JUNGE OPER LEIPZIG CARD CARD
Für junge Erwachsene bis 28 Jahre
Einmalig 10,- €
Eine Spielzeit lang Tickets zu 10,- €*
45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
* Wählt aus unseren Vorstellungen von Oper, Leipziger Ballett oder Musikalischer Komödie. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen sowie Platz gruppe 6 im Opernhaus und Platzgruppe 5 in der Musikalischen Komödie. Ausstellung der Junge Oper Leipzig Card nur an der Tageskasse im Opernhaus.
VORWORT
Willkommen in der liebenden Leipziger Lerche!
Liebe Leser:innen,
die Liebe – ein kleines Wort mit großer Bedeutung. Viele sehen die Liebe durch eine rosarote Brille mit Herzchen in den Augen. Aber nicht jede:r kann Liebe mit positiven Dingen assoziieren. Es gibt Personen, die in anderen Ländern aufgrund ihrer Sexualität und der Liebe zu anderen Menschen verfolgt und verhaftet werden.
In der neuen Ausgabe der Leipziger Lerche möchten wir nicht nur die guten Aspekte der Liebe und all ihre Themen beleuchten, sondern auch die schlechten. Wir möchten euch die Augen öffnen, was Liebe alles sein kann.
In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit Schönheitsidealen in Zeitschriften und Magazinen (Seite 10), sprechen über Unternehmen und ihrer Liebe zur Umwelt (Seite 14) und beziehen uns auf Leipzigs Liebe zum Buch im Laufe der Zeit (Seite 16) – schließlich sind wir die Leipziger Lerche . Auch behandeln wir die Kommerzialisierung vom Valentinstag (Seite 22) und das Thema Polyamorie (Seite 18) sowie Aromantik und Asexualität (Seite 28).
Natürlich kommen auch in dieser Ausgabe die Specials nicht zu kurz. Auf euch warten eine Playlist, ein Sudoku und Kreuzworträtsel neben Buchund Serienempfehlungen. Alles passend zum Thema Liebe.
Der Dank für diese Ausgabe gebührt allen, die uns bei der Umsetzung unterstützt und all das erst möglich gemacht haben. Danke an Felix Schneider für das wundervolle Cover. Danke an Inapa , die uns seit Jahren mit ihrer Papierspende unterstützen. Und natürlich danken wir allen Anzeigenkund:innen, Interviewpartner:innen und euch Leser:innen.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
Eure Leipziger Lerchen
Die nächste Ausgabe erscheint im Herbst 2023. Wer uns bis dahin zu sehr vermisst, findet regelmäßige Beiträge auf unserem Blog und die alten Ausgaben als E-Paper auf der Magazinplattform Issuu.
www.leipzigerlerche.com
LOVE IS IN THE AIR...
Die
offizielle Playlist zur 58. Ausgabe der Leipziger lerche
Wir alle machen in unserem Leben unterschiedliche Erfahrungen und begegnen verschiedensten Menschen, die uns zur Seite stehen, uns verändern und uns wachsen lassen. Zwar ist jede Verbindung mit einer anderen Person einzigartig und wir erleben nie solch eine Beziehung zweimal, doch wir alle kennen es. Das Thema mit der Liebe ist vielseitig: Ob es eine glückliche Beziehung ist, sie in Herzschmerz endet oder wir das große Pech erleben müssen, dass sie nicht erwidert wird. Wir alle lieben und wir alle wollen geliebt werden. Die Playlist in dieser Leipziger Lerche deckt alle Facetten der Liebe ab.
Um auch möglichst für jedes Gefühl, das mit der Liebe einhergehen kann, Platz zu finden, haben wir unsere eigenen Playlists und Erinnerungen durchforstet und für euch die beste Mischung herausgeholt. Hier ist sie also:
Die offizielle Playlist zur liebenden Leipziger Lerche. Hört gerne rein und weint, lacht oder schreit mit uns!
Ihr findet alte Klassiker neben aktu- ellen Hits und die ein oder andere Stimme, die vielleicht noch nicht 10 000 Mal im Radio lief. Das Genre spielt hier keine Rolle, denn Liebe lässt sich überall finden – im Leben, wie in der Musik.
Und hey! Viel- leicht entdeckt ihr ja sogar den ein oder anderen neuen Lieblings - song.
Hier könnt ihr die Playlist auf Spotify hören!
Jolyn Stenschke © pexelsHeinz-Jürgen, 79 Jahre, Rentner
In Leipzig liebe ich besonders den Johannapark, die Thomaskirche und die Gegend um die Thomaskirche herum. So kann man sich im Sommer auf der Thomaswiese auf eine der zahlreichen Bänke setzen, die um die Bäume herum im Schatten stehen. Man ist mitten in der Stadt und doch im Grünen.
Ebenfalls besuche ich oft das Bildermuseum in Leipzig, wobei mir das Gebäude selbst nicht besonders gefällt. Ich erfreue mich vor allem an den wechselnden Ausstellungen. So kann man an einem Ort immer etwas Neues entdecken. Auch bei Regenwetter sehr zu empfehlen.
Elisa, 22 Jahre, Finanzbeamtin
Obwohl Leipzig eine Großstadt ist, gibt es hier auch viele Orte, an denen man sich in der Natur erholen kann. Gerne gehe ich im Clara-Zetkin-Park spazieren und gönne mir unterwegs ein Eis im Musikpavillon. Auch die vielen Seen machen diese Stadt sehr lebens- und liebenswert. Solange es die Temperaturen zulassen, fahre ich am Wochenende gerne Inliner, beispielsweise am Markleeberger oder Zwenkauer See.
Welchen ort leipzig?
Anne, 31 Jahre,
Angestellte
Einer meiner Lieblingsorte hier in Leipzig ist der Johannapark. Er befindet sich im Zentrum-West und ist mit dem Clara-Zetkin-Park verbunden. Man gelangt über die FerdinandLasalle-Straße zum Park und die Lutherkirche im Osten ist ein Fixpunkt für Besucher:innen. Der Park ist zentral gelegen und für alle gut zu erreichen, sodass hier Geburtstage gefeiert werden oder einfach die Abendsonne genossen wird. Außerdem befindet sich auch ein kleiner Teich und ein Spielplatz für Kinder im Park, dadurch trifft man Jung und Alt, um ins Gespräch zu kommen.
Im Sommer verbringe ich sehr viel Zeit im Park. Meistens nehme ich meine Campingdecke mit, lese im Schatten der Bäume ein Buch und genieße die ruhige Umgebung inmitten der lebhaften Stadt. Auch Freund:innen treffe ich hier regelmäßig. Meistens grillen wir oder spielen Frisbee.
Mit dem Johannapark verbinde ich sehr viele schöne Erinnerungen. Im Jahr 2015 bin ich nach Leipzig gezogen und habe im Johannapark neue, gute Freundschaften geknüpft. Daher ist der Johannapark ein Ort, an dem ich in Leipzig gern und regelmäßig verweile.
Kristina, 28 Jahre, Neurologin
Mein Lieblingsort in Leipzig ist jeder Ort, der mit dem Tanzen zu tun hat. Ob es im Tanzstudio beim Unterricht ist, Tanzen bei Freund:innen oder auf einer Party. Das schöne dabei ist, dass man den Kopf frei bekommt, die Musik genießen kann und mit lieben Leuten Zeit verbringt. Am liebsten tanze ich Salsa und Bachata. Irgendwann lernt man immer mehr Menschen aus der „Community“ kennen und es bilden sich Freund:innenschaften. So wird es immer mehr ein Ort, an dem man sich wohlfühlt. Gerade wenn man auch mal einen schlechten Tag hat, tut es sehr gut hinzugehen, sich zu bewegen, Spaß zu haben, zu quatschen und im Moment zu sein.
liebst du in leipzig?
Friedrich, 14 Jahre, Schüler
Mein Lieblingsort in Leipzig ist eine Autobahnbrücke am Keulenberg, 04349 Leipzig. Es ist ein sehr guter Treffpunkt für mich und einen Freund von mir, weil es genau zwischen unseren Wohnorten liegt. Es ist ein bisschen abgelegener und frei von Störungen. Außerdem kann man dort eine Treppe hochgehen, um sich einen besseren Ausblick zu verschaffen. Von dort blickt man auf die Autobahn und darüber hinaus bis auf unser Haus. Diese Stelle ist vor allem für Silvester perfekt, um das Feuerwerk zu beobachten oder nachts einen schönen Blick in den Sternenhimmel zu bekommen.
IN LEIPZIG WERDEN VIELE SEITEN NEU BELEUCHTET
Leipziger Buchmesse 2023 – Gastland Österreich
Endlich geht es wieder los: nach 3 Jahren Corona-Aus wird wieder voll geplant und auf viele Besucher:innen gehofft. Die Branche möchte nach vorne schauen und läuft buchstäblich in die Arme von Leipzig. Damit der Durchführung der Buchmesse möglichst nichts im Weg steht, findet sie dieses Jahr nicht im März, sondern im April statt.
Auch ansonsten hat die Leipziger Buchmesse einige neue Seiten aufgezogen und andere umgestaltet.
Neu und alte Seiten auf der Messe
Fangen wir bei den kleinen Besuchern:innen an: Wie jedes Jahr wurden in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen je zehn Bücher für den Lesekompass ausgewählt. Die zehn Sieger:innen finden Sie auf der Webseite der Leipziger Buchmesse oder Stiftung Lesen, sobald sie auf der Messe bekannt gegeben worden sind*. Neu ist dieses Jahr, dass der Schwerpunkt auf Comics, Graphic Novels und Mangas liegt. Jedes Jahr wird nun ein neuer Schwerpunkt gewählt. Der Kinder- und Jugendbuchbereich zieht außerdem in Halle drei um, womit er das erste Mal vom Bildungsbereich getrennt wird und sich nun eine Halle mit der Manga-Comic-Con teilt. Letztere wird nämlich um eine halbe Halle
erweitert. Dies spielt perfekt zusammen mit dem Schwerpunkt des neuen Work-Shop-Programms zur Leseförderung, welches sich dieses Jahr ebenfalls auf Mangas und Graphic Novels konzentriert.
Es gibt auch ein großes Programm für erwachsene Besucher:innen der Messe. So ist Leipzig liest wieder mit vielen spannenden Vorlesungen und Veranstaltungen auf dem Messegelände sowie in Leipzig am Start.
In diesem Rahmen finden auch Veranstaltungen des diesjährigen Gastlandes Österreich statt.
mea ois wiamia – Programm in Leipzig
Österreich hat zu dem Motto mea ois wiamia (mehr als wir) ein vielfältiges Literaturprogramm zusammengestellt, um sich vorzustellen.
So haben sich Literaturbegeisterte seit dem 18. Mai 2022 an der Literatur-Haus-Tour erfreuen können, welche quer durch den deutschsprachigen Raum Lesungen stattfinden ließ und mit Veranstaltungen zur Leipziger Messe 2023 einen gebührenden Abschluss fand. Vor allem in der Schaubühne Lindenfels kamen, außerhalb des Messegeländes, viele Veranstaltungen zusammen.
Außerdem ist der Podcast meaoiswiamia: Literaturgespräche aus dem Rosa Salon zu hören, oder die Literaturausstellung der österreichischen Nationalbibliothek noch im Deutschen Buch- und Schriftmuseum in Leipzig zu sehen.
Darüber hinaus gab es auch Kollaborationen zwischen Österreich und Deutschland (Leipzig) in Theater, Fernsehen und Musik. Wer mehr zum umfangreichen österreichischen Programm in Leipzig erfahren möchte, schaut sich am besten auf der Website der Leipziger Messe oder der des Gastlandes um.
* zum Redaktionsschluss waren diese für 2023 noch nicht bekannt
Das Land Österreich oder Fun Facts über Österreich
Österreichische Bevölkerung
Das flächenmäßig kleinste Bundesland (Wien) macht nur rund 0,5 Prozent der Fläche Österreichs aus. Es beheimatet rund 21 Prozent der Gesamtbevölkerung des ganzen Landes. 2020 waren das 1,9 Millionen Menschen. Witzig ist, dass Platz zwei unter den bevölkerungsstärksten Bundesländern an das flächenmäßig größte Bundesland Niederösterreich geht.
Schönbrunner Zoo
Der Tiergarten Schönbrunn ist tatsächlich der älteste Zoo weltweit, der noch in Betrieb ist, und zwar seit 1752. Heute ist der Zoo inmitten der kaiserlichen Sommerresidenz im 13. Bezirk mit seinen über 700 teils bedrohten Arten Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Schönbrunn.
Tote in Wien
Alleine auf dem Wiener Zentralfriedhof sind rund drei Millionen Menschen begraben. Somit „leben“ mehr Tote in Wien als Lebende. Mit seinen fast 2,5 Quadratkilometern ist der Wiener Zentralfriedhof die zweitgrößte Friedhofsanlage in der Geschichte Europas. Der Friedhof ist schon immer für alle Menschen aus unterschiedlichen Konfessionen als letzte Ruhestätte gedacht gewesen.
Essen und Trinken
Ob Wiener Schnitzel, Tafelspitz, Spätzle oder doch lieber Nachtisch – die österreichische Küche hat für alle etwas zu bieten. So wurde die Sachertorte 1832 in Wien von Franz Sacher erfunden, ebenso wie der Tafelspitz von seiner Schwiegertochter Anna Sacher. Das bekannteste österreichische Hauptgericht von allen (das Wiener Schnitzel) kommt aber witzigerweise aus Italien.
Riesenrad
Das Wiener Riesenrad, eine der beliebtesten Touristenattraktionen Wiens, erbaut im Jahr 1897, befindet sich im Vergnügungspark Prater. Drehe eine Runde und bewundere die schöne Aussicht über Wien aus luftiger Höhe.
Royalty
Dass in Österreich viel Wert auf Titel gelegt wird, ist ein weit verbreitetes Klischee, das allerdings nicht zu Unrecht kursiert. Obwohl schon 1919 ein Adels-Aufhebungsgesetz gewisse Titel, Würden und Privilegien aufhob, wird erst jetzt zunehmend weniger Wert auf Titel gelegt.
Absurd, aber wahr: Das Gesetz verbietet die Erwähnung von Adelsbezeichnungen durch Dritte nicht, weswegen sich beispielsweise in Todesanzeigen oder auf Grabsteinen gelegentlich noch immer die eigentlich abgeschafften Titel befinden.
Elegante Bälle in Wien
Die Wiener Ballsaison geht von Januar bis März; es finden rund 300 Bälle statt. Einige der berühmtesten Bälle sind der Opernball, der seit 1877 in der Wiener Staatsoper abgehalten wird und der Blumenball, der für seine Blumenarrangements berühmt ist.
Internationale Nachrichten
Die älteste Tageszeitung stammt aus Wien und ist keine andere als die Wiener Zeitung. Jene wurde 1703 als Wienerisches Diarium gegründet und beinhaltete einst alle Arten von Nachrichten bis hin zur Berichterstattung von Hofe. Sie ist heute zu 100 Prozent im Besitz der Republik Österreich.
Crystal Worlds …
... in Wattens in Tirol gilt als der zweitgrößte Publikumsmagnet in Österreich, nach Schloss Schönbrunn. Die den historischen Kunst- und Wunderkammern nachempfundenen Kristallwelten hatten erstmals 1995 ihre Pforten geöffnet. Sie sind ein aus funkelndem Kristallglas bestehender Kunstund Erlebnispark.
Hohe Ansprüche an Bioqualität
Bei der Bio-Landwirtschaft liegt Österreich EU-weit an der Spitze. Die Biobauern Österreichs bewirtschafteten 2019 insgesamt 668 725 Hektar Land. Das macht einen Anteil von derzeit 26 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche aus. Nur fünf weitere EU-Länder können sich mit zweistelligen Prozentzahlen schmücken.
Fabia KaiserZEITSCHRIFTEN UND MAGAZINEN
Ist Schönheit wirklich ein so erstrebenswertes Ziel?
In Zeiten zunehmender Maßnahmen zum Erreichen von Gleichberechtigung und Akzeptanz, wenn es um das Thema Gender und Sexualität geht, #bodypositivity und dem Kampf um Inklusion, würde man meinen, dass auch gesellschaftlich normative Schönheitsideale langsam einmal von ihrem Sockel gestoßen werden. Leider ist dies trotz großer Bemühungen einzelner Bewegungen noch immer nicht passiert und das Thema „Körper“ bleibt eine Senkgrube von Selbstzweifeln. Einen großen Teil tragen die Medien dazu bei, schließlich können sie einen immensen, langfristigen Einfluss auf unsere Meinungsbildung haben und so auch unsere Einstellung zu unserem eigenen Körper und den von anderen formen. Dabei ist ersichtlich, dass trotz erster Ansätze, sich auch dort noch immer bestimmte Muster in die Berichterstattung einschleichen.
Alles für die Schönheit
Was als schön angesehen wird, ist nicht nur ein Ideal, das der Zeit unterliegt, sondern ist ebenfalls abhängig von der Kultur, in der man groß wird. Das Bild von perfekter Schönheit wechselt über die Epochen zwischen schlanken Körpern, zu üppigen Kurven, von einer Sanduhr-Figur hin zu einem Körper strotzend vor Muskeln. Abhängig davon, wo man sich auf der Erde befindet, ist helle Haut ein Zeichen von Attraktivität, doch ein paar Länder weiter verspricht ein gebräunter Teint Vitalität und eine anziehende Ausstrahlung.
Schon immer schienen die Menschen ihre Körper als etwas anzusehen, das es zu formen und zu perfektionieren galt, um ultimative Schönheit zu erlangen. Denn Schönheit kann für viele Akzeptanz bedeuten. Und von anderen Menschen wahrgenommen und akzeptiert zu werden, ist letztendlich ein Wunsch, den die meisten von uns haben – und für den wir einiges tun würden, damit er in Erfüllung geht. Ein Weg kann dabei eine Schönheitsoperation sein. Laut der Behandlungsstatistik 2022 der VDÄPC liegt die Gesamtzahl ästhetischer Eingriffe in den Jahren 2020 und 2021 allein im Gesicht bei 68 206. Frauen wie Männer unterziehen sich dabei Eingriffen zur Oberlidstraffung, lassen Falten behandeln oder sich Fett absaugen, verlangen eine Lippenkorrektur oder wünschen eine Brustvergrößerung. Neben den hohen Kosten und möglichen Komplikationen wie Blutungen, dauerhaften Schädigungen der Nerven oder Infektionen, erhöht sich auch die Zahl von nötig werdenden Korrektureingriffen.
Doch es ist nicht nur die ästhetisch-plastische Chirurgie, die uns Warnsignale sendet. Auch Essstörungen wie Magersucht und Bulimie nehmen zu. Eines kristallisiert sich hierbei klar heraus: Durch gesellschaftliche Schönheitsideale wird das Selbstwertgefühl von Jung und Alt systematisch klein gehalten.
Schlanker, trainierter, gesünder...
Betrachtet man die Titelbilder von Magazinen, ist zugleich auffällig, dass die abgebildeten Frauen primär einen schlanken Körperbau aufweisen. Dies stimmt auch mit dem aktuellen Schönheitsideal der westlichen Welt überein: groß, dünn und durchtrainiert. Doch wie ist es für die Männer? Betrachtet man die Cover von dem Men‘s Health Magazine, besitzen attraktive Männer breite Schultern, ein Sixpack und einen ausgeprägten V-Muskel.
Doch nicht nur in den Bildern ist ein gewisses Schönheitsideal erkennbar. Auch im verwendeten Vokabular von Magazinen, die der Unterhaltung dienen, zeigt sich ein klares Muster, wenn es zum Beispiel um das Thema Gewicht geht. In Frauenmagazinen werden Wörter wie „dünn“, „schlank“ und „straff“ fortwährend eng mit dem Begriff „Gesundheit“ verknüpft – dasselbe findet sich in Männermagazinen, wobei es dort zudem besonders stark darum geht, sichtbare Muskeln aufzubauen. Dies erschafft zum einen ein besorgniserregendes Bild, wie ein gesunder Körper auszusehen hat, und unterstützt zum anderen auch den Trugschluss, dass es nur einen ganz bestimmten Körper gibt, den man als gesund einstufen kann. Nicht nur ist dies schädlich, weil es den Gesundheitszustand allein am Gewicht eines Menschen festmacht, es kann auch einen negativen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden und die Beziehung zu Fitness, Bewegung und Ernährung haben.
Weiterhin bieten Magazine immer wieder fragwürdige Diäten an, um schnell abzunehmen und Fett am Körper loszuwerden, wodurch oft das Risiko eines Jo-Jo-Effekts entsteht. Hinzu kommen Workout-Challenges, bei denen es nicht selten weniger darum geht, Knochen und Muskeln zu fördern oder den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu senken, sondern eher das Ziel verfolgt wird, am Ende abzunehmen und einen Schritt näher an einer bestimmten Körperform zu sein.
Die Sache mit der Haut
Diversity wird mittlerweile großgeschrieben. Na ja, in der Theorie jedenfalls. Eines wird in der Magazinwelt jedoch schnell klar: Sie ist weiterhin weiß-dominiert. Und wenn es mal ein dunkelhäutiger Star oder ein Model in die Zeitschrift oder auf das Titelbild schafft, besitzt diese:r trotzdem oft einen helleren Hautton als zum Beispiel in vielen afrikanischen Ländern üblich ist. Auch wenn diese Tatsache an vielen weißen Menschen vorbeigeht, kann es doch eine Auswirkung auf BIPoC (Schwarze, Indigene und People of Color) haben. Denn helle Haut ist nun einmal das aktuelle Schönheitsideal – und dafür greifen zahlreiche Frauen zu Bleichcremes, um ihre natürlich dunkle Haut aufzuhellen.
Wir haben uns außerdem schon lange daran gewöhnt, perfekte makellose Haut zu sehen, wenn wir durch Magazine blättern oder online Artikel lesen, dass jede Unregelmäßigkeit oft direkt als ein Schönheitsfehler empfunden wird. Vor allem bei jungen Menschen haben sich diese bearbeiteten Fotografien tief ins Bewusstsein eingeprägt. Ebenso verankert ist das Ideal der ewigen Jugend. immer wieder finden sich Artikel, die Geheimnisse verraten, wie man jünger aussehen kann. Es werden Anti-Aging-Cremes empfohlen und Haushaltstipps für faltenfreie Haut, denn der natürliche Alterungsprozess ist schon lange nicht mehr ein einfacher Teil des Lebens, sondern zunehmend in erster Linie ein Makel, den es zu kaschieren gilt. Dabei können Falten auch unsere Charakterzüge unterstreichen, Denkfalten oder Lachfältchen, die unsere Geschichte auf unsere Haut malen, malen, wie wir gelebt haben. Stattdessen wechselt einmal wieder die Priorität von „Wir wollen unsere Haut pflegen“ zu „Wir wollen jünger aussehen“.
Was sagt die Werbung dazu?
Zeitschriften finanzieren sich unter anderem durch Werbung, was Magazine so für viele Leser:innen bezahlbarer macht – ein Vorteil? Nicht unbedingt. Denn wo Information und Werbung gemeinsam einhergehen, verblasst auch die Linie, die sie voneinander trennt. So hat der Inhalt der Werbung unweigerlich auch Einfluss auf die Leser:innen. Magazine werden zum Sprachrohr der Kosmetikindustrie, die ein Produkt für straffere Haut anbietet und ermöglichen es der Lebensmittelindustrie ihr neuestes Abnehmpulver zu verkaufen. Es wird zu einem nicht endenden Kreislauf. Der Inhalt der Magazine erhält ein bestimmtes Schönheitsbild
aufrecht und redet seinen Leser:innen Defizite ein, während die Werbung am richtigen Ort platziert direkt eine Lösung für ihre Unsicherheiten anbietet. So ist nichts gewinnbringender, als ein Ideal, das keine:r erreichen kann, aber jede:r erreichen möchte.
Perfektion, du miese Lügnerin
Ein normaler Körper ist behaart, die Haut an Stellen mal trocken, rau, pickelig und/oder fleckig. Wir alle haben Leberflecke und Dehnungsstreifen, irgendwann Falten, die Kurven in die Landschaft unseres Körpers ziehen und ein jede:r von uns hat eine andere Form und ist geküsst von einer anderen Farbe. Womöglich finden wir einen Weg, auf dem Produkte und Operationen auch mit einem gesunden Körperbild Hand in Hand gehen können, sodass eine Transperson die Möglichkeit hat, mehr von sich auch im Spiegel zu sehen, anstatt dass eine junge Frau der Meinung ist, ihre Lippen sind nicht voll genug. Vielleicht lässt sich das Ziel eines Pflegeprodukts wieder von Schönheit zu Gesundheit drehen. Dabei gilt es nicht einander zu verurteilen, wenn wir uns einer Schönheits-OP unterziehen oder unser Aussehen bemängeln, sondern die Gesellschaft und die Unternehmen zu kritisieren, die versuchen aus strategisch erzeugten Selbstzweifeln Gewinn zu schöpfen.
Womöglich können wir gemeinsam sukzessive neu erlernen, dass das Schöne an unserem Körper vor allem in seinem Dasein liegt.
Jolyn StenschkeEin Einblick in Gesellschaft, Politik und queere Literatur
Die Unterstützung der LGBTQIA+ Community ist ein Thema, welches in den Medien immer mehr an Bedeutung zunimmt. Allerdings sind nicht alle Nachrichten immer erfreulich. Einerseits wird die Repräsentation im deutschen Buchmarkt immer wichtiger, andererseits wird im Ausland – unter Bezugnahme auf die FußballWeltmeisterschaft 2022 – von Homosexualität als „geistigem Schaden“ gesprochen.
Diversität im Bücherregal
In letzter Zeit erhalten immer mehr queere Protagonist:innen Aufmerksamkeit in der Verlagswelt. Während der Frankfurter Buchmesse 2022 gewann Kim de l’Horizon mit seinem Roman Blutbuch den Deutschen Buchpreis. Sowohl Hauptfigur als auch Autor verstehen sich als non-binäre Person. Besonders in der Jugendliteratur wird die LGBTQIA+ Community immer stärker repräsentiert. Mit der Graphic Novel Heartstopper gelang der Autorin Alice Oseman als eine der ersten Schriftsteller:innen in der queeren Literatur ein großer Erfolg. In großen deutsche Buchhandlungen findet man deutlich mehr queere Literatur vor – egal, ob im deutschen oder englischen Bereich. Dennoch werden queere Bücher vielfach noch als Nischenliteratur bezeichnet. Dazu kann nur gesagt werden: Verlage und Buchhandlungen – traut euch mehr!
Bunt oder schwarz-weiß?
Das Bundeskabinett in Deutschland hat im November 2022 einen Aktionsplan für die Akzeptanz und den Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt beschlossen. Es gehe um eine bessere rechtliche Anerkennung, mehr Teilhabe und bessere Beratungsstrukturen. Laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit sei es der Bundesregierung ein wichtiges Anliegen, dass alle Menschen gleichberechtigt, frei, sicher und selbstbestimmt an der Gesellschaft teilnehmen können. Die Bundesregierung sehe sich in der Verantwortung, für eine aktive Politik gegen Diskriminierung zu sorgen. Familienkonstellationen, wie die sogenannten Regenbogenfamilien, sollen gestärkt werden. Außerdem solle ein neues Selbstbestimmungsgesetz erreichen, dass jeder Mensch in Deutschland sein Geschlecht und seinen Vornamen künftig selbst festlegen und in einem einfachen Verfahren beim Standesamt ändern können soll.
Aus dem Ausland gibt es allerdings immer wieder negative
Meldungen. So geht Ungarn bereits seit einiger Zeit gegen die LGBTQIA+ Community vor. Im Mai 2020 wurde ein Gesetz erlassen, das es Transmenschen verbietet, ihr Geschlecht zu ändern. Daraufhin veröffentlichte die Regierung den Satz „Die Mutter ist eine Frau, der Vater ist ein Mann“ und erließ ein Gesetz, das es gleichgeschlechtlichen Paaren beinahe unmöglich macht, Kinder zu adoptieren. Danach folgte ein weiteres Gesetz, welches das Bewerben und Darstellen von Homosexualität und Sex gegenüber Minderjährigen verbietet. Dies sorgte weltweit für Kritik. Zudem sollen Warnhinweise in Buchläden und auf Büchern angebracht werden.
Viele Menschen denken aufgrund dieser Entwicklungen darüber nach, das Land zu verlassen. Aber auch Gegenbewegungen bilden sich.
Taskforce Diversität
Im November 2022 wurde von der Nachwuchs-AG des Börsenvereins eine Taskforce zum Thema Diversität gegründet. Sie wollen eine Anlaufstelle für Verlage, Autor:innen und andere Interessent:innen sein und Blogbeiträge, die sich mit Themenbereichen wie Triggerwarnungen und der Repräsentation unterschiedlichster Personengruppen befassen, veröffentlichen. Geplant ist außerdem, aktiv auf Verlage zuzugehen und sich ein Bild zu verschaffen. Die Nachwuchs-AG sieht Handlungsbedarf und möchte sich für den Wandel in der Branche und Diversität einsetzen.
Lena KornblumVERLAGE ZUM VERLIEBEN
Der Hype um Romance-Imprints und ihre Bücher
Immer mehr Verlage gründen Imprints, ganz speziell zum Genre Romance beziehungsweise New/ Young Adult. Liebesgeschichten sind gefragter denn je, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das gilt nicht nur für den deutschen Buchmarkt, sondern auch international. Vor allem über die sozialen Medien, wie Instagram und TikTok, entsteht dabei ein regelrechter Hype.
„Verliebe dich immer wieder neu in unsere Bücher, deren Geschichten und Charaktere.“ So ungefähr beschreiben die meisten Verlage ihre Romance-Imprints. Dass sie damit Erfolg haben, merkt man schnell. Sowohl bei LYX, dem Imprint von Bastei Lübbe, welches schon seit 2007 auf dem Markt ist, als auch bei den Neueinsteigern wie LoeweIntense (2021) vom Loewe Verlag oder everlove (2022) vom Piper Verlag.
Der Hype auf Social Media
Bookstagram und Booktok boomen. Das bringt den Verlagen nicht nur viele neue Leser:innen, sondern erweitert auch die Möglichkeiten der Vermarktung. Die Imprints erstellen eigene Accounts und produzieren Content, ganz spezifisch nach den neuesten Trends und ihren Leser:innen. Selbst in den Buchhandlungen finden sich bereits Verkaufstische oder Regale zum Thema #Booktok.
Ein weiterer Vorteil für die Verlage: der Lizenzhandel mit jenen gehypten Büchern. Auf diesen Plattformen ist nämlich nicht nur der deutsche Buchmarkt vertreten, sondern vorwiegend auch der internationale. Wenn man sich nun die Verlagsvorschauen für das nächste Jahr anschaut, findet man schnell einige der Bücher wieder. So schafft es selbst der „kleinere“ Lago Verlag mit einem durch Social Media gehypten Buch wie Welch grausame Gnade von Chloe Gong auf die Spiegel-Bestseller Liste.
Immer wieder das Gleiche
Wie bei anderen Buchgenres auch, arbeiten die Verlage im Romance Segment nach einem ähnlichen Prinzip: Bunte, aufwendig gestaltete Cover sind beliebt, welche vor allem die weibliche Leser:innenschaft ansprechen sollen. Schließ-
lich machen diese einen Großteil der Verkäufe aus. Es wird mit Buchreihen gearbeitet, damit Kund:innen nicht nur ein Buch kaufen, sondern am besten gleich mehrere. Sogar die Klappentexte sind auffälligerweise ähnlich geschrieben.
Die Verlage sehen dabei ein klares Verkaufskonzept, aber wie wirkt das speziell auf die Kund:innen? Macht es wirklich Sinn, dass die Romance Bücher in ihrer Gesamtheit dann so ähnlich sind? Oder macht es nicht viel eher den Eindruck, dass hinter all diesen Büchern mit scheinbar gleichen Covern und gleichen Klappentexten im Endeffekt die gleiche Geschichte steckt? Was unterscheidet jenes Buch von hundert anderen wirklich? Will man tatsächlich immer ähnlich wirkende Bücher, oder sehnt man sich beim Stöbern durch die Buchhandlung nicht auch mal nach etwas Neuem und Überraschendem?
Die Sache mit den Extras
Außerdem beliebt: farbige Buchschnitte, Charakterkarten, Signieraktionen und so weiter… Heutzutage scheint es nicht mehr zu reichen, einfach nur ein Buch herauszubringen. Mittlerweile wünschen sich die Leser:innen eben genannte Extras, möglichst kostenlos dazu. Große Verlage machen es vor, kleinere ziehen nach. Autor:innen müssen ihre Fans enttäuschen, wenn die erste Auflage keinen bunten Farbschnitt hat oder rechtfertigen, dass es zu ihrem neuen Buch keine Signieraktion gibt. Aber sollte es nicht eigentlich viel mehr um die Romane und deren Geschichten an sich gehen? Müssen diese Extras immer sein? Braucht es zu jedem Buch eine Postkarte, auf der die Protagonist:innen illustriert sind? Geht es beim Lesen nicht viel mehr darum, sich diese nach seiner eigenen Fantasie vorzustellen? Und braucht heutzutage jeder Roman einen farbigen Buchschnitt, wenn er am Ende doch sowieso nur zwischen vielen anderen im Regal steht? Zählen nicht eigentlich das Leseerlebnis und die Unterhaltung, das Verlieben in Bücher, wie die Verlage es doch so deutlich betonen?
Anna GöberUMWELTLIEBENDE UNTERNEHMEN
Wie auch du umweltfreundlich konsumieren kannst!
Neben der Liebe zu Freund:innen, Familie und Partnern:innen wird vielen Menschen nun auch die Liebe zur Umwelt wirklich bewusst. Viele Unternehmer:innen haben diese Entwicklung als Chance wahrgenommen, ihre umweltliebenden Ideen in die Tat umzusetzen. Einige davon möchten wir euch hier vorstellen.
GEMEINSCHAFTLICHE WERKZEUGNUTZUNG
Wer kein:e Handwerker:in ist, dem stehen im Regelfall zwei Optionen zur Auswahl: Entweder, man gibt mehr Geld als man zugeben möchte für etliches Werkzeug aus, nur um zwei Löcher in die Wand zu bohren und den Werkzeugkoffer in der Ecke verstauben zu lassen – oder man fährt eine halbe Stunde zum Werkzeugverleih, stellt sich eine halbe Stunde an und realisiert, dass man die 100 Euro Kaution in bar zahlen muss. Die Gründer von Toolbot machten offenbar dieselbe Erfahrung und entschieden, dass ein Werkzeugverleih deutlich einfacher und günstiger gehen muss. Aus der Idee ging das gleichnamige Toolbot hervor – ein automatisiertes Verleihsystem für Werkzeug. „Leihen ist die nachhaltigste Nutzungsform für Dinge, die man selten benötigt“, schreibt das Unternehmen selbst auf seiner Seite. Nach eigenen Angaben werden mit jeder ToolbotStation mit 50 Werkzeugen bis zu 715 Tonnen CO2 eingespart. Damit spart Toolbot für Durchschnittsverbraucher:innen nicht nur Zeit und Geld, sondern erspart auch der Umwelt so einiges.
Hamburg, 2012: Christoph, Sebastian und Wanja rufen den Blog hydrophil.com ins Leben. Die Drei verbindet das gemeinsame Interesse rund um das Thema Wasser.
2013 entwickelt sich bei den drei Freunden schließlich die Idee, Produkte zu produzieren, die nicht nur fair gehandelt, vegan und nachhaltig sind, sondern auch die Knappheit der Ressource Wasser berücksichtigen. Gesagt, getan: Die Drei gründeten das Unternehmen Hydrophil – mit durchschlagendem Erfolg. Obwohl zunächst alles mit einem T-Shirt anfing, wächst das Sortiment seitdem stetig. Von Zahnbürsten aus Bambus bis hin zu Shampoo bietet das Unternehmen so einiges im Bereich Hygiene an. Dabei wird vor allem auf natürliche Rohstoffe zurückgegriffen, die das Grund- und Trinkwasser nicht gefährden und ohne künstliche Bewässerung auskommen. Mittlerweile ist das Unternehmen sogar Marktführer im Bereich nachhaltiger Zahnhygiene mit Zahnbürsten aus Bambus.
EIN DEODORANT FÜRS LEBEN
Jedes Jahr werden Millionen von Badezimmerprodukten weggeworfen. Dem will Wild entgegenwirken und hat mit seinem Deodorant ein möglichst nachhaltiges Produkt dieser Art auf den Markt gebracht.
Für den wiederverwendbaren Deobehälter aus Aluminium können Nachfüllpackungen aus Bambuszellstoff ganz einfach nach Hause geliefert werden. Bereits 80 Tonnen Einwegdeodorants wurden dank Wild vor dem Weg in den Müll bewahrt. Erhältlich ist das Deo momentan in sieben verschiedenen Düften. Es ist vegan und frei von Tierversuchen, besteht ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen und ist frei von Aluminiumsalzen, Parabenen und Sulfaten. Das Unternehmen verspricht einen 24-Stunden-Schutz vor Körpergeruch.
Durch seine Partnerschaft mit der gemeinnützigen Organisation ON A MISSION, ist Wild CO2-negativ. Mit jedem Einkauf wird ein Baum gepflanzt, dadurch konnten schon mehr als 170 000 Bäume gepflanzt werden.
40 Prozent jeder Ernte werden nur aufgrund von Schönheitsfehlern entsorgt. Etepetete hat es sich zur Aufgabe gemacht dieses Problem anzupacken und neben Bio-Obst und -Gemüse in qualitativ einwandfreiem Zustand inzwischen auch Produkte mit kürzerem Mindesthaltbarkeitsdatum oder Druckfehlern auf Verpackungen zu retten.
Dafür arbeiten sie mit etwa 70 Partner-Landwirt:innen zusammen und haben so in den letzten sieben Jahren fast fünf Millionen Kilogramm Obst und Gemüse gerettet.
Aber wie funktioniert das Konzept überhaupt? Die Lösung sind verschiedene Boxen, die die Kund:innen im Abo direkt nach Hause bestellen können. Dabei kann flexibel bestimmt werden, wie oft geliefert werden und wann pausiert werden soll. Die Lieferketten sind nachhaltig und plastikarm, genau wie die Verpackungen. Seit 2020 ist etepetete klima- und plastikneutral, reduziert Emissionen in bestehenden Prozessen und kompensiert unvermeidbare CO2-Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte. Die unvermeidbare Menge Plastik wird mithilfe des Partners Plastic Bank kompensiert.
Über Freundschaft, falschen Glanz und echte Entscheidungen
Ein bewegendes Hörbuch über zwei Freude, die unterschiedlicher nicht sein können. Einer muss um alles kämpfen; der andere hat alles Geld der Welt, aber keinen Plan. Was jedoch zählt am Ende wirklich, wenn man zurückblickt?
Packend und mit großer Leichtigkeit erzählt Johann von Bülow von Schicksal und Zufall, von Chancen und von Wegen, die man geht.
Johann von Bülow ist ein grandioser Erzähler. Seinen eigenen Roman interpretiert er so mitreißend wie klug und feinfühlig, eine echte Entdeckung.
LEIPZIGS LIEBE ZUM BUCH
750 Jahre Buchgeschichte in Kurzfassung
Die Liebe zwischen der Stadt Leipzig und dem Buch besteht bereits seit über 750 Jahren. Wir fassen euch auf einer Seite zusammen, wie die Liebe entstand, sich entwickelte und weshalb die Liebe weiterhin bestehen wird.
Vom Blatt zum gebundenen Buch und Informationsträger
Während im 13. Jahrhundert die Ordensbrüder des Augustiner-Chorherrenstifts zu St. Thomas von Hand Pergamentschriften kopierten und diese sorgsam unter Verschluss vor der Allgemeinheit aufbewahrten, ermöglichte es die Erfindung des Buchdruckes von Gutenberg im Jahr 1455 auch größere Bücherauflagen auf dem öffentlichen Markt anzubieten. Schon 50 Jahre zuvor gilt die Leipziger Messe als Deutschlands größter Sammelplatz internationaler Buchhändler:innen. Gedruckt wird derzeit noch in anderen namhaften Städten wie Paris und Köln. In der Reformationszeit Luthers wird die Kunst des Buchdruckes als einer der wirksamsten Instrumente zur Weiterverbreitung von Informationen entdeckt. Leipzig erlebt einen Aufschwung in der Druckkunst und etabliert sich als wichtigster Druckort Europas. Die im Jahre 1408 erbaute Leipziger Universität unterstützt den Aufschwung: Sie ist der wichtigste Auftraggeber der ersten Leipziger Druckereien und der Geburtsort der modernen Schriftentwicklung.
Das goldene Buchzeitalter Leipzigs
Circa 250 Jahre später erscheint in Leipzig die erste Tageszeitung der Welt, die „Einkommenden Zeitung“. Im 17. Jahrhundert überflügelt die Leipziger Buchmesse die Frankfurter Messe. Gleichzeitig wächst mit den inzwischen etablierten Druckmöglichkeiten der Bedarf an Kupferstichen. Nun steht auch die künstlerische Zeichen-Ausbildung im Mittelpunkt des Buchhandwerks. Die ersten Grafik-, Kunst- und Literaturschulen werden gegründet.
Bis zum 18. Jahrhundert entsteht im Osten Leipzigs das Grafische Viertel mit seinen vielzähligen Werkstätten und Büros. Verlage wie unter anderem der alte Leipziger Musikverlag Breitkopf und der Reclam Verlag haben dort ihren Standort. Aber nicht nur die Künste, sondern auch die Kunstschaffenden werden gefördert. Als einer der größten Vorreiter der Verleger gilt Philipp Erasmus Reich. Zu seinen größten verlegten Autoren gehören Gellert Gottsched und die Auserwählten.
Der sogenannte Niedergang?
Dank Leipzigs Internationaler Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) im Jahr 1918, befindet sich die Stadt zur damaligen Zeit am Höhepunkt des internationalen Austausches. Der Erste Weltkrieg beendete damals zwar die Ausstellung frühzeitig, jedoch wächst die Buchstadt bis zum Zweiten Weltkrieg stetig kulturell weiter. Unerwartet leitet am 11. Mai 1933, die in Leipzig gegründete Büchergilde von Gutenberg einen großen Wandel ein. Widerstandslos ergibt sich die Gilde dem rechten Regime und führt nach vorgegebener Liste, auf dem Messplatz (heute am Sportforum), eine große Bücherverbrennung durch.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nehmen viele Verlage rentable Angebote einer Umsiedlung in den Westen an. Ernst Reclam, Gründer des Reclam Verlags, führt einen der wenigen Verlage, welche das Angebot ablehnen und leitet, unter sowjetischer Genehmigung, den Börsenverein der Deutschen Buchhändler. Parallel wird im Westen die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verleger- und Buchhändler-Verbände gegründet. Die neuen starken Verbände sind unter anderem der Grund, weshalb ab 1950 die Frankfurter Buchmesse wieder das offizielle Herz der Buchbranche wird. Dennoch, nach der Wiedervereinigung Deutschlands und spätestens ab der „Reformierung“ der Leipziger Buchmesse mit der Einführung des Lesefestivals Leipzig liest im Jahr 1992, hat sich Leipzig für Buchliebhaber:innen den Namen „Buchstadt“ fleißig zurück erarbeitet.
Ist dies das Ende oder nur ein langer Weg?
Für Leipzig ist das Zeitalter des internationalen Buchhandels und der großen Verlage vorbei. Stattdessen siedeln dafür immer mehr kleine, individuelle Verlage an. Durch das breite Bildungsangebot der Universität und Hochschulen werden die traditionellen und neuen technischen Fertigkeiten der Buch- und Medienproduktion weitergegeben. Daher ist davon auszugehen, dass die Liebe und Leidenschaft Leipzigs rund ums Buch, auch dank viel Förderung, eher stetig wächst als verglüht.
Lea ReichGerne könnt ihr die ganze Buchgeschichte Leipzigs auf den Homepages des MDR und des Deutschlandfunk Kultur nachlesen.
IST DAS LIEBE?
Die Normalisierung toxischer Beziehungen in der Erotikliteratur
Spätestens seit dem durchschlagenden Erfolg von Fifty Shades of Grey ist die Erotikliteratur im Mainstream angekommen. Vor allem im New Adult Bereich erfreut sich das Thema immer größerer Beliebtheit. Höchste Zeit also, mal einen genaueren Blick auf das Genre und die darin gezeigten Beziehungen zu werfen.
Das ist nicht toxisch, das ist Liebe.
Toxische Verhaltensmuster, wie Eifersucht, kontrollierendes Verhalten und Obsession werden in der Erotikliteratur nicht nur als normal, sondern als Beweis tiefgreifender Liebe porträtiert. Zudem wird das Thema Consent nur selten aufgegriffen und wenn es doch thematisiert wird, häufig in einem Kontext, in dem eindeutig kein Consent gegeben wird und Grenzen missachtet und überschritten werden. Anstatt, dass die Problematik im Nachhinein besprochen wird und zu Konsequenzen für die Beziehung oder zumindest einer offenen Kommunikation über Grenzen und den Umgang miteinander führt, werden diese Situationen leider eher wegrationalisiert, wenn nicht gar romantisiert. Dabei wird nicht die Überschreitung einer Grenze zum Problem gemacht, sondern die Grenze selbst als ein Problem gesehen, das durch die Überschreitung überwunden werden konnte. Gerne wird toxisches und übergriffiges Verhalten eines Charakters auch mit dessen schwieriger Vergangenheit erklärt. Hierbei wird Empathie für den Charakter aufgebaut, während das Bild geschaffen wird, dass es in der Verantwortung dessen Partner:in liegt, Verständnis für die Situation zu zeigen und eigene Bedürfnisse in den Hintergrund zu stellen. Dass all dies nicht die Realität gesunder Beziehungen abbilden kann, ist klar.
Toxische Beziehungen bieten eben besseren Stoff für spannende Geschichten.
Das ist natürlich an sich erstmal kein Problem. Dass eine Geschichte nicht immer die Realität abzeichnet, macht sie ja zu einem nicht geringen Teil aus. Es wäre ja vermutlich auch ziemlich langweilig, ein Buch über eine unkomplizierte Beziehung ohne Probleme oder Hindernisse zu lesen. Problematisch wird es erst, wenn diese Geschichten nicht mehr als das gesehen werden, was sie sein sollen: nämlich eine Fantasie. Es soll hier kein Kinkshaming betrieben oder das Ausleben von sexuellen Fantasien verurteilt werden, solan-
ge alle beteiligten Parteien fähig sind Consent zu geben und dies auch tun.
Wo liegt dann eigentlich das Problem?
Es wird in dem Moment schwierig, in dem diese Bücher vorwiegend an Teenager:innen und junge Erwachsene vermarktet werden, die gerade noch dabei sind, ihre eigenen romantischen Vorstellungen und ihre Sexualität zu definieren. Hier passiert es nur allzu schnell, dass die dargestellten Beziehungsbilder unhinterfragt idealisiert und romantisiert werden und als Vorbild für eigene erste Erfahrungen dienen. Gut zu beobachten ist dies beispielsweise in den Kommentaren unter Buchbesprechungen problematischer Titel auf YouTube. Hier finden sich haufenweise Geschichten junger Leser:innen wieder, die darüber schreiben, dass sie ihre ersten Beziehungserfahrungen in toxischen und teilweise missbräuchlichen Beziehungen gemacht haben. Gleichzeitig waren sie jedoch lange Zeit nicht in der Lage dies zu erkennen und die Beziehung zu verlassen, da sie auf Grund medialer Darstellungen romantischer Beziehungen, ihre eigene Beziehung als in der Norm wahrgenommen haben.
Lena KröllLIEBE MUSS NICHT EXKLUSIV
SEIN – POLYAMORIE
Diva im Interview: Ich liebe mehr als eine Person.
Romantische Beziehungen zu mehreren Individuen – Polyamorie ist in der Welt der Liebe allgegenwärtig. Wie ist es, romantische Gefühle für mehrere Menschen zu hegen und diese in parallelen Beziehungen auszuleben?
Ich gehe dem Thema auf den Grund und möchte herausfinden, welche Facetten diese Form der Beziehung innehält. Dafür gibt es einen hautnahen Einblick in einem Interview mit einer Poly-Person, namens Diva.
Was ist Polyamorie?
Eines der größten Missverständnisse ist wohl, dass Polyamorie mit einer offenen Beziehung gleichzusetzen ist. Man führt eine Beziehung und einigt sich darauf, auch mit anderen auf sexueller Ebene intim werden zu dürfen. Das ist aber keine Polyamorie. Eine polyamoröse Person will mehr als nur Sexuelles außerhalb einer Beziehung – es geht um echte und emotionale Verbindungen. Der österreichische Sozialwissenschaftler Stefan Ossmann definiert dieses Beziehungsmodell als eine einvernehmliche Beziehung zwischen mehr als zwei Personen, die auf emotionaler Liebe und intimen Praktiken über einen längeren Zeitraum hinweg basiert. Der Begriff „Polyamorie“ setzt sich zusammen aus „poly“ (mehrere) sowie „amor“ (Liebe) und ist in den 90er Jahren in einem queer-feministischen Umfeld, in den USA entstanden.
Wer lebt in polyamoren Beziehungen?
In Deutschland leben aktuell etwa 10 000 Polyamoröse. Bezogen auf die ganze Welt sind es etwa fünf Prozent der Gesamtbevölkerung, wobei nur ein Zehntel davon tatsächlich polyamor lebt. Menschen aller sexueller Orientierungen können die Polyamorie ausleben, unabhängig davon, mit wem sie ihre Liebe teilen. Eine Ansicht haben alle gemeinsam: Liebe ist nicht exklusiv.
Für wen Liebe auch nicht exklusiv ist, ist Diva:
Diva ist 25, non-binär und poly. Außerdem studiert Diva an der Kunsthochschule in Leipzig und hat früher viel im Einzelhandel gearbeitet. Diva geht offen mit der Wahl dieses Beziehungsmodells um und beantwortet mir die spannendsten Fragen rund um ihre Erfahrungen mit der Polyamorie.
Hi Diva! Wann kamst du erstmals mit dem Thema Polyamorie in Berührung und seit wann lebst du sie aus?
Hi, also wann ich damit in Berührung gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr genau. Ich habe als Kind mitbekommen, dass Monogamie nicht funktioniert, wie bei den meisten Scheidungskindern in meiner Generation. Und dann habe ich mir irgendwann in einer Beziehung, mit 19 oder 20 gedacht, das muss doch auch anders gehen.
Hast du vorher noch monogam gelebt?
Ja, genau. Ich hatte vorher eine monogame Beziehung, die ich gerne öffnen wollte, aber mein:e Partner:in nicht so richtig. Wir haben uns dann deswegen getrennt, verstehen uns aber immer noch sehr gut. Und dann hatte ich mit einer
Das muss doch auch anders gehen
EIN INTERVIEW RUND UM DIE POLYAMORE LIEBE
Person, die ich danach kennengelernt hab, so ein dreiviertel Jahr das erste Mal so richtig was Offenes. Das war auch schön eigentlich. Doch da habe ich gemerkt: Okay, man kann nicht einfach sagen, dass man sowas jetzt macht und das dann einfach so vor sich herlaufen lassen, sondern es gehört schon ein bisschen mehr dazu.
Wie ist das denn aktuell bei dir? Führst du gerade eine Beziehung? Wenn ja, mit wie vielen Menschen und wer untereinander, mit wem?
Also gerade führe ich effektiv zwei individuelle Beziehungen, würde ich sagen. Ich lerne gerade eine dritte Person kennen und ich habe auch was mit Leuten, die in anderen Städten wohnen. Wir telefonieren viel oder schreiben uns, aber ich würde das nicht auf die gleiche Stufe stellen, wie die Beziehungen, die ich hier in Leipzig führe. Persönlicher Kontakt und Präsenz machen für mich einfach sehr viel aus. Meine zwei Beziehungspersonen kennen sich untereinander und mögen sich auch voll, aber haben nichts miteinander. Sie daten parallel auch andere. Ich glaube, wenn man sich so ein paar Pfeiler oder Regeln steckt, dann kann das eigentlich nur gut funktionieren – wenn man sich auch daran hält.
Lebst du mit den beiden zusammen?
Nee. Ich lebe allein. Mit Partner:innen zu wohnen ist ’ne Sache, die ich mir nicht vorstellen kann. Das birgt mir ein bisschen zu viel Konfliktpotenzial und ich mag’s einfach, mir die Zeit zu nehmen und zu sagen: Ich möchte jetzt Zeit mit dieser Person verbringen. Mein Studium verlangt mir krass viel ab, da brauche ich meine Safe Space, meinen eigenen Rückzugsort. Vielleicht sehe ich das in 20 Jahren anders.
Die nächste Frage, die ich hätte, ist: Redet ihr untereinander jeweils über die Erfahrungen, die ihr dann mit anderen macht?
Ja, auf jeden Fall. Es kommt aber immer darauf an, wie viel die Person wissen will. Man muss ja nicht immer total ins Detail gehen. Eben nur das, was im Raum des Möglichen ist, sagt man.
Also ich find’ das eigentlich immer echt schön, wenn ich mich mit Person 2 treffe, und ich erzähle Person 1 danach davon.
Wann weißt du, wie viel die andere Person wirklich davon hören will?
Das frage ich einfach. Viele solche Unterhaltungen fangen an mit „Ey, ich habe gestern XY gesehen. Magst du davon hören? Oder hast du in den letzten Tagen XY getroffen? Was hat dir besonders gut gefallen/ was nicht? Magst du darüber sprechen?“ So funktioniert’s eigentlich immer. So reden wir da immer drüber.
Okay, cool. Datest du nebenbei auch weiter? Und benutzt du fürs Kennenlernen auch Dating-Apps?
Ja, ich date nebenbei. Aber nur, wenn es der Zeitplan und Kapazitäten hergeben und ich wirklich das Gefühl habe, ich kann mich auf jemanden jetzt einlassen. Also in meiner Anfangszeit beim Rumdaten, da hatte ich viele One-NightStands und habe dann gemerkt, das macht niemanden glücklich. Und sowas versuch’ ich weiterhin auch zu lassen. Also, wenn ich jemanden treffe und mit der Person auch intim werde, dann erhoffe ich mir schon, dass ein Treffen eine gewisse Regelmäßigkeit hat. Und ich benutze Tinder. Ich war eine Zeit lang on all the Apps. Ganz lang auf OkCupid. Und das ist, denk’ ich auch so, die praktischste App für nichtmonogames Dating. Der Unterschied: bei Tinder hast du nur die Bilder und was du über dich schreibst und vielleicht das Lied, das du bei Spotify ausgewählt hast. Bei OkCupid kannst du dein Gender einstellen, welche Pronomen du benutzt, was du für Dating-Ziele hast, welche Sprachen du sprichst und vieles mehr. Ich glaube, um sich wirklich kennenzulernen und für Langfristiges ist OkCupid wirklich perfekt. Tinder hat dafür mehr Traffic und es schreiben mehr Leute. Hilft auch im echten Leben zu wissen, mit wem man schonmal gematched hat.
Und kommunizierst du dann auf Tinder auch offen, dass du poly bist?
Ja, also in meiner Bio steht „non-monogamously-partnered“ und das finde ich, ist eine akkurate Beschreibung von dem, was ich da mache. Aber ja, natürlich steht das in meiner Bio und ich spreche das, wenn ich Leute treffe, auch immer nochmal an für den Fall, dass die meine Bio nicht gelesen haben. Wäre ja auch Quatsch, Leuten etwas vorzugaukeln.
Kommen wir jetzt zum Thema Regeln. Gibt es Regeln in deinen polyamoren Beziehungen und wenn ja, welche denn zum Beispiel?
Ja, auf jeden Fall. Also, es gibt vier wichtige Regeln. Regel eins: Es wird nicht im Freundeskreis gewildert. Sowas geht immer schief. Diese Beziehungskonzepte sind immer noch voll neu, da muss man einfach aufpassen, sonst wird die Stimmung komisch. Zweite Regel: Immer mit Kondom verhüten. Immer. Und regelmäßig testen, wenn man wechselnde Geschlechtspartner hat. Die Gesundheit sollte man stets abklären. Dritte Regel: Alle von allen wissen lassen beziehungsweise fragen, ob die bestimmte Sachen wissen wollen. Außerdem immer vorher und hinterher mit den beteiligten Leuten nochmal darüber sprechen, wie sie es empfinden. Letzte und wichtigste Regel: Immer viel miteinander reden. Es ist wichtig, dass man immer darüber spricht, wenn etwas passiert ist oder wenn man das Gefühl hat, es könnte was passieren. Man muss über alles reden, bevor es einen irgendwann überfällt.
Welche Herausforderungen bringen polyamore Beziehungen mit sich?
Eifersucht auf jeden Fall. Da muss man sich entweder dran gewöhnen oder für sich irgendwie einen Umgang mit finden. Eine andere Herausforderung ist definitiv auch Zeitmanagement, weil die Woche ja nur sieben Tage hat und man auch noch seinen Alltag führt. Da habe ich mit einer Person auch einen gemeinsamen Kalender zur Absprache. Außerdem ist es herausfordernd, jemandem, den man dated, als Person gerecht zu werden. Meistens lässt sich das aber ganz gut abstimmen, wenn man klar kommuniziert und sagt, auf welcher Basis man sich sehen möchte oder auch, welche Kapazitäten man hat. Und dann einigt man sich auf etwas. Aber ja, da kommen wir wieder zum Thema Zeitmanagement. Es ist nicht so super leicht. Aber es ist tausendmal besser als monogam zu daten.
Welche Voraussetzungen, würdest du sagen, muss man haben, um eine polyamore Beziehung führen zu können?
Man muss offen dafür sein, kommunizieren und über seine Gefühle sprechen können. Kommunikation ist hier ein Basic. Dann muss man sich überlegen, ob man neben der Bezie -
EIN INTERVIEW RUND UM DIE POLYAMORE LIEBE
hung, die man bereits führt, genug Zeit hat oder sich die Zeit nehmen kann für weitere Personen. Auch zum Thema Eifersucht: Man sollte sehr selbstreflektiert sein und in gewisser Form selbstbewusst, um sich Gefühlen und Situationen annehmen zu können. Kann ich so ehrlich mit mir selbst sein, dass ich mir eingestehe, wenn ich eifersüchtig werde? Kann ich damit umgehen, dass ich die Eifersucht mit mir selbst oder der anderen Person kläre, anstatt sie als Vorwurf zu verwenden? Kann ich Sicherheit gewährleisten und diese auch einfordern? Und was auch noch dazu gehört: Kann ich mit dem Stigma umgehen, welches Leute mir eventuell entgegenwerfen werden? Man muss immer ehrlich miteinander sein, keine Lügen. Vertrauen ist das A und O. Für alle, die sich mit dem Thema näher beschäftigen möchten, habe ich einen Buchtipp: „Polysecure: Attachment, Trauma and Consensual Nonmonogamy“. Das hat mir super weitergeholfen, weil es darum geht, wie Attachment funktioniert und wie man es schafft sich im Konsens die Treue zu schwören, ohne das monogam machen zu müssen. Es ist sehr wissenschaftlich, aber super spannend.
Vielen Dank für deine Zeit und deine tollen Antworten.
Es gibt zahlreiche Arten von Liebe – Diva hat sich für die polyamoröse Liebe entschieden und ist damit sehr glücklich. Für Diva und andere Poly-Menschen ist klar, Liebe kann mit vielen geteilt werden und Romantik ist nicht nur einem Paar vorbehalten. Regeln sowie viel Kommunikation bilden hierfür den Grundpfeiler. Wir haben erfahren, dass es viel Arbeit ist, eine polyamore Beziehung zu führen. Für manche jedoch, ist es alle Mühe wert. Polyamoröse weichen von der Norm ab und erweitern ihren Horizont auf eine ganz eigene Weise. Ohne monogame Schranken und mit einer großen Portion Neugier und Offenheit.
Ist der Valentinstag von der Kommerzialisierung betroffen?
Blumen als Beispiel
Kurz gesagt: Ja, Unternehmen verändern ihr Angebot und ihre Preise. Das sinnbildlichste Beispiel dafür ist der Kauf von Blumen als Geschenk zum Valentinstag. Diese werden um die Zeit des Valentinstages zu höheren Preisen verkauft als im Rest des Jahres. Die Nachfrage ist erhöht. Man muss sich dabei vorstellen, dass die meisten Menschen ohne besondere Ereignisse keine Blumen kaufen. An diesem einen Tag im Jahr kaufen jedoch auch Menschen Blumen, die es sonst nicht tun würden. Das bedeutet um diese spezielle Zeit mehr Kund:innen für die Florist:innen.
Was dagegen tun?
Vielleicht seid ihr gerade in einer Liebesbeziehung mit einem anderen Menschen? Und wenn ja, feiert ihr den Valentinstag? Und vielleicht ist euch der Begriff Kommerzialisierung schon einmal begegnet, doch was hat der Valentinstag mit Kommerzialisierung zu tun?
Was ist Kommerzialisierung?
Genau dieser Frage gehen wir auf den Grund. Kommerzialisierung beschreibt das sich Ausbreiten eines Marktes. Das bedeutet, ökonomische Handlungslogiken entstehen in Bereichen, wo es sie noch nicht gab. Zum Beispiel, wenn eine noch nicht ausgeschöpfte Möglichkeit, mit der man Geld verdienen kann, ergriffen wird und sie somit jetzt Teil des Marktes ist.
Jedoch wird Kommerzialisierung als eine ethisch fragwürdige Ausbreitung des Marktes gesehen. In dem Zusammenhang mit dem Valentinstag würde das bedeuten, dass Unternehmen den Valentinstag ausnutzen, um zum Beispiel mehr Umsatz zu generieren auf Kosten der Valentinstag feiernden Menschen.
Das würde sich dadurch äußern, dass Geschenke, Menüs in Restaurants oder andere Produkte und Dienstleistungen nur für den Valentinstag ausgelegt sind und die Nachfrager:innen mehr kosten. Die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager:innen ist auf Grund der gesellschaftlichen Vorgabe an Valentinstag höher als an anderen Tagen. Dazu kommt, dass laut einer Umfrage von Statista 2022 29 Prozent der Deutschen, die den Valentinstag nicht feiern, als Grund angeben, der Tag sei zu kommerziell. Also muss da wohl etwas dran sein, oder?
Trotz dieser Umstände kauften laut Capital.de zumindest noch 2018 über die Hälfte der Deutschen ein Geschenk zum Valentinstag. Aber was kann man jetzt dagegen tun, mehr Geld zahlen zu müssen? Die einfachste Lösung wäre, den Valentinstag zu boykottieren, oder man findet sich mit den Handlungen der Unternehmen ab. Möglich wäre es jedoch auch, diesen Tag zu verlegen, also innerhalb der Beziehung einen eigenen Tag festzulegen. Jedoch sollte der nicht mit anderen derartigen Ereignissen zusammenhängen, bei denen die Preise aus anderen Gründen steigen. Denn so, wie man über den Valentinstag und dessen Kommerzialisierung redet, kann man sich auch bei anderen Tagen die Frage stellen, ob Unternehmen ihr Angebot für diese speziellen Tage ändern, um ihre Umsätze zu steigern und ihren Marktanteil zu erhöhen.
BALKONE UND TERRASSEN IN DEUTSCHLAND
Verwertbar als insektenfreundliche Blühflächen?
Diese Idee funktioniert nur, wenn ein großes Umdenken bei den Besitzern der Balkone und Terrassen in der Gestaltung sowie Bepflanzung stattfindet und Gartencenter und Supermärkte ihr Sortiment auf heimische Wildstauden und Blumensaaten umstellen. Das hätte ein hoch zu bewertendes Öko-Potenzial in urbanen Gebieten mit circa 50 000 Blumenwiesen á 1 000 Quadratmetern.
Welche Gründe hat Insektensterben und was kann dagegen getan werden?
In allen Medien wird berichtet, was auf uns zukommt, wenn wir weiterhin so viel Massen- und Artenverluste an Insekten erleiden. Inzwischen sind es nachweislich 70 Prozent an Masse, die jedes Frühjahr einfach nicht mehr da sind. Die Gründe sind vielzählig, wie der Einsatz von diversen Pestiziden weltweit oder der Verlust von Lebensräumen für die Insekten. Sei es am heimischen Blütenangebot oder auch an Lebensräumen, wo die Brut abgesetzt werden kann. Deshalb ist die Sicherung der noch vorhandenen Lebensräume, die Minimierung der eingesetzten chemischen Substanzen und die Schaffung neuer Lebensräume von großer Bedeutung.
Beinahe jeder hat die Gelegenheit, Rückzugsgebiete und Nahrungsmöglichkeiten für Insekten zu schaffen. Für über 500 Wildbienenarten, Hummeln, Schwebfliegen, Wespen, Hornissen, Käfer, Schmetterlinge, Spinnen und Ameisen. Alle haben ihren Sinn und Zweck in der Natur. Diese Tiere leben von und mit den Wildblumen, Totholz, Blühgehölzen und Bäumen. Von diesen Insekten leben auch viele andere Tiere, die wir nicht verlieren möchten – wie Rotkehlchen, Igel, Zwergspitzmäuse und mehr.
Balkone, Terrassen und Garagendächer bieten Lebensräume auf kleinstem Raum
Wichtig ist die richtige Bepflanzung der vorhandenen Blumenkästen, Pflanztröge und Minibeete mit heimischen Blühgehölzen, Stauden, Wildblumen und Blumenzwiebeln.
Wenn möglich mit der Ausstattung von kleinen Sandhügeln und Lehmhaufen, kleineren Holzstämmen oder Asthaufen. Nicht zu vergessen sind zugängliche Wasserstellen.
Also weg von den sterilen Geranienangeboten im Frühjahr. Lasst die überdüngte Massenware bei den Discountern links liegen. Diese optisch vielleicht ansprechenden Blumen bieten unserer heimischen Tierwelt sehr, sehr wenig. Fragt den Gärtner eures Vertrauens nach heimischen Stauden und Blumensaaten. Hier ist die nesselblättrige Glockenblume, die Kugeldistel, der Wasserdost und der Teufelsabbiss zu suchen und an den richtigen Standort zu pflanzen. Man muss wissen, dass auch heimische Blumen und Gehölze den richtigen Platz zum Gedeihen brauchen. Trocken oder feucht, sonnig oder schattig, windig oder windstill. Das ist Wissen eines guten Gärtners oder man liest es sich an.
Wo ist solches Wissen zu finden?
Es braucht Zeit und Muße für das Thema Grundwissen zu sammeln. Am Ende ist es bestimmt eine Genugtuung, wenn ihr mit euren Smartphones demnächst Blattwanzen oder Schwebfliegen auf der wilden Möhre in der bepflanzten Suppenschüssel fotografieren könnt. Lasst euch inspirieren und animieren nicht nur naturnah zu denken, sondern nach euren Möglichkeiten zu handeln.
© privat
Denkt daran, die meisten Pflanzen, die ihr in den Blumentrog setzt, blühen mehrere Jahre. Wenn ihr gut seid, erntet ihr euren eigenen Samen und begeistert damit euren Nachbarn. Viel Erfolg und traut euch, denn ihr wisst: „Es geschieht nichts Gutes, außer man tut es.“
Axel KornblumBuchtipps zum richtigen Handeln im Shop des Naturgarten e. V.: Naturnahe Balkone und Topfgärten (Naturgarten e. V.), Das Wildpflanzen Topfbuch (Reinhard Witt), Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen (Werner David), Haufenweise Lebensräume (Sigrid Tinz), Schön wild (B. Kleinod und F. Strickler)
WAS MACHT EIGENTLICH…?
Ich habe Katja Splichal beim Alumni-Treffen Anfang 2021 kennenlernen dürfen und endlich haben wir es geschafft, ein Interview zu führen. Sie arbeitet bei dem Verlag Eugen Ulmer, der laut eigener Aussage seit mehr als 150 Jahren alle Felder der kultivierten Natur beackert.
Wie bist du damals zu deinem Unternehmen gekommen?
Mein Verleger, Matthias Ulmer, hatte unter seinem Alias mulmer auf Börsenblatt.net einen Kommentar verfasst, der mir gegen den Strich ging. Das verkündete ich dort dann auch ziemlich undiplomatisch, nur um am nächsten Tag von einem Professor gemahnt zu werden, dass man so nicht mit dem Vorsitzenden des Verlegerausschusses redet. Ich vergaß das Ganze und wusste im Übrigen auch nicht, was ein Verlegerausschuss ist.
Jahre später war ich zu einer Podiumsveranstaltung auf der Buchmesse eingeladen. Auf dem kleinen Waschzettel, den ich erst auf dem Weg zur Diskussion las, stand „Moderation: Matthias Ulmer“ und mir wurde kurz sehr flau. MULMER, dachte ich, das muss er sein! Wider jede Hoffnung, er möge den Vorfall vergessen haben, begrüßte er mich mit den Worten „Na, wir kennen uns ja schon!“ – grinste mich an und da war es eigentlich schon geschwätzt: Das passt. Es passt bis heute, mehr als zehn Jahre später, und wenn’s nach mir geht, noch mal so lange.
Könntest du deine Tätigkeit kurz für mich beschreiben?
Ich vertrete den Verlagsbereich Produktion, in dem wir unsere Buch- und Zeitschriftenherstellung, die IT und die Software-Entwicklung zusammengefasst haben, in der Geschäftsleitung. Außerdem werden in meinem Bereich alle Produktivsysteme (CMS, Redaktionssystem, Asset-Management-System, CRM) betreut und entwickelt.
Ich bin beim Verlag Eugen Ulmer also zuständig dafür, die technische Infrastruktur zu schaffen, in der wir unsere Ergebnisziele erreichen können. Zudem ist es meine Aufgabe, diese Infrastruktur bestmöglich auf unsere Produktionsprozesse auszurichten oder fallweise umgekehrt: Prozesse so neu zu gestalten, dass sie den effizienten Einsatz unserer Systeme ermöglichen.
Welches Genre beziehungsweise welche Bücher stehen bei dir im Bücherregal?
Im Verlag Politisches, Technisches und natürlich alle unsere Themen – ich liebe unsere Bücher und bin klassische Kernzielgruppe, wie so viele bei uns: Tiere und Natur, Landschafts- und Naturschutz, Forst und Gemüsebau, Veterinärmedizin, Botanik.
Zu Hause im Prinzip das gesamte Verlagsprogramm des Verbrecher Verlages, viel von Hermann Schmidt Mainz, dem Frohmann Verlag und microtext, Lesben-Trash-Romane, Sprachund Kulturwissenschaftliches, Noten, Wanderkarten und Trotzki, alles von Rita Mae Brown und Carolin Emcke.
Wie siehst du den Wandel im Medienmarkt in Hinsicht auf LGBTQIA+?
Wenn ich die letzten 25 Jahre betrachte, sehe ich einen astreinen Hockeystick: ausgehend von einer Zeit, in der man sich den Videorekorder programmierte, um die raren Momente lesbischen Lebens on screen bloß nicht zu verpassen und peinlich berührt Rubyfruit Jungle auf den Tresen der Stadtbibliothek legte, hin zu einem Jahr 2022, in dem mit Kim de l’Horizon eine non-binary identifizierte Person mit eben jenem Thema einen buchpreiswürdigen Roman füllt.
Ich habe viel Literatur auch aus den 20er und 30er Jahren, dann wieder aus den 70ern bis 90ern (dazwischen war quee -
res ja Leben wenig en vogue) und der Unterschied könnte nicht größer sein: Während queere Charaktere und Themen, so sie denn vorkamen, bis vor wenigen Jahren immer problematisch waren (verstoßene Tochter, Suizid, Mord und Totschlag durch eifersüchtige Geliebte, langweilige Stereotypen, miserabler Sex), haben wir heute, zumindest im mittleren und westlichen Europa, einen herrlich saturierten Normalzustand erreicht.
Zumindest in Bezug auf den Medienmarkt und die „einfachen Themen“, also alles bis zum „B“ von LGBTQIA+ – all das in so kurzer Zeit! Wir haben als Gesellschaft einen erstaunlichen Sprung gemacht und in weiteren 25 Jahren wird es den Begriff „Coming out“ nur noch anachronistisch geben. Weil er nicht mehr gebraucht wird.
„Es gibt kein wichtigeres Thema als Liebe. Wenn wir Partizipation, Inklusion, demokratische Willensbildung zu Ende denken, müssen wir bei der Liebe anfangen und bei ihr enden.“ – das war deine Aussage. Kannst du uns deinen Gedankengang erläutern?
Mit meinen mittlerweile 40 Jahren traue ich mich an eine verbindliche Aussage über die Liebe, das Wesen der Liebe: Liebe ist, nichts anderes zu wollen als das Beste für das Geliebte. Anerkennend, dass wir nur ahnen können, was das ist. In Kauf nehmend, dass es womöglich nicht das Erstrebenswerte für uns selbst ist, in einer dezidierten Situation. Also, das Beste und nichts anderes wollen, für das, was man liebt –und wenn wir nun nicht Menschen lieben, einzelne, sondern ein Ganzes: „uns Menschen“, „diese Gesellschaft“ (etwas überschaubarer) oder gar „die Natur“, „das Leben“? Dann bedeutet das, „das Beste wollen, für alles, was mich umgibt, selbst wenn mir dadurch (auf den ersten Blick) keine Vorteile oder gar Nachteile entstehen.“
Was uns in einer gelingenden Partnerschaft, mit den Personen, die wir lieben, so leichtfällt, nämlich Geben, ohne den sich notwendigerweise ergebenden Anspruch auf Gegenleistung, ist das, was freiwillige von unfreiwilligen Beziehungen unterscheidet: geben müssen, ist schwer, während geben wollen einfach ist. So lange also unsere beruflichen, gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen nicht auf Freiwilligkeit beruhen, sondern auf (wirtschaftli-
chem!) Zwang, bleiben Inklusion, Teilhabe und echte demokratische Willensbildung der Kampf einiger weniger für ein schöneres Ganzes.
Liebe zu Ende denken heißt Kapitalismus abschaffen, aber bei „Kapitalismus abschaffen“ rennen immer gleich alle weg, darum spreche ich lieber von Liebe, denn die ist unverdächtiger als Marx. So einfach ist das mit der Liebe und so schwer.
Das Interview führte Lena Kornblum
© WE ARE SCIENTISTS
ALL GOOD UNDONES
GOD IS AN ASTRONAUT
MARIYBU
KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ
„KI-Seelenverwandte“ oder isolierende Dystopie?
KI wird ein immer größeres Thema und findet in immer mehr Bereichen Anwendung. Regierungen nutzen KI-Techniken, wie automatische Gesichtserkennung zur Überwachung, in der Finanzbranche wird es zur Betrugserkennung angewandt und auch in der Werbebranche kommt KI zum Einsatz. Ich habe jedoch eine ganz besondere Anwendung ins Auge gefasst: Chat-Bots, die versprechen deine “KI-Seelenverwandte“ zu sein. Die App Replika zum Beispiel, wurde für Jugendliche konzipiert, um Vereinsamung entgegenzuwirken. Doch haben solche Apps wirklich einen positiven Effekt auf Jugendliche oder isolieren sie sich dadurch nicht eher weiter?
KI gegen Einsamkeit
In den letzten Jahren vereinsamten immer mehr Menschen, vor allem Jugendliche, im Zuge diverser Pandemie-Lockdowns. Über 50 Prozent der Jugendlichen, die in einer Studie aus 2021 zum Wohlbefinden während Corona befragt wurden, gaben an, sich einsam oder psychisch belastet zu fühlen.* Eine andere Studie aus Oktober 2020 unter Studierenden zeigte, dass ein mangelndes Sozialleben als größte Herausforderung angesehen wurde.** Jene Umstände brachten Applikationen wie Replika hervor. Chat-Bots, die echte soziale Kontakte ersetzen sollten.
Künstliche Freundschaft
Replika ist ein KI-Chatbot, den es seit 2019 gibt. Die Hauptzielgruppe: Jugendliche. Es ermöglicht Nutzenden, mithilfe von künstlicher Intelligenz einen persönlichen Charakter zu erstellen, mit dem man sich rund um die Uhr per Text oder computergenerierter Stimme unterhalten kann. Dabei lernt das Programm kontinuierlich weiter und versucht, die Sprache der Nutzer:innen zu imitieren, um dadurch immer komplexere Gespräche führen zu können. Entwickelt wurde die App von Luka, einem Tech-Unternehmen aus San Francisco, das sich auf künstliche Sprachmodelle spezialisiert hat. Heute hat das Start-up Millionen User:innen.
Psychologische Auswirkungen
Die psychologischen Auswirkungen solcher Anwendungen sind wenig erforscht. Ich habe eine Expertin hinzugezogen für die Fragestellung: Könnten Apps, wie Replika tatsächlich einen positiven Effekt auf die Psyche Jugendlicher erzielen oder bergen sie eher das Risiko, sie weiter in die Isolation zu treiben? Frau Dr. med. Ruth Lümkemann ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und beantwortet mir dies folgendermaßen: „Das ist so eine Sache mit den Chat-Bots. Es gibt die Möglichkeit, dass man sogenannte DiGAs (Digitale Gesundheitsanwendungen) für Depressive, Angstgestörte oder generell alle möglichen Patienten verschreibt. Diese sind auf die jeweiligen gesundheitlichen Probleme ausgerichtet. Es ist meiner Meinung nach notwendig, dass es diese Apps gibt, denn die Wartezeiten für Therapieplätze sind auch bei Jugendlichen enorm lang. Wenn jemand akut Hilfe braucht, ist das eine gute Möglichkeit sich auszutauschen, zu informieren und vielleicht auch das Gefühl der Einsamkeit zu verlieren. Als Zwischenlösung können DiGAs definitiv hilfreich sein, doch ersetzen auf lange Sicht weder eine psychologische, psychiatrische noch eine medikamentöse Behandlung. Es besteht zudem die Gefahr, dass man sich eine Parallelwelt aufbaut, wie in Computerspielen mit Avataren. Eine Idealisierung. Wenn die Kommunikation auch stimmlich begleitet wird, könnte es sein, dass die Jugendlichen eine Beziehung zu den Chat-Bots aufbauen und sich vollkommen darin verlieren. Das finde ich ein wenig problematisch.“
Im großen Ganzen also keine leicht zu beantwortbare Fragestellung. DiGAs können hilfreich sein, lange Wartezeiten auf eine Therapie zu überbrücken, eine echte Behandlung jedoch nicht ersetzen. Replika ist keine DiGA und wäre somit nicht ausgebildet, Jugendliche in schwierigen Zeiten medizinisch zu unterstützen. Dafür gibt es zwar zu Beginn der App-Nutzung einen Disclaimer, jedoch suchen junge Menschen am Ende dennoch eine:n Freund:in, Therapeut:in oder geliebte „Person“ darin. Was sicher ist: Ein KI-System kann keine sozialen Kontakte ersetzen und sollte, wenn überhaupt als Gadget genutzt werden, statt als Ersatz für menschliche Interaktion. Die reale Welt lässt sich nun mal nicht durch ein KI-System replizieren.
Clara Reinhardt**Studie: Hochschulen, Corona und jetzt? Future Skills (10/2020)
FÜHRUNG DURCH DIE JAHRESZEITEN
Welche ist die schönste Jahreszeit?
Zu Fuß nach Hause. Ich friere und neben mir ein Feld von Schnee bedeckt. Es ist gerade Anfang Dezember und die Landschaft weiß umhüllt. Ein schöner Anblick in Kombination mit dem Sonnenlicht, dennoch ist Winter nicht meine Lieblingsjahreszeit. Der Grund dafür? Die Kälte, die kurzen Tage und das Auto freikratzen. Aber vielleicht ist er ja eure Lieblingsjahreszeit.
Um zu ergründen, welche Jahreszeiten in Deutschland am beliebtesten sind, bediene ich mich einer deutschen Studie von myMarktforschung. Die Jahreszeiten sind nach ihrer Beliebtheit geordnet, wobei wir mit der Unbeliebtesten beginnen.
Winter
Den Beginn macht der Winter als unbeliebteste Jahreszeit. Dennoch, Winter bedeutet auch Weihnachten, zumindest für die, die das Fest feiern. Der Winter wird durch Weihnachten zu einer besinnlichen Zeit, mit Kerzen, die den Raum beleuchten und das Feiern des Weihnachtsfestes mit gutem Essen und der Familie. Dennoch sind es nur fünf Prozent der Befragt:innen, die ihn als schönste Jahreszeit ansehen, was wohl an seiner Kälte liegt und daran, dass viele Deutsche den Winter als grau und trostlos empfinden.
Herbst
Vor dem Winter kommt der Herbst, und auch was die Beliebtheit angeht, erreicht der Herbst neun Prozent der Stimmen und steht damit in der Rangfolge vor dem Winter. Herbst ist eine Zeit, in der die Tage fühlbar kürzer werden und die Bäume ihr grünes Blätterkleid verlieren. Viele empfinden ihn auch als unangenehm, matschig, nass und kalt. Aber auch diese Jahreszeit hat ihre Highlights, erzeugt durch das bunte Laub der Bäume, welches durch die Sonneneinstrahlung eine besonders romantische Stimmung hervorbringen kann. Außerdem feiern wir in dieser Jahreszeit auch Halloween und spüren die Vorfreude auf Weihnachten.
Frühling
Der Gegensatz zum Herbst ist der Frühling. Wenn der Schnee schmilzt, darunter alles grün wird und die ersten Blumen zu sehen sind. Frühling hat etwas von Aufbruchstimmung. Die Kälte verschwindet und ermöglicht es einem, wieder mehr draußen zu unternehmen. Diese Jahreszeit ist auch meine Liebste – sehen zu können, wie die Tage immer länger werden, die Natur erwacht und immer grüner wird. Und damit bin ich nicht allein. 36 Prozent der Deutschen haben den Frühling als ihre Lieblingsjahreszeit ausgewählt. Für viele
bedeutet der Frühling zudem noch Ostern zu feiern und die Wiederauferstehung von Jesus. Einige halten ihn jedoch immer noch für zu frostig, klamm und trostlos.
Sommer
Für diese Teilnehmer:innen der Umfrage wird dann wohl der Sommer die Jahreszeit der Wahl sein. Mit 50 Prozent erreicht dieser die Hälfte aller Stimmen und ist somit zweifellos die beliebteste Jahreszeit. Die Tage sind lang und die Sonne scheint, endlich ist es wieder warm. Die Natur strahlt in voller Pracht und lebt wie zu keiner anderen Jahreszeit. Doch für manche ist der Sommer eher nichts, die Temperaturen sind zu hoch und die aufgeweckte Natur bringt auch nervige Insekten, wie Wespen oder Mücken, mit sich. Dennoch bleibt er für die meisten der Favorit. Vielleicht geht es euch auch so, wenn ihr den Winter mit seiner Kälte und Dunkelheit zu spüren bekommt, ihr euch wieder nach dem Sommer sehnt.
Paul NeumannDAS ASEXUELLE UND AROMANTISCHE SPEKTRUM
Alles, was man braucht, ist Liebe (und Sex)
Die romantische Liebe ist überall. Sie wird von dir erwartet. „Natürlich wirst du dich eines Tages verlieben, du musst nur auf die richtige Person warten.“ Damatonormative Gesellschaft. Das bedeutet, von uns wird erwartet Enemies/Friends to Lovers. Der Valentinstag hat sich in eine stark kapitalistische Form verwandelt, um von unserer Fixierung auf die romantische Liebe zu profitieren. Natürlich ist es nicht verkehrt, sich zu verlieben und Sex zu haben. Sich romantisch in jemanden oder in mehrere Menschen zu verlieben ist schön und sollte gefeiert werden. Einige Personen haben aber nicht das Verlangen nach Sex oder Romantik, und auch für sie sollte es in unserer Gesellschaft einen Platz haben.
Das A in LGBTQIA+
Kurz gesagt: Asexuell ist eine nicht vorhandene oder selten empfundene sexuelle Anziehung zu anderen. Eine gängige Abkürzung für das asexuelle Spektrum ist ace. Asexualität ist nicht zu verwechseln mit Aromantik (aro), die als nicht vorhandene oder seltene romantische Anziehung zu anderen Menschen definiert ist. Eine Person, die sich weder als aro noch als ace identifiziert, wird allosexuell oder allo bezeichnet.
Natürlich gibt es Menschen, die sich sowohl als asexuell als auch als aromantisch (aroace) bezeichnen, aber das ist nicht immer der Fall. Es ist wichtig, zwischen romantischer und sexueller Anziehung sowie Beziehungen zu unterscheiden. Menschen können in glücklichen, erfüllenden romantischen Beziehungen sein, ohne das Bedürfnis nach Sex zu haben, sie können aber auch ihr ganzes Leben lang keine oder kaum romantische Anziehung verspüren.
Die richtige Art von Asexuell
„Du hast Sex, masturbierst, schaust Pornos, also bist du nicht wirklich asexuell.“ „Du bist asexuell, also musst du gegen Sex sein.“ Offensichtlich ist keine dieser Aussagen wahr. Leider verstehen viele Menschen dieses Konzept noch nicht. Asexuelle Menschen können Sex haben und tun dies auch. Asexuelle Menschen können auch masturbieren und Pornos schauen. Man muss sich nicht sexuell zu seinen Partner:innen hingezogen fühlen, um Sex zu haben. Da Asexualität ein Spektrum ist, spüren einige Menschen auf dem asexuellen Spektrum sexuelle Anziehung zu anderen Personen. Demisexuelle Menschen zum Beispiel, können sexuelle Anziehung empfinden, nachdem eine starke emotionale Bindung entstanden ist. Andere Menschen im Ace-Spektrum masturbieren und haben sexuelle Fantasien – sie haben nur nicht den Wunsch, mit anderen Menschen Sex zu haben oder sich selbst in ihre Fantasien einzubeziehen. Dies könnte unter Aegosexualität fallen – wörtlich übersetzt bedeutet Aegosexualität: Sexualität ohne selbst.
Ein weitverbreitetes und verletzendes Missverständnis über Menschen, die sich als aromantisch identifizieren, ist, dass sie keine Liebe empfinden. Das ist nicht nur völlig falsch, sondern untergräbt auch den Wert anderer Beziehungsformen. Die platonische Liebe zu Freund:innen ist häufig die erste Erfahrung von Liebe, abgesehen von familiärer Liebe. Freundschaften können ein Leben lang halten und bleiben oft über mehrere romantische Beziehungen hinweg bestehen. Auf der Suche nach einem Wort, das eine enge platonische Beziehung beschreibt, in der sich asexuelle und aromantische Menschen wohlfühlen, wurde der Begriff Queer Platonic Re-
A A
Alationship entwickelt. Eine queere platonische Beziehung beschreibt eine enge nicht-romantische und nicht-sexuelle Beziehung zwischen zwei oder mehr Personen beliebigen Geschlechts, die viel intimer ist als eine Freundschaft.
Die Komplexität von Beziehungen
Eine häufige Reaktion auf jemanden, der sich als aro/ace outet, ist „Du hast ein solches Glück, du musst dich nicht mit dem ganzen Drama einer Beziehung auseinandersetzen.“
Das ist in gewisser Weise richtig: Einige, die sich als asexuell oder aromantisch identifizieren, müssen sich nicht mit den komplexen Aspekten einer typischen romantischen Beziehung auseinandersetzen – die häufig genug standardmäßig als sexuell angesehen wird. Aber sie müssen sich mit der Komplexität einer amatonormativen Gesellschaft auseinandersetzen. Da Ace- und insbesondere Aro-Personen in den Mainstream-Medien so gut wie gar nicht vorkommen, kann es schwierig sein zu wissen, was man sich von Beziehungen wünschen oder erwarten soll. Unzählige Menschen, die sich als asexuell identifizieren, sehnen sich nach Nähe, wissen
MaroHeft #8
aber nicht, wie sie in unsere Gesellschaft passen. Außerhalb von asexuellen und aromatischen Kreisen wird darüber einfach nicht gesprochen.
Es ist unmöglich, in einem Artikel mehr als einen sehr grundlegenden Überblick über Asexualität und Aromantik zu geben. Eine nützliche deutschsprachige Quelle zur Asexualität ist „Aus dem Off“ von Carmilla DeWinter (32 Seiten). DeWinter deckt fast alle wichtigen Grundlagen von Asexualität und Aromantik ab, einschließlich einer kurzen Geschichte der Begriffe und der Gemeinschaft. Sie weist auch auf wichtige Aspekte von Asexualität und Aromantik hin, wie die „Unsichtbarmachung“ von Asexualität und Aromantik in der Gesellschaft sowie die Tatsache, dass wir in einer Gesellschaft der Zwangssexualität leben – in der die Asexualität gerade nicht hereinpasst.
Gruppensex im Swingerclub, BDSM-Experimente und Rollenspiele im Darkroom –nichts mehr scheint die sexuell aufgeklärte Gesellschaft aus der Fassung zu bringen. Wer jedoch mit Sex nichts anfangen kann, gilt schnell als langweilig und irgendwie gestört – selbst in queeren Kreisen. Ein MaroHeft gegen die Pathologisierung asexueller Lebenswelten, eine Streitschrift, die sich die Liebesund Glückskonzepte unserer Gesellschaft vorknöpft.
Über Dating-Apps, ihre Geschichte und ihre Folgen
Es gibt viele Arten sich zu verlieben, Partner:innen für eine Beziehung kennenzulernen oder einfach nur jemanden für Sex zu finden. Die inzwischen wohl berühmtberüchtigtste Art sind Dating-Apps.
Ob Tinder, Bumble, OkCupid oder eine der etlichen anderen Anwendungen, eines verbindet sie alle: Das Versprechen, innerhalb weniger Swipes Kontakte knüpfen zu können. Jede:r, der allerdings schon mal auf einer Dating-App angemeldet war, weiß, dass es – wie mit allen Dingen in Liebe und Beziehungen – nicht ganz so einfach ist. Man könnte sagen, unser Beziehungsstatus zu Dating-Apps ist kompliziert.
Eine kurze Geschichte der Dating Apps
Doch zunächst ganz zurück an den Anfang. Es ist 1695: Ein 30 Jahre alter Mann aus England lässt eine Kontaktanzeige veröffentlichen: Er gibt an, ein „gutes Vermögen“ zu besitzen und „eine gute, junge Frau, welche im Besitz von etwa 3000 Pfund ist“ zu suchen. Was er nicht weiß, ist, dass er als einer der ersten Menschen mit dieser Anzeige den Grundstein für die Revolution der modernen Partnersuche gelegt hat.
Wir wissen nicht, ob er mit seiner Anzeige Erfolg hatte. 1727 gab eine Engländerin namens Helen Morrison als erste Frau jemals ebenfalls eine Kontaktanzeige auf. In der Anzeige legte sie ihren Wunsch dar, „jemand nettes kennenzulernen, mit dem sie ihr Leben verbringen könne“. Tatsächlich kam eine Antwort – allerdings nicht von dem Mann, von dem sie es sich erhofft hatte: Es war der Bürgermeister, welcher sie in eine Nervenheilanstalt einweisen ließ. Noch für sehr lange Zeit sollten solche Methoden, Partner:innen zu finden, mit schweren Vorurteilen belastet sein.
1965 gelang es zwei Studenten der Universität Harvard den ersten computerbasierten Vermittlungsdienst zu erschaffen. Mittels der Beantwortung von 75 Fragen (und einer Beitrittsgebühr von drei Dollar) konnten Teilnehmer:innen sich passende Partner:innen per Mail vermitteln lassen. Der Dienst wurde so beliebt, dass ihn um 1966 circa 90 000 Menschen nutzten.
Computer- und internetbasierte Partnervermittlungen entwickelten sich rapide weiter: 1995 ging Match.com als die erste Dating-Plattform im Internet online. Schon bald darauf sollten Dating-Seiten zur zweitgrößten Industrie im Internet für bezahlte Inhalte heranwachsen. Mit der Veröffentlichung der ersten Smartphones kamen nun auch die ersten Dating-
Apps auf den Markt – eine Entwicklung, die den kollektiven menschlichen Umgang mit Dating, Beziehungen, Sex und Liebe für immer verändern sollte.
Der Algorithmus kontrolliert die Liebe
Mittlerweile wird geschätzt, dass Dating-Apps die dritthäufigste Art sind, Partner zu finden. Dabei gab es für „Dating“, also das Kennenlernen und Treffen von Menschen (vor allem aus romantischem oder sexuellem Interesse), bis vor kurzem keinen dedizierten Platz in der Gesellschaft – vielmehr wurde die Aktivität immer stark mit anderen alltäglichen Aktivitäten wie Hobbys, Arbeit, Schule oder Partys assoziiert. Bestehende Orte für Dating wie Kontaktanzeigen wurden stigmatisiert und Menschen, die diese Möglichkeiten nutzten, wurden als fehlerhaft angesehen.
In kürzester Zeit hat die Dating-Szene also einen Wandel vom Tabu zur normalen, alltäglichen Aktivität erfahren. Auch wenn Apps wie Tinder gerade von der älteren Generation gerne noch belächelt werden oder Anlass zum Stirnrunzeln sind, ist ihr Einfluss unbestreitbar.
Dating-Apps haben nicht bloß die Aktivität Dating als solche isoliert – und damit einen historischen Bruch mit klassischen Traditionen verursacht – sondern Dating auch domestiziert. Welche Art, die Liebe seines Lebens zu finden, könnte bequemer sein, als die, die sich auch vom Sofa aus betreiben lässt?
Doch nicht nur das spricht für die Vorteilhaftigkeit von Dating-Apps im Vergleich zu traditionellen Methoden: Mit einem bloßen Wischen nach links oder rechts können Partner:innen ausgewählt werden. Dabei passt der Algorithmus mit jedem Wischen und jedem Match die Standards an, um die passendsten Accounts zu finden und anzuzeigen. Aus Bequemlichkeit wird die Aufgabe, Profile zu filtern, fast komplett an die App delegiert. Den User:innen der App bleibt nur noch die Aufgabe, für jedes der ausgewählten Profile zwischen „Match oder kein Match“ zu entscheiden. In jedem Falle steht Dating in der Gegenwart im Zeichen der Bequemlichkeit: Fast alle Dating-Apps bieten mittlerweile Fotos, Sprachnachrichten und Videochats an, außerdem lassen sich Apps wie Tinder auch mit Spotify oder Instagram verknüpfen, um mehr Einblicke in das Privatleben zu geben, bevor man sich überhaupt kennenlernt.
10 Dinge, die ich an dir hasse
Statistiken zeigen, dass Paare, die sich über Dating-Apps finden, in der Regel schneller bereit sind, miteinander zu schlafen als solche, die sich beispielsweise auf der Arbeit kennenlernen. Der Grund ist ganz einfach: Sex mit Arbeitskolleg:innen oder Freund:innen hat das Potenzial, Drama zu verursachen. Bei Sex mit Menschen, mit denen man außerhalb der Dating-Sphäre nichts zu tun hat, ist das eher unwahrscheinlich – schließlich kann man sich dazu entscheiden, sie einfach nicht mehr zu sehen. Das bedeutet, es ist einfacher, mit Menschen auf DatingApps zu agieren, weil es ebenso einfach ist, sich wieder von ihnen loszulösen. Mit wem man etwas hat, ist nun ganz eigene Sache – will man es nicht, so erfahren weder Freund:innen, Familie noch Kolleg:innen von der Beziehung. In gewisser Weise geben Dating-Apps also vielen Menschen Autonomie im Liebesleben, die sie sonst nicht hätten.
Allerdings kommt die Nutzung von Dating-Apps auch mit einigen Haken. Einigen Studienergebnissen nach, befindet die Mehrheit der Nutzer:innen Dating auf Dating-Apps für sowohl gefährlicher als auch objektifizierender als traditionelles Dating. Außerdem korrelieren bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie ein unsicher-ängstlicher Bindungsstil mit einer exzessiven Nutzung von Dating-Apps – bestimmte dysfunktionale Bewältigungsmechanismen für unangenehme Gefühle (wie Trauer, Wut et cetera) können durch die kurzfristige Befriedigung, die Dating-Apps verschaffen, sogar noch verstärkt werden.
Das Hauptproblem liegt vermutlich allerdings im Herzen der Idee der Dating-Apps: Sie sind nicht konzipiert, um lang andauernde, gesunde Beziehungen zu schaffen, sondern um das Belohnungssystem des menschlichen Gehirns auszulösen.
Sehen wir eine neue Benachrichtigung, ein neues Match oder einfach ein neues, attraktives Gesicht, löst das eine erhöhte Aktivität in der Region unseres Hirns aus, die für den Belohnungs-Prozess zuständig ist. Das kann Folgen haben, die einer Abhängigkeit von Nikotin oder anderen Drogen gleichen:
Man verbringt mehr und mehr Zeit mit der App, ist eher bereit auch für einen Premium-Account zu zahlen, um noch mehr Zeit damit verbringen zu können und ist genervt, wenn man gerade nicht Zeit damit verbringen kann.
Unsere Beziehung zu Dating-Apps ist mehr als kompliziert. Von den Kontaktanzeigen der Renaissance bis zu DatingApps haben wir daran gearbeitet, Dating so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten. Leider sind die Apps in der Regel nicht daran interessiert, einem zu helfen, die Liebe zu finden – sie sind vor allem an Geld interessiert.
Felix SchneiderDie beiden Freundinnen Amy und Karma sind Schülerinnen der Hester High im texanischen Austin. Zum neuen Schuljahr wollen sie endlich beliebter werden und neue Leute kennenlernen. Als sie bei einer Party fälschlicherweise für das erste lesbische Paar ihrer Schule gehalten werden, wächst das Interesse ihrer Mitschüler:innen. Auf einmal haben sie neue Freund:innen und sollen sogar zu den Homecoming Queens gewählt werden. Sie nutzen diese Beliebtheit und geben vor, tatsächlich zusammen zu sein. Während Karma sich dabei in einen Jungen verliebt, merkt Amy jedoch, dass sie vielleicht doch mehr als nur Freundschaft für ihre beste Freundin empfindet.
Die Serie behandelt offen das Thema LGBTQIA+ und zeigt durch ihre Charaktere eine realistische Entwicklung der Sexualität bei Jugendlichen. Schnell schließt man die Freund:innengruppe ins Herz und fühlt auch bei ihren Problemen und Sorgen mit. Ich konnte viel Neues aus der Serie mitnehmen und kann sie deshalb jedem Fan von Teen-Dramas empfehlen.
Tipp: Die komplette Serie kann man kostenlos auf YouTube bei MTV Deutschland schauen.
Anna GöberDie Serie spielt an der Creekwood High School in der Nähe von Atlanta. Victor ist erst vor kurzem mit seiner Familie dorthin gezogen. Neben familiären und schulischen Problemen beschäftigen ihn Fragen rund um seine sexuelle Orientierung. Als Sohn sehr religiöser Eltern, will er sich nicht eingestehen, homosexuell zu sein. An seiner neuen Schule lernt Victor Benji kennen und beginnt, sich in ihn zu verlieben. Er weiß nicht, wohin mit seinen Gedanken und Gefühlen und beginnt, Privatnachrichten an den Instagram-Account von Simon – die Hauptfigur des Films Love, Simon und Absolvent der Creekwood High School – zu schicken. Simon war als Teenager in einer ähnlichen Situation. Auch er musste sich auf dem Weg seiner Selbstfindung über seine Homosexualität bewusst werden. Bald beginnt ein reger Austausch zwischen den beiden und Victor fühlt sich zum ersten Mal verstanden.
Love, Victor erschien als Ableger des Films Love, Simon. Man muss den Film nicht unbedingt gesehen haben, um die Serie zu schauen. Victor ist ein nachvollziehbarer Protagonist – sei es in Fragen rund um die sexuelle Orientierung oder bei Problemen mit Freunden und Familie –der es allen Recht machen will und seine eigenen Bedürfnisse hintenanstellt. Es wird mit ihm gelacht, gelitten und geweint. Die Serie geht einem ans Herz. Sie ist mit drei Staffeln bereits abgeschlossen und damit perfekt fürs Bingewatching.
Lena Kornblum © DisneyPlus„LOVE,VICTOR“
In diesem Sci-Fi-Drama erfahren acht Menschen, die nicht verschiedener oder weiter entfernt voneinander sein könnten, dass sie telepathisch miteinander verbunden sind. Nicht nur können sie einander sehen, obwohl meist Länder oder ganze Kontinente zwischen ihnen liegen, sie können auch miteinander sprechen. Als diese Menschen feststellen, dass sie von einer Organisation gejagt werden, ist es an ihnen, sich zusammenzuschließen und gemeinsam herauszufinden, was hinter ihrer Verbindung steckt und was dies für sie und für den Rest der Welt bedeutet.
Die Serie nimmt einen mit auf eine atemberaubende Reise der Gefühle – doch es sind nicht nur spannende Actionszenen und wilde Verfolgungsjagden, die diese Geschichte so besonders machen. Ebenso sind es ihre Charaktere, die ihr Wissen, ihre Gefühle und ihre Fähigkeiten miteinander teilen und durch zahlreiche berührende Momente, nach und nach zu einer Familie zusammenwachsen. Sie lernen voneinander, was Trauer, Schmerz und Liebe sind und was es heißt stolz auf sich selbst zu sein, egal welche Hautfarbe man hat, aus welcher Gesellschaftsschicht man stammt oder wen man liebt. Vor allem anderen beantwortet Sense8 auf wunderschöne Weise die Frage, was es eigentlich bedeutet zu leben und zu fühlen, während man daran erinnert wird, dass man nie so alleine ist, wie man manchmal glaubt.
Jolyn StenschkeThis is Us erzählt die ereignisreiche und berührende Lebensgeschichte der Familie Pearson. In mehreren Zeitebenen wird die Geschichte der Eltern Jack und Rebecca und ihren drei Kindern Kate, Kevin und Randall erzählt. Beginnend in den 80ern, mit der Geburt der Zwillinge Kate und Kevin und der Adoption des am selben Tag geborenen Randalls noch im Krankenhaus, bis heute wird zwischen den verschiedenen Zeitebenen immer wieder hin und her gesprungen. Die fantastische Umsetzung dieser Art der Erzählung macht die Serie zu etwas ganz Besonderem. Dadurch lernt man die Charaktere in ihren unterschiedlichen Lebensphasen, mit all ihren Stärken und Schwächen, noch besser kennen und lieben und fiebert so umso mehr mit, als wenn die Geschichte auf herkömmliche Art und Weise erzählt werden würde. Gefühlschaos garantiert! Dabei wird kein künstliches Drama erzeugt, sondern einfach das Leben mit seinen Problemen gezeigt, wie es eben ist. Und womit sich jede:r von uns in irgendeiner Weise identifizieren kann. Es werden nicht nur die unterschiedlichen Beziehungen aller Protagonist:innen untereinander und mit ihrem Umfeld beleuchtet, sondern auch wichtige Themen wie Rassismus, Selbstakzeptanz, Sucht, Trauer und Schuld behandelt. Selbstverständlich kommt dabei die Liebe auch nicht zu kurz.
Lisa Schweizer DisneyPlus„THIS IS US“
„DIE SIEBEN MÄNNER DER EVELYN HUGO“
von Taylor Jenkins ReidVerliebt in sieben Männer? Evelyn Hugo, einstige Filmikone Hollywoods. Jede:r kennt sie, jede:r liebt sie und vor allem: jede:r glaubt, alles über ihr Leben zu wissen. Doch wie sah es hinter den Kameras wirklich aus?
Mit ihrer Biografie will Evelyn endlich die ganze Wahrheit ihrer Geschichte ans Licht bringen. Schreiben soll diese ausgerechnet die junge Journalistin Monique, welche bisher kaum Erfahrung hat. Während sie versucht herauszufinden, wer Evelyns große Liebe war, erfährt Monique jedoch, welche Rolle sie selbst in der Geschichte spielt.
Evelyns Geschichte ist dabei nicht nur von Erfolgen und glücklichen Beziehungen geprägt, sondern viel mehr auch von Verlusten, Gewalt und den Problemen im damaligen Hollywood. Im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart erfährt man immer mehr über die damalige Berühmtheit und ihre Ehen mit sieben unterschiedlichen Männern.
Taylor Jenkins Reid schreibt ihre Charaktere so detailliert und authentisch, dass man denkt, sie würden tatsächlich existieren. Das Buch überrascht immer wieder mit Wendungen oder neuen Ereignissen und erzählt dadurch eine Geschichte, die einem so schnell nicht aus dem Kopf geht.
Anna Göber
„THE DEAL – REINE VERHANDLUNGSSACHE“
von Elle KennedyUllstein Buchverlage
Softcover, 480 Seiten
10,99 €
ISBN 978-3-548-06673-8
Cover: © Ullstein
Piper Verlag
Softcover, 448 Seiten
12,00 €
ISBN 978-3-492-30857-1
Cover: © Piper Verlag
Hannah ist verknallt. Aber für ihren Schwarm Justin ist sie unsichtbar. In ihrer Verzweiflung lässt sie sich auf einen Deal mit Garrett, dem Captain des Eishockey-Teams, ein. Sie gibt ihm Nachhilfe, damit er nicht durch eine wichtige Prüfung fällt. Er steigert im Gegenzug Hannahs Popularität, indem er so tut, als wäre sie sein Date, um Justins Interesse zu wecken. Hört sich erstmal nach einer normalen College-Lovestory an, oder? In gewisser Weise ist es das auch, nur in unfassbar gut. Die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil, dass man einfach vollkommen in die Geschichte eintaucht und überhaupt nicht merkt, wie die Zeit vergeht. Die Leser:innen lernen die Protagonist:innen im Laufe der Geschichte so gut kennen und lieben und wären vermutlich am liebsten ein Teil der Handlung. Auch wenn beide schon harte Schicksalsschläge durchleben mussten und diese auch durchaus eine wichtige Rolle in deren Geschichte spielen, macht es die Art der Charaktere und wie sie miteinander und mit ihren Problemen umgehen, zu einem Roman, der genau die richtige Tiefe hat. Bei dem man sich bei den verbalen „Machtkämpfen“ zwischen den beiden das Lachen einfach nicht verkneifen kann und immer wieder von Hannahs Schlagfertigkeit und Garretts Einfühlsamkeit überrascht wird. Und an anderer Stelle total mitfühlt und -leidet, weil man die beiden so sehr ins Herz geschlossen hat. Ein absolutes Muss für alle New Adult-Fans.
Lisa Schweizer„LITTLE WOMEN“
von Louisa May AlcottDie Geschichte von vier Schwestern – Meg, Jo, Beth und Amy –, die im Begriff sind Erwachsen zu werden und sich mit den verschiedensten Freuden und Widrigkeiten des Lebens auseinandersetzen müssen. Sie leben, zusammen mit ihrer weisen und liebevollen „Marmee“, in einem kleinen Häuschen im Neu England des 19. Jahrhunderts. Trotz ihrer Unterschiede in Charakter und Aussehen verbindet sie ihre Liebe und Frauenpower miteinander. Zusammen, und doch jeder für sich, entwickeln sie sich zu den Frauen, die sie schon immer gerne sein wollten.
Ein moderner Klassiker. Louisa May Alcott begleitet die Familie March und erzählt eine Geschichte voller Gefühle, Familie und Weisheiten, die sowohl den Schwestern, als auch den Leser:innen im Leben begleiten.
Obwohl bereits 1868/69 erschienen, bietet der Klassiker der amerikanischen Literaturgeschichte keinesfalls verstaubte Ansichten, sondern immer noch aktuelle Lebensweisheiten. Durch sprachliche Brillanz schafft die Autorin eine Szenerie, die den Lesenden so nachempfindbar echt sind, dass man trotz der seichten Handlung, eine emotionale Achterbahn fährt. Viele der alltäglichen Themen sind auch 150 Jahre später noch zeitgemäß und vergleichbar.
Fabia Kaiser„DEADLY EVER AFTER“
von Jennifer L. ArmentroutSignet Classics
Softcover, 528 Seiten
5,29 €
ISBN 978-0-451-53208-4
Cover: © Random House
Wie bitte? Die Autorin ist euch durch erfolgreiche Buchreihen – wie Obsidian, Dark Elements oder Blood and Ash – bekannt, aber dieser Buchtitel sagt euch nichts? Dann kommt jetzt ein weiterer Tipp von der berühmten Bestsellerautorin.
Die Protagonistin Sasha ist vor zehn Jahren einem Serienmörder entkommen, der mehrere Frauen auf grausame Weise hingerichtet und als Bräute drapiert hat. Jetzt ist sie zurück in ihrem Heimatort und kämpft immer noch mit Panikattacken, Albträumen und dem Gefühl, beobachtet zu werden. Zurück zu Hause trifft sie ihren Ex-Freund wieder – Cole, mittlerweile als FBI-Agent aktiv. Die beiden nähern sich langsam wieder an. Doch dann verschwinden Frauen, die Sasha ähnlich sehen. Jetzt kommen Zweifel auf. Ist der Serienmörder wirklich tot, so wie jede:r es gedacht hat?
Piper Verlag
eBook, 384 Seiten
8,99 €
EAN 978-3-492-97847-7
Cover: © Piper Verlag
Leser:innen wird die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Sasha geschildert, auch der Mörder kommt in kleinen Passagen zu Wort. Das Herz klopft also nicht nur wegen der Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonist:innen, sondern auch mal aus Angst. Das Buch schafft es, eine gute Waage zu halten zwischen Liebesroman, Thriller, Spannung und Romantik. Man fiebert bei den schönen Momenten mit und fürchtet sich vor den schlimmen. In dieser Reihe gibt es noch ein weiteres Buch mit dem Titel The Dead List, welches ebenso empfehlenswert ist wie dieses.
Lena KornblumDAS LERCHE-SUDOKU
Auf Wolke 1,2,3,4,5,6,7,8,9
Na, haut euch die Vorlesung mal wieder nicht vom Hocker und der Prof. schweift kilometerweit ab?
Wir haben da etwas für euch – mit unserem Sudoku könnt ihr die Zeit überbrücken und trotzdem ein paar eurer grauen Gehirnzellen aktivieren.
Viel Spaß beim Rätseln!
Quelle: https://sudoku.cba.si/sudoku.php
DAS LERCHE-RÄTSEL
Na, habt ihr fleißig alle spannenden Artikel rund um das Thema der liebenden Lerche gelesen? Testet euer Wissen und beantwortet Fragen, die sich auf den Inhalt dieser Ausgabe beziehen. Die Antworten sind teilweise in unserem Magazin versteckt. Auch eurem Allgemeinwissen gehen wir auf den Grund. Viel Spaß beim Rätseln!
So funktioniert es: Nachfolgend findet ihr die Fragen, die es zu beantworten gilt. Sobald ihr deren Lösungen gefunden habt, könnt ihr diese in die entsprechend nummerierten Kästchen eintragen. Die gräulich hinterlegten Buchstaben ergeben zusammen ein Lösungswort. Kleiner Hinweis zum Ausfüllen: Umlaute, wie zum Beispiel ä müssen zu ae ausgeschrieben werden.
Senkrecht
2. Was ist das diesjährige Gastland der Leipziger Buchmesse?
6. Was ist die beliebteste Dating-App Deutschlands?
7. Wer war Gewinner:in vom Buchpreis 2022: … de l‘Horizon?
9. Zu welchem Thema startet Campus Records ein neues Podcast-Format?
10. Was stand bei den diesjährigen Leipziger Stimmen im Vordergrund?
13. Welches umweltliebende Unternehmen setzt ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung?
15. Welcher Hashtag boomt auf Social Media zum Thema Buch?
16. Auf welche Farbgestaltung setzen Verlage im Romance Segment bei der Covergestaltung?
17. Welche App ist in Deutschland im Segment KI-ChatBots im Moment besonders beliebt?
Waagerecht
1. Wie viele Jahre musste die Leipziger Buchmesse wegen Corona ausfallen?
3. Wie nennt man eine frauenfeindliche Person?
4. Welche LGBTQIA+ Serie kam in 2022 ganz groß raus?
5. Aus welchem geographischen Raum stammt der Begriff Polyamorie?
8. Welche ist die beliebteste Jahreszeit in Deutschland?
11. Zu welchem Thema wurde November 2022 von der Nachwuchs-AG des Börsenvereins eine Taskforce gegründet?
12. Welches Ideal wird in vielen Magazinen bedient?
14. Welche Branche profitiert in Deutschland besonders zum Valentinstag?
18. Wie heißt die Autorin des Buches Deadly Ever After: Jennifer L. …?
Clara Reinhardt Ulrike RexMehr Studierende zum Wintersemester 22/23
Mehr als 1 800 Studierende wurden für das Wintersemester 22/23 immatrikuliert, darunter 1 272 Bachelor-, 491 Master- sowie 58 Diplom-Studierende. Das sind rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt sind damit rund 6 500 Studierende an der HTWK Leipzig eingeschrieben. Die beliebtesten Studiengänge sind wie in den Vorjahren International Management und Soziale Arbeit. Ebenfalls stark nachgefragt sind die interdisziplinären Bachelor-Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen (Bau) sowie Wirtschaftsingenieurwesen (Energietechnik).
HTWK-App feiert Geburtstag
Im November 2021 ging die HTWK-App an den Start. Seit über einem Jahr bietet sie bereits Informationen rund ums Studium und hilft bei der Organisation des Studienalltags der Studierenden sowie Lehrenden.
Mit über 3 000 Downloads entwickelt sich die App dabei mit großer Beliebtheit. Das konstruktive Feedback und eine studentische Analyse helfen bis heute zur Optimierung der App. Für die Zukunft sind Verbesserungen des Stundenplans, Push-Nachrichten und sogar eine Einsicht in die Noten geplant.
IMPRESSUM „LEIPZIGER LERCHE“
ISSN: 1430-0737
Auflage: 2000 Exemplare
Herausgeber: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Fakultät Informatik und Medien, Studiengang Buch- und Medienwirtschaft, Karl-Liebknecht-Str. 145, 04277 Leipzig Internet: www.fim.htwk-leipzig.de www.leipzigerlerche.com
E-Mail: lerche-online@htwk-leipzig.de
V.i.S.d.P.: Prof. Gunter Janssen
Chefredaktion: Jolyn Stenschke, Lena Kornblum
Redaktion: Anna Göber, Clara Reinhardt, Fabia Kaiser, Felix Schneider, Jolyn Stenschke, Lena Kornblum, Lisa Schweizer, Paul Neumann, Ulrike Rex
Vertrieb: Anna Göber, Ulrike Rex
Anzeigen: Paul Neumann, Ulrike Rex
Layout-Chefin: Lena Kornblum
Layout: Anna Göber, Felix Schneider, Lena Kornblum, Lisa Schweizer
Herstellung: Anna Göber, Fabia Kaiser, Paul Neumann
Neues aus der Hochschule
Freundealbum: Campus Records startet neues PodcastFormat
Der Musikgeschmack sagt bekanntlich viel über eine Person aus. Gesammelte Erfahrungen, Anekdoten und Erinnerungen lassen sich oft besonders gut mit Musik in Verbindung bringen. Deshalb präsentiert das Campus Records Team einen neuen Musik-Podcast mit einem diversen Musikmix, bestehend aus den Lieblingsliedern der jeweiligen Gäste. In jeder Folge stellt der Gast drei Alben vor, die mit besonderen Geschichten oder Musikwissen verbunden sind. So haben die Hörer:innen die Möglichkeit, die Gäste näher kennenzulernen und ihren musikalischen Horizont zu erweitern.
StuRa stellt kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung
Der StudierendenRat der HTWK Leipzig setzt sich dafür ein, dass Studierende künftig einen einfachen Zugang zu Periodenprodukten an der Hochschule haben. Dafür werden ab sofort Periodenboxen mit Hygieneartikeln in den Toiletten bereitgestellt. Außerdem soll damit eine finanzielle Entlastung von Menstruierenden und nicht zuletzt die Enttabuisierung des Themas Menstruation erfolgen.
Fotograf Bild S. 21: © Simon Grünzig
Cover Illustration: © Felix Schneider
Editorial: © Lena Kornblum
Reproduktion/ Druck/ Weiterverarbeitung: Anke Schlegel, Roger Troks, Hausdruckerei der HTWK, Gustav-Freytag-Str. 40, 04277 Leipzig
Dieser Ausgabe liegen Flyer des Verlagshauses Jacoby & Stuart und des Wallstein Verlages bei.
Diese Leipziger Lerche wurde gedruckt auf
FLY.Design.Papier.Schneeweiß 07
115 g/qm, 1,2-faches Volumen, exklusiv erhältlich bei der Inapa Deutschland
Mehr zu unserem Sortiment erfahren Sie Inapa Deutschland GmbH bei Ihrem Ansprechpartner oder hier: Zentrale Print-Medien Beratungscenter
+49 40 - 7 27 08 440
beratung.de@inapa.com www.inapa.de
Osterbekstraße 90a
22083 Hamburg
Studien gang Buch- und Medien wirtschaft
Studien gang Buch- und Medien wirtschaft
Fakultät:
Informatik und Medien
Regelstudienzeit:
6 Semester (inkl. Praxissemester)
Voraussetzungen:
allgemeine Hochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife
Studienabschluss:
Bachelor of Arts
»Buch und Medienwirtschaft«
Studium rund ums Buch
Besuchen Sie den Gemeinschaftsstand der Hochschulen auf der Leipziger Buchmesse und auf der Frankfurter Buchmesse!