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Internationalisierung zu Hause

Die H-BRS ist international breit aufgestellt – zum Vorteil für Studierende und Lehrende

Das Hochschul-Credo „Internationalität gestalten und leben“ findet sich an vielen Stellen wieder. Seit 2017 zum Beispiel gibt es den „H-BRS International Chair“, der von einem ausländischen Professor oder einer ausländischen Professorin in der Regel für ein Jahr besetzt wird. Die stets englischsprachigen Dozenten bereichern den Hochschulalltag um die internationale Perspektive, davon profitieren Studierende und Lehrende. „Wir sind stolz darauf, dass der International Chair in vielerlei Hinsicht in die Hochschule hinein und auch aus der Hochschule heraus wirkt“, sagt Professor Jürgen Bode, Vizepräsident für Internationalisierung und Diversität. Aktuell besetzen den Chair Professorin Rosemund Boohene (Wirtschaftswissenschaften) von der University of Cape Coast in Ghana und Arthur Ngasani aus Tansania (Sozialpolitik und Soziale Sicherung). Der Lehrstuhl wurde so konzipiert, dass die Inhaber mindestens zehn Stunden pro Woche unterrichten. „Dies erlaubt den Studierenden eine intensive Auseinandersetzung mit den international geprägten Inhalten und mit der englischen Fachsprache“, erklärt Bode. Zudem soll der International Chair dazu beitragen, die Zahl ausländischer Studierender zu erhöhen und die Hochschule mit Institutionen aus dem Ausland zu verknüpfen.

Acht internationale Studiengänge

Internationalisierung wird auch im Studium großgeschrieben: Acht internationale Studiengänge zählen mittlerweile zum Lehrangebot der Hochschule, zwei Bachelorund sechs Masterstudiengänge. Alle acht sind komplett englischsprachig. „Damit heben wir uns von anderen ab. Es dürfte nicht viele Hochschulen für angewandte Wissenschaften unserer Größe geben, die so viele internationale Studiengänge haben. Das macht uns attraktiv für Studierende aus dem Ausland, die nicht Deutsch sprechen können“, sagt Bode. Für die deutschen Studierenden sieht er ebenfalls einen Vorteil. „Sie lernen, in internationalen Teams zusammenzuarbeiten, so wie es viele von ihnen später im Beruf erleben werden“, erklärt er.

Gastvorträge zu vielfältigen Themengebieten runden die Internationalisierung@home der H-BRS ab: 2019 fanden 14 Vorlesungen ausländischer Gastwissenschaftler an der Hochschule statt.

Mehr www.h-brs.de/international

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Wertschätzung der Wissenschaft

Durchdringen – dieses Wort haben wir in letzter Zeit öfter gehört, nämlich in Bezug auf die Coronakrise. In der Wissenschaft treibt uns die Neugier dazu, uns Wissen über die Welt anzueignen, und zwar nicht oberflächlich, sondern indem wir alles aus jedem Blickwinkel auszuleuchten versuchen: Wir wollen die Welt um uns herum durchdringen und kommen dabei zu Erkenntnissen über die Welt. In Zeiten der Krise wird deutlich, wie essenziell es ist, die Dinge zu durchdringen, und welchen Stellenwert die Forschung für unsere Gesellschaft hat. Sie sichert unser Überleben. Die Untersuchung der DNA und RNA von Tieren und ihren Virenbefall ist keine akademische Fingerübung, sondern macht es möglich, ganz neue Arten von Impfstoffen für Menschen zu entwickeln. Forschung ist also keine Spielwiese für gelangweilte Akademiker, sondern systemrelevant für die gesamte Zivilisation.

Spaß darf Forschung trotzdem machen, denn ohne Spaß keine Kreativität. Das sehen wir in den vielfältigen Forschungsprojekten an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Mit großem Engagement werden hier neue Forschungsthemen entwickelt und Forschungsprojekte durchgeführt. Dabei ist die Gesellschaft immer wieder der Themengeber. Forschung braucht die Vernetzung mit der Gesellschaft außerhalb der Hochschulen und Universitäten. Umgesetzt wird dieser Gedanke auch in unserem Zentrum für Angewandte Forschung. Hier werden strategische Partnerschaften mit der Wirtschaft und mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen gelebt. Damit Forschung auch nachhaltig gelingt, ist die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses von größter Bedeutung. Die Hochschule vergibt Stipendien zur Förderung des eigenen wissenschaftlichen Nachwuchses, und im Graduierteninstitut der Hochschule werden die Promovierenden über die Fachgrenze hinaus in wissenschaftlichem Arbeiten weitergebildet.

Wissenschaftliches Arbeiten, das Durchdringen der Welt um uns herum, erfährt zurzeit wieder eine größere Wertschätzung. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird aufmerksamer zugehört. Millionen sind dabei, wenn das Robert Koch-Institut die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Coronavirus SARS-CoV-2 erläutert. Wissenschaft schafft Klarheit im Nebel von gezielten Falschmeldungen und Meinungsmache und damit Sicherheit, gerade auch in unsicheren Zeiten.

Prof. Dr. Margit Geißler

Vizepräsidentin Forschung und Wissenschaftlicher Nachwuchs

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