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Dynamische Frische Die App FreshIndex berechnet die tatsächliche Haltbarkeit von Lebensmitteln – Hochschulen, Organisationen und Unternehmen machen den Praxistest Lebensmittel sind oft weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Dennoch landen allein in Europa unverdorbene, aber „abgelaufene“ Nahrungsmittel im Wert von über einer Milliarde Euro jährlich im Müll. Die vom Start-up-Unternehmen tsenso, dem Softwarehaus arconsis und anderen Verbundpartnern entwickelte App FreshIndex soll das künftig verhindern. Die App berechnet ein dynamisches Haltbarkeitsdatum, das die tatsächliche Frische und Haltbarkeit widerspiegelt. Dazu berücksichtigt sie nicht nur Daten über Transport und Kühlkette des Produkts, sondern ermöglicht es den Nutzern, Informationen zu den persönlichen Lagerbedingungen einzugeben. „Viele Kundinnen und Kunden waren überrascht, wie stark die Haltbarkeit von ihrem Transport und der Temperatur ihres Kühlschranks abhängt“, berichtet Stephanie Vonholdt, die an der H-BRS promoviert. In vier ausgewählten MetroGroßmärkten interviewten sie und die Projektpartner 140 Kunden, die die App testen durften. „Die Kundinnen und Kunden waren aufgeschlossen und sehr daran interessiert, präzisere Informationen zur Haltbarkeit zu bekommen“, sagt sie. Die Interviewten gaben wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung von FreshIndex, wie einen Frischealarm oder Rezepttipps. Die wissenschaftlich fundierte App überzeugte die Testkunden. Stephanie Vonholdt kam für das Projekt FreshIndex an die Hochschule, wo sie während ihrer Promotion über Lebensmittelpraktiken am Graduierteninstitut gefördert wird. Betreut wird sie von Gunnar Stevens, Professor für Verbraucherinformatik an der H-BRS und an der Universität Siegen. In diesem interdisziplinären Forschungsgebiet geht
Förderung und Konsortium es darum, mit qualitativen Erhebungen die Bedürfnisse von App-Nutzern zu erforschen, um die Anwendungen darauf zuzuschneiden. Im Folgeprojekt FreshAnalytics arbeitet die Forschungsgruppe von Professor Stevens zusammen mit den Unternehmen, Organisationen sowie der Universität Siegen und TH Deggendorf an der Weiterentwicklung der App. Gemeinsam wollen sie einen Sensor entwickeln, der beim Transport in der Einkaufstasche die Temperatur misst und so die Kühlkette bis zum Kühlschrank des Kunden nachverfolgt. Über das Internet der Dinge soll die App mit den Temperatursensoren vernetzt werden. Ob solche sogenannten smarten Technologien in Zukunft gefragt sind, werden Vonholdt und Stevens erforschen. Mehr http://freshindex.org/
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte das zweijährige Projekt „FreshIndex“ mit etwa einer Million Euro. Das Start-up tsenso führte die Datenanalyse durch und leitete das Projektkonsortium, bestehend aus den Partnern arconsis (Cloud und App), bwcon (Netzwerkmanagement), GS1 Germany (Identifikation), der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (Kundenakzeptanz), METRO (Großhandel) und der Universität Bonn (Hygiene-/Messdaten).