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ICH LIEBE MICH
Wer Liebe will, muss freundlich sein: vor allem mit sich selbst. Wohlbefinden und Gesundheit beginnen mit dem achtsamen Umgang mit seinem eigenen Körper – und Geist.
TEXT: MARINA BERNARDI
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Zeit mit sich selbst zu verbringen, fällt den meisten ganz schön schwer. Wer jedoch mit sich allein ganz gut leben kann und sich mag, ist klar im Vorteil. Dazu gehört auch, Stille – und Langeweile – aushalten zu können. Man muss auch einfach mal die Füße hochlegen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen können. Geht nicht? Geht!
WO DIE RUHE WOHNT Die Selbstliebe oder Selbstfürsorge hat wie so vieles mittlerweile einen aufgehübschten, englischen Namen bekommen: Self Care. Der achtsame Umgang mit sich selbst indes gestaltet sich für jeden unterschiedlich. Viele denken: Kerze anmachen, Bad einlassen, fertig. Und man wundert sich, dass man auch Stunden später noch immer nicht entspannt ist, obwohl man die selbstgemachte Gurkenmaske noch so lange einwirken lässt. Ruhe in sich selbst zu finden, braucht in der Tat Zeit. Das funktioniert nicht auf Knopfdruck. Vielfach haben wir verlernt, uns selbst genug zu sein, und wir müssen uns die Erlaubnis zum Nichtstun wieder erarbeiten, doch es ist für das eigene Wohlbefinden und die mentale Gesundheit unentbehrlich, auf seinen Körper und die eigenen Bedürfnisse zu hören und sich selbst mit Rücksicht zu begegnen.
Wir müssen dafür nicht zwangsläufig zu perfekten Yogis werden, in ein teures Spa-Retreat investieren, ein Elektroauto kaufen und uns plötzlich vegan ernähren, um „bessere“ Men-

Im Wesentlichen geht es uns allen doch darum, mit uns selbst zufrieden zu sein. Dafür sollten wir in erster Linie an unserer Persönlichkeit arbeiten und nicht an der äußeren Fassade.
Entschleunigung. Das Wort wird viel strapaziert. Fast ein wenig wie die Nachhaltigkeit. Schlussendlich sind beides nur Worte, wenn man sie nicht mit Leben füllt.
schen zu werden. Self Care ist kein Luxusgut. Letztlich ist es überhaupt nichts, was man kaufen kann. Gerade das macht es so wertvoll.
Manchmal reichen schon kleine Dinge, um den Blick auf uns und unsere Umgebung zu schärfen. Wichtig ist jedoch immer: Selbstbewusstsein, nämlich im Sinne dessen, sich seiner selbst bewusst zu sein. Das ist die Basis für ein glückliches Leben. Und letztlich kann nur der, der gut zu sich selbst ist, auch gut zu anderen sein.
SICH ZEIT NEHMEN „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen“, befand dereinst die großartige Astrid Lindgren. Zeit ist allerdings etwas, das die Leute heute nicht mehr zu haben scheinen – oder sich vielmehr nicht mehr geben. Die Beschäftigung mit sich selbst geht komplett unter. Wir wissen nicht mehr, was uns wirklich guttut. Fragt man jemanden danach, kommt als Antwort oft eine sportliche Aktivität. Vermutlich, weil man weiß, dass Sport prinzipiell immer etwas Gutes ist. Aber ist es das tatsächlich gewesen? Wir haben gelernt: Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Körperlich fit und gesund zu sein, ist wesentlich, doch damit wird nicht automatisch auch die Seele glücklich. Wie für ein trainiertes Äußeres braucht auch das Innen gezielte und bewusste Beschäftigung, um in sich stabil zu bleiben. Resilient zu sein.
Seelenschmeichler müssen übrigens nichts großartig Innovatives sein, manchmal ist es die Pizza zu Mittag, auf die man sich nach einem mühsamen Arbeitsvormittag freut, die Lieblingsmusik, die gute Laune macht, oder eine Tasse Kaffee am Balkon, bei der man den Blick ins Nichts schweifen lässt. Wir brauchen Ankerpunkte, die uns aus der Hektik herausbringen – wenn auch nur für kurze Zeit. Wir sind in unserem Alltag so eingefahren, dass es dringend notwendig ist, sich diese Auszeiten gewollt zu nehmen. Man muss nicht immer aktiv sein. Im Gegenteil. Langeweile zwischendurch ist super für den Geist.
Sich Zeit für sich zu nehmen, ist eigentlich ganz simpel und doch so schwer. Selbstfürsorge hat dabei nichts mit Egoismus zu tun. Sie ist nötig für unsere mentale Gesundheit. Dazu gehört auch, vor allem abends das Handy zur Seite zu legen, um den eigenen Gedanken Raum zu geben oder nein zu sagen und Grenzen zu setzen. Erlauben Sie sich, Dinge, auf die Sie schlichtweg keine Lust haben, einfach einmal nicht zu tun. Viele zögern dabei, sich abzugrenzen oder sich einer Situation zu entziehen, weil sie Angst haben, unhöflich zu sein. Nur bleibt man dabei mit der Zeit selbst auf der Strecke. Es ist wichtig, sich selbst den Respekt entgegenzubringen, den wir anderen wie selbstverständlich einräumen. Im richtigen Moment nein zu sagen ist ein Zeichen dafür, dass wir uns selbst im Blick behalten. Das ist (anfangs) schwierig, stößt aber auf mehr Verständnis auf der Gegenseite, als man meinen möchte. Letztlich sollte man es sich wert sein, sich selbst ein guter Freund zu sein.
KURZURLAUBE FÜR DIE SEELE
Inneres Wohlbefinden kann man nicht kaufen, dennoch kann man dafür von außen ein bisschen nachhelfen. Manchmal tut es einfach gut, sich außerhalb der eigenen vier Wände kleine Auszeiten vom Alltag zu nehmen.
FLOATING
Floating ist eine meditative Wunderwaffe zur effektiven Stresslinderung und Tiefenentspannung. Dabei befindet man sich in einer mit einer gesättigten Salzlösung befüllten Wanne in einer Art Schwebezustand. Die Flüssigkeit ist auf die menschliche Körpertemperatur angepasst, der Deckel der Wanne geschlossen, um Licht und Lärm auszuschließen. In dieser Schwerelosigkeit treibt man vor sich hin, während kein Reiz die Gedanken trübt und man sich dem beruhigenden Nichts hingibt. Im vergangenen Jahr hat Julian Zenzmaier mit seinem FLOATINTIROL in Thaur einen wunderbaren Rückzugsort geschaffen. Ab 50 Euro. www.floatintirol.at
DAY-SPA
Eine herrliche Alltagsalternative zum Wellnessurlaub ist ein Besuch im Day Spa. Kurzurlaub ganz nah und doch weit weg. The Point – Day Spa in Hall schafft dafür den optimalen Raum. Neben verschiedenen Behandlungen und einem Private Spa gibt’s bereits fertig zusammengestellte Packages. Zum Loslassen empfehlen wir „Feel good“ mit Meersalz-Körperpeeling, 60-Minuten-Massage und einer Ohrenkerzenbehandlung. Die zwei Stunden Wohlfühlzeit bucht man um 154 Euro.
www.the-point-dayspa.at
BEAUTY
Weil es dem Innen guttut, wenn auch das Außen passt, wirkt eine Kosmetikbehandlung fürs Wohlfühlen manchmal Wunder. Wir vertrauen dabei vollumfänglich auf die Experten vom Kosmetikinstitut Aurora in Innsbruck. Beim „Beauty Classics“-Verwöhnpaket wird Schönheit kultiviert und zelebriert. Nach einer 90-Minuten-Gesichtsbehandlung wird das neue Wohlgefühl durch eine Maniküre und Pediküre ergänzt. Die rund dreieinhalb Verwöhnstunden kosten 215 Euro. www.kosmetik-aurora.at
FREUNDINNENTAG
Auch wenn Selbstfürsorge oft mit Me-Time gleichgesetzt wird, so funktioniert Verwöhnung auch als Freundinnen-Auszeit. Das Freundinnen-De-luxe-Programm im Haus der Schönheit im Osten von Innsbruck beinhaltet eine Hautanalyse, Gesichtsbehandlung inklusive Rückenmassage und Algenpackung, GellackManiküre, kosmetische Fußpflege, Kopfhaut- und Haaranalyse samt Haarpflege. 200 Euro pro Person. www.haus-der-schoenheit.at
YOGA MIT ALPAKAS
Ein paar Hundert Höhenmeter entfernt von der Gampe im Ötztal wohnt Caroline Santer. Die junge Ingenieurin lebt dort ihren Traum von der eigenen Alpaka-Zucht. Neben Wanderungen bietet sie seit kurzem auch Yoga mit ihren Tieren an. Die Alpakas stehen im Stadl mitten unter den Yogis und strahlen eine angenehme Ruhe aus, die auch auf die Kursteilnehmer übergeht. Wir sind ein bisschen verliebt …
www.soelden-alpakas.at
Die Lust und das süße Leben
Das Wort Yoga bedeutet Verbindung und meint damit auch die Vereinigung mit dem eigenen Selbst. Das klingt fast schon esoterisch und vielleicht etwas merkwürdig, ist aber alles andere als das. Es ist eine zauberhafte Reise, die Körper, Geist und Seele erfasst. Ein Plädoyer fürs Geschehenlassen.
YOGAÜBUNG DER AUSGABE

Für viele ist der Frühling die Zeit, schon an den Sommer zu denken. Und an die Urlaubsplanung. Vorfreude ist die bekanntlich die schönste Freude und keine Zeit des Jahres lässt uns so herrlich weit denken wie der Sommer. Ein milder Abend, ein Gläschen Wein, kurze Kleidung. Wir wollen endlich die Süße des Lebens mit allen Sinnen genießen, weit weg vom täglichen Murmeltier, das uns den Rest des Jahres begleitet und uns kaum Zeit zum Leben lässt. Man freut sich monatelang auf eine Auszeit, doch das Genießen fällt manch einem dann doch etwas schwer. Das Problem ist: Wir planen das süße Leben, anstatt es einfach zu erleben.
ABSCHALTEN UND SICH TRAGEN LASSEN Eine Yogaübung, die dabei hilft, Dinge einfach sein zu lassen, wie sie sind, offen zu werden und auszuspannen, ist die liegende Brücke. Diese Haltung kommt aus dem Yin-Yoga und bietet eine herrlich süße Auszeit.
AUSFÜHRUNG:
Legen Sie sich auf die Matte und halten Sie ein bis zwei Blöcke bereit. Alternativ können es auch zwei gleich große Bücher sein. Stellen Sie Ihre Beine auf, heben mit einer Einatmung das Becken hoch und stellen zunächst einen Block direkt unters Kreuzbein. Der Block ist dann richtig positioniert, wenn sich das Gefühl des Getragenwerdens einstellt und Sie keine Schmerzen empfinden. Legen Sie gerne eine Decke als Polsterung darüber. Strecken Sie nun vorsichtig Arme und Beine aus. Wenn der untere Rücken keine Probleme macht, können Sie den zweiten Block dazunehmen und die Brücke spannt sich weiter. Versuchen Sie hier all Ihr Gewicht abzugeben und lassen Sie sich tragen. Der Atem darf fließen, gerne können Sie die Ausatmung ein paar Mal betonen, um leichter Vertrauen in die Gewichtsabgabe zu bekommen.
WIRKUNG:
Diese Haltung wirkt als sanfte Rückbeuge auf die Oberschenkelvorderseite und Leiste, wirkt wohltuend auf die Organe im Unterleib und öffnet sanft die Strukturen bis tief in den Bauch hinein.
DORIS DAZ
ist selbständige Yogalehrerin mit eigenem Studio in Absam (dazYOGA), zweifache Mutter, arbeitet mit Meridianen und Klang, gibt Thai-Yoga-Sessions und liebt das Leben. Naturfreundin und Optimistin hoch zwei sieht sie den Körper als Fläche der Reflektion und schreibt gerne über das Leben – ehrlich, authentisch und ein wenig tirolerisch. www.dazyoga.at
MACH MAL PAUSE!
Es macht durchaus Sinn, das ganze Jahr über acht auf sich zu geben, gerade der Frühling ist jedoch für viele die Zeit für eine Frischekur, um seinen Körper von unnötigen Belastungen zu befreien. Detox ist der neumodische und freundlichere Begriff zum früheren „Entgiften“. Das hilft, um Ballast loszuwerden und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Entgiftungsorganen Leber und Niere und in hohem Maß auf der Darmgesundheit – ein Thema mit dem Sexappeal einer Brotkrume, aber maßgeblich fürs Wohlbefinden. Wir zeigen Ihnen auf den folgenden Seiten, wo man besonders gut abschalten kann und wo man beim Yoga seine innere Mitte stärkt.

NATÜRLICH



Im Hotel Höflehner im steiermärkischen Haus im Ennstal wohnt die Natur. Das spiegelt auch die 6-N-Philosophie des Hauses deutlich wider – Naturerlebnis, Natürlichkeit, Naturwellness, Naturkulinarium, Nachhaltigkeit und Naturdesign. Entsprechend lädt das Höflehner zum Ankommen und Abschalten ein. So geht man auch beim Wellness weg vom übertriebenen Schnickschnack, entspannt wird im Almsaunadorf oder der Naturwasserwelt, täglich stehen außerdem bis zu acht verschiedene Kurse zur Wahl, die den Körper ebenso fordern (und fördern) wie den Geist. Unter anderem gibt’s Achtsamkeits- und Entspannungstrainings und Yogakurse, die bei schönem Wetter gerne in den Wald verlegt werden. In der Küche treffen der Saison folgend heimische Produkte auf kreative Kochkunst, in den Zimmern sorgt die Zirbe als Allroundtalent für Regeneration und einen guten Schlaf.
TIPP: Berg-Yoga-Kurzurlaub, 3 Übernachtungen inkl. Gourmetpension, 1 Yoga-Einheit, 1 Tiefenentspannung und Klangschale, 1 Verwöhnbehandlung, ab 1.066 Euro. www.hoeflehner.com
FRAUENSACHE

© S. STÖCKL, C. WÖCKINGER, A. LOHMANN





ZUM BLEIBEN GEMACHT
Das BLEIB BERG in – man könnt’s fast ein wenig vermuten – Bad Bleiberg in Kärnten trägt das „Health Retreat“ schon im Namen. Entsprechend ist hier alles auf das Thema Gesundheit ausgelegt. Die vier Programme Gesund, Aktiv, Vital und Stark zielen dabei auf unterschiedliche Bedürfnisse ab. Unter der ärztlichen Leitung von Prim. Dr. Bruno Pramsohler, einem der führenden Experten rund um Stress und Schlaf, verspricht das BLEIB BERG Health Retreat einen Ort für Prävention, ganzheitliche Gesundheit sowie Kurfasten nach F. X. Mayr und FODMAP. Die eigene Thermalquelle tut ihr Übriges. Begleitet wird das Angebot von einem ausgewogenen, eigens konzipierten Ernährungskonzept, dessen Fokus auf Reduktion und Schonung liegt. Das BLEIB BERG ist übrigens auch für Tagesgäste geöffnet, sollten Sie mal in der Nähe sein (Tageseintritt inklusive Frühstück und Mittagessen: 69 Euro).
TIPP: Bleib STARK, 7, 10 oder 14 Nächte, Diagnostik, verschiedene Therapien und Rituale (z. B. Mindcoaching, Biofeedbacktherapie, Kryotherapie …), ab 1.684 Euro. www.bleib-berg.com 2011 eröffnete die VAMED in Gars am Kamp unweit der Wachau das weltweit erste Gesundheitsresort nur für Frauen. Denn es gibt ihn, den Geschlechterunterschied in der Medizin. Nicht nur bei der Diagnose sollten geschlechtsspezifische Symptome berücksichtigt werden, auch in der Therapie sind individualisierte, geschlechtssensitive Konzepte gefragter denn je. Im la pura women’s health resort werden Frauen nach den neuesten Erkenntnissen der Gendermedizin behandelt. Denn Frauen sind eben anders gesund als Männer. Im la pura gibt es als Basis die la pura Kur, die lehrt, achtsam mit sich und seinem Körper umzugehen. Ergänzt wird diese durch spezielle Detox-Angebote für Körper und Geist, eine F.-X.-Mayr-Kur eigens für Frauen und die besonderen Anforderungen des weiblichen Organismus, innovative Healthy-Aging-Check-ups oder TCM-Schmerztherapien.
TIPP: la pura Kur, ab 5 Nächten inklusive ärztlichem Anfangsgespräch, täglichem 45-Euro-Kurguthaben auf Therapiebehandlungen und Vollpension, ab 1.045 Euro. www.lapura.at


BACK TO THE ROOTS
Am Stierbauerhof von Sportpädagogin und Mediatorin Gudrun Inreiter und Körperarbeiterin Helga Steinbauer in St. Andrä-Höch in der Südweststeiermark wird man ganz auf sich selbst zurückgeworfen. Und das ist eine echt wunderbare Erfahrung. Hier kann man für ein paar Stunden oder auch Tage Yoga machen, einen Workshop buchen, Körpertherapien in Anspruch nehmen oder sich mit einer hawaiianischen Massage verwöhnen lassen. Am Stierbauerhof (der zwar noch so heißt, aber in dem es keine Stiere mehr gibt) kann man einfach nur sein und wohnen und die Ruhe der Einöde genießen, oder auch aktiv sein, die Gegend erkunden und sich anschließend eine Massage gönnen.
TIPP: Luna Yoga Retreat „Wachsen und sich zeigen“ mit Gudrun Inreiter, 16. bis 19. Juni 2022, Yoga und Meditation, Tanz der Chakren, Schamanische Rituale, Waldbaden, Bewusstseinsarbeit, 3 Nächte inkl. Frühstück und Abendessen, Seminarpreis: 280 Euro, Übernachtung ab 150 Euro. www.stierbauerhof.at






GESUNDHEIT BEGINNT IM DARM
Wo vor 50 Jahren Ordensschwestern Kneipp(kur)Gäste begrüßten, stehen heute der Darm und die Gesundheit im Zentrum. Ernährung und Fasten sind im Kurhaus Marienkron in Mönchhof im Burgenland Teil der Therapie. So hat das erprobte Basisprogramm vor allem das Ziel, dem Bauchgefühl einen Neubeginn zu ermöglichen. Im Kurhaus direkt neben dem Kloster dreht sich entsprechend alles um Entschleunigung, Balance und Wohlbefinden, die Therapieangebote sorgen für eine ganzheitliche Frischzellenkur, um die Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit für den eigenen Körper und Geist zu schulen. Die Kuren beinhalten verschiedene Massagen, Wickel und Bäder sowie Einzel- und Gruppencoachings, zwischendurch entspannt man am Pool oder in der Sauna, im weitläufigen naturbelassenen Kurpark tankt man an der frischen Luft neue Energie.
TIPP: Die Basis als Start. 10-Tages-Kur für Darm, Gesundheit und den Stoffwechsel, ab 2.210 Euro.
www.marienkron.at



EIN LEBENSLANGER WEG ZU DEN EIGENEN WURZELN
Lifestyle und Selfcare waren in meiner Jugendzeit noch keine geläufigen Begriffe bzw. hießen Lebensstil und Selbstliebe. Von beiden gab es seit jeher eine bunte Palette individueller Spielarten, die aber im Rahmen gesellschaftlicher Übereinkünfte – ob zu Recht oder zu Unrecht – klar unterscheidbar waren.
Heute leben wir nicht nur in einer postmodernen, sondern auch postfaktischen Gesellschaft. So heißen beispielsweise Unwahrheiten nicht Falschinformationen und Lügen, sondern „fake news“, „alternative facts“ oder „andere Narrative“. Es ist schwieriger geworden, sich zurechtzufinden, auch in Bezug auf Liebe und Partnerschaft. Zwar reimte J. W. v. Goethe schon vor über 250 Jahren: „Eines schickt sich nicht für alle. Sehe jeder wie er’s treibe, sehe jeder wo er bleibe und wer steht, dass er nicht falle!“, doch deutet dieses „fallen“ wohl auf rigide Moralvorstellungen und klare Grenzsetzungen hin. Die heutige Maxime des „anything goes“, alles ist möglich, biete hingegen keine Orientierungshilfen mehr an.
Menschen als Beziehungswesen mit einem sozialen Gehirn sind jedoch auf Gedeih und Verderb auf Beziehungen und Partnerschaft angewiesen. Ihre Lebensqualität hängt von der Qualität ihrer Beziehungen ab und diese wiederum von der je persönlichen Fähigkeit zu lieben. Ist das nicht trivial und selbstverständlich? Wenn es das wäre, würden nicht so viele glückversprechende Verbindungen misslingen, denn die Voraussetzung, andere lieben zu können, ist die schwierige Kunst, zuerst sich selbst zu lieben. Das ist nichts Neues („Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“), aber es ist in unserer Zeit schwieriger zu verwirklichen. Vielleicht ist die Selbstliebe deswegen zum großen Thema geworden – und weil das deutsche Wort Liebe schon so abgegriffen ist, dann lieber englisch Selfcare? Care heißt Fürsorge, Aufmerksamkeit, Sorgfalt, Pflege, auch Mühe, also gleich ein Inhaltsverzeichnis von Liebe.
Doch wo bleibt die Selbstlosigkeit? Die Treue? „Liebe ist“ … wenn man selbst verzichtet und nur für den anderen da ist, wurde behauptet, sonst ist es purer Egoismus. Die Fakten widerlegen solchen „Idealismus“, er funktioniert nicht als Prinzip, obwohl er in Extremsituationen notwendig sein kann. Selbstliebe hingegen müsste in narzisstisch geprägten Zeiten genügend vorhanden sein, könnte man meinen – aber
der selbstverliebte Narzisst sieht eben nur sich selbst, PartVON KURT LOEWIT ner und Freunde sind primär Aufputz seiner Großartigkeit. Was ist dann mit Selbstliebe gemeint? Orientierung können die angeborenen universellen menschlichen Grundbedürfnisse nach Angenommensein, Nähe, Wärme, Geborgenheit und Sicherheit etc. bieten – im Fall der Selbstliebe nicht nach außen an Andere, sondern nach innen an sich selbst gerichtet: Dazu gehört das Bemühen um Selbsterkenntnis und ein Sich-annehmen, wie man ist, was nicht bedeutet, sich und seine Talente nicht weiterzuentwickeln, zunächst selbst, dann mit Freunden und Partnern. Es geht darum, sich selbst zu mögen, mit sich selbst Geduld zu haben, sich zu verzeihen, aber auch sich zu loben, sich Gutes zu tun, sich zu freuen, genießen zu können, neugierig zu bleiben und sich das Staunen-Könne zu bewahren, Zeit für sich zu nehmen, sich um Selbstbeherrschung zu bemühen, den Humor nicht zu verlieren und die Sonne nicht über seinen Zorn untergehen zu lassen – alles Fähigkeiten und Eigenschaften, die dem Gelingen von Freundschaft und Partnerschaft förderlich sein werden. Nicht zuletzt gehört zu alldem, sich nicht selbst niederzumachen, sich nicht wegen geringer Fehlleistungen selbst zu beschimpfen (du Esel, Idiot, Versager, aus dir wird nichts werden…), sondern versuchen, die Ursachen zu ergründen. Hier kommen Kindheit, Familie und Umwelt mit ins Spiel, also die ganze eigene Lern- und Lebensgeschichte, wissend, dass man nie ausgelernt haben wird.
KURT LOEWIT
Der ehemalige Universitätsprofessor Dr. Kurt Loewit (geb. 1934) ist Sexualmediziner, Arzt für psychotherapeutische Medizin sowie dipl. Ehe- und Familienberater. Er hat in den 1970er-Jahren die Sexualmedizin an der Universität Innsbruck etabliert und die Grundlagen für eine paar- und kommunikationszentrierte Sexualtherapie geschaffen.
Sein Buch ist eine dringende Leseempfehlung: Der Grundwurm in der Paarbeziehung, 144 Seiten, ca. 15 Euro

FRAUENSACHE IST VERTRAUENSSACHE
Mit dieser klaren Ansage begibt sich Dr. Anouk Gaber-Wagener in eine nächsthöhere Ebene ihrer beruflichen Laufbahn. Als Fachärztin für Frauenheilkunde sowie Ärztin für Allgemeinmedizin eröffnete sie am 1. Dezember 2021 ihre eigene Praxis im Herzen Innsbrucks. Von Frauen für Frauen.

Nach Absolvierung des Studiums für Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck stand Dr. Anouk Gaber-Wagener vor der Entscheidung eines Fachgebiets. Die Wahl fiel ihr jedoch nicht besonders schwer, denn gerade die Abwechslung und die Möglichkeit zu operieren machten die Frauenheilkunde sehr attraktiv für sie. Ab 2013 war Dr. Gaber-Wagener als Fachärztin und Oberärztin an der Frauenklinik Innsbruck tätig. Diese Tätigkeit setzt sie nun im Sanatorium Kettenbrücke fort.
LIEBEVOLL EINGERICHTETE
ORDINATION ZUM WOHLFÜHLEN
Für ihre eigene Praxis hat sich Dr. Gaber-Wagener mit ganz viel Liebe zum Detail ans Werk gemacht. Die Vision, ein Ambiente zu schaffen, wo sich ihre Patientinnen wohlfühlen und wo sie selbst gerne arbeitet, ist ihr mehr als gelungen.
Die angenehmen Farben – perfekt aufeinander abgestimmt – tragen zu einer friedlichen Atmosphäre bei. Die Warte- und Behandlungsräumlichkeiten sind freundlich und elegant eingerichtet. Ausgestattet mit modernster Medizintechnik strahlt die Ordination Professionalität und Harmonie aus. Die Bilder sprechen für sich ...
EINFÜHLSAME FRAUENHEILKUNDE AM PULS DER ZEIT
Durch jahrelange Erfahrung als Gynäkologin weiß Dr. Gaber-Wagener, wie abwechslungsreich, aber auch sensibel das Fachgebiet der Frauenheilkunde sein kann. Genau deshalb ist ihr oberstes Anliegen, ihren Patientinnen eine behagliche Atmosphäre sowie ein vertrauensvolles Gesprächsklima zu bieten. Vertrauen bedeutet für sie in erster Linie Diskretion und Ehrlichkeit. Ihre Patientinnen sollen offen über ihre Sorgen sprechen können und wissen, dass nichts nach außen gelangt. Als Frauenärztin sieht sich Dr. Gaber-Wagener als eine Vertrauensperson und Ansprechpartnerin auf Augenhöhe. Deshalb ist sie für ihre Patientinnen auch in Notfällen jederzeit erreichbar.



ÄRZTIN MIT AMBITIONEN UND LEIDENSCHAFT
Zusätzlich zu ihren Ausbildungen als Frauenärztin und Allgemeinmedizinerin hat sich Anouk Gaber-Wagener in der Notfall- und Palliativmedizin ausbilden lassen. Um sich stets auf dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand zu halten, besucht sie regelmäßig Fort- und Weiterbildungen. So kann sie ihre Patientinnen mit einem umfassenden Repertoire an medizinischem Allgemein- und Fachwissen begleiten. Außerdem spricht sie als gebürtige Luxemburgerin neben Deutsch auch Französisch und Englisch, somit kann sie in drei Sprachen umfassend beraten und behandeln.
Mit Leidenschaft redet Dr. Gaber-Wagener über die besonders schönen Momente als Gynäkologin: Eine Frau über neun Monate zu begleiten und zu sehen, dass sie ein gesundes Baby auf die Welt bringt ... Da weiß sie, sie hat sich richtig entschieden. PR



DR. ANOUK GABER-WAGENER
Meraner Straße 3 6020 Innsbruck Tel.: 0512/55 98 00 praxis@dr-gaber.at www.dr-gaber.at