HAUPTSACH Fasnacht. Das einzigartige Magazin des Lozärner Fasnachtskomitee LFK.

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LFK-FASNACHTSLEGENDEN

Wie der LFKFasnachtsmäärt entstand

In die beiden Gesellschaften eingetreten ist Hans Racine bereits in jungen Jahren. 1960 erfolgte sein Eintritt in die MLG. Er war damals einer von sage und schreibe acht Maskenbrüdern, die auf Vaters Schild aufgenommen wurden. Nur ein Jahr später, auch hier wieder auf Vaters Schild, gab er seinen Einstand bei der Fidelitas. Leider verstarb sein Vater nur kurze Zeit später bei einem Verkehrsunfall. So musste Hans sehr früh die volle Verantwortung der Hans Racine AG übernehmen, eines Asphalt-Unternehmens, das 1855 gegründet wurde. Hans’ Leitspruch als Mensch und Unternehmer leitete er vom nachfolgenden Goethe-Zitat ab: «Mann mit zugeknöpften Taschen, tut niemand was zu lieb, Hand wird Hand gewaschen, wenn du nehmen willst, so gib!» Vom Gründer des Altstadtfestes über die IG Messen und Märkte ... Was macht Hans Racine so legendär und welche Spuren hat er hinterlassen? Darauf angesprochen antwortet er mit ganz salopp: «Ich kann eigentlich gar nichts dafür, ich wurde immer wie Winkelried in die Verantwortung hineingestossen und konnte dabei ganz einfach nie Nein sagen.»

Der LFKP ist zu Besuch bei Hans Racine – einem, der in der Stadt Luzern wie auch im Lozärner Fasnachtskomitee Spuren hinterlassen hat. Text_ Dani Abächerli Bilder_ Heinz Steimann

Wenn ich an Hans Racine denke, kommen mir als Erstes das Lozärner Altstadtfest sowie das legendäre HansRacine-Festival des LFK in den Sinn. Aber auch die heutzutage eher seltene Konstellation, dass Hans Mitglied von zwei grossen Fasnachtsgesellschaften ist, bei der Maskenliebhaber-Gesellschaft wie auch bei der Fidelitas Lucernensis. In einem Gespräch mit einigen LFK-Altherren habe ich kürzlich vernommen, er sei der Gründer des LFKFasnachtsmäärts. Grund genug für mich, ihn in seinem Heim in Meggen zu besuchen, um ihm ein paar Fragen zu seinem Leben und Wirken zu stellen. Begleitet hat mich dabei unser LFK-Hoffotograf Heinz Steimann.

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Angefangen hat alles mit der Benefizveranstaltung «Sportler helfen hungernden Kinder», bei der Hans seinerzeit engagiert war. Sie fand zwar noch nicht in der Altstadt wie später das Altstadtfest statt, war aber ebenso legendär. Sie organisierten tatsächlich einmal ein Autorennen im Bruchquartier! Daraus entstand 1972 das Lozärner Altstadtfest mit dem Slogan «Luzerner helfen Luzernern». In das Amt des Präsidenten wurde er dann, wie er es so treffend formuliert, von guten Freunden hineingeschubst. Zur gleichen Zeit war der amtierende Präsident der IG Messen & Märkte, Hans Schneider, im Knatsch mit der Stadt Luzern, weil die Stadt damals die Idee hegte, Messen wie zum Beispiel die Määs auf die Allmend zu verlagern. Hans Schneider trat aus diesem Grund als Präsident zurück. Nun kam Hans Racine ins Spiel. Entsprechend seinem Motto «… Hand wird Hand gewaschen …» handelte er mit der Stadt aus, dass man für das Altstadtfest schon am Mittag mit Aufstellen beginnen dürfe. Als Gegenleistung bot er den Stadtoberen an, das Präsidium der IG Messen & Märkte zu übernehmen. Damit war der Bann gebrochen, einerseits für den jahrzehntelangen Grosserfolg des Lozärner Altstadtfests, andererseits mit dem Eintritt von Hans in die für ihn neue Welt von Messen und Märkten. Und mit seinem grossen Charme konnte er auch noch

HAUPTSACH FASNACHT – DAS MAGAZIN DER LOZÄRNER FASNACHT


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