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„SCHLAF GUT UND TRÄUM SCHÖN.“ Warum wir schlafen müssen und wie wir es lernen können. INTERVIEW: MARINA BERNARDI
„Mit Schlafcoachings kann man innerhalb kürzester Zeit wirklich etwas bewegen und dadurch seine Lebensqualität nachhaltig steigern.“ MELANIE ROBERTSON
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m Gesundheitszentrum Park Igls steht – dem Namen folgend – die Gesundheit im Zentrum, körperlich wie psychisch. Der Fokus liegt auf gesunder Ernährung, bewusster Bewegung und tiefgreifender Regeneration, vereint mit der traditionellen Frühdiagnostik nach F. X. Mayr und modernsten schulmedizinischen Methoden. Die Moderne Mayr-Therapie reinigt Körper und Geist und stärkt das Immunsystem. In Kombination mit gezielten und bewussten An- und Entspannungsphasen sowie verschiedenen Therapieangeboten geht es darum, sein (seelisches) Gleichgewicht wiederzufinden, um damit seine Resilienz, also seine psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken. Während der Kur wird dabei eines fast immer zum Thema: der Schlaf, der während des Aufenthaltes ob genereller Dünnhäutigkeit und der Entgiftungsvorgänge im Körper nicht immer ein guter ist. Doch auch abseits davon spielen Schlafstörungen und deren Behandlung im Park Igls ihre Rolle. Für die Ursachenfindung und Diagnoseerstellung steht ein mobiles Schlaflabor zur Verfügung, geholfen wird unter anderem mit Schlafcoachings oder Hypno-Akupunktur.
VERSCHLAFEN
Rund ein Drittel des Lebens verbringt der Mensch mit Schlafen. Es gibt auf der Welt keine bekannte Spezies, die nicht schläft, wenn-
gleich alle Lebewesen es auf unterschiedliche Weise tun. So verkehrt kann Schlaf also nicht sein, selbst wenn es evolutionsbiologisch eigentlich Quatsch ist: Wir schließen die Augen, verlieren das Bewusstsein für die Außenwelt, das Gefühl für Raum und Zeit, sehen Dinge, die nicht da sind, und können uns während dieser Zeit weder verteidigen noch ernähren oder fortpflanzen. Dennoch müssen wir schlafen. Gesunder Schlaf regeneriert nicht nur den Körper, er ist zudem Voraussetzung für ein funktionierendes Gehirn. Rund ein Viertel aller Österreicher*innen leidet indes unter Beeinträchtigungen des Nachtschlafs. Das ist nicht zwangsläufig ein Problem, kann aber zu einem werden. Wir haben mit Dr. Peter Gartner, medizinischer Leiter des Park Igls, sowie der klinischen Neuro- und Gesundheitspsychologin Mag. Dr. Melanie Robertson ebendort gesprochen – darüber, wann Handlungsbedarf bei Schlafstörungen besteht, übers Träumen und warum man das Bett ausschließlich zum Schlafen nutzen sollte (und gegebenenfalls, um darin Sex zu haben).
ECO.NOVA: Schlafstörungen sind mittlerweile zu einer Zivilisationskrankheit
geworden. Nun schläft jeder einmal schlecht, wann aber ist es an der Zeit, sich Hilfe zu holen? MELANIE ROBERTSON: In erster Linie hängt dies vom subjektiven Leidensdruck ab. Wenn jemand wenig schläft, aber sich dadurch nicht negativ beeinträchtigt fühlt, ist keine Behandlungsbedürftigkeit gegeben. Sobald jedoch die Lebensqualität darunter zu leiden beginnt, lohnt es sich, eine Intervention zu starten und sich Hilfe zu suchen. PETER GARTNER: Generell unterscheidet man bei Schlafstörungen zwischen Ein- und Durchschlafstörungen. Gerade bei zweiteren ist das Problem oft gar keines, weil kein Mensch tatsächlich die ganze Nacht durchschläft. Untersuchungen im Schlaflabor machen deutlich, wie oft man in der Nacht erwacht. In der Regel hat man das am Morgen vergessen, es gibt jedoch Menschen, die nehmen dieses Aufwachen bewusster wahr und haben dann das Gefühl, schlecht zu schlafen. ROBERTSON: Uns ist es deshalb wichtig, unseren Patient*innen entsprechende Informationen an die Hand zu geben. Während des Nachtschlafs gar nicht zu erwachen, wäre völlig abnormal, nur wissen das die wenigsten. Das Wissen darum hilft wiederum vielfach,