eco.zukunft
SAFETY FIRST
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Unsere Gesellschaft wird stetig älter. In der Konsequenz steigt damit auch der Pflegebedarf, der dazu immer vielfältiger und individueller wird. Die Digitalisierung und neue Technologien können dabei helfen, die Lebensqualität älterer Menschen zu steigern, ihnen Sicherheit im Alltag zu geben und ihnen folglich eine längere Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. TEXT: MARINA BERNARDI
I
m Zuge eines Forschungsprojektes des Institutes für Strategisches Management, Marketing und Tourismus der Universität Innsbruck begann sich das Forschungsteam von Univ.-Prof. Dr. Kurt Promberger bereits 2013 intensiv mit der Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen mithilfe von Assistenztechnologien zu beschäftigen. In den Fokus rückte dabei ein Notrufsystem (2PCS), das im Alltag für eine neue Sicherheit sorgen soll. Ausgegründet wurde 2PCS schließlich im Jahr 2017, innerhalb von nur drei Jahren konnten in der Folge Vertriebspartner in Österreich, Deutschland und der Schweiz gefunden werden. Das erste Produkt, das 2PCS damals auf den Markt brachte, war eine Armbanduhr, in
die man reichlich Technologie gepackt hat: aktives RFID, GSM, GPRS, GPS, Sturzsensor, Bluetooth … einsetzbar im Innen- wie Außenbereich und mit zusätzlicher Telefoniefunktion ausgestattet. Konkret ließen und lassen – das Produkt gibt es nach wie vor – sich damit im Ernstfall Personen lokalisieren, die sich in Notsituationen befinden oder sich verletzt haben, um bedarfsgerecht und rasch Hilfe zu leisten. In den letzten Jahren wurde das Portfolio um weitere kleinere, kompaktere sowie neue Geräte ergänzt und das System um Funktionsbereiche erweitert.
WEGLAUF - & GEFAHRENERKENNUNG Die tragbaren Geräte wurden mit der Funktion „Weglauferkennung“ ausgestattet und die 2PCS-Lösung zu einem umfassenden
Desorientierten-Schutzsystem ausgebaut, die die Türsteuerung miteinbezieht. Geht zum Beispiel eine an Demenz erkrankte Person mit Weglauftendenz durch einen Ausgang, wird sofort das zuständige Personal darüber informiert. Bestimmte Türen können dahingehend programmiert werden, dass sie sich bei Annäherung weglaufgefährdeter Personen automatisch verschließen – sofern dies über zuständige Behörden gestattet ist. Auch in Außenbereichen können individuelle Schutz- bzw. Gefahrenzonen mit gewünschtem Bewegungsradius eingerichtet werden. Besonders praktisch: Mithilfe des 2PCS-Systems wird somit ein technologiegestütztes Schutznetz angeboten, das über räumliche und bauliche Grenzen hinweg gespannt werden kann.