Arthrosen: Sichere Reha – auch während der Pandemie Therapien sind für Betroffene so wichtig wie eh und je HAUSARZT: Wer ist von Arthrose besonders stark betroffen und warum sollte man auch während der Corona-Pandemie Therapien in Anspruch nehmen? Prim. Dr. Christian Wiederer: Arthrosen betreffen 80 Prozent aller über 50-Jährigen. Insbesondere bei Gonarthrose und Coxarthrose sind regelmäßige therapeutische Maßnahmen wesentlich, um die Funktionalität der Gelenke zu erhalten beziehungsweise zu verbessern, um eine Stabilisierung der Gelenke sowie eine Schmerzreduktion zu erreichen und die Implementierung einer Endoprothese möglichst hinauszuzögern. Ziel ist es, die Erwerbsfähigkeit zu erhalten beziehungsweise eine selbständige Lebensführung zu ermöglichen. Da die Reha-Einrichtungen über hohe Sicherheitsstandards verfügen, sollten Therapien auch während der Pandemie in Anspruch genommen werden.
Wie gestaltet sich die Reha derzeit? Die Kapazitäten in der stationären Rehabilitation stehen weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Die Abläufe wurden unter hohen Schutz- und Hygienestandards adaptiert, die Leistungserfüllung erfolgt jedoch unverändert. Die gewohnt hohe Versorgungsqualität kann somit sichergestellt werden. Worin liegen die Vorteile der stationären Reha? Das stationäre Rehabilitationsteam umfasst neben medizinischen und therapeutischen Fachkräften auch Berufsgruppen wie Pflegefachkräfte, Psychologen und Diätologen, sodass die funktionellen Defizite mit einem abgestimmten, multimodalen Therapiekonzept behandelt werden können. Die konkreten Maßnahmen werden dabei sehr individuell in Absprache mit dem Patienten verordnet. Die entsprechen-
Experte zum Thema: Primar Dr. Christian Wiederer Ärztlicher Direktor im Klinikum am Kurpark Baden, FA für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation, ÖGPMR-Präsident
den diagnostischen Möglichkeiten erlauben zudem die Versorgung von Patienten mit komplexeren indikationsspezifischen Fragestellungen sowie die Berücksichtigung von Komorbiditäten. Die medizinische Versorgung und Überwachung ermöglicht in Kombination mit therapeutischen und pflegerischen Maßnahmen neben der sehr umfassenden Betreuung auch eine laufende Adaptierung des Therapieplans. Zudem können Rehabilitandinnen und Rehabilitanden kontinuierlich über mehrere Wochen an einem funktionellen Ziel arbeiten, ohne sich gleichzeitig um Alltagsthemen wie Einkaufen oder Haushalt kümmern zu müssen.
Foto: © Klinikum Austria Gesundheitsgruppe
Hausarzt medizinisch
Wie oft kann eine stationäre Reha bei dieser Indikation verordnet werden? Binnen fünf Jahren sind zwei Reha-Aufenthalte möglich. <
Bestens betreut. Bei chronischen Erkrankungen der Gelenke, wie beispielsweise Arthrosen, können regelmäßige therapeutische Maßnahmen eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustands bewirken. Im Klinikum am Kurpark Baden unterstützt ein spezielles Reha-Konzept Betroffene bei der Wiedererlangung ihrer Leistungsfähigkeit. Bei der Inanspruchnahme dieser notwendigen Therapien zur Vermeidung gesundheitlicher Defizite ermöglichen umfangreiche Schutzmaßnahmen auch in Zeiten der Pandemie größtmögliche Sicherheit.
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Mai 2021
www.klinikum-baden.at