
















Seit jeher begeistert Tirol mit seiner atemberaubenden Landschaft. Dazu steht das Land für jahrhundertealte bäuerliche Kultur und Tradition. Auf den ersten Blick entsteht ein harmonisches Bild: Fleißige Menschen, die trotz herausfordernder Bedingungen die Landwirtschaft pflegen, steile Hänge mähen und ihre Tiere im Sommer auf idyllische Almen treiben. Ein genauerer Blick jedoch offenbart, dass diese romantische Vorstellung nicht immer der Realität entspricht. Das Museum Tiroler Bauernhöfe, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, zeigt eindrucksvoll, dass das bäuerliche Leben in Tirol nie so idyllisch war, wie man es gerne zeichnet. Trotz harter Arbeit reichte es oft nur für das Lebensnotwendige – manchmal nicht einmal dafür. Auch andere Ausstellungen in unserem Museumsschwerpunkt, wie das Zunftmuseum in Bichlbach oder die Ausstellung „Bleiben oder Gehen“ in der Landecker Burg, machen deutlich: Die „gute alte Zeit“ hat es so nicht gegeben. Oder wie es der Kustos des Museum Tiroler Bauernhöfe, Thomas Bertagnolli, treffend formuliert: „Früher war es nicht besser, es ist nur länger her.“
Statt also der Vergangenheit nachzutrauern, möchten wir uns dem Hier und Jetzt widmen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen deshalb wieder einige außergewöhnliche Menschen vor, die
Das weiche Abendlicht streift über die schroffen Gipfel der Kalkkögel, die auch die Dolomiten Nordtirols genannt werden. Ihr Spiegelbild tanzt auf der Oberfläche des Salfeinssees.
Foto: Christian Mair Instagram: chris.ma__
das heutige Tirol auf ihre ganz eigene Weise prägen. Den Bergfotografen Heinz Zak zum Beispiel, der unser Land in einzigartigen Bildern einfängt. Oder Tobias Ebster. Der Zillertaler Motocrosser erreichte bei der heurigen Rallye Dakar den sensationellen neunten Rang und ist damit Österreichs jüngster Rallye-Dakar-Finisher. Auch Laurin Walder hat in jungen Jahren schon vieles erreicht. Der Osttiroler All-StyleDancer schaffte es binnen kürzester Zeit in die Top 4 des österreichischen Breaking-Nationalkaders. Folgen Sie uns in sein Lawalversum!
Es müssen nicht immer Individuen sein, die aus der Masse herausstechen. Oft braucht es ein starkes, zusammenhaltendes, eingespieltes Kollektiv. Davon zeugen die unzähligen Chöre im Land, die gemeinsam zu musikalischen Höchstleistungen auflaufen. Und nicht zuletzt sind auch Bienenvölker eine eingeschworene Gemeinschaft, in der alles genau geregelt abläuft. Davon weiß Imkerin Maria Koller zu berichten.
Wir haben die folgenden Seiten wieder vollgepackt mit Natur pur, spannender Geschichte und bemerkenswerten Menschen und wünschen eine angenehme Lektüre und einen schönen Sommer.
Bleiben Sie uns gewogen.
Revolutionäre Collagen
Anti-Aging-P ege mit wissenschaftlicher Präzision
Die revolutionäre Kollagen-P egelinie PRECISION CARE ist weltweit die 1. Anti-Aging-Technologie mit 100% hautidentischem, mikromolekularem, veganem Kollagen
Diese revolutionäre Linie mit dem einzigartigen NEOTEC S100™Wirksto komplex wurde entwickelt, um fortgeschrittenen Anzeichen der Hautalterung entgegenzuwirken und devitalisierte Haut zu verjüngen.
Erhältlich in exklusiven SPAAbteilungen,KosmetikinstitutenundApotheken sowieimFlagshipstoreKosmetikinstitut Aurora in Innsbruck.
„Sehr wichtig ist es auch, daß wir in Tirol unsere Sitten und Bräuche und besonders unsere Volkstrachten nicht vergessen. Die Fremden finden daran Gefallen.“ Mit diesem Appell an die Tirolerinnen und Tiroler beendete der Obergurgler Tourismuspionier Hans Falkner 1933 seinen Reisebericht in den Innsbrucker Nachrichten. NaziDeutschland hatte gerade mittels einer „TausendMark-Sperre“ schwere Wirtschaftssanktionen über Österreich verhängt. Um das Ausbleiben der deutschen Gäste auszugleichen, war Falkner für Tirol und das Ötztal werbend durch Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Belgien gereist.
Mit der Erkenntnis, dass Touristinnen und Touristen Folklore schätzen, war Falkner nicht allein, und er war auch nicht der Erste. Folklore und Tourismus bedingen einander sogar, das ist in Tirol seit der überaus vielschichtigen Reiseaktivität und frühen Tirol-Werbung der Zillertaler Geschwister Rainer deutlich geworden: Als „Tyroler Sänger“ traten sie in den 1820er-Jahren in bunten Trachten europaweit auf, sie prägten das Bild von Tirol – und definierten mitunter, was Reisende hier fortan suchen sollten.
Tourismus und Folklore sind eng miteinander verbundene Phänomene. Zum einen sucht Tourismus das Schöne, Ideale, Dramatische und auch das Exotische. Zum andern veränderte die Erfahrung, Tourismusdestination zu sein, die Menschen und ihren Alltag vor Ort. Die vormaligen Bauernfamilien wurden zu Dienstleistenden. Und die Erwartungen der Gäste wurden Programm.
Nicht nur den Vorstellungen der Reisenden zu entsprechen, sondern vielmehr zum Ideal der eigenen besonderen Identität zu werden – dieses Ziel veränderte die Alltagskultur. Die Menschen in Tirols frühen Tourismusregionen wollten die Erwartungen erfüllen, sich gut präsentieren und auch im Vergleich zu anderen Regionen: besonders sein. Kein Wunder also, dass Reisende oft bereits Ende des 19. Jahrhunderts auf die „Tiroler Kultur“ als Inszenierung trafen. Doch diese Inszenierung prägte nachhaltig: spontane Tänze an Festtagen wurden zum Programm an Heimatabenden, Dirndlkleider wurden zur Arbeitskleidung erkoren, und die Dimensionen nahmen laufend zu: Gasthäuser wurden zu Sommerfrische-Hotels, Pfade zu Promenaden, Weiden zu Pisten, Hirten zu stolzen Bergführern. Die finanzkräftigen Gäste unterstützten die Transformation der Tourismusregionen von abgelegenen kargen Landstrichen hin zur dramatischen alpinen Berglandschaft. Tirol wurde Schritt für Schritt zum Ideal seiner selbst.
Die eigene Besonderheit wurde entdeckt: die höchsten Gipfel, die größten Gletscher, die schönsten Seen, die kurvenreichsten Straßen, die gesündeste Luft, die stolzesten Menschen. Waren steile Hänge, wachsende Gletscher, Wiesen verschlingende Seen und schlechte Straßen noch hundert Jahre zuvor als Widernis erschienen, so wurden sie von den Fremden nun als romantische Landschaft neu entdeckt und kurzerhand zum touristischen Potenzial. Interessanterweise passierte das Gleiche mit der Kultur: Bräuche und Volksfrömmigkeit, Tänze und Kleidung, Mundarten
und Lieder waren die längste Zeit Ausdruck einer tief katholischen, bäuerlichen und konservativen Gesellschaft gewesen – nun wurden sie vom Adel und insbesondere dem Bildungsbürgertum als rares kulturelles Erbe entdeckt und als schützenswert deklariert.
Mit der Entdeckung der eigenen Besonderheit ging die Definition einer kulturellen Identität einher. Als Phänomen ebenso jung wie der Tourismus, ist diese daher auch deutlich moderner, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Interessanterweise haben gerade Menschen in Tourismusregionen häufig das Gefühl, dass eben durch den Tourismus etwas Wertvolles abhandenkommt: Die Einzigartigkeit und Originalität der kulturellen Identität gehe durch Zuwanderung, durch Mehrsprachigkeit bzw. „Hochdeutsch“ und Englisch als Kommunikationsmittel sowie durch Investitionen in Gebäude und Infrastruktur verloren.
Diese Sorge ist nicht nur eine des 21. Jahrhunderts. Die Sorge um das Fortbestehen der eigenen kulturellen Identität folgte dem Aufkommen des Tourismus und der Industrialisierung (die diese ja zuvor erst aus der Taufe gehoben hatten) auf Schritt und Tritt – „wie gewonnen, so zerronnen“, möchte man meinen. Bereits um 1900 wurden deshalb also Vereine und auch Museen gegründet, um Bräuche, kulturelles Erbe, Trachten oder andere Elemente der Volkskultur zu bewahren. Mit vereinten Kräften sollte auf diese Weise kulturelle Identität nicht nur festgehalten, sondern mitunter konstruiert werden. Die 1930er-, 1940er- und 1950er-Jahre
geben davon besonders Zeugnis: Volkskultur und kulturelle Identität wurden wechselweise vom Ständestaat, den Nationalsozialisten und schließlich bei der Gründung der Zweiten Republik für politische Zwecke instrumentalisiert. Viele Institutionen, und ganz besonders Museen, haben sich seither der Aufgabe der Dokumentation des kulturellen Erbes sehr gründlich angenommen. In Zusammenarbeit mit den Wissenschaften sind sie einen Schritt weiter gegangen: Museen sammeln und beschreiben kulturelles Erbe nicht nur. Sie erklären wichtige historische Zusammenhänge rund um dieses Erbe – und dekonstruieren es auch, wo nötig. Damit erst ermöglichen sie eine tiefergehende und mitunter kritische Auseinandersetzung mit regionaler Geschichte. Rund 200 Museen gibt es in Tirol heute. Sie sind nicht nur ein nicht wegzudenkender Bestandteil der kulturellen Landschaft, sie schlagen auch die Brücke von der Kulturgeschichte in die Gegenwart.
Denn bei aller Wertschätzung des materiellen und immateriellen Kulturguts Tirols soll nicht vergessen werden: Schon vor dem Einsetzen des Tourismus hat sich Tirols kulturelles Erbe seit jeher immer wieder verändert und mit den Menschen laufend an neue Zeiten angepasst. Bräuche, Riten, Religion, Kleidung, Architektur, Kulinarik, Kulturlandschaft, Sprache, Gesang und Tanz dürfen sich weiter verändern und müssen mit der Zeit gehen. Kultur ist immer ein Spiegel ihrer Gesellschaft. Was das dann im Konkreten bedeutet, das muss in allen Fällen immer wieder neu ausverhandelt werden.
Ihre Edith Hessenberger
Edith Hessenberger ist Kulturwissenschaftlerin und Leiterin der Ötztaler Museen. Im Turmmuseum Oetz und im Ötztaler Heimatmuseum werden Tourismusgeschichte sowie Fragen rund um das kulturelle Erbe und den Heimatbegriff thematisiert. 2025 liegt der Schwerpunkt auf der NS-Zeit im Ötztal.
45_The Magic of the Mountains
Heinz Zak is a top climber and mountain photographer – both driven by passion.
53_Mythical Powers
Moors are nature’s hidden superheroes, holding incredible potential for the smallest marvels, grand discoveries, and mysterious phenomena.
76_Where Tyrol’s Farming Past Comes to Life
50 years of the Museum of Tyrolean Farmhouses.
113_In Harmony
The Mühlau Choral Association has been singing its way into people’s hearts for over a hundred years.
121_East Tyrol’s Breaking Sensation
Just 15 years old, Laurin Walder from Lienz is the rising star of Austria’s breaking scene.
128_The Adventurer
Tobias Ebster was on a motorbike as soon as he could walk. Today, he’s Austria’s youngest Dakar Rally finisher.
135_The Art of the Fungi
Sometimes, the smallest ventures turn into something remarkable – like the Schwammerlhof, a gourmet mushroom farm in Vomp.
143_Tyrol Goes Global
How Tyrolean top chefs are making their mark in the world of international fine dining.
30_Wunder beim Wandern
Auf den Spuren des Wassers im Stubai.
36_Magie der Berge
Heinz Zak ist Spitzenkletterer und Bergfotograf – beides mit Leidenschaft.
46_Sagenhafte Kräfte Moore sind wahre Superhelden und haben ein exorbitantes Potenzial für Klitzekleines, ganz Großes, Wundersames und Mystisches.
68_Lebendiger
Lernort
50 Jahre Museum Tiroler Bauernhöfe: Wo Tirols Geschichte ein Zuhause fand.
94_Alte Musik ganz aktuell
Eva-Maria Sens, künstlerische Direktorin der Festwochen der Alten Musik, im Interview.
102_Das war bingo! Gregor Bloéb über die Volksschauspiele Telfs.
108_Im Einklang
Die Sängervereinigung Mühlau singt seit über hundert Jahren gemeinsam.
114_Breaking good
Der erst 15-jährige Laurin
Walder aus Lienz ist der Shootingstar in Österreichs Breaking-Szene.
122_Der Abenteurer
Kaum konnte Tobias Ebster gehen, saß er schon auf dem Motorrad. Heute ist er Österreichs jüngster Dakar-Finisher.
130_Pilz-Power
Oft sind die großen Ideen im ganz Kleinen zu finden. Der Schwammerlhof in Vomp ist ein Paradebeispiel dafür.
136_Tirol international
Wie sich Tiroler Spitzenköche in der internationalen Sternewelt behaupten.
4_Editorial | 6_Kommentar | 10_Tirol in Bildern
22_Nationalpark Hohe Tauern | 54_Am Wilden Kaiser 58_Kaisergebirge | 152_Kurz und bündig | 154_Impressum
Raus aus dem Alltag – hinein ins Abenteuer. Tirol entfaltet seine ganze Pracht in atemberaubenden Landschaften, idyllischen Plätzen und versteckten Naturjuwelen. Hoch oben am Berg, entspannt am See oder mittendrin: Wir nehmen Sie mit zu den schönsten Plätzen zum Träumen und Entdecken.
Die Oberstalleralm im Villgratental ist ein Almdorf wie aus dem Bilderbuch. Nur schöner. Die 18 sonnenverbrannten und geschichtsträchtigen Hütten samt Kapelle bilden ein denkmalgeschütztes Ensemble, das wirkt, als wäre es immer schon dagewesen. Tatsächlich wurde es bereits 1675 das erste Mal erwähnt.
Eingebettet in die Wald- und Berglandschaft, direkt am Fuße der Ruinen des Schlosses Gückenbühl (Ruine Schindlburg), liegt der malerische, naturbelassene Berglsteinersee – ein wahrer Geheimtipp für Ruhesuchende. Mit einer Fläche von 2,6 Hektar gehört der Berglsteinersee zwar nicht zu den größten Seen Tirols, doch zweifellos zu den schönsten.
Berge sehen und Bergseen – das sind die zwei wahrscheinlich schönsten Dinge, die die Alpen zu bieten haben. Der glasklare Salfeinssee (weil er etwas unterhalb des Gipfels des Salfeins liegt, ist das zweite „s“ tatsächlich richtig) oberhalb von Grinzens in der Nähe von Innsbruck bietet beides.
Hall ist ein wahrlich bezauberndes Städtchen und mit seinen verwinkelten Gassen und der charmanten Altstadt immer einen Besuch wert. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Burg Hasegg/Münze Hall, die immer einprägsam ist, besonders jedoch, wenn im Zuge eines donnernden Gewitters ein Erdblitz in der Nähe des Münzturms einschlägt.
... in Ihrem Kosmetikinstitut Aurora im Herzen von Innsbruck
Die Zeit fordert. Doch wir möchten einen langsamen Takt einkehren lassen. In lichtdurch uteten Räumen Gelassenheit und Ruhe spürbar machen und Ihnen unsere ganze ungeteilte Aufmerksamkeit und Zeit zum Entschleunigen schenken.
Das ILLUMIntense Serum verleiht strahlenden Glow. PuralsHighlighteroder gemischtmitIhrer P angesagtenegefürdenGLASSSKIN-Look.
Kaum vorstellbar, dass sich eingeklemmt zwischen dem geschäftigen Treiben in Innsbruck und Kühtai eine so ruhige und ursprüngliche Gegend befindet wie das Sellraintal mit seinen Seitentälern. Einzigartig war die Stimmung, als die Nordlichter, auch Aurora Borealis genannt, Tirol im Oktober 2024 in ein faszinierendes Naturspektakel getaucht haben.
Die Eng ist ein Ortsteil der Tiroler Gemeinde Vomp, was immer wieder betont werden muss, weil dieses Stück Tirol vom Inntal aus zwar zu Fuß über die Berge, aber autofahrend nur über bayerische Straßen erreicht werden kann. Alle Wege lohnen sich, denn es ist ein richtig schönes Stück Tirol, in dessen Mittelpunkt der Ahorn steht.
Die Wetscher Wohngalerien sind einzigartig in Österreich . Hier vereint sich internationales Spitzendesign mit Arbeiten aus den eigenen Meisterwerkstätten. Besuchen Sie uns und erleben Sie persönlich, was Wetscher heute zu einem der führenden Einrichtungshäuser in Österreich macht.
Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit insgesamt 1.856 km2 der größte der Ostalpen und erstreckt sich über die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol. Gletscherfläche: 126 km2 | Osttiroler Anteil: 611 km2
Im Nationalpark Hohe Tauern prägt das Element Wasser Landschaft, Artenvielfalt und Erlebnisse. Von tosenden Gletscherflüssen bis hin zu stillen Seen reicht die Schönheit, Bedeutung und Verletzlichkeit des „blauen Goldes“, das Rangerinnen und Ranger wie Besucher emotional berührt.
Wasser hat viele Gesichter. Als einziger Stoff kommt Wasser in der Natur in allen drei Aggregatzuständen vor: im festen Zustand als Schnee, Hagel oder Eis; flüssig als Grund- oder Oberflächenwasser und gasförmig als Wasserdampf in der Luft. Wasser ist die Grundbedingung unseres Lebens, ein kostbarer Schatz, den es zu schützen gilt. Wasser ist ein Lebensraum für Tiere und Pflanzen, größere ebenso wie winzig kleine, Spezialisten, die perfekt an ihre natürliche Umgebung angepasst sind. Wasser kann tosen, glucksen, rauschen, gurgeln, brausen, prasseln, gluckern und vieles andere mehr. Es ist kein Zufall, dass unsere Sprache so reich ist an Worten, die die vielen Nuancen der Wassergeräusche beschreiben. Wasser löst etwas in uns aus, es lässt niemanden kalt. Wasser kann sanft sein, aber auch ungeheuer kraftvoll, wenn es sich im Laufe der Zeit neue Wege bahnt.
• Gesamtfläche: 1.856 km2, davon 611 km2 in Osttirol
• Mehr als ein Drittel aller in Österreich nachgewiesenen Pflanzenarten kommen im Nationalpark vor, bei den Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien sind es um die 50 %.
• West-Ost-Erstreckung: 100 km
• Nord-Süd-Erstreckung: 40 km
• mehr als 300 Dreitausender
• 279 Bäche und 26 bedeutende Wasserfälle
• 551 Bergseen
Wasserschatz.
Der Nationalpark Hohe Tauern ist wasserreich. Ein echtes Wasser-Reich, das von seinen Gletschern, Bächen und Seen geprägt ist. Sie stürzen über hunderte Meter in tiefe Schluchten, schlängeln sich in Mäandern über weitläufige Almböden oder plätschern über Stock und Stein. Im Nationalpark Hohe Tauern gleicht kein Bach dem anderen. Im Schutzgebiet gibt es 279 Bäche, darunter 57 Gletscherbäche, zahlreiche imposante Wasserfälle und Schluchten sowie 551 Seen, davon 131 namentlich benannt. Manche Bäche werden vom Schmelzwasser der Gletscher gespeist, andere entspringen aus einer Quelle oder fließen – wie der Dorferbach in Kals am Großglockner – von einem See ab. Überwindet ein Bach hohe Geländestufen, wird er zum Wasserfall.
Herkunft, Lage und Gestalt der Fließgewässer sind ganz unterschiedlich. Es gibt Mäanderstrecken mit ge-
Rangerinnen und Ranger wie Carola Trojer (re.) sind kundige Ansprechpartner in allen Fragen rund um die belebte wie unbelebte Natur im Nationalpark.
ringem Gefälle und sogenannte Alluvionstrecken, in denen sich der Bach auf großen Schotterflächen in einen Hauptund viele Seitenarme verzweigt – wie dies bei der Isel an vielen Stellen der Fall ist. Gerade im Hochgebirge wechseln die verschiedenen Gewässertypen auf engem Raum – das macht die Vielfalt der Bäche in den Hohen Tauern so eindrucksvoll.
Herzfluss.
Die Isel ragt durch ihre überregionale Bedeutung aus den Gewässern des Nationalparks Hohe Tauern heraus. Geboren aus dem Gletschereis des Umbalkeeses ist sie einer der letzten alpinen Wildflüsse Mitteleuropas. Nahezu alle Gewässer im Tiroler Teil des National-
Exklusiv für Sie, Ihre Familie, Betriebsausflüge, Firmenevents oder Gruppenreisen. Wir planen für Sie eine unvergessliche individuelle Rangerwanderung mitten im Herzen der National-parkregion Osttirol. Natur-kundliche Spezialführungen (z. B. Wildtierbeobachtung, Vogelkunde, Beutegreifer, Schmetterlinge, Insekten, Gletscher, Wassererlebnistouren, botanische Raritäten, Kräuter etc.), Fotoerlebniswanderungen, Schneeschuhwanderungen im Winter und vieles mehr.
Tel.: +43 4875 5161-10
nationalparkservice.tirol@hohetauern.at www.hohetauern.at
parks Hohe Tauern entwässern in die Isel, die in Lienz in die kleinere Drau mündet. An sommerlichen Nachmittagen führt sie teils enorme Wassermassen aus den riesigen Gletschern im Hinterland, transportiert dabei gewaltige Mengen an Schotter und Feinsand und gestaltet sich dadurch ihr eigenes Ökosystem. Im Winter ist der Gletscherfluss ruhig, führt wenig, aber dafür glasklares Wasser.
Die Isel ist ein Rückzugsraum und ein Naherholungsraum in einem. Sie ist ein Vogelparadies – für Wasseramsel, Zaunkönig und Gebirgsstelze und Co. –und die Heimat vieler Fische wie Bachforelle oder Äsche genauso wie der Lebensraum von Biber und Fischotter. Beide letztgenannte Arten sind ohne Zutun des Menschen zurückgekehrt und gekommen, um zu bleiben. Am vor einigen Jahren geschaffenen Iseltrail kann man mittlerweile in fünf Tagesetappen auf einer Länge von 73 Kilometern von Lienz aus dem Flusslauf bis zum Umbalkees folgen und die vielen Gesichter dieses Gletscherflusses hautnah miterleben. Nicht zuletzt ist die Isel auch ein Paradies für Wildwassersportler, die den Fluss im sommerlichen Wuchtwasser zur Zeit der Gletscherschmelze mit Wildwasserbooten befahren.
Emotionale
Bindung.
Carola Trojer und Christoph Dietmaier arbeiten als Rangerin und Ranger im Nationalpark Hohe Tauern. Carola ist hier aufgewachsen, Christoph hat es aus der Steiermark in die naturnahe Landschaft der Hohen Tauern gezogen. Bevor er sich für die Rangerlaufbahn entschied, war er Röntgenassistent. Der Trubel des Krankenhausalltags ist ihm irgendwann zu viel geworden, die Sehnsucht nach Ruhe hat ihn schließlich nach Virgen geführt. Die Isel ist ihm vertraut geworden und als Lebens- gleichermaßen wie als Erho-
„OHNE
Europäische Wasser-Charta, Straßburg 1968
lungsraum ans Herz gewachsen. Sie ist nicht umsonst der Herzfluss vieler Einheimischer und Besucherinnen und Besucher, ein echtes Flussjuwel, das bewahrt werden muss.
Besonders das Umbaltal, wo die Isel am Fuße der Dreiherrnspitze entspringt, hat Christoph Dietmaier in seinen Bann gezogen. Er lenkt den Blick auf das, was sich erst bei näherem Hinsehen – oft sogar erst unter der Lupe oder gar unter dem Mikroskop – offenbart. „Vieles nimmt man erst wahr, wenn man sich näher damit beschäftigt hat, wie etwa die vielen Insektenlarven, die sich unter den Steinen verbergen“, sagt er. Darüber hinaus hat es ihm die Wasseramsel besonders angetan. „Die Wasseramsel ist sehr eng mit diesem Lebensraum verknüpft und hat sich perfekt an ihn angepasst. Ich beobachte und fotografiere sie sehr gerne. Sie ist der einzige heimische Singvogel, der tauchen kann“, beschreibt Ranger Christoph seine Faszination. Zugleich nisten die Wasseramseln häufig in von Menschenhand geschaffener Infrastruktur wie Brücken und Wehranlagen und zeigen vor, dass Zivilisation und Natur kein Widerspruch sein müssen. Als Nahrungsquelle ist dieser Vogel auf Stein- und Eintagsfliegenlarven, kleine Krebstiere wie den Bachflohkrebs sowie kleine Schnecken und Würmer angewiesen, die in natürlichen, unverbauten Gewässern heimisch sind. Hier schließt sich der Kreis. „Die Isel ist ein idealer Lebensraum für die Wasseramsel und viele andere Arten“, weiß Christoph Dietmaier.
Das ganze Angebot des Nationalparks Hohe Tauern auf einen Blick aufs Handy holen: www.hohetauernguide.at
Kraftplätze: Der magische Dorfersee (oben) speist den Dorferbach im gleichnamigen Tal bei Kals am Großglockner. Die ungezähmte Wucht des Wassers lässt sich anhand des beeindruckenden Naturschauspiels, das die Umbalfälle im Virgental bieten, hautnah nachvollziehen.
„WASSER VERBINDE ICH INSGESAMT MIT POSITIVER ENERGIE. QUELLWASSER ERFRISCHT MICH UND GIBT MIR KRAFT ZUM WEITERGEHEN.“
Carola Trojer
Der malerische Bödensee bei der Neuen Reichenberger Hütte ist einer von 551 Seen im Nationalparkgebiet.
Das Gletschertor hinten im Umbaltal, wo die Isel ihren Ursprung hat, ist für ihn ein besonders faszinierender Ort. Sich dort im Rahmen von Touren aufhalten zu können, begeistert ihn das eine ums andere Mal. Dieses spezielle Ökosystem wird früher oder später verschwinden. Die Gletscher gehen nicht nur in den Alpen zurück, aber hier ganz besonders. Das vermeintlich „ewige Eis“ hat ein Ablaufdatum. Das wird irgendwann auch den Wasserhaushalt im Nationalpark signifikant verändern. Aber noch ist es nicht so weit. „Es gibt Wochen, in denen kein richtiges Gletschertor ausgebildet ist oder es einfach in
Exklusivtouren 2025 (kostenlos)
• Samstag, 19. Juli: Umbalkees –die letzte Etappe des Iseltrails (anspruchsvoll)
• Sonntag, 26. Oktober: Indian Summer –Saisonabschlusswanderung am Iseltrail von Prägraten nach Virgen
sich zusammenfällt, und dann wieder entsteht ein sehr schön geformtes. Es hat etwas Bedrohliches, und wenn man direkt davor steht, ist das irgendwie unheimlich und faszinierend“, beschreibt er seine Eindrücke. Die Wanderung zum Umbalkees hinein ist weit, jedoch überaus lohnend. Der Gletscherlehrweg im Gschlösstal ist landschaftlich ebenfalls reizvoll, allerdings um einiges weniger anspruchsvoll. Dennoch wird die Wegstrecke zur Gletscherzunge aufgrund des raschen Abschmelzens des Eises immer weiter und ist daher nicht zu unterschätzen.
Rangerin Carola Trojer pflegt eine durchaus emotionale Beziehung zu den Gewässern im Nationalpark Hohe Tauern. „Wasser spendet mir Kraft!“, betont sie. „Wasser verbinde ich insgesamt mit positiver Energie. Quellwasser erfrischt mich und gibt mir Kraft zum Weitergehen.“ Außerdem verbindet die Rangerin den Wasserschatz im Nationalpark mit Freiheit. „Wir können ohne Wasser nicht existieren, und hier bei uns steht so viel davon in so hoher Güte zur Verfügung. Das verbinde ich mit Freiheit und mit Sicherheit. Das sollte nicht selbstverständlich sein. Wir sind reich an Trinkwasser, und das sollten wir viel mehr schätzen.“ Außerdem kennt Carola Trojer nicht wenige Plätze an und rund um die Fließgewässer, die man durchaus als „Kraftplatz“ bezeichnen könne, besonders die Wasserfälle, in denen sich die unbändige Kraft des Wassers
unmittelbar erfahren lässt. „Wasser formt unsere Landschaft, schafft die tiefen Kolke und Katarakte.“ Wer das erste Mal aus der eigenen Hand ein provisorisches Trinkgefäß formt und damit frisches Quellwasser schöpft, dem wird Wasser als Quell des Lebens nachvollziehbarer. Wasser sorgt auch für Erfrischung, die an den zunehmenden sommerlichen Hitzetagen Not tut. „Es ist eine wahre Wohltat, wenn man nach einer Wanderung seine Füße ins eiskalte Bergwasser tauchen kann“, weiß Carola Trojer aus eigener Erfahrung.
Neben den imposanten Umbalfällen und dem malerischen Dorfertal mit dem fast magischen Dorfersee besucht
sie mit Gästen auch sehr gerne die Neualplseen südöstlich der fast 3.000 Meter hohen Schleinitz, die vom Zettersfeld aus in einer rund dreistündigen Rundwanderung erkundet werden können. „Diese Seenlandschaft ist gut zugänglich und wunderschön“, sagt sie. Wie Rangerkollege Christoph Dietmaier ist auch Carola Trojer fasziniert vom Ökosystem Gletscherfluss.
Wasser macht Schule.
Im Nationalpark Hohe Tauern macht das Wasser sprichwörtlich Schule. Die Swarovski Foundation Wasserschule Österreich ist eine mobile Schule, die Schulklassen in den Nationalpark-Bun-
desländern Kärnten, Salzburg und Tirol kostenlos angeboten wird. Eigens ausgebildete Nationalpark-Rangerinnen und -Ranger kommen für zwei bis vier Tage direkt an die Schulen und sind gemeinsam mit den Schulkindern den Geheimnissen des Wassers auf der Spur. Das schafft auf spielerische Weise ein Bewusstsein für den unschätzbaren Wert dieses sensiblen Ökosystems und der begrenzten Ressource Wasser. „Die Erde ist zwar der blaue Planet, aber Trinkwasser ist global betrachtet sehr begrenzt. Wir vermitteln den Schülerinnen und Schülern einen bewussten und sparsamen Umgang damit“, sagt Carola Trojer. Nationalparkdirektor Hermann Stotter hat rund ums Wasser auch einige persönliche Tipps parat:
Besseres Studium, bessere Chancen.
Geblockte Lehrveranstaltungen und innovative Online- und Blended-Learning Elemente garantieren, dass die Master-Studien an der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL mit dem Beruf vereinbar abgewickelt werden. Die Master-Studien für Health Professionals:
▪ Health Care Management (CE)
▪ Pflegewissenschaft (ANP, Pflegepädagogik, Pflegemanagement)
▪ Public Health
▪ Medizinische Informatik (CE) (Online Studium)
▪ Health Information Management (Online-Studium) Infos unter: www.umit-tirol.at/master
„Im Jahr 2025 feiern wir sowohl das Jahr der Isel als auch das UN-Jahr des Gletscherschutzes. Die Kraft des Wassers auf den letzten zwei Etappen des Iseltrails zu spüren, um schlussendlich vor dem gigantischen Umbalkees zu stehen, ist ein Hochgenuss für jeden Naturliebhaber. Darüber hinaus dürfen wir Besucherinnen und Besucher unseres Nationalparkhauses in Matrei im Rahmen einer Sonderausstellung in die Welt von Osttirols mächtigem Gletscherfluss entführen.“ Wasser ist ein sinnliches Erlebnis. Wasser ist kostbar. Genießen wir es. Schützen wir es
Marian_Kröll
Noch hat man ganzjährig die Gletscher der Venedigergruppe vor Augen, auch wenn sich das vermeintlich „ewige Eis“ immer weiter zurückzieht und der Weg zu den Gletscherzungen dadurch immer weiter wird.
Im Umbaltal mündet der imposante Großbachfall in die noch junge Isel ein.
Sommer-Tourentipps:
Montags
BIG FIVE
Wildtier-beobachtung:
30. Juni bis 22. September, Ködnitztal, Kals a. G.
STRONACHKOGEL kleiner Gipfel, grosses Glück:
7. Juli, 28. Juli und 25. August, Iselsberg
Dienstags
NATURE WATCH VON OBEN Wald und Wild erwachen:
1. Juli bis 23. September, Defereggental
AUSBLICK, WEITBLICK, VENEDIGERBLICK
Tauerntour:
15. Juli bis 9. September, Tauerntal, Matrei i. O.
HAND IN HAND INS ENTDECKERLAND
Familientour:
8. Juli bis 2. September, 14-tägig, Umbaltal, Prägraten
Mittwochs
ARTENREICHE BERGWIESEN
Blühend, wild, einzigartig:
9. Juli bis 17. September, 14-tägig, Prägraten a. G.
DIE ISEL
Osttirols mächtiger Gletscherfluss:
16. Juli bis 24. September, 14-tägig, Virgental, Prägraten a. G.
ZWISCHEN ALMEN & GLETSCHERN Kalser Dorfertal:
9. Juli bis 17. September, 14-tägig
Donnerstags
INS EWIGE EIS
Kalte Riesen in heissen Zeiten : 3. Juli bis 18. September, Gschlösstal, Matrei i. O.
SO SCHMECKT DIE NATUR
Die geheime Welt der Kräuter : 10. Juli bis 18. September, Prägraten a. G., Kals oder Huben
Freitags
BIG FIVE
Wildtiersafari:
4. Juli bis 26. September, Ködnitztal, Kals a. G.
JAGDHAUSALMEN
Klein-Tibet der Alpen: 4. Juli bis 26. September, Defereggental
Die kühle Gischt des Gletscherbaches spüren und die saubere Bergluft einatmen. Tagsüber Sonne tanken und nachts unterm Sternenhimmel träumen. Die Freiheit unberührter Natur genießen, rundum verwöhnt und begleitet von heimischen Gastgeberfamilien. Erlebe dein Abenteuer in Osttirol nach unseren Grundsätzen:
Natur erhalten • Natur schmecken • Natur erleben
Das ist Urlaub mit gutem Gefühl! Und genau das garantieren wir Nationalpark Partnerbetriebe durch unsere klimafreundlichen, die Umwelt schonenden und nachhaltigen Kriterien. Als Vorreiter für nachhaltigen Urlaub sind wir die idealen Partner für deinen bewussten und genussvollen Urlaub im Einklang mit der Natur.
Nachhaltig reisen mit gutem Gefühl 13.05.2025 - 26.10.2025
• 7 Nächte beim Partnerbetrieb deiner Wahl
• Nationalpark Rangerwanderung mit Wildtierbeobachtung
• Kostenlose Benutzung der Busse in ganz Osttirol
• Nationalpark*gut*scheine im Wert von € 20,00 zum Kennenlernen der Nationalpark Kulinarik Betriebe
• Regionaler Willkommensdrink in deiner Unterkunft
• Leitfaden zum Abschalten “Die Sinne arbeiten lassen”
Preis: ab € 256,00 p. P.
Nationalpark-Partnerbetriebe Osttirol
Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol, Austria
Tel. +43 50 212 212, www.nationalpark-partnerbetriebe.at
Das Stubaital ist im Sommer ein Paradies für Wanderfreudige und Bergsüchtige. Neben den unzähligen gut markierten Wegen und Steigen gibt es dabei ein paar ganz besondere Highlights, die einem die Wunder der Natur noch näherbringen und zum demütigen Staunen einladen.
Höhepunkt des Sunnenseit'n Weges ist diese spektakuläre Hängebrücke.
Es rauscht, tobt und donnert, Millionen von feinsten Tröpfchen glitzern in der Sonne wie Diamanten. Am Grawa-Fall, dem breitesten Wasserfall der Ostalpen, erlebt man die Faszination des wilden Wassers hautnah. Seinen Ursprung nimmt das Naturwunder am Fuße des Sulzenauferners. Dort schmilzt das Eis des Gletschers und fließt in einem kristallklaren Bächlein zu Tal. Etwas später kommt das Schmelzwasser der Fernerstube und des Grünauferners dazu und so wird der Sulzaubach immer größer und ungestümer, bis er sich in breitem Schwall über den Grawa-Wasserfall ergießt.
Die erste Idee, einen Weg entlang dieses wilden Wassers zu bauen, hatte Luis Töchterle vor rund 20 Jahren: „Ich wollte das touristische Potenzi-
Etappe 1: 4,2 km, 1,5 Stunden, leicht
Etappe 2: 4,2 km, 2,5 Stunden, ca. 680 Höhenmeter, Kondition erforderlich
Etappe 3: 2,2 km, 1,5 Stunden
Rückweg gleich wie Hinweg oder über Peiljoch zur Mittelstation Fernau der Stubaier Gletscherbahn (Dresdner Hütte) und Abfahrt mit der Bahn, Kondition und Trittsicherheit erforderlich.
Einkehrmöglichkeiten: Tschangelair Alm, Grawa Alm, Sulzenau Alm (an Ruhetagen gibt es Getränke im Kühlschrank), Sulzenauhütte.
al im Sinne eines sanften Tourismus aufzeigen.“ In Bergführer Robert Span und dem damaligen Wirt der Sulzenauhütte, Norbert Schöpf, fand er rasch Mitstreiter. Die Obleute des Tourismusverbandes schenkten Töchterle ein offenes Ohr und Tourismusprofi Hubert Siller machte sich an die professionelle Umsetzung. Wichtig war Töchterle neben der Vermittlung der Naturschönheit auch die Inklusion: „Ich wollte unbedingt, dass der Weg in Tallagen barrierefrei gebaut wird. Das war damals noch völlig ungewöhnlich.“ Der Erfolg des Projekts „WilderWasser Weg“ – so wurde er benannt – stellte sich beinahe postwendend ein, wie sich Luis Töchterle erinnert: „Es kamen vom Start weg viel mehr Menschen, als ich jemals erwartet hätte.“ Es wird also höchste Zeit, selbst der Spur des Wassers zu folgen. Der Logik gehorchend
©
„ICH WOLLTE UNBEDINGT, DASS DER WEG IN TALLAGEN BARRIEREFREI GEBAUT WIRD.“
Luis Töchterle
von unten nach oben, vom Endpunkt zum Ursprung.
Wanderung in drei Teilen.
Der erste Teil des Weges führt uns von der Wilde-Wasser-Arena über den Ruetz-Katarakt bis zum Grawa-Wasserfall. Er beginnt mit einer Einführung in das Thema auf zahlreichen Schautafeln. Und dann geht es schon mitten hinein ins Abenteuer Wasser: Der Ruetz-Katarakt ist eine durch Felsen hervorgerufene Engstelle im Lauf des Baches. Von einer Brücke und Aussichtsplattformen kann man das tosende Wasser
in der Schlucht bestens sehen und ruhig ein bisschen Ehrfurcht haben vor dieser Urgewalt. Kaum ist die Engstelle vorbei, wird die Ruetz wieder zum recht friedlichen Bach, an dessen Ufer der Weg gemütlich entlangführt. Nach zwei Serpentinen biegt man schließlich um eine Ecke und steht völlig überraschend vor dem Grawa-Wasserfall, der in breiten Kaskaden über die Felsen rinnt. An dessen Fuß ist eine große, ansteigende Plattform mit Sitz- und Liegegelegenheiten errichtet worden: das Grawa-Observatorium. Ganz bequem und meditativ kann man von dort mit dem Blick dem Lauf des Wassers folgen und die mit Wassertropfen ange-
Sunnseit‘n Weg Der Weg auf der Sonnenseite ist bestens ausgebaut, kann in mehreren Varianten begangen werden und hat einen nervenkitzelnden Höhepunkt: eine Hängebrücke mit 110 Metern Spannweite und bis zu 50 Metern Tiefblick. Außerdem hat man von der Plattform „Naturschauplatz Neustiftblick“ einen wunderbaren Ausblick auf die drittgrößte Gemeinde Tirols –oder wenigstens einen Teil davon. Der Naturschauplatz Neustift ist übrigens einer von 12 besonders schönen Orten im Tal. Handverlesene Lieblingsplätze, sozusagen. Wie etwa die romantischen Eulenwiesen, Wildeben, der gespaltene Stein im Pinnistal oder der Mischbach-Wasserfall. Wer sich die Naturschauplätze erwandert, kann einen Sammelpass abstempeln und bekommt für mindestens fünf besuchte Naturschauplätze ein originelles T-Shirt.
Die Seven Summits Stubaital Das ist schon mehr als nur „ein bisschen Wandern“. Sieben Gipfel im Stubaital, jeder mit einer ganz eigenen Geschichte und Bedeutung. Jeder aber auch mit unterschiedlichen Anforderungen an das bergsteigerische Können und die Ausdauer. Vom einfachen Hohen Burgstall bis zur anspruchsvollen Hochtour, dem Wilden Freiger. Von der sagenumwobenen Serles zum Neustifter Hausberg, dem Elfer. Da ist für jede/n was dabei.
Stubaier Höhenweg
Die Daten allein sprechen für sich: In sieben Etappen – ohne Auf- und Abstieg – führt der Stubaier Höhenweg von Hütte zu Hütte. 4.440 Höhenmeter bergauf und 4.230 Höhenmeter wieder bergab liegen zwischen den verschiedenen Hütten. Aber man muss ja nicht alle sieben auf einen Streich machen. Warum nicht einfach einmal mit 2, 3 oder 4 Etappen beginnen?
Weitere Wanderungen und Infos finden Sie hinter dem QR-Code.
reicherte Luft atmen. Stundenlang, so entspannend ist das.
Die zweite Etappe führt vom Grawa-Wasserfall auf dem alten Almsteig, teils ausgelegt mit Holzstegen, bis zur Sulzenauhütte. Auf diesem Weg kann man einerseits von zwei Plattformen noch einmal den Grawa-Wasserfall sehen. Andererseits warten auf dem Hochplateau der Sulzenau Alm zusätzlich drei spektakuläre Wasserfälle auf den Wanderer. Am beeindruckendsten ist der Sulzenaufall, der pfeilgerade 200 Meter in die Tiefe stürzt. Das letzte Stück zur Sulzenauhütte ist durchaus etwas schweißtreibend.
Der dritte Wegteil führt einen schließlich von der Sulzenauhütte bis quasi zum Ursprung des wilden Wassers, dem Sulzenauferner. Aus dem WildeWasserWeg ist hier ein Gletscherlehrpfad geworden. Man sieht und erlebt alles, was eine Gletscherlandschaft ausmacht. Moränenfelder, Gletscherseen, den Gletscherbruch. Die Natur formt diesen Teil durch die Gletscherschmelze alljährlich neu.
Uwe_Schwinghammer
Baumhausweg
„ES KAMEN VIEL MEHR MENSCHEN, ALS ICH JEMALS ERWARTET HÄTTE.“
Luis Töchterle
Die großen und kleinen Besucher werden direkt an der Mittelstation der Kreuzjochbahn in der Schlick 2000 von Zwerg Bardin empfangen. Er markiert den Eingang zu dem knapp 5.000 m² großen Waldgebiet, durch welches der Baumhausweg auf einer leicht begehbaren und kinderwagentauglichen Strecke führt. Auf dem Weg befinden sich neun spektakuläre Baumhäuser, die natürlich auch besucht werden wollen. Jedes einzelne ist einem anderen Thema rund um die Zwergenwohnung gewidmet. Eine bunte Abenteuerwelt zwischen Waldboden und Baumwipfeln.
Rutschenweg Schlick 2000
Im Wanderzentrum Schlick 2000 in Fulpmes können Familien mit Kindern ab Sommer 2025 den neuen Rutschenweg erkunden. Auf zweieinhalb Kilometern Weglänge laden neun Rutschen, verteilt auf sieben Stationen, zum fröhlichen Abwärtsvergnügen ein. Kombinierbar ist das Erlebnis mit dem beliebten Scheibenweg und dem Baumhausweg, der nun mit dem Zwergenbauernhof bei der Fronebenalm und dem Zwergenfeuerwehrhaus am Stubaier Talboden erweitert wurde.
Für noch mehr Familienaktivitäten scannen Sie bitte den QR-Code.
Heinz Zak lebt in Scharnitz, dem Tor zum Karwendel und einem seiner Lieblingsgebiete. Zusammengezählt hat der Spitzenkletterer und Bergfotograf wohl Jahre in den dortigen Bergen verbracht. Sie sind für ihn der Inbegriff von Freiheit und Schönheit – wie einige andere Bergregionen in Tirol auch.
„DAS
LANG EINEM PROJEKT NACHRENNEN KANN.“
Heinz Zak
Wenn er ein Motiv im Kopf hat, dann geht Heinz Zak dafür viele Kilometer oder hunderte Höhenmeter und verbringt unbequeme Nächte im Freien. Und wenn es nicht klappt, kommt er wieder und wieder an denselben Ort zurück. Bis es passt. Ihn einen Besessenen zu nennen, wäre medizinisch sicher falsch, aber beim Fotografieren und Klettern, seinen Leidenschaften, die er beide zum Beruf gemacht hat, trifft’s doch irgendwie zu. Gleichzeitig ist er das, was man wohl heute als „grundgechillt“ bezeichnen würde, nur äußerst schwer aus der Ruhe zu bringen.
Vorgezeichnet war dieser Weg für Heinz Zak keineswegs, der heute 67-Jährige könnte auch Lehrer im Ruhestand sein. Denn ursprünglich begann der gebürtige Wörgler als Pädagoge und kam so nach Scharnitz an die dortige private Hauptschule. Dem verständnisvollen Direktor dieser Schule – Alois Krug – verdankte er es, dass sein Übergang zum Bergfotografen „ziemlich fließend“ verlief. Nach drei Jahren Unterricht ging er das erste Mal in Karenz, um sich in seinem neuen Metier zu versuchen. Dem Direktor ist Zak immer noch dankbar: „Ich habe damals gewusst, wenn mein Plan nicht aufgeht, kann ich jederzeit an die Schule zurück.“ Doch es ging gut und so war der Spitzenkletterer in der glücklichen Lage, „sehr früh ein unabhängiges Leben führen zu können“. Das brachte zwar mit sich, viele Freiheiten zu ha-
Buchtipps
Karwendel
Die faszinierende Bergwelt zwischen Isar und Inn: Ein Bildband mit vielen Infos für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer.
Verlagsanstalt Tyrolia, 256 Seiten, EUR 45,–
Tirol – Magie der Berge
Dieser großformatige Prachtbildband zeigt die ursprüngliche Vielfalt der Bergwelt Tirols in Hunderten von außergewöhnlichen Bildkompositionen.
Verlagsanstalt Tyrolia, 256 Seiten, EUR 48,–
ben, manchmal allerdings auch wenig Geld. In seiner Frau Angelika fand er dazu die richtige Partnerin: „Sie sieht das komplett locker, ganz viele würden das nicht aushalten.“
Stars am steilen Fels.
Im Jahr 1986 veröffentlichte Heinz Zak mit „High Life“ sein erstes Buch, einen Farbbildband über die damals wichtigsten Freiklettergebiete der Welt. 1990 erschien ein erstes Buch über seine unmittelbare Bergheimat, das Karwendel. Einen Namen als Topkletterer hatte er damals bereits, nun machte er sich auch einen als Bergfotograf. Darum folgte 1995 auch „Rock Stars“, ein Buch, das beides verband. Zak porträtierte die damals weltbesten Freikletterer in den schwierigsten Routen. Daran denkt er gerne zurück: „Vom finanziellen Aufwand her war Rock Stars eigentlich ein Wahnsinn, aber über so etwas habe ich nie gedacht –ich machte einfach, was mir wichtig erschien: über zehn Mal dafür nach Amerika zu fliegen, mehrfach nach Frankreich, England und andere europäische Länder. Es war einfach eine gute Zeit, mit den besten Kletterern unterwegs zu sein.“ Es folgten Bücher über die Stubaier Alpen, das Slacklinen, ein weiteres über das Karwendel. Dazwischen auch so manche spektakuläre Kletterleistung. So durchstieg Zak 2005 als zweiter Mensch nach Wolfgang Güllich „Separate Reality“ free solo, also ohne Seilsicherung. Die
Schlüsselstelle der Route ist ein sechs Meter langer Handriss in einem Dach 200 Meter über dem Merced River im Yosemite National Park.
Tirol – Magie der Berge.
Sein jüngstes Buchprojekt war wohl auch das aufwändigste. Ein monumentaler Tirol-Bildband. Sieben Jahre hat es gedauert, bis Heinz Zak dafür die Bilder so im Kasten hatte, wie er sich das vorstellte: „Das muss man überhaupt erst einmal machen können: So unabhängig zu sein, dass man sieben Jahre lang einem Projekt nachrennen kann. Wenn man meinen zeitlichen Aufwand in Arbeitsstunden rechnen würde, wäre das unbezahlbar!“
Doch es hat sich gelohnt, immer und immer wieder an dieselben Plät-
„THEORETISCH BIN ICH IN PENSION, PRAKTISCH ARBEITE ICH EINFACH GERNE.“
Heinz Zak
ze zu gehen, bis jedes Bild so wurde, wie es sein soll: „Auf dem Großglockner habe ich im Winter zum Beispiel mehrfach biwakiert.“ Im Tyrolia-Verlag fand er für seine Ansprüche einen idealen und vor allem sehr geduldigen Partner, weil Zak zunächst wegen Corona und später wegen seines Anspruchs auf die bestmöglichen Bilder den Erscheinungstermin dreimal verschoben hat. Am Ende stand ein Buch, das 2024 mit dem ITB Award für den Reisebildband des Jahres ausgezeichnet wurde. „Das ist schon eine hohe Auszeichnung. Da reichen Fotografen aus aller Welt ihre Arbeiten ein“, meint Heinz Zak nicht ohne Stolz. Für ihn sei das Buch wie eine – ziemlich große – Visitenkarte: „Es gibt Leute, die jeden Tag darin blättern. Es ist etwas, was man in der Hand halten kann und was der Seele guttut.“ Einen wesentlichen Anteil am Erfolg des
Unsere Sommeröffnungszeiten:
Medalp Sportclinic Imst
Mo – Fr: 08:00 – 17:00 Uhr
Sa, So, Feiertag: 10:00 – 17:00 Uhr
+43 5418 51100
Medalp Rehaclinic Imst telefonische Terminvereinbarung
+43 5418 51100 470
Medalp Sportclinic Zillertal
Mo – Fr: 09:00 – 18:00 Uhr
Sa, So, Feiertag: 09:00 – 17:00 Uhr
+43 5285 784 85
Medalp Sportclinic Sölden
Fr-So: 09:00 – 17:30 Uhr
+43 5254 30003
Allgemeinpraxis Sölden
Mo – Fr: von 08:00 bis 17:00 Uhr
+43 5254 2040
Heinz Zak
Spitzenkletterer Heinz Zak schaffte als zweiter Mensch die Route „Separate Reality“ in Yosemite „free solo“. Auch und vor allem machte er sich als Bergfotograf einen Namen.
Buches haben auch Frau Angelika, die fürs Layout zuständig ist, und Sohn Martin, der die technische Umsetzung und Bildbearbeitung macht. Inzwischen ist das Buch bereits in dritter Auflage erschienen.
Die Faszination der Natur.
Heinz Zak könnte bereits im Ruhestand sein: „Theoretisch bin ich in Pension, praktisch arbeite ich einfach gerne, halte Vorträge, mache Fotoworkshops.“ Er habe das Glück, dass ihm mit 67 noch nichts weh tue, daher reize ihn neben der Suche nach dem richtigen Bild immer noch die sportliche Herausforderung: „Ich habe immer noch Lust, Leistung im Klettern zu bringen. Ich kann noch im 9. Schwierigkeitsgrad klettern, mich am Berg bewegen, biwakieren. Das macht mich aus und das macht mir Freude. Und solange es mir so gut geht, interessiert mich das Alter nicht.“ Er, der 36 Gipfel bei einer Winterdurchquerung im Karwendel in drei Tagen bestiegen hat und im Yosemite Nationalpark die schwierigsten Routen geklettert ist, weiß allerdings auch, dass nicht immer Schwierigkeitsgrade und Höhenmeter zählen. Sondern auch die Liebe zur Natur. Das sei etwas, das er bei der Produktion des Tirol-Buches besonders erlebt habe. Oft sei er stundenlang irgendwo gesessen, aus dem Bild, das er sich vorgestellt hatte, sei zwar nichts geworden, dennoch habe er einen wunderbaren Tag draußen verbracht: „Man kann dieses Bereichernde und Beruhigende überall erleben, wenn man rausgeht. Ich kann in den Wald spazieren gehen und freue mich, ich gehe über eine Wiese und freue mich. Die Suche nach der Natur, nach der Schönheit, ist etwas, was mich fasziniert und anzieht.“ Grundsätzlich meint Heinz Zak zu seiner Lebensweise: „Ich habe das beste Leben der Welt und würde mit niemandem tauschen wollen!“ Uwe_Schwinghammer
English Summary
Heinz Zak lives in Scharnitz, the gateway to the Karwendel mountains – one of his favourite regions. Over time, the accomplished climber and celebrated mountain photographer has probably spent the equivalent of several full years roaming those peaks.
When he has a particular image in mind, Zak will hike for miles or climb hundreds of metres in elevation, often spending uncomfortable nights outdoors to capture the perfect shot. And if it doesn’t work out? He returns again and again to the same spot – until everything falls into place.
Yet this path was by no means preordained for Heinz Zak. Now 67, he could easily be a retired schoolteacher. Born in Wörgl, Zak initially trained as a teacher and moved to Scharnitz to work at a private secondary school. Thanks to an understanding headmaster, his transition to full-time mountain photographer happened quite seamlessly: “I knew back then that if my plan didn’t work out, I could always go back to the school.” Fortunately, things went well – and Zak, already an elite climber, found himself able to lead an independent life early on. That independence came with plenty of freedom, though at times, not much money. In his wife Angelika, he found the perfect partner for this unconventional journey.
In 1986, Zak published his first book, High Life, a full-colour photo volume on the world’s leading free climbing areas at the time. Four years later came his first book on his local mountain world, the Karwendel. By then, he had already made a name for himself as a top climber; now he was gaining recognition as a mountain photographer. Naturally, these two worlds came together in 1995 with Rock Stars – a book in which Zak portrayed the world’s best free climbers on some of the
most challenging routes. Other books followed: on the Stubai Alps, on slacklining, and another volume on the Karwendel. In between, Zak continued to pull off some spectacular feats of his own. In 2005, for instance, he became the second person after Wolfgang Güllich to free solo the legendary Yosemite route “Separate Reality” – climbing it without any rope or protection.
His most recent book project was likely also his most ambitious: a monumental photo book on Tyrol. It took seven years of persistence and perfectionism to capture the images exactly as he envisioned them. But the effort paid off: in 2024, the book won the ITB Award for Travel Photo Book of the Year. “The search for nature, for beauty – that’s what fascinates and draws me in,” says Zak. “I have the best life in the world, and I wouldn’t trade places with anyone.”
Das Platzertal liegt auf 2.300 Metern Seehöhe mitten in den Ötztaler Alpen und ist mit über 20 Hektar eine der bedeutendsten hochalpinen Moorlandschaften.
Moorlandschaften haben ein exorbitantes Potenzial für Klitzekleines, ganz Großes, Wundersames und immer wieder diesen mystischen Schauer. Als CO2-Speicher sind auch die Tiroler Hochmoore Superheldinnen bei der Rettung des Klimas. Nicht zuletzt sind sie wunderschön anzusehen. Ja, das sind sie.
Der Wiegenwald im hinteren Stubachtal ist ein besonderes Kleinod im Nationalpark Hohe Tauern. Das wunderschöne Hochmoorgebiet ist auf 1.400 bis 1.800 Metern Seehöhe gelegen und durch einen urwaldartigen Baumbestand aus Fichten, Lärchen und Zirben charakterisiert.
Oh schaurig ist’s, übers Moor zu gehen, heißt es in einer Ballade. Man muss die Autorin nicht kennen und auch nicht alle sechs Strophen, um zu wissen, was sie damit meint. Gruselgeschichten über Moore gibt es schließlich zuhauf. Sie handeln von Geistern, Teufeln oder Unwesen, von unseligen Spinnerinnen, Kobolden oder ruhelos umherirrenden Seelen. Vom Moor verschluckt zu werden und dereinst als Moorleiche wieder aufzutauchen –selbstverständlich vor den Augen einer Kinderschar, die dann im schlimmsten Fall vor lauter Furcht erstarrt und bestenfalls kreischend das Weite sucht –ist auch keine allzu niedliche Vorstellung. Irrlichter, die Menschen im sonst alles Licht verschluckenden Moor ins Verderben leiten, sind ebenfalls kein Garant für süße Träume oder eine unbefangen neugierige Annäherung an die Moorlandschaften, die knapp drei Prozent der Erd-Landfläche bedecken.
Das unerklärliche Unergründliche und verlässlich Angsteinflößende der tiefen oder menschlichen Siedlungen näher liegenden Moore könnte die Mutter all der Schauergeschichten sein. Dort zählen die Ungeheuer, Nixen oder Riesenwürmer zum alltagstauglichen Gänsehautgeschichtenschatz. Die Ballade „Der Knabe im Moor“, die mit den eingangs erwähnten Worten beginnt, handelt schließlich auch von einem Jungen, der angesichts der Geistergestalten im Moor in Panik gerät und letztlich von einem Schutzengel vor dem Tod bewahrt wird.
Die Wasserspeicherkapazität des Torfmooses ist enorm, beträgt sie doch das 25- bis 30-Fache ihres Eigengewichtes. Herausragend welt- beziehungsweise klimarettend ist aber die CO2-Speicherkapazität der Moore. Selbst wenn nur drei Prozent der Erdoberfläche Moore sind, speichern sie in Summe mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Welt gemeinsam. Doppelt so viel, um genau zu sein. 30 Prozent des weltweit erdgebundenen Kohlenstoffs sind in Mooren gebunden. Werden die ächzenden Bemühungen betrachtet, die unternommen werden, um CO2 einzusparen, zu binden und seine das Klima auf den Kopf stellenden Wirkungen einzudämmen, wird rasch klar, welche Schlüsselposition die Moore dabei einnehmen.
Ui, wie glücklich dürfen sich da doch die Tiroler Kinder schätzen, die nicht mit in Mooren spielenden angsteinflößenden Gutenachtliedern aufwachsen. Jedenfalls ist vom Platzertal, dieser über 20 Hektar großen und damit bedeutendsten hochalpinen Moorlandschaft, kein Ungeheuer bekannt, im Wiegenwald in Osttirol verlockt keine Nixe mit betörendem Gesang und auch die Schwemm im Kaiserwinkel, die mit 65,7 Hektar der größte Moorkomplex Nordtirols ist, wird offenbar nicht von einem Riesenwurm beherrscht. Ganz im Gegenteil, regieren in diesem Naturschutzgebiet bei Walchsee doch vielmehr die Libellen. Über 70 in stets atemberaubender Flugtechnik durch die Lüfte schwirrende Libellenarten leben in Tirol und 33 davon fühlen sich in der Schwemm pudelwohl.
Ziemlich viel Urkraft.
In der Geschichte der Schwemm steckt ziemlich viel Urkraft-Volles, ist das Moor doch durch die Verlandung eines Sees entstanden, der nach dem Abschmelzen der Gletscher nach der Eiszeit zwischen zwei Moränen aufgestaut wurde und eine Verbindung zum Walchsee hatte. Der Ramsbach arbeitete sich später immer weiter vor, brachte dabei viel Geschiebe mit und zog damit gleichsam eine harte Grenze in den riesigen See, von dem nur der Walchsee als solcher übrig blieb. Der andere Teil verwandelte sich in die Moorlandschaft, in der es fast berauschend
Die Moorlandschaft Schwemm im Kaiserwinkel ist mit 65,7 Hektar der größte Moorkomplex Nordtirols. Allein 33 verschiedene Libellenarten fühlen sich hier wohl.
kreucht und fleucht. Die Artenvielfalt der Schwemm reizt auch biologische Laiinnen und Laien dazu, ein Fernglas zu zücken, um Neuntöter, Bruchwasserläufer, Rohrweihe, Grauspecht, Schwarzspecht, Kanadagans, Schnatterente, Krickente, Bekassine, Kiebitz oder Wacholderdrossel zu entdecken. Und Fledermäuse. Und Amphibien. Und Schmetterlinge mit wundersamen Namen wie Skabiosen-Scheckenfalter, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder Hochmoor-Perlmuttfalter. Sumpf-Bärlapp und Schlamm-Segge sind nur zwei der vielen Pflanzenarten, die die Schwemm zu bieten hat und den Hut vor jenen zücken lässt, die ihnen ihre Namen bescherten. Nicht zu vergessen die Orchideen oder die drei Sonnentau-Arten, die ein bissl gruselig wirken, sind sie doch fleischfressende Pflanzen. Durch das hemmungslose Überschreiten jeglicher veganen Grenzen gleichen sie die Stickstoffarmut ihrer Heimat aus.
Die doch recht sanfte Gegend im Kaiserwinkel – die seit 2009 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Schwemm liegt auf einer Seehöhe von 664 Metern – macht es den Pflanzen hier ein wenig leichter, zu wachsen und zu gedeihen, als jenen in hochgebirgigen Moorlandschaften. In Hochmooren, wie dem prächtigen Platzertal oder auch dem in den vergangenen Jahren renaturierten Hochmoor im Naturpark Karwendel, müssen die Pflanzen fast zwingend echte Spezialisten und Hungerkünstler
sein. Fleischfresser sind auch dort zuhause, ist der geringe Stickstoffgehalt doch ein Merkmal aller Moore und fordert die findige Flora zu anspruchsvollen Kunststücken heraus.
So stickstoffarm die Torfmoose beziehungsweise Moore sind, so kohlenstoffreich sind sie. Um ebendiesen kohlenstoffreichen Torf zu gewinnen und zudem Weideflächen zu schaffen, sind österreichweit und auch in Tirol Moore ohne Ende verschwunden. Eine Moorfläche so groß wie Vorarlberg ist dieser Art der (Un-)Kultivierung zum Opfer gefallen, was erst mit dem Wissen um den Klimawandel beziehungsweise den unmittelbaren Zusammenhang dieses Wandels mit der CO 2-Konzentration in der Luft und überall zu dem Frevel wurde, der er nun einmal war. Das war auch der Hintergrund dafür, dass die Bundesforste sich zu nachhaltiger Wiedergutmachung an der Natur entschlossen und unter anderem beschlossen, das Hochmoor im Karwendel zu renaturieren. In den 1970er-Jahren war das Moor entwässert worden, was ihm seine Lebensbasis raubte. Ab 2010 wurde dort jedoch ein sehenswerter Defibrillator angesetzt. Weil Moore viel Wasser brauchen und nicht ausrinnen dürfen, wurden 290 Lärchendämme in die Gräben gebaut. Im derart aufgestauten Wasser konnte das Torfmoos in aller Gemütlichkeit – also etwa einen Millimeter pro Jahr – wachsen und sich seinen Lebensraum zurückerobern. Revi-
talisierungsmaßnahmen wie diese sind auch Kern des grenzüberschreitenden Moorschutzprojektes „AMooRe“, an dem neben Tirol auch die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, die Steiermark und Vorarlberg beteiligt sind. Das EU-Life-Projekt, dessen liebestolle Kurzform für „Austrian Moor Restoration“ steht, hat sich 2023 dem Schutz, der Revitalisierung und dem Monitoring der Moore verschrieben. „Leider wurden Moore über viele Jahrhunderte als wertlos betrachtet und unter enormer Kraftanstrengung trockengelegt, um sie als landwirtschaftliche Fläche oder Siedlungsraum zu nutzen“, betonte der Tiroler Naturschutzlandesrat René Zumtobel im Zuge des AMooRe-Startschusses. Die Kraftanstrengung, die er angesprochen hat, hat sich beispielsweise in berühmten Fehndörfern Deutschlands, diesen langgestreckten Siedlungen entlang schnurgerader Kanäle, in einem eindrücklichen Spruch über das Leben der Moorbauern niedergeschlagen, die diese Landstriche urbar machten. Die Torfwirtschaft brachte der ersten Generation den Tod, der zweiten die Not und der dritten das Brot. Dass die Moorlandschaften genau in ihrer moorigen Form so wertvoll sind, ist eine jüngere Erkenntnis. „Heute wissen wir es besser und müssen nun alles daransetzen, Moore zu revitalisieren und noch vorhandene Flächen zu schützen“, betonte Zumtobel die Verpflichtung, die die Erkenntnis mit sich bringt.
Alexandra_Keller
Moor landscapes are places of magic – from tiny natural wonders to powerful forces of nature, curious phenomena, and an unmistakable touch of mystery.
Oh, how eerie it is to walk across the moor,” says a line from an old ballad. You don’t need to know the author or all six stanzas to get the feeling. Stories of haunted moors are everywhere. Luckily for Tyrolean children, their bedtime songs aren’t filled with ghostly warnings about creatures hiding in the mist. In fact, Tyrol’s moors seem to be blissfully monster-free. No eerie beasts have been spotted in the Platzertal Valley, home to the region’s most important high-alpine moorland, stretching across more than 20 hectares.The Wiegenwald Forest in East Tyrol? No singing sirens there. And even the Schwemm in the Kaiserwinkl – northern Tyrol’s largest moor complex at 65.7 hectares – shows no signs of being ruled by a mythical worm. Instead, something else reigns here: dragonflies. In this protected wetland near Lake Walchsee, nature’s most elegant aviators are in charge. Tyrol is home to more than 70 species of dragonflies, and 33 of them thrive right here, darting through the air with astonishing skill and grace.
Moors are true superheroes. The water retention capacity of peat moss is enormous – it can absorb 25 to 30 times its own weight in water. Even more impressive in terms of climate protection is the CO₂ storage capacity of moors. Though they cover
only three percent of the Earth’s surface, moors store more carbon than all the world’s forests combined. In fact, twice as much. Thirty percent of the world’s soil-bound carbon is stored in moors. When we consider the enormous efforts being made to reduce carbon emissions, capture CO₂, and counteract its climate-disrupting effects, it quickly becomes clear just how vital a role they play.
As low as peat moss and moorlands are in nitrogen, they are just as rich in carbon. And it was precisely this carbon-rich peat – along with the desire to create pastureland – that led to the disappearance of countless moors throughout Austria and Tyrol. An area the size of the state of Vorarlberg fell victim to this form of (mis)use. Only with today’s understanding of climate change and the direct connection between rising CO₂ levels and global warming has this been recognized as the environmental damage it truly was.
This is one of the reasons behind the cross-border moor conservation project AMooRe, which involves Tyrol as well as Lower Austria, Upper Austria, Styria, and Vorarlberg. The project is now doing everything it can to revitalize as many moors as possible. Because they matter – now more than ever.
„Shinrin yoku“, wie das Waldbaden in Japan genannt wird, ist eine Naturtherapie zur Förderung von Erholung und Schöpfen neuer Energie.
Entschleunigen, loslassen und einfach nur bewusst sein. Die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen und dabei zurück zu innerer Balance finden. Waldbaden nennt sich dieser Gesundheitstrend, der sich auch in den Wäldern des Wilden Kaisers immer größerer Beliebtheit erfreut.
Eintauchen in die Atmosphäre der Natur, alles loslassen und mit allen Sinnen die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes genießen. Ursprünglich aus Japan kommend, hat sich das Waldbaden auch in unseren Breitengraden in den letzten Jahren immer mehr etabliert. „Shinrin Yoku“, was so viel bedeutet wie „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“, wird in Japan seit den 1980er-Jahren angewandt und ist dort mittlerweile auf Krankenkasse erhältlich.
Wer nun an Wandern oder gar an das Umarmen von Bäumen denkt, irrt. „Es geht nicht um das bloße Spazierengehen, sondern um ein bewusstes, achtsames Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes, und zwar mit allen Sinnen. Man schaltet ab, ist ganz präsent. Waldbaden ist sozusagen eine Naturtherapie“, erklärt Sabrina Bran-
Sabrina Brandauer
Gesundheitsfördernde Faktoren des Waldes wie schadstofffreie Waldluft, heilsame Terpene, beruhigendes Grün, harmonisierende Naturgeräusche oder der sogenannte „Biophilia-Effekt“ sorgen für Tiefenentspannung und neue Vitalität.
dauer, ausgebildete Waldbaden-Trainerin und Bergwanderführerin bei der Tourismus Info Scheffau. Ausgebildet wurde sie bei Waldbaden-Pionierin Ulli Felber in der Steiermark, die das Thema Waldbaden ganzheitlich aufbereitet hat. Beim Waldbaden geht es nicht um Strecke oder Leistung, sondern um das Wie. „Wir gehen langsam, achtsam, spüren bewusst den Boden, lassen Gedanken ziehen. Augenmasken, Partnerübungen oder Barfußgehen kommen dabei ebenso zum Einsatz wie das Atmen. Wir arbeiten gezielt mit Übungen, die das Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken ansprechen“, sagt Sabrina. Dabei werde auch die kindliche Neugier wieder geweckt, ohne Bewertung, einfach im Moment sein. Alles kann, nichts muss: „Die Teilnehmer können selbst entscheiden, wie weit sie sich auf die Übungen einlassen. Ich biete ihnen Möglichkeiten an und gebe einen roten Faden vor, was sie daraus machen, ist jedem selbst überlassen.“
Berührende Erlebnisse.
Was dabei mit den Teilnehmern geschieht, verblüfft sogar die erfahrene Waldbaden-Expertin immer wieder: „Man fährt voll runter und ist nach zwei Stunden völlig tiefenentspannt.“ Bei ihren Waldbaden-Wanderungen trifft sie auf unterschiedlichste Menschen mit ihren ganz individuellen Lebensgeschichten. Besonders wertvoll sei das Waldbaden auch für Menschen in belastenden Lebensphasen oder mit psychosomatischen Beschwerden. Viele würden sich nach einer Waldbaden-Einheit umgehend erleichterter und besser fühlen – ein Beweis dafür, wie tief die Verbindung zwischen Mensch und Natur sein kann. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, nimmt nicht nur Entspannung mit, sondern vielmehr auch ein neues Bewusstsein für die Natur – und für sich selbst.
Doris_Helweg
06. OKTOBER BIS 02. NOVEMBER 2025
Im Herbst werden die Nächte wieder länger. Ein Grund mehr, jeden Tag so gut es geht mit Leben zu füllen! Am Wilden Kaiser sind dafür zahlreiche Ausflugsziele, Berggasthöfe und Restaurants im Herbst geöffnet. Ganze 14 Bergbahnen sind in der SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental im Sommer
in Betrieb, in Söll und Ellmau sogar bis Anfang November. Außerdem gibt es das perfekte Angebot für Familien: Die FamilienHerbstWochen mit kostenfreien Bergbahntickets für Kinder bis 15 Jahre*.
Im Oktober gibt’s für alle Herbst-Fans darüber hinaus noch exklusive Angebote, die es sonst nicht gibt.
*wenn ein Elternteil eine BergErlebnisCard mit einer Gültigkeitsdauer von mind. 3 Tagen kauft
Jede Menge weitere Angebote finden Sie hier:
Der Kaiserlift ist ein 1er-Sessellift, wie man ihn in ganz Österreich nur mehr sehr selten findet. Er feiert heuer sein zehnjähriges Jubiläum seit der Wiederinbetriebnahme im Jahr 2015. Wer an der Bergstation angekommen ist, dem eröffnet sich die Wunderwelt des Kaisergebirges.
„AM BESTEN DAS HANDY WEGSTECKEN. MAN SCHWEBT
DANN LAUTLOS, ZUM TEIL NICHT ÜBER DIE BÄUME, SONDERN ZWISCHEN DEN BÄUMEN DURCH, KANN LINKS UND RECHTS IN DEN WALD HINEINSCHAUEN.“
Andreas Riedmann
Der Kaiserlift in Kufstein hat einfach die Ruhe weg. In gemächlichem Tempo, aber dafür umso unbeirrter, transportiert er Menschen auf den Berg. Eine Kaiserlift-Fahrt ist der erste Schritt zur Entschleunigung, dem in der faszinierenden Welt des Kaisergebirges hoffentlich viele weitere folgen.
Ein Schritt mit Weitsicht.
Exakt 40 Jahre lang leistete der Kaiserlift in Kufstein Einheimischen und
Alle Informationen zum Kaiserlift sowie zum Naturerlebnis Kaisergebirge, zu Wanderrouten und Einkehrmöglichkeiten finden Sie online.
www.naturerlebnis-kaisergebirge.at
Gästen gute Dienste, ehe der Betrieb 2011 eingestellt wurde. Die Zukunft schien düster, das Aus gekommen. Doch drei Jahre später besann man sich glücklicherweise eines Besseren: Die Stadtwerke Kufstein übernahmen die in die Jahre gekommene Anlage aus privater Hand und sanierten den 1er-Sessellift. Pünktlich zum 1. Mai 2015 beförderte er die ersten Wanderer wieder zum Brentenjoch auf 1.256 Metern Seehöhe. Heuer begeht der neue alte Kaiserlift also sein zehnjähriges Jubiläum.
Andreas Riedmann ist seit einem Jahr der zuständige Bereichsleiter für den Kaiserlift bei den Stadtwerken Kufstein. Dass er für dessen Betrieb sorgen darf, bezeichnet er selbst als einen Bonus, als „Zuckerl“. Der passionierte Bergsteiger genießt gerne die Fahrzeit und rät: „Am besten das Handy wegstecken. Man schwebt dann lautlos, zum Teil nicht über die Bäume, sondern zwischen den Bäumen durch, kann links und rechts in den Wald hineinschauen. Das ist ein Erlebnis, von dem ich behaupten würde, dass es in Tirol inzwischen einzigartig ist.“ Da ist es schon einmal möglich, ein Reh zu erspähen. So nostalgisch die Fahrt mit dem Kaiserlift auch anmutet, technisch ist die Anlage auf dem neuesten Stand, versichert Riedmann: „In puncto Sicherheit gibt es keinen Ermessensspielraum.“
Eine Kaiserlift-Fahrt ist der erste Schritt zur Entschleunigung, dem in der faszinierenden Welt des Kaisergebirges hoffentlich viele weitere folgen.
Wandern und wundern.
Oben angekommen eröffnet sich eine Welt voller Möglichkeiten: Das Kaisergebirge lädt zum Wandern, Erkunden und Genießen ein. Sei es eine gemütliche Wanderung, das bewusste Erleben der Natur oder eine Einkehr in einer der urigen Almhütten. Für Wanderer, Yogis und Frühaufsteher gibt es von Ende Juni bis Ende August an den Samstagen bereits ab sieben Uhr Morgenfahrten. In einer Kooperation zwischen den Stadtwerken Kufstein, der Stadt Kufstein und dem Tourismusverband Kufsteinerland wurde für denselben Zeitraum auch das Programm „Naturerlebnis Kaisergebirge“ auf die Beine gestellt. Neben dem Morgenyoga auf der Holzplattform am Brentenjoch gibt es auch Trail-Running-Workshops, eine Themenführung zur Wunderwelt der Geologie oder Exkursionen mit einer Kräuterexpertin und Wanderführerin zu den Baum- und Pflanzenschätzen des Kaisergebirges. Den Geologiepfad kann man auch individuell erkunden. Er beginnt unmittelbar bei der Bergstation des Kaiserliftes. An neun Stationen werden dabei die Vorgänge, die zur Entstehung des Kaisergebirges geführt haben, vorgestellt. Die Gehzeit beträgt circa eine Stunde.
Doch was wären Bergtouren, Wanderungen und Exkursionen ohne eine ordentliche Alm oder Hütte? Nichts. Und genau deshalb gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Von der Bergstation aus ist es nur ein „Abstecher“ zur Brentenjochalm oder zum Weinbergerhaus. Nur 30 Minuten weiter gelangt man auf einem schattigen Panoramaweg zum Berghaus Aschenbrenner. Wer allerdings noch näher an die Felswände des Kaisergebirges heran will, der kann auf unterschiedlichen Wegen zur Kaindlhütte oder zur Oberen Steinbergalm wandern.
Uwe_Schwinghammer
Die Move & Relax-Philosophie macht den Urlaub in den Pletzer Resorts zur nachhaltigen Gesundheitsvorsorge.
ove & Relax ist ein Zusammenspiel aus Bewegung, Entspannung und Ernährung, das Körper und Geist nachhaltig stärkt. Ob im Sportbecken, beim Wandern direkt ab der Haustür oder bei einem nährstoffreichen Gericht aus der EnergyKüche – jeder Impuls im Move & Relax Konzept zielt auf eines ab: mehr Energie für den Alltag. Denn Urlaub kann mehr sein als Erholung – er kann ein neuer Anfang sein.
Training, das motiviert
Wer einmal auf dem ICAROS ® trainiert hat, weiß: Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel, Training und Therapie. Das innovative System verbindet Virtual Reality mit funktionellem Training – für mehr Stabilität, Balance und Reaktionsfähigkeit. Besonders effektiv: Das ICAROS® Health
Training eignet sich sowohl für sportliche Gäste als auch für Menschen mit orthopädischen Einschränkungen. Und das Beste: Dank der persönlichen Betreuung durch die Sportwissenschaftler und Coaches in den Pletzer Resorts wird das Training auf das individuelle Level angepasst – mit messbarem Erfolg und viel Motivation.
Regeneration mit System
Nach der Bewegung kommt die Erholung – und die funktioniert in den Pletzer Resorts besonders effektiv. In der BLACKROLL® Regenerationslounge stehen moderne Tools wie Massagepistolen und Kompressionshosen bereit, die gezielt Verspannungen lösen und die Regeneration fördern. Ideal für alle, die ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigern und gleichzeitig entspannen wollen.
Ein weiterer USP der Resorts ist die präzise Leistungsdiagnostik: Mit bioelektrischer Impedanzanalyse und Spiroergometrie werden Fitness und Körperzusammensetzung detailliert erfasst. Daraus entstehen personalisierte Trainings- und Ernährungsempfehlungen – fundiert, verständlich und alltagstauglich.
urlaub@pletzer-resorts.com www.pletzer-resorts.com
Jetzt Move & Relax Auszeit buchen –scannen Sie dafür einfach den QR-Code.
Eintauchen in die faszinierende Berg-Erlebniswelt der Tiroler Zugspitz Arena. W
arum in die Ferne schweifen, wenn das Paradies so nah liegt? Die Tiroler Zugspitz Arena ist der perfekte Ort, um den Sommer in vollen Zügen zu genießen – ohne lange Autofahrten, abseits der Massen – hier wird das „Dolce Vita“ der Alpen gelebt. Eingebettet zwischen vier imposanten Gebirgsketten, am Fuße der majestätischen Zugspitze, erwartet Besucher eine Welt voller Natur, Abenteuer und Entspannung. Ob Badespaß, Kulinarik, Kultur oder Action – in den sieben charmanten Orten der Region findet jeder sein persönliches Urlaubsglück.
Berge, Weitblick und Natur pur.
In der Tiroler Zugspitz Arena kann man tief eintauchen in eine faszinierende Bergwelt. Von der Zugspitze, die mit 2.962 Metern ein atemberaubendes Panorama auf über 400 Gipfel in vier Ländern bietet, bis hin zu über 150 Wanderwegen, die sich durch blühende Wiesen und schattige Wälder schlängeln – hier wird jeder Schritt zum Erlebnis. Besonders reizvoll sind die Themenwege, die nicht nur Natur, sondern auch spannende Geschich-
ten vermitteln. Nach einer erlebnisreichen Tour laden idyllische Seen wie der Heiterwanger See, Blindsee oder Mittersee zur Erfrischung ein. Kristallklares Wasser, umrahmt von majestätischen Bergen – eine Szenerie, die den Alltag in weite Ferne rücken lässt.
Genuss mit allen Sinnen.
Ein gelungener Urlaub geht durch den Magen, und die Tiroler Küche hat einiges zu bieten. Urige Almhütten und gemütliche Gasthäuser sorgen für kulinarische Höhepunkte. Ob fluffiger Kaiserschmarrn, herzhaftes Tiroler Gröstl oder eine Brettljause mit regionalen Spezialitäten – hier schmeckt man die alpine Lebensfreude.
Spass für die ganze Familie.
Die Tiroler Zugspitz Arena ist ein wahres Abenteuerland für Familien. Digitale Erlebniswege machen das Wandern für Kinder zum spielerischen Entdeckungstrip – mit Audioguides, Minispielen und interaktiven Rätseln. Noch mehr Spannung bieten die innovativen Escape Trails in Berwang und Rinnen, wo sich Naturerlebnis und Rätselspaß vereinen. Als Team löst man knifflige Aufgaben und erkundet die sagenumwobene Geschichte der Region.
Ein besonderes Highlight für kleine Entdecker: das Kinder- und Jugendprogramm in den Sommerferien (7. Juli – 5. September), das 2025 von dem Maskottchen „Gisela Gänseblümchen“ begleitet wird. Hier erleben Kinder spielerisch die Natur – vom wilden Wasser bis zur duftenden Blumenwiese. Und Jugendliche powern sich bei viel Action in der Natur aus. Währenddessen genießen die Eltern entspannte Stunden in der Natur oder in einem der gemütlichen Bergcafés.
Rad-Eldorado für Geniesser und Adrenalinjunkies.
Wer sich lieber auf zwei Rädern fortbewegt, findet hier ein echtes Paradies: Mit über 1.000 Kilometern an Radwegen, von gemütlichen Genussrouten bis hin zu adrenalingeladenen Downhill-Trails, bietet die Region unendliche Möglichkeiten. Perfekt ausgestattete Bikestationen, Verleihangebote und geführte Touren sorgen für eine stressfreie Auszeit auf dem Sattel.
Das Z-Ticket – die Eintrittskarte für grenzenlose Erlebnisse.
Damit Urlauber die große Vielfalt an Aktivitäten in der Tiroler Zugspitz Arena in vollen Zügen genießen können, gibt es das praktische Z-Ticket. Diese
Sommer-Aktivkarte ermöglicht freien oder vergünstigten Eintritt zu zahlreichen Attraktionen, von Bergbahnen über Schifffahrt bis hin zu Bädern und spannenden Freizeitangeboten. Mit dem Z-Ticket wird der Aufenthalt noch abwechslungsreicher und das Urlaubserlebnis maximiert – ohne das Budget zu strapazieren.
Unvergessliche Events.
Ein Sommer in der Tiroler Zugspitz Arena ist immer voller Höhepunkte. Eines der spektakulärsten Ereignisse sind die Bergfeuer zur Sommersonnenwende am 21. Juni 2025. Jedes Jahr werden der längste Tag und die kürzeste Nacht mit spektakulären Feuermotiven gebührend gefeiert. Die imposanten Motive, die seit 2010 zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe zählen, tauchen die Berge in ein mystisches Licht.
Ein weiteres Highlight: Das Red Bull X-Alps – das härteste Abenteuerrennen der Welt! Bereits zum sechsten Mal ist die Tiroler Zugspitz Arena Turnpoint und zentraler Schauplatz. Hier taucht man nicht nur in die Bergwelten ein, hier erlebt man im Juni auch Adrenalin, Ausdauer und Luftakrobatik auf höchstem Niveau.
Ergänzend sorgen zahlreiche regionale Veranstaltungen – von geführten Wanderungen bis zu bunten Kinderspielefesten – dafür, dass kein Tag dem anderen gleicht.
Nachhaltig reisen –entspannt geniessen.
Der große Vorteil der Tiroler Zugspitz Arena ist die schnelle und gute Erreichbarkeit, da sie nur unweit der deutschen Grenze liegt. Einmal über die mautfreien Autobahnen München–Garmisch-Partenkirchen oder Ulm–Füssen angekommen, kann man das Auto am besten einfach stehen lassen und bewegt sich bequem und umweltfreundlich über das gut ausgebaute Busnetz, das mit der Gästekarte kostenlos nutzbar ist.
Noch nachhaltiger und entspannter wird es mit der Bahn: Der ÖBB Nightjet in die Berge bringt Gäste stressfrei nach Innsbruck, von wo aus sie ein kostenloser Shuttleservice direkt in die Unterkunft fährt. Auch vor Ort sorgt eine Vielzahl an zertifizierten, nachhaltigen Unterkünften für einen umweltbewussten Aufenthalt.
Ob Familienabenteuer, sportliche Herausforderungen oder einfach pure Erholung – die Tiroler Zugspitz Arena ist der perfekte Ort für unvergessliche Berg-Erlebnisse. Also, worauf warten? Die Berge rufen! zugspitzarena.com
Tiroler Zugspitz Arena
7 Orte: Ehrwald, Lermoos, Berwang, Bichlbach/LähnWengle, Biberwier, Heiterwang am See, Namlos
Seen: 15
Wandern: 150 km Wanderwege, 12 Erlebniswege –davon 6 digital, 3 Escape Trails Biken: Über 1000 Bikekilometer, 14 Biketrails, Gravel.tirol
Kinder- und Jugendprogramm: 07.07. bis 05.09.2025
5 AUSGABEN – DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN
6 AUSGABEN – ECO.NOVA SPEZIAL
(AUSLAND: 49 EURO)
E-MAIL: REDAKTION@ECONOVA.AT | ABO-HOTLINE: 0512/29 00 88-10
WWW.ECONOVA.AT
BERGBAHNEN LERMOOS/ BIBERWIER 1.000 - 2.100 M
IM.ABO WIR MACHEN MAGAZIN.
WWW BERGBAHNEN - LANGES At
Bikepark Lermoos-Biberwier ist Mitglied der Gravity-Card
AUSSICH t SBERGE // PARAGLEI t EN // WANDERN // BIKEN // SOMMERRODELN // FUNSPOR t
›› 4 SommEr-BErgBahNEN am Grubigstein + Marienberg mit tOP-Aussicht zur Zugspitze
›› themenwanderwege, Höhenwanderungen und Klettersteige
›› SommErrodElBahN + Mountaincart-Rollerstrecken
›› aBENdrodElN bei der Sommerrodelbahn jeden Dienstag im Juli + August
›› SEilBahNfrühStück mit ZUgSpitZBlick jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag
›› paraglEitEr-gEhEimtipp und Tandemfliegen
›› Z-tickEt – das Regions-Sommerticket für alle Seilbahnen der Region und weitere Highlights
›› SommErBEtriEB vom 16. Mai bis 9. November 2025, täglich von 08:30 bis 17:00 Uhr
›› 13 Seilbahnen + 40 Pistenkilometer
›› WiNtErBEtriEB vom 5. Dezember 2025 bis Sonntag 12. April 2026
›› oNliNE-tickEtShop + gUtSchEiNWElt
BIKEPARK ONLINEtICKEt
BERGLIFtE GISELHER LANGES GESMBH & COKG A-6631 LERMOOS // tELEFON +43/ (0)5673/ 2323 www.bergbahnen-langes.at
Das Museum Tiroler Bauernhöfe, Tirols größtes Freilichtmuseum, feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. Es gibt spannende Einblicke in das karge Leben der Landwirtschaft vergangener Jahrhunderte sowie in alte Bau- und Kulturtechniken. Vom Ziel des Erhalts bedrohten Kulturguts hat sich das Museum Tiroler Bauernhöfe zum lebendigen Lernort entwickelt.
Alte, rußgeschwärzte Küchen und Stuben zeugen vom entbehrungsreichen Leben der Bauern in früheren Jahrhunderten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich die bäuerliche Welt massiv zu verändern. Einerseits hatten viele Landwirte den verständlichen Wunsch nach modernen Arbeits- und Lebensbedingungen und damit einer Erneuerung ihrer Höfe. Andererseits sperrten viele für immer ihre Stalltüren zu und suchten sich in anderen, aufstrebenden Branchen eine neue Erwerbstätigkeit. Auch der Druck, landwirtschaftliche Flächen zu verbauen, begann in dieser Zeit. Bald wurde absehbar, dass mit dieser Entwicklung Kulturgut unwiederbringlich verloren geht, wenn alte Bauernhöfe, Mühlen oder Sägen abgerissen werden. Der Schutz der steinernen und hölzernen Zeitzeugen war dringend nötig. Daher wurde 1952 eine erste Organisation gegründet, um landwirtschaftliche Gebäude in einem Freilichtmuseum bei Klagenfurt in Kärnten aufzubauen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Laufe weniger Jahre folgten ähnliche Projekte in ganz Österreich, so auch in Tirol.
Der ehemalige Elektromeister, Lampenerzeuger und Antiquitätenhändler Heinz A. E. Mantl hatte erkannt, was zu tun war. Er trat 1974 an die Gemeinde Kramsach heran, ihn bei der Gründung eines Höfemuseums zu unterstützen. Er hatte bereits zwei bäuerliche Objekte, nämlich den Gwiggenhof aus der Wildschönau und den Summerauerhof aus Hart im Zillertal, „gesammelt“. Der damalige Bürgermeister Norbert Gögl sagte zu, in der Folge wurde ein Propo-
Museum Tiroler
Bauernhöfe
Im Freilichtmuseum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach erwarten Sie 37 wiedererrichtete Originalbauten – Bauernhöfe und Nebengebäude aus verschiedenen Talschaften – die einen tiefen und anschaulichen Einblick in das Tirol von damals gewähren. Bei einem rund 1,5-stündigen Rundgang wird der Besuch zu einem Spaziergang durch die Vergangenheit, deren Lebensart heute nahezu vergessen und verloren ist.
Öffnungszeiten: Mitte März bis Ende Oktober. Führungen sind mit Anmeldung im Voraus das ganze Jahr über möglich. www.museum-tb.at
Das Fest
Heuer feiert das Museum Tiroler Bauernhöfe 50 Jahre Museumsgeschichte. Das große Jubiläumsfest findet am 29. Juni 2025 statt. Geboten werden Handwerk, Kulinarik, Musik und zahlreiche kulturelle Inhalte.
nentenkomitee gegründet. In der zweiten Sitzung dieses Komitees wurde beschlossen, ein Gesamttiroler Höfemuseum zu gründen, und man machte sich auf die Suche nach dem geeigneten Grundstück. Margit Senn erklärte sich bereit, dem Museumsverein das Gelände des Rohrerhofes für 99 Jahre zur Pacht zu überlassen. Somit standen mehr als acht Hektar Grund zur Verfügung. Jetzt mussten „nur noch“ die passenden Objekte gefunden werden. Dabei spielte eine Abteilung des Landes eine große Rolle, die mit der Planung von Bauernhaus-Neubauten beschäftigt war. Dort wusste man ganz genau, welcher museumswürdige Hof abgerissen werden sollte. So konnte man vom Museumsverein an die Eigentümer herantreten und über eine Überlassung der Häuser verhandeln. Bis 1990 wurde kein einziges Objekt gekauft, alle wurden dem Höfemuseum geschenkt.
Der Unterländer Charme sticht.
Was freilich noch lange nicht bedeutete, dass das Projekt nichts kostete. Im Gegenteil: Die Häuser mussten fachgerecht in ihre Einzelteile zerlegt, nach Kramsach transportiert und dort wiedererrichtet werden. Die Gewerke wollten selbstverständlich bezahlt werden. Also wandte sich der Museumsverein an den damaligen Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, der der Idee eines Höfemuseums ursprünglich skeptisch gegenüberstand. Bei einem Besuch konnte er jedoch mit Unterländer Charme umgestimmt werden.
So flossen schließlich doch auch Fördermittel des Landes. Ein guter Teil der Finanzierung erfolgte und erfolgt indes über Mitglieder und Sponsoren. Nun, da organisatorische und finanzielle Hürden beseitigt waren, konnte es 1975 losgehen.
In der Folge stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach war, die alten Häuser zu verpflanzen und vor allem denkmalschützerisch einwandfrei wieder aufzubauen. Viele alte Bautechniken waren verlorengegangen. So wusste zum Beispiel niemand mehr, wie man Kalkmörtel herstellte oder Strohdächer deckt. Heute gibt es Spezialisten für derartige Techniken, in den 1970er-Jahren musste man dieses alte Wissen erst wieder reaktivieren. Jedenfalls war die Wiedererrichtung eine heikle Arbeit, pro Jahr konnte folglich nur ein Haus neu aufgebaut werden. Thomas Bertagnolli, seit fast 30 Jahren
„FRÜHER WAR ES NICHT BESSER, ES IST NUR LÄNGER HER.“
Thomas Bertagnolli
wissenschaftlicher Leiter des Museums: „Die Hauptbauphase hatten wir bis 1990, bis zum Jahr 2000 ging es um eine Vervollständigung und Abrundung des Bestandes. Seither geht es uns darum, die Qualität der Vermittlung ständig zu verbessern.“
Heute stehen auf dem Gelände 14 Bauernhöfe aus allen Teilen Tirols –auch aus Südtirol –, insgesamt sind es 37 Gebäude: Kapelle, Mühle, Feuerwehrhaus, Schule … Der älteste Hof stammt aus dem Jahr 1625. Auf Schritt und Tritt wird einem bei einem Rundgang bewusst, was für ein hartes und kärgliches Leben die Bauern, Mägde, Knechte, Landarbeiter und Holzfäller in diesem Land bis vor gar nicht allzu langer Zeit führten: kein fließendes, geschweige denn warmes Wasser im Haus, dunkle Stuben, beengte Verhältnisse, die Küche verraucht, die Kammern im Winter eiskalt. Die Häuser
erzählen die Geschichte vom einfachen, bescheidenen, gottesfürchtigen Leben der Menschen, die sie bewohnten.
Ein Gefühl von der „guten alten Zeit“ kommt hier keines auf, oder wie Bertagnolli es ausdrückt: „Früher war es nicht besser, es ist nur länger her.“ Die Härte des damaligen Lebens hatte man schlicht vergessen. Darum gehe es heute auch darum, „die Idylle zu brechen“.
Moderne Vermittlung.
Die Geschichte wird durch Geschichten untermauert: In nahezu allen Höfen werden durch von Bewegungsmeldern ausgelösten Beamern Figuren an die Wand projiziert, die vom früheren Leben und den damaligen Problemen der Menschen erzählen: wie Butter hergestellt und gesponnen wurde, wie es ist, wenn der Hof zu wenig abwirft und die Familie Hunger leidet, die Kinder
IM MUSEUM TIROLER BAUERNHÖFE HAT TIROLS GESCHICHTE EIN ZUHAUSE GEFUNDEN.
zum Arbeiten in die Fremde geschickt werden oder sich die Brüder um die Teilung von Hab und Gut streiten. Auch ohne erklärende Führung gewinnt man einen lebendigen Eindruck der früheren Lebensumstände. Dabei wurde auch an die Kinder gedacht: Sie können die Stoffe begreifen, aus denen früher die Kleidung gemacht war, oder versuchen, ob sie aus dem Euter einer (Plastik-)Kuh Milch herausbekommen.
Doch nicht nur die Gebäude sind den Besuch wert, auch das Areal selbst gleicht einem Landschaftspark: Wiesen, ein kleines Tal mit einer Holzbrücke, Schafe auf einem steilen Hang, ein Wäldchen. Diese Mischung, findet Geschäftsführer Maximilian Herbst, ist ein Alleinstellungsmerkmal des Museums: „Historischer Hintergrund, Technik, Natur, Ruhe … das sind ganz viele Komponenten, die man in der Kompaktheit sonst nicht hat.“ Uwe_Schwinghammer
This year, the Tyrolean Farmstead Museum is celebrating its 50th anniversary as Tyrol’s largest open-air museum. Visitors can explore fascinating insights into the harsh agricultural life of past centuries, as well as into traditional building methods and cultural practices.
After World War II, the world of farming changed dramatically. On one hand, many farmers understandably wished for more modern working and living conditions and began updating their homes and farm buildings. On the other hand, many gave up farming altogether, closed their barn doors for good, and sought employment in new, growing industries. Around the same time, pressure to repurpose farmland for development began to increase. It soon became clear that, if historic farms, mills, or sawmills were simply torn down, an important part of cultural heritage would be lost forever. Protecting these wooden and stone witnesses of the past became an urgent priority. In 1961, an organization
was formed to preserve rural architecture from across Austria by relocating it to a new open-air museum in Stübing, Styria. In the following years, similar projects were launched in other Austrian regions – including Tyrol. In 1974, former electrician, lamp maker, and antiques dealer Heinz A.E. Mantl came up with the idea for the Tyrolean Farmstead Museum. Together with like-minded enthusiasts, he began searching for suitable buildings to preserve.
This was no easy task: once a structure had been selected, it had to be carefully dismantled, transported to Kramsach, and painstakingly rebuilt – a process that was both time-consuming and expensive. Nevertheless, all logistical and financial challenges were eventually overcome, and in 1975, the project officially got underway. Reconstructing the buildings, however, remained delicate work, with only one house able to be rebuilt per year. Thomas Bertagnolli, who has served as the museum’s scientific director for nearly 30 years, explains: “The main construction phase lasted until 1990. From then until 2000, we focused on completing and rounding out the collection. Since then, our priority has been to continually improve the way we present this cultural heritage to the public.”
Today, the Tyrolean Farmstead Museum in Kramsach features 37 authentically reconstructed buildings – farmhouses and outbuildings from various Tyrolean valleys – offering a vivid and in-depth look into the region’s rural past. A tour of about 90 minutes reveals a once-common way of life that is now nearly forgotten.
Leinwände von Bergen und Berge auf der Leinwand: Auf KulTOUR durch Tirol.
Innsbruck und Umgebung
Rüstkammern Schloss Ambras
Landesfürst Erzherzog Ferdinand II. baute sich in Schloss Ambras eine Art Vorläufer eines modernen Museums. Dazu gehörte neben einer Kunst- und Wunderkammer auch die Rüstkammer. Harnische, Helme und Waffen sammelte Ferdinand dafür systematisch in ganz Europa zusammen. So entstand eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Art. www.schlossambras-innsbruck.at
Immer wieder überrascht das Innsbrucker Stadtarchiv/ Stadtmuseum mit verschiedenen Ausstellungen zur Innsbrucker Stadtgeschichte, die man so nicht auf dem Radar gehabt hätte: von der Innsbrucker Subkultur über verlorene Gaststätten bis zu Kunstausstellungen mit hochkarätigen Namen. Ein Museum, das hauptsächlich Einheimische adressiert, jedoch auch für Gäste spannend ist. www.innsbruck.gv.at
Die Tiroler Landesmuseen sind das Gedächtnis des Landes. Zu ihnen gehören das derzeit wegen Umbaus geschlossene Ferdinandeum als Haupthaus, das Zeughaus, das Volkskunstmuseum sowie das Riesenrundgemälde/Kaiserjägermuseum. Dementsprechend breit gefächert ist das Angebot, das von Flora und Fauna über die Geschichte Tirols bis zu zeitgenössischer Kunst reicht. www.tiroler-landesmuseen.at
Über 300 Jahre lang war die Münze in Hall eine zentrale Geld-Prägestätte des Habsburgerreiches. In den histori-
schen Räumen der Burg Hasegg bzw. des Münzerturmes kann diese Geschichte samt ihren technischen Entwicklungen nachvollzogen werden. www.muenze-hall.at
BBT-Welt Steinach
Seit 2007 wird unter dem Alpenhauptkamm zwischen Franzensfeste und Volders der 64 Kilometer lange Brenner Basistunnel (BBT) gegraben. In Steinach, unweit vom tatsächlichen Baugeschehen, befinden sich die Tunnelwelten, die anschaulich zeigen, was man zum BBT wissen muss: von der Geschichte über Planung und Technik bis in die Zukunft. www.tunnelwelten.com
Am Anfang stand das 100-Jahr-Jubiläum der Firma Swarovski und ein scheinbar verrücktes Konzept von André Heller. Es sollte eine unterirdische Kunstkammer der Kristalle entstehen, die äußerlich die Form eines wasserspeienden Riesen hat. Aus der Fantasie wurde 1995 Realität. Seither sind die Kristallwelten viel mehr als „nur“ der Riese. In zahlreichen Wunderkammern präsentieren weltbekannte Künstlerinnen und Künstler ihre Ideen zum Thema Kristall. www.swarovski.com/kristallwelten
Neben Imst ist Telfs zweifellos eine zweite Fasnachts-Hochburg in Tirol, wobei der Umzug, das Schleicherlaufen, noch seltener ist und nur alle fünf Jahre stattfindet. Im historischen Noaflhaus in Telfs wird nicht nur der Fasnacht Platz gegeben, sondern auch der Ur- und Frühgeschichte der Gegend. www.telfs.at/noaflhaus
Tipp: Einen Beitrag zum Schleicherlaufen finden Sie in der Winterausgabe 2024/25 des TIROL Magazins.
Oberland
Entstanden ist das Alpinarium nach der Lawinenkatastrophe des Jahres 1999, als in Galtür in der Folge ein massiver Schutzwall errichtet wurde. Der ist im Inneren begehbar und beherbergt neben einem Gedenkraum auch die Ausstellungsräumlichkeiten. Das unkonventionelle Museum erzählt die Geschichte des Ortes und der Menschen, dazu gibt es jährliche Sonderausstellungen. www.alpinarium.at
Von Telfs bis Nassereith hat die Fasnacht Tradition. Mit am bekanntesten ist wohl das Schemenlaufen in Imst, das nur
alle vier Jahre stattfindet und inzwischen zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit gehört. Im Fasnachtsmuseum erfährt man alles Wissenswerte: Hier werden die wichtigsten Figuren dargestellt und ihre Bedeutung erklärt, auch die aufwändigen Masken sind ausgestellt. www.fasnacht.at
Heute wird meist über jene Menschen diskutiert, die nach Tirol kommen. Im Burgmuseum Landeck wird diese Geschichte auf den Kopf gestellt. So zeichnet die Dauerausstellung „Bleiben oder Gehen“ das harte Leben im Tiroler Oberland über die Jahrhunderte nach und es zeigt die Schicksale jener, die die Heimat verlassen mussten, um überleben zu können. www.schlosslandeck.at
Alpinarium Galtür
Der echte Mann im Eis, der sogenannte Ötzi, liegt ja in einem Museum in Bozen. Doch wer nachempfinden will, wie man in der Steinzeit gelebt hat, der muss ins Ötzidorf in Umhausen. Neben einer originalgetreuen Nachbildung des Fundortes der Gletschermumie am Tisenjoch gibt es urzeitliche (lebende) Tiere, einen Opferplatz eine Pfahlbauhütte mit Einbaum. Und zu bestimmten Zeiten auch praktische Vorführungen: Etwa, wie man damals, vor 5000 Jahren, Feuer gemacht hat. Das Ötzidorf feiert heuer übrigens sein 25-jähriges Bestehen, der benachbarte Greifvogelpark wird 10. www.oetzi-dorf.at
Der Arlberg gilt neben Kitzbühel als Wiege des alpinen Skilaufs. Die Villa Trier, gelegen in einem alpinen Park, zeigt diese Geschichte und hebt dabei besonders die Namen zweier Pioniere hervor: Hannes Schneider und Rudolf Gomperz. Während Schneider den Arlberg-Stil erfand, war Gomperz im Skitourismus bahnbrechend. Gezeigt werden weiters die Geschichte von Arlberg-Pass und -Tunnel sowie der Arlberg-Bahn. www.museum-stanton.com
Top Mountain Motorradmuseum Hochgurgl
Schöne Sommertage sind am Timmelsjoch „Tage des Donners“: Hunderte Motorräder überqueren dann den Pass von Nord- nach Südtirol oder umgekehrt. Man muss indes nicht unbedingt selbst auf einem heißen Eisen sitzen, um Motorradgeschichte(n) zu erleben. Denn die Mautstation auf der Ötztaler Seite beherbergt seit 2016 das höchstgelegene Motorradmuseum Europas mit 4.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche, 550 Motorrädern und 40 Fahrzeugen. www.crosspoint.tirol
Turmmuseum Oetz
Erbaut wurde der Turm um 1300 als Sitz des ansässigen Landadels. Später diente er dem Kloster Frauenchiemsee, dem die Ländereien gehörten, als Sammelstelle für die
Pacht, die die Bauern abzuliefern hatten. 2004 wurde der Turm restauriert und zum Museum gemacht, in dem ein Teil der Sammlung von Hans Jäger untergebracht wurde: von mittelalterlichen Kunstschätzen über Renaissanceporträts bis zu volkstümlicher Kunst. www.oetztalermuseen.at
Zunftmuseum Bichlbach
Das kleine Örtchen Bichlbach und nicht etwa Reutte war in der frühen Neuzeit Zentrum der Zünfte im Außerfern. Nicht verwunderlich also, dass dort Österreichs einzige Zunftkirche steht. Wissenswertes zu den Zünften gibt es in einem eigenen Museum im ehemaligen Widum mitgeliefert. www.zunftbruderschaft.at
Augustinermuseum Rattenberg
Schon das Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, ist ein echtes Kleinod: Im ehemaligen Augustiner-Eremitenkloster aus dem 14. Jahrhundert mit seinem Kreuzgang und der Kirche wird heute vornehmlich sakrale Kunst aus dem Tiroler Unterland gezeigt, die sonst wohl für immer verschwunden wäre. Großartig ist auch der „Dachboden“ der Kirche, der seit 2010 zugänglich ist. www.augustinermuseum.at
Museum der Völker
Viele Museen in Tirol beschäftigen sich mit heimischer Volkskultur in all ihren Facetten, doch nur ein Haus widmet sich fremden Völkern, deren Religion und Gebräuchen: das Museum der Völker. Motor war lange Jahre der Fotograf und Journalist Gert Chesi, der von seinen Reisen in alle Welt Filme, Fotos sowie Kunst- und Kultgegenstände mitbrachte. 1995 gründete er einen Museumsverein und schuf das „Haus der Völker“. 2013 ging daraus das vom Land Tirol und der Stadt Schwaz neu errichtete Museum der Völker (MdV) hervor. www.museumdervoelker.com
Notburga-Museum
Tirol hat wahrlich viele Heilige, vom Landespatron Josef bis zu den unterschiedlichsten Dorfheiligen. Speziell um den Achensee nimmt dabei Notburga eine besondere Stellung ein. Sie gilt als Patronin der – freilich längst verschwundenen – Dienstmägde und der Landwirtschaft. Seit 2004 ist ihr im ehemaligen Pfarrhof von Eben ein Museum gewidmet. www.notburga-museum.at
Einige Jahrhunderte lang war das Schwazer Silberbergwerk die Schatzkiste Tirols und seiner Landesfürsten. Im Lauf der Jahrhunderte wurde hier ein Stollensystem mit der sagenhaften Länge von über 500 Kilometern gegraben, bei Hochbetrieb arbeiteten 1.200 Menschen gleichzeitig im Bergwerk. Einen Teil dieser faszinierenden Unterwelt kann man heute noch begehen bzw. befahren. www.silberbergwerk.at
Seit über 100 Jahren findet das berühmte Steinöl vom Achensee seine Anwendung in der Kosmetik, für Wellness und Gesundheit. Noch heute wird von der Familie Albrecht in vierter Generation im Bächental Ölschiefer abgebaut und daraus Öl gewonnen. Das kleine Museum im sogenannten Vitalberg in Pertisau folgt der Geschichte des Öls. www.steinoel.at/vitalberg
Das Museum in Kitzbühel ist aufgebaut wie ein klassisches Heimatmuseum und beschäftigt sich mit Themen wie Tourismus, Skilauf oder Stadtgeschichte. Im Fokus allerdings steht die Sammlung Walde. Sie zeigt mit ausgewählten Hauptwerken, Autografen, Fotografien und Entwürfen auf 250 Quadrametern den Maler, Architekten, Grafiker und Verleger Alfons Walde (1891–1958), einen der bedeutendsten Tiroler Künstler des 20. Jahrhunderts. www.museum-kitzbuehel.at
Silberbergwerk
Zillertaler Sängerinnen und Sängern ist zu verdanken, dass „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ heute immer noch das Weihnachtslied schlechthin ist. Im Heimatmuseum in Fügen, in der sogenannten Widumspfiste, kann man nachverfolgen, wie ein Zillertaler Orgelbauer die Melodie mit ins Tal brachte und sie von den Sängerfamilien Rainer, Strasser oder Leo in der ganzen Welt verbreitet wurde. www.hmv-fuegen.at
Osttirol
Aguntum Dölsach
Das Municipium Claudium Aguntum war die einzige Römersiedlung dieser Art in Tirol. Dementsprechend bedeutend sind die Funde, die im Archäologischen Park und im Museum Aguntum in Dölsach zu besichtigen sind. Den besten Überblick über das 30.000 Quadratmeter große Gelände, auf dem immer noch Ausgrabungen stattfinden, hat man vom 18 Meter hohen Aussichtsturm. www.aguntum.at
Aguntum
Die Hofkirche & das Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck
EINZIGARTIGES KULTURGUT ZWISCHEN GESTERN & HEUTE
Seit zehn Jahren werden im BTV Stadtforum zeitgenössische Positionen angewandter Fotografie gezeigt. Das Konzept INN SITU kombiniert dabei feine Fotokunst mit Musik und Dialog und lässt Künstler dazu einen ganz speziellen Blick auf Tirol werfen. Die aktuelle Ausstellung geht dieses Mal einen etwas anderen Weg und bringt die Arbeiten der Fotopionierin Gerti Deutsch in Dialog mit zeitgenössischer Literatur.
Herman Seidl ist Kurator der aktuellen Ausstellung. Er ist freiberuflicher Fotograf und Fotokünstler sowie Autor zahlreicher Publikationen bei deutschen und österreichischen Verlagen.
INN SITU ist ein Programm für Fotografie, Musik und öffentliche Dialoge im BTV Stadtforum in Innsbruck. Die Ausstellungen bestehen in der Regel aus neu entwickelten Arbeiten, die von international tätigen Fotokünstlern stammen und direkt vor Ort in der Region Tirol und Vorarlberg entstehen – daher auch der Name. „In situ“ ist lateinisch und steht für „am Ort“. Das zweite N verweist dazu mehr oder weniger subtil auf den Standort Innsbruck. Parallel zu den Ausstellungen werden Musikschaffende aus der Region eingeladen, in Resonanz auf die Außenwahrnehmung der Fotokünstler jeweils ein Konzert neu zu entwickeln. Abgerundet wird der dramaturgische Dreiklang mit einer kommentierenden Dialogreihe aus Wissenschaft und Alltagskultur, denn „was nützt das stärkste Kunstwerk, wenn niemand damit in Kontakt geht“, findet Hans-Joachim Gögl, künstlerischer Leiter des BTV Stadtforums. INN SITU wurde von Gögl entwickelt und wird von ihm laufend kuratiert.
„Der Dreiklang aus Kunst, Musik und Dialog hat sich über die Jahre bestens bewährt und lässt sich stets neu befüllen“, sagt er. Aktuell sind im Stadtforum bis dato nie gezeigte Arbeiten der Fotopionierin Gerti Deutsch zu sehen. In „Imagination und Augenschein“ tritt eine der größten Fotokünstlerinnen des letzten Jahrhunderts dabei in Dialog mit zeitgenössischer Literatur.
Ein Schau-Spiel über das Wahrnehmen.
Gerti Deutsch gehört zu den wichtigsten Figuren der frühen österreichisch-britischen Fotografie. Bisher vor allem als Fotojournalistin bekannt, prä-
„DIE AUSSTELLUNG RICHTET EINEN NEUEN BLICK AUF DAS WERK DER KÜNSTLERIN.“
Herman Seidl
Pardon Prozession, Bretagne, Frankreich, 1958
Doppelhochzeit auf Schloss Windsor bei London, 1950er-Jahre
sentiert INN SITU im BTV Stadtforum Innsbruck die Fotografin als scharfsinnige Beobachterin und virtuose Bildgestalterin. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem FOTOHOF Salzburg, eine der zentralen Institutionen für Fotografie in Österreich und Betreuer des Nachlasses der Künstlerin. Kurator der Ausstellung ist der Gerti-Deutsch-Experte Herman Seidl, Gestalter der Hör-Bild-Installation INN-SITU-Leiter Hans-Joachim Gögl.
Gerti Deutsch fotografierte ab 1938 zahlreiche Bildessays für das britische Wochenmagazin „Picture Post“. 1951 kehrte sie nach der Scheidung vom Vater ihrer beiden Töchter vorübergehend nach Österreich zurück und verbrachte längere Zeit in Tirol und Vorarlberg. Bei einem mehrmonatigen Aufenthalt in Alpbach entstand eine umfangreiche Reportage über das Alltagsleben im damaligen Bergbauerndorf, die in der Ausstellung erstmals gezeigt wird. Während andere zu diesem Zeitpunkt über Krieg berichteten, war es Deutschs Spezialität, einen empathischen Einblick in den Alltag von Frauen und Kindern zu gewähren. Humanistische Themen der Frauenbewegung wie die Rolle und die Gleichberechtigung der Frau lagen ihr zwar
nicht explizit, aber offensichtlich sehr am Herzen und haben bis heute nichts an Aktualität verloren. Die Ausstellung präsentiert zudem zum Teil ebenfalls noch nie gezeigte Fotografien aus England, Frankreich und Italien sowie aus Japan, das Gerti Deutsch auf Einladung der japanischen Kameraindustrie 1960 bereiste. Oft mit wenigen präzisen Bildern und ihrem herausragenden Sinn für Ästhetik gelang es Gerti Deutsch, die Situation einer Region einfühlsam einzufangen. Die „intimen“ Einblicke in ihre Kontaktbögen beweisen ihr sicheres Feingespür, ihr sorgfältiges Arbeiten und künstlerisches Talent.
Im Stadtforum treffen die Arbeiten der Fotografin auf die poetischen Bildbeschreibungen des Schriftstellers Ilija Trojanow. „Die Ausstellung richtet einen neuen Blick auf das Werk der
Künstlerin, deren kompositorische und formale Qualitäten aus einer transdisziplinären Perspektive neu betrachtet werden“, so Seidl. Erstmals werden stark vergrößert die Kontaktbögen und neue Modern Prints von Deutsch gezeigt, die sie als Meisterin des Bildaufbaus, von Proportion, Licht und Raum zeigen. In einer Hör-Bild-Installation beschreibt Ilija Trojanow zwölf Fotografien von Gerti Deutsch in einem dunklen Raum. „Während wir zuhören, entsteht das Bild in uns. Erst dann wird das Foto eingeblendet und wir schauen auf drei Bilder: das Bild in uns, das Bild, wie es der Dichter sieht, und die Fotografie, wie sie jetzt vor unseren Augen steht. Ein Schau-Spiel über das Wahrnehmen“, beschreibt es Gögl.
Der Eintritt für die Ausstellungen von INN SITU ist frei. Man kann ger-
ne immer wieder kommen und wird auch in derselben Ausstellung stets Neues entdecken. Um sich der Kunst ganz unkompliziert zu nähern, gibt es verschiedene niederschwellige Formate wie die beliebte kurze Espresso-Führung in der Mittagspause oder After-Work-Führungen, die man gerne an der Bar oder bei einem Essen im angeschlossenen Restaurant Sitzwohl ausklingen lassen kann. Die aktuelle Ausstellung ist noch bis 12. Juli 2025 zu sehen, nach der Sommerpause startet am 7. Oktober die Ausstellung „Everything begins to float“. www.innsitu.at Marina_Bernardi
wurde am 19. Dezember 1908 in Wien geboren und strebte eigentlich eine Karriere als Konzertpianistin an. Aufgrund einer Nervenerkrankung platzte dieser Traum und sie fand ihre Passion als Fotografin. Als sich die Situation in Österreich für die jüdische Bevölkerung zunehmend verschlechterte, emigrierte sie 1936 nach London und lernte dort den stellvertretenden Redakteur des Magazins „Picture Post“, Tom Hopkinson, kennen und lieben. Deutsch entwickelte sich in den Folgejahren zu einer herausragenden Fotojournalistin und Fotografin. Aufgrund ihres eigenen Stils gilt sie noch heute als eine der wichtigsten frühen Vertreterinnen der österreichischbritischen Fotokunstgeschichte. Gerti Deutschs Werk bleibt wegen seines tief humanistischen Ansatzes und der respektvollen, einfühlsamen Darstellung ihrer Motive relevant. Ihre Bilder, oft leise und zurückhaltend, aber immer mit präziser Gestaltung, berühren durch ihre universellen Themen von Familie, Gesellschaft und Gemeinschaft. Gerti Deutsch zählt mit der Fotografin Inge Morath zu den wichtigsten frühen Positionen der österreichischbritischen Fotokunstgeschichte. Sie verstarb am 9. Dezember 1979 in Leamington Spa in England.
Höchste Kompetenz, professionelle Beratung und perfekte Druck-Qualität.
Als Tiroler Traditionsbetrieb mit mehr als 50 Jahren Erfahrung und modernster Technologien sind wir Ihr verlässlicher Partner für alle Belange rund um Druck und Versand.
Alles aus einer Hand und gleich nebenan.
Neugierig geworden?
Die Swarovski Kristallwelten sind täglich geöffnet und bei jedem Wetter einen Besuch wert. Alle Infos zum aktuellen Programm unter: swarovski.com/kristallwelten
Neue Wunderkammern, poetische Installationen und ein Jubiläumsprogramm für die ganze Familie.
Seit 1995 begeistern die Swarovski Kristallwelten in Wattens, Tirol, mit ihrer einzigartigen Verbindung aus Kunst, Kultur und funkelndem Kristall. Rund 17 Millionen Gäste haben sich bereits vom Zauber dieses Ortes mitreißen lassen – einer Erlebniswelt, die sich immer wieder neu erfindet.
Neue Wunderkammern: Kunst trifft Kristall.
Mit Chiharu Shiotas „Crystallizing Identity“ wurde im Mai 2025 eine neue Wunderkammer eröffnet. Die international renommierte japanische Künstlerin verwandelt tausende rote Fäden und Kristalle in ein poetisches Geflecht menschlicher Verbindungen – inspiriert von der japanischen Legende des roten Fadens. Es ist Shiotas erste Arbeit mit Kristall und zugleich eine Hommage an Individualität, Verbundenheit und stille Magie.
Bereits seit Ende 2024 faszinieren zudem zwei weitere neue Wunderkammern des Künstlers Rafael Lozano-Hemmer: In Kristallstimmen teilen 3.000 Swarovski-Mitarbeitende ihre persönlichen Erlebnisse mit Kristall. „Pulse Voronoi“ –die bislang größte Wunderkammer – lässt über 7.000 Kristalle im Rhythmus des eigenen Herzschlags aufleuchten.
Erlebnis für alle Sinne –das ganze Jahr.
Ob Spielturm, Labyrinth oder Karussell –der weitläufige Garten ist eine Spielwiese für Kinder und Erholungsort für Erwachse-
Die Wunderkammer „Crystallizing Identity“ ist das neueste Highlight der Erlebnisdestination.
ne. Das Restaurant Daniels Kristallwelten verwöhnt mit regionaler Kulinarik und stilvollem Ambiente, während im Kristallwelten Store funkelnde Erinnerungen mit nach Hause genommen werden können. Kombiniert mit einem ganzjährigen Kulturprogramm bieten die Swarovski Kristallwelten zu jeder Jahreszeit neue Entdeckungen.
Zirkuszauber.
Im Sommer feiern die Swarovski Kristallwelten und das Circus-Theater Roncalli asiatische Zirkuskunst: Manege frei für den „Circus of Asia“. Diese über 2.000 Jahre alte Tradition hat ihre Wurzeln in einer frühen Form des Varietés und ist Ausdruck von körperlicher Disziplin, Ästhetik und kultureller Tiefe. Es wird eine Inszenierung, bei der nicht das Spektakel im Vordergrund steht, sondern ein ganzheitliches Erlebnis, das von der Ästhetik und den verschiedenen Kunstformen geprägt ist.
Die Gäste dürfen sich neben artistischer Höchstleistung auf traditionelle Kostüme, stimmungsvolle Musik und authentische Dekorationen in den Swarovski Kristallwelten freuen. Neben den Auftritten der asiatischen Artist*innen wird eine Kalligrafin den Namen der Besucher*innen als Souvenir in chinesischen Zeichen malen.
„Circus of Asia“ findet von 11. Juli bis 24. August 2025 täglich während der Öffnungszeiten von 9 bis 19 Uhr in den Swarovski Kristallwelten statt. Das Zirkusprogramm ist im Tagesticket inkludiert.
Tauche ein in die Welt des Atoll Achensee!
Erleben Sie die neue Saison der Achenseeschifffahrt: Genuss, Innovation und schöne Erlebnisse.
it der Saison 2025 startet die Achenseeschifffahrt in eine aufregende neue Ära voller Highlights. Freuen Sie sich auf exklusive Events, die Einführung der neuen Genusslinie auf der MS Achensee, den Neubau einer ganzjährig anfahrbaren Schwimmsteganlage in Pertisau, die Überdachung des Schifffahrtsparkplatzes mit einer innovativen Carport-Solaranlage für 80 Fahrzeuge inklusive Lademöglichkeiten für E-Autos. Entdecken Sie den Achensee in diesem Jahr aus einer ganz besonderen Perspektive und lassen Sie sich von einzigartigen Erlebnissen verzaubern.
Unvergessliche Momente für die ganze Familie.
Neben den beliebten Brunchfahrten und den unvergesslichen schönen Sommerevents, die in den vergangenen Jahren zu einem festen Bestandteil des touristischen Angebots der Region wurden, wurde das Eventangebot 2025 noch weiter ausgebaut. Ob Kabarett, Sushi-Schiff oder Weinverkostung – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ein besonderes Highlight ist „Magic Waves –Die White Night auf dem Achensee“, die zum dritten Mal in Folge ein unvergessliches Erlebnis auf dem Wasser verspricht. Genießen Sie die Kombination aus atemberaubender Natur und einer einzigartigen Atmosphäre, die diesen Abend zu einem ganz besonderen Event macht. Die Angebote der Achenseeschifffahrt garantieren Vergnügen für Paare, Familien und Freunde.
Luxus und Entspannung auf dem Wasser.
Ein weiteres Highlight der Saison ist die „Genusslinie“ auf der MS Achensee, dem elegantesten Schiff der Achenseeflotte. Diese bietet nicht nur eine entspannte Seerundfahrt mit erstklassigem Service, sondern auch ein exklusives Genusspaket, das bereits im Preis der regulären Linienschifffahrt enthalten ist. Dieses neue Angebot lädt dazu ein, die Schönheit des Achensees in vollen Zügen zu genießen und gleichzeitig höchsten Komfort zu erleben – ganz ohne zusätzliche Kosten. Das Motto lautet: „Entschleunigen und Genießen“ – ein Versprechen, das Sie auf jeder Fahrt spüren werden.
Moderne Technik trifft Natur.
Neu in dieser Saison ist auch die neue Schwimmsteganlage in Pertisau. Die moderne Anlegestelle sorgt für einen komfortablen, barrierefreien Zugang zum Achensee und fügt sich dabei harmonisch in die beeindruckende Naturkulisse ein.
Verantwortung für die Natur.
Die Achenseeschifffahrt setzt auf Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Technologien. Die mit modernster Technik ausgestatteten Schiffe werden mit umweltschonenden synthetischen Kraftstoffen betrieben und leisten damit einen wertvollen Beitrag dafür, dass auch kommende Generationen die Natur rund um den Achensee in ihrer ganzen Vielfalt erleben können. Der Parkplatz der Achenseeschifffahrt wird derzeit mit E-Tankstellen ausgestattet, die aus einer Carport-Solaranlage mit Strom versorgt werden.
Weitere Infos zum Fahrplan und allen Veranstaltungsterminen sowie Reservierungen unter +43 (0)5243/5253, info@achenseeschifffahrt.at oder www.achenseeschifffahrt.at
Die neue Saison der Achenseeschifffahrt hält zahlreiche Überraschungen und Erlebnisse bereit. Mit erweiterten Fahrten, kulinarischen Highlights und exklusiven Events erwarten Sie einzigartige Erlebnisse auf dem Achensee. Lassen Sie sich von den neuen Angeboten inspirieren und verwöhnen –sei es bei einer entspannten Schifffahrt auf der neuen Genusslinie, einer festlichen Abendveranstaltung auf der MS Achensee oder einem genussvollen Menü an Bord unserer Linienschiffe. Sichern Sie sich schon jetzt Ihre Plätze für die Saison 2025!
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik stehen für Vielfalt von szenischen Produktionen und Konzerten.
Eva-Maria Sens, Künstlerische Direktorin der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik, über die Herausforderung, Alte Musik zu den Menschen zu bringen, die Aktualität des heurigen Programms und Frauen in der Szene.
Lassen Sie uns mit einem Begriff beginnen: Glauben Sie, dass das uneingeweihte Publikum eine Vorstellung davon hat, was „Alte Musik“ ist, wer sie geschrieben hat und wie sie klingt? Eva-Maria Sens: Es wird immer Menschen geben, die auf die Frage, was Alte Musik ist, mit Bandnamen wie „Beatles“ antworten und mit Musik der Renaissance oder des Barock absolut gar nichts anfangen können. Dann gibt es die, die offen sind, vielleicht noch wenig über den spezifischen Begriff wissen, die man jedoch über ihre Neugierde erreichen kann. Und es gibt jene, die die Nische der Alten Musik bewusst schätzen und genau wissen, warum. Das Spektrum ist groß. Das macht die Vermittlungsarbeit zugleich herausfordernd und spannend.
Wenn das potentielle Publikum nicht genau weiss, worum es sich handelt, wie fangen Sie dieses Publikum ein? Wie wollen Sie es begeistern? Alte Musik braucht, wenn sie erst mal erklingt, keine Vermittlung. Das ist eine wichtige Grundvoraussetzung. Sie benötigt keine Aufwertung, keine Übersetzung, keinen Glitzer, kein Konfetti, keine Discokugel, weil sie für sich selbst überzeugt, begeistert und emotional berührt. Das sehen wir häufig, wenn jemand einmal die Türschwelle zur Alten Musik überschritten hat und sie zum ersten Mal erlebt. Die Herausforderung besteht also darin, jemanden bei diesem ersten Schritt über diese Schwelle zu unterstützen. Und das bedeutet: Nicht altbacken und verstaubt sein, auf Social Media präsent sein und alle Kanäle zu nutzen, auf denen sich Gesellschaft und Kultur allgemein bewegen. Dort kann man die emotionale Unmittelbarkeit dieser Musik und Wissen über sie vermitteln. Wir bringen die Musik auch an die Orte, an denen die Menschen sind. Also nicht nur zu erwarten: Kommt zu uns, steigt über diese Türschwelle. Sondern auch umgekehrt: Wir
„WIR
Eva-Maria Sens
kommen zu euch und dorthin, wo man Alte Musik nicht unbedingt erwartet. Also gehen wir zum Beispiel auf die Almen rund um Innsbruck oder bespielen einen Platz im Olympischen Dorf. Dort schaffen wir erste Aha-Momente, auf denen wir aufbauen können.
Sie stellen das heurige Programm unter das Motto des Schicksalhaften, unter die Frage, wer die Fäden in der Hand hält. Gerade bei dieser Frage beschleicht aktuell sehr viele Menschen ein mulmiges Gefühl. Hält Ihr Programm Erklärungen bereit? Als wir die Leitfrage und das Programm vor einiger Zeit planten, haben wir uns zunächst an Inhalten der Opern orientiert. Sie haben den Maßstab für alle weiteren Fragestellungen gesetzt. Natürlich haben wir dabei auch bewusst auf das Hier und Heute angespielt. Dass sich aus der Programmplanung eine überraschende und vielleicht sogar erschreckende Aktualität ergibt, zeigt, welche Themenaktualität sich aus dem Kosmos der Alten Musik für uns ergeben kann.
Kann Musik dabei Trost spenden? Musik kann prinzipiell immer Trost bieten, wenn man sich darauf einlässt.
Die Festwochen finden an verschiedensten Orten statt: In der Hofburg (oben) oder zum Beispiel im Pavillon im Hofgarten bei frei zugänglichen Lunchkonzerten.
Geht man ins Konzert im wunderschönen Spanischen Saal auf Schloss Ambras, kann man abschalten und die Welt vor der Tür lassen. Man hat diese zwei Stunden, in denen es einfach um eine atmosphärische Schönheit geht. Unsere Programme sind auch darauf ausgerichtet, Denkanstöße zu geben. Allein das Schicksal der in unseren Opern im Zentrum stehenden Ifigenia – von der Opferrolle zur Handelnden – bietet ein weites Spektrum für Fragen und Antworten zu heutigen Geschlechterrollen.
Apropos Frauen: Die heurigen Festwochen haben eine starke weibliche Note. Komponistinnen der Alten Musik sind jedoch generell schwer zu finden. Wie kommt das? Es gab auch damals komponierende Frauen, doch sie haben eher hinter geschlossenen Vorhängen gewirkt, wenig bis gar nicht für die große Opernbühne komponiert und sind nicht in der gleichen Weise publiziert worden. Damit die Leute in 400 Jahren nicht vor dem gleichen Problem stehen, dass nämlich der Eindruck entsteht, es hätte heute keine (oder sehr viel weniger) künstlerisch tätige Frauen gegeben, müssen wir ihnen jetzt eine Bühne bieten und über sie berichten. Und es gibt wirklich wahnsinnig viele Musikerinnen in der Alten-Musik-Szene, sehr talentierte Frauen; gerade in den jüngeren Generationen. Dass im Festwochen-Sommer 2025 sehr viele Frauen im Vordergrund stehen, ist allerdings auch Zufall. Es geht mir in der künstlerischen Planung in allererster Linie darum, einfach die besten Künstlerinnen und Künstler zu den Festwochen zu holen, und das kann mal gemischt, mal rein weiblich oder rein männlich sein.
Eine Besonderheit der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik ist, dass zum Teil Stücke eine Bühne bekommen, die oft seit Jahrhunderten nicht mehr aufgeführt wurden. Ist das Finden dieser Stücke Zufall oder Recherchearbeit?
Eva-Maria Sens ist seit 2015 Teil der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Zuvor war sie unter anderem beim Kammerorchester Basel tätig. Seit 2023 leitet sie die Festwochen als Künstlerische Direktorin gemeinsam mit Ottavio Dantone, der die musikalische Leitung innehat. Sens hat die Entwicklung und das internationale Ansehen der Festwochen entscheidend mitgestaltet. Mit ihrem Interesse für Alte Musik, ihrem ausgeprägten Gespür für Talente und einem klaren Blick für innovative Formate setzt sie immer wieder neue Impulse und entwickelt die Festwochen künstlerisch wie strukturell weiter.
Es ist in erster Linie Recherchearbeit, die von der Digitalisierung erheblich erleichtert wurde. In unserem Fall macht unser Musikalischer Leiter Ottavio Dantone diese äußerst zeitintensive Arbeit. Er verfügt über eine umfangreiche digitalisierte Manuskriptsammlung auf seinem iPad, von ihm kategorisiert mit Emojis für Genres, Handlungstypen und auch hinsichtlich Qualität. Mit seiner für mich besonders faszinierenden Gabe, Notentexte zu überfliegen und dabei die Musik innerlich zu hören, entdeckt er oft verborgene Schätze. Es ist also eine Mischung aus meisterlichem Können und Anstrengung sowie auch dem Glück des Suchenden.
Wenn man an Aufführungsstätten für Alte Musik denkt, dann denkt man in Innsbruck automatisch an den Spanischen Saal von Schloss Ambras. In Wahrheit ist die Palette sehr viel breiter. Können Sie uns einen kleinen Einblick in die Auswahl der Spielstätten geben? Es ist schon ein sehr besonderes Alleinstellungsmerkmal, dass wir den Spanischen Saal nutzen können, denn er ist ein wunderschöner Ort, der auch die Musiker*innen immer wieder begeistert. Prinzipiell geht es mir um einen Vierklang in der Programmierung: Jeder Überlegung folgt einer Symbiose aus Raum, Künstlern, Programm und Publikum. Wo fin-
det etwas statt, warum genau dort, mit welchem künstlerischen Konzept und für welches Publikum? Denn jeder Ort trägt eine eigene Atmosphäre in sich und weckt bestimmte Erwartungen. Zugleich ist auch die Türschwelle, die das Publikum überschreiten muss, von Ort zu Ort verschieden: Der Schritt ins Theater für einen Opernbesuch mag für viele größer sein als zu einem frei zugänglichen Lunchkonzert im Musikpavillon im Hofgarten. Wir haben den Luxus, dass uns Innsbruck verschiedene Möglichkeiten historischer Spielstätten und die atemberaubende Naturkulisse bietet – einzigartig für ein Festival wie die Festwochen.
2026 feiern die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik ihr 50-
„MUSIK KANN PRINZIPIELL IMMER TROST BIETEN, WENN MAN SICH DARAUF EINLÄSST.“
Eva-Maria Sens
Die Innsbrucker Festwochen sind untrennbar mit Schloss Ambras und dem Spanischen Saal verbunden.
jähriges Bestehen. Welchen Stellenwert haben sie heute angesichts ausgesprochen vieler und grosser Mitbewerber in ganz Europa? Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sind weltweit einzigartig. Und das sage ich sehr gerne und sehr oft und sehr deutlich und werde dafür manchmal auch ein bisschen erschrocken angeschaut. Aber ich kann das begründen: Es gibt sehr viele klassische Musikfestivals. Es gibt schon deutlich weniger, die sich ausschließlich mit Alter Musik beschäftigen und zugleich nicht an einen bestimmten Komponisten wie Händel oder Bach gekoppelt sind, sondern auf das gesamte musikalische Repertoire der entsprechenden Jahrhunderte zurückgreifen können. Bei anderen, auf Alte Musik spezialisierten Festivals gibt es wiederum keine szenischen Opernproduktionen wie bei uns. Das heißt, wir sind ein Festival für die gesamte Bandbreite Alter Musik und historischer Aufführungspraxis, das szenische Opernproduktionen und Konzerte anbietet – das alles verbunden mit Innsbruck, einer Stadt, die eine reiche Musikgeschichte zu bieten hat, gerade für die Zeit bis zum 17. Jahrhundert. Die Innsbrucker Festwochen sind also eine Marke, die in der internationalen Kulturwelt und bei dem Publikum einen Stellenwert hat. „Alte Musik und Historische Aufführungspraxis aus Innsbruck“ ist ein Qualitätssiegel, das auf der Arbeit der vielen talentierten Menschen beruht, die in den vergangenen Jahrzehnten in Innsbruck wirkten. Und ich finde, alle, die sich hier heimisch fühlen, dürfen stolz darauf sein, dass es die Innsbrucker Festwochen gibt.
Uwe_Schwinghammer
Ifigenia begibt sich auf die Reise durch ihr schicksalhaftes Leben. Begleitet von der zauberhaften Musik Antonio Caldaras und Tommaso Traettas zu erleben in «Ifigenia in Aulide» und «Ifigenia in Tauride». Dargeboten von Stars der Opernszene wie u.a. Carlo Vistoli, Marie Lys, Lawrence Kilsby und Rocio Peréz. «Giustino» folgt in der Barockoper:Jung seinem Schicksal und erfüllt sich den Lebenstraum, Kaiser zu werden. Vivaldis Oper wird dargeboten von den Stars von morgen, Talenten aus dem Cesti-Wettbewerb.
Von Schloss Ambras über den Riesensaal der Hofburg und den Dom zu St. Jakob bis zum Haus der Musik Innsbruck, St. Bartlmä und vielen anderen mehr: Die Konzertvielfalt der Festwochen findet viele Plätze. Andreas Scholl, Christina Pluhar, Ottavio Dantone, Le Concert de la Loge, la fonte musica, Giovanni Antonini, Vox Luminis und viele weitere beeindruckende Künstler*innen verzaubern mit Musik von der Renaissance bis zum Spätbarock.
Für den spontanen und unerwarteten Musikgenuss empfiehlt sich das breite Angebot kostenfreier Formate: Entspannte Lunchkonzerte im Schatten der Bäume des Hofgartens, das urbane Format Concerto mobile, das an vielen Plätzen der Stadt zu entdecken sein wird, und Alte Musik auf den Almen rund um Innsbruck bei Musica montana. Allen, die sich für noch mehr Hintergrundwissen interessieren, seien die Hörgeschichten ans Herz gelegt.
20.00 Uhr Fr | 25.07.
20.00 Uhr Sa | 26.07.
20.00 Uhr Fr | 01.08.
20.00 Uhr Sa | 02.08.
Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal La sprezzatura
Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal Im Verborgenen
Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal Tormento & Gelosia
Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal The Queen’s Lover ab 19.00 Uhr Fr | 08.08.
13.00 Uhr Sa | 09.08.
20.00 Uhr Sa | 09.08.
Tiroler Landestheater � Großes Haus Ifigenia in Aulide
Schloss Ambras Innsbruck � Nikolauskapelle Panorama
Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal Kunst der Fuge
20.00 Uhr Mo | 11.08. Haus der Musik Innsbruck � Großer Saal Scarlatti!
20.00 Uhr Mi | 13.08. Tiroler Landestheater � Großes Haus Wonder Women
21.30 Uhr Do | 14.08. Hofgarten Innsbruck � Pavillon Die blaue Stunde
20.00 Uhr Fr | 15.08. St. Bartlmä � Halle 6 Shakespeare’s Songbook
20.00 Uhr Sa | 16.08. Hofburg Innsbruck � Riesensaal Im Zauberwald
ab 16.00 Uhr So | 17.08. Haus der Musik Innsbruck � Kammerspiele Il Giustino
20.00 Uhr Mo | 18.08. Christuskirche Harmonie
20.00 Uhr Mi | 20.08. Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal Combattimento
13.00 Uhr Sa | 23.08. Schloss Ambras Innsbruck � Nikolauskapelle Solo cembalo
20.00 Uhr Sa | 23.08. Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal Die Lullisten
20.00 Uhr So | 24.08. Hofburg Innsbruck � Riesensaal Tag & Nacht
20.00 Uhr Di | 26.08. Dom zu St. Jakob Choral & Kontrapunkt ab 19.00 Uhr Mi | 27.08. Tiroler Landestheater � Großes Haus Ifigenia in Tauride
20.00 Uhr Do | 28.08. Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal Salonmusik
20.00 Uhr Sa | 30.08. Schloss Ambras Innsbruck � Spanischer Saal Ottavio plus
Alle Infos und Tickets auf altemusik.at
19.00 Uhr So | 31.08. Haus der Musik Innsbruck � Großer Saal Finalkonzert 16. Cesti-Wettbewerb
Wer glaubt, Hören sei einfach nur eine alltägliche Sinneswahrnehmung, wird im AUDIOVERSUM eines Besseren belehrt. Das Science Center im Herzen von Innsbruck widmet sich ganz dem Thema Akustik –und zwar auf faszinierende, interaktive Weise.
In der europaweit einzigartigen Erlebnisausstellung stehen nicht nur Informationen, sondern das aktive Erleben im Mittelpunkt. Besucher:innen können virtuell durch ein Ohr surfen oder überdimensionale Haar-Sinneszellen ertasten. Auch eine Virtual-Reality-Achterbahnfahrt, die mit dem Thema Hören verknüpft ist, gehört zu den Höhepunkten der Ausstellung. Anfassen, Mitmachen und Staunen sind ausdrücklich erwünscht.
Herzstück des Science Centers ist die Dauerausstellung „Abenteuer Hören“. Hier wird deutlich: Hören ist weit mehr als das Wahrnehmen von Geräuschen – es ist ein komplexer Sinn, der oft unterschätzt wird. Auf anschauliche Weise vermittelt die Ausstellung wissenschaftliche Hintergründe, macht Zusammenhänge begreifbar und sensibilisiert für das Thema Hörgesundheit. Ergänzt wird das Angebot durch wechselnde Sonderausstellungen.
Dem Täter auf der Spur
Eine der aktuellen Sonderausstellungen, die besonders die Krimi-Fans unter den Besuchern begeistern dürfte, trägt den Titel „Tatort: AUDIOVERSUM“. Sie bietet die einzigartige Gelegenheit, kriminalistische und forensische Ermittlungsarbeit kennenzulernen. Spuren si-
chern, DNA vergleichen, Phantombild erstellen u.v.m. Ziel ist es, aus den gesammelten Beweisen die Täterin oder den Täter zu identifizieren.
Dem Alltag auf der Spur
Die Ausstellung „UM ALLES IN DER WELT“ hingegen richtet den Blick auf die globalen Zusammenhänge des Alltags. Anhand eines riesigen Wimmelbilds und vieler Mitmachstationen wird gezeigt, wie sehr unser Konsumverhalten mit weltweiten Lieferketten verflochten ist – und welche Auswirkungen unser Handeln auf Menschen und Umwelt rund um den Globus hat.
Mit seinem innovativen Konzept spricht das Audioversum nicht nur Technikbegeisterte und Wissenschaftsinteressierte an, sondern auch Familien, Schulklassen und alle, die gerne mit allen Sinnen lernen. Ein Besuch lohnt sich – für Augen, Ohren und Verstand.
Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 Innsbruck +43(0)5 7788 99, office@audioversum.at www.audioversum.at
Öffnungszeiten: Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr
Es ist die dritte Spielzeit von Gregor Bloéb als künstlerischer Leiter der Tiroler Volksschauspiele. Und erneut wird das Stück vom Vorjahr wieder aufgenommen. Es scheint vieles richtig zu laufen in Telfs.
Fotos: Victor Klein
Ob bei der Suche nach dem heiligen Gral auf Tiroler Boden, dem ebenso verzweifelten wie vergeblichen Versuch, den „Zerbrochnen Krug“ wieder zu kitten oder die große Liebe vor dem Zugriff der verfeindeten Familien zu retten – die Tiroler Volksschauspiele 2025 stehen im Zeichen von Liebe und Hass. Nach zwei überwältigend erfolgreichen Spielzeiten, in denen mehr als 25.000 Zuschauer nach Telfs strömten, haben der künstlerische Leiter Gregor Bloéb und sein Team auch für den kommenden Sommer wieder ein vielversprechendes Programm zusammengestellt. In Kooperation mit dem Theaterverband Tirol wird Thomas Gassner erneut acht Dorfbühnen in Telfs zusammenbringen und mit ihnen nicht mehr und nicht weniger als „Eine kurze Geschichte der Tiroler Menschheit in acht Bildern und einem Gral“ erzählen. Im Juli steht die spektakuläre Wiederaufnahme des „Zerbrochnen Krugs“ von Heinrich von Kleist am Eduard-Wallnöfer-Platz am Plan, das neue Hauptstück feiert seine Premiere schließlich am 31. Juli. „Romeo & Julia“ wird zum Zirkus.
Schon Ihr Debüt im Jahr 2023 mit den „7 Todsünden“ war derart grandios, dass es 2024 wieder aufgenommen wurde. „Der zerbrochne Krug“ vom vergangenen Jahr geht heuer in seine zweite
Runde. Hat es Sie überrascht, dass die Stücke derart gut angenommen werden, oder hatten Sie diese Erwartungshaltung ohnehin?
Gregor Bloéb: Wir machen Theater in der höchsten Qualität und in Kombination mit dem Ideenreichtum, der Vitalität, dem Fleiß, den das gesamte Team an den Tag legt. Und natürlich sind wir glücklich, dass unser Einsatz vom Publikum auf so wunderbare Weise honoriert wird. Diese Resonanz ist beflügelnd – und tut gut. Aber selbstverständlich ist das alles nicht.
Eröffnungs-Festakt am 5. Juli im Rahmen des Dorffestes, Rathaussaal Telfs
Eine kurze Geschichte der Tiroler Menschheit in acht Bildern und einem Gral, Grosser Rathaussaal Premiere: 6. Juli
Weitere Termine: 9., 10. und 11. Juli
Der zerbrochne Krug, Eduard-Wallnöfer-Platz
Premiere Wiederaufführung: 14. Juli
Weitere Termine: 15., 16. und 17. sowie 21., 22., 23., 24., 25. und 26. Juli
Romeo & Julia, Telfer Kuppelarena Premiere: 31. Juli
Weitere Termine: 1., 2., 4., 5., 6., 7., 8., 9., 11., 12., 13., 14., 15. und 16. August
RUTH – der Preis
Preisverleihung und Festivalabschluss: 16. August
Die Preisverleihung findet im Anschluss an die Dernière von Romeo & Julia in der Kuppelarena statt.
Infos und Tickets unter www.volksschauspiele.at
„DER ZUSATZ ‚THE GREATEST SHOW ON EARTH‘ HEISST NICHTS ANDERES, ALS DASS ES THE GREATEST SHOW ON EARTH WIRD.“
Gregor Bloéb
Drittes Jahr, zweite Wiederaufnahme. Das ist quasi eine hundertprozentige Trefferquote. Freut ungemein, keine Frage. Es waren ja auch wirklich zwei hervorragende Theaterarbeiten, die im gesamten deutschsprachigen Raum große Beachtung fanden. Sollten wir nächstes Jahr „Romeo & Julia“ noch einmal machen müssen, werden mir die Verantwortlichen allerdings ausflippen. Es steckt nämlich enorm viel Arbeit dahinter, eine Erfolgsproduktion ein zweites Mal auf die Füße zu stellen.
Bereits der Krug vom vergangenen Jahr dürfte ziemlich aufwändig gewesen sein. Im Juli kehrt die Lkw-Bühne zurück an den Eduard-Wallnöfer-Platz – mit derselben Starbesetzung aus Tobias Moretti, Corinna Harfouch und Harald Schrott. Ja, das ist sehr, sehr schön … Man sieht, dass sich alle hier wohlgefühlt haben. Ich finde, bei dieser Aufführung spürt man eine Mordssympathie zwischen den Zuschauern und den Spielern. Es ist ein Theatererlebnis durch und durch, und wir sind sehr stolz, dass wir unserem Publikum noch einmal die Chance geben können, Augen- und Ohrenzeugen dieses abgründigen öffentlichen Gerichtstages zu werden.
Woher kommen die Ideen, welche Stücke gespielt werden? Das entsteht manches Mal schlicht aus einer Not, die dann zur Tugend wird – wie eben im Vorjahr beim „Zerbrochnen
Krug“. Wir wollten unbedingt ein Stück im Zentrum von Telfs aufführen. Also haben wir uns angeschaut, wie wir das umsetzen können. Tribünen sind teuer, wir hatten schon eine für die „7 Todsünden“ im Einsatz, somit konnten wir uns keine zweite leisten. So kam der Lkw ins Spiel. Als Nächstes stellte sich die Frage, welches Stück sich am besten für so ein Guerillaszenario anbietet. Für uns war das ganz klar „Der Zerbrochne Krug“, aus dem sich dann wiederum die Besetzung ergeben hat. Unterm Strich hat sich das als Jahrhundertidee herausgestellt, auch weil es inhaltlich wie die Faust aufs Auge gepasst hat. Eine öffentliche Gerichtsbarkeit mitten in Telfs – das war Bingo! Es ist unfassbar lässig und spannend, wenn auf einmal so viele tolle Impulse und Energien aufeinandertreffen – und es gelingt, Menschen zusammenzubringen, die gemeinsam für etwas brennen. Das ist dann schon die halbe Miete. Dann kann es gar nie fad werden. Bei „Romeo & Julia“ war das übrigens ganz ähnlich.
Auffällig ist die quasi ausnahmslos junge Besetzung von Romeo & Julia. Ich habe gern junge Menschen um mich. Ich liebe es, ihre Charaktere zu sehen und zu beobachten, wie sie wachsen und sich entwickeln. Außerdem hatten wir ja schon bei den „7 Todsünden“ und auch im „Zerbrochnen Krug“ unglaublich gute junge Leute auf der Bühne. Das hat uns nicht nur die Kritik und die Kollegenschaft bestätigt, sondern auch unser Publikum. Und wenn ich mir grad so anschaue,
wie rasant sich die Karrieren unserer jungen Talente seither entwickelt haben, scheinen wir bei unseren Castings ganz offenkundig den richtigen Riecher gehabt zu haben. Marlene Markt, die 2023 in ihrem zweiten Ausbildungsjahr bei den „7 Todsünden“ mitspielte, ist ab Herbst Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater. Iris Schmid, die in beiden Festivalsommern am Birkenberg brillierte, hat ihren Master an der Royal Academy of Dramatic Art in London abgeschlossen und spielt nun in New York. Lenz Moretti startet gerade am Deutschen Theater in Berlin voll durch. Und die wunderbare Annalena Hochgruber, die alle mit ihrem Spiel und ihren Gesangsauftritten oben am Lkw verzauberte und auch heuer wieder als Eve im „Zerbrochnen Krug“ zu sehen sein wird, wurde vergangenen Sommer von der Süddeutschen Zeitung als große Entdeckung gefeiert. Wie ich das so alles Revue passieren ließ, dachte ich mir: Machen wir doch ein ganzes Stück nur mit jungen Leuten. Wer, wenn nicht wir? Schließlich hat die Förderung von jungen Talenten bei den Tiroler Volksschauspielen seit jeher Tradition.
Wie haben Sie Ihr Ensemble gefunden? Wir haben alle guten Schauspielschulen im deutschsprachigen Raum nach Tirolerinnen und Tirolern durchforstet und haben dann zum Casting geladen. So hatten wir plötzlich einen regelrechten Pulk an junger Energie um uns herum. Da war ganz schnell klar: Oh, das ist gut. Das ist richtig gut.
„DAS
Gregor Bloéb
War dort schon klar, dass es Shakespeare werden würde? Der Sinn stand uns eigentlich nach etwas anderem. Junge Menschen haben heutzutage alle Möglichkeiten. Sie können tun und lassen, was sie möchten. Sie können werden, was sie wollen, sein, wer sie wollen. Auf der anderen Seite ist genau das das Absurde: Mit all dieser Freiheit kann der Mensch anscheinend schwer umgehen, deshalb stellt er immer noch mehr Regeln auf. Und so bekommt man an den Schauspielschulen in den ersten Monaten vor allem erklärt, was man alles nicht tun darf. Darunter leiden die jungen Menschen, weil sie eben auch Künstler sind. Die wollen machen, was sein und was tun. Also haben wir uns gedacht: Suchen wir uns doch ein Stück, das damals in den Sechzigern, Siebzigern eine echte Revolution war, und dann lassen wir sie machen, sich auflehnen, sich aufwühlen, Grenzen überschreiten. Allerdings mussten wir beim Lesen der Texte erkennen, dass sich viele dieser Stücke vollkommen überholt haben. Die sind zu Ende erzählt, die Themen haben sich erledigt. So kamen wir auf „Romeo & Julia“, das ja ein echtes Ensemblestück ist. Schnell haben wir beschlossen, das ganze Ding ausschließlich mit jungen Menschen zu besetzen. Als Spielort hatten wir zuerst den Platz vorne bei der Kirche am Birkenberg im Auge, wo wir ein Zirkuszelt aufstellen wollten. Es war dann der Telfer Bürgermeister Christian Härting, der meinte, warum eins aufstellen, es gäbe ja bereits eines. Ich bin dann mit dem Bühnenbildner in die Kuppelarena marschiert. Der fand sofort: Das ist su-
per, das geht. Dazu wird es einen schönen Gastrobereich geben, eben wie in einem richtigen Zirkus. Und der Zusatz „The greatest show on earth“ heißt nichts anderes, als dass es the greatest show on earth wird.
Worin besteht denn die Herausforderung, aus Theater Zirkus zu machen? Das Besondere ist: Das ist keine Guckkastenbühne, sondern wir sind Zirkus. So richtig. Wir sind nach allen Seiten offen, spielen im Publikum. Das bedingt eine besondere Inszenierung und eine andere Spielweise. „Romeo & Julia“ ist als Stück deswegen so cool, weil es eine Geschichte und eine Art Fabel ist, die jeder kennt. Und es gibt unendlich viele Möglichkeiten, diesen Stoff zu erzählen, was wir schamlos ausnutzen werden. Es braucht da natürlich einen Rahmen, sonst wird es beliebig. Aber durch den Zirkus haben wir einen sehr großen Rahmen, der viel Platz bietet. Damit können wir alles machen, was unser Herz begehrt.
Klassiker wie Romeo & Julia haben eine gewisse Interpretationstradition. Wenn man daraus ein derartiges Spektakel macht, läuft man dann nicht Gefahr, das Publikum zu überfordern? Nein! Mein Verständnis von Theater, und insbesondere von Volksschauspiel, ist, dass man auch einfach mal leidenschaftlich loslaufen und machen kann – ohne Erklärbär. Wir haben viele Ideen und bereiten uns akribisch vor, damit es „the greatest show“ wird. Unser Choreograf und Akrobatikmeister Gustavo Oliveira
hat beim Cirque du Soleil gearbeitet. Unser Dramaturg Florian Hirsch wird uns eine großartige Textfassung liefern, die Kostüme von Lane Schäfer sind einfach ein Traum, und die Bühne von Volker Hintermeier ist kolossal. Also wir laufen, es läuft.
Geschieht die Auswahl der passenden Schauspieler aus dem Bauch heraus oder gibt es dafür objektive Kriterien? Bei „Romeo & Julia“ haben wir tatsächlich nach einer besonderen Art von Schauspieler und Schauspielerin gesucht. Bei unserem Casting sind einige schlichtweg an der Körperlichkeit gescheitert. Die Latte lag hier wirklich extrem hoch. Es braucht in diesem konkreten Fall akrobatische Fähigkeiten. Es hat keinen Sinn, eine Trapeznummer zu machen, wenn man Höhenangst hat. Wichtig sind mir generell Spielfreude, Kreativität und die Lust am Tun. Ich finde, wir haben ein tolles Ensemble zusammengestellt. Wir haben die Besten, Geschicktesten und Schönsten von allen on earth. Ich habe diese Truppe gesehen und gewusst: Das wird ein super Sommer. Da ist eine Energie, die ich mag. Die wollen was. Wir machen da richtig Zirkus!
Wenn das heuer „The greatest show on earth“ wird, was passiert dann nächstes Jahr? The more greatest of the absolute great? Ich weiß bereits, was wir nächstes Jahr machen, und auch das wird wieder groß. Sogar so groß, dass wir zwei, drei Jahre Vorbereitung brauchen. Es wird wieder etwas völlig Neues und Anderes.
Marina_Bernardi
Seit 1970 stehen wir in Tirol für starke lokale Kompetenz und ergänzen diese seit vielen Jahren um unsere internationale Expertise. Mit unserem erfahrenen Team, unseren strategischen Partnern und unserem breiten Netzwerk bieten wir als Versicherungsmakler den optimalen Mix an Regionalität und Internationalität.
In ihrer prachtvollen Tracht singt sich die Sängervereinigung Mühlau/Innsbruck in die Herzen des Publikums.
Es ist der Wohlklang von Musik und harmonischen Stimmen, der uns Menschen seit jeher berührt. Die Stimmgewalt der Sängervereinigung Mühlau schafft es jedenfalls seit über hundert Jahren, sich mit ihren Weisen und Liedern in die Herzen der Menschen zu singen.
„DIE
Thorsten Weber
Singen macht glücklich. Von Kindheitstagen an bis ins hohe Alter gilt der melodische Gebrauch der menschlichen Stimme als die vermutlich ursprünglichste musikalische Ausdrucksform des Menschen. In seinen unterschiedlichen Ausprägungen ist der musikalische Stimmgebrauch für unser Wohlbefinden von großer Relevanz. Wenn wir singen, koordinieren wir automatisch unsere Atmung, Haltung und Bewegung. Und wenn wir den harmonischen Klängen des Gesangs lauschen, setzt sich in uns etwas in Bewegung.
„Der Mensch ist in allen Kulturen und zu allen Zeiten bei seinen rituellen Handlungen als singendes, tanzendes, rhythmisches Wesen in Erscheinung getreten, um sich mit sich selbst, seiner Umgebung und dem Kosmos zu verbinden. So kommt er in Resonanz mit sich selbst und seiner Umwelt. So kommt er in Harmonie. So kann er sich heil und ganz, also gesund fühlen“, weiß Gesangspädagogin und Psychotherapeutin Prof. Dr. Gertraud Berka-Schmid.
Es kommt also nicht von ungefähr, dass die Freude am Singen auch in Tirol groß ist. Etwa 530 beim Chorverband Tirol gemeldete Chöre mit 12.000 Sängerinnen und Sängern verzaubern bei ihren rund achttausend Auftritten im Jahr Zuschauer und vor allem Zuhörer mit ihren unterschiedlichsten Darbietungen. Vom Kirchenchor bis zum Mitsingkonzert, die Freude an der Gesangskunst spiegelt sich in den zahlreichen Veranstaltungen eindeutig wider.
Mühlau
Am 8. April 1920 wurde die Sängervereinigung Mühlau von Ferdinand Csajka gegründet. Der Männerchor galt schon im zweiten Jahrzehnt seines Bestehens als einer der besten Interpreten des Tiroler Volksliedes und war nicht nur in der Heimat, sondern auch weit über die Grenzen des Landes bekannt und geschätzt. Ab Ende 2015 ging die musikalische Führung der Mühlauer Sänger an Thorsten Weber über, Obmann ist aktuell Robert M. Hieger. Getreu dem Motto „Tirolerisch in Sitt’ und Brauch, ist unser Lied und Jodler drauf“ trägt die Sängervereinigung mit zahlreichen Auftritten im Inund Ausland wesentlich zur Pflege und Bekanntmachung des Tiroler Volksliedes bei.
Ausgezeichneter
Männerchor.
Als ein besonders überlebensfähiges und erfolgreiches Exemplar stimmgewaltiger Harmonie gilt die Sängervereinigung Mühlau. 1920 gegründet, haben es die Mühlauer Sänger letztes Jahr bis nach Cornwall geschafft und beim „International Male Choral Festival“ in der Gesamtwertung den sensationellen dritten Rang erzielt. Ihre Performance des hessischen Volksliedes „Ich ging durch einen grasgrünen Wald“ wurde sogar als schönstes Lied des Festival-Wettbewerbes ausgezeichnet. Für Thorsten Weber ist damit ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen: „Als Chorredakteur bei einem Musikverlag in Rum war es immer schon mein Traum, einmal mit einem Männerchor beim Wettbewerb in Cornwall anzutreten. Mit dem Mühlauer Gesangsverein ist dies auf Grund seiner Professionalität erstmalig in greifbare Nähe gerückt. Die errungenen Auszeichnungen sind das Produkt intensiver Probenarbeit und der hohen sängerischen Qualität, die unser Chor anstrebt“, freut sich der Chorleiter. Seit gut 20 Jahren lebt der gebürtige Hesse Thorsten Weber in Tirol. Als er vor zehn Jahren die Chorleitung des Mühlauer Männerchores übernahm, war die Skepsis anfänglich auf beiden Seiten spürbar. „Als Thorsten uns schließlich seinen Jodler präsentierte, waren alle Vorbehalte aus dem Weg geräumt. Wir haben mit ihm den idealen Chorleiter für uns gefunden“, erzählt Obmann Robert M. Hieger und hält auch gleich lustige Erinnerungen an die sechstägige
Obmann Robert M. Hieger und Chorleiter Thorsten Weber vor der wöchentlichen Chorprobe beim Mühlstein, der auch heute noch das Stadtteilwappen von Mühlau ziert.
Cornwall-Reise bereit: „Wir haben in vier Tagen sechs Konzerte an verschiedenen Orten absolviert und hatten oft nicht mal Zeit für eine Mahlzeit. Einmal mussten wir unseren Durst nach einem erfolgreichen Abendkonzert mit englischem Tee löschen, was natürlich für uns nicht die große Erfüllung war. Glück beschert hat uns offenbar auch der berühmte Vogelschiss, den unser Chorleiter Thorsten bei einer Probe in einer Kirche abbekommen hat – zum Glück bei der Probe und nicht beim Konzert“, so die Sänger, die die Reise nach Cornwall noch mehr zusammengeschweißt hat. Denn so fokussiert und konzentriert sie während der Konzerte und Proben sind, so kommunikativ sind sie im Anschluss bei ihren geselligen Zusammenkünften. Jeden Freitagabend treffen sie sich zur Chorprobe in Mühlau, wo neben dem Probenraum auch eine eigene Stube vorhanden ist. Die gut bestückte Bar hält neben klassischen Getränken auch immer wieder gute Schmankerl bereit, die von den Sängern selbst zubereitet werden. „Da kann dann so ein Probenabend schon auch mal etwas länger dauern“, bestätigen die gesangsfreudigen Herren.
Olymp der Männerchöre.
Davor herrscht indes höchste Konzentration und Disziplin. Alle anwesenden Herren, egal welchen Alters oder Berufsstandes, folgen den Anweisungen des Chorleiters. „Ohne gute Führung kann ein Chor nicht professionell agieren. Das gemeinsame Ziel steht an oberster Stelle. In der Regel läuft bei uns der Schmäh,
Chöre in Tirol
• 529 Chöre im Chorverband Tirol
• 12.000 Sängerinnen und Sänger, zwei Drittel davon Frauen
• 8.000 Auftritte pro Jahr
vor großen Auftritten steigt allerdings auch schon mal die Spannung“, gesteht Thorsten Weber. Er ist jedenfalls begeistert, mit den Mühlauer Sängern einen so professionellen Männerchor leiten zu dürfen. „Männerchöre sind etwas ganz Besonderes und leider vom Aussterben bedroht. Umso erfreulicher ist es, dass bei uns jede Altersstufe vertreten und somit auch der Nachwuchs gesichert ist“, bestätigt auch Obmann Robert M. Hieger. Trotzdem dürfen sich interessierte junge und „mittelalte“ Männer mit Chorerfahrung jederzeit gerne zu einer „Schnupperprobe“ beim Obmann oder dem Chorleiter melden.
Insgesamt 37 talentierte Sänger zählt der Verein, ihre Bühnenstärke beläuft sich auf 25 Mann plus Chorleiter. Vier Sänger hatten sogar beim Landkrimi „Der Tote aus der Schlucht“, der im Februar 2025 ausgestrahlt wurde, ihren klangvollen Auftritt.
„FÜR MICH SIND DIE PROBEN EIN SCHÖNER WOCHENABSCHLUSS, WO MAN SICH NACH EINER STRESSIGEN ARBEITSWOCHE
Robert M. Hieger
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Auf ihrer viertägigen Tour durch Cornwall bestritt die Sängervereinigung Mühlau sechs erfolgreiche Auftritte.
Die Freude am Singen.
Was die unterschiedlichen Typen von Sängern dazu bewegt, im Chor zu singen und dabei viel Zeit und Mühen zu investieren? „Ganz einfach die Freude am Singen“, sind sich alle einig, als wir bei einer Chorprobe ein wenig hineinschnuppern durften und uns ein paar Jodler und Chorstücke vorgetragen wurden. Ja, es geht einem unter die Haut, wenn so viele unterschiedliche Stimmen zu einem großen harmonischen Ganzen ertönen. Während sich die Tenöre mit den höheren Tonlagen auf der linken Seite scharen, versammeln sich die tiefen Stimmen der Bässe auf der rechten. Dem Chorleiter obliegt es schließlich, die verschiedenen Stimmen nach anfänglich getrennten Übungen zusammenzuführen. Insbesondere beim Einstudieren neuer Melodien ist Ton für Ton Disziplin angesagt.
„Für mich sind die Proben ein schöner Wochenabschluss, wo man sich nach einer stressigen Arbeitswoche durch die Konzentration auf das Singen vom Alltag lösen und befreit ins Wochenende starten kann“, sieht Robert M. Hieger das Singen durchaus als Lebenselixier. Dass es sich in Gemeinschaft noch wesentlich klangvoller trällert, zeigen die Mühlauer bei ihren zahlreichen Auftritten. Jährlicher Fixpunkt ist das große Herbstkonzert, das heuer am 15. November im Haus der Musik stattfindet.
Doris_Helweg
English Summary
For over a century, the powerful voices of the Mühlau Choral Association have been singing their way into people’s hearts with their melodies and songs.
Singing brings joy. From early childhood to old age, the melodic use of the human voice is arguably the most primal musical form of expression. In its many forms, singing plays a vital role in our well-being. When we sing, we naturally coordinate our breathing, posture, and movement. And when we listen to the harmonious sounds of song, something inside us begins to stir. It’s no coincidence, then, that the love of singing runs deep in Tyrol. Around 530 choirs are registered with the Tyrolean Choir Association, representing more than 12,000 singers. With some 8,000 performances each year, they captivate audiences across the region — from church choirs to sing-along concerts — a clear testament to the enduring passion for vocal music.
A shining example of this enduring and vibrant tradition is the Sängervereinigung Mühlau. Founded in 1920, the Mühlau men’s choir travelled as far as Cornwall last year, where they competed in the International Male Choral Festival and achieved a remarkable third place overall. Their rendition of the traditional Hessian folk song “Ich ging durch einen grasgrünen Wald” (“I walked through a grass-green forest”) was even named the most beautiful song of the entire competition.
For Thorsten Weber, this achievement fulfilled a long-cherished dream: “As a choral editor at a music publisher in Rum, it was always my goal to compete at the festival in Cornwall with a male choir. With the Mühlau choir, that dream became a real possibility thanks to their professionalism. These awards are the result of dedicated rehearsal work and the high vocal standard our choir aspires to,” the conductor explained proudly.
The choir currently has 37 members, with a typical performance line-up of 25 singers plus their conductor. Four members even appeared in the Austrian crime drama “Der Tote aus der Schlucht” (“The Corpse from the Gorge”), which aired in February 2025, lending their voices to a special cameo. A regular highlight on their calendar is the annual autumn concert, which will take place this year on 15 November at the Haus der Musik (House of Music). “Male choirs are something truly special, though sadly, they’re becoming increasingly rare,” says chairman Robert M. Hieger. “That’s why it’s so encouraging to see every age group represented in our ranks — a sure sign that the next generation is in good hands.”
Laurin Walder ist in der Szene bekannt als bboy lawal. Der Künstlername setzt sich aus dem Szenebegriff B-Boy und den Anfangsbuchstaben seines Namens zusammen.
Der erst 15-jährige Laurin Walder aus Lienz ist der ShootingStar in Österreichs Breaking-Szene. Zum B-Boying, wie die dynamische Tanzform auch genannt wird, ist bboy lawal, so sein Alias, über das Ballett gekommen. Davon profitiert der junge Tänzer heute. Walder ist zielstrebig und ehrgeizig, verfolgt dementsprechend ambitionierte Ziele und hat das nötige Talent, diese auch zu erreichen.
„ICH VERSUCHE, DIE MUSIK ZU LESEN UND DEN FREEZE GENAU IM RICHTIGEN MOMENT AUF DEN BEAT
ZU SETZEN. DANN IST DAS AUCH FÜR DIE ZUSCHAUER EIN WOW-EFFEKT.“
Laurin Walder
Laurin Walders Sportlerkarriere hat eigentlich nicht besonders vielversprechend begonnen.
„Meine Mutter hat mich als Kind bei Bubensportarten angemeldet. Eishockey, Fußball, Kickboxen. Das Problem dabei war, dass mich das alles überhaupt nicht interessiert hat. Kickboxen war mir zu wild, Eishockey zu aggressiv und Fußball einfach zu chaotisch. Eines Tages bin ich nach dem Hockeytraining in voller Montur im Auto gesessen und habe am Rücksitz bitterlich geweint. Ich habe meiner Mama damals gesagt, dass ich selbst aussuchen möchte, welchen Sport ich betreiben will“, erinnert sich der junge Tanzsportler. Laurins Mutter Angelika Walder war damit einverstanden und zunächst froh darüber, dass der Sohn Initiative zeigte. „Mama, ich will zum Ballett“, sprach’s der damals sechsjährige Spross also vom Rücksitz aus, in voller Eishockeymontur. Die Reaktion der Mutter changierte zunächst zwischen Erstaunen und einer zarten Schockiertheit, galt Ballett doch landläufig – und übrigens zu Unrecht – als Mädchensport.
Woher der Wunsch zum Ballett und in der Folge der Impuls zum Tanzen kam, kann Laurin Walder heute nicht mehr so genau rekonstruieren. „Ich weiß nicht, woher ich das habe.“ Laurin ging also zum Ballett, der russische Tanzlehrer Viktor Kopeyko betrieb damals ein Studio in Osttirol.
Laurin Walder, aka bboy lawal, ist 15 Jahre alt und stammt aus Osttirol. Seine Liebe zum Tanz entdeckt er als Sechsjähriger beim Ballett. Seit seinem Einstieg ins Breaking 2022 hat Walder eine steile Karriere hingelegt und sich im Nationalkader als heimische BreakingZukunftshoffnung etabliert. bboy lawal ist Mitglied der BreakingCrew „Funky Monkez Next Generation“ und hat noch viel vor. www.laurinwalder.dance
„Wir waren ungefähr 20 Mädchen und zwei Buben. Meine Mutter hat mich dorthin gebracht, wohl zunächst in der Hoffnung, dass ich auch damit nicht viel anfangen kann.“ Und tatsächlich, wieder fließen auf dem Rücksitz die Tränen. „Nach der ersten Schnupperstunde habe ich geplärrt bis zum Gehtnichtmehr. Nur diesmal, weil es mir so getaugt hat.“ Den bitteren Hockey- und Fußballtränen folgen also Tränen des Glücks. Laurin ist angekommen.
Rückblickend darf der B-Boy es als glückliche Fügung bezeichnen, dass er sich für diesen Weg entschieden hat. Ballett stellt sich nämlich als hervorragende Basis für alle anderen Tanzstile heraus. „Ballett ist die Mutter des Tanzes“, sagt er. „Es ist anstrengend, braucht enorm viel Disziplin und ist anspruchsvoll. Dadurch spüre ich heute jeden Muskel meines Körpers und weiß, was ich tun muss, um Wirkung zu erzeugen.“ Ein bisschen Körperbeherrschung hat noch niemandem geschadet und einem Breaker schon einmal gar nicht. Zum Ballett kommen später die Kategorien Modern / Contemporary und Lyrical dazu sowie in der Folge noch erste Gehversuche in Richtung Hip-Hop. Auf dieser breiten Grundlage beginnt 2022 der Höhenflug des Breakers bboy lawal. Sein Künstlername „bboy lawal“ setzt sich aus dem Szenebegriff B-Boy und den Anfangsbuchstaben seines Namens zusammen.
Breaking, nicht
Breakdance!
Die Wurzeln des Breaking reichen bis zum Anfang der 1970er-Jahre zurück. Von der Bronx aus hat sich diese dynamische und akrobatische Tanzform langsam, aber bestimmt zu globaler Bedeutung aufgeschwungen. Heute ist Breaking in China sogar Volkssport Nummer zwei. Der Begriff „Breakdance“ ist den Medien eingefallen und wird in der Szene nur naserümpfend zur Kenntnis genommen. Der globale Siegeszug der Tanzsportart hat mit den Olympischen Spielen 2024 in Paris seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht, ob die Sportart auch für die Spiele in LA 2028 im olympischen Programm bleiben darf, ist äußerst unsicher. Tendenziell wird Breaking gerade an seinem Geburtsort, den USA, olympisch pausieren müssen. Bitter, aber Laurin Walder hat noch mehr als genug Zeit, sich seinen Traum von Olympischen Spielen zu erfüllen. Zunächst steht ohnehin die Jugendolympiade auf dem Programm, die 2026 in Dakar stattfinden wird.
„BALLETT IST DIE MUTTER DES TANZES.“
Laurin Walder
Breaking jedoch ist viel mehr als ein Sport. Es ist ein Lebensstil, eine Art, sich auszudrücken, seine innere Verfassung körperlich zu artikulieren. Der junge Osttiroler B-Boy vergleicht das Breaken mit einer Achterbahnfahrt. „Man beginnt entweder ganz ruhig oder gleich impulsiv und variiert die Energie der Moves. Ich versuche, die Musik zu lesen und den Freeze genau im richtigen Moment auf den Beat zu setzen. Dann ist das auch für die Zuschauer ein Wow-Effekt. Dann freestylt man ein bisschen und am Ende kommt dann als i-Tüpfelchen noch et-
Beim Battle ist höchste Konzentration gefragt. Die Tänzer müssen sich ganz auf die Musik einlassen und spontan eine Dramaturgie entwickeln, die Jury und Publikum mitreißt.
was richtig Spektakuläres.“ Das ganze Spektakel, diese Achterbahnfahrt aus Dance-Moves und Freestyle-Elementen, dauert zwischen 40 Sekunden und einer Minute. Der Wow-Effekt stellt sich ein, wenn Tanzbewegung – oder vielmehr das Einfrieren derselben –und Musik völlig synchron laufen. Wie unschwer zu erkennen ist, ist Englisch die offizielle Language beim Breaking.
Shooting-Star.
Der Osttiroler, der erst ein Jahr zuvor mit dem Breaking begonnen hat, findet sich im Oktober 2023 plötzlich im Jugend-Nationalkader wieder und steigt zur Nummer eins in seiner Altersgruppe im Land auf. „Ich bin wirklich durch die Decke gegangen und habe Leute aus meiner Crew überholt, die teils schon viele Jahre gebreakt haben“, sagt er. Das Schulsportleistungsmodell Kärnten am BORG in Spittal an der Drau gibt dem jungen Tänzer die notwendigen Freiräume, um Training – unter anderem bei El Vasi – und Schule unter einen Hut zu bringen. Walder wurde auch schon von der österreichischen Choreografin Nina Kripas alias colibricypher gecoacht, die ihre Lebensmittelpunkte
DER SPORT NENNT SICH BREAKING. DER BEGRIFF
„BREAKDANCE“ IST DEN MEDIEN EINGEFALLEN UND WIRD IN DER SZENE NUR NASERÜMPFEND ZUR KENNTNIS GENOMMEN.
in Los Angeles und Wien und ihn ursprünglich dazu animiert hat, sich in Richtung Breaking zu orientieren. Im Herbst 2022 feiert bboy lawal also sein Breaking-Battle-Debüt beim Event Flavourama in Salzburg. „Dort habe ich das erste Mal dieses Battle-Feeling erlebt, wo zwei Tänzer gegeneinander antreten“, erinnert er sich.
Laurin Walder fühlt sich in der Szene auf Anhieb pudelwohl. „Ich habe davor an vielen Tanzmeisterschaften teilgenommen, die hauptsächlich kompetitiv waren. Jeder will gewinnen und schaut dabei nur auf sich. Beim Breaking gibt es eine Community, ein Miteinander. Man tauscht sich aus und supported und pusht einander, ganz besonders dann, wenn man in derselben Crew ist“, erzählt der Breaker. Diese Mentalität lässt sich gut im anglophonen Slogan „Each one, teach one“ zusammenfassen. „Es ist eine richtig große Familie“, sagt Walder, der – noch wichtiger – auf den bedingungslosen Rückhalt der eigenen Familie zählen darf. Am Flavourama lernt Laurin Walder auch den erfahrenen Trainer und Choreografen Vasilica Iancu kennen. Der nennt sich El Vasi und nimmt den Osttiroler unter seine Fittiche. Seitdem ist der B-Boy auch Mitglied der Crew Funky Monkez Next Generation. „Breaking ist ungeheuer vielfältig. Man kann damit machen, was immer man will, seine Emotionen und seine Personality ausdrücken, sich selbst im Tanz widerspiegeln. Wenn das dann auch noch beim Publikum und in der Szene gut ankommt – Jackpot!“, sagt Walder.
Zu den wichtigsten Elementen dieses Tanzstils, gewissermaßen das Breaking-Grundvokabular, gehören Top Rocking, das Tanzen im Stehen, Footworks, das Tanzen auf dem Boden, Freezes, das Verharren in einer möglichst eindrucksvollen Position, und nicht zuletzt Powermoves, das Rotieren auf einer Körperstelle oder
28.06.–20.07.25
FREIGELÄNDE OLYMPIAWORLD
Täglich von 14–23 Uhr geöffnet. Neben zahlreichen Imbissbuden & köstlichen KirmesKlassikern wird es auch wieder spektakuläre Fahrgeschäfte geben wie z. B. das No Limit XXL, das Autodrom, das nervenstrapazierende Black Out, den Autoscooter, die Schießbude und der Glückslos-Stand u. v. m.
14.08. – 07.09.25
CIRCUS KNIE
FREIGELÄNDE OLYMPIAWORLD
„Celebrate!“ – Louis Knie, wie noch nie! Europas traditionellster Zirkus präsentiert beim Gastspiel in Innsbruck eine spektakuläre Mischung aus Magie, Eleganz und Emotionen, dargeboten von internationalen Künstler:innen aus aller Welt.
12.09.2025 FAB FOX
OLYMPIAHALLE
Mit erst 23 Jahren hat Fabian Blochberger alias FAB FOX aus Krumbach in Niederösterreich das geschafft, wovon viele träumen: Eine eigene fulminante Zaubershow, die sich mit den großen Vorbildern in Las Vegas messen kann.
VORSCHAU AUF DIE NÄCHSTEN EVENTS
19. – 28. September 2025
Das Figurentheater
Paw Patrol
24. – 26. Oktober 2025
29. ARTfair
Die Kunst der Erneuerung
28. Oktober 2025
One Vision Of Queen
31. Oktober 2025
Rainhard Fendrich
45 Jahre live
19. November 2025
Felix Lobrecht
Sell Out
22. – 23. November 2025
Cavalluna
Tor zur Anderswelt
13. Dezember 2025
Sascha Grammel
Wünsch Dir was!
16. – 18. Jänner 2026
ALLE EVENTS
Holiday on Ice HORIZONS INFO TICKETCORNER Olympiastraße
ticketcorner@olympiaworld.at
entlang einer Körperachse. Powermoves sind an Dynamik nicht zu überbieten. „Die gehen richtig auf die Pumpe“, meint Laurin Walder dazu. Die Powermoves liegen ihm wegen seiner guten Athletik. Zu all den grundlegenden Bewegungen des Breaking gibt er seinen eigenen „Flavour“ – also den persönlichen Stil – dazu, seine unverwechselbare Körpersprache und seine eigenen Moves. Einen echten Signature Move hat er noch nicht wirklich entwickelt. „Momentan ist mein Style noch recht stark von meinem Trainer und Mentor El Vasi beeinflusst.“ Es dauert, bis sich ein junger Tänzer von seinen Lehrmeistern emanzipiert. Erste vielversprechende Schritte bzw. Moves in diese Richtung hat Laurin Walder bereits gemacht. Zu seinen Idolen im Sport gehören der erste und vorerst einzige Breaking-Olympiasieger Phil „Wizard“ Kim sowie der südkoreanische B-Boy Hongten.
(Don’t) break a leg!
Die hohe Dynamik des Breaking birgt auch eine gewisse Verletzungsgefahr. „Das Verletzungsrisiko ist sicher größer als beim Fußball oder Eishockey“, vergleicht Walder mit konventionellen
Laurin Walder ist als B-Boy zwar noch jung, bringt aber schon ordentlich eigenen Flavour mit aufs Parkett.
BREAKING IST
VIEL MEHR ALS
EIN SPORT. ES IST EIN LEBENSSTIL, EINE ART, SICH
Sportarten. Besonders Schultern, Hände bzw. Karpaltunnel, Bandscheiben und das Genick sind gefährdet. Wer nicht austrainiert und entsprechend aufgewärmt ist, für den könnte das Breaking tatsächlich mit einem Knochenbruch oder Schlimmerem einhergehen.
Laurin Walder weiß jedenfalls, was er will. „Ich bin extrem ehrgeizig“, sagt er über sich. „Wenn ich ein Ziel verfehle, das ich mir gesetzt habe, dann motiviert mich das, noch mehr zu geben, noch härter zu trainieren.“ Das reißt auch andere Crewmitglieder mit. Man erinnere sich: Each one, teach one. Nicht gern gesehen ist es dagegen, wenn man jemanden eins zu eins kopiert. Wer das tut, der muss mit dem Vorwurf rechnen, ein „Biter“ zu sein. Deshalb ist „Don’t bite“ eine ungeschriebene Regel beim Breaking – und auch wenn ein Breaker durch Biting vielleicht nicht direkt einen Battle verliert, so schadet es doch seinem Ruf in der Szene. Deshalb streben B-Boys danach, bekannten Elementen ihren eigenen Flavour zu geben. „Lerne ich etwas von meinem Trainer, kann man das klarerweise nicht als Biten bezeichnen. Basics sind schließlich Basics“, sagt Walder. Seine nächsten großen Ziele sind die Jugendolympiade und – vernünftigerweise – der Schulabschluss mit Matura. Aufgrund seiner Führungsposition im nationalen Ranking hat er eine Wildcard für das Weltfinale der World Kidz Breaking Championship in Laibach bekommen. Außerdem möchte er einmal die Mainstage im Finale des Red Bull BC One, des wahrscheinlich größten und prestigeträchtigsten Breaking-Wettbewerbs der Welt, rocken. Danach ist alles offen. Man könnte sagen: The Sky’s the Limit. Alles ist möglich. „Ich möchte weitertanzen und irgendwann später mein Wissen weitergeben“, sagt der junge Mann. „Einfach ein Idol werden.“ Das ist leichter gesagt als getan, doch der zielstrebige Osttiroler ist auf einem sehr guten Weg. Marian_Kröll
English Summary
At just 15 years old, Laurin Walder from Lienz is Austria’s rising star on the breaking scene.
Laurin Walder’s athletic career didn’t get off to a particularly promising start. “My mom signed me up for all the typical boys’ sports when I was a kid – ice hockey, football, kickboxing. The problem was, I just wasn’t interested in any of it,” he recalls. “One day, I was sitting in the car after hockey practice, still in my gear, and crying my eyes out in the back seat. That’s when I told my mom I wanted to choose my own sport.”
And so he did. From the back seat, six-year-old Laurin announced: “Mom, I want to do ballet.” A decision that would later work out in his favour. Ballet, it turns out, is an excellent foundation for almost any style of dance: “It’s tough, it requires discipline, and it’s technically demanding. Because of that, I now have full control over every muscle in my body – and I know exactly how to use it for impact.” And body control, as any breaker knows, is essential.
Incidentally, the term “breakdance” was invented by the media and is regarded with a certain disdain within the scene. After ballet, Laurin began experimenting with Modern/Contemporary and Lyrical styles, before gradually finding his way into hip-hop. It was on this broad foundation that the rise of the breaker “bboy lawal” began in 2022. His stage name is a combination of the scene term “B-Boy” and the first letters of his own name. For bboy lawal, breaking is more than dance – it’s a lifestyle, a form of self-expression, a physical way of showing how you feel. “Sometimes you start calm, other times with a burst of energy – and you adjust the intensity of the moves as you go,” he explains. “I try to read the music and hit the freeze right on the beat. That’s when it has real impact – when the audience really feels it. Then I freestyle
a bit, and top it off with something truly spectacular.” A full breaking performance – a mix of stylized moves and freestyle elements – typically lasts just 40 seconds to a minute. But when the movement and the music are perfectly in sync, especially during a freeze, the result is pure magic.
Since stepping into the scene in 2022, Walder has rapidly risen through the ranks. He is now part of Austria’s national breaking team and seen as one of the sport’s brightest young hopes. As a member of the breaking crew “Funky Monkez Next Generation,” he has his sights set high. Next up: the Youth Olympic Games in Dakar in 2026. Whether breaking will remain part of the Olympic Games in Los Angeles in 2028 is still uncertain – but whatever happens, this young talent from East Tyrol is one to watch.
Kaum konnte Tobias Ebster gehen, saß er schon auf dem Motorrad. Mit vier Jahren bekam der Zillertaler sein erstes Bike – seither lässt ihn der Motorsport nicht mehr los. Im Rallyezirkus hat Ebster als Privatfahrer für Furore gesorgt, seit Mitte des Jahres ist er Werksfahrer für den indischen Hersteller HERO und damit seinem großen Ziel nähergekommen, irgendwann die Rallye Dakar zu gewinnen. Rückschläge und Verletzungen haben ihn auf diesem Weg nicht aufgehalten – ganz im Gegenteil.
DAKAR
Immer wieder heißt es, dieses oder jenes Unterfangen sei „nur für die Härtesten unter der Sonne“ gemacht. Kaum jemals ist das so wahr wie beim Rallyesport. Der Zillertaler Tobias Ebster ist Rallyefahrer und familiär vorbelastet. Als Vierjähriger hat er das erste Motorrad – eine KTM mit 50 ccm – sein Eigen nennen dürfen, sein Onkel ist die österreichische Motocross-Legende Heinz Kinigadner. „Ohne den Heinz wäre das wohl nicht passiert“, sagt Ebster.
So etwas wie Vetternwirtschaft gab es aber in der Karriere des Kinigadner-Neffen nicht einmal ansatzweise. Ebster hat sich das, was er erreicht hat, selbst erarbeitet. Seine eigenen Knochen hingehalten, sich mehrmals schwer verletzt und immer wieder zurückgekämpft, um seinen Zielen näherzukommen: Werksfahrer zu werden und die Rallye Dakar zu gewinnen. Dafür verbringt Ebster schon als Kind jede freie Minute am Motorrad, trainiert unter der Woche dreimal in Kundl und ist am Wochenende bei Motorradrennen in und um Österreich im Einsatz. „Mein Vater hat in der Nachtschicht gearbeitet, damit er mehr Geld verdienen konnte, um das zu finanzieren. Ich bin dann oft mit Oma und Opa zu den Rennen gefahren“, erinnert sich Ebster. Der familiäre Rückhalt war von Anfang an groß. Anders geht es nicht. Die ersten Erfolge stellen sich ein, 2012 wurde der junge Rennfahrer Vizestaatsmeister in der 85-ccm-Klasse. „Dann hat mich aber bald die Realität eingeholt. Ich bin arbeiten gegangen,
Tobias Ebster wurde 1997 geboren und wohnt in Fügen. Nachdem er sich in den letzten Jahren als Privatfahrer bei den schwierigsten Rallyes der Welt hervorgetan hatte, bekam er heuer einen Vertrag beim indischen HeroWerksteam. 2024 konnte er die Rookie-Wertung in Dakar für sich entscheiden und ist Österreichs jüngster Rallye-Dakar-Finisher. Außerdem trug er sich als jüngster Sieger der sogenannten „Malle Moto“-Wertung jener Fahrer, die ohne Assistenz auskommen, in die Geschichtsbücher ein.
um Geld fürs Motorradfahren zu verdienen.“ Sein 2018 verstorbener Opa legt dem jungen Mann nahe, sich für seinen Traum ins Zeug zu legen. „Er hat mich immer motiviert und mir noch am Sterbebett gesagt, wie wichtig es ist, sich am Lebensende nicht mit der Frage auseinanderzusetzen, was gewesen wäre, wenn… – Das habe ich mir zu Herzen genommen“, erzählt Ebster, der fortan noch härter arbeitet und alles seinem Ziel unterordnet, Profi zu werden.
Grausige
Stürze und volle Erfolge.
Im Jahr 2021 absolviert Tobias Ebster seine allererste Rallye, die Hellas Rally Raid in Griechenland. Dort wurde der damals 23-Jährige unter 364 Startern auf Anhieb Zweiter. „Ich habe damals gesehen, dass Rallyefahren etwas für mich sein könnte, aber ich wusste auch, dass es von dieser Rallye bis zur Rallye Dakar noch ein riesiger Qualitätssprung ist“, sagt Ebster. Eine beträchtliche Hürde, die nicht nur fahrerischer, sondern vor allem auch finanzieller Natur war.
Neben Erfolgserlebnissen ist der Motorsportler auch mit zahlreichen Rückschlägen konfrontiert. „Bei der Hellas Rally 2022 habe ich mir als Führender bei einem grausigen Sturz zehn Kilometer vor dem Ziel Hals- und Brustwirbel gebrochen. Ich war wirklich am Ende. Mein ganzer Rücken war aufgeschürft, ich hatte tiefe Schnittwunden,
bin aber wieder aufgestiegen, das Rennen zu Ende gefahren und habe noch gut gepunktet. Nach meinem Rückflug nach Innsbruck war ich eine Woche lang im Krankenhaus.“ Ans Aufhören denkt Ebster zu keinem Zeitpunkt. „Ich war in meiner Karriere viel verletzt, habe sicher mehr Knochenbrüche als Lebensjahre“, sagt der heute 27-jährige Motorsportler, der sich an Zeiten erinnert, als er mehr als einen Gips zur gleichen Zeit hatte. „Einmal habe ich mir den linken Arm und den rechten Fuß gebrochen.“ Gewöhnen kann man sich an die Schmerzen und Verletzungen nicht, auch wenn es, wie Ebster einräumt, „zum Rennfahren irgendwie dazugehört“. Dazu braucht es Ausdauer, Leidensfähigkeit und Risikobereitschaft. „Wenn du nicht ans Limit gehst, kannst du nicht erwarten, besser zu werden.“ Und der Zillertaler geht bzw. fährt immer ans Limit. Dorthin, wo es so richtig weh tun kann.
Das Rallyefahren ist jedoch nicht nur gefährlich, sondern erweitert auch den eigenen Horizont: „Als ich das erste Mal in der Wüste gefahren bin, habe ich erkannt, wie riesig die Welt eigentlich ist und wie winzig klein man im Vergleich selbst ist“, sagt Ebster. Im Gegensatz zum Motocross, bei dem man auf den kurzen Tracks jeden Stein, jede Rille und jede Bodenwelle kennt, ist bei den Rallyes auf dem unbekannten und weitläufigen Terrain Orientierung und Navigationsfertigkeit gefragt. „Rallyefahren ist Abenteuer. Man kann dabei mit seinem Motorrad rund um die Welt fahren – das ist einfach geil“, schwärmt der Zillertaler. „Navigieren ist eine große Challenge und ich habe sehr viel Arbeit darin investiert. Das hat mir bei den Rallyes sehr geholfen.“
Der Weg zur Dakar.
Nur drei Monate nach seiner Wirbelverletzung gewann Ebster in Kroatien den letzten Europameisterschaftslauf
Die Wüste lehrt Tobias Ebster Demut. Bei der Rallye Dakar hat der junge Tiroler bereits zweimal überzeugen können, und aller guten Dinge sind bekanntlich drei.
und krönte sich zum Europameister. Damit stieß er das Tor in die Wüste weit auf und qualifizierte sich für das Weltcupfinale, die Dubai International Baja. Dort bekommt der beste Rookie – also Neueinsteiger – das Startgeld für die Abu Dhabi Desert Challenge. Ein WM-Lauf, bei dem alle Superstars des Sports am Start sind. Das ist für Tobias Ebster natürlich ein Ansporn. Finanziell ist das Rallyefahren nämlich für ihn, der alles selbst bezahlen muss und nicht die Ressourcen eines Werksteams hinter sich hat, ein Hürdenlauf. Mehr als einmal herrscht auf Ebsters Konto Ebbe. Er hielt dem Druck stand und hat das so wichtige Event in Dubai gewonnen, Rookieund Junior-Wertung inkludiert. Ein Etappensieg auf dem Weg zu höheren Weihen. Zwei Monate später ging er in Abu Dhabi an den Start. Er war in der Weltspitze angekommen und startete für das Team SRG Motorsports. Während seiner Trainingsaufenthalte in Dubai schlief Ebster auf der Couch von Teamgründer Sean Gaugain. „Fünf Tage vor der Desert Challenge bin ich das erste Mal in meinem Leben auf einem Rallyebike gesessen.“ Mit demselben Bike – „eine ziemlich alte Schleuder“ – fuhr Ebster noch bis vor kurzem. Bei seinen Einsätzen ist er Fahrer und Mechaniker in Personalunion. Er lernt die Werksfahrer im WM-Tross kennen.
„Ich stand nervös in der Werkstatt beim Reifenwechseln und sie haben
wohl angenommen, dass ich der Mechaniker bin.“ Doch der vermeintliche „Mechaniker“ taucht auch am Start auf. Und er hat Pace mitgebracht. „Ich bin im Gesamtklassement Siebter geworden, habe die Rally2-Klasse gewonnen und dabei einige Werksfahrer hinter mir gelassen. Und das Wichtigste: Ich habe die Rookie-Wertung und damit das Ticket für die Rallye Dakar gelöst“, erinnert sich Ebster.
Die Vorbereitungen für die Rallye Dakar 2024 verliefen mehr als durchwachsen. „Im Oktober 2023 habe ich mir bei der Rallye du Maroc am ersten Tag bei Kilometer zwei die Schulter ausgekugelt und das Labrum gerissen.“ Er wurde operiert, die Ärzte legten ihm sechs Monate Pause nahe. Damit wäre ein Antritt bei der Rallye Dakar undenkbar. Ebster will das nicht akzeptieren. Zu den Ärzten sagt er: „Geht nicht, ich habe nur zweieinhalb Monate. Das wird spannend.“ Tatsächlich sitzt der Zillertaler keine drei Wochen später beim Training in Dubai wieder auf dem Motorrad. Ebster schickt seinem Onkel Heinz Kinigadner daraufhin ein Video von einem 50-Meter-Sprung mit dem knappen Kommentar: „Schulter hält.“ Doch die Verletzungsserie ging weiter. Anfang November, keine zwei Monate vor Dakar, brach er sich das Kahnbein. „Das bedeutet für viele in meinem Sport das Karriereende.“ Der Zillertaler meint rückblickend: „Ich hatte also eine
reibungslose Vorbereitung.“ Er grinst. „Bei der Rallye Dakar bin ich nach meinem Kahnbeinbruch das erste Mal wieder am Motorrad gesessen, gleich 14 Tage Vollgas.“
Dakar ist nach wie vor das Nonplusultra in diesem Sport, der Olymp. Es gibt nichts, was sportlich höher einzuschätzen ist. „Es zählte für mich nur die Dakar, alles andere waren Zwischenschritte“, sagt Ebster, der 2024 die Rookie-Wertung für sich entschied. Außerdem trug er sich als jüngster Sieger der sogenannten „Malle Moto“-Wertung jener Fahrer, die ohne Assistenz auskommen, in die Geschichtsbücher ein. Tobias Ebster wurde damit gleichzeitig zum jüngsten Dakar-Finisher Österreichs. Ein Kunststück, das Ebster seinem Onkel Heinz Kinigadner voraus hat, der keinen seiner sieben Dakar-Antritte ins Ziel gebracht hat. Der Druck, der vor der heurigen Rallye Dakar auf dem Rennfahrer lastete, war dennoch immens. Ebster ist Mitte 20, die Uhr für einen Profi- bzw. Werksfahrervertrag tickt. „Ich habe gewusst, wenn ich da jetzt ausfalle, ist es wahrscheinlich vorbei. Ich bin aber so stark im Kopf, dass ich das ausgeblendet habe.“ Die Rallye Dakar musste sitzen. Sonst ist der Traum ausgeträumt. Und sie sitzt. Heuer beendete er nach fast reibungsloser Vorbereitung die Rallye auf Gesamtrang neun, mitten in der Weltspitze.
Tirol ist nicht Dakar, doch auch in den Alpen sind Ausritte möglich. Vom heimischen Zillertal aus liegt das Hero Tech Center im oberbayerischen Stephanskirchen quasi vor der Haustür.
Endlich Profi!
„Ich bin weiterhin Amateurfahrer und wie immer auf Sponsorensuche. Ich konnte zwar einige Tests mit Werksmotorrädern durchführen, habe aber noch keinen Vertrag unterschrieben. Es heißt für mich also weiter kurbeln, damit ich das Geld für die Saison, ungefähr 200.000 Euro, aufstellen kann“, sagt Ebster beim ersten Gespräch mit dem TIROL Magazin Ende April. Zu diesem Zeitpunkt ist er WM-Führender in der Rally2-Wertung und vorsichtig optimistisch, dass sich in nächster Zeit eine Chance für ihn auftun könnte. „Ich erhoffe mir, dass ich den finanziellen Druck endlich loswerde und mich wirklich rein aufs Fahren konzentrieren kann.“
Mittlerweile hat der Zillertaler diesen so wichtigen Karrieremeilenstein, der ihn in neue Sphären katapultiert, tatsächlich geknackt. Ebster hat unterschrieben, die Tinte ist trocken. Seit dem 5. Mai ist der Tiroler Hero-Werksfahrer. Ein Kindheitstraum ist damit in Erfüllung gegangen. Ab jetzt kann sich der „Mechaniker“ voll und ganz auf das Rennfahren konzentrieren, alles andere erledigt zukünftig das Team des indischen Herstellers Hero, dessen Hero Tech Center im oberbayerischen Stephanskirchen angesiedelt ist. Der Druck, der auf Tobias Ebster jahrelang als Privatfahrer gelastet hat, hat ihn auch gestählt. „Es hat mich sicher stark gemacht, dass mir nicht von Anfang an alles hinten hineingeschoben wurde.“
Seinem absoluten Ziel, die Rallye Dakar zu gewinnen, ist Tobias Ebster mit der Unterzeichnung seines ers-
„WENN DU NICHT ANS LIMIT GEHST, KANNST DU NICHT ERWARTEN, BESSER ZU WERDEN.“
Tobias Ebster
ten Werkvertrags einen bedeutenden Schritt nähergekommen. „Ich bin so glücklich wie nie zuvor, dass ich mich ab jetzt rein aufs Fahren konzentrieren und das Bestmögliche für mich und mein Team geben kann.“ Was in der Vergangenheit war, ist abgehakt. Der Tiroler schaut nur noch nach vorn und folgt dem Ruf der Wüste, die so anders ist als die alpine Tiroler Landschaft. Tirol ist an und für sich kein Dorado für Motorsportler, obwohl es schon bedeutende Rennfahrer hervorgebracht hat. Neben Heinz Kinigadner etwa auch Formel-1-Größe Gerhard Berger und Karl Wendlinger. Gut möglich, dass der Name Tobias Ebster in Zukunft im selben Atemzug genannt wird.
Marian_Kröll
Tobias Ebster took to motorcycles at an age when most kids are stillmastering their steps. The young man from the Zillertal Valley got his first motorbike at the age of four –and motorsport has had a hold on him ever since.
People often say certain endeavours are “only for the toughest under the sun.” Few things embody that statement as perfectly as rally racing. Tobias Ebster is a rally rider through and through – and you could say it runs in the family. His first bike, a 50cc KTM, came to him at age four. His uncle? None other than Austrian motocross legend Heinz Kinigadner. “Without Heinz, this probably wouldn’t have happened,” Ebster admits.But any suggestion of favouritism ends there. Nepotism has played no role in his journey. Ebster has earned every step himself – pushing his limits, breaking bones, recovering from serious injuries, and getting back on the bike again and again. All in pursuit of one goal: to become a factory rider and someday win the legendary Dakar Rally.
From early on, every free moment was spent on two wheels. He trained three times a week in Kundl and raced on weekends across Austria and beyond. His family stood behind him from the start – because without that support, none of it would have been possible. His first major success came in 2012, when he was named runner-up in the Austrian 85cc motocross championship. “Reality caught up with me soon enough. I had to start working just to afford racing,” he recalls. One of his biggest motivators was his grandfather, who passed away in 2018. “He always pushed me to go after my dream. Even on his deathbed, he reminded me how important it is not to end your life wondering what might have been.” Inspired by those words, Ebster doubled down on his efforts.
In 2021, he took part in his very first rally – the Hellas Rally Raid in Greece. Out of 364 competitors, the
then-23-year-old finished in second place. Financially, though, rally racing has remained a steep uphill battle. Without the backing of a factory team, he has to cover all costs himself – something that has often left his bank account empty. And yet, against all odds, he made it to the Dakar. “For me, it was always about Dakar. Everything else was just a stepping stone,” he says. In 2024, Ebster not only won the rookie classification, but also became the youngest ever winner of the gruelling “Malle Moto” category – for riders without any technical support. That same race also made him Austria’s youngest Dakar finisher in history.
Now, he’s living his dream. As of May 5th, Tobias Ebster is officially a factory rider with Hero MotoSports. A lifelong goal has become reality – and with it, his ambition to one day win the Dakar Rally has moved one step closer.
Das Erlebnis von Schnee & Eis im Sommer 3.000 M ÜBER DEM MEER
Von der Mähne des Löwen und Blauen Giganten.
Oft sind die großen Ideen im ganz Kleinen zu finden. Der Schwammerlhof in Vomp ist ein Paradebeispiel dafür. Er liegt mitten im Gewerbegebiet von Vomp. Im oberen Stockwerk einer Autowerkstatt. Mittlerweile gibt es auch ein Schild, das auf den Schwammerlhof hinweist. Über einen rumpelnden Lastenaufzug erreicht man die Räumlichkeiten. Im Raum davor sind haufenweise Autoreifen gestapelt. Niemand, der hier vor der Tür des Schwammerlhofs steht, würde vermuten, dass dahinter exotische und köstliche Edelpilze wachsen. Doch genau das ist der Fall. Christian Reiter, der Gründer des Schwammerlhofs, züchtet
FÜR CHRISTIAN REITER IST DIE PILZZUCHT LÄNGST
ZU EINER
Christian Reiter, Gründer des Schwammerlhofs in Vomp, züchtet in ungewöhnlicher Umgebung frische Pilze. Und das biozertifiziert und in einer Qualität, die auch Spitzenköche überzeugt.
an diesem Ort frische Pilze. Vom Blauen Giganten über den Rosenseitling bis hin zum Igelstachelbart. Und das biozertifiziert und in einer Qualität, die auch Spitzenköche überzeugt. Viele Gründe also, sich den Schwammerlhof etwas genauer anzusehen.
„Das schaffst du auch alleine.“
Wenn man Christian Reiter fragt, wie alles angefangen hat, muss er nicht weit zurückgehen. Im Sommer 2023 ist Reiter mit seiner Frau über den Frischemarkt in Schwaz flaniert und dabei über einen Stand der Tiroler Edelpilze gestoßen. Die dort angebotenen Pilze, Austern-, Zitronen- und Rosenseitlinge, haben es ihm angetan. Gekauft, daheim damit herumexperimentiert und begeistert. Einen Monat später, selber Markt, selber Stand. Christian Reiter war wieder da, und die Gespräche wurden intensiver. Sein Interesse war längst geweckt, der Keim der Leidenschaft gelegt. Beim Gespräch ging es klarerweise um Pilze, aber auch bereits um eine mögliche Zusammenarbeit. Daraus wurde nichts. Allerdings sah und erkannte Reiters Frau ganz offensichtlich das Leuchten in seinen Augen und auch die Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit. Also stärkte sie ihn mit einem motivierenden „Das schaffst du auch alleine“.
Mehr hat Christian Reiter nicht gebraucht. Den Businessplan in der Tasche, die Marketingstrategie im Kopf, und die ersten Ideen für spannende Produkte gab es auch bereits. Es musste nur noch der Job gekündigt werden. Der Neo-Unternehmer hat lange in der Krankenpflege gearbeitet. Dann wegen gesundheitlicher Probleme in der Coronazeit eine Umschulung zum Grafiker gemacht – ein beruflicher Schwenk, der ihm heute zugutekommt. Sämtliche Etiketten, Broschüren, das Logo und auch die Website hat Reiter selbst gestaltet.
Nach neun Monaten Vorbereitungszeit hat Christian Reiter im April 2024 den Schwammerlhof gegründet. Am Anfang war das Motto „Learning by doing“. Fertige Substratpakete wurden gekauft und in den Keller gestellt. Überraschenderweise wuchsen tatsächlich Pilze darauf. Außerdem begann Reiter, mit den Pilzen zu experimentieren. Schließlich war das Ziel, nicht nur Frischpilze, sondern auch verarbeitete Produkte herzustellen. Womit wir – noch vor der Pilzvielfalt – zum Pilz Jerky kommen. Mit dieser Innovation hat Christian Reiter einen hervorragend schmeckenden, nachhaltig produzierten und unkompliziert zu konsumierenden Snack erfunden, für den er gleich den Tiroler Lebensmittel-Innovationspreis bekommen hat. Für das
Jerky – Vorbild ist das herkömmliche Beef-Jerky – verwendet der Tüftler die Hüte von Pilzen, die aus optischen Gründen nicht in den Verkauf gelangen, weil sie entweder zu klein oder zu unförmig sind. So ist das Pilz Jerky nicht nur ein großartiges Produkt, sondern auch Teil einer umfassenden Zerowaste-Politik.
Zu dieser Philosophie gehört auch die Entscheidung, die Produkte in Bio-Qualität zu produzieren. Aber was bedeutet bio in der Pilzzucht? Eigentlich ist es ganz einfach: Allen Bio-Pilzen gemeinsam ist, dass sie auf einem natürlichen Substrat wachsen. Das Holz muss unbehandelt sein, Kompost, Stroh und Mist müssen von biozertifizierten Betrieben stammen. Dadurch können
die Pilze keine chemischen Rückstände wie beispielsweise die im konventionellen Ackerbau üblichen Wachstumsregler (CCC) aus dem Stroh aufnehmen und einlagern. Auch bei Pflanzenschutz und Hygiene ist Chemie tabu. Laut den EU-Rechtsvorschriften für biologischen Landbau sind in der Bio-Pilzzucht Pestizide zum Beispiel bei Fliegenbefall und chemische Reinigungsmittel verboten. In Sachen Fliegen (und Mücken) hört man aus den Brutzelten im Schwammerlhof hin und wieder ein etwas lauteres Surren. Reiters „Lieblingsgeräusch“, wie er selbst mit einem Schmunzeln zugibt. Ist dieses kurze Surren zu hören, ist wieder eine Mücke oder Fliege in einer Falle gelandet und wurde zwischen den elektrischen Stäben geröstet. Und auch in Sachen Energie hat sich Reiter
einiges einfallen lassen. So werden die Zelte in seiner Halle weder geheizt noch gekühlt. Vielmehr werden die Pilzsorten der Temperatur angepasst und nicht umgekehrt. Ein Verfahren, das in vieler Hinsicht ressourcenschonend ist. Es schützt die Umwelt und das Budget.
Kommen wir zu dem, was den Schwammerlhof ausmacht: die Pilze. Allen voran der Igelstachelbart. Er ist eine weiße, haarige Schönheit, die die Größe einer Kegelkugel erreichen kann. Sein Aussehen ist der Grund dafür, dass der Igelstachelbart auch unter anderen Namen bekannt ist. „Lions Mane“ oder „Lions Pride“. Oder einfach „Löwenmähne“. Hin und wieder auch Affenkopfpilz (was die Übersetzung seiner chinesischen Bezeichnung „hóu tóu guoder ist) oder Pom Pom blanc. Unter Pilzzüchtern und Kulinarikern ist auch die japanische Bezeichnung „Yamabushitake“ sehr geläufig. Der Schweizer Pilzzampano und -koch Thuri Maag schreibt in seinem Buch „Feine Pilzküche“ zum Igelstachelbart in der Küche: „Pom Pom in Scheiben schneiden, in Olivenöl oder Butter braten, panieren
Vierhaubenkoch Peter Fankhauser hat in seinem Guat’z Essen im Zillertal ein wunderbares Gericht aus dem Schwammerlhof’schen Igelstachelbart aka Löwenmähne gezaubert.
PILZ
CHRISTIAN REITER
GLEICH DEN TIROLER
LEBENSMITTELINNOVATIONSPREIS BEKOMMEN.
wie Schopftintlinge, auf chinesische Art zubereiten, für ein Ragout von frischen Zuchtpilzen verwenden. Sehr dekorativ sind die Pilze in einer Pilzkraftbrühe. Nicht roh essen!“
Übrigens ist der Igelstachelbart nicht nur ein kulinarischer Überflieger. In Ostasien wird er mehr noch als Heilpilz geschätzt. Er soll gegen mehrere Krebsarten wirksam sein, indem er die RNA- und DNA-Synthese der
Krebszellen hemmt. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) setzt ihn außerdem gegen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre ein. Der Pilz soll insgesamt entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Wenn auch nur ein wenig davon stimmt, könnte der Pilz ein echtes Superfood sein. Im Guat’z Essen, dem Zillertaler Hotspot für vegetarische Hochküche, hat Peter Fankhauser ein Gericht mit dem haarigen Pilz im Menü. In Salbei- und Knoblauchöl gebraten und verfeinert mit jeder Menge wilder Aromen aus seinem Permakulturgarten. Dazu serviert Fankhauser eine Art Kompott aus japanischem Staudenknöterich. Einem Rhabarberkompott nicht unähnlich, nur besser. Und ökologisch viel wertvoller. Und: perfekt zur gebratenen Löwenmähne passend.
Was der Schwammerlhof sonst noch im Programm hat: eine Menge verschiedener Seitlinge. Unter anderem den Rosen- und Zitronenseitling (jene Pilze, die in ihm vor ein paar Jahren das Interesse geweckt hatten) und Austernseitlinge (oder auch Blaue Giganten). Pilze, die von Armin und Alexander Gründler in Achenkirch zu grandiosen Gerichten verarbeitet werden. Das Sortiment ändert sich dabei je nach Saison. Für Christian Reiter ist die Pilzzucht längst zu einer Lebensphilosophie geworden. Er sieht sie als alternative Proteinquelle. Und das reinen Gewissens. Weil er weiß, dass seine Pilze zwar nie die Sonne sehen, aber garantiert darunter nicht leiden. Auch nicht unter dem, was er augenzwinkernd als „Massenpilzhaltung“ bezeichnet. Jürgen_Schmücking
English Summary
surprises.
Sometimes, the smallest ventures turn into something remarkable – like the Schwammerlhof, a gourmet mushroom farm in Vomp.
Tucked away in an industrial park, it’s the last place you’d expect to find exotic gourmet mushrooms flourishing. But that’s exactly what’s happening here. Christian Reiter, founder of the Schwammerlhof, cultivates premium mushrooms – from classic oyster and pink oyster mushrooms to the striking lion’s mane. All organically certified, and in a quality that’s won over even top chefs.
After nine months of preparation, Reiter launched his mushroom farm in April 2024. He started out with pre-prepared substrate blocks, stored in his basement – where, to his surprise, mushrooms began to grow. He then began experimenting, aiming not only to produce fresh mushrooms, but also to develop processed products. His mushroom jerky, a flavourful, ready-to-eat snack, quickly earned him the Tyrolean Food Innovation Award. Inspired by classic beef jerky, Reiter makes his version using mushroom caps that are visually imperfect – too small or oddly shaped for the fresh market.
One of the Schwammerlhof’s showstoppers is the lion’s mane, a fluffy, white mushroom that’s both eye-catching and surprisingly large – sometimes as big as a bowling ball. At Guat’z Essen, the Zillertal hotspot for high-end vegetarian cuisine, chef Peter Fankhauser features this mushroom on his menu. It’s pan-fried in sage and garlic oil and finished with an array of wild flavours from his permaculture garden.
On the side: a compote of Japanese knotweed –similar to rhubarb, only better. More sustainable too. A perfect pairing with the bold texture of seared lion’s mane.
Also thriving at the Schwammerlhof: pink oyster mushrooms, lemon oyster mushrooms and classic oyster mushrooms. These are transformed into outstanding dishes by Armin and Alexander Gründler in Achenkirch. The range varies by season. For Christian Reiter, mushroom farming has become a way of life. He sees fungi as a sustainable source of protein – and with a clear conscience. Because although his mushrooms never see the sun, he knows they’re not missing it one bit.
Mit gerade einmal 28 Jahren hat sich die Tirolerin Marina-Selina Sapper bereits einen beachtlichen Ruf in der Welt der Kulinarik erarbeitet. Aktuell ist sie Souschefin von Paulo Airaudo im Zweisternerestaurant Amalia in San Sebastian, vorher arbeitete sie unter Matthias Diether in seinem Zweisterner 180° in Tallinn.
Marina-Selina Sapper ist eine junge, aufstrebende Köchin aus Tirol und aufgebrochen, um die Welt der Sterne zu erobern. Und sie ist auf bestem Weg, ihr Ziel zu erreichen. Wir haben sie bei einem ihrer seltenen Auftritte in Österreich getroffen.
DAS
WELT ZIEMLICH WEIT OBEN STEHT. UND ES IST DIE WIRKSTÄTTE VON MARINA-SELINA SAPPER.
Beginnen wir ausnahmsweise in Salzburg. Im Lungau, um genau zu sein. Im Mesnerhaus in Mauterndorf verwöhnen Maria (im Service) und Josef (am Herd) Steffner ihre Gäste mit regional inspirierten und hochklassigen Menüs. Ausgezeichnet mit vier Hauben und mittlerweile auch einem Michelin-Stern. Wer das Haus im Salzburger Lungau kennt, weiß, dass die Gastgeber Gleichberechtigung nicht nur gutheißen, sondern auch leben. Im Jahr 2025 gehen die beiden noch einen Schritt weiter. Es soll das Jahr der Frauen werden. Frauen, die sich mit Leidenschaft, Expertise und Kreativität hervortun und kochen, als gäbe es kein Morgen.
Den würdigen Rahmen dafür stellt das Mesnerhaus zur Verfügung. Das Restaurant öffnet seine Türen für Köchinnen aus verschiedenen Ländern, um für die Gäste ein unvergessliches mehrgängiges Menü zu zaubern. Den Auftakt machte im Jänner dieses Jahres Marina-Selina Sapper, die seit mehr als einem halben Jahrzehnt in der Welt der Spitzengastronomie zuhause ist.
Schneller Slalom statt rasante Abfahrt.
Wer ist diese bemerkenswerte junge Tirolerin, die sich mit dem Alter von 28 Jahren bereits einen respektablen Ruf in der Welt der Kulinarik erarbeitet hat? Beginnen wir einmal damit, dass ihre Wurzeln, und zwar sowohl ihre familiären wie auch die ihrer eigenen
Der Guide Michelin ist seit seiner letzten nationalen Ausgabe 2009 seit heuer wieder zurück in Österreich. Über alle Regionen hinweg findet sich mit insgesamt 82 Sternerestaurants, 43 Bib Gourmands für das beste PreisLeistungs-Verhältnis und 33 Grünen Sternen für nachhaltige Initiativen eine beachtliche Zahl an Auszeichnungen. Vor allem Tirol tut sich mit 20 ausgezeichneten Restaurants quantitativ besonders hervor. Qualitativ auch: Mit dem Stüva in Ischgl, dem Schwarzen Adler in Hall, dem Restaurant 141 by Joachim Jaud in Mieming sowie dem Gourmetrestaurant Tannerhof in St. Anton am Arlberg hat Tirol aktuell vier Zwei-Sterne-Restaurants. Dem Gannerhof in Innvervillgraten, Guat’z Essen in Stumm und s’Morent in Innvervillgraten wurden außerdem Grüne Sterne verliehen, sieben Restaurants erhielten den Bib Gourmand. Julian Stieger vom „Rote Wand Chef’s Table“ in Lech wurde als Young Chef ausgezeichnet. guide.michelin.com
Ausbildung, nicht in der Gastronomie zu finden sind. Anders formuliert: Der Weg, der sie in die Welt der Hauben und Sterne führte, war eher ein schneller Slalom als eine rasante Abfahrt. Nach der Matura begann sie ein Studium. Eigentlich zwei. Zuerst Informatik, dann Biologie. Beides Studienrichtungen, bei denen es auf Klarheit, Präzision und Struktur ankommt. Eigenschaften, die Marina-Selina Sapper sehr gut beschreiben. Auch ihre Gerichte übrigens. Zurück zur Ausbildung. Während des Studiums kochte sie für ihre Kolleginnen und Kollegen. Und genau da zündete der Funke. Sprang über. Sapper begann eine Lehre zur Köchin. Verkürzt, weil Maturantin. Sie arbeitete mehr, als in ihrem Ausbildungsvertrag stand, zeichnete sich durch unfassbare Wissbegierde und erstaunliches Talent aus. So etwas bleibt natürlich nicht unbemerkt. Philip Stohner, selbst ehemaliger Kochweltmeister, Ausbilder für Küchenmeisterinnen und Küchenmeister, Präsident des Tiroler Kochverbands und Coach, der die heimische Koch-Nationalmannschaft bei diversen Meisterschaften betreut, hat Lunte gerochen. Seiner Aufmerksamkeit entgeht in Tirol nicht so schnell etwas, und Marina Selina Sapper hatte sie geweckt. Der Rookie hat ihn nicht enttäuscht. Nach nur vier Monaten Lehre gab es die ersten Medaillen bei der Österreichischen Staatsmeisterschaft.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Eine Zwischenstation in Achenkirch, beim Kronthaler, dann Tallinn. Genau, Est-
S e i t übe r 140 J a h ren e i n e s d e r sc hö n ste n Ka ffeeh äuser Europ a s und der centr ale Tr e f fpunk t i n Innsbruc k .
Marina-Selina Sapper ist eine akribische Arbeiterin. Auch ihr Gastmenü im Mesnerhaus in Mauterndorf war perfekt orchestriert.
land. Eigentlich wollte die junge Frau nur ein paar Wochen „reinschnuppern“. Sie hatte gehört, dass es in der baltischen Hauptstadt einen Berliner Koch gäbe. Die Rede ist von Matthias Diether und seinem Zweisterner 180°. Jedenfalls schickte sie ihm eine Nachricht, ob es nicht möglich wäre, ein paar Wochen im Restaurant mitzuarbeiten. Es war möglich. Nur dass es nicht zwei oder drei Wochen wurde, sondern über drei Jahre. Eine prägende Zeit, denn Sapper lernte nicht nur, wie die Sternegastronomie funktioniert, sie entwickelte in diesen Jahren auch ihre eigene Handschrift und lernte, die Rolle der Souschefin zu besetzen.
2023 dann der Schritt nach Spanien. Das Amelia in San Sebastian ist ein Restaurant, das auf der Bucket-List eines jeden Foodie dieser Welt ziemlich weit oben steht. Zwei Sterne im Guide Michelin, eine „Entdeckung“ in der 50Best-Liste und ein Menü, das sich sehen lassen kann. Was Paulo Airaudo und sein Team hier direkt an der lässigen Concha Bay geschaffen haben, ist umwerfend. Und apropos Team. Nach nur wenigen Monaten, hat Chef Airaudo Sapper zur Souschefin befördert. Damit ist der Slalom endgültig zur schnellen Abfahrt geworden.
Das Menü, das Marina-Selina Sapper im Mesnerhaus gekocht hat, war durchaus vom Amelia inspiriert. Wie sollte es auch anders ein? Nur die Zutaten waren an manchen Stellen klarerweise andere. Und die Gerichte entsprechen in frappierender Weise dem Wesen der Köchin: präzise, feingliedrig, strukturiert.
Weinfavoriten für den Sommer entdecken!
[Listenpreis je 0,75-l-Flasche]
5+1 GRATIS
Der Wahnsinn fing bereits beim AmuseBouche, dem Gruß aus der Küche, an. Flusskrebse à la Skagen auf einem Hühnerhaut-Chip. Dazu, à part serviert, eine Consommé aus Flusskrebsen. Gleich danach ein Gericht, das lange in Erinnerung bleiben wird. Marinierter Bachsaibling, steirische Garnelen, Kren, Schwarzwurzel und Sauerkrautessenz. Im Amelia, ihrem kulinarischen Basislager, wird der Gang mit Kombu-Algen und Tomatenessenz angerichtet. Aber nicht im Lungau und nicht im Winter. Sapper denkt Saison und Region stets mit in der Menügestaltung.
Endstation Baskenland? Mitnichten. Sappers Neugier ist viel zu groß. Sie träumt von Australien. Von Produkten, Zutaten und Lebensmitteln, die ihr nirgendwo anders zur Verfügung stehen. Sie will lernen, mit ihnen umzugehen, und sie sensorisch erfassen. Davon träumt sie. Und von einem eigenen Restaurant. Irgendwann. Dass dieses Restaurant irgendwo in Tirol sein wird, davon träumen wir.
Von Tirol in die Welt.
Dass Tirol ein guter Boden für kulinarische Überflieger ist, beweisen indes auch andere. Kurz ein paar Beispiele: Jahrelang war der Innsbrucker Thomas Penz die rechte (und manchmal auch die linke) Hand von Hans Neuner, der – ebenfalls ein Tiroler – Küchenchef im Restaurant Ocean an der Atlantikküste in Portugal ist. Aber nicht nur in der Algarve. Penz war auch (zur selben Zeit wie Michael Ploner vom grandiosen s’kammerli in Nauders) im noma in Kopenhagen. Jetzt ist er
zurück in Tirol und steht in den Startlöchern für seine eigene Geschichte. Wir freuen uns sehr – und sind sehr gespannt.
Viel hören werden wir auch noch von David Fleckinger, dem Tiroler an der Seite von Österreichs erstem Dreisterner. Seit Jahren ist Fleckinger Amadors bester Mann, entwickelt Gerichte gemeinsam mit ihm und sorgt im Restaurant für Kontinuität auf höchstem Niveau. Chapeau.
Und last, but not least – die Sterne selbst. Seit Ende Jänner herrscht Gewissheit: Österreich hat mehr Auszeichungen als Deutschland und die Sternedichte ist in Tirol höher als in jedem anderen Bundesland. Stefan Nuding etwa. Als Küchenchef im Londoner „Sketch“ war er als kulinarischer „Export“ lange Österreichs einziger Dreisterner. Zwei davon holte er für den Schwarzen Adler in Hall. Peter Fankhauser wurde für sein Guat’z Essen in Stumm ebenfalls mit zwei Sternen ausgezeichnet (ihn treffen Sie übrigens auch in der Geschichte über den Schwammerlhof in dieser Ausgabe an). Allerdings in verschiedenen Farben. Einen roten Stern für die herausragende Qualität seiner Gerichte, einen (grünen) Stern für seine kompromisslose Philosophie und die Arbeit in seinem Permakultur-Garten. Und weil aller guten Dinge drei sind, sei auch noch Benjamin Parth erwähnt. Jener Ischgler Ausnahmekoch, dem wir auch einen dritten Stern zutrauen.
Jürgen_Schmücking
English Summary
Marina Selina Sapper is a young, up-and-coming chef on a mission to conquer the world of haute cuisine. And she‘s not the only one from Tyrol with stars in her sights.
The journey starts, somewhat unexpectedly, in Salzburg. At the Mesnerhaus in Mauterndorf, Maria and Josef Steffner treat their guests to high-end menus inspired by regional flavors. Maria takes care of service, while Josef rules the kitchen. Their restaurant has been awarded four toques and, more recently, a Michelin star. In 2025, they’ve dedicated the entire year to women in gastronomy, welcoming female chefs from around the world into their kitchen.
Kicking off the year’s guest lineup was Marina Selina Sapper. At just 28 years old, the young Tyrolean has already earned a solid reputation in the culinary world. Since 2023, she has served as sous-chef at Amalia in San Sebastián – a restaurant that ranks high on the bucket list of gourmets worldwide. The menu she created for the Mesnerhaus was clearly inspired by her experience in Spain, and the dishes reflected her personality to a remarkable degree: precise, intricate, and impeccably structured. The magic began with
the amuse-bouche: crayfish à la Skagen atop a crispy chicken-skin chip. What followed was a refined course of marinated brook trout, Styrian shrimp, horseradish, black salsify, and sauerkraut essence – a dish reminiscent of her creations at Amalia, where it is paired with kombu seaweed and tomato essence. Sapper dreams of one day opening her own restaurant. And we can’t help but dream that it might one day be in Tyrol. Tyrol, in fact, has proven fertile ground for culinary talent. For years, Innsbruck native Thomas Penz was the right hand of fellow Tyrolean Hans Neuner, head chef at the two-star Ocean restaurant on Portugal’s Atlantic coast. Penz also trained at Noma in Copenhagen – during the same period as Michael Ploner, now the chef at the brilliant s’Kammerli in Nauders. Penz has since returned to Tyrol and is preparing to launch his own venture.
David Fleckinger is another Tyrolean talent to watch in Austria’s fine-dining world. For years, he’s worked closely with Juan Amador, the country’s first three-star chef, helping to craft dishes and maintain excellence at the highest level.
In other exciting news: the Michelin Guide officially returned to Austria this year. Of the 82 starred restaurants nationwide, 20 are in Tyrol. Four have been awarded two stars: Stüva in Ischgl, Schwarzer Adler in Hall, Restaurant 141 by Joachim Jaud in Mieming, and the gourmet restaurant Tannerhof in St. Anton am Arlberg. Sustainability is also in the spotlight: the Gannerhof and s’Morent in Innervillgraten, along with Guat’z Essen in Stumm, have each received a Michelin Green Star. And seven Tyrolean restaurants earned the Bib Gourmand, honouring exceptional cuisine at an outstanding value.
Erfolgreich bei den JuniorSkills 2025: das Team Tirol mit seinen Betreuern.
Tirols junge Gastgeber glänzen bei den JuniorSkills.
Tirol – das ist nicht nur beeindruckende Naturkulisse, sondern auch ein Ort gelebter Gastfreundschaft. Und diese beginnt lange, bevor ein Gast ein Zimmer bezieht oder sich an einen gedeckten Tisch setzt. Sie beginnt dort, wo junge Menschen lernen, wie aus Service echte Herzlichkeit wird. Wo aus Kochen Genuss entsteht. Und wo sich aus Berufung eine Karriere formen kann. Bei den diesjährigen JuniorSkills 2025, den Staatsmeisterschaften für Tourismusberufe, wurde genau das sichtbar: Tirols Lehrlinge bewiesen mit Stolz, Können und Herzblut, was den Tourismusstandort so besonders macht.
Zwei Goldmedaillen für Tirols Zukunft.
Für die JuniorSkills verwandelte sich das WIFI Kärnten in Klagenfurt in eine große Bühne für Österreichs Tourismusnachwuchs. 81 Lehrlinge aus ganz Österreich traten in den Kategorien Küche, Service und Rezeption gegeneinander an – und Tirol war mittendrin. Besonders im Rampenlicht: Miriam Gomig vom Gradonna Großglockner Mountain Resort und Katharina Hochkogler vom A-ROSA Schlosshotel Kitzbühel. Mit beeindruckender Professionalität und authentischer Freundlichkeit holten sie sich jeweils Gold im Bereich Rezepti-
on. Zwei junge Frauen, zwei Erfolgsgeschichten – stellvertretend für viele, die tagtäglich in Tirols Hotels und Restaurants Großes leisten.
Doch nicht nur Gold wurde gefeiert: Anna-Maria Pfeifer (Hotel Mallaun) sicherte sich Silber an der Rezeption, ebenso wie Selina Narr (Hotel Mallaun) und Anna Zinsler (Hotel Tyrol am Haldensee) im Service sowie Felix Kuen, Samuel Jordan (beide Naturhotel Waldklause) und Lisa Radinger (Böglerhof) in der Küche. Luis Singhartinger Vieider (Interalpen Hotel Tyrol) wurde mit Bronze ausgezeichnet. Damit zählt Tirol zu den erfolgreichsten Bundes-
ländern des Wettbewerbs – und zeigt, dass touristische Ausbildung hier nicht nur gefördert, sondern gelebt wird.
Wertschätzung, die verbindet.
Die Leistungen der jungen Tiroler blieben nicht unbeachtet. Anna Kurz, Fachgruppenobfrau für Gastronomie in der Wirtschaftskammer Tirol, bringt es auf den Punkt: „Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement unsere Lehrlinge an den Start gegangen sind. Diese Erfolge unterstreichen, dass die duale Ausbildung bei uns auf sehr hohem Niveau funktioniert.“ Auch Franz Staggl, Obmann der Fachgruppe Hotellerie, betont den Wert des Wettbewerbs: „Wer sich bei einem Bewerb auf Bundesebene behauptet, hat nicht nur Talent, sondern auch Disziplin und Durchhaltevermögen. Wir sind stolz auf alle, die teilgenommen haben – nicht nur auf die Medaillengewinner.“ Und Alois Rainer, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft, blickt optimistisch in die Zukunft: „Solche Wettbewerbe motivieren junge Menschen, ihren Weg im Tourismus mit Begeisterung weiterzugehen. Gleichzeitig zeigen sie, welche beruflichen Möglichkeiten in dieser Branche stecken.“
Rückgrat des Tourismus.
Tirol zählt zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen Europas – und das hat Gründe. Natürlich spielen Berge, Natur und Kulinarik eine große Rolle. Doch es sind vor allem die Menschen, die den Unterschied machen. Der Tourismus lebt von gut ausgebildeten, engagierten Fachkräften, die mitdenken, mitfühlen und mitgestalten. Die duale Ausbildung – also die Kombination aus Berufsschule und Praxis im Betrieb – sichert genau das. Sie vermittelt nicht nur Fachwissen, sondern auch Werte wie Eigenverantwortung, Kundenorientierung und Teamgeist. Wettbewerbe wie die Juni-
WER TIROL BESUCHT,
orSkills fördern den Ehrgeiz, stärken das Selbstbewusstsein und schaffen ein Netzwerk aus motivierten Nachwuchskräften.
Wer Tirol besucht, genießt nicht nur eine beeindruckende Landschaft, sondern auch ein außergewöhnliches Serviceniveau – von der herzlichen Begrüßung an der Rezeption über ein perfekt serviertes Abendessen bis hin zum liebevoll gedeckten Frühstück. Hinter all dem stehen Menschen, die mit Leidenschaft arbeiten – und eine Ausbildung genießen durften, die ihnen Perspektiven und Anerkennung bietet.
Ein Versprechen an die Gäste.
Der Tourismus steht vor vielen Herausforderungen: Digitalisierung, Fachkräftemangel, steigende Anforderungen an Qualität und Nachhaltigkeit. Umso wichtiger ist es, dass Tirol in seine Menschen investiert. Die Erfolge bei den JuniorSkills sind ein starkes Signal: Die Lehrlinge von heute sind nicht
nur gut ausgebildet, sondern hochmotiviert, kreativ und bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Tirol zeigt mit seinem Engagement für die Ausbildung, dass es nicht nur an touristische Trends denkt, sondern an die langfristige Sicherung seiner Gastgeberkultur. Denn echte Gastfreundschaft lässt sich nicht automatisieren – sie wächst dort, wo junge Menschen ernst genommen, begleitet und gefördert werden.
Wenn Sie in Tirol urlauben, dann erinnern Sie sich vielleicht daran, dass das Lächeln beim Check-in oder der perfekte Cappuccino am Morgen Teil einer viel größeren Geschichte sind. Einer Geschichte von Talent, Ausbildung und echter Leidenschaft für den Beruf. Einer Geschichte, die Tirol erzählt –durch seine jungen Gastgeber.
Mit dem Almauftrieb beginnt auf Tirols rund 2.000 Almen ein wertvoller Kreislauf, der Natur, Mensch und Tier verbindet.
m zweiten Stock Tirols, auf über 1.000 Metern Seehöhe, grasen Kühe inmitten einer beeindruckenden Vielfalt an heimischen Kräutern und Gräsern – mehr als hundert verschiedene Pflanzenarten sorgen nicht nur für einen einzigartigen Geschmack, sondern auch für eine besonders nährstoffreiche Milch. Die Almmilch wird in nur wenigen Sommermonaten gewonnen und zählt zu den wertvollsten Milchsorten des Landes. Sie ist reich an Omega-3-Fettsäuren, enthält mehr Beta-Carotin und spiegelt in ihrer Qualität die alpine Lebenswelt wider.
Die Erlebnissennerei Zillertal verarbeitet diese kostbare Milch mit
viel Fingerspitzengefühl zu feinsten regionalen Spezialitäten – ganz im Sinne echter Tiroler Handwerkskunst. Unterstützt wird sie dabei vom Agrarmarketing Tirol, das unter dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ dafür sorgt, dass die Werte der Almmilch – Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit – auch beim Konsumenten ankommen. Gleichzeitig leisten Almbäuerinnen und -bauern einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft. Durch ihre Arbeit bleibt die Alm offen und artenreich – ein Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und ein Schutzfaktor gegen Naturgefahren wie Lawinen oder Muren. Die Produktion von Almmilchprodukten folgt dabei einem klaren Prinzip: regional, naturnah
und transparent. Kein Wunder also, dass 75 Prozent der österreichischen Almmilch aus Tirol stammen.
Jedes Produkt erzählt eine Geschichte von Ursprünglichkeit, Sorgfalt und Geschmack. Wie vielfältig sich Almmilch in der Küche einsetzen lässt, zeigen die folgenden drei Rezepte: eine wärmende Brennsuppe mit Käseknusper, ein herzhafter Almtoast mit würzigem Käse und ein süßer Buttermilch-Donut – alpine Genüsse, die nach Sommer auf der Alm schmecken. Die dafür benötigten „Qualität Tirol“-Produkte sind im Tiroler Lebensmitteleinzelhandel erhältlich – bei SPAR, EUROSPAR, INTERSPAR, MPREIS und BILLA+. So steht dem Nachkochen nichts mehr im Weg.
Zutaten für 4 Personen
50 g „Qualität Tirol“ Modlbutter
2 EL „Qualität Tirol“ Wieshofer’s
Weizenmehl (Type 700)
ca. 1 l Wasser
1–2 „Qualität Tirol“ Erdäpfel
Salz, Kümmel
1 TL Essig
2–3 Lorbeerblätter
50 g „Qualität Tirol“ Tiroler Almkäse
1 „Qualität Tirol“ Tiroler Chorizo (optional)
„Bio vom Berg“ Schnittlauch
Zubereitung
» Ofen auf 180 °C Heißluft vorheizen.
» Butter in einem Topf schmelzen. Mehl dazugeben und unter ständigem Rühren anbräunen.
» Anschließend mit Wasser aufgießen und die Gewürze sowie den feinwürfelig geschnittenen Erdapfel dazugeben. Die Suppe ca. 30 Minuten köcheln lassen.
» In der Zwischenzeit Käse fein reiben, auf ein Backblech mit Backpapier kleine Häufchen machen und diese etwas flachdrücken. Ins vorgeheizte Backrohr geben und ca. 8 bis 10 Minuten backen, so dass sie leicht goldig sind. Aus dem Ofen nehmen und gut auskühlen lassen.
» Optional die Chorizo in feine Scheiben schneiden und für ca. 3 Minuten ins Backrohr zum Käse geben, bis sie knusprig gebraten ist.
» Schnittlauch fein schneiden.
» Die Brennsuppe mit dem Käseknusper und dem Chorizo-Chip garnieren. Mit Schnittlauch bestreuen und servieren.
Dauer: 45 Minuten
Zutaten für 6 Scheiben Brot
1 „Qualität Tirol“ Wieshofer’s Backmischung Bauernbrot
100 g „Qualität Tirol“ Speck vom Hofschwein
3 „Qualität Tirol“ Goggei
150 g „Qualität Tirol“ Tiroler Almkäse
1 Bund „Bio vom Berg“ Schnittlauch
Salz, Pfeffer
Zubereitung
» Ofen auf 160 °C Heißluft vorheizen.
» Bauernbrot nach Anleitung zubereiten und nach dem Auskühlen 6 Scheiben für den Almtoast herunterschneiden.
» Den Speck feinwürfelig schneiden und den Käse reiben, beides in eine Schüssel geben.
» Die Eier aufschlagen, in die Schüssel zum Speck und Käse geben, die Masse gut vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
» Die Masse auf den Brotscheiben großzügig verteilen. Den Toast auf ein Backgitter legen, ins vorgeheizte Backrohr schieben und für ca. 10 bis 13 Minuten backen.
» In der Zwischenzeit den Schnittlauch fein schneiden.
» Die knusprigen Brotscheiben aus dem Backrohr nehmen, mit Schnittlauch bestreuen und am besten gleich genießen.
Dauer: 20 Minuten (ohne Brotbackzeit)
Zutaten für ca. 15 Stück
500 g „Qualität Tirol“ Wieshofer’s Weizenmehl (Type 700)
½ Würfel Germ (frisch)
2 „Qualität Tirol“ Goggei
200 ml „Qualität Tirol“ Buttermilch aus Almmilch
60 g „Qualität Tirol“ Modlbutter (Zimmertemperatur)
60 g Zucker
1 TL Salz
„Qualität Tirol“ Butterschmalz (zum Herausbacken)
Glasuren & Verzierung
2 EL Staubzucker
1–2 TL Zitronensaft
1–2 TL „Qualität Tirol“ Sirup (Holunder, Himbeere oder Schwarze Johannisbeere)
Schokolade
Streusel
» Mehl und Salz in eine Schüssel geben und eine Mulde machen. Den Zucker und den Germ in die Mulde bröseln. Die Buttermilch in die Mulde geben, kurz umrühren und ca. 10 Minuten gehen lassen.
» Eier und Butter in die Schüssel geben, zu einem glatten Teig kneten und dann abgedeckt ca. 30 Minuten bei Zimmertemperatur rasten lassen.
» Den Teig in Stücke à 60 g teilen und zu Kugeln schleifen. Diese mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und weitere 20 Minuten gehen lassen.
» In der Zwischenzeit das Butterschmalz in einen Topf geben und langsam auf Temperatur (150–160 °C) bringen.
» Die Kugeln mit der Hand etwas plattdrücken, mit dem Stiel von einem Kochlöffel ein Loch in die Mitte machen und den Donut kreisen lassen, damit das Loch die gewünschte Größe bekommt.
» Den Donut mit der „oberen“ Seite nach unten in das Butterschmalz gleiten lassen und den Topf mit dem Deckel verschließen. Sobald die untere Seite goldbraun ist, den Deckel vom Topf nehmen und den Donut wenden. Auf der zweiten Seite ebenfalls goldbraun herausbacken und auf einer Küchenrolle etwas abtropfen lassen.
» Die ausgekühlten Donuts können mit geschmolzener Schokolade, Zuckerglasur und Streuseln dekoriert werden.
Dauer: 1,5 Stunden
Tirol
Weitere Infos zu sämtlichen Produkten mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ und deren Bezugsquellen sowie einen Überblick über aktuelle regionale Projekte finden Sie unter qualität.tirol
Viele weitere Rezepte finden Sie hier.
Die Swarovski Kristallwelten wurden 1995 anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Unternehmens eröffnet und dienen seitdem als kreative Plattform für berühmte Persönlichkeiten aus Kunst und Design. Kürzlich wurde die neue Wunderkammer der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota eröffnet. Die japanische Legende des roten Fadens, auch bekannt als „Akai Ito“, besagt, dass Menschen, die füreinander bestimmt sind, durch einen unsichtbaren roten Faden untrennbar miteinander verbunden sind. Dieses Konzept hat die Performance- und Installationskünstlerin in ihrer Wunderkammer „Crystallizing Identity“ durch ein Netz aus roten Wollfäden zum Leben erweckt. swarovski.com/kristallwelten
Sollen Sie noch überlegen, welches Blümchen sich gut in Ihrem Garten macht: Die „Qualität Tirol“-Gärtner haben heuer die Petunia Mini Vista „Hot Pink“ zur Blume des Jahres gekürt. Unter dem Namen „YOKO“ begeistert diese besondere Petunie mit ihrer leuchtendpinken Blütenpracht, einer langen Blütezeit und einer beeindruckenden
Widerstandsfähigkeit – ein echtes Statement für Lebensfreude und Naturschönheit.
Salzig-süß . Die wunderbaren Salze von Essenz der Alpen verwenden wir schon länger, nun gibt es auch zartsalzige Alpen Caramellen mit Fleur de Sel, die uns schon ob der Verpackung sehr gefallen. Außerdem sind die weichen Karamellen echt gut. Super zum Mitbringen und selber essen! 9,50 Euro essenzderalpen.at
Nur Mut. Aus der Brennerei Schwarzer kommt ein richtig guter Osttiroler Dry Gin, auch den Bitter können wir wärmstens empfehlen. Besonders mögen wir aktuell den Wermuth, der ganz nach Schwarzer-Manier rein und natürlich hergestellt wird. 18,90 Euro weisshaus.at
Tirol Magazin
„Tirol ist ein Stück Heimat, die das Herz umarmt und die Seele lächeln lässt.“
Sojourn steht für innere Balance und energetisches Wohlbefinden. Die beiden Gründerinnen Birgit Reider und Nancy Leach haben in Hall ihr Unternehmen gegründet und nehmen damit mit auf eine Reise zu mehr Wohlgefühl und Zufriedenheit. Zauberhafte Armbänder (40 Euro) sollen belastende Gedanken in positive Energie transformieren, die edlen Duftkerzen (ab 80 Euro) strahlen wohltuende Gelassenheit aus und entspannen den Geist. Die Kerzen werden in Österreich handgefertigt und kommen in einem Gefäß aus kupferbeschichtetem Metall daher. www.sojourn-xo.com
1 stunde kostenlos parken (tiefgarage gegenüber)
Im vergangenen Jahr wurde am Gipfel des Schartenkogels in der Ferienregion Hall-Wattens die längste Zirbenbank der Welt errichtet. Von der Speckbacher Schützenkompanie Tulfes nämlich. Die imposante Sitzgelegenheit auf 2.311 Metern Seehöhe misst stattliche 55 Meter und bietet Platz für bis zu 100 Personen. Und weil die Schützen ziemlich schlau sind, haben sie die Bank so angelegt, dass man einen richtig guten Rundumblick hat. Ein abwechslungsrei cher Rundwanderweg von der Bergstation der Glungezerbahn führt nach 2,2 Kilometern direkt zur Bank und nach weiteren 2,4 Kilometern über den idyllischen Zirbensee wieder retour.
EINFACH UND EFFEKTIV
Wandertag. Ein paar Tage inmitten der Berge verbringt man am besten auf einer Schutzhütte. Das Buch bietet eine –subjektive – Auswahl der schönsten. Hütten und ihre Menschen im Porträt. Dazu gibt’s Tourentipps. Himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol, Stefan Herbke, Tyrolia Verlag, 208 Seiten, EUR 35,–
Josef Jenewein stellt unter dem Namen „Bergblut“ gesunde Obst- und GemüseDirektsäfte sowie Shots her. Die beinhalten ausschließlich biologische Zutaten, alle Produkte sind zu 100 Prozent natürlich und vegan, ohne sie künstlich aufzuhübschen. Im Onlineshop sind die Säfte einzeln oder bereits als Kuren zusammengestellt erhältlich. Ab sofort gibt es die IngwerPflanzenpower dabei auch doppelt. Das Duo aus zwei 500-ml-Flaschen ist um 34,80 Euro unter dasbergblut.com zu haben – perfekt als Shot, schneller Ingwertee oder als frische Schärfe für die sommerliche Limonade.
Mitunter kann es sommers in Tirol ziemlich heiß werden. Unser Tipp: die lässigen Handfächer von Be Famous aus Stoff und nachhaltigem Holz. Verschiedene Varianten um 17,50 Euro pro Stück (samt Handykette) gesehen im Büro im Laden in Hall, wo es noch viele weitere praktische, schöne und funktionale Produkte mit Augenzwinkern gibt. Ein Besuch in Hall ist übrigens immer eine gute Idee, die Altstadt ist bezaubernd. Besuchen Sie auch gerne den Concept Store von Petra Kaminsky oder Rosalon Interiors. Im Bistro Secco gibt’s gutes Essen.
Erscheinungsweise: 2 x jährlich _Auflage pro Magazin: Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Corporate Publishing Senn & Partner KG, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, info@dastirolmagazin.at, www.dastirolmagazin.at _Chefredaktion: Uwe Schwinghammer _Redaktion: Marian Kröll, Alexandra Keller, Jürgen Schmücking, Marina Bernardi, Doris Helweg _Mitarbeit: Martin Weissenbrunner _Layout: Tom Binder _Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin, Matteo Loreck _Foto-redaktion: Andreas Friedle, Marian Kröll, Isabelle Bacher, Tom Bause _Übersetzungen: Viktoria Leidlmair _Lektorat: Mag. Christoph Slezak _Druck: RWf Frömelt Hechenleitner GmbH _Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art _Coverbild: Christian Mair
Tirol Magazin
Mehr zur umweltverträglichen Energiewende.