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DAS ASEXUELLE UND AROMANTISCHE SPEKTRUM
Alles, was man braucht, ist Liebe (und Sex)
Die romantische Liebe ist überall. Sie wird von dir erwartet. „Natürlich wirst du dich eines Tages verlieben, du musst nur auf die richtige Person warten.“ Damatonormative Gesellschaft. Das bedeutet, von uns wird erwartet Enemies/Friends to Lovers. Der Valentinstag hat sich in eine stark kapitalistische Form verwandelt, um von unserer Fixierung auf die romantische Liebe zu profitieren. Natürlich ist es nicht verkehrt, sich zu verlieben und Sex zu haben. Sich romantisch in jemanden oder in mehrere Menschen zu verlieben ist schön und sollte gefeiert werden. Einige Personen haben aber nicht das Verlangen nach Sex oder Romantik, und auch für sie sollte es in unserer Gesellschaft einen Platz haben.
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Das A in LGBTQIA+
Kurz gesagt: Asexuell ist eine nicht vorhandene oder selten empfundene sexuelle Anziehung zu anderen. Eine gängige Abkürzung für das asexuelle Spektrum ist ace. Asexualität ist nicht zu verwechseln mit Aromantik (aro), die als nicht vorhandene oder seltene romantische Anziehung zu anderen Menschen definiert ist. Eine Person, die sich weder als aro noch als ace identifiziert, wird allosexuell oder allo bezeichnet.
Natürlich gibt es Menschen, die sich sowohl als asexuell als auch als aromantisch (aroace) bezeichnen, aber das ist nicht immer der Fall. Es ist wichtig, zwischen romantischer und sexueller Anziehung sowie Beziehungen zu unterscheiden. Menschen können in glücklichen, erfüllenden romantischen Beziehungen sein, ohne das Bedürfnis nach Sex zu haben, sie können aber auch ihr ganzes Leben lang keine oder kaum romantische Anziehung verspüren.
Die richtige Art von Asexuell
„Du hast Sex, masturbierst, schaust Pornos, also bist du nicht wirklich asexuell.“ „Du bist asexuell, also musst du gegen Sex sein.“ Offensichtlich ist keine dieser Aussagen wahr. Leider verstehen viele Menschen dieses Konzept noch nicht. Asexuelle Menschen können Sex haben und tun dies auch. Asexuelle Menschen können auch masturbieren und Pornos schauen. Man muss sich nicht sexuell zu seinen Partner:innen hingezogen fühlen, um Sex zu haben. Da Asexualität ein Spektrum ist, spüren einige Menschen auf dem asexuellen Spektrum sexuelle Anziehung zu anderen Personen. Demisexuelle Menschen zum Beispiel, können sexuelle Anziehung empfinden, nachdem eine starke emotionale Bindung entstanden ist. Andere Menschen im Ace-Spektrum masturbieren und haben sexuelle Fantasien – sie haben nur nicht den Wunsch, mit anderen Menschen Sex zu haben oder sich selbst in ihre Fantasien einzubeziehen. Dies könnte unter Aegosexualität fallen – wörtlich übersetzt bedeutet Aegosexualität: Sexualität ohne selbst.
Ein weitverbreitetes und verletzendes Missverständnis über Menschen, die sich als aromantisch identifizieren, ist, dass sie keine Liebe empfinden. Das ist nicht nur völlig falsch, sondern untergräbt auch den Wert anderer Beziehungsformen. Die platonische Liebe zu Freund:innen ist häufig die erste Erfahrung von Liebe, abgesehen von familiärer Liebe. Freundschaften können ein Leben lang halten und bleiben oft über mehrere romantische Beziehungen hinweg bestehen. Auf der Suche nach einem Wort, das eine enge platonische Beziehung beschreibt, in der sich asexuelle und aromantische Menschen wohlfühlen, wurde der Begriff Queer Platonic Re-
A A
Alationship entwickelt. Eine queere platonische Beziehung beschreibt eine enge nicht-romantische und nicht-sexuelle Beziehung zwischen zwei oder mehr Personen beliebigen Geschlechts, die viel intimer ist als eine Freundschaft.
Die Komplexität von Beziehungen
Eine häufige Reaktion auf jemanden, der sich als aro/ace outet, ist „Du hast ein solches Glück, du musst dich nicht mit dem ganzen Drama einer Beziehung auseinandersetzen.“
Das ist in gewisser Weise richtig: Einige, die sich als asexuell oder aromantisch identifizieren, müssen sich nicht mit den komplexen Aspekten einer typischen romantischen Beziehung auseinandersetzen – die häufig genug standardmäßig als sexuell angesehen wird. Aber sie müssen sich mit der Komplexität einer amatonormativen Gesellschaft auseinandersetzen. Da Ace- und insbesondere Aro-Personen in den Mainstream-Medien so gut wie gar nicht vorkommen, kann es schwierig sein zu wissen, was man sich von Beziehungen wünschen oder erwarten soll. Unzählige Menschen, die sich als asexuell identifizieren, sehnen sich nach Nähe, wissen
MaroHeft #8
aber nicht, wie sie in unsere Gesellschaft passen. Außerhalb von asexuellen und aromatischen Kreisen wird darüber einfach nicht gesprochen.

Es ist unmöglich, in einem Artikel mehr als einen sehr grundlegenden Überblick über Asexualität und Aromantik zu geben. Eine nützliche deutschsprachige Quelle zur Asexualität ist „Aus dem Off“ von Carmilla DeWinter (32 Seiten). DeWinter deckt fast alle wichtigen Grundlagen von Asexualität und Aromantik ab, einschließlich einer kurzen Geschichte der Begriffe und der Gemeinschaft. Sie weist auch auf wichtige Aspekte von Asexualität und Aromantik hin, wie die „Unsichtbarmachung“ von Asexualität und Aromantik in der Gesellschaft sowie die Tatsache, dass wir in einer Gesellschaft der Zwangssexualität leben – in der die Asexualität gerade nicht hereinpasst.
Gruppensex im Swingerclub, BDSM-Experimente und Rollenspiele im Darkroom –nichts mehr scheint die sexuell aufgeklärte Gesellschaft aus der Fassung zu bringen. Wer jedoch mit Sex nichts anfangen kann, gilt schnell als langweilig und irgendwie gestört – selbst in queeren Kreisen. Ein MaroHeft gegen die Pathologisierung asexueller Lebenswelten, eine Streitschrift, die sich die Liebesund Glückskonzepte unserer Gesellschaft vorknöpft.
Über Dating-Apps, ihre Geschichte und ihre Folgen
Es gibt viele Arten sich zu verlieben, Partner:innen für eine Beziehung kennenzulernen oder einfach nur jemanden für Sex zu finden. Die inzwischen wohl berühmtberüchtigtste Art sind Dating-Apps.
Ob Tinder, Bumble, OkCupid oder eine der etlichen anderen Anwendungen, eines verbindet sie alle: Das Versprechen, innerhalb weniger Swipes Kontakte knüpfen zu können. Jede:r, der allerdings schon mal auf einer Dating-App angemeldet war, weiß, dass es – wie mit allen Dingen in Liebe und Beziehungen – nicht ganz so einfach ist. Man könnte sagen, unser Beziehungsstatus zu Dating-Apps ist kompliziert.
Eine kurze Geschichte der Dating Apps
Doch zunächst ganz zurück an den Anfang. Es ist 1695: Ein 30 Jahre alter Mann aus England lässt eine Kontaktanzeige veröffentlichen: Er gibt an, ein „gutes Vermögen“ zu besitzen und „eine gute, junge Frau, welche im Besitz von etwa 3000 Pfund ist“ zu suchen. Was er nicht weiß, ist, dass er als einer der ersten Menschen mit dieser Anzeige den Grundstein für die Revolution der modernen Partnersuche gelegt hat.
Wir wissen nicht, ob er mit seiner Anzeige Erfolg hatte. 1727 gab eine Engländerin namens Helen Morrison als erste Frau jemals ebenfalls eine Kontaktanzeige auf. In der Anzeige legte sie ihren Wunsch dar, „jemand nettes kennenzulernen, mit dem sie ihr Leben verbringen könne“. Tatsächlich kam eine Antwort – allerdings nicht von dem Mann, von dem sie es sich erhofft hatte: Es war der Bürgermeister, welcher sie in eine Nervenheilanstalt einweisen ließ. Noch für sehr lange Zeit sollten solche Methoden, Partner:innen zu finden, mit schweren Vorurteilen belastet sein.
1965 gelang es zwei Studenten der Universität Harvard den ersten computerbasierten Vermittlungsdienst zu erschaffen. Mittels der Beantwortung von 75 Fragen (und einer Beitrittsgebühr von drei Dollar) konnten Teilnehmer:innen sich passende Partner:innen per Mail vermitteln lassen. Der Dienst wurde so beliebt, dass ihn um 1966 circa 90 000 Menschen nutzten.
Computer- und internetbasierte Partnervermittlungen entwickelten sich rapide weiter: 1995 ging Match.com als die erste Dating-Plattform im Internet online. Schon bald darauf sollten Dating-Seiten zur zweitgrößten Industrie im Internet für bezahlte Inhalte heranwachsen. Mit der Veröffentlichung der ersten Smartphones kamen nun auch die ersten Dating-
Apps auf den Markt – eine Entwicklung, die den kollektiven menschlichen Umgang mit Dating, Beziehungen, Sex und Liebe für immer verändern sollte.
Der Algorithmus kontrolliert die Liebe
Mittlerweile wird geschätzt, dass Dating-Apps die dritthäufigste Art sind, Partner zu finden. Dabei gab es für „Dating“, also das Kennenlernen und Treffen von Menschen (vor allem aus romantischem oder sexuellem Interesse), bis vor kurzem keinen dedizierten Platz in der Gesellschaft – vielmehr wurde die Aktivität immer stark mit anderen alltäglichen Aktivitäten wie Hobbys, Arbeit, Schule oder Partys assoziiert. Bestehende Orte für Dating wie Kontaktanzeigen wurden stigmatisiert und Menschen, die diese Möglichkeiten nutzten, wurden als fehlerhaft angesehen.
In kürzester Zeit hat die Dating-Szene also einen Wandel vom Tabu zur normalen, alltäglichen Aktivität erfahren. Auch wenn Apps wie Tinder gerade von der älteren Generation gerne noch belächelt werden oder Anlass zum Stirnrunzeln sind, ist ihr Einfluss unbestreitbar.
Dating-Apps haben nicht bloß die Aktivität Dating als solche isoliert – und damit einen historischen Bruch mit klassischen Traditionen verursacht – sondern Dating auch domestiziert. Welche Art, die Liebe seines Lebens zu finden, könnte bequemer sein, als die, die sich auch vom Sofa aus betreiben lässt?
Doch nicht nur das spricht für die Vorteilhaftigkeit von Dating-Apps im Vergleich zu traditionellen Methoden: Mit einem bloßen Wischen nach links oder rechts können Partner:innen ausgewählt werden. Dabei passt der Algorithmus mit jedem Wischen und jedem Match die Standards an, um die passendsten Accounts zu finden und anzuzeigen. Aus Bequemlichkeit wird die Aufgabe, Profile zu filtern, fast komplett an die App delegiert. Den User:innen der App bleibt nur noch die Aufgabe, für jedes der ausgewählten Profile zwischen „Match oder kein Match“ zu entscheiden. In jedem Falle steht Dating in der Gegenwart im Zeichen der Bequemlichkeit: Fast alle Dating-Apps bieten mittlerweile Fotos, Sprachnachrichten und Videochats an, außerdem lassen sich Apps wie Tinder auch mit Spotify oder Instagram verknüpfen, um mehr Einblicke in das Privatleben zu geben, bevor man sich überhaupt kennenlernt.
10 Dinge, die ich an dir hasse
Statistiken zeigen, dass Paare, die sich über Dating-Apps finden, in der Regel schneller bereit sind, miteinander zu schlafen als solche, die sich beispielsweise auf der Arbeit kennenlernen. Der Grund ist ganz einfach: Sex mit Arbeitskolleg:innen oder Freund:innen hat das Potenzial, Drama zu verursachen. Bei Sex mit Menschen, mit denen man außerhalb der Dating-Sphäre nichts zu tun hat, ist das eher unwahrscheinlich – schließlich kann man sich dazu entscheiden, sie einfach nicht mehr zu sehen. Das bedeutet, es ist einfacher, mit Menschen auf DatingApps zu agieren, weil es ebenso einfach ist, sich wieder von ihnen loszulösen. Mit wem man etwas hat, ist nun ganz eigene Sache – will man es nicht, so erfahren weder Freund:innen, Familie noch Kolleg:innen von der Beziehung. In gewisser Weise geben Dating-Apps also vielen Menschen Autonomie im Liebesleben, die sie sonst nicht hätten.
Allerdings kommt die Nutzung von Dating-Apps auch mit einigen Haken. Einigen Studienergebnissen nach, befindet die Mehrheit der Nutzer:innen Dating auf Dating-Apps für sowohl gefährlicher als auch objektifizierender als traditionelles Dating. Außerdem korrelieren bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie ein unsicher-ängstlicher Bindungsstil mit einer exzessiven Nutzung von Dating-Apps – bestimmte dysfunktionale Bewältigungsmechanismen für unangenehme Gefühle (wie Trauer, Wut et cetera) können durch die kurzfristige Befriedigung, die Dating-Apps verschaffen, sogar noch verstärkt werden.
Das Hauptproblem liegt vermutlich allerdings im Herzen der Idee der Dating-Apps: Sie sind nicht konzipiert, um lang andauernde, gesunde Beziehungen zu schaffen, sondern um das Belohnungssystem des menschlichen Gehirns auszulösen.
Sehen wir eine neue Benachrichtigung, ein neues Match oder einfach ein neues, attraktives Gesicht, löst das eine erhöhte Aktivität in der Region unseres Hirns aus, die für den Belohnungs-Prozess zuständig ist. Das kann Folgen haben, die einer Abhängigkeit von Nikotin oder anderen Drogen gleichen:
Man verbringt mehr und mehr Zeit mit der App, ist eher bereit auch für einen Premium-Account zu zahlen, um noch mehr Zeit damit verbringen zu können und ist genervt, wenn man gerade nicht Zeit damit verbringen kann.
Unsere Beziehung zu Dating-Apps ist mehr als kompliziert. Von den Kontaktanzeigen der Renaissance bis zu DatingApps haben wir daran gearbeitet, Dating so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten. Leider sind die Apps in der Regel nicht daran interessiert, einem zu helfen, die Liebe zu finden – sie sind vor allem an Geld interessiert.
Felix Schneider
Die beiden Freundinnen Amy und Karma sind Schülerinnen der Hester High im texanischen Austin. Zum neuen Schuljahr wollen sie endlich beliebter werden und neue Leute kennenlernen. Als sie bei einer Party fälschlicherweise für das erste lesbische Paar ihrer Schule gehalten werden, wächst das Interesse ihrer Mitschüler:innen. Auf einmal haben sie neue Freund:innen und sollen sogar zu den Homecoming Queens gewählt werden. Sie nutzen diese Beliebtheit und geben vor, tatsächlich zusammen zu sein. Während Karma sich dabei in einen Jungen verliebt, merkt Amy jedoch, dass sie vielleicht doch mehr als nur Freundschaft für ihre beste Freundin empfindet.
Die Serie behandelt offen das Thema LGBTQIA+ und zeigt durch ihre Charaktere eine realistische Entwicklung der Sexualität bei Jugendlichen. Schnell schließt man die Freund:innengruppe ins Herz und fühlt auch bei ihren Problemen und Sorgen mit. Ich konnte viel Neues aus der Serie mitnehmen und kann sie deshalb jedem Fan von Teen-Dramas empfehlen.
Tipp: Die komplette Serie kann man kostenlos auf YouTube bei MTV Deutschland schauen.
Anna Göber
Die Serie spielt an der Creekwood High School in der Nähe von Atlanta. Victor ist erst vor kurzem mit seiner Familie dorthin gezogen. Neben familiären und schulischen Problemen beschäftigen ihn Fragen rund um seine sexuelle Orientierung. Als Sohn sehr religiöser Eltern, will er sich nicht eingestehen, homosexuell zu sein. An seiner neuen Schule lernt Victor Benji kennen und beginnt, sich in ihn zu verlieben. Er weiß nicht, wohin mit seinen Gedanken und Gefühlen und beginnt, Privatnachrichten an den Instagram-Account von Simon – die Hauptfigur des Films Love, Simon und Absolvent der Creekwood High School – zu schicken. Simon war als Teenager in einer ähnlichen Situation. Auch er musste sich auf dem Weg seiner Selbstfindung über seine Homosexualität bewusst werden. Bald beginnt ein reger Austausch zwischen den beiden und Victor fühlt sich zum ersten Mal verstanden.

Love, Victor erschien als Ableger des Films Love, Simon. Man muss den Film nicht unbedingt gesehen haben, um die Serie zu schauen. Victor ist ein nachvollziehbarer Protagonist – sei es in Fragen rund um die sexuelle Orientierung oder bei Problemen mit Freunden und Familie –der es allen Recht machen will und seine eigenen Bedürfnisse hintenanstellt. Es wird mit ihm gelacht, gelitten und geweint. Die Serie geht einem ans Herz. Sie ist mit drei Staffeln bereits abgeschlossen und damit perfekt fürs Bingewatching.

Lena Kornblum
© DisneyPlus
In diesem Sci-Fi-Drama erfahren acht Menschen, die nicht verschiedener oder weiter entfernt voneinander sein könnten, dass sie telepathisch miteinander verbunden sind. Nicht nur können sie einander sehen, obwohl meist Länder oder ganze Kontinente zwischen ihnen liegen, sie können auch miteinander sprechen. Als diese Menschen feststellen, dass sie von einer Organisation gejagt werden, ist es an ihnen, sich zusammenzuschließen und gemeinsam herauszufinden, was hinter ihrer Verbindung steckt und was dies für sie und für den Rest der Welt bedeutet.
Die Serie nimmt einen mit auf eine atemberaubende Reise der Gefühle – doch es sind nicht nur spannende Actionszenen und wilde Verfolgungsjagden, die diese Geschichte so besonders machen. Ebenso sind es ihre Charaktere, die ihr Wissen, ihre Gefühle und ihre Fähigkeiten miteinander teilen und durch zahlreiche berührende Momente, nach und nach zu einer Familie zusammenwachsen. Sie lernen voneinander, was Trauer, Schmerz und Liebe sind und was es heißt stolz auf sich selbst zu sein, egal welche Hautfarbe man hat, aus welcher Gesellschaftsschicht man stammt oder wen man liebt. Vor allem anderen beantwortet Sense8 auf wunderschöne Weise die Frage, was es eigentlich bedeutet zu leben und zu fühlen, während man daran erinnert wird, dass man nie so alleine ist, wie man manchmal glaubt.
Jolyn Stenschke
This is Us erzählt die ereignisreiche und berührende Lebensgeschichte der Familie Pearson. In mehreren Zeitebenen wird die Geschichte der Eltern Jack und Rebecca und ihren drei Kindern Kate, Kevin und Randall erzählt. Beginnend in den 80ern, mit der Geburt der Zwillinge Kate und Kevin und der Adoption des am selben Tag geborenen Randalls noch im Krankenhaus, bis heute wird zwischen den verschiedenen Zeitebenen immer wieder hin und her gesprungen. Die fantastische Umsetzung dieser Art der Erzählung macht die Serie zu etwas ganz Besonderem. Dadurch lernt man die Charaktere in ihren unterschiedlichen Lebensphasen, mit all ihren Stärken und Schwächen, noch besser kennen und lieben und fiebert so umso mehr mit, als wenn die Geschichte auf herkömmliche Art und Weise erzählt werden würde. Gefühlschaos garantiert! Dabei wird kein künstliches Drama erzeugt, sondern einfach das Leben mit seinen Problemen gezeigt, wie es eben ist. Und womit sich jede:r von uns in irgendeiner Weise identifizieren kann. Es werden nicht nur die unterschiedlichen Beziehungen aller Protagonist:innen untereinander und mit ihrem Umfeld beleuchtet, sondern auch wichtige Themen wie Rassismus, Selbstakzeptanz, Sucht, Trauer und Schuld behandelt. Selbstverständlich kommt dabei die Liebe auch nicht zu kurz.


Lisa Schweizer
DisneyPlus