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Der Herr der Wanderberge

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Yvonne Rölli

Yvonne Rölli

SWINCAR-TOUR

Das Elektrofahrzeug Swincar kann alle Arten von Wanderwegen befahren und beschert dadurch Menschen mit eingeschränkter Mobilität ein ganz neues Bergerlebnis. Ein Test im Unterwallis.

Von Claude Siegenthaler

Sitzkissen zu verwenden. Da man auf dem Sitzkissen etwas höher sitzt, ist es wichtig, gut angeschnallt zu sein, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, da man weniger gut im Sitz fixiert ist. Aus diesem Grund ist ein dünneres Kissen allenfalls von Vorteil.

Das Swincar-Vehikel macht richtig viel Spass. Es handelt sich um ein Pendelfahrzeug, das weder der Schwerkraft noch der Zentrifugalkraft ausgesetzt ist. Dies führt zu einem natürlichen Gleichgewicht und einem ruhigen Fahrgefühl. Auf diese Weise neigt sich das Spinnenfahrzeug in Kurven und bleibt dennoch aufrecht. Jedes Rad ist gefedert und mit einem Elektromotor ausgestattet, der beim Bergabfahren aufgeladen wird. Das Gefährt meistert Stock und Stein sowie starke Steigungen und ist dabei kaum zu hören.

Ausgetüftelte Technik

Wenn man das Fahrzeug von aussen betrachtet, fragt man sich, wie eine Person im Rollstuhl auf dem Fahrersitz Platz nehmen soll. Doch können die Vorder- und Hinterachse auf der linken Seite des Fahrzeugs geöffnet werden. Dadurch kann der Rollstuhl zum Fahrersitz des Swincars gelangen. Ausserdem kann der Fahrersitz nach links geschwenkt werden, um den Transfer zu erleichtern. Hinten am Swincar gibt es eine Halterung für den Rollstuhl, sodass man unterwegs gemütlich ins Bergrestaurant einkehren kann.

Die Fahrzeuge sind mit verschiedenen Beschleunigungssystemen ausgestattet, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität das Fahren zu ermöglichen. So können nicht nur Paraplegikerinnen, sondern auch Tetraplegiker mit dem Gefährt Berge erklimmen. Alle Bedienelemente befinden sich am Lenkrad. Für Tetraplegikerinnen gibt es ein Push-Pull-System. Durch Drücken des Lenkrads beschleunigt der Swincar und wenn das Lenkrad losgelassen wird, stoppt der Swincar sofort. Die Fahrzeuge verfügen über Blinker und haben gelbe Kontrollschilder, das heisst, sie sind für den Strassenverkehr zugelassen. Ausserdem ist es wichtig, dass man nicht zu weit vom Lenkrad entfernt sitzt. Die gesamte Bedienung erfolgt am Lenkrad, deshalb sollten die Arme angewinkelt sein, damit man grosse Kurven fahren kann. Auf ebenen Strassen fährt man mit Vollgas maximal 30km/h, auf holprigen Wanderwegen weniger. Ein kurzer Test auf dem Parkplatz zeigt, wie sich das Fahrzeug verhält, aber ist man erst einmal abseits befestigter Wege, muss man sich an die Positionen im Fahrzeug gewöhnen. Am besten ist es, das Abenteuer behutsam anzugehen. Schliesslich ist man nicht auf einer Rennstrecke und sollte die Gegend, das Panorama, die Landschaft und die frische Luft geniessen. Ein Vergnügen in jeder Hinsicht.

Für diese Aktivität benötigt es einen Führerschein der Kategorie B mit Haftpflichtversicherung. Im Tandemfahrzeug müssen Begleitpersonen mindestens drei Jahre alt sein.

Sitzkissen empfohlen

Das Fahrzeug verfügt über einen harten Schalensitz, in welchem man mit Brustgurten festgeschnallt wird. Um Komplikationen zu vermeiden, empfiehlt es sich, das

Interesse geweckt? Kommen Sie mit auf unsere Swincar-Tour im Val d’Illiez. Infos zur Veranstaltung auf spv.ch

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