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Geschützte Intimsphäre

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Arzt Sicht Sache

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Intermittierender Selbstkatheterismus (ISK) zur Steigerung der Lebensqualität bei Blasenentleerungsstörungen der Frau

Die Definition einer Blasenentleerungsstörung beruht laut der International Continence Society (ICS) und der International Urogynecological Association (IUGA) auf einer verlangsamten und/oder unvollständigen Miktion. Urodynamischen Untersuchungen zufolge liegen einer Entleerungsstörung der Blase entweder mechanische oder neurogene Faktoren zugrunde, welche wiederum von neurologischen Erkrankungen herrühren. Erstere umfassen bei Frauen Obstruktionen des Harntrakts, zweitere reichen von Detrusorhypotonie bis hin zu einem akontraktilen Detrusor. Das klinische Erscheinungsbild beinhaltet allgemein sowohl obstruktive als auch irritative Miktionsbeschwerden. Zu letzteren Beschwerden zählt auch die Harninkontinenz. Laut der Definition der ICS bezeichnet diese jeglichen Zustand, der mit unwillkürlichem Urinverlust einhergeht und für die Betroffenen ein soziales und hygienisches Problem darstellt. Symptome und Schweregrad der Harninkontinenz reichen von gelegentlichem Austreten von Urin bis hin zu imperativem Harndrang mit Urgeinkontinenz. Etwa jeder zehnte Österreicher hat mit Harninkontinenz zu kämpfen. Das Alter gilt hierfür als größter, jedoch nicht als ausschließlicher Risikofaktor. Gemäß ICD-10 sind die häufigsten Formen der Harninkontinenz Dranginkontinenz, Stress- oder Belastungsinkontinenz, Mischinkontinenz und Überlaufinkontinenz.

Formen der Harninkontinenz

Als Dranginkontinenz wird eine unfreiwillige Detrusorkontraktion bezeichnet, die mit gleichzeitigem Auftreten eines imperativen Harndrangs und ergo mit unwillkürlichem Urinverlust einhergeht. Dieser Form der Harninkontinenz liegt in den meisten Fällen eine Detrusorhyperaktivität zugrunde; sie kann aber auch aus Harnwegsinfektionen oder neurologischen Erkrankungen resultieren. Im Zuge einer Stress- oder Belastungsinkontinenz kommt es aufgrund physischer Anstrengungen, etwa durch Heben, Tragen, Niesen und Husten, zu unfreiwilligem Urinverlust – jedoch ohne vorherigen Harndrang. Dieses Problem wurzelt in einer Schwächung des Verschlussmechanismus der Urethra. Die Stress- oder Belastungsinkontinenz gilt als die häufigste Form der Inkontinenz bei Frauen: Bis zu 40 Prozent aller inkontinenten Patientinnen sind davon betroffen. Die Ursachen umfassen anatomische und hormonelle Gegebenheiten, zum Beispiel Belastungen des Beckenbodens durch Schwangerschaft und Geburt oder das Absinken des Östrogenspiegels während der Menopause. Im Falle einer Mischinkontinenz liegen eine Drang- und eine Belastungsinkon-

tinenz vor, wobei beide Inkontinenzformen unterschiedlich ausgeprägt sein können. Jene gilt nach der Belastungsinkontinenz als zweithäufigste Form und tritt vermehrt bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr auf. Die Überlaufinkontinenz äußert sich durch unwillkürlichen Harnverlust bei chronischer Harnretention, bedingt durch Obstruktion, neurogene Störungen oder Detrusorschwäche.

ISK – mehr Lebensqualität

Unbehandelt können Blasenentleerungsstörungen zu Harnwegsinfektionen oder Nierenschäden führen. Betroffene Patientinnen leiden zusätzlich häufig unter sozialer Isolation, dem Verlust ihres Selbstwertgefühls sowie Depressionen, die oftmals einen psychischen und physischen Abbau zur Folge haben. Der intermittierende Selbstkatheterismus (ISK) ist insbesondere bei Erkrankungen der Harnwege, Harninkontinenz infolge neurogener Blasenentleerungsstörungen sowie bei chronischer myogener Restharnbildung indiziert und muss als Therapie meist lebenslang eingesetzt werden. Für den ISK werden keine herkömmlichen Einfachkatheter, die aufgrund ihres hohen Traumatisierungspotenzials für den dauerhaften Gebrauch ungeeignet sind, verwendet, sondern spezielle atraumatische Einmalkatheter. Diese sind mit einer atraumatischen Spitze und abgerundeten Katheteraugen ausgestattet. Zusätzlich ist die Gleitfähigkeit dank einer speziellen – beispielsweise hydrophilen – Beschichtung gewährleistet, um das Risiko von Verletzungen der Urethra oder Harnwegsinfektionen drastisch zu reduzieren und in weiterer Folge auch Blasen- und Nierenfunktionsschäden zu vermeiden. Betroffene Patientinnen können den ISK in der Regel selbstständig zu Hause handhaben. Sicher, diskret abgepackt, komfortabel und auf die Größe der Urethra abgestimmt, ermöglicht der ISK einen angenehmeren Alltag, mehr Unabhängigkeit sowie Kontrolle und erhöht die Lebensqualität bei gleichzeitiger Wahrung der Intimsphäre.

Lisa Türk, BA

X Welt-Kontinenz-Woche: Gut leben

trotz Inkontinenz

Die Welt-Kontinenz-Woche ist eine globale Initiative vom Weltverband der Inkontinenzpatienten (WFIP) gemeinsam mit der International Continence Society (ICS) und findet von 21. bis 27. Juni 2021 statt. Die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) ist in Österreich aktiv und wird im Rahmen virtueller Vorträge von Kontinenz- und Stomaberaterinnen demonstrieren, was Patienten zur Verbesserung der Kontinenz beitragen können und Hilfestellung im Alltag geben. Info unter: kontinenzgesellschaft.at

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