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Wie Start-ups bei der Personalgewinnung kommunizieren
from "durchdringen -Klarheit schaffen, Barrieren überwinden, Gehör finden", Jahresbericht 2019 der H-BRS
Kluge Köpfe gesucht: Start-ups konkurrieren mit etablierten Unternehmen
Auf Du und Du mit dem Arbeitgeber
Die Start-up-Branche wächst. Aber um langfristig in der Szene zu bestehen, braucht es mehr als nur eine gute Produktidee: Ohne kluge Köpfe läuft das Geschäft nicht. Doch wie kommunizieren Start-ups in Zeiten des Fachkräftemangels, um Personal zu gewinnen? Am Institut für Medienentwicklung und -analyse (IMEA) sind Forscher dieser Frage nachgegangen.
Der Kicker im hellen Großraumbüro und Mate trinkende Kollegen – Bilder wie diese bestimmen unsere Vorstellung vom Arbeitsalltag eines Start-ups. Doch gewinnt die Gründerszene hierzulande damit neue Teammitglieder? Das von Professor Andreas Schümchen und Patrycja Muc, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im IMEA, durchgeführte Forschungsprojekt „Start-ups als Arbeitgeber: Eine Studie zur Personalgewinnungskommunikation von Start-ups“ kommt zu einem anderen Ergebnis. Ein attraktiver Standort ist wichtig
Für ihre Studie analysierten die Wissenschaftler stellenbezogene Seiten von 93 Unternehmen – meist unter „Karriere“ oder „Jobs“. „Die klischeehaften Bilder des Start-up-Alltags bestätigen sich nicht“, erklärt der Medienwissenschaftler. Potenzielle Bewerber werden zwar in rund 80 Prozent der Fälle geduzt, aber nur rund ein Viertel der Start-ups thematisiert beispielsweise die Rund-um-dieUhr-Gratisversorgung am Arbeitsplatz. Flache Hierarchien im Unternehmen werden nur von knapp einem Fünftel der Unternehmen erwähnt. Um potenzielle Fachkräfte aus dem Ausland anzusprechen, bieten gut die Hälfte der untersuchten Start-ups ihre stellenbezogenen Seiten auch auf Englisch an. Der Bedarf an Fachkräften sei größer als je zuvor, deshalb sei es wenig verwunderlich, dass Start-ups – insbesondere aus der IT-Branche – auch im Ausland nach geeigneten Mitarbeitern suchten, sagt Schümchen. „Interessant ist die Betonung des Standorts: Wir haben festgestellt, dass in der Kommunikation zur Personalgewinnung die attraktive Darstellung des Unternehmensstandorts eine große Rolle spielt – und wir sprechen hier nicht nur von den Metropolen, sondern auch von Städten wie Augsburg oder Bochum.“
Auf den Ergebnissen lässt sich aufbauen. Demnächst will Schümchen mit seinem Team die Resonanz der Bewerber auf die Kommunikation bei der Personalgewinnung der Start-ups genauer unter die Lupe nehmen: Werden die Erwartungen an das Unternehmen erfüllt? Was kann verbessert werden? Das hieraus gewonnene Wissen soll später in Workshops an die Szene weitergegeben werden.