2 minute read

Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe

Next Article
Hüter der Drachen

Hüter der Drachen

WUNSCHERFÜLLUNG

Vom «move on» zu den «Swiss Ladies»

Die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe erfüllte Mirjam Waller vor fünf Jahren ihren Herzenswunsch und veränderte damit das Leben der jungen Frau. Mitschuldig ist auch die SPV.

Von Nadja Venetz

Mirjam Waller wurde mit einem verkürzten Oberschenkel geboren. Sie kann mit einer Prothese gehen, fährt aber auch im Rollstuhl durch die Gegend. Schon als kleines Kind wollte sie gerne Rennrollstuhl fahren, nachdem sie im Fernsehen gesehen hatte, wie schnell die Athletinnen und Athleten damit unterwegs sind. Ihr Herzenswunsch war es, den bekannten Rollstuhlsportler Heinz Frei kennenzulernen und in einem Rennrollstuhl zu fahren. Im Oktober 2016 war es für die damals 11-Jährige so weit. «Wir trafen Heinz Frei im Bistro des Schweizer Paraplegiker-Zentrums in Nottwil, dann ging es in die grosse Sporthalle, wo wir einen für mich passenden Rennrollstuhl suchten», erinnert sich die junge Frau. Nach ein paar Erläuterungen durch Heinz Frei drehte sie die ersten Runden und war sofort begeistert. Wie es der Zufall wollte, fand am Nachmittag ein Basketballtraining von «move on» statt. Mirjam machte begeistert mit. «Das Basketballtraining mit den anderen Teilnehmenden gefiel mir sehr gut, auch weil es ein Teamsport ist und die Atmosphäre sehr herzlich war.»

SPV bewegt

«move on» ist ein Sportcamp, organisiert von Rollstuhlsport Schweiz, und bietet Gelegenheit, zahlreiche Rollstuhl-Sportarten kennenzulernen und auszuprobieren. Die Teilnehmenden sollen entdecken, was ihnen Spass macht, um Motivation zu schöpfen, sich regelmässig zu bewegen. Die Freude steht dabei im Vordergrund. Immer wieder markiert «move on» aber auch den Startschuss einer verheissungsvollen Karriere.

Wunsch mit Folgen

«Die Sternschnuppe-Wunscherfüllung hat mein ganzes Leben verändert», sagt Mirjam Waller heute. «Dadurch bin ich zum Basketballspielen gekommen. Ich habe neue Freunde gefunden und einen Sport, den ich liebe und der mir viel gibt.» In der Folge nutzte sie jede Gelegenheit zum Spielen und nahm an verschiedenen Sportcamps teil. Über eine Bekanntschaft gelangte sie zu den Hurricanes, einem Team des RC Zentralschweiz, wo sie noch heute trainiert.

Hürden überwinden und Ziele erreichen

Von ihrem Wohnort bis ins Training nach Nottwil sind es rund zwei Stunden mit dem Zug oder eine mit dem Auto. Die Athletin ist froh, dass ihre Eltern ab und zu Chauffeurdienste leisten. Dank verständnisvollen Lehrpersonen konnte sie sich in der Schule von einzelnen Lektionen dispensieren lassen. Seit Anfang August 2021 absolviert die Basketballerin eine Lehre als Kauffrau bei der Gemeindeverwaltung Studen BE. Damit sie weiterhin trainieren kann, arbeitet sie in einem 90%-Pensum, und in der Berufsschule ist sie vom Sportunterricht dispensiert.

Hoffnungsvoller Nachwuchs

Mirjam Waller wird von der SPV im Fördergefäss «Future Rolli» unterstützt. Sie spielt im neu gegründeten Damenteam «Swiss Ladies», das bald ein offizielles Nationalteam stellen will. Mit dabei sind Athletinnen aus allen Schweizer Mannschaften und das Team nimmt an der Schweizer Meisterschaft teil. Über den weiteren Verlauf ihrer Karriere hat die Bernerin klare Vorstellungen: «Mein grösstes Ziel ist es, einmal im Ausland Basketball zu spielen und Teil eines coolen Teams zu sein.» Mit der Qualifikation für das Nachwuchskader ist die junge Athletin diesem Ziel einen grossen Schritt nähergekommen.

Wegweisend

Vor fünf Jahren kam Mirjam Waller mit Rollstuhlbasketball in Berührung und spielt bis heute mit grossen Ambitionen.

This article is from: