwartungsvollen Ruhe und der Fritschivater und Bruder Fritschi mit Gefolge eröffnen die Fasnacht. Am Nachmittag des Schmutzigen Donnerstag umrunden Bruder Fritschi und sein Gefolge jeweils dreimal den Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz als Ehrbezeugung, wo laut Legende Bruder Fritschi begraben sein soll. Das Privileg, die Fritschifamilie zu besetzen, obliegt jeweils den Neuzünftlern der Zunft zu Safran.

Das Jahresbot der Zunft zu Safran vom 4. Januar 2020 hat Daniel Medici feierlich zum neuen Zunftmeister und Fritschivater 2020 erkoren. Vor 262 begeisterten Zünftlern nahm Daniel Medici die Wahl an. Daniel Medici ist wohnhaft in Kastanienbaum, verheiratet mit Katharina Medici und Vater der beiden gemeinsamen Töchter Lou und Léonne. Beruflich ist Daniel Medici Kaufmann und Inhaber der Luzerner Musegg Immobilien AG, welche zurzeit auch den Geschäftssitz des Lozärner Fasnachtskomitees stellt.

Daniel Medici trat 1990 in die Zunft zu Safran ein. Er war Bannerherr, Mitglied des Umzugskomitees, der historischen Zunftgruppe sowie des Vergnügungskomitees. Im Jahre 2018 wurde er zum Präsidenten des Vergnügungskomitees 2019 gewählt. Im Weitern war Daniel Medici sieben Jahre Mitglied des LFK und amtete 2013 als dessen Präsident.

Der eherenfeste Zunftmeister und die charmante Fritschimutter Katharina. Portrait des Zunftmeisters zu Safran und Fritschivaters 2020

Zunft- und Gesellschaftshäuser

Der Nölliturm – unser Zunftlokal

Die Zunft zu Safran ist seit 1922 Mieterin des Nölliturms, des Rundturms am Anfang der Museggmauer. Vor dem Nölliturm stand bereits davor ein Schalenturm, um zu murbacherischer Zeit die Schifffahrt zu kontrollieren. Im sogenannten «Zwiebelkrieg» plünderten 1513 aufgebrachte Bauern aus der Luzerner Landschaft die Zwiebelgärten vor der Stadt (Musegghügel). Damals wurde die Schwachstelle in der Befestigung erkannt und der Rundturm gebaut.

Der Turm wurde zuerst «nüwer Turm» oder auch «rother Turm» genannt. Der im 18. Jahrhundert aufkommende Name Nölliturm geht offenbar auf einen Wächter dieses Namens zurück. 1900/1901 wurde bei der Erstellung bzw. Aufschüttung der Quaistrasse eine Durchfahrt in den Turm gebrochen.

Der Turm ist innen in vier Ebenen eingeteilt: den Tresorraum mit der ältesten Ordnung von 1430 sowie dem Zunftschatz, den Wappensaal, den Fritschisaal sowie die Turmstube. Die Öffentlichkeit ist jeweils am Tag der offenen Museggtürme, welcher alle zwei Jahre stattfindet, eingeladen, den Turm zu besuchen. Die Turmstube kann für gesellige Anlässe gemietet werden.

Der Fritschivater 2020 mit seinem Weibel Richi Hess, einig versammelt mit der Fritschifamilie.

OBEN Der runde Nölliturm steht am Anfang der Museggmauer an der Reuss.

UNTEN Der Zunftmeistertisch in der Turmstube, ganz zuoberst im Nölliturm.

DER WEY-ZUNFTMEISTER 2020/21 ROLF BIRCHLER

Geboren: am 4. August 1953

Verheiratet: mit Agatha Birchler-Stalder; 1 Tochter und 2 Enkelkinder

Beruf: Privatier

Hobbys: Wandern, Ski fahren, Tennis, Schnitzen, Velofahren und Reiten

Unvergesslich: die Zunftmeister- und Weibelfamilie an der Fasnacht 2020. In der Mitte der ehrenfeste Zunftmeister Rolf Birchler mit seinem standfesten Weibel Remo Bucher. Von links nach rechts: Jael, Céline und Zunftmeistergattin Agatha Birchler, dann Esther Meili und Flurin.

Frösche quaken immer –auch bis zur Fasnacht 2022

Es ist kein Gerücht, wenn behauptet wird, dass es bei den WeyZünftlern in der Fasnachtszeit immer wieder mal Konfetti in der Wohnung hat. Denn die Wey-Zunft ist ja eine der führenden Fasnachtszünfte der Stadt Luzern, welche 1925 zur Erhaltung der Lozärner Fasnacht gegründet wurde. Der Name mit dem Frosch als Wappentier entstand im Wey-Quartier. Damals quakten noch Frösche in den Sümpfen rund um den Hügel der Hofkirche. Es wäre aber ein Märchen, zu glauben, dass die Wey-Zunft Luzern nur in der Fasnachtszeit aktiv ist.

Tradition grossgeschrieben

Angelehnt an Traditionen des späten Mittelalters pflegen sie ein reges Zunftleben. Dazu gehören die monatlichen Mondscheinfahrten, die so heissen, weil sie meistens am Vollmondtag stattfinden. Legendär sind die Bot-Generalversammlungen, jeweils am 2. Januar. Da wird der neue Zunftmeister in sein Ehrenamt gewählt. Einige Tage später wird der

neu gewählte Zunftmeister würdig und festlich inthronisiert – im Kreise der Zunftfamilie und ausgewählter Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Der Wahlspruch der Wey-Zunft

«Geselligkeit und Narretei, Wohltätigkeit sei mit dabei»: Das ist der traditionelle Leitspruch, welchen die stolzen Zünftler aus vielen beruflichen Schichten leben. Gesellig, inner- und ausserhalb des Zunftlebens, kreativ und würdig während der Fasnachtszeit und wohltätig gegenüber verschiedenen sozialen Institutionen. Mehrere Anlässe im Jahr feiern wir zusammen mit den Familien, beispielsweise das Sommer-Picknick oder im Winter einen Adventsanlass mit Samichlaus. Den klassischen Wey-Zünftler gibt es nicht. Klar haben viele unserer Mitglieder das Fasnachtsvirus im Blut, aber auch der stillere Schaffer findet seinen Platz in der Wey-Zunft. Fasnacht 2021 aufgeschoben

Der gruselige Corona-Bösewicht hat unserer rüüdigen Fasnacht jetzt den Garaus gemacht. «Dass unser Brauchtum Fasnacht, das Jung und Alt so begeistert, nicht stattfinden kann, ist bedauerlich. Aber die Gesundheit aller hat Vorrang. Umso mehr freuen wir uns auf die nächste Fasnacht. Sie kommt bestimmt», meint der ehrenfeste Zunftmeister Rolf Birchler, der sich jetzt auf eine zweite Amtszeit einstellen muss.

Der KnallFrosch knallt trotzdem!

Ganz ohne Fasnacht geht es nicht. Seit Jahrzehnten erscheint das knallfreche Magazin «KnallFrosch» – früher Wey-Zytig oder Wey-Frosch genannt. Das ist auch 2021 so – völlig coronafrei und in einer sagenhaften Auflage von 60 000 Exemplaren! Er quakt in allen Haushaltungen Luzerns und in der Agglomeration aus den Briefkästen.

Zunft- und Gesellschaftshäuser

Der Pulverturm – ein Monument der Wey-Zunft

Der ganze Stolz der Wey-Zunft ist der Pulverturm. 1979 verlieh die Stadt Luzern der Zunft vertraglich die Nutzung dieses einzigartigen Bauwerks. Der siebte Turm in der Museggmauer war bei der Übernahme in einem erbärmlichen Zustand. Das forderte den Zunftrat, die eingesetzte Baukommission und die ganze Zunft zu einem gewaltigen Effort heraus. Die Bauzeit dauerte von 1981 bis 1988. Unzählige Stunden Fronarbeit leisteten die Zunftmitglieder. Das Engagement von vielen war beeindruckend. Mittels Anteilscheinen und Geschenken wie Baumaterial und Einrichtungsgegenständen wurde die schwierige Finanzierung gesichert.

Den Pulverturm kann man mieten Heute präsentiert sich das Monument als stilvoll ausgebauter Turm, die prachtvolle Heimstätte der Wey-Zunft. Viele Zunftanlässe vereinen die Zünftler. Die Wey-Zunft ist aber auch Gastgeber und vermietet den Pulverturm als exklusives Eventlokal – auch im Winter, denn er ist geheizt …

Kontakt über Mail: turmherr@wzl.ch Mehr Informationen zum «Pulverturm» > www.wzl.ch

Interesse an der Wey-Zunft?

Website www.wzl.ch Bruno Spörri, Präsident praesident@wzl.ch

Der Pulverturm ist das Gesellschaftshaus der Wey-Zunft und Teil der Luzerner Museggmauer.

DER DOMINUS DER FIDELITAS LUCERNENSIS RETO BACHMANN

Geboren: am 29. April 1972

Verheiratet: mit Ursula Bachmann; zwei Kinder: Julia (10) und Tim (8)

Beruf: selbständiger Rechtsanwalt – Executive Master of Social Insurance Management / Fachanwalt SAV Haftpflicht- und Versicherungsrecht

Hobbys: neben der Fidelitas: Trompete spielen, Ski fahren, Krimis schauen und am Wochenende kochen

Der Stubenrat der Fidelitas Lucernensis 2020 in ihren markanten Roben.

Non plus ultra: die Fidelitas Lucernensis

Beginnen wir im Mai 1892: Societe Fidelitas non plus ultra, so lautete der Name der Gesellschaft bei ihrer Gründung. Wahrlich eine recht selbstbewusste Bezeichnung für ein Gebilde, das ohne jeden Anspruch auf eine historische, politische oder gar wirtschaftliche Bedeutung entstand und immer noch besteht. Betrachtet man die damals spontan formulierte Zielsetzung, die Hebung der Fidelität etwas näher, so erkennt man, dass das Bedürfnis nach unbeschwerter Fröhlichkeit allein und «ohne jeden tiefschürfenden, tierischen Ernst im Nacken» die Gründung und die Bezeichnung durchaus rechtfertigt.

Dass dem immer noch so ist, bestätigen die Langlebigkeit und die Aktivitäten der Gesellschaft in der heutigen Zeit. Der Name wurde im Lauf der Jahre mehrmals geändert, seit längerem heisst sie nun Fidelitas Lucernensis. Sie besteht aus gut

hundert traditionsbewussten und fröhlichen Männern, die noch heute Kameradschaft, Freundschaft, Geselligkeit und Wohltätigkeit pflegen und fördern. Diese Tugenden widerspiegelt auch das Wappentier der Fidelitas Lucernensis, der blaue Hund, und die Tatsache, dass die Mitglieder sich gegenseitig mit «Bruder» ansprechen. Anzufügen bleibt, dass selbstverständlich viele fidele Anlässe mit Partnerinnen stattfinden.

Die Fidelitas Lucernensis wird repräsentiert durch ihren «hochwohllöblichen» Dominus, welcher für jeweils zwei Jahre im Amt ist. Seit Oktober 2019 hat Reto Bachmann dieses ehrenvolle Amt inne. Er wird unterstützt vom «wohlwysen» Stubenrat und dem Weibel.

Die Gesellschaft Fidelitas Lucernensis ist seit Gründung des Lozärner Fasnachtskomitees LFK 1951 eines der vier Mitglieder. Die früher durchgeführten Fidelitas-Maskenbälle zogen jahrzehntelang mehrere tausend illustre Gäste an. In den neunziger Jahren wurde diese Tradition mangels Zulauf aufgegeben und 1999 mit dem «Rüüdig-SamschtigFest» mit Barbetrieb und Musik Unter der Egg eine neue Tradition ins Leben gerufen, die heute von der Lozärner Fasnacht nicht mehr weggedacht werden kann. Dank der Fidelitas hat die Stadt Luzern den Samstag vor ein paar Jahren zum offiziellen Fasnachtstag erklärt. Darauf sind die fidelen Brüder rüüdig stolz.

Die Fidelitas Lucernensis unterstützt jedes Jahr Wohltätigkeitsinstitutionen oder Einzelpersonen, die sich der Kinder oder der Jugendlichen annehmen. Ein grosser Teil der Erlöse wurde in den letzten Jahren für die Erhaltung von Spielplätzen wie auch in Kinderheime der Stadt Luzern investiert.

Das rustikal eingerichtete Gesellschaftslokal der Fidelitas. Interesse an der Fidelitas Lucernensis?

Website www.fidelitas.ch

OBEN Atemberaubender Ausblick vom Rathausturm inklusive – Gesellschaftsräume der besonderen Art.

UNTEN Eine Berühmtheit: Im Rathausturm ist das Gesellschaftslokal der Fidelitas zu Hause.

Zunft- und Gesellschaftshäuser

Der Rathausturm – der Host der Fidelitas Lucernensis

Die Fidelitas Lucernensis hat ihr Gesellschaftslokal seit gut dreissig Jahren im Ratshausturm inmitten der Altstadt. Im Rathausturm hausten in vergangenen Zeiten die Brandwächter. Noch heute wird man zuoberst im Turm für jeden geschafften Treppentritt mit einer einmaligen Aussicht auf Luzern belohnt. Das historisch-rustikal eingerichtete Gesellschaftslokal bietet ein authentisches Ambiente für Apéros, Feiern und gemütliche Anlässe und kann gemietet werden. Neben dem Gesellschaftslokal gibt es im Turm eine kleine Fasnachtsausstellung und die Mechanik der zweitältesten Uhr von Luzern kann von ganz nah betrachtet werden.

Weitere Informationen über die Fidelitas Lucernensis findet man unter > www.fidelitas.ch

DER PRÄSIDENT DER MASKENLIEBHABER-GESELLSCHAFT DER STADT LUZERN PASCAL LÜTHI-KELLER

Geboren: am 28. November 1974

Verheiratet: mit Claudia Keller Lüthi; Kinder Niclas (10), Mara (7) und Hannah (4)

Beruf: Leitender Staatsanwalt, Staatsanwaltschaft Luzern, Abteilung 5 Wirtschaftsdelikte

Hobbys: Bewegen – mit der Familie, im Beruf und in der MLG, an der Fasnacht und in den restlichen vier Jahreszeiten, in fremden Ländern, mit dem Velo – und bei Platten auf Schusters Rappen –, auf dem Wasser und im Schnee, in der Küche, den Zapfenzieher und noch vieles mehr ...

«Kurz: ein bunter, toller Haufen!»

Grende basteln, Fasnachtstheater inszenieren, die Geselligkeit pflegen: Der Maskenliebhaber-Gesellschaft liegt die Stadt Luzern am Herzen – seit über 200 Jahren.

Text_ MLG Bilder_ Bruno Gisi Tatsächlich! Da hat doch Donald Trump dem Luzerner Stapi Beat Züsli grad kurz mal durchgegeben, wie das mit dem «Great again» funktioniert. Und FCL-Investor Bernhard Alpstaeg zeigt sich nicht minder selbstsicher, will sich kurzerhand an der CastingJury mit Dieter Bohlen, Bruce Darnell und dem Königsböögg vorbei in die Mond-Rakete vordrängen. Brillante Bühnenreife zeigen auch sie: Emil, Helene Fischer, Stucki Chrigu, Harry Hasler, Fredi Hinz, Angela Merkel, Miss Piggy, Greta Thunberg, Boris Becker, Shaqiri … Sie alle und viele mehr haben der MaskenliebhaberGesellschaft der Stadt Luzern (MLG) schon die Ehre erwiesen.

Keine Frage, wenn sich die MLG an den grossen Umzügen zeigt und ihre legendären Fasnachtstheater aufführt, stehen die Promis Schlange. Und alle mit rüüdig verrecktem Grend! Selbst Papst Franziskus besuchte die fröhlichen Maskenbrüder. Allerdings fand er für sein Papamobil keinen Parkplatz … «Urbi et Adrianus Borgi!», meinte er nur und bekreuzigte sich.

Seit nunmehr über 200 Jahren sind die Maskenliebhaber Teil der fasnächtlichen und gesellschaftlichen Stadt Luzern. Die MLG gilt als eigentliche Erfinderin der grossen Maskenbälle. Präsident Pascal Lüthi erklärt das Selbstverständnis der Gesellschaft so: «Wir sind eine Gemeinschaft freiheitlich gesinnter Brüder. Wir pflegen und fördern Freundschaft, Geselligkeit, Wohltätigkeit und liberales Gedankengut. Kurz: ein bunter, toller Haufen!»

Welcher ist der Echte? Kult-Satiriker Viktor Giacobbo mit seinen MLG-Klonen an der Lozärner Fasnacht.

«Grab ’em by the Musegg-Wall!»: Donald Trump zeigt Stapi Beat Züsli, wie man regiert.

Die Maskenbrüder schätzen Tradition ebenso wie Fortschritt. Und ganz wesentlich ist laut Lüthi dies: «Das fasnächtliche Maskentreiben und Intrigieren liegt uns ganz besonders am Herzen. Die Lozärner Fasnacht ist einmalig, sie schweisst uns zusammen.»

Monatsversammlungen, Maskenbasteln, Sommerausflug oder Samichlaus: Das Gesellschaftsleben wird – gerne auch mit Maskenschwestern und Nachwuchs – in und um Luzern gepflegt. Wenn also in der spätnächtlichen Altstadt ab und an röhrender Gesang zu hören ist, dann wird wohl ein Maskenbruder auf dem Heimweg sein. Präsident Lüthi schmunzelt und sagt: «Luzern fühlen wir uns sehr verbunden! Die Stadt mit ihrer jahrhundertealten liberalen Prägung ist die Heimat der MLG.» Und diese Verbundenheit lassen sich die Maskenbrüder nicht nehmen. Selbst dann nicht, wenn politisch motivierte Störmanöver den Stadtrat dazu bringen, ein Geschenk in Form eines Maskenbrunnens zurückzuweisen.

Auch er will auf den Mond: FCL-Polteri Bernhard Alpstaeg. Ob ihn die Jury mit Dieter Bohlen, Bruce Darnell und dem MLG-Königsböögg in die Rakete steckt?

Festsaal und Kegelbahn

• Gegründet wurde die Maskenliebhaber-Gesellschaft der Stadt Luzern 1819. Die MLG besteht aus rund 120 Aktiven und Ehrenmitgliedern.

Sie sind knapp 30- bis knapp 100-jährig.

• Pascal Lüthi (46) ist MLG-Präsident seit Oktober 2020 und noch bis Herbst 2022; der Vorstand besteht aus sieben Maskenbrüdern.

• Maskenbälle, «Fasnachts-Fäzete», Maskenprämierung «De goldig

Grend»: Grosse Fasnachtsanlässe organisiert die MLG seit ihrer

Gründung. Seit der Fasnacht 2020 gibt es eine zeitgenössische Interpretation dieser über 200-jährigen Tradition: Die «Stubete» geht im

MLG-Gesellschaftshaus über die Bühne. Weitere Infos und Chronik unter > www.mlg.ch

• Die MLG besitzt seit 1923 ein eigenes Gesellschaftshaus. Herzstück der historischen Liegenschaft mitten in der Luzerner Altstadt, im Süesswinkel, ist der prächtige Festsaal im Empire-Stil. Den Saal kann man mieten, ebenso die Kegelbahn. > www.festsaal.lu

Eindeutig Liebhaber von Masken, der MLG-Vorstand vor dem Gesellschaftshaus (von links): Adriaan Westenbrink, Markus Koch, Präsident Pascal Lüthi, Markus Rindlisbacher, Heinz Ranner, Stefan Büsché Bucher.

Es geht hoch her: «Stubete» im MLG-Festsaal an der Fasnacht 2020 – Boris «Bumbum» Becker inklusive.

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