Hausarzt medizinisch
Rheumatoide Arthritis: Auf das Herz achten
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Kardiovaskuläres Risiko von Frauen und jüngeren Patienten unterschätzt
Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) haben nicht nur mit schmerzenden Gelenken und Osteoporose zu kämpfen – die chronisch entzündliche Systemerkrankung kann sich auch negativ auf die inneren Organe auswirken. Hierbei stehen vor allem kardiovaskuläre Komorbiditäten im Fokus, welche bei ca. 70-80 % der RA-Patienten auftreten und zu den häufigsten Todesursachen bei Personen mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zählen.1 Eine aktuelle Studie mit 863 Personen, die an RA leiden, zeigt nun, dass das kardiovaskuläre Risiko bei Frauen und jüngeren Patienten bisher unterschätzt worden sein könnte.2
Das erhöhte kardiovaskuläre Risiko wird einerseits auf die systemische Inflammation zurückgeführt, andererseits auf klassische Risikofaktoren für die Entstehung einer RA – wie Rauchen und Adipositas. Einschätzen lässt sich das kardiovaskuläre Risiko in der Allgemeinbevölkerung anhand von Algorithmen wie SCORE, welcher von der European Society of Cardiology entwickelt wurde. Jedoch argumentieren die Autoren der kürzlich publizierten Studie, dass in diesem Algorithmus eine Gewichtung nach Geschlecht und Alter stattfinde, die ein höheres Risiko kardiovaskulärer Ereignisse bei älteren Personen sowie bei Männern prognostiziere.2
Algorithmus unterschätzt Gefährdung In Bezug auf RA zeigen Metaanalysen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei älteren Patienten etwa gleich häufig auftreten wie bei gleichaltrigen Personen ohne RA. Die höchste Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse war stattdessen in den jüngsten Alterskohorten zu beobachten, wo das relative Erkrankungs risiko gleichaltriger Menschen ohne RA eher gering ist. Bei Frauen konnten Forscher ebenfalls eine erhöhte Gefährdung der Herzgesundheit feststellen: Insbesondere all jene Frauen, welche die Menopause früh durchleben, haben
Mai 2021
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