Paracontact Winter 2021_d

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FOKUS

IM GESPRÄCH

Spuren im Schnee

Seit 30 Jahren wird in Sörenberg Monoskibob gefahren. Ein Rückblick mit dem Initiator und früheren Koordinator Sepp Zemp. Von Gabi Bucher

Sepp Zemp, von allen Söpp genannt, Land­ wirt aus Schüpfheim und Vater von drei Kindern, war jahrelang Schneesportlehrer und Koordinator der Monoskibobkurse in Sörenberg. Wie kein anderer hat er diesen Sport geprägt. Wie kam der Monoskibob nach Sörenberg? André Deville hat den Monoskibob nach Sörenberg gebracht. Ich lernte André in der Schneesportschule Sörenberg kennen. Er war von 1980 bis 1997 Ressortchef Roll­ stuhl­sport der SPV und förderte meinen Bruder Erwin in der Leichtathletik und im Schiessen, nachdem dieser 1976 in den Roll­ stuhl kam. 1987 besuchten die beiden in Engelberg einen Workshop über Skiunterricht für Menschen mit einer körper­li­chen Beeinträchtigung. Da wurden Win­ter­­­sport­ geräte vorgestellt, das waren un­mög­­­liche Dinger, viel zu schwer und ungelenk. Ein Walliser Skilehrer, Raymond Schneebeli, war aber daran, Monoskibobs zu konstruieren. Diese waren revolutionär, ei­ne Sitzschale auf gefedertem Unterteil mit Sche­ ren­gitteraufbau (Söpp zückt einen al­ten Ar­tikel mit einem sehr jungen Peter Gilomen in einem dieser Bobs). Der Walli­ser Paraple­ giker Jacques Blanc fuhr diesen Bob. André lud ihn ein, damit er ihn in Sören­berg präsentiert. Danach stell­te Raymond Schneebeli uns fünf bis sechs Bobs zur Verfügung und wir begannen mit dem Unterricht. Ihr habt mit dem Unterricht begonnen ohne Ausbildung und Erfahrungen? Einerseits waren wir ja alle Skilehrer, aber wir haben den Bob natürlich zuerst selber ausprobiert. Ich sass drin, André las vor, 42

Das Seil am Bob gibt Sicherheit Paracontact I Winter 2021


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