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Rückblick auf Interlaken-Highlights

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Hüter der Drachen

Hüter der Drachen

SOMMERPLAUSCH

Wenn sich Highlight an Highlight reiht

Zehn Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer genossen eine wunderbare, ereignisreiche Woche in Interlaken.

Von Gabi Bucher

Der Sommerplausch habe dieses Jahr seinem Namen wieder alle Ehre gemacht, erklärt Carlo Marti, der als Gruppenleiter mit dabei war: Herrliches Wetter, eine super Gruppe, die sich sehr gut verstanden habe, und Unterhaltung und Abenteuer pur. Seine Augen leuchten immer noch, wenn er darüber spricht. Mitarbeitende der ParaHelp hätten ihn vor etwa drei Jahren, als er noch bei der Orthotec gearbeitet habe, auf diese Woche aufmerksam gemacht. «Ich habe den eintägigen Gruppenleiterkurs besucht und fand, das sei eine gute Sache!» Und es habe sich für ihn nun zum zweiten Mal bestätigt, dass dem auch so sei.

Highlights ohne Ende

Zehn Rollstuhlfahrer und neun Begleitpersonen hatten sich zusammengefunden für diese Woche in Interlaken. Der «harte Kern», das heisst mehr als die Hälfte der Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer, nimmt seit Beginn am Sommerplausch teil. Dieser hat bereits einmal in Interlaken stattgefunden, aber Reisefachfrau Rita Häfliger hatte ein komplett neues Angebot zusammengestellt, in welchem laut Carlo ein Höhepunkt den nächsten jagte. jedem Stopp wieder geschultert habe. Ein Ausflug aufs Schilthorn, ins Planetarium «Sirius» und eine Schifffahrt standen auf dem Programm. Der Besuch bei der Rega hätte wohl einen ganzen Tag dauern können, so viele Fragen seien aufgekommen, und der Grillabend auf dem schönen Platz hinter der Jugendherberge an der Aare sei sehr gemütlich gewesen. «Die Tage endeten oft mit guten Gesprächen bei einem Drink in der Jugi, beim Billardspielen, am Töggelikasten oder mit einer Runde Brändi-Dog.»

Kuhhandel im Ballenberg

Beim Besuch im Ballenberg durften die Teilnehmenden eine kleine Holzkuh schnitzen. Jeder bekam einen Rohling zum Bearbeiten, Anmalen und Lackieren. Und das Rodeln auf der Pfingstegg habe einigen so Spass gemacht, dass sie ein Maximum an Fahrten absolvierten während der Zeit, die zur Verfügung gestanden habe.

Der Ausflug mit dem Jet-Boot konnte zuerst wegen Hochwasser nicht durchgeführt werden. Carlo war sich aber bewusst, dass das die Krönung des Programms werden würde und setzte alles daran, diese Fahrt doch noch zu ermöglichen. Am letzten Nachmittag war es so weit, zum richtigen Zeitpunkt als krönender Abschluss. «Wir brachten alle Teilnehmenden mit vereinten Kräften in die zwei Boote, ohne dass sie nass wurden. Während der rasanten Fahrt mit Kurven und 360°-Drehungen konnten wir das dann aber nicht mehr verhindern.» Am Abend folgte das Open-Air-Konzert mit Live-Musik vor der Jugi. «Für einige gings danach noch weiter, sie wollten nicht bereits um Mitternacht ins Bett, es war ja schliesslich Sommerplausch!»

Die ganze Woche habe riesig viel Spass gemacht, die «Neuen» hätten sich schnell integriert in die Gruppe und das Wetter habe das Seine dazu beigetragen. Begleiter, Chauffeure und Pflegeleitung hätten alle Hand in Hand gearbeitet, «das war sehr wertvoll, vor allem auch wegen den relativ engen Platzverhältnissen in der Jugi und in den Bussen. Dort wars ein bisschen wie Rollstuhl-Tetris», lacht Carlo. «Aber nach zwei Tagen hatten wir alles im Griff, auch die teilweise streikende elektronische Laderampe des Minibusses.» Er sei bestimmt wieder mit dabei, wenn er es sich einrichten könne nächstes Jahr, meint Carlo.

Die Stadtführung durch Thun mit dem Nachtwächter sei spannend gewesen, was bei Stadtführungen nicht immer der Fall sei. «Der Führer hat sich vorher informiert über die Breite der Rollstühle, so war er optimal vorbereitet.» Ein paar Passanten seien zwar beinahe von der Hellebarde erschlagen worden, welche er jeweils nach

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