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DAS ETHNO-MAGAZIN FÜR EIN GUTES LEBEN

HEIMAT FINDEN

Die Geschichten hinter den Gesichtern.

WILLKOMMENSKULTUR

Eine Gesellschaft braucht menschliche Vielfalt.

BOHO-WOHNEN

Ein Wohnstil, der so bunt ist wie die Welt.

Liebe Leserinnen und Leser!

Tirols Gesellschaft und Wirtschaft zeichnen sich für mich vor allem durch eines aus: Vielfalt. Jeden Tag begegne ich zahlreichen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Interessen und Meinungen. Dabei ist es meine Überzeugung, dass wir gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen gut daran tun, auch in Zukunft ein vielfältiges und buntes Land zu bleiben. Toleranz und Offenheit, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung sind tragende Säulen in unserem sozialen Miteinander.

Es freut mich sehr, dass Murat Coskun gemeinsam mit dem eco.nova Verlag mit einem neuen Magazin einen zusätzlichen Blickwinkel auf Tirols Gesellschaft eröffnet. Hier werden Menschen vor den Vorhang geholt, die sich in Tirol ein Leben aufgebaut haben. Menschen, die mit ihrer Arbeit wesentlich zum Erfolg des Standorts Tirol beitragen.

Die erste Ausgabe erscheint zu einem passenden Zeitpunkt: Die geopolitische Lage geht einher mit wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich auf das tägliche Leben auswirken. In solch herausfordernden Zeiten können Intoleranz, Neid und Ausgrenzung oftmals schnell zunehmen. Umso wichtiger ist es, nicht nur auf sich selbst zu schauen, sondern einmal mehr den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie Offenheit gegenüber anderen im Blick zu haben und aktiv daran zu arbeiten. Unser Land wird auch in Zukunft Platz für alle bieten, die sich hier engagieren und sich ein Leben aufbauen möchten. Denn unabhängig davon, wo wir, unsere Eltern oder Großeltern geboren sind: Wir alle wünschen uns ein gutes Leben in Frieden und Sicherheit für uns und unsere Familien.

Das Magazin liefert Ihnen zahlreiche Beispiele dafür, dass wir alle von einer vielfältigen und multikulturellen Gesellschaft profitieren. Ich wünsche dem Verlagsteam viel Erfolg und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine informative und bereichernde Lektüre!

Vielfalt leben

Anfang 2024 lebten in Tirol 775.970 Menschen, 145.200 davon haben keine österreichische Staatsbürgerschaft. Das entspricht rund 19 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung. Insgesamt leben in Tirol Menschen aus 159 verschiedenen Ländern, viele davon seit Generationen.

In einem Land zu wohnen und zu arbeiten, das nicht seine Heimat im Sinne seiner Wurzeln ist, hat allerdings wenig mit Zahlen zu tun. Es geht um Verbundenheit und gleichzeitig die innere Zerrissenheit. Doch unabhängig davon, woher man kommt – letztlich möchten wir alle vor allem eines: ein gutes Leben. Mit sozialen Bindungen, Anerkennung, Toleranz und der Möglichkeit, sich persönlich zu entfalten. Das alles soll dieses Magazin sein.

Wir erzählen die Geschichten von Menschen, die in Tirol angekommen und sozial verankert sind, über ihre beruflichen Werdegänge und Lebenswelten, über Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten. Die sich hier ihr Leben aufgebaut haben und ihren Teil zum (wirtschaftlichen) Fortkommen des Landes beitragen, um davon zu lernen, Positives mitzunehmen und zu zeigen, wie sehr unser Land die Vielfalt braucht.

Das Magazin gibt Einblicke in Tirols Wirtschaft und greift Entwicklungen auf, die jenseits der Grenzen passieren. Und es steht für all das Schöne im Leben: Design, Wohnen, Reisen, Kulinarik, Wohlfühlen, Mobilität, Beauty und Mode. Wir möchten all dem Positiven, aber auch aktuellen Problemen mit offenen Augen begegnen – mit Optimismus und Realismus, für diesen wichtigen Teil unserer Gesellschaft und für alle.

MURAT COSKUN

UND SANDRA NARDIN

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN

Viele Menschen kommen nach Tirol, um hier Urlaub zu machen. Für manche ist es ein Studien- und Arbeitsort auf Zeit. Und einige sind geblieben. Aus Liebe zu den Bergen, zur Lebensqualität, zum Beruf, zum Partner. SEITE 16

MENSCHEN

06 Sagen, was ist

10 Ein Land im Krieg

24 Sport & Integration

WIRTSCHAFT

30 Arbeit & Migration

40 Wertvolle Lehre

42 Erfolgsfaktor Vielfalt

Nataliya Niederkofler ist gebürtige Ukrainerin. In Tirol kümmert sie sich um die Anliegen von Geflüchteten.

In der Migration ist es wohl ein typisches Problem, dass sich die Menschen fragen: Wo gehöre ich eigentlich hin?

Nataliya Niederkofler

STYLE YOUR LIFE

Wir feiern die schönen

Dinge des Lebens. SEITE 52

DIE REALITÄT EINER VIELFALTSGESELLSCHAFT

Historiker Dirk Rupnow ist als Deutscher gewissermaßen selbst Arbeitsmigrant. Wir haben mit dem Forscher unter anderem über das Konzept des „Gastarbeiters“ gesprochen und warum das von Anfang an ein Missverständnis war. SEITE 34

LIFESTYLE

58 Rezept der Ausgabe

62 Boho-Wohnen

70 Kurzes zum Schluss

Essen verbindet. Essen ist Geschmackssache. Doch in einem sind sich alle Kulturen einig: Die besten Köche der Welt sind Mamas und Omas. Das ist ihre Bühne.

Inhalt

IMPRESSUM

HERAUSGEBER & MEDIENINHABER : Murat Coskun, MBA & eco.nova Verlags GmbH

ASSISTENZ : Martin Weissenbrunner

CHEFREDAKTION : Marina Bernardi

REDAKTION : eco.nova Verlags GmbH

ANZEIGENVERKAUF : Murat Coskun, MBA Mag. Sandra Nardin

LAYOUT : Cornelia Wechselberger

COVERFOTO : Gerhard Berger

LEKTORAT : Mag. Christoph Slezak

DRUCK : Radin-Berger-Print GmbH

GRUNDLEGENDE RICHTUNG : Unabhängiges Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderweitige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

Sind Beiträge in dieser Ausgabe in der Kopfzeile mit dem FIRMENNAMEN gekennzeichnet, handelt es sich um BEZAHLTE ANZEIGEN bzw. KOOPERATIONEN!

Sagen, was ist

Unabhängig davon, woher man kommt, wer man ist und was man tut – letztlich möchten wir alle vor allem eines: ein gutes Leben.

Die Grundlagen unseres Wohlstands wurden in den vergangenen Jahrzehnten ganz massiv von Menschen mitgeschaffen, die nicht zur sogenannten Mehrheitsgesellschaft gehören.

INTERVIEW: Marian Kröll
FOTO: Marcel Kluckner
Sandra Nardin und Murat Coskun hatten die Idee zu alia und haben damit ein Ethnomagazin ins Leben gerufen, das das Verbindende über das Trennende stellt.

In Tirol leben Menschen aus 159 verschiedenen Ländern, viele davon seit Generationen. Der Großteil davon ist hier angekommen, sozial verankert und perfekt integriert. „Die Grundlagen unseres Wohlstands wurden in den vergangenen Jahrzehnten ganz massiv von Menschen mitgeschaffen, die nicht zur sogenannten Mehrheitsgesellschaft gehören“, sagt Sandra Nardin, die das Magazin gemeinsam mit Murat Coskun initiiert hat. Unabhängig davon, ob Menschen in erster oder in zweiter Generation hier heimisch geworden sind: Wir porträtieren jene, die sich in Tirol ihr Leben aufgebaut haben und einen unverzichtbaren Teil zum (wirtschaftlichen) Fortkommen und zur Vielfalt unseres Landes beitragen. Und alia ist noch viel mehr.

Wie ist die Idee für das Magazin entstanden?

SANDRA NARDIN : Wir haben uns über die Jahre immer wieder darüber unterhalten, dass den Menschen nicht ausreichend bewusst ist, welch wichtige, ich würde sogar sagen tragende Rolle jene Menschen für unser Land spielen, die entweder selbst von woanders hergekommen oder deren Eltern oder Großeltern nach Tirol gekommen sind.

MURAT COSKUN : Diese Menschen wollen wir vor den Vorhang bitten und ihre Geschichten erzählen. Es gibt sehr viele spannende Biografien, die erzählenswert sind. Mit allen Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Chancen, mit denen diese Menschen in Tirol konfrontiert sind. Ihnen wollen wir in diesem Magazin gerecht werden. Die Leser*innen werden staunen.

Wenn man das Verhältnis zwischen Mehrheitsgesellschaft und migrantischen Communities beleuchtet, geht es immer auch um Begriffe wie Integration und Identifikation. Wie steht ihr dazu? MC : Ich würde sagen, dass die Integration weder eine reine Bring- noch eine reine Holschuld ist. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Das Thema ist natürlich auch im Zeitgeist und daher wichtiger denn je. Wir wollen einen klaren Blick darauf richten, nichts beschönigen, aber auch nichts dramatisieren, sondern, wie man es in einem guten Magazin machen sollte: Sagen, was ist. alia ist das richtige Magazin zum richtigen Zeitpunkt.

SN : Wir wollen näher hinschauen und differenzieren, Herausforderungen benennen

Mit jeder Brücke, die gebaut wurde, kamen Fortschritt und Verständnis, Handel und Bewegung. Diese Funktionen soll auch unser Magazin erfüllen.
MURAT COSKUN

und Chancen bewerben. Diese Communities sind auch für Wirtschaftstreibende eine wichtige Zielgruppe, die es konkret anzusprechen und abzuholen gilt. Das ist vor dem Hintergrund des Fachkräfte- bzw. generellen Arbeitskräftemangels ein Gebot der Stunde. In dieser nur allzu oft vernachlässigten und unterrepräsentierten Gruppe Employer Branding zu betreiben und die eigene Arbeitgebermarke zu stärken, zahlt sich aus. Das Magazin ist folglich auch eine Plattform und eine Stimme, die für die HR-Abteilungen der Tiroler Betriebe relevant und hilfreich ist.

Was soll das Magazin bewirken?

MC : Es darf ganz ausdrücklich auch als Zeichen der Wertschätzung interpretiert werden. Als hochklassiges Printprodukt mit einer schönen und schlüssigen thematischen Bandbreite von Menschen über Lifestyle bis hin zu Wirtschafts- und Gesellschaftsthemen, gedruckt auf schönem Papier. Mit Handwerkskunst und Liebe gemacht. Es soll ein Magazin zum Entschleunigen sein, das man in Ruhe durchblättern soll und in dem man sich tatsächlich verlieren kann.

SN : Der hohe Anspruch, den wir an unsere eco.nova-Produkte stellen, wird auch hier ohne Kompromisse eingelöst.

MC : Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann wäre es, dass das Magazin dabei hilft, Brücken zu schlagen. Brücken haben zu allen Zeiten Zivilisationen miteinander verbunden. Mit jeder Brücke, die gebaut wurde, kamen Fortschritt und Verständnis, Handel und Bewegung. Diese Funktionen soll auch alia erfüllen. Am Ende des Tages arbeiten

alle Menschen in diesem Land gemeinsam daran, etwas weiterzubringen. Je besser das wechselseitige Verständnis, umso besser das Miteinander.

Vielfältige Gesellschaften sind resilientere Gesellschaften. Es geht wohl auch darum, zu zeigen, dass Vielfalt eine Stärke ist und Assimilation ein Irrweg.

MC : Unserer Gesellschaft kann nichts Besseres passieren, als dass es Unterschiede gibt. Wenn beispielsweise mein Sohn das Beste aus der türkischen und österreichischen Kultur verinnerlicht, dann kann das nur ein Vorteil sein. Wir wollen Grenzen in den Köpfen abbauen und Brücken schlagen.

Wer ist der Adressatenkreis dieses Magazins?

SN : Der Adressatenkreis ist denkbar breit. Die Themen, die wir aufgreifen, sind von allgemeiner gesellschaftlicher Relevanz, nicht nur in migrantischen Communities, sondern auch für die sogenannte Mehrheitsgesellschaft. Wir richten den Scheinwerfer auf Erfolgsgeschichten, die noch niemand erzählt hat.

MC : alia ist ein Magazin für alle offenen und interessierten Menschen und dementsprechend kein klassisches Ethnomagazin, sondern breiter angelegt. Wir wollen der Gesellschaft Vielfalt in hoher Qualität näherbringen und auch Unterschiede wie Gemeinsamkeiten in den kulturellen Gepflogenheiten herausarbeiten.

SN : alia dient dem Verständnis und der Verständigung. Man könnte auch sagen: Es ist Magazin gewordene Wertschätzung. •

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INTERVIEW: Marian Kröll FOTOS: Marian Kröll

„Ich habe gehofft, dass es noch einmal gut geht“

Nataliya Niederkofler ist gebürtige Ukrainerin. Als Obfrau des Vereins „Ukrainische Gemeinde in Tirol“ kümmert sie sich mit ihren Mitstreiter*innen um die Anliegen geflüchteter Ukrainer*innen. Manche wollen nach dem Krieg wieder nach Hause, andere ihre Chance in Tirol nutzen, um hier eine neue und sichere Heimat zu finden.

Sie haben uns gesagt, Sie hätten sich in die Berge Tirols, aber auch in die Menschen verliebt. Die Ukraine ist ein sehr großes Land mit unterschiedlichen Regionen. Ist die Mentalität der Menschen in der Ukraine und in Tirol vergleichbar? NATALIYA NIEDERKOFLER : Kulturell und menschlich sind sich Ukrainer*innen und Tiroler*innen sehr ähnlich, sogar die Speisen sind nicht unähnlich. Mir hat die Bodenständigkeit der Tiroler*innen zugesagt. Ich habe mich hier sofort heimisch gefühlt. Die Sprache war anfangs eine Herausforderung, obwohl ich bereits Deutsch gesprochen habe. In Hamburg spricht man ganz anders als in Tirol und ich habe anfangs immer nachfragen müssen, was mit „oi“ und „aufi“ und so weiter gemeint ist. Ich stamme aus Galizien, mein Großvater mütterlicherseits, den ich nicht mehr kennengelernt habe, hat als junger Mann im Ersten Weltkrieg noch auf Seiten der k. u. k.-Monarchie gekämpft. Dieser Krieg muss schrecklich gewesen sein, weil er meiner Großmutter erzählt hat, er habe sich oft den Tod gewünscht.

Spätestens mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 ist der Krieg auf das europäische Festland zurückgekehrt.

In der Migration ist es wohl
ein typisches Problem, dass sich die Menschen fragen: Wo gehöre ich eigentlich hin?

Als Obfrau des Vereins „Ukrainische Gemeinde Tirol“ bekommen Sie viel mit. Wie geht es Ihnen heute, im dritten Jahr dieses Angriffskriegs? Für uns Ukrainer*innen geht der Krieg bereits seit elf Jahren. Bereits 2014, als es losging, haben wir mit der ukrainischen Kirche in Innsbruck, die als griechisch-katholische Kirche Teil der katholischen Kirche ist, damit begonnen, Hilfsgüter in die Ukraine zu schicken. Wir haben uns vor allem für die Kinder eingesetzt, Kleidung und Nahrungsmittel gesammelt. Wir konnten nicht tatenlos zusehen. In Tirol lebt man sehr schön und im Überfluss. Nach ein paar Jahren ist der Krieg, der 2014 begonnen hat, aber aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden, obwohl jeden Monat Menschen getötet wurden.

Europa hat lieber weggeschaut, als Russlands „Grüne Männchen“ 2014 ohne Hoheitsabzeichen die Krim annektiert haben. Ja. Wir haben von 2014 weg Aufklärungsarbeit geleistet und immer gesagt: „Das ist kein Bürgerkrieg, das ist ein Angriffskrieg!“ 2022 haben wir – die Ukrainer*innen, die schon länger hier sind – uns schnell organisiert, einen Krisenstab gegründet und uns die Aufgaben aufgeteilt. Wir haben in den ersten Monaten alle Hände voll zu tun gehabt, die Flüchtlinge zu unterstützen, zu übersetzen, Unterkünfte zu organisieren und einiges mehr. Um die notwendigen Strukturen zu schaffen und uns noch besser zu organisieren, haben wir den Verein gegründet.

Ich glaube, dass die dunklen Zeiten die hellen Menschen sehr gut zeigen.

Wie viele Menschen aus der Ukraine sind 2022 nach Tirol gekommen? Momentan leben ungefähr 4.000 Ukrainer*innen in Tirol. Relativ viele sind mittlerweile wieder in die Ukraine zurückgekehrt, manche in andere Länder gegangen.

Wie geht es den Ukrainer*innen in Tirol?

Ich glaube, dass es ihnen überwiegend ganz gut geht. Sie sind geschäftstüchtige Menschen, die sich fleißig weitergebildet haben. Die meisten lernen sehr fleißig Deutsch. Manche wollen warten, bis der Krieg vorbei ist, bevor sie nach Hause zurückkehren, andere haben das Leben in Tirol auch als neue, zweite Chance begriffen. Das sind oft Menschen, die bereits mehrmals entwurzelt wurden und flüchten mussten. Der Arbeitsmarkt ist momentan günstig, ausgebildete Fachkräfte sind gefragt. Es ist heute viel leichter, einen Job zu finden als damals, als ich nach Tirol gekommen bin. Wer Englisch oder Deutsch spricht, hat gute Möglichkeiten. Den meisten Menschen geht es gut, sie durchlaufen aber gewisse Phasen und können sich von den Ereignissen in der Ukraine nicht isolieren. Es ist immer eine gewisse Unsicherheit da.

Der Krieg ist bereits seit 2014 in der ukrainischen Community Realität. Waren Sie überrascht, dass Russland 2022 weiter eskaliert hat?

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich diesen Gedanken verdrängt habe, weil es zuvor schon einige dieser Truppenaufmärsche an der Grenze gegeben hat. Ich war 2021 kurz vor Weihnachten in der Ukraine, als sich die Lage zugespitzt hat. Ich habe aber gehofft, dass es noch einmal gut geht. Am 24. Februar hat sich diese Hoffnung zerschlagen. Ich bin an diesem Tag in die Arbeit gegangen und kann mich noch genau daran erinnern, wie mich meine Kolleg*innen angeschaut haben. Alle waren schockiert, meine Chefin hat mich gedrückt. Ich habe keine Erleichterung verspürt, sondern nur eine Schockstarre.

Nehmen Sie die Tiroler*innen als empathisch im Umgang mit den leidgeprüften Ukrainer*innen wahr?

Ich nehme das durchaus so wahr. Es kann aber auch sein, dass ich in einer Bubble lebe, weil ich mich überwiegend mit gleichgesinnten Menschen umgebe. Ich glaube, dass die dunklen Zeiten die

hellen Menschen sehr gut zeigen. Ich habe so viel Unterstützung gesehen, so viele gute Menschen, nicht nur Österreicher*innen. Menschen, die Zimmer zur Verfügung gestellt haben oder ganze leerstehende Wohnungen. Vielleicht ändert sich das mit der Zeit, weil der Mensch irgendwann des Helfens müde wird …

… oder sich selbst an die schlimmsten Dinge gewöhnen kann?

Ja. Manchmal wache ich auf und denke mir, dass ich das alles nur geträumt habe. Wir leben im 21. Jahrhundert und die Menschen sitzen immer noch in der Kälte und im Dreck in den Schützengräben und schießen aufeinander. Man wartet, bis man getötet wird oder überlebt. Es ist schrecklich. Ich habe auch Menschen kennengelernt, die der Ukraine nicht wohlgesonnen sind, sie nicht irgendwann in der EU sehen möchten. Fällt die Ukraine, wird man sich in Europa aber wohl die Frage stellen müssen, wer als Nächster dran ist. Es geht um mehr als um die Ukraine.

Wie würden Sie die ukrainische Kultur beschreiben?

Die Ukraine ist groß. Ich war nicht überall, aber wenn der Krieg vorbei ist, hole ich

das nach. Ich habe Verwandte in Kharkiv, in Mykolajiw am Schwarzen Meer. Ich möchte Russland nicht pauschal verteufeln, ich habe Freunde und Kollegen aus Russland. Es gibt überall gute und schlechte Menschen. Der entscheidende Unterschied zwischen Russen und Ukrainern ist, dass die Ukrainer – wenn ich das im Dialekt so sagen darf – „goschert“ sind. Wir sagen, wenn uns etwas nicht gefällt. Wir lehnen uns auf. Das hängt mit unserer Kultur und Geschichte zusammen, die grundsätzlich immer schon demokratisch geprägt war. Die Russen brauchen dagegen offensichtlich einen Zaren und sind bereit, viel mehr zu ertragen. Ich habe gehofft, dass es anders sein könnte.

Schon Dostojewski hat diese russische Autoritätshörigkeit in seinen literarischen Werken beschrieben. Dostojewski wird in diesem Zusammenhang oft zitiert und das wirft kein besonders gutes Licht auf dieses Land. Was mich besonders schockiert hat, ist dieser Neid auf die Ukraine, die anscheinend viel europäischer ist als Russland. Viele Söldner kommen aus Gegenden Russlands, wo man kaum etwas verdient, und haben aus deren

Sicht die Chance ergriffen, in die Ukraine zu gehen und dort verhältnismäßig sehr viel Geld zu verdienen.

Bei den Geflüchteten aus der Ukraine handelt es sich wohl überwiegend um Frauen und Kinder, weil wehrfähige Männer ja normalerweise aufgrund des Kriegsrechts nicht ausreisen dürfen?

Es gibt leider immer mehr Männer. Das kann ich nachvollziehen, denn ohne Waffen kann man nicht kämpfen. Niemand ist zum Sterben im Krieg geboren. Überwiegend sind es aber natürlich Frauen und Kinder, die nach Tirol gekommen sind, auch wenn Männer unter bestimmten Umständen auch legal ausreisen dürfen. Kinder integrieren sich sehr schnell und finden schnell Anschluss. Viele Eltern bzw. Mütter bleiben für ihre Kinder da. Jede Mutter wünscht sich eine sichere Umgebung für ihre Kinder.

Wie sind die derzeitigen Rahmenbedingungen für den dauerhaften Aufenthalt in Tirol?

Der sogenannte Vertriebenenstatus wurde bis 2026 verlängert. Wer nur als Vertriebener hier ist, merkt, dass sein Bleiberecht

Zur Person

Nataliya Niederkofler ist seit 2003 in Tirol daheim. Die Liebe hat sie über Hamburg, wo sie ihren zukünftigen Mann kennengelernt hat, hierher geführt. Nataliya Niederkofler wollte schon immer in den Bergen leben, weil auch ihre Mutter aus einer hügeligen Gegend rund um den ukrainischen Teil der Karpaten stammt. Niederkofler ist Obfrau des Vereins „Ukrainische Gemeinde Tirol“, der sich um die Anliegen der geflüchteten Ukrainer*innen in Tirol kümmert und auch im Heimatland Hilfe leistet. Die Ukrainerin, die mit dem silbernen Tiroler Adlerorden ausgezeichnet wurde, hat sich in die Berge und Menschen hier verliebt und eine neue Heimat gefunden.

#UkrainischeGemeindeTirol

auf wackeligen Beinen steht. Menschen, die arbeiten gehen, können aber die RotWeiß-Rot-Karte beantragen. Das ist eine sehr große Chance für Menschen, die sich hier eingelebt, die Sprache gelernt haben und arbeiten wollen. Vor dem Krieg war es sehr schwierig, eine solche Karte zu bekommen. Das ist einfacher geworden.

Sie haben anklingen lassen, die ganze Ukraine bereisen zu wollen, wenn dieser Krieg erst einmal vorbei ist. Haben Sie manchmal Sehnsucht nach Ihrer alten Heimat?

Die Heimat ist die Heimat. Tirol ist mir auch zur Heimat geworden. In der Migration ist es wohl ein typisches Problem, dass sich die Menschen fragen: Wo gehöre ich eigentlich hin? Ich gehöre dorthin und hierhin. Zu Hause sind meine Eltern, dort ist mein Zwillingsbruder, meine Verwandtschaft. Solange meine Eltern leben, ist die Bindung zur Ukraine natürlich noch stärker. Die Ukraine ist ein wunderschönes Land. Oft schätzt man Dinge leider erst so richtig, wenn man sie verloren hat. Man glaubt immer, dass man noch genügend Zeit hat.

Ihre beiden Kinder sind in Tirol geboren und aufgewachsen. Sie haben mitbekommen, wie sehr Sie der Krieg und dessen Auswirkungen in Anspruch nehmen. Wie spricht man mit Kindern über Krieg?

Meine Kinder sind elf und 17 Jahre alt und unterstützen mich sehr. Sie sind auch als Teil der ukrainischen Community in Tirol aufgewachsen. Die Kinder wissen, dass ihre Mama eine resolute Ukraine-Unterstützerin ist. Mein Sohn, ein Teenager, hat mich darin überrascht, wie klar er Position bezogen hat. Meine Tochter hat mir viele Fragen gestellt. Ihre ungarische Mitschülerin hatte ganz andere Narrative. Mir ist es wichtig, dass die Kinder Fragen stellen können. Dadurch wird das kritische Denken gefördert. Die meisten Probleme beginnen damit, dass nicht mehr gedacht, sondern nur mehr geglaubt wird.

Kritisches Denken und Infragestellen ist ein Vorrecht der Demokratie. In autoritären Systemen ist das nicht mehr ungestraft möglich. Genau. Man darf anderer Meinung sein, auch wenn das nicht immer angenehm ist. •

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Christel Thoresen: Für die Norwegerin war Innsbruck ein Kompromiss zwischen dem Trubel einer Millionenstadt und dem Landleben.

TEXT: Uwe Schwinghammer

FOTOS: Gerhard Berger

Gekommen, um zu bleiben

Viele Menschen kommen nach Tirol, um hier Urlaub zu machen. Für manche ist es ein Studien- und Arbeitsort auf Zeit. Und einige sind geblieben. Aus Liebe zu den Bergen, zur Lebensqualität, zum Beruf, zum Partner.

Mark Henderson: Halb Brite, halb Österreicher entschied er sich, der Insel den Rücken zu kehren und in Tirol Wurzeln zu schlagen.

Julia Steinmayr: Ein Verbot hielt die Kubanerin nicht davon ab, sich in einen Tiroler zu verlieben.

Fensterläden mit Herzchen

Christel Thoresen stammt aus Norwegen und lebte über ein Jahrzehnt das aufregende Leben eines Snowboard-Profis. 1998 nahm sie an den Olympischen Spielen in Nagano teil. In Westendorf lernte sie schließlich Christoph kennen, ebenfalls Snowboard-Profi. Es war Liebe auf den ersten Blick und nach nur 14 Tagen zog sie bei ihm ein. Gemeinsam lebte das Paar einige Jahre in München, 2004 zog es sie in die Berge. „Mein Mann wollte nach Dalaas in Vorarlberg, aber als Stadtkind kam das für mich nicht infrage“, erinnert sich Christel. Die Kompromisslösung? Innsbruck. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. „Eines Tages entdeckten wir zufällig eine Anzeige für ein kleines, knallbuntes Haus in Patsch. Das wollte ich mir unbedingt anschauen und habe mich kopfüber verliebt.“ Vier Tage später war das Haus gekauft und wurde in den folgenden Jahren liebevoll restauriert – samt „Fensterläden mit Herzchen und so“. Inzwischen ist Christel Thoresen Hair- and Make-up-Artist. 2003 hatte sie sich in der Halfpipe verletzt. Es wurde ihr bewusst, dass die Snowboardkarriere nicht ewig währen würde und sie keine Ausbildung hatte. Als sie in München zufällig das Schild einer Make-up-Schule entdeckte, dachte sie: „Warum nicht?“ Den Bergen und dem Snowboard ist sie dennoch treu geblieben, stammen doch die Kunden der zweifachen Mutter fast ausschließlich aus dieser Szene.

Alles, was ich heute bin, kommt aus Kuba. Ich gehöre zur Hälfte zu beiden Welten.
JULIA STEINMAYR
Damals habe ich gedacht, ich bin ein Stadtkind.
CHRISTEL THORESEN

Bier und Wiener

Schnitzel

Julia Steinmayr stammt aus Kuba, wo sie im ebendortigen Viñales ihren „Cristiano“ kennenlernte. Nach einer Woche musste der wieder zurück nach Österreich, doch die beiden hielten trotz der Distanz Kontakt. Auch wenn das für Julia bedeutete, dafür stundenlang vor der Post in einer Schlange zu warten, um an einen Computer zu kommen. Ein Jahr später kehrte Christian nach Kuba zurück – mit einer Einladung nach Österreich im Gepäck. „Das erste Mal in einem Flugzeug, das war unglaublich für mich. Ich habe mich so geschreckt und war so nervös“, erzählt Julia. In Österreich trank die Kubanerin schließlich ihr erstes Bier und aß ihr erstes Wiener Schnitzel. Fünf Jahre lang meisterten die beiden dann die Herausforderungen einer Fernbeziehung, bevor sie 2014 auf Kuba heirateten und gemeinsam nach Österreich zogen. Heute haben die beiden zwei Kinder. Julia Steinmayr ist angekommen: „Mir gefallen die Berge, der Schnee, die Jahreszeiten. Oder das Theater. Das war in Kuba nichts für normale Menschen.“ Mit ihrer Heimat ist sie noch immer stark verbunden, ehrt ihre Wurzeln: „Alles, was ich heute bin, kommt aus Kuba. Ich gehöre zur Hälfte zu beiden Welten.“

ein

Igor Pshenyshnyuk: Der Ukrainer wollte nur
Semester in Tirol Deutsch lernen, doch die Nordkette animierte ihn zum Bleiben.

Bergverliebt

Lachen fällt ihm im Moment schwer. Nicht, weil es ihm in Tirol nicht gefiele – im Gegenteil. Doch in seiner Heimat, der Ukraine, herrscht noch immer Krieg. Igor Pshenyshnyuk ist allerdings kein Geflüchteter. Er kam bereits 2013 nach Innsbruck und hat sich hier seine eigene kleine Welt geschaffen. Geboren in Kyiv, arbeitete er in einer großen Brauerei im Marketing, doch sein Herz schlug schon damals für Craftbier: „Das war damals in der Ukraine allerdings noch zu früh“, sagt er. Schließlich kam Igor nach Tirol, um Deutsch zu lernen. Und nach einem Semester verliebte er sich – in die beeindruckende Nordkette nämlich. Daher beschloss er, zu bleiben. Zunächst verdiente er seinen Lebensunterhalt als Kellner, doch schon im ersten Jahr verwirklichte er seinen Traum und eröffnete seine Bierwelt Tirol: „Ich habe fast mein ganzes Geld investiert und das Geschäft aufgemacht.“ Heute ist er glücklich: „Hier habe ich alles, was ich liebe – Natur, nette Leute … und meinen Laden.“ Schon in der Ukraine setzte sich Igor gerne aufs Rad oder wanderte in den Karpaten. In Tirol stieg er rasch aufs Mountainbike um.

EIch habe hier alles, was ich liebe

IGOR PSHENYSHNYUK

Nur ein Sommer

Mark Hendersons Wurzeln sind ebenso international wie sein Lebensweg: Die Mutter Österreicherin, der Vater Schotte – geboren in Wien, aufgewachsen in England, Wales und Schottland. Mit 21 zog es ihn zurück nach Österreich, eigentlich wollte er hier nur für einen Sommer jobben. Doch aus ein paar Monaten wurden mittlerweile über 30 Jahre. Sein beruflicher Weg führte ihn in die Gastronomie, er war Lokalbesitzer und wollte Snowboarder werden. Das hat er zwar zwischenzeitlich aufgegeben und ist auf Skier umgestiegen, der Gastrobranche blieb er allerdings weitestgehend treu, wenn auch in etwas ruhigerer Form. Seine Lokale hat er abgegeben: „Ich hab das zehn Jahre lang gemacht, genau wie es mein Plan war.“ Heute ist er Spirituosenhändler, Vater dreier Kinder und wohnt in Mieders im Stubaital. Dort ist er angekommen.

Man muss das

Leben tanzen

nrique Gasa Valga schlug Anfang 2024 mit der Gründung seiner Limonada Dance Company in Innsbruck ein neues Kapitel auf. „Es war das schöne Ende eines Weges und der perfekte Anfang für einen neuen“, sagt der ehemalige Tanzchef des Tiroler Landestheaters. Sein Weg nach Tirol begann 2003, als ihn die damalige Intendantin Brigitte Fassbaender für sechs Monate als Tänzer engagierte. „Ich hatte eine Firma in Spanien und dachte, ich würde danach einfach zurückkehren“, erinnert sich Gasa Valga. Doch es kam anders. Er ist auch wegen der Gefühle geblieben: „Meine erste Liebe in Innsbruck war das Publikum. Ich hatte vom ersten Tag an eine tolle Beziehung zu den Besucherinnen und Besuchern.“ Heute fühlt sich der gebürtige Katalane in Tirol rundum zuhause – und ist zu einem leidenschaftlichen (und wie man hört, ziemlich furchtlosen) Skifahrer geworden. Sein perfekter Tagesausklang? Ein Sonnenuntergang auf dem Berg, ein Bier, Kaspressknödel und gute Freunde. Nur zwei Dinge fehlen ihm hier, wie er augenzwinkernd anmerkt: „Es gibt kein Meer und es ist schwer, eine gute Paella zu finden.“

Meine erste Liebe in Innsbruck war das Publikum
ENRIQUE
GASA VALGA
Enrique Gasa Valga: Die erste große Liebe des Katalanen in Tirol war das Tanztheater-Publikum.

Brücken-

bauer

Von welcher Seite aus man es auch betrachtet: Es gibt hierzulande wohl kaum jemanden, der nicht in einem Sportverein gemeldet ist, sich in irgendeiner Art sportlich betätigt oder zumindest eine Meinung dazu hat. Sport verbindet. Über Generationen, Geschlechter, sozialen Status und Herkünfte hinweg.

TEXT: Marina Bernardi FOTOS: WSG Tirol

Sport ist weit mehr als Spiel. Er ist ein Spiegelbild wirtschaftlicher und politischer Dynamiken und ein Mikrokosmos für gesellschaftliche Trends und Konflikte, vielmehr aber ist er verbindendes Element, das Menschen unabhängig von Herkunft, Kultur und Religion miteinander vereint. Sport ist inklusiv, vielfältig, überwindet Barrieren, schafft Zugehörigkeit. Unabhängig von Sprache und Hintergrund: Die Spielregeln sind universell und in der Regel quer über den Globus dieselben. Das Ziel ist für alle das gleiche.

Sport ist nicht nur körperliche Ertüchtigung und Bewegung. Sport ist Kommunikation, sozialer Kitt, Zusammenhalt, gegenseitiges Vertrauen und ein Hort für Traditionen zur Struktur eines Gemeinwesens. Werte wie Fairness, Toleranz und Teamgeist wirken weit über das Spielfeld hinaus und stärken das soziale Gefüge unserer Gesellschaft. Es geht um Disziplin, Durchhaltevermögen und gegenseitigen Respekt. Vor allem für junge Menschen sind diese Erfahrungen prägend. Wer sie im Sport erlernt, wird sie auch im Alltag

Auf dem Spielfeld zählt nicht, woher man kommt – sondern was man gemeinsam erreicht

Man kann die Welt vielleicht nicht mit Sport erklären, doch er hält ihr einen großartigen Spiegel vor.

anwenden – sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder im sozialen Miteinander.

Es waren die Olympischen Spiele, die im vergangenen Jahr für einen wunderbaren Gänsehautmoment gesorgt haben. Stabhochsprung, Armand Duplantis. Als sich der damals 24-jährige Schwede auf einen Weltrekord vorbereitete, drückten vermutlich auch viele die Daumen, die mit Stabhochsprung bis dato wenig anfangen konnten. Die ersten zwei Versuche, über 6,25 Meter stabhochzuspringen: gescheitert. Im letzten, alles entscheidenden Moment hat er es geschafft. Seine unbändige Freude war unglaublich schön. Noch viel schöner war, dass sich die rund 70.000 Zuschauer*innen, die bis zur letzten Sekunde im Stadion geblieben waren, dermaßen ekstasisch mit ihm gefreut haben. Alle Wettbewerbe sind vorbei, alle Augen auf ihn gerichtet. Alle wollen, dass er diesen Weltrekord schafft – auch seine Konkurrenten, die mit ihm ausgeharrt, ihn angespornt und motiviert haben. Es war ein US-amerikanischer Athlet, der das Publikum eingeklatscht und sich für Duplantis im Anlauf die Seele aus dem Leib geschrien hat. Das war großes Kino und zeigt: Es geht auch miteinander, mit Respekt vor der Leistung anderer und ehrlicher Freude füreinander. Wenn das im Spitzensport funktioniert, dann auch anderswo. Im heurigen Feber verbesserte Duplantis seinen eigenen Rekord übrigens auf 6,27 Meter.

VIELFALT ALS STÄRKE

Nun ist Stabhochsprung nicht unbedingt ein Massensport. Fußball schon. Deshalb nimmt er in Sachen Integration auch eine ganz besondere Rolle ein. Kaum eine Sportart ist derart multikulturell. Was zählt, sind Pässe, nicht der Pass. Wenn alle im gleichen Dress stecken, werden Unterschiede plötzlich ganz klein.

Auf der anderen Seite ist Fußball auch jener Sport, der mit am meisten von Negativschlagzeilen begleitet wird. Übertriebene Emotionen und Frust entladen sich oft in Aggression, verbalen oder diskriminierenden Attacken. Rassistische und sexistische Einstellungen scheinen in manchen Gruppierungen noch tief verwurzelt. Rivalitäten und Feinbilder zwischen Vereinen, Städten oder Nationen sorgen für eine teils aufgeheizte Atmosphäre, fanatische Fangruppen oft für Unruhe abseits des Stadions. Die Verantwortung ist deshalb gerade hier hoch. Viele Vereine, Spieler*innen und Organisationen setzen sich aktiv gegen Diskriminierung im Fußball ein. Kampagnen wie „Say No to Racism“ zeigen, dass sich der Fußball verändern kann. Und die Gesellschaft als Ganzes kann es auch: Sport überwindet Vorurteile, schafft Begegnungen und macht Integration spielerisch erlebbar. In einer Welt voller Unterschiede zeigt er, dass das, was uns verbindet, unterm Strich viel größer ist als das, was uns trennt. •

Einfachmachen

Cem Üstündag kam über die Fußballakademie zur WSG Tirol. 2022 bekam er seinen Profivertrag und lernte schnell, wie eng Freud und Leid beieinander liegen. Aufgeben ist für den 24-Jährigen indes keine Option. Ein Gespräch über multikulturellen Fußball, türkische Wurzeln und das Lernen aus Fehlern.

Ab wann war für dich klar, dass Fußball mehr als nur ein Hobby ist?

CEM ÜSTÜNDAG : Eigentlich schon immer. Meine ersten Fußballerfahrungen hab ich in Schlitters gemacht und meine Eltern und zwei älteren Brüder, die selbst Fußball gespielt haben, haben schnell erkannt, dass ich Talent habe und aus mir etwas werden könnte. Mein Ziel war es von Anfang an, Profifußballer zu werden.

Als es um den Profivertrag ging: Hast du je darüber nachgedacht, ob du das wirklich willst? Profisport bedeutet Verantwortung und ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Nein, das war für mich 100-prozentig klar. Ich wollte das unbedingt, deshalb hat sich die Frage nie gestellt. Es gibt so viele junge

Spieler, die in die Profiliga kommen möchten, tatsächlich schaffen es nur sehr wenige. Deshalb war ich sehr glücklich, dass es für mich geklappt hat.

Gab es für dich einen Plan B? Natürlich. Das war auch meinen Eltern sehr wichtig. Ich habe die Sporthandelsschule besucht und die Matura angehängt. Anschließend habe ich begonnen, am MCI Wirtschaftsrecht zu studieren, bevor ich den Einberufungsbefehl zum Österreichischen Bundesheer bekommen habe. Direkt danach hatte ich den Profivertrag am Tisch.

Hast du das Gefühl, dass du als Profisportler auf etwas verzichten musst? Ja, schon. Vor allem in der Jugend zwischen 16 und 18 war das oft hart. Meine Freun-

de sind ausgegangen und ich konnte nicht mitkommen, weil am nächsten Tag ein Spiel war. Oder sie haben gemeinsam etwas unternommen, während ich zum Training musste. Es kommt nicht von ungefähr, dass gerade in dieser Zeit viele junge Menschen dem Spitzensport quasi „verloren“ gehen. Mir war aber bewusst, dass das eben so sein muss, deshalb war es o.k. für mich. Zum Glück hatten meine Freunde auch viel Verständnis dafür und haben mich auf meinem Weg unterstützt. Ebenso wie meine gesamte Familie. Ich habe insgesamt vier ältere Geschwister, und sie haben mich – wie meine Eltern – jeden Tag nach der Schule ganz selbstverständlich zum Training gefahren. Dafür bin ich sehr dankbar.

Gibt es ein Spiel, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Auf jeden Fall – vor allem mein erster Bundesligaeinsatz damals im Tivoli Stadion. Ich wurde in der 60. Minute bei einem Stand von 2:0 eingewechselt und habe in der 94. Minute einen Elfmeter verschuldet, der zum Endstand von 2:2 geführt hat. Wir haben mit der letzten Aktion den Ausgleich kassiert und ich war schuld. Die Zeitungen waren da nicht zimperlich: Patzer von Cem, Albtraum für Üstündag. Ich habe Gott sei Dank viel Unterstützung von unserem damaligen Trainer Thomas Silberberger bekommen, der mich gleich in sein Büro geholt und gemeint hat, ich solle weiter Gas geben, Fehler können passieren. Das hat mir sehr geholfen. Meine zweite große Erinnerung ist erfreulicher. Es war immer mein Traum, von der Mittellinie aus ein Tor zu schießen. Immer wieder hab ich’s versucht und in der heurigen Saison ist es mir gegen den LASK geglückt. Aus 50 Metern.

Wie viel mentale Arbeit bedeutet Spitzensport?

Sehr viel. Als mir der Fehler bei meinem Debüt passiert ist, hatte ich die Wahl: Das immer im Hinterkopf zu haben und entsprechend

ängstlich zu sein oder nach vorne zu schauen und daran zu wachsen. Man muss Niederlagen ausblenden können, sonst funktioniert das nicht. Wäre mir der Fehler nicht passiert, wäre vielleicht vieles anders gekommen. Wäre es anfangs nur bergauf gegangen, wäre ich nach dem ersten Fehler noch tiefer gefallen. So gesehen ist es gut, dass es so früh passiert ist. Man lernt, damit umzugehen.

Du bist in einer großen Familie aufgewachsen. Welche Werte, die du als Kind mitbekommen hast, haben dir im Sport besonders geholfen?

In unserer Familie ist es das Wichtigste, füreinander einzustehen und füreinander da zu sein – egal, wie klein oder groß das Problem ist, man hilft einander. Das hat mich stark geprägt und das handhabe ich auch in der Mannschaft so. Wenn jemand Hilfe braucht, bin ich da.

Deine Familie stammt aus der Türkei, du bist in Schwaz geboren, im Zillertal daheim. War oder ist deine Herkunft auf deinem Lebensweg jemals Thema gewesen?

Nein, nie. Ich bin schon als kleiner Junge mit dem Ball durch die Straßen von Strass gelaufen, mich kennt man im Ort als Fußballer und es gab weder privat noch auf dem Platz jemals ein Thema. Das möchte ich auch nicht sehen! Manchmal wird mein Name falsch ausgesprochen, aber da soll wirklich Schlimmeres passieren.

Fußball ist wohl eine der multikulturellsten Sportarten überhaupt. Auch in der WSG kommen die unterschiedlichsten Stammbäume und Wurzeln zusammen. Auf der anderen Seite ist Fußball auch eine jener Sportarten, die von Tribünenseite und abseits des Spielfelds wohl am unter- und übergriffigsten sind. Warum, glaubst du, ist das so? Ich hab das selbst Gott sei Dank nie erlebt, kenne die Problematik aber natürlich, dass es Diskriminierung und Beschimpfungen gibt. Das gehört nicht zum Sport und hat dort nichts verloren! Das soll und darf nicht sein. Es sind Menschen, die dort am Platz stehen. Jeder will, dass seine Mannschaft erfolgreich ist, und gibt sein Bestes dafür. Es ist nunmal so, dass Fußball ein Massenphänomen ist, und wenn derart viele Menschen aufeinandertreffen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich ein paar schwarze Schafe – oder sagen wir, wie es ist: Idioten – darunter befinden. Manchmal ist es auch einfach

Zur Person

Cem Üstündag wurde am 20. Jänner 2001 in Schwaz geboren und lebt im Zillertal. Er begann seine Fußballlaufbahn bei der SU Schlitters/Bruck/ Strass und wechselte in der Saison 2011/12 zum FC Wacker Innsbruck. Im Sommer 2015 schaffte er den Sprung in die Fußballakademie Tirol, von der er in der Saison 2019/20 zu den WSG Tirol Juniors übersiedelte. Im Juli 2022 unterschrieb der Mittelfeldspieler seinen Profivertrag und rückte somit in die Profiabteilung auf.

Neid oder Frust. Am Fußballplatz kommen letztlich alle Geschlechter, sozialen Schichten und Altersgruppen zusammen. Das Ziel sollte ein schönes Miteinander sein.

Hast du selbst am Platz je schlechte Erfahrungen gemacht?

Nein, und mir ist das auch selbst total fremd. Warum sollte ich mit einem Gegenspieler ein Problem haben? Im Endeffekt machen wir doch den gleichen Job. Dass man sich ab und an mit dem Schiedsrichter überwirft, dürfte vermutlich normal sein, das ist aber nie eine Frage der Herkunft.

Bist du ein guter Verlierer?

Oje, ich fürchte nicht. Vor allem, wenn wir gut gespielt haben und unverdient verlieren, kann ich richtig sauer werden. Das mache ich dann aber ganz mit mir selbst aus. Ich werde nicht laut oder aggressiv anderen gegenüber. Ich gehe heim und rege mich innerlich wahnsinnig auf. Meine Familie weiß, dass sie mich dann am besten eine Zeitlang in Ruhe und mich mir selbst überlässt.

Ärgerst du dich mehr über deine eigenen Fehler oder über die anderer? Wenn ich selbst einen Fehler mache, ärgert mich das am meisten, weil ich der Mannschaft in dem Moment nicht helfen konnte. Natürlich ist es auch nicht fein, wenn man selbst einen guten Tag hat und trotzdem verliert, weil es bei einem anderen nicht gut lief. Doch ich weiß, was das für ein Gefühl ist, und würde jemanden nie Vorwürfe deswegen machen, ganz im Gegenteil. Wir müssen uns gegenseitig Mut machen, damit wir beim nächsten Spiel wieder entsprechend performen können.

Kannst du im Gegenzug Gewinnen genießen?

Schwer. Ich bin mit mir eigentlich nie wirklich zufrieden. Auch wenn mir von außen gesagt wird, ich hab ein gutes Spiel gemacht, ist es für mich selber nie genug. Das ist einer meiner Charakterzüge. Wenn man sich mit dem zufrieden gibt, was ist, entwickelt man sich nicht weiter.

Hast du einen Rat für junge Menschen? Nicht aufgeben und einfach machen! Ganz egal, was andere sagen: Nicht zu viel nachdenken und seinen Weg gehen. Ich bin mit 21 Jahren relativ spät Profi geworden, habe aber mein Ziel nie aus den Augen verloren. Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es. •

TEXT: Marian Kröll

FOTOS: Adobe Stock

Händeringend gesucht: Willkommenskultur

Die Migrationsdebatte in Österreich leidet darunter, dass sie völlig vom Asylwesen überlagert ist und schon fast traditionell politisch-populistisch ausgeschlachtet wird. Dabei braucht Österreichs Wirtschaft qualifizierte Zuwanderung wie einen Bissen Brot, weil ihr demografisch bedingt die Arbeitskräfte ausgehen. Höchste Zeit also für einen tiefgreifenden Kulturwandel und ein Ende der Migrationsgeschichtsklitterung.

Willkommenskultur hieß die schwierige Vokabel, die im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise 2015 zu einiger Prominenz gelangt ist. Damals standen primär Asylwerber*innen im Zentrum dieser Forderung, denen die – ganz gleich ob temporär oder per-

manent – aufnehmende Gesellschaft diese freundliche Behandlung angedeihen lassen sollte. Im Handumdrehen wurde die nicht nur humanitär durchaus nachvollziehbare Forderung nach Etablierung einer solchen Willkommenskultur vor allem von rechts der politischen Mitte – wo immer man diese heute auch ansiedeln mag – diskredi-

tiert und in einen engen Zusammenhang mit dem pejorativen und zynischen rechten Kampfbegriff „Willkommensklatscher“ gerückt. Man stelle sich vor, damit waren die Menschen gemeint, die sich erfrecht hatten, Geflüchteten – aus welchem Grund sie auch immer nach Österreich gekommen waren –zunächst einmal unvoreingenommen zu hel-

fen. Mit Blick auf die aktuellen politischen Umfragen darf konstatiert werden, dass die Rufe nach einer solchen Willkommenskultur – für Asylwerber*innen im Speziellen, für Migrant*innen generell – wirkungslos verhallt sind. Abseits des Tourismus, wo der Gast überwiegend kurzzeitig hier ist und für die hiesige Gastfreundschaft gutes Geld bezahlt, ist Österreich für Ausländer weiterhin ein hartes Pflaster.

WIRTSCHAFT UND WILLKOMMENSKULTUR

Doch nun erschallt der Wunsch nach stärkeren willkommenskultürlichen Regungen vermehrt aus der Wirtschaft, geht es doch jetzt darum, mit Blick auf den sich durch die demografische Entwicklung – bereits 2030 könnte es 100.000 Erwerbsfähige weniger geben – verstetigenden Arbeitskräftemangel attraktiver für den Zuzug qualifizierter ausländischer Kräfte zu werden, die den hiesigen Arbeitsmarkt entlasten könnten. In der EU sieht es nicht besser aus: Bis 2070 werden laut Prognosen nur noch 55 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sein. Es braucht also nach Adam Riese Migration, bevorzugt von Menschen, die gut qualifiziert sind.

Ausländische Arbeitskräfte ins Land zu holen, ist keine Form der Mildtätigkeit, sondern etwas ökonomisch
Sinnvolles, das sich – wenn man Wert auf ökonomische Verwertungslogik legt –ganz einfach auszahlt.

Der „Gastarbeiter“-Schmäh aus den 1960er-Jahren zieht nicht mehr. Menschen, die zum Arbeiten nach Österreich kommen, wollen in der Regel auch hier leben und sich entsprechend willkommen fühlen. Diesbezüglich gibt es noch reichlich Luft nach oben und die politische Großwetterlage deutet erst einmal nicht darauf hin, dass sich das in nächster Zeit ändern wird. Zu einfach ist es, Ressentiments gegen das fremde Andere zu schüren. Dabei ist Österreich längst kein Land mehr, in dem nur die „Autochthonen“ wohnen, und ist es – man betrachte den historischen Vielvölkerstaatshintergrund –wohl auch nie wirklich gewesen. Spätestens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Österreich zum Einwanderungsland geworden, unter anderem durch die Anwerbeabkommen mit der Türkei und Jugoslawien. Damals wie heute war es im ureigensten österreichischen Interesse gelegen, ausländische Arbeitskräfte ins Land zu holen, die dazu beitrugen, Wohlstand zu schaffen und abzusichern. Das ist heute kaum anders als zu Zeiten des Wirtschaftswunders.

Ausländische Arbeitskräfte ins Land zu holen, ist dementsprechend keine Form der Mildtätigkeit, sondern etwas ökonomisch Sinnvolles, nein sogar Notwendiges, das sich

– wenn man Wert auf ökonomische Verwertungslogik legt – ganz einfach auszahlt. Eine Unterscheidung zwischen qualifizierter Zuwanderung einerseits und Fluchtmigration über das Asylsystem andererseits ist zwingend notwendig, da es ein legitimes staatliches Interesse ist, die Zuwanderung zu steuern. Notwendig scheint auch der Hinweis, dass durch Migration nicht nur behagliche Reibungswärme entsteht, sondern gelegentlich auch handfeste Konflikte, die, wenn sie nur lange genug ignoriert werden, durchaus eskalieren können. So können Parallelgesellschaften entstehen, die einander ewig fremd bleiben. Damit ist niemandem geholfen.

WO NICHT NUR DIE

AUTOCHTHONEN WOHNEN Österreich täte gut daran, sich erstens seines Status als Einwanderungsland bewusst zu werden und zweitens an einem Integrationsbegriff zu arbeiten, der mit der Realität unter einen Hut geht und nicht darauf hinausläuft, dass sich Migrant*innen gefälligst zu assimilieren haben. Was es sehr wohl braucht, ist ein gemeinsames Wertefundament, auf dem sich die Beziehung zwischen Mehrheitsgesellschaft und Migrant*innen aufbauen lässt. Gemeinsame Grundwerte machen den Mehrwert von Diversität erst erntefähig.

Realität ist es auch, dass Migration in westlichen Industrienationen auch wirtschaftspolitischen Zwecken dient. Man will Arbeitskräfte hereinholen, die – explizit – gut qualifiziert und – implizit – brav und angepasst sind, keine Probleme machen und dabei keine großen Ansprüche haben. Das gelingt bislang nur mittelprächtig, weil Österreich der Ruf vorauseilt, grantig, verschlossen und, um das Kind beim Namen zu nennen, in weiten Teilen fremdenfeindlich zu sein. Zudem dürfte die Rot-Weiß-Rot-Karte als Instrument zur Arbeits- bzw. Fachkräftezuwanderung trotz mehrfacher Reformen kein taugliches Instrument sein, um das Ziel zu erreichen, qualifizierte Arbeitskräfte anzusprechen. Atmosphärisch und auch bürokratisch ist das Land der Berge ganz einfach zu wenig einladend, zu schwerfällig, wenn schon keine harte Grenze, so verleidet doch ein gehöriges bürokratisches und mentales Türl mit Seitenteilen fähigen Zuwanderern die Entscheidung für Österreich. Diese Gemengelage erschwert es, Menschen in den Arbeitsmarkt hereinzuholen, die mittlerweile händeringend-dringend gebraucht würden.

Diese Situation wird sich höchstwahrscheinlich noch verschärfen und der Wirtschaft wie ein Mühlstein um den Hals hängen. Die künstliche Intelligenz, die ein starkes Lebenszeichen abgegeben hat, wird’s jedenfalls nicht richten können. Ein Anfang könnte es sein, mit der nationalen Lebenslüge aufzuhören, dass Österreich irgendwie „homogen“ sei. Die Bundeshauptstadt Wien ist traditionell multikulturell, für die Landeshauptstädte gilt das freilich in geringerem Ausmaß und die ländlichen Regionen waren schon immer deutlich weniger vielfältig. Doch gerade dort ist die Angst vor den Migrant*innen am ausgeprägtesten.

EIN LOCH IST IM EIMER

Der Migrationsdiskurs in Österreich ist auch deshalb verkorkst und vergiftet – und damit unproduktiv –, weil er mit dem Asylwesen gleichgesetzt wird. Das ist kein Betriebsunfall, sondern vielmehr ein politisches Erfolgsrezept spätestens seit der Lancierung des „Österreich zuerst“ Anti-Ausländer-Volksbegehrens zu Beginn der 1990er-Jahre. Mit dem gezielten Schüren von Ressentiments gegen „die Ausländer“ werden in Österreich bis heute Wahlen gewonnen. Es ist augenfällig, dass das europäische Asylsystem vor großen Herausforderungen steht, die nicht leicht zu bewältigen sein werden. Dass diese nicht von Anfang an klar benannt wurden, trägt zur unbefriedigenden Situation

Der Migrationsdiskurs in Österreich ist auch deshalb verkorkst und vergiftet – und damit unproduktiv –, weil er mit dem Asylwesen gleichgesetzt wird.

bei. Armutsmigration übt vor allem Druck auf die verhältnismäßig gut ausgebauten Sozialsysteme aus. Deshalb aber gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten und sich den Aufbau einer tragfähigen und sinnvollen Migrationspolitik zu verbauen, von der sowohl die Migrant*innen wie das aufnehmende Land profitieren, könnte Österreich in Zukunft noch teuer zu stehen kommen.

Österreich ist übrigens durch diese Umstände laut Demokratie-Wahrnehmungsindex Weltmeister im Bestreben geworden, die Zuwanderung reduzieren zu wollen. Wer auch immer kommen mag, man will nichts davon wissen. Dabei muss, wer Wohlstand sagt, auch Zuwanderung sagen, denn ohne diese wäre Österreich längst einer heftigen Schrumpfkur unterworfen. Die Geburtenrate liegt seit bald vier Jahrzehnten bei rund 1,4 Kindern pro Frau, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten, geht man von 2,1 notwendigen Geburten aus. Die Babyboomer gehen in Pension, und eine zahlenmäßig kleinere Kohorte rückt nach. Das geht sich ohne Migration einfach nicht aus, sagt der Hausverstand. Und um mehr Mütter zu mobilisieren, braucht es im ganzen Land eine wesentlich bessere Kinderbetreuung, und dafür braucht es wiederum mehr Personal. Woran das erinnert: Ein Loch ist im Eimer.

Migration liegt immer noch in der Hauptzuständigkeit des Innenministeriums, obwohl die Materie auch Bildungs-, Sozial- und Arbeitsmarktagenden berührt. Migration sollte – gerade auch im Kontext der Europäischen Union – breiter gedacht und gemanagt werden. Die Arbeitswelt ist seit langem im Wandel, gefragt sind vermehrt höher Qualifizierte. Mit Pflichtschulabschluss allein wird es zunehmend ungemütlich am Arbeitsmarkt der Wissensgesellschaft. Deshalb braucht es aus rein ökonomischer Sicht vor allem qualifizierte und hochqualifizierte Zuwanderung. In diesem Sinne täte das Land gut daran, schnellstmöglich eine Willkommenskultur zu schaffen, die diesen Namen auch verdient. Eine, die nichts beschönigt und unter den Teppich kehrt, aber ehrlich gemeint und bereit ist, sich auf Fremdes einzulassen. Nicht aus Altruismus, sondern aus pragmatischen Gründen: Um das Pensionssystem abzusichern und den Wohlstand bestmöglich erhalten zu können. Es ist an der Zeit, dass gut qualifizierten Migrant*innen, die es sich vorstellen können, hier zu leben und zu arbeiten, der rot-weiß-rote Teppich ausgerollt wird. •

Arbeiten bei Tyrolit

Lokales Verantwortungsbewusstsein ist einer unserer Werte und heißt für uns als mehrfach ausgezeichneter Lehrbetrieb die Förderung des Nachwuchses. In bis zu 10 Lehrberufen bilden wir jedes Jahr zahlreiche motivierte junge Leute zu den Global-Playern der Zukunft aus.

Wir suchen jedes Jahr Persönlichkeiten, die sich für eine Ausbildung in einem internationalen Unternehmen mit starkem Technologiefokus begeistern können um sie zu den Besten in ihrem Bereich auszubilden.

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Unsere Lehrberufe

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Technische/-r Zeichner/-in

Bautechnische/-r Zeichner/-in

Finanz- und Rechnungswesenassistent/-in

Die Realität einer Vielfaltsgesellschaft anerkennen

Historiker Dirk Rupnow ist als Deutscher gewissermaßen selbst Arbeitsmigrant. Er macht sich als Forscher seit langem für die Schaffung eines „Archivs der Migration“ stark und verweist auf die österreichische Wahrnehmungslücke zwischen der faktischen Realität eines Einwanderungslandes und der weithin imaginierten Homogenität der Gesellschaft. Das Konzept des „Gastarbeiters“, der nach getaner Arbeit das Land wieder verlässt, war von Anfang an ein Missverständnis, das sich heute so nicht wiederholen sollte.

Sie haben einmal gesagt, die Geschichte der Arbeitsmigration in Österreich sei eine Leerstelle und ein blinder Fleck. Warum ist das so?

DIRK RUPNOW : Bei der Erforschung der Geschichte der Zweiten Republik wurde bis vor kurzem diesem Thema kaum Beachtung geschenkt. Die „Gastarbeiter“ der 1960erund 1970er-Jahre kamen allerhöchstens in Fußnoten oder gelegentlich Nebensätzen vor. Mehr nicht. Eigentlich wurde ihnen kei-

nerlei Bedeutung beigemessen. Sie sind nicht sichtbar in dieser Geschichte, haben auch keine Stimme in ihr. Dabei wurde mit ihnen Österreich zu einem Einwanderungsland. Migration steht immer quer zu den klassischen Nationalgeschichten und wird in ihnen oft übersehen – abgesehen von den „klassischen“ Einwanderungsländern wie den USA, Kanada oder Australien. Insofern ist das nicht unbedingt überraschend, aber es hat fatale Konsequenzen für die Gegenwart.

Es gab überhaupt kein Angebot
zur Integration. Die wollte man explizit vermeiden, weil man die Menschen wieder retour in ihre Heimat schicken wollte, wenn man sie nicht mehr brauchte.

Deshalb tun wir uns noch immer so schwer, Österreich als ein Land mit einer diversen Bevölkerung und diese Diversität als eigentlich selbstverständlich wahrzunehmen.

Sie haben sich bereits vor mehr als zehn Jahren um ein Archiv der Migration bemüht, das Migrationsgeschichte(n) sichtbar machen und ins kollektive Bewusstsein rücken sollte. Haben Ihre Bemühungen Früchte getragen? Nur bedingt, muss man wohl sagen. Um die diversen Jubiläen der Anwerbeabkommen vor etwa zehn Jahren herum haben einige Kolleg*innen und ich ein zentrales österreichisches „Archiv der Migration“ in Wien gefordert. Das konnte leider nicht realisiert werden. Aber in vielen Städten und Bundesländern haben sich regionale Projekte durchaus nachhaltig etabliert. So etwa auch bei uns in Tirol: Im Verbund von Migrant*innenberatungsstelle ZeMiT, dem Landesarchiv, dem Landesmuseum, dem Innsbrucker Stadtarchiv und der Universität Innsbruck konnte ein Tiroler Migrationsdokumentationszentrum DAM am ZeMiT eingerichtet werden, das mittlerweile gut aufgestellt ist und dessen Bestände nachgefragt werden. Das ist sehr erfreulich.

INTERVIEW: Marian Kröll FOTOS: Andreas Friedle
Niemand sagt, dass in einer diversen Gesellschaft immer alles einfach und wunderbar ist. Aber man sollte sich lieber damit beschäftigen, wie man dieses Zusammenleben, das ohnehin stattfindet, konstruktiv gestaltet und verbessert, statt so zu tun, als könnte man die Realität ignorieren.

Ist die ab den 1960er-Jahren gängige Erzählung vom „Gastarbeiter“ nicht von Anfang an ein Missverständnis? Zunächst vonseiten einer Gesellschaft, die diese Menschen zu Arbeitszwecken und vermeintlich vorübergehend ins Land geholt hat, aber auch vonseiten dieser Menschen, die zwar ursprünglich nicht gekommen sind, um zu bleiben, dann aber doch in Österreich geblieben sind. Zumindest hat es sich als ein Missverständnis herausgestellt. Und der Begriff „Gastarbeiter“ ist natürlich von vornherein problematisch und zumindest beschönigend: Gäste arbeiten ja normalerweise nicht. Und wenn man kein ganz unfreundlicher Gastgeber ist, dann beurteilt man Gäste auch nicht danach, welchen Nutzen sie einem bringen. Die Industrie hatte jedenfalls kein Interesse, jährlich neue Arbeitskräfte einzuschulen. Und die Menschen wollten auch nicht ständig hin und her. Insofern hat das sogenannte Gastarbeitersystem nur sehr begrenzt funktioniert. Obwohl wir nicht vergessen dürfen, dass nach der Ölkrise und dem Ende der Anwerbungen tatsächlich ein großer Prozentsatz der „Gastarbeiter“ das Land wieder verlassen musste.

Wurden durch diesen bloß vermeintlich befristeten Aufenthalt Gelegenheiten versäumt, bessere Integrationsbemühungen zu unternehmen? Natürlich. Es gab ja überhaupt kein Angebot zur Integration. Die wollte man explizit vermeiden, weil man die Menschen wieder retour in ihre Heimat schicken wollte, wenn man sie nicht mehr brauchte. Integration wurde weder gefordert noch angeboten.

Ist Integration zu gleichen Teilen Hol- und Bringschuld?

Sicher. Aber der Begriff ist und bleibt problematisch. In der einfachen Version, dass

Zur Person

Der in Berlin geborene Historiker Dirk Rupnow ist seit 2018 Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck. Zwischen 2010 und 2018 leitete er das Institut für Zeitgeschichte. Zu Rupnows Forschungsschwerpunkten gehören neben der Migrationsgeschichte die österreichische, deutsche und europäische Zeitgeschichte, die NSZeit und der Holocaust, Jüdische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte.

die Migrant*innen sich anzupassen haben, sowieso. Aber auch in der Variante, dass sie beiden Seiten etwas abverlangt. Es geht nicht nur um „holen“ und „bringen“. Es geht darum, dass sich die Gesellschaft insgesamt unter dem Einfluss von Migration wandelt.

Was meinen wir in Österreich, wenn wir im gesellschaftlichen Diskurs den Begriff der Integration bemühen? Ist damit in der Mehrheitsgesellschaft nicht eigentlich Assimilation als wünschenswerter Zustand gemeint?

Ja, das würde ich auch so sehen. Im österreichischen Diskurs ist damit meistens „Assimilation“ gemeint, also die Forderung an die Migrant*innen, sich in die hiesigen Verhältnisse einzupassen, ohne aufzufallen, ohne sie zu verändern, ohne Eigenes einzubringen. Und von der sogenannten Mehrheitsgesellschaft wird erst gar keine Leistung verlangt.

Welche Rolle hat die Arbeitsmigration in der 2. Republik bis heute gespielt, was die wirtschaftliche Entwicklung des Landes betrifft?

Eine sehr große! Die Leistungen der „Gastarbeiter“ sind offensichtlich. Ohne sie wäre der (Wieder-)Aufbau nach dem Krieg, das „Wirtschaftswunder“ nicht möglich gewesen, es gab einfach zu wenig Arbeitskräfte.

Max Frisch hat einst formuliert: „Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.“ Ist die Unterscheidung zwischen der Arbeitsmigration und der Migration als allgemeines Phänomen überhaupt sinnvoll?

Dazu gibt es unter Kolleg*innen durchaus unterschiedliche Positionen. Ich bin auch der Meinung, dass es keinen Sinn macht, hier eine zu starke Trennlinie zu ziehen –

jedenfalls nicht, wenn es darum geht, den Effekt auf die Gesellschaft zu betrachten.

Wenn wir aber darauf fokussieren, welche Möglichkeiten und welchen Status Menschen bekommen, wie sie von der Gesellschaft angesehen und aufgenommen werden, dann macht es natürlich sehr wohl einen Unterschied bzw. kann einen Unterschied machen, ob man Flüchtling ist oder

Arbeitsmigrant bzw. heute als „Wirtschaftsflüchtling“ gilt.

Österreich ist faktisch eine pluralistische Gesellschaft, auch wenn das bis heute nicht ins gesellschaftliche Bewusstsein eingedrungen sein dürfte und politisch teilweise noch immer negiert wird. Was kann getan werden,

um die Migration als soziale Tatsache nicht erst seit den 1960er-Jahren der fortwährenden agitativen politischen Bewirtschaftung zu entziehen? Fragen Sie mich etwas Leichteres! Aber genau darum geht es ja mit Projekten wie einem „Archiv der Migration“: den Menschen in Österreich bewusst zu machen, dass das Land spätestens seit den 1960er-Jahren ein

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Einwanderungsland und mittlerweile eines der diversesten Länder der Welt ist, dass aber gesellschaftliche Diversität in Österreich eigentlich nicht erst im 20. Jahrhundert beginnt und dass gleichzeitig daran auch nichts mehr zu ändern sein wird und so weiter. Aber bedauerlicherweise müssen wir seit den 1990er-Jahren sehen, dass Migration das bevorzugte Themenfeld ist, um populistische Politik zu machen, wohlfeile Stimmengewinne zu erzielen und die Gesellschaft zu spalten. Und dem wird politisch kaum oder nur sehr wenig entgegengehalten.

Braucht Österreich eine Integrationsideologie, eine gemeinsame, für möglichst viele Menschen unterschiedlicher Herkunft anschlussfähige Überzeugung, die abseits von Schnitzel, Schweinsbraten, Après-Ski, Heurigen, Bierzelt, Blasmusik und Lederhose eine gemeinsame Identität stiften kann?

Österreich braucht ein (Selbst-)Verständnis von sich als einem Land mit einer diversen Gesellschaft, das es ist. Während aber alle oder zumindest fast alle immer so tun, als wäre es das nicht oder als könnte man die Zeit um einige Jahrzehnte zurückdrehen. Das wird nicht gelingen. Niemand sagt, dass in einer diversen Gesellschaft immer alles einfach und wunderbar ist. Man sollte sich jedoch lieber damit beschäftigen, wie man dieses Zusammenleben, das ohnehin stattfindet, konstruktiv gestaltet und verbessert, statt so zu tun, als könnte man die Realität ignorieren oder einen Zustand erreichen, den es ohnehin nie gegeben hat: den einer „homogenen“ Gesellschaft, in welcher Hinsicht „homogen“ auch immer.

Was könnte so eine gemeinsame Überzeugung sein?

Ich glaube eigentlich nicht, dass es dazu eine Ideologie braucht. Man könnte es auch ganz nüchtern und pragmatisch betrachten. Es ist, wie es ist. Wir werden es nicht grundsätzlich ändern. Wir werden auch nie Migration vollständig unterbinden können, selbst wenn die EU bereit ist, an ihrer Grenze Menschen zu erschießen. Aber wir können es – wie schon gesagt –konstruktiv gestalten, wenn wir die Realität anerkennen und bereit sind, mit ihr umzugehen.

Wir haben es heute – auch und vor allem durch die demographische Situation bedingt – mit einem Arbeit-

Wir Deutschen sind gewissermaßen die Edelmigranten in Österreich, die man aber doch regelmäßig auf ihre Andersartigkeit hinweisen muss.

nehmer*innenmarkt zu tun. Das dürfte sich so rasch auch nicht mehr ändern. Erfährt die Arbeitsmigration dadurch einen positiven Imagewandel? Ich habe nicht den Eindruck, dass das schon allen klar geworden ist und von allen so gesehen wird. Aber ich stimme Ihnen zu, wenn Sie damit meinen, dass Österreich Zuzug braucht. Nur scheint man zu glauben, dass man sich so einfach die Menschen aussuchen kann, die kommen. Das scheint mir ein Irrglaube zu sein.

Gibt es im Image der Arbeitsmigration so etwas wie ein Stadt-Land-Gefälle? In vielen europäischen Ländern hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass man am Land am meisten vor dem Angst hat, was eigentlich ohnehin kein Problem am Land und womit man am Land am wenigsten konfrontiert ist. Zumindest kann es einem teilweise so vorkommen. Doch auch Städte sind natürlich nicht immun gegen populistische und rassistische Stimmungen und Politiken. Da sollten wir uns keiner Illusion hingeben. Aber in der Stadt ist vielen vielleicht doch klar, dass die Realität eben ist, wie sie ist.

Sie sind in Berlin geboren und sozialisiert worden und waren 2014 im Bereich Forschung im Kreis der Nominierten für den Titel „Österreicher des Jahres“. Geworden ist es dann doch ein anderer. Haben Sie sich denn jemals in Österreich als Migrant gefühlt?

Natürlich. Ich gehöre halt zur mittlerweile größten Migrant*innengruppe in Österreich, die aber einen besonderen Status besitzt: Einerseits ist der Unterschied zwischen Deutschen und Österreichern immer für einen deftigen Witz gut, kann auch für Aufregung sorgen in vielen Fällen, aber gleichzeitig werden wir natürlich nicht als Migrant*innen diskriminiert. Wir sind gewissermaßen die Edelmigranten in Österreich, die man aber doch regelmäßig auf ihre Andersartigkeit hinweisen muss. Freilich vor allem, damit sie nicht hochmütig werden. Und sich dem fatalen Irrtum hingeben, Österreich wäre eh ein Teil Deutschlands. Im Hinblick auf diese bei Deutschen ja durchaus beobachtbaren Attitüden finde ich die österreichischen Abgrenzungsrituale durchaus verständlich und nachvollziehbar. •

EINFACH TAXI FAHREN

CALEMO – der digitale Taxigutschein ist die einfache Lösung für günstige Mobilität – auch für Gemeinden.

Ein Gespräch mit Ugur Evkaya über moderne Mobilitätslösungen und Chancen durch digitale Innovationen.

Wie hat sich die Taxibranche in den letzten Jahren verändert?

UGUR EVKAYA : Früher kannte man seine Kunden, viele Fahrten wurden telefonisch bestellt und Bargeld war das übliche Zahlungsmittel. Heute gibt es zahlreiche Taxi-Apps, bezahlt wird meist bargeldlos und die Kunden werden immer anspruchsvoller.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung mittlerweile in Ihrem Geschäftsalltag? Digitale Lösungen sind unverzichtbar – von der Homepage inklusive Buchungsmöglichkeit bis hin zu Abrechnungssystemen. Wer sich der Digitalisierung verweigert, verliert Kunden, weil die Leute heute alles übers Smartphone regeln wollen.

Sie haben sich dazu entschieden, CALEMO als digitales Gutscheinsystem in Ihr Angebot aufzunehmen. Was hat Sie überzeugt?

CALEMO ist einfach in der Handhabung, kostenlos und verursacht keine Gebühren. Auch die Anwendung für die Fahrer ist schnell und einfach. Mittels NFC-Karte im Fahrzeug braucht es keine Eingabe von Benutzerna-

Ugur Evkaya ist Taxiunternehmer in Innsbruck

me und Passwort mehr. So ist der Zahlungsvorgang nicht nur günstiger, sondern auch deutlich schneller als bei Kredit- und Bankomatkartenzahlungen.

Warum ist CALEMO besonders für Gemeinden interessant?

Die Mobilität von Jugendlichen und Senioren liegt vielen Gemeinden am Herzen. In der Vergangenheit haben sie dafür oft selbst Autos gekauft und mit Freiwilligen betrieben. Mit CALEMO wäre die Mobilität im Ort deutlich günstiger, schneller und mit weniger Aufwand für die Gemeinde umsetzbar. Größter Vorteil: Die Gemeinde zahlt ausschließlich genutzte Gutscheine.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Nutzung von CALEMO?

Das Henne-Ei-Problem muss gelöst werden: Gibt es keine Projekte in einer Region, haben unsere Unternehmer auch keinen Anreiz, bei CALEMO dabei zu sein. Möchte eine Gemeinde ein CALEMO-Projekt umsetzen, ist die erste Frage immer, wie viele Unternehmer schon dabei sind.

Ein häufiger Kritikpunkt in Pilotregionen war die Akzeptanz durch Taxiunternehmen. Was müsste geschehen, damit mehr Betriebe das System annehmen?

Wir müssen unseren Betrieben die Vorteile noch klarer aufzeigen. CALEMO schafft zusätzliches Geld für die Taxibranche und verhindert selbstgestrickte Bürgermeistertaxis. Für den Unternehmer gibt es also nur Vorteile und keinerlei Nachteile, da CALEMO ja kostenlos ist.

Gibt es Anpassungen, die Sie sich für die Zukunft von CALEMO wünschen würden?

Ich würde mir wünschen, dass die Möglichkeiten von CALEMO erkannt werden. Es kann eingesetzt werden als Ergänzung für den Busund Bahnverkehr in Randzeiten, als Shuttle bei Veranstaltungen oder Lösung für das Last-Mile-Problem im Tourismus durch die Ausgabe von Gutscheinen an die Hotelgäste.

Was wäre Ihr Appell an Gemeinden, die noch zögern, auf digitale Mobilitätslösungen umzusteigen?

Wer jetzt auf CALEMO umstellt, spart Geld, schafft ein zukunftssicheres Mobilitätsangebot für die Bürgerinnen und Bürger und stärkt die regionalen Taxiunternehmen. PR•

CALEMO

ist ein Service der Fachgruppe für die Beförderungsgewerbe mit PKW in der Wirtschaftskammer Tirol. Alle Informationen finden sich unter www.calemo.at.

Können hat keinen Reisepass

Der Fachkräftemangel bleibt auch in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit ein großes Thema – für unsere Wirtschaft und für unsere Gesellschaft. Welch wertvollen Beitrag eine fachlich fundierte Ausbildung dafür leistet und welche Möglichkeiten den Absolvent*innen damit offenstehen, haben wir mit dem Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk und Bezirksobmann InnsbruckStadt Franz Jirka sowie Fachkräftekoordinator David Narr im Rahmen des Berufs-Festivals in der Wirtschaftskammer Tirol besprochen.

Wie wollen wir die Energiewende schaffen, wenn wir diese komplexen Systeme nicht bedienen können? Wer bemisst die Füllmenge der Fußbodenheizung oder baut unsere Häuser nach unseren hochwertigen Standards? Wer verfliest unser Bad und wer verpasst uns eine neue Frisur? Fachkräfte sind unabdingbar für unser Leben, unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Und dennoch kommt die Lehre imagemäßig in unserer Gesellschaft noch nicht an die ihr eigentlich gebührende Anerkennung heran. Mit zahlreichen Initiativen will die Wirtschaftskammer junge Menschen für die Lehre begeistern – beispielsweise mit dem gut besuchten Berufs-Festival, bei dem zahlreiche namhafte Unternehmen um die Gunst der Schüler*innen werben.

Wir haben in Österreich eine Vorreiterrolle in Sachen Lehrausbildung und dennoch hat sie im eigenen Land nicht den Stellenwert, der ihr eigentlich gebührt. Woher rührt diese Diskrepanz?

FRANZ JIRKA : In Österreich ausgebildete Fachkräfte sind auf der ganzen Welt gefragte Frauen und Männer. Viele Länder versuchen, unser duales System nachzuahmen, allen voran Spanien. Es hat sich in unserer Gesellschaft über die letzten Jahrzehnte allerdings leider so etabliert, dass die theoretische Ausbildung in Form einer Matura mehr angesehen ist als die Lehre. Das entspricht allerdings schon lange nicht mehr den Tatsachen. Viele Maturant*innen, die nach ihrem Abschluss eine Lehre absolvieren, sind überrascht, wie intensiv eine Fachkräfteausbildung ist und wie man hautnah und in Echtzeit an Entwicklungen im Wirtschaftsleben dabei ist.

DAVID NARR : Auch wenn das theoretische Grundwissen die Basis ist, so sieht es in der Praxis meist anders aus. Und genau diese Kombination aus Wissen und praktischer Erfahrung ist es, was unsere Fachkräfte so gefragt macht. Die Praxis muss immer in Echtzeit auf die Anforderungen der Wirtschaft reagieren, somit kann man die Lehrausbil-

dung mit einem lebenden Organismus vergleichen, der sich ständig anpassen muss.

Was macht die duale Ausbildung in Österreich so einzigartig?

DN : In erster Linie die praktische Erfahrung im Betrieb. Das Lernen in Echtzeit mit all seinen Facetten und Herausforderungen gepaart mit der Theorie aus der Berufsschule. Denn es sieht im Betrieb oder auf der Baustelle oft ganz anders aus, als man es in der Theorie erlernt hat. Genau diese Erfahrung macht das duale Ausbildungssystem in Österreich so wertvoll. Die Quintessenz sind topausgebildete Fachkräfte, die von den Tyrol Skills bis zu den World Skills immer vorne mit dabei sind.

FJ : Die hochwertige Fachkräfteausbildung sichert uns auch unseren hohen Lebensstandard, unser qualitativ anspruchsvolles Leben und Wohnen, das spiegelt sich allein schon in unseren Bauweisen wider, die sich von denen anderer Länder wesentlich unterscheiden. Das Können und Wissen unserer Fachkräfte existiert seit Jahrzehnten und wird noch lange Zeit überdauern. Auch die herausragenden Ergebnisse bei internationalen Berufswettbewerben zeigen: Die österreichische duale Bildung mit der Lehre als Ausgangspunkt ist internationale Benchmark. Die 2024 verankerte höhere berufliche Bildung kann nun durchgängig zu anerkannten staatlichen Abschlüssen führen, die gleichwertig bis zur Ebene von Bachelor- und Masterabschlüssen reichen.

Verspricht die duale Ausbildung somit gleiche Erfolgsaussichten?

DN : Beruflicher Erfolg hängt nicht allein von der Ausbildung ab, sondern von vielen Faktoren wie Fachwissen, praktischer Erfahrung, Engagement und persönlicher Weiterentwicklung. Gerade in der dualen Ausbildung erwerben Lehrlinge früh praktische Fähigkeiten und sammeln wertvolle Berufserfahrung, die sie oft schneller in verantwortungsvolle

Positionen bringt. Viele Meister, Unternehmer*innen und Führungskräfte haben ihren Weg über eine Berufslehre gemacht. Letztlich führt nicht allein der Bildungsabschluss zum Erfolg, sondern was man daraus macht.

FJ : In Anbetracht des herrschenden Fachkräftemangels würde ich sogar den Fachkräften bessere Berufs- als auch Gehaltsaussichten zusprechen. Viel wichtiger als der Ausbildungsweg ist die richtige Wahl des Berufes. Wie der Name schon sagt, sollte dieser am besten auch Berufung sein. Und wenn man für seine Arbeit brennt, dann wird man auch erfolgreich sein.

Wie gelingt es, Menschen mit Integrationshintergrund in dieses System zu integrieren?

DN : Fachliches Können hat keinen Reisepass. Im Gegenteil. Wir brauchen das länderübergreifende Wissen für unsere Fachkräfte und unsere Herausforderungen, vor denen wir vor allem mit der Energiewende stehen. Wir haben in diesem Bereich keine Erfahrungswerte und müssen uns daher qualifizierten Zuzug ins Land holen und das Niveau an unser Können anpassen. Wir können alle voneinander lernen. Das war schon in der Vergangenheit so und gilt bis heute. Von alten Kulturen und deren Innovationen haben wir viele praktische Lösungen übernommen, die noch immer in unserer Gesellschaft eine bedeutende Rolle spielen – sei es im Bereich Bauwesen, Technik oder im Umgang mit Naturgewalten. Es ist entscheidend, dass wir das Beste aus anderen Kulturen in unsere eigene integrieren. Integration bedeutet aber nicht nur das Teilen von Wissen und Techniken, sondern auch das gegenseitige Verständnis und die Akzeptanz von kulturellen Unterschieden. Wenn wir Vielfalt als Stärke begreifen und die Fähigkeiten und Perspektiven jedes Einzelnen schätzen, schaffen wir eine Gesellschaft, in der alle voneinander profitieren können. Integration ist ein kontinuierlicher Lernprozess – für uns alle. Jeder Mensch, der zu uns kommt, bringt Wissen, Erfahrungen und Stärken mit, die uns bereichern können. Indem wir diese Potenziale anerkennen und fördern, gestalten wir eine zukunftsfähige Gesellschaft.

INTERVIEW: Doris Helweg FOTO: WK Tirol

Fachkräftekoordinator David Narr (re.) und Bezirksobmann Innsbruck-Stadt Franz Jirka beim Berufs-Festival in der Wirtschaftskammer Tirol.

Wir brauchen länderübergreifendes Wissen für die Herausforderungen, vor denen wir stehen.

FJ : Grundvoraussetzung ist natürlich der Erwerb der deutschen Sprache und je nach Grad der Integration möglicherweise eine verlängerte Lehrzeit. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man Menschen bestmöglich auf ihren Beruf vorbereitet.

Welche Eigenschaften sollen junge Menschen mitbringen, die sich für eine praxisorientierte Ausbildung entscheiden?

DN : Junge Menschen, die sich für eine Lehre entscheiden, sollten vor allem Neugier, Engagement und die Bereitschaft mitbringen, Wissen praktisch anzuwenden. Zudem ist Offenheit für Feedback und das Lernen aus Fehlern wichtig. Eltern sollten dabei eine aktive Rolle spielen, indem sie die Talente und Interessen ihrer Kinder erkennen und sie in ihrer Entscheidung unterstützen. Oft wissen Eltern am besten, welche Fähigkeiten ihre Kinder besonders auszeichnen. Indem sie diese Talente fördern und die Wahl einer praxisorientierten Ausbildung unterstützen, tragen sie zur persönlichen Entwicklung und einer starken beruflichen Zukunft ihrer Kinder bei.

FJ : Aus meiner Sicht ist eine Lehre für all jene sinnvoll, die gerne eine praxisorientierte Ausbildung genießen wollen. Sie sollten auf jeden Fall lösungsorientiert sein, eine schnelle Auffassungsgabe haben und natürlich auch Durchhaltevermögen aufweisen. •

In Kooperation mit der Wirtschaftskammer Tirol

Voneinander lernen

Im Jahr 2023 haben Tiroler Unternehmen Waren im Wert von über 16 Milliarden Euro exportiert. Eine weltoffene Haltung ist daher essenziell, um internationale Märkte zu bedienen und wirtschaftliches Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern.

Das gilt nach außen. Und nach innen.

INTERVIEW: Marina Bernardi FOTO: Tiroler Rohre GmbH

Max Kloger hat 2013 die Tiroler Rohre GmbH in Hall übernommen, er ist Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Tirol und seit vergangenem Jahr Präsident der Industriellenvereinigung Tirol. In seinem Unternehmen arbeiten Mitarbeiter*innen aus über 20 Nationen erfolgreich zusammen. „Die kulturelle Vielfalt bereichert unser Team und fördert kreative Lösungen“, sagt er. Wir haben Kloger ein paar Fragen gestellt –über den Standort Tirol, Arbeitskräfte und den Wert diverser Teams.

Was braucht es, damit die für die Zukunft des Standorts notwendigen Arbeitskräfte zu uns kommen und hier arbeiten können?

MAX KLOGER : Attraktive Arbeitsbedingungen, Unterstützung bei der Integration und klare Karriereperspektiven sind entscheidend, um Fachkräfte nach Tirol zu holen. In diesem Zusammenhang sind die Aktionen der Lebensraum Tirol Gruppe wie „Bleib doch länger“ oder das neue „Welcome Package Tirol“ positiv zu erwähnen. Generell wichtig sind Sprachkurse und Anerkennung von Qualifikationen.

Wir fördern aktiv den Austausch zwischen den Kulturen, um voneinander zu lernen.

Diversität fördert unterschiedliche Perspektiven und Innovationen im Unternehmen und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.

Welche Rolle spielt Diversität für die Unternehmenskultur und in weiterer Folge für den Erfolg eines Unternehmens? Diversität fördert unterschiedliche Perspektiven und Innovationen im Unternehmen und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen. Unternehmen erkennen, dass sie ohne eine diverse Belegschaft nicht wettbewerbsfähig bleiben. Laut einer Studie der Strategieberatungsfirma EY-Parthenon aus dem Jahr 2023 schnitten österreichische Unternehmen, die Vorreiter bei Diversitätsmaßnahmen sind, bei Innovationsfähigkeit und finanziellem Erfolg deutlich besser ab als Unternehmen, die einen geringeren Fokus auf diversitätsfördernde Maßnahmen legen.

Gibt es gezielte Initiativen/Unterstützungen, um ausländische Mitarbeiter*innen langfristig zu binden? Herausforderungen liegen vor allem in der Sprachbarriere und der sozialen Integration, weshalb wir kostenlose Deutschkurse anbieten und Gruppenevents fördern. Daneben bieten wir Mentoringprogramme, individuelle Weiterbildungsmaßnahmen und Prämien für „Community Recruiting“ an. Personen aus derselben ethnischen Gemeinschaft werden gezielt angesprochen. Das funktioniert nach dem Prinzip „Freunde werben Freunde“. Sie kommen dann gerne gemeinsam zur Arbeit und es gibt weniger Sprachbarrieren.

Welche Best Practices haben sich in Ihrem Unternehmen bewährt, um kulturelle Vielfalt nachhaltig zu fördern?

Bewährt haben sich vor allem die kostenlosen Deutschkurse, das „Community Recruiting“ und dass Mitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund auch tatsächlich Karriere machen und Teams und Abteilungen übernehmen. Zudem fördern wir aktiv den Austausch zwischen den Kulturen, um voneinander zu lernen. Dabei sind es vor allem die Führungskräfte, die den Ton für eine inklusive Unternehmenskultur setzen. Sie sind Vorbilder und verantwortlich dafür, Diversität aktiv zu fördern und ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeiter*innen wertgeschätzt fühlen.

Welchen Beitrag können Unternehmen generell zur Integration leisten? Unternehmen können durch Sprachkurse, kulturelle Sensibilisierung und Unterstützung bei administrativen Prozessen die Integration erleichtern. Auch die Bereitstellung von Netzwerken und sozialen Aktivitäten trägt zur erfolgreichen Eingliederung bei.

Sie haben einmal gesagt, Tirol brauche abseits des Tourismus eine bessere Willkommenskultur. Wie kann eine solche konkret aussehen? Eine verbesserte Willkommenskultur umfasst transparente Informationsangebote, konkrete Karriereaussichten, Unterstützung bei der Wohnungssuche und den Aufbau von Gemeinschaftsinitiativen und Netzwerken. Ziel ist es, Neuankömmlinge nicht nur beruflich, sondern auch sozial in Tirol zu integrieren. •

UTEXT: Doris Helweg

FOTOS: Elektro Zobl, Doris Helweg

Unternehmer und Ausbilder Andreas Zobl mit Kwasi Amponsah und seiner Ehefrau Joyce.

Wo ein Wille, da ein Weg

Als begeisterter Läufer hat Kwasi Amponsah aus Ghana einen langen Atem. Diese Zielstrebigkeit und das Vertrauen seines Chefs kamen ihm auch auf seinem Weg zum erfolgreichen Lehrabschluss als Elektrotechniker bei Elektro Zobl in Brixlegg sehr entgegen.

ntätig sein wollte Kwasi nie. Das war auch der Grund, warum er seinem Heimatland Ghana den Rücken kehrte. Denn es war schlichtweg aussichtslos für den jungen Elektrotechniker, einen Job mit Zukunftsperspektiven zu finden. Mit mehr Zufall als Wille kam er 2014 nach Österreich und landete nach mehreren Stationen schließlich in der Flüchtlingsunterkunft St. Gertraudi. Schon dort machte er durch sein Engagement für Reparaturarbeiten jeglicher Art

Das Um und Auf für eine gute Integration ist die Sprache.
ANDREAS ZOBL

auf sich aufmerksam. So wie im regionalen Sportverein, wo der ambitionierte Läufer durch sein offenes und freundliches Verhalten jede Menge Kontakte knüpfte. Er wollte sich von Anfang an einbringen, etwas Sinnvolles machen, doch einer geregelten Arbeit durfte er zum damaligen Zeitpunkt als Asylwerber in der Grundversorgung noch nicht nachgehen. Weil Kwasi jedoch immer so beherzt zur Stelle war und mit anpackte, wenn es etwas zu tun gab, war es Andreas Zobl in seiner Funktion als Obmann des Fußball-

vereins ein Anliegen, Kwasi zu unterstützen, und ermöglichte ihm kurzerhand, für drei Euro pro Stunde die Reinigung der Umkleidekabinen im Sportverein zu übernehmen. Mit Zuerkennung der Rot-Weiß-Rot-Karte durfte Kwasi endlich offiziell arbeiten und begann schließlich 2019 seine Lehre zum Elektrotechniker, die er 2024 mit der Gesellenprüfung erfolgreich abschloss. „Man kann ihn durchaus als Vorzeigeasylant bezeichnen“, zeigt sich sein Lehrbeauftragter und nunmehriger Arbeitgeber Andreas Zobl sichtlich stolz. „Kwasi ist eine hervorragende Arbeitskraft und in unserem Betrieb bestens integriert. Seine Geschichte hat Vorbildwirkung und macht deutlich, was man mit Fleiß und Ehrgeiz erreichen kann.“

SPRACHE ALS UM UND AUF

„Noch so viel Engagement kann jedoch nicht fruchten, wenn man die Sprache nicht beherrscht“, betont Andreas Zobl immer wieder, „Das Um und Auf für eine gelungene Integration ist die Sprache.“ Kwasi hat sich um seine Sprachausbildung selbst sehr bemüht, müssen die Deutsch-Sprachkurse jedenfalls zu 50 Prozent doch selbst finanziert werden. Ein guter Kontakt zu Einheimischen kommt dem Spracherwerb dabei natürlich zugute, was Kwasi mit seinem offenen und hilfsbereiten Wesen und dank seines Engagements im Sportverein und der Kirche bestens gelungen ist. Natürlich gibt es ab und an auch nicht so schöne Erfahrungen, doch die lässt Kwasi erst gar nicht an sich heran: „Ich schaue auf die guten und schönen Erfahrungen mit Menschen, nicht auf die negativen“, bekräftigt der redselige Ghanaer, der mittlerweile seine Jugendliebe aus Ghana geheiratet und nach Tirol geholt hat. „Auch sie ist gerade dabei, die deutsche Sprache professionell zu erlernen, und hat bei uns bereits eine Teilzeitanstellung für 20 Stunden als Reinigungskraft oder, wie man so schön sagt, als Facility Manager“, sagt Zobl mit einem Schmunzeln.

Warum er so viele Bemühungen in die Integration des Paares aus Ghana steckt? „Wenn man kann, soll man helfen. Insbesondere dann, wenn die Hilfe so vielversprechend angenommen wird. Alles, was ich Kwasi je vorfinanziert oder geliehen habe, hat er mir auf den Cent zurückgegeben. Uns verbindet mittlerweile so viel, so eine Geschichte schweißt Menschen zusammen und man kann immer wieder voneinander lernen – seien es interessante Kochrezepte oder Lebensgewohnheiten. Es ist

Vorbildliche integrative Lehre: Kwasi Amponsah aus Ghana hat bei Elektro Zobl in Brixlegg erfolgreich seine Lehre absolviert und gilt als vollintegrierter Mitarbeiter und optimistischer Teamplayer.

Ich schaue auf die guten und schönen Erfahrungen mit Menschen, nicht auf die negativen.

KWASI AMPONSAH

diese besondere Dankbarkeit von Kwasi, die jedweden Aufwand in vielfacher Weise entschädigt“, freut sich der hilfsbereite Unternehmer, dass sein Engagement für Kwasi wertvolle Früchte trägt.

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Der nächste Schritt für Kwasi wird der Umzug in eine größere Wohnung sein. Und natürlich sein berufliches Weiterkommen. „Ich möchte mich auf die Planung und Installation von Photovoltaikanlagen spezialisieren, das war auch mein Hauptmodul in der Ausbildung“, schmiedet Kwasi bereits fleißig Zukunftspläne. Auf die Frage, ob es im beruflichen Umfeld schon mal zu schwierigen Situationen auf Grund seiner Herkunft gekommen sei, meint Zobl: „Bei uns im Team ist Kwasi voll integriert und in der Gegend ist er allseits bekannt und

anerkannt, weshalb auf gängigen Baustellen alles problemlos läuft. Natürlich achte ich als Arbeitgeber bei auswärtigen Kundschaften in Privathaushalten darauf, dass Kwasi nicht allein, sondern mit Kollegen unterwegs ist, damit etwaige unangenehme Situationen für beide Seiten von vornherein ausgeschlossen sind.“

Beste Voraussetzungen also für eine gelungene und vorbildliche integrative Lehrausbildung mit Zukunftsperspektiven. In ihre Heimat Ghana möchten Kwasi und seine Frau Joyce jedenfalls nur mehr für den Urlaub reisen, sie fühlen sich zwar nicht als Einheimische, aber jedenfalls bestens integriert und somit auch sehr wohl in ihrer neuen Heimat Tirol. •

Festival der

Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler und Landeshauptmann

Anton Mattle freuen sich über den Erfolg des heurigen Berufs-Festival.

Möglichkeiten

Das Berufs-Festival der Wirtschaftskammer Tirol für die Bezirke Innsbruck-Stadt und -Land war auch 2025 wieder ein voller Erfolg. Über 1.000 Schüler*innen nutzten die Chance, sich über mögliche Karrierewege zu informieren und direkt mit Lehrbetrieben aus der Region in Kontakt zu treten.

Rund 40 Ausbildungsbetriebe aus den Bezirken Innsbruck-Stadt und -Land präsentierten beim Berufs-Festival in der Tiroler Wirtschaftskammer ihre Ausbildungsmöglichkeiten und gaben den Jugendlichen praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Vom Handwerk über Technik bis hin zu kaufmännischen Berufen – das Spektrum war breit gefächert und spiegelte die wirtschaftliche Vielfalt der beiden Regionen wider. Das Berufs-Festival wird neben der Wirtschaftskammer vom Land Tirol, der Arbeiterkammer Tirol, der Industriellenvereinigung Tirol sowie dem Arbeitsmarktservice Tirol unterstützt und ist laut Wirtschaftskammerpräsidentin

Barbara Thaler „ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Unternehmen in Tirol Bildungschancen kreieren und Talente fördern“. Mit

dem Berufs-Festival werde Jugendlichen eine Plattform geboten, die ihnen die breite Palette an beruflichen Möglichkeiten in Tirol näherbringt.

Über 20 Schulen nahmen mit mehr als 1.000 Schüler*innen am Berufs-Festival teil, um den direkten Kontakt mit potenziellen Ausbildungsbetrieben zu suchen. Landeshauptmann Anton Mattle freut sich: „Tirol ist bekannt für seine breit aufgestellte Wirtschaft und viele traditionelle Handwerksberufe. Die Berufs-Festivals bieten jungen Menschen die einzigartige Möglichkeit, sich über die vielfältigen Berufsfelder in Tirol zu informieren, diese durch praktische Tätigkeiten kennenzulernen und sich mit Unternehmen aus der Region zu vernetzen.“ Auch Franz Jirka, Bezirksobmann Innsbruck-Stadt, und Patrick Weber, Be-

zirksobmann Innsbruck-Land, betonen die Relevanz der Veranstaltung: „Die enge Verzahnung von Schule und Wirtschaft ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Es ist entscheidend, dass wir den jungen Menschen Perspektiven aufzeigen und sie frühzeitig bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützen.“

TALENTE FÖRDERN, CHANCEN SCHAFFEN

„Durch direkte Gespräche mit Fachkräften, interaktive Stationen und praxisnahe Einblicke erhalten junge Menschen beim Berufs-Festival wertvolle Informationen, die ihnen helfen, eine Entscheidung für ihre berufliche Zukunft zu treffen“, sagt Bildungslandesrätin Cornelia Hagele und auch David Narr, Fachkräftekoordinator der Wirtschaftskammer Tirol, zeigte sich erfreut über den Erfolg: „Die Begeisterung und das Interesse der Schüler*innen sind ein vielversprechendes Zeichen für die Zukunft unserer Wirtschaft. Es ist wichtig, dass wir frühzeitig das Interesse an verschiedenen Berufsfeldern wecken und die jungen Menschen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt begleiten.“

Die Lehrausbildung in Tirol hat einen hohen Stellenwert und wer eine Lehre in Tirol absolviert, kann davon ausgehen, dass er eine fundierte Ausbildung erhält. „Das Berufs-Festival ist dafür quasi die Bühne: Erstens können sich junge Menschen orientieren und sich für eine zukunftssichere Ausbildung entscheiden und zweitens zeigt sie die Qualität und Breite der Ausbildung und das Engagement der Ausbildner*innen. Entscheidend ist jedenfalls, dass wir den jungen Menschen Chancen ermöglichen und sie für den Lehrberuf begeistern, denn das ist das beste Mittel, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, ist Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl überzeugt. Ähnlich sieht das Michael Mairhofer, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Tirol: „Für unsere heimische Industrie ist es eine Chance, junge Talente für technische Berufe zu begeistern – und zu zeigen, wie viel Zukunft, Innovation und internationale Perspektive in einer modernen Lehre bei einem der ausgezeichneten Lehrbetriebe der Tiroler Industrie stecken.“ •

LEHRE IM TOURISMUS

Demografisches Tirol

Die Bevölkerungsentwicklung eines Landes ist der unsichtbare Faden, der unter anderem politische Entscheidung mit der Realität verknüpft. Ob es um die Planung neuer Schulen, die Gestaltung von Gesundheitsangeboten oder die Förderung kultureller Projekte geht – fundierte demografische Erkenntnisse sind die Grundlage für nachhaltige und zukunftsweisende Maßnahmen. Sie ermöglichen es, nicht nur auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren, sondern proaktiv die Weichen für ein lebenswertes Tirol von morgen zu stellen. Tirol in Zahlen.

145.111

Menschen sind ausländische Staatsangehörige. Das entspricht 18,7 % der Gesamtbevölkerung.

775.970

Personen lebten mit Stichtag 1. Jänner 2024 in Tirol.

Das waren 4.666 mehr als ein Jahr zuvor und über 50.000 mehr als vor zehn Jahren.

Davon Frauen: 392.833 (= 50,6 %) / Männer: 383.137 (= 49,4 %)

14,4 % sind unter 15 Jahren und 21,8 % älter als 65.

119 Personen waren 100 Jahre und älter, davon 94 Frauen und 24 Männer.

63 %

der ausländischen Staatsangehörigen kommen aus EU-Staaten.

14,7 % stammen von einem anderen Kontinent.

159

verschiedene Staatsangehörigkeiten leben in Tirol.

Dies sind 81,5 % der 195 von der UN anerkannten Staaten.

29,4 % der Tiroler*innen mit ausländischer Staatsbürgerschaft kamen 2024 aus Deutschland.

13,7 % aus den jugoslawischen Nachfolgestaaten / 8 % aus der Türkei / 6 % aus Italien / 5,8 % aus Ungarn / 2,8 % aus der Ukraine

20,8 %

der Tiroler Wohnbevölkerung wurden im Ausland geboren.

2002 lag der Anteil der im Ausland geborenen Tiroler*innen bei 14 %.

54,4 %

der im Ausland geborenen Personen kamen in einem anderen EU-Mitgliedsstaat zur Welt.

9,7 % wurden in Asien geboren / 2,8 % in Afrika / 2,2 % in Amerika

In Österreich geborene österreichische Staatsangehörige:

Im Ausland geborene österreichische Staatsangehörige:

In Österreich geborene ausländische Staatsangehörige:

Im Ausland geborene ausländische Staatsangehörige:

Die Migration des eingewanderten

Bevölkerungsanteils in Tirol nahm in 176 unterschiedlichen Geburtsländern ihren Ausgang.

179.622

Personen in Tirol sind ausländischer Herkunft (ausländische Staatsangehörige bzw. im Ausland Geborene). Das sind 23,1 % der Gesamtbevölkerung

913

Einbürgerungen 2023

2020: 623 / 2015: 553 / 2010: 574 / 2002: 2.689

83,1

Jahre durchschnittliche Lebenserwartung

Frauen: 85,3 / Männer: 80,9 1961: 73,1/67,1; 2019: 84,9/80,5

6.766

Geburten im Jahr 2023

Die beliebtesten Babynamen waren Sophia und Elias.

5.607 der Neugeborenen (= 82,8 %) haben die österreichische Staatsbürgerschaft.

1.159 der Neugeborenen (= 17,2 %) haben eine ausländische Staatsbürgerschaft.

Versicherungsagent Hasan Duran (li.) mit Edgar Gius, Obmann der Tiroler Versicherungsagenten (re.), und ObmannStellvertreter Bernhard Erharter bei der Verleihung des renommierten Gütesiegels

ZERTIFIZIERTE QUALITÄT

Versicherungsagent Hasan Duran aus Schwaz wurde mit dem erstmals österreichweit verliehenen Gütesiegel VAlerie ausgezeichnet.

VAlerie ist der Name des neuen Gütesiegels für Versicherungsagenten. Anfang Februar wurde es erstmals auch in Tirol vergeben und Hasan Duran aus Schwaz war unter den Prämierten. Der Versicherungsprofi sah die Auszeichnung auch als Anerkennung seines Erfolgs: „VAlerie ist für mich vor allem im Hinblick auf meine langjährige Arbeit und mein Engagement eine besondere Anerkennung. Es zeigt, dass Vertrauen, Qualität und Verlässlichkeit in meiner Agentur an erster Stelle stehen. Das macht mich wirklich sehr stolz.“

Gemeinsam mit seinen beiden Mitarbeiterinnen führt er in Schwaz die Allianz Agentur Hasan Duran. „Mir ist es wichtig, für meine Kunden in jeder Lebenssituation ein verlässlicher Partner zu sein. Hierbei richtet sich meine Beratung immer an die individuellen Bedürfnisse. Transparenz und Handschlagqualität sind dabei genauso wichtig wie ein offenes Ohr für alle Anliegen. Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und das Vertrauen meiner Kunden motivieren mich jeden Tag aufs Neue. Für sie das Beste herauszuholen ist, was meine Arbeit so erfüllend macht“, er-

Unsere hohe Beratungsqualität ist nun auch offiziell bestätigt! Anfang Februar durften wir anlässlich einer großen Gala in der Wirtschaftskammer in Innsbruck die VAlerie entgegennehmen. Als einer der ersten Versicherungsagenten in Tirol wurden wir mit diesem neuen Gütesiegel prämiert.

klärt Duran sein Erfolgsrezept. Dabei ist VAlerie nicht seine erste Auszeichnung. Als Gewinner des Allianz Investment Bull und Gründungsmitglied des Allianz Agenturverbunds Tirol ist er fast ein Routinier auf dem Gebiet der Ehrungen.

Seine Erfahrung setzt er auch in der Arbeit mit seinen Kunden um. „Ich begleite meine Kunden in allen Lebenslagen –bei Fragen rund um Versicherung, Finanzierung, Veranlagung oder im Schadensfall. Für mich und meine Agentur steht im Mittelpunkt, schnell und verlässlich für unkomplizierte Lösungen zu sorgen. So können wir unseren Kunden immer zur Seite stehen und ihnen besonders dann Sicherheit und Rückhalt geben, wenn sie es am meisten brauchen“, sagt Duran. Mit der VAlerie im Gepäck wird das dem Schwazer Versicherungsagenten noch besser gelingen.

VALERIE EROBERT ÖSTERREICH

VAlerie ist das neue Gütesiegel der Versicherungsagentur für Top-Versicherungsagenten. Es zeichnet die Besten der Branche aus und wird vorerst in Tirol, Salzburg, Nieder-

österreich, Oberösterreich und der Steiermark verliehen. 2025 können erstmals auch die Tiroler Versicherungsagenten ihre hohe Beratungsqualität, nachhaltige Kompetenz und die Sympathie der Kunden unter Beweis stellen und zertifizieren lassen. „Das neue Gütesiegel für Top-Versicherungsagenten zeichnet die Besten unserer Branche aus. Es steht für Unternehmertum, Kundenservice, Beratung, Auftritt, Weiterbildung und Haftungssicherheit. Und wir sind sehr stolz darauf, dass das Interesse daran auch bei uns in Tirol so groß ist“, freut sich Mag. Edgar Gius, Obmann der Tiroler Versicherungsagenten. PR•

ALLIANZ AGENTUR HASAN DURAN

Münchner Straße 30/3 6130 Schwaz Tel.: 05242/62624−0 hasan.duran@allianz.at

Das Team der Allianz Agentur Schwaz kümmert sich um Ihre Anliegen. Hasan Duran ist seit 1. September 2001 selbständiger Versicherungsagent und staatlich geprüfter Versicherungsmakler.

Hasan Duran

STYLE your life

So geht lässig!

„Sonnenjäger“ vom grenzenlos-weltoffen-stylishen Label Einstoffen wirkt filigran und ist dennoch ordentlich robust. Perfekt für den Abenteurer von heute. Um 219 Euro gesehen im Sehenswert in Wattens.

Sometimes it’s the little things

Stylische Spiegel sind echt schwer zu finden. Unser

Tipp: Die runde Variante aus gebürstetem Kupfer von Frost Denmark hat einen Vergrößerungsspiegel gleich integriert. Um 544 Euro bei Aufschnaiter in St. Johann

Auf Öl gestoßen

Das wohltuende Granatapfel-Körperöl von Susanne Kaufmann spendet trockener Haut intensive Pflege und Feuchtigkeit und hinterlässt ein angenehm weiches und glattes Hautgefühl. Um 33 Euro im Resort in Innsbruck ins Körbchen gelegt.

Das Glück liegt im Alter

Die biologische Uhr tickt – für jeden von uns. Das ist jedoch kein Grund, sich Sorgen zu machen, denn schließlich sind wir einer Studie zufolge zwischen 58 und 77 Jahren am glücklichsten. „Best Age Superior“ von Biogena begleitet mit 24 Vitalstoffen durch die Glückszeit. 189 Kapseln um 149,90 Euro gesehen unter www.biogena.com

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Schatz-Ersatz

Am liebsten kuscheln wir daheim natürlich mit unserem Schatz. Die große, weiche Decke von Riema aus 100 Prozent Baumwolle kommt dem aber ziemlich nahe. Eingemummelt im APFIS in Wattens.

Für Selberkocher

DIE WELT ISST BUNT

AIDA CRUISES, DK VERLAG, 304 SEITEN, EUR 34,95

Wo, wenn nicht auf einem Kreuzfahrtschiff, das auf den Meeren dieser Welt daheim ist, kennt man sich mit verschiedenen Esskulturen aus?

Eben! Das AIDA-Kochbuch zeigt nicht nur, wie vielfältig die kulinarischen Erlebnisse auf den Schiffen sein können, sondern enthält auch viele Rezepte aus der Heimat einiger Crewmitglieder. So geht Multikulti!

HANIYÉ

MATAY DE MAYEE, KNESEBECK VERLAG, 224 SEITEN, EUR 32,–

Von den ältesten aufgezeichneten Rezepten der Welt führt ein gerader Weg zu den Kochkünsten von Smuni Turan. Ihre Rezepte und die Geschichten hinter den Gerichten wurden von ihrem Sohn Matay in diesem Kochbuch gesammelt, das sowohl die älteste Küche der Welt als auch die Kultur der Suryoye, auch bekannt als Assyrer oder Aramäer, beschreibt.

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Die Armreifen aus flexiblen Stahlfedern von La Mollla (Molla = Sprungfeder) gibt es ab sofort in neuen Farbkombis (ab 55 Euro), auch der Ring (35 Euro) kommt mehrfach gewickelt daher. Gesehen bei Kaminsky –Schmucke Stücke in Hall

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Ganz oben auf der Agenda für 2025 stehen die Themen Natur und Digitalisierung, aber auch Eskapismus und das steigende Bewusstsein für mentale Gesundheit sind wichtige Strömungen unserer Zeit – passend dazu bietet USM seinen Schreibtischklassiker in einer einzigartigen Farbauswahl. Von Mondscheingrau über Blautöne bis hin zu eleganten Brauntönen, die genau ins Jahr der Pantonefarbe Mocha Mousse passen. Ca. 1.400 Euro. USM gibt’s bei mg interior in Innsbruck

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TRAU (M) RINGE

Ehe- und Verlobungsringe sind mehr als Schmuck. Sie symbolisieren Liebe, Treue und den Beginn eines gemeinsamen Lebenswegs und sollten deshalb mit Bedacht gewählt werden. Im besten Fall werden sie zum lebenslangen Begleiter.

Eheringe in der exklusiven SignatureGoldlegierung. Eine Farbe, so schön und edel wie Champagner. Damenring mit ausgefallener Ährenstruktur. 1.433 Euro.

Verlobungsring in Platin 950 mit charmantem Herzdetail. Der perfekte Ring für die schönste Frage. 1.189 Euro.

Trauringe in Roségold 750. Herrenring mit dezenter Fuge als zeitlosem Designelement. Damenring mit halb ausgefasstem Brillantkranz in eleganter Kronenfassung und zusätzlichem Diamant in 6er-Krappe. Set um 4.308 Euro.

Herrenring in Rotgold 750, schlicht, elegant und zeitlos. Damenring in Platin 950 mit halb aufgefasstem Brillantkranz. Set um 3.445 Euro.

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Wasser marsch!

Der Edelstahl-Wasserkocher von aarke schaut nicht nur lässig aus, er lässt sich auch auf verschiedene Zieltemperaturen einstellen. Erhältlich poliert oder mattschwarz im Rosalon von Roswitha Gundolf in Hall. Je 259 Euro.

Good hair day

Der Kesharaja Gentle Hair Cleanser von Spa Ceylon stärkt schwaches, brüchiges Haar und fördert die Kopfhautgesundheit. Mit Kesharaja Treatment Oil, Aloe vera und Rosmarin reinigt er sanft und nährt intensiv. Online shoppen unter www.spa-ceylon.at

Rollin’

Das Sushi-Set von Printworks kommt in einer buchähnlichen Box daher. Drin ist alles, was man für selbstgemachtes Sushi braucht: ein Reislöffel, ein Bambus-Aufstrichmesser, eine Rollmatte und acht Essstäbchen. Gesehen im Rosalon in Hall. 59 Euro.

Zum Liebhaben

Die Naram-Taschen von Bongusta sind aus strapazierfähigem, OEKO-TEXzertifiziertem Stoff und machen so ziemlich alles mit. Und sie sind zuckersüß anzuschauen. Die Handbag haben wir nebst anderen in Katrin Stillers Büro im Laden in Hall hängen gesehen. 50 Euro.

Sofaliebe

Das modulare Loungesofa Aurora mit Schlafbankfunktion und Ladestation sowie elektrischem Big-Chair-Auszug von Sedda liegt mit seinem weichen Leder voll im Trend. Händler in Tirol unter www.sedda.at

DER GROSSE WURF

Mit dem Bigster bringt Dacia ein SUV der Mittelklasse auf den Markt, das mit mutigem Design, viel Platz und einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis punktet, und damit ein Auto, wie es sich viele wünschen.

Der neue Dacia Bigster ist ein Statement. Ein SUV, das den Spagat zwischen Raum, Design und Alltagstauglichkeit mühelos meistert – und dabei Dacias Philosophie treu bleibt: viel Auto für wenig Geld. Mit knapp 4,60 Metern Länge bietet der Bigster echtes Mittelklasseformat und setzt sich damit über das typische Kompaktsegment hinweg. Gleichzeitig bleibt er schlank im Preis – und ist damit eine echte Alternative für alle, die ein großes Auto wollen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen.

V IEL PLATZ FÜR FAMILIE UND FREIZEIT

Innen punktet der Bigster mit überraschend viel Raum. Ob als Familienfahrzeug oder Freizeit-SUV – er bietet Platz für fünf Erwachsene und ordentlich Kofferraumvolumen. Die erhöhte Sitzposition sorgt für einen guten Überblick, das funktionale Cockpit ist klar strukturiert und setzt auf bewährte Bedienlogik statt übertriebenen Schnickschnack.

T ECHNIK, DIE SINN MACHT

Auch unter der Haube wird der Bigster interessant und kommt mit modernen Benzin- und Hybridantrieben auf den Markt – gerne auch mit Allradantrieb, was ihn für alpine Regionen und winterliche Bedingungen zur span-

nenden Option macht. Digitales Cockpit, Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent oder Notbremsfunktion und eine solide Infotainment-Ausstattung runden das Gesamtpaket ab, ohne es zu überfrachten.

Was den Bigster letztlich so besonders macht, ist sein Konzept: ein großes, praktisches SUV mit coolem Design und durchdachter Technik und das zu einem Preis, bei dem andere Hersteller kaum ihre Einstiegsversionen anbieten. Dacia bleibt seiner Linie treu: kein Statussymbol, sondern ein cleveres Auto für Menschen, die rechnen –aber auf nichts verzichten wollen PR•

DOSENBERGER

Die Dosenberger-Gruppe umfasst drei eigene Standorte in Neu-Rum, Innsbruck und Landeck sowie vier weitere angeschlossene Partner in Tirol. Seit 2015 gehören auch fünf Betriebe in Vorarlberg zum Verbund. Damit ist die Gruppe das drittgrößte Vertriebsnetz für Renault-Fahrzeuge in Österreich. Dosenberger ist außerdem Ihr Experte für die Marken Dacia, Ford, Polestar und Volvo. Der Dacia Bigster steht ab sofort zur Probefahrt bereit. www.dosenberger.com

Die besten Gerichte entstehen aus Tradition: Ayse Coskun kocht gern nach Rezepten ihrer Schwiegermutter.

Essen verbindet

Essen ist Geschmackssache. Doch in einem sind sich alle Kulturen einig: Die besten Köche der Welt sind Mamas und Omas. Das ist ihre Bühne.

Wenn die Erde ein Haus wäre, wäre die Türkei die Küche“, sagt Murat Coskuns Mama. „Zugegeben, diese Aussage ist etwas provokant. Allerdings meint sie das vermutlich sinnbildlich für die kulinarische Bedeutung der Türkei“, sagt Murat. Tatsächlich hat das Land eine so reiche wie vielfältige Esskultur und schlägt damit eine kulinarische Brücke zwischen Europa und Asien. Die Türkei ist bekannt für ihre geschmacksintensive Küche, die osmanische, mediterrane, nahöstliche und zentralasiatische Einflüsse vereint. Neben Vorspeise, Zwischengang, Haupt- und Nachspeise haben die Türken noch einen weiteren Gang, den sie „Zeytinyağlı“ nennen – also „mit Olivenöl“. Für unsere erste Ausgabe hat Murats Frau Ayse eine Aubergine mit würziger Linsenfüllung gezaubert – nach traditionellem Rezept ihrer Schwiegermutter. •

Mitkochen?

An dieser Stelle möchten wir Ihnen regelmäßig Rezepte aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt kredenzen – kreativ, spannend, einzigartig, traditionell und vor allem leicht nachzukochen. Sie möchten uns Ihr Lieblingsrezept verraten? Schreiben Sie uns gerne unter redaktion@econova.at.

Karnıyarık

Aubergine mit würziger Linsenfüllung und Joghurt-Topping

Zutaten für 4 Personen

4 mittelgroße Auberginen

3 EL Olivenöl

1 TL Salz

½ TL Kreuzkümmel

FÜR DIE FÜLLUNG :

1 Tasse rote oder grüne Linsen

1 Zwiebel, fein gehackt

2 Knoblauchzehen, gehackt

1 rote Paprika, gewürfelt

1 Tomate, gewürfelt

1 EL Tomatenmark

½ TL Zimt (nach Geschmack)

1 TL Paprikapulver, mild oder scharf

½ TL Chiliflocken (nach Geschmack)

1 TL Kreuzkümmel

Salz & Pfeffer (nach Geschmack)

1 Handvoll frische Petersilie, gehackt

1 EL Granatapfelsirup (nach Geschmack für eine leicht süß-säuerliche, orientalische Note)

FÜR DAS JOGHURT-TOPPING :

200 g Joghurt

1 Knoblauchzehe, fein gerieben

1 TL Zitronensaft

½ TL Salz

1 EL Olivenöl

ZUM GARNIEREN :

Geröstete Pinienkerne oder Walnüsse Frische Minzblätter Granatapfelkerne

Zubereitung

• Die Auberginen längs halbieren und mit einem Messer das Fruchtfleisch kreuzweise einritzen. Mit Olivenöl, Salz und Kreuzkümmel einreiben und im vorgeheizten Ofen (200 °C, Umluft) für etwa 20 Minuten backen, bis sie weich sind.

• Für die Füllung die Linsen mit der doppelten Menge Wasser kochen, bis sie weich sind (ca. 15 Minuten).

• In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, die Zwiebeln und den Knoblauch anschwitzen. Paprika, Tomaten und Tomatenmark hinzufügen und einige Minuten anbraten. Gekochte Linsen unterrühren und mit den Gewürzen abschmecken. Zum Schluss Petersilie und Granatapfelsirup hinzufügen.

• Das Fruchtfleisch der Auberginen mit einem Löffel vorsichtig eindrücken, sodass eine kleine Mulde entsteht. Die Linsenfüllung gleichmäßig in die Auberginenhälften geben und nochmals für 10 Minuten bei 180 °C backen.

• Für das Topping Joghurt mit Knoblauch, Zitronensaft und Salz vermengen.

• Die gefüllten Melanzani mit dem Joghurt-Topping beträufeln. Mit gerösteten Pinienkernen, Minzblättern und Granatapfelkernen garnieren.

TIPP : Diese Variante eignet sich hervorragend als Hauptgericht mit Reis oder Bulgur.

Der Granatapfelsirup gibt dem Gericht eine besondere süßsäuerliche Note. Wer es herzhafter mag, kann statt der Linsenfüllung eine klassische Füllung mit Hackfleisch machen.

TEXT: Marina Bernardi FOTOS: Affari of Sweden

DIE KUNST

BOHO: Ein Wohnstil, der so bunt ist wie die Welt.

Inspiriert von fernen Ländern, der Natur und einer Prise Vintage-Charme steht BohoWohnen für Individualität, Kreativität und ein Gefühl von Freiheit.

DES UNGE ZWUN GENEN

Es gibt Wohnstile, die kommen und gehen, und dann gibt es solche, die bleiben – weil sie nicht nur Räume schmücken, sondern zu einem Lebensgefühl werden. Einer davon ist Boho. Inspiriert von der freien, unkonventionellen Lebensweise von Künstler*innen, Weltenbummler*innen und Freigeistern, verwebt der Boho-Stil kulturelle Vielfalt mit der Wärme des Unperfekten.

Boho, kurz für Bohemian, steht für ein Leben jenseits starrer Regeln. Vintage trifft auf Ethno, Alt auf Neu, Muster auf Materialien. Die Essenz des Stils liegt dabei in seiner unverkrampft-legeren Freiheit: Es geht nicht darum, Trends zu folgen, sondern sich in seiner Umgebung letztlich selbst zu finden. Materialien aus der Natur bilden die Basis: Möbel aus unbehandeltem Holz, Rattan, Bambus oder recyceltem Teakholz verleihen dem Raum Wärme, Leinen, Baumwolle und Jute sorgen für weiche Akzente. Dazu platziert man exotische Fundstücke von Reisen, Ethnoteppiche, bestickte Decken, Kissen mit frechen Fransen, luftige Vorhänge und reichlich Pflanzen: von üppigen Monstera-Blättern in geflochtenen Makramee-Haltern bis zur feudalen hängenden Efeutute.

MUT ZUR MISCHUNG

Auch die Farbpalette des Boho ist unbeschwert. Der Stil lebt von erdigen Tönen wie Terrakotta, Ocker und Sand, die durch kräftige Akzente in Smaragdgrün, Senfgelb, Bordeaux oder tiefem Indigo ergänzt werden. Dabei dürfen und sollen gerne verschiedene Muster aufeinandertreffen. Ob Paisley, Ikat, Batik, orientalische Ornamente, florale Prints oder geometrische Formen – alles darf nebeneinander existieren.

Boho-Wohnen ist perfekt für alle, die auf Reisen gerne kleine Schätze sammeln und ihr Zuhause mit besonderen Fundstücken schmücken.

Boho bedeutet, sich ein Zuhause zu schaffen, das die eigene Persönlichkeit widerspiegelt. Es ist ein Spiel mit Farben, Materialien und Formen, das viel Raum für Kreativität lässt. Lässig, gemütlich, individuell.

TIPP : Ein harmonischer Grundton sorgt dafür, dass das Gesamtbild nicht zu unruhig wirkt.

Das Herz jedes Wohnraums sind seine Möbel. Im Boho-Style sollten die ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Oder zumindest so wirken. Ein antiker Holzschrank mit geschnitzten Ornamenten, ein abgenutzter Ledersessel oder ein Couchtisch aus recyceltem Holz, Vintage-Fundstücke vom Flohmarkt oder Omas Dachboden, dazu individuelle Deko. Wer mag, macht sie selbst. Vintage trifft handgemacht sozusagen.

Feines Licht sorgt darüber hinaus für eine angenehme Stimmung. Statt greller Deckenlampen kreieren Lichterketten, Papierlampions, Boden- und Tischlampen sowie marokkanische Laternen ein warmes, diffuses Licht. Kerzen verstärken die entspannte Atmosphäre. Salzkristalllampen spenden nicht nur schönes Licht, sondern sollen auch eine beruhigende Wirkung haben. Spiegel mit geschnitzten Rahmen vergrößern kleine Räume optisch und reflektieren das Licht auf ganz besondere Weise. Auch Makramee-Wandbehänge und geflochtene Körbe an den Wänden spielen mit Licht und Schatten und verleihen dem Raum Struktur. Wer den Look liebt, aber es nicht zu verspielt mag, kann den Boho-Stil mit modernen Elementen kombinieren. Klare Linien und minimalistische Möbel setzen spannende Kontraste zu den verspielten Details des Boho-Chics.

EIN STIL, DER LEBT UND WÄCHST

Ein Zuhause im Boho-Stil ist nie wirklich fertig. Es entwickelt sich weiter, wächst mit seinen Bewohner*innen und ihren Erlebnissen. Es ist eine Einladung, loszulassen, zu kombinieren, zu sammeln und sich auf das einzulassen, was glücklich macht. Also keine Angst vor ungewöhnlichen Kombinationen oder mutigen Farben – die einzige Regel lautet: Es gibt keine Regeln. •

FEIERN AUF DEM WASSER

Ihr Event mit der Achenseeschifffahrt.

Stellen Sie sich vor, Ihre Veranstaltung findet vor einer der beeindruckendsten Naturkulissen Österreichs statt: Während Sie und Ihre Gäste über das kristallklare Wasser des Achensees gleiten, verwöhnen wir Sie an Bord der MS Achensee mit exquisiten kulinarischen Genüssen und einem Service, der keine Wünsche offenlässt. Umgeben von majestätischen Bergen und unberührter Natur wird jedes Event auf unseren Schiffen zu einem unvergesslich schönen Erlebnis – einem Moment, der noch lange in Erinnerung bleibt.

Ob ausgelassene Feier, stilvoller Galaabend, thematische Veranstaltungen oder außergewöhnliche Kombinationen aus Land- und Wassererlebnissen: Die Achenseeschifffahrt bietet den perfekten Rahmen für jede Art von Event und setzt Ihre Wünsche perfekt um.

DIE ACHENSEESCHIFFFAHRT – GANZJÄHRIG, ABWECHSLUNGSREICH UND UNVERGESSLICH

Die Achenseeschifffahrt ist nicht nur ein besonderer Ort für Veranstaltungen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des touristischen Angebots rund um den Achensee. Als ganzjährig betriebene Attraktion bieten wir zu jeder Jahreszeit spannende Events an Bord. Im Winter verzaubern wir unsere Gäste mit stimmungsvollen Weihnachts- und Silvesterfahrten, im Frühling und Sommer laden wir zu exklusiven Feierlichkeiten am sommerlichen Achensee.

Wir tragen aktiv zur Gestaltung des Angebots der Tourismusregion bei und sorgen mit unseren einzigartigen Veranstaltungen für neue Impulse in Sachen Erlebnisgastronomie und Unterhaltung auf dem Wasser.

Ab dem ersten Kontakt nehmen wir uns Zeit, Ihre Wünsche zu verstehen, und entwickeln ein maßgeschneidertes Konzept für Ihre Veranstaltung.Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, zwei Schiffe miteinander zu verbinden und so noch mehr Raum für große Events zu schaffen.

IHRE MASSGESCHNEIDERTE VERANSTALTUNG –

WIR SETZEN IHRE VISION UM

Ab dem ersten Kontakt nehmen wir uns Zeit, Ihre Wünsche zu verstehen, und entwickeln ein maßgeschneidertes Konzept für Ihre Veranstaltung. Wir planen mit Ihnen zusammen, um sicherzustellen, dass jedes Detail – vom kulinarischen Angebot bis zum Ablauf der Veranstaltung – Ihren Vorstellungen entspricht. Ob es sich um eine private Feier, ein Teamevent oder einen Incentive-Event handelt, unsere moderne Flotte bietet den idealen Rahmen, damit Ihre Veranstaltung reibungslos verläuft und unvergesslich schön wird. So können Sie sich ganz entspannt auf das Wesentliche konzentrieren: Ihre Gäste und den besonderen Moment.

FLEXIBLE EVENTGESTALTUNG JE NACH GRÖSSE

Ganz gleich, ob Sie eine exklusive Veranstaltung am Nachmittag oder eine stimmungsvolle Feier bei Sonnenuntergang planen – wählen Sie aus einer Vielzahl von Optionen für Ihr Event-Paket. Unsere Flotte bietet Platz für Gesellschaften fast jeder Größe – von kleinen, exklusiven Gruppen bis hin zu größeren, festlichen Veranstaltungen.

Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, zwei Schiffe miteinander zu verbinden und so noch mehr Raum für große Events zu schaffen. Auf diese Weise können Sie und Ihre Gäste stilvoll über den Achensee gleiten – ideal für Events, bei denen das gemeinsame Erlebnis und der Austausch im Mittelpunkt stehen.

IHRE AUSSERGEWÖHNLICHE LOCATION

Unsere Schiffe bieten mehr als nur einen Transport – sie sind selbst ein außergewöhnliches Event-Ambiente. Panoramafenster eröffnen Ihnen atemberaubende Ausblicke auf den Achensee, während eine Indoor-Wasserfalltreppe, handgefertigte Schnitzereien oder eine stilvolle Galerie dem Raum eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Der harmonische Mix aus traditionellem Design und modernem Komfort macht jedes Schiff zu einem wahren Meisterwerk der Gastlichkeit – ideal, um Ihr Event in einem einzigartigen Rahmen zu feiern. PR•

KONTAKTIEREN SIE UNS FÜR IHR

PERSÖNLICHES EVENT-ANGEBOT Für ein unverbindliches Gespräch oder weiterführende Informationen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre perfekte Veranstaltung auf dem Achensee planen – ein exklusives Erlebnis, das Sie und Ihre Gäste begeistern wird. www.achenseeschifffahrt.at

Der Ford Ranger ist eine wiedergeborene Ikone. Nun setzt er seine Erfolgsgeschichte fort – mit einer äußerst attraktiven Option: Der neue Ranger mit Plug-in-Hybridantrieb (PHEV) verlangt keinerlei Kompromisse im täglichen Einsatz, denn er stellt die gleiche Anhängelast und Nutzlast sowie dieselben Offroad-Fähigkeiten wie die anderen Ranger-Versionen zur Verfügung und ermöglicht darüber hinaus eine rein elektrische Reichweite von 43 Kilometern.

FÜR PROFIS

AUF DER STRASSE

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Effizienz entscheidend sind, hebt Autopark Tirol das Niveau für gewerbliche Fahrzeuge mit der neuesten Reihe elektrischer Modelle von Ford – einschließlich des beeindruckenden neuen Ford Ranger PHEV.

Autopark Tirol erweitert sein Angebot um die fortschrittlichen elektrischen Nutzfahrzeuge von Ford, darunter den Ford E-Transit und den innovativen E-Transit Custom. Beide sind mit hochmodernen Batterietechnologien ausgestattet, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kosteneffizient sind, indem sie die Betriebskosten drastisch senken und die Effizienz auf der Straße steigern. Ein besonderes Highlight im Portfolio ist der neue Ford Ranger PHEV. Der Pick-up setzt neue Maßstäbe in Sachen Leistung und Nachhaltigkeit und kombiniert robuste Offroad-Fähigkeiten mit fortschrittlicher Plug-in-Hybrid-Technologie. Mit einer beeindruckenden elektrischen Reichweite und der Fähigkeit, in kritischen Momenten rein elektrisch zu fahren, bietet der Ranger PHEV eine außergewöhnliche Mischung aus Kraft und Effizienz.

I NNOVATIV UND EFFIZIENT

Die Anforderungen an professionelle Fahrzeuge steigen stetig, vor allem Botendienste stehen unter enormem Druck. In dieser anspruchsvollen Zeit präsentiert Ford Pro eine revolutionäre Unterstützung für Fahrer und Unternehmen: den Auslieferungsassistenten „Delivery Assist“. Diese Neuentwicklung bei den Ford-Nutzfahrzeugen sorgt für eine deutliche Zeitersparnis und Entlastung des Fahrpersonals durch Automatisierung der Routineaufgaben bei jedem Stopp.

Der „Delivery Assist“ schaltet bei Lieferstopps den Motor automatisch aus, verriegelt Türen, schließt Fenster und aktiviert das Warnblinklicht. Dieses intelligente System reduziert nicht nur die Belastung für die Fahrer, indem

Autopark Tirol versteht die Bedürfnisse professioneller Nutzer*innen und bietet individuell zugeschnittene Mobilitätslösungen, die genau auf Ihre beruflichen Anforderungen abgestimmt sind.

Oben: Der kompakte Ford Transit Connect ist ebenso praktikabel wie variabel und hat zahlreiche bereits serienmäßig verfügbare, fortschrittliche Assistenz- und Sicherheitssysteme an Bord. Der aufgewertete Innenraum ist optisch gelungen und bringt jede Menge technischer Features mit. Erhältlich als Kastenwagen oder FlexCab und auch als Plug-in-Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von bis zu 118 Kilometern.

Unten: Der Ford Transit Courier wurde komplett neu konzipiert und bietet nun in jeder Hinsicht mehr: größerer Laderaum, hochmoderne Konnektivität und maximale Produktivität für Ihr Unternehmen. Erhältlich als Diesel, Benziner und vollelektrisch.

es wiederkehrende Handgriffe übernimmt, sondern steigert auch die Sicherheit des Fahrzeugs während der Auslieferungen. Transportunternehmen können so täglich mehr Lieferungen durchführen und die Sicherheit ihrer Fahrzeuge verbessern.

Ab sofort steht die Technologie für den Ford Transit und E-Transit zur Verfügung, bald auch für die Modelle Transit Custom und E-Transit Custom. „Diese Entwicklung ist ein Beispiel für unser Engagement, die Arbeitsabläufe unserer gewerblichen Kund*innen zu vereinfachen und deren tägliche Herausforderungen zu minimieren“, erklärt Micha-Emanuel Hauser, Gesamtvertriebsleiter im Autopark. „Jede Sekunde, die wir unseren Kund*innen einsparen können, steigert ihre Produktivität und somit ihren Unternehmenserfolg.“

PARTNER FÜR MOBILITÄTSLÖSUNGEN

Ford Pro, die gewerbliche Sparte von Ford, stellt generell eine Reihe von Tools und Systemen zur Verfügung, die speziell entwickelt wurden, um die Produktivität zu maximieren. Dazu gehören unter anderem das Ford-ProTelematics-System und das neu eingeführte elektronische Fahrtenbuch, die die Verwaltung und Effizienz der Flotte optimieren. Neben innovativen Technologien wie dem „Delivery Assist“ bietet Autopark Tirol das komplette

Spektrum der Ford-Pro-Dienstleistungen. Von geplanten Wartungen über unvorhersehbare Reparaturen bis hin zur Nutzung modernster Telematiksysteme – Autopark Tirol unterstützt Ihre Mobilität, minimiert Ausfallzeiten und hält Ihre Betriebskosten niedrig. PR•

AUTOPARK TIROL

Als führender Anbieter von Ford-Nutzfahrzeugen in Tirol ist Autopark stolz darauf, seinen gewerblichen Kund*innen eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen anzubieten, die speziell darauf abgestimmt sind, die Herausforderungen moderner Geschäftsabläufe zu bewältigen. Wir setzen auf höchste Servicequalität und Kundenzufriedenheit. Das Team aus spezialisierten Nutzfahrzeug- und Fuhrparkexpert*innen steht Ihnen zur Seite, um die beste Lösung für Ihre beruflichen Mobilitätsbedürfnisse zu finden. Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere (elektrischen) Modelle, Technologien und Dienstleistungen zu erfahren, wie diese Innovationen Ihrem Unternehmen zugutekommen und wie wir Ihren Arbeitsalltag erleichtern können. www.autopark.at

KURZ gefasst

Life & Style, Kultur & Kulinarik, Wohlbefinden & Gesundheit, Mobilität & Trends.

An der Spitze

Am 1. April übernahm Fatma Cömert die Position der Vorstandsvorsitzenden des Raiffeisen Service Center Tirol. Sie folgt auf Elke Pagitz, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. Fatma Cömert bringt eine breite Expertise aus unterschiedlichen Führungsrollen mit. Die diplomierte Betriebswirtin war sieben Jahre lang in verschiedenen Positionen bei der Teambank AG (easycredit) tätig, unter anderem in den Bereichen Controlling, Bestandsmanagement und Marketing. Darüber hinaus sammelte sie wertvolle Erfahrung in der Führung mittelständischer Unternehmen. In ihrer neuen Rolle als Vorstandsvorsitzende des RSC Tirol wird sie gemeinsam mit Christian Gschliesser maßgeblich die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens vorantreiben. Dabei wird ihr Fokus auf den Bereichen Digitalisierung und Automatisierung, der Stärkung der Dienstleistungsorientierung sowie der Gewinnung neuer Aufträge liegen. Die Nachfolgeregelung erfolgte im Rahmen eines mehrstufigen, strukturierten Auswahlverfahrens, Cömert setzte sich dabei gegen eine Vielzahl qualifizierter Bewerber*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum durch.

KULTURELLE HÄPPCHEN

Drei Kochverbände, vier Jahreszeiten, zwölf Rezepte und dazu kulturelle Seitenblicke in besondere Orte der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino: Das sind die Grundzutaten des Projekts „So isst Euregio“. In zwölf Episoden zu je fünf Minuten bereiten Köch*innen aus allen drei Landesteilen ihren ganz persönlichen Genuss zu. „Kulinarische Leckerbissen von der Alm über das Wirtshaus bis zur Spitzengastronomie – mit diesem länderübergreifenden Projekt zeigen wir die enorme Vielfalt unserer alpinen Regionen. Unsere Köchinnen und Köche sowie Produzentinnen und Prozenten, die hier die Wertschätzung heimischer Lebensmittel für jeden Gaumen aufzeigen, sind ein wahrer Schatz“, sagt Philipp Stohner, Präsident des Tiroler Kochverbands. Alle Folgen wurden jeweils in deutscher und italienischer Sprache produziert und erscheinen in mehrwöchigen Abständen bis zum 4. Dezember 2025. Für die erste Folge traf sich das Euregio-Filmteam mit dem jungen Starkoch Matteo Delvai (im Bild liegend) in Trient. Die zweite Folge führt zu Clemens Gessler, Chefkoch des Hotels Gessler in Sillian. Hinter dem QRCode geht’s zum kulinarischen Roadtrip.

INS LAND EINIHÖREN

Das Land Tirol ist mit einem neuen Podcast-Format gestartet, das allen voran den Mitarbeiter*innen eine Stimme geben soll. Sie geben Antworten auf aktuelle Fragen und liefern spannende Hintergrundinfos dazu. Jeden letzten Freitag im Monat soll ab sofort eine neue Folge dazukommen. In Folge 1 erzählt der Leiter des Lawinenwarndienstes des Landes Tirol, Patrick Nairz, wie der Warndienst entstanden ist, auf was man bei Schnee- und Lawinensituationen besonders achten soll, und er gibt auch private Einblicke. Zum Reinhören geht’s hier lang …

GESELLSCHAFTLICHE VERÄNDERUNGEN

Trotz des Umbaus des Ferdinandeums warten die Tiroler Landesmuseen auch in diesem Jahr mit einigen Ausstellungshighlights auf und rücken dafür mit dem Tiroler Volkskunstmuseum, der Hofkirche, dem Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum und dem Museum im Zeughaus die anderen Häuser verstärkt in den Fokus. So setzt sich anlässlich des Euregio-Museumsjahres 2025, das ganz unter dem Zeichen 500 Jahre Tiroler Bauernkriege und Michael Gaismair steht, das Tiroler Volkskunstmuseum ab Juni mit der Ausstellung „GeRecht?“ mit sozialen Ungleichheiten auseinander. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes erzählen Exponate von Museen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino Geschichten über soziale Ungleichheiten, Herausforderungen und Konflikte sowie nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen.

Die Aktion „Wahlsonntag“, auch für ausländische Mitbürger*innen, fand am 24. April 1994 parallel zur Innsbrucker Gemeinderatswahl statt. Dieses Foto wird in der Ausstellung „GeRecht?“ – Geschichten über soziale Gerechtigkeit im Tiroler Volkskunstmuseum ab 6. Juni 2025 zu sehen sein.

NEU ANGEROLLT

Mit dem Junior Ibrida Q4 ist als vierte Modellvariante seit April nun auch eine Variante mit elektrifiziertem Allradantrieb bei den österreichischen Alfa-Händlern zu haben. Angetrieben von einem 1,2-Liter-Turbobenziner mit 48-Volt-Hybridsystem, gepaart mit zwei Elektromotoren, bringt es das Antriebsgespann des stylischen Kompakt-SUV mit dem neuinterpretierten „Leggenda“-Emblem so auf eine Systemleistung von 107 kW (145 PS). Überdies sorgt ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe für weiche Schaltvorgänge. Der Allradantrieb hält den Junior Ibrida Q4 zudem auch in schwierigen Wetter- und Fahrsituationen stets unter Kontrolle. Abgerundet wird das Gesamtkonzept von einem fortschrittlichen Federungssystem. In Sachen Design überzeugen stilvoll gestaltete Voll-LED-Scheinwerfer sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder, im Innenraum punkten das Lederlenkrad sowie beheizte Premium-Sitze aus Vinyl und Stoff. Preis: ab 36.800 Euro

KURZURLAUB

Go with the flow: Seit Dezember 2023 setzt das außergewöhnliche Eco-Aparthotel OLM Nature Escape im Südtiroler Ahrntal gleich in dreifacher Weise innovative Akzente in der Südtiroler Ferienhotellerie: mit mutiger Architektur in Kreisform, einem lässigen Kulinarikkonzept von Spitzenkoch Berni Aichner und als völlig energieautarkes Urlaubszuhause. Das kreisrunde OLM fügt sich dabei harmonisch in die Landschaft und beherbergt 33 ApartSuiten, designt vom Linzer Studio March Gut, mit heimischem Lärchenholz und Küchenzeile, einige davon mit einer privaten Sauna. Aus der Küche kommen interkulturelle, alpin-mediterrane Gerichte –als außergewöhnliches Menü, Foodsharing-Variante oder Tapas. Im Weinkeller lagern rund 60 Etiketten bewusst selektierter Weingüter. Im herrlichen Spa tankt man Kraft, beim Yoga findet man Ruhe. www.olm.it

Deutschkurse

Integrationskurse und Deutsch Prüfungen am WIFI

Deutsch ist nicht Ihre Muttersprache oder Sie sprechen ein wenig Deutsch und möchten sich verbessern? Deutschkenntnisse werden Ihnen den Alltag in Österreich erleichtern.

Beginnen Sie jetzt mit einem Kurs!

Integrationskurs Anfänger Teil 1

Starttermine: 23.04.25 | 05.05.25 | 14.05.25 | 02.06.25 | 30.06.25

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Dr. Lukas König ist öffentlicher Notar in Innsbruck.

DAS TESTAMENT

Mit einem Testament können Sie regeln, wer Ihr Vermögen nach Ihrem Tod erhalten soll.

Ihr Notar setzt gemeinsam mit Ihnen das Testament auf und klärt dabei Fragen wie: Wen möchten Sie nach Ihrem Tod berücksichtigen, möchten Sie schon vorab Dinge übergeben bzw. weitergeben (beispielsweise ein Haus oder eine Wohnung) oder möchten Sie vielleicht einen oder mehrere Erben einsetzen und trotzdem einzelne Gegenstände an jemand Bestimmten weitergeben?

Möchte man selbst das eigene Testament schreiben, so handelt es sich um ein eigenhändiges Testament. Um die strengen Formvorschriften zu erfüllen, muss dieses zur Gänze selbst von der testierenden Person von Hand geschrieben und unterschrieben werden. Ein Datum ist zu empfehlen. Bei einem fremdhändigen Testament (das bedeutet, dass das Testament von jemand anderem als Ihrem Notar per Computer geschrieben wird) sind drei unbefangene Zeugen notwendig. Diese drei Personen dürfen mit den Erben in keinem nahen Verwandtschaftsverhältnis stehen und auch sonst nicht vom Testament begünstigt sein. Wenn kein Testament (oder nur ein ungültiges) vorliegt, so tritt die gesetzliche Erbfolge ein. Bei einer Familie erben zu 1⁄3 der Ehe- oder eingetragene Partner und die Kinder zu 2⁄3 Sind vorhandene Kinder bereits verstorben, treten Enkelkinder für das verstorbene Elternteil ein. Adoptivkinder und uneheliche Kinder sind leiblichen, ehelichen Kindern vollkommen gleichgestellt. Sie können Ihr Testament jederzeit ändern oder widerrufen.

Grundsätzlich ist es wichtig, auf die Formvorschriften und den richtigen Inhalt zu achten. Um Fehler zu vermeiden, ist es ratsam, vor der Erstellung eines Testaments einen Beratungstermin in Ihrem Notariat zu vereinbaren. Zahlreiche kostspielige Rechtsstreitigkeiten entstehen jedes Jahr aufgrund unklarer Testamente. PR•

FINALLY

NOTARIATSKAMMER FÜR

TIROL UND VORARLBERG

Maximilianstraße 3

6020 Innsbruck

ihr-notariat.at

Wir Tirolerinnen und Tiroler kennen Tom Kluckner und Waal Sterneberg vom Meilerhof an der Straße nach Seefeld. Was sie dort abgeliefert haben, war – in kulinarischer Hinsicht – schon ziemlich großes Kino. Aber es war eben der Meilerhof. Erstens nicht ihr eigenes Ding und zweitens ein in die Jahre gekommenes Wirtshaus. Tom und Julia, die Serviceperle vom Meilerhof und Toms langjährige Partnerin (die beiden haben in der Zwischenzeit geheiratet), haben gemeinsam mit Waal Sterneberg das Unternehmen gegründet, das hinter dem neuen Zomm steht. Und eben dieses neue Zomm kann sich sehen lassen. Eine nigelnagelneue Küche mit offenem Feuer, eine lässige Bar und auch ein paar Zimmer. Und das mitten in Seefeld. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Wegen der Rindszunge, die am offenen Feuer gegrillt wird, wegen des Beef Tatars, das bereits im Meilerhof legendär war, wegen der Kasspatzeln, die entweder ganz klassisch (mit viel Röstzwiebeln) oder in einer Luxusvariante (mit ordentlich viel Périgord-Trüffeln) serviert wird. Und wegen der Tarte Ambroisie. Einer himmlischen Schokotarte nach dem berühmten Vorbild aus dem Pariser Dreisterner Ambroisie.

Leutascher Straße 485, 6100 Seefeld, info@zomm.at, www.zomm.at

Immer an deiner Seite.

Mehr als

Ausbildung

Die Wege in die Pflege sind sehr vielfältig, genau wie die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Etwa in der mobilen Pflege, Langzeitpflege, Kinder- und Jugendlichenpflege, Intensivpflege, Anästhesiepflege, OP-Pflege, Palliativ- und Hospizpflege, uvm.

Pflege ist so viel mehr. Nutze auch du die zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten. Nähere Infos unter: www.tirol.gv.at/pflege

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