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Auf den Punkt gebracht
Drei Botschaften in puncto Badeotitis an Patienten
Durch ausgiebiges Baden kann die Gehörgangshaut stark austrocknen. Die Folge:
Badewasserkeime – meist Bakterien – dringen leichter durch entstandene
Mikrorisse ein und verursachen eine
Entzündung des äußeren Gehörgangs zwischen Ohrmuschel und Trommelfell (Otitis externa, „Badeotitis“).
1. Vorbeugen
Patienten sind darauf hinzuweisen, dass Wattestäbchen in den Ohren nichts zu suchen haben. Sie fördern die Bildung eines „Ohrenschmalzpfropfs“ und ziehen Mikrotraumata nach sich; welche das Eindringen von Keimen begünstigen. Nach dem Baden gilt es, das äußere und innere Ohr trocken zu halten, z. B. wie folgt: Die Ohrmuschel mit einem Handtuch trocknen, den Kopf zur Seite legen und auf einem Bein hüpfen oder das Ohr lauwarm föhnen. Sind Patienten anfällig für Entzündungen des Gehörgangs, können „Tauchertropfen“ (Inhaltsstoffe: Essigsäure, Isopropanol, Dexpanthenol) direkt nach dem Baden empfohlen werden.
2. Symptome erkennen
Zu den typischen Symptomen der Badeotitis zählen starker Juckreiz und eine Berührungsempfindlichkeit der Ohrmuschel. Der Schmerz wird durch das Ziehen an der Ohrmuschel oder durch Druck auf den Tragus (Knorpel vor dem Gehörgang) verstärkt und eine Rötung sowie Schwellungen im Gehörgang können zu Schallleitungsschwerhörigkeit führen. Im Gegensatz zur Otitis media geht der Otitis externa meist kein Schnupfen voran.
3. Behandeln
Bei einer beginnenden leichten Entzündung können glycerolhaltige Ohrentropfen ausreichen, sofern sie rechtzeitig angewendet werden. Halten die Ohrenschmerzen über Nacht an, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich. Grundsätzlich besteht diese aus einer Reinigung des Gehörgangs, einer adäquaten Schmerztherapie (z. B. mit Paracetamol, Ibuprofen) sowie der lokalen Behandlung mit Antiseptika, Antibiotika und Glukokortikoiden bzw. Kombinationen daraus.