FOKUS
UNSERE HELFER
Unübertreffliche Rita Rita Codeluppi ist als freiwillige Helferin im Rollstuhlclub InSuperAbili Ticino nicht mehr wegzudenken. Von Gabi Bucher
Wenn Davide Bogiani, Sportkoordinator der SPV, Rita Codeluppi anfragt, ob sie am nächsten «move on» im Tessin wieder dabei sei, ist die Frage eher Formsache, denn Rita ist immer dabei, wenn sich etwas tut beim Rollstuhlclub InSuperAbili (dt. «die Unüber trefflichen») und wenn es für sie irgendwie möglich ist. Rita Codeluppis soziales Engagement begann vor vielen Jahren. «Mit 15 Jahren habe ich zum ersten Mal ein Lager für ältere Menschen mit körperlichen Einschränkun gen begleitet», erinnert sie sich. «Das hat mir eine völlig neue Welt eröffnet und ich habe es 20 Jahre lang gemacht.» Nach der Geburt ihres Sohnes war sie nicht mehr mit dabei, träumt aber jetzt davon, fast 30 Jah re später, nochmal an so einem Lager teilzunehmen. Gut für den Kopf Zum Rollstuhlclub InSuperAbili kam sie durch Giampietro Bergomi, langjähriger Freund und früherer Aussendienstmitarbeiter der SPV. «Er hat mich gefragt, ob
ich mir vorstellen könnte, ab und zu auszuhelfen, so hat das angefangen.» Seither ist Rita immer wieder zur Stelle, wenn eine helfende Hand gebraucht wird, umso mehr, seit sie seit September 2020 pensioniert ist. «Die Einsätze ge ben mir eine Struktur, eine sinnvolle Aufgabe, und zudem sind sie gut für den Kopf», sagt sie lachend.
da, danach sitzt man noch zusammen». «Rita arbeitet jetzt fast mehr als früher, als sie berufstätig war», meint Gian Paolo Donghi lachend. Aber um Stunden geht es ihr nicht. «Es sind einfach tolle Menschen, mit denen ich gerne zusammen bin, nicht nur die Athletinnen und Athleten, alle vom Club! Sie geben mir so viel zurück.» Darum ist sie auch in den Vorstand eingetreten, sozusagen als rechte Hand des Roll stuhlsport-Verantwortlichen. «Und sie begleitet uns auch an unsere Trainingcamps nach Cesenatico oder Mallorca», ergänzt Gian Paolo Donghi, selber Handbiker. Ob das für sie auch Ferien seien? Sie zuckt mit den Schultern und lacht verlegen. Doch, da könne sie manchmal eine bis zwei Stunden spazieren gehen. «So einfach ist das nicht», korrigiert Gian Paolo Donghi, «die einen kommen, die anderen gehen, viel Zeit bleibt dazwischen nicht.»
Geduld ist angesagt Wenn Rita von ihren Einsätzen spricht, spürt man, mit wie viel Herzblut und Freude sie sich engagiert. «Ohne Freiwillige wie Rita hat fixe Einsätze am Dienstag- und sie wäre unser Clubleben gar nicht mögDonnerstagmorgen für das Tennis-Trai- lich», meint Gian Paolo. «Sie begleitet mich ning. Am Mittwochabend hilft sie aus bei auch, wenn ich in die Schulen gehe, um den «Sport per tutti», sie begleitet die Handbike- Schüler*innen zu erklären, was es heisst, Fahrer bei ihren Touren und bei Rennen. im Rollstuhl zu sitzen, und wenn ich ihnen «Ich helfe beim Ein- und Ausladen, folge das Handbike zeige. Es ist ziemlich anihnen mit dem Auto, bin einfach da, wenn strengend, so oft dasselbe zu erzählen, das sie etwas brauchen.» Sie hilft mit bei Ver- schafft nicht jeder.» anstaltungen, wie damals beim Heissluftballon-Anlass. Bei den Paragliding-Events Das sei alles völlig normal und eigentlich transportiert sie die Rollstühle der Teil wolle sie gar nicht so im Vordergrund stenehmenden. Beim «move on» stand sie hen, meint Rita noch, bevor wir uns veram Grill, und am Giro Suisse 2021 beglei- abschieden, schnappt sich die Rechnung tete sie die Tessiner. Wie viele Stunden sie für die Konsumationen und lässt sich in pro Woche investiere? «Das lässt sich so keiner Weise davon abbringen, sie zu benicht rechnen», erklärt sie, «oft bin ich bei zahlen. Auch das ist Rita, insuperabile eben! Events und Trainings vor den Sportlern
Rita als Grillmeisterin am «move on» – und mit Herzblut engagiert für das Clubleben des InSuperAbili
Paracontact I Frühling 2022
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