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DIE HERRSCHAFT DER INFORMATION TEXT: MARIAN KRÖLL
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„Ist das die beste aller möglichen Welten, nun so möcht’ ich die übrigen sehn!“ CANDIDE
D
as vorangehende Zitat stammt aus der Novelle „Candide oder der Optimismus“, die der französische Philosoph Voltaire als Satire gegen die optimistische Weltanschauung Gottfried Wilhelm Leibniz’ in Stellung gebracht hatte. In ihr verspottet Voltaire unter anderem die nai-
ve Utopie des einfachen Mannes von einem sorglosen Leben. Diese Utopie ist bis in die heutige Zeit hinein streckenweise erhalten geblieben, obwohl sie durch die Pandemie deutliche Kratzer bekommen hat. Das Leben ist und bleibt hart, obwohl die Möglichkeiten – das ist vor allem dem sich weiter beschleunigenden technologischen Fortschritt geschuldet – noch nie so groß waren wie in der heutigen Zeit. Dennoch ist es besorgniserregend, wie die sich öffnenden Möglichkeitsräume genutzt werden. Oder vielmehr vergeudet. Hieß es bei Francis Bacon noch – verkürzt formuliert – „Wissen ist Macht“, muss man heute sagen „(Des)information ist Macht“.