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Hochschulbüro im Rathaus: kommunale Innovationspartnerschaften
from "durchdringen -Klarheit schaffen, Barrieren überwinden, Gehör finden", Jahresbericht 2019 der H-BRS
Campus to World: Ein Teil davon sind Kommunale Innovationspartnerschaften, mit denen die Hochschule die Vernetzung mit Wirtschaft und Gesellschaft in der Region vorantreibt
Hochschulbüro im Rathaus
Kommunale Innovationspartnerschaften sind Impulsgeber für ländliche Entwicklung
Urbanisierung ist in Deutschland ein Thema: Im Jahr 2018 drängten sich rund 80 Prozent aller Deutschen in Ballungsräumen – das sind 37 Prozent der bundesdeutschen Fläche. Die restlichen 20 Prozent der Bevölkerung hatten damit 63 Prozent der Fläche zur Verfügung. Ein Grund, sich über die nachlassende Attraktivität ländlicher Regionen Gedanken zu machen. Die Hochschule BonnRhein-Sieg setzt mit dem Pilotprojekt „Kommunale Innovationspartnerschaften“ (KIP) neue Impulse für die ländliche Entwicklung. „Es geht konkret darum, das Know-how der Hochschulen in den ländlichen Raum zu transportieren, ohne dort gleich einen Hochschulstandort zu eröffnen“, sagt Professor Klaus Deimel, Direktor des Centrums für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand (CENTIM) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Angebot für Unternehmen, Bürger und Politik
KIP ist ein Teil des Projekts „Campus to World“, mit dem die Hochschule das Ziel einer strategischen Vernetzung mit Wirtschaft und Gesellschaft in der Region verfolgt. Die Forscher am KIP erarbeiten ein Toolkit für die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Bürgern, Politik und Verwaltung. Es wird in der Pilotgemeinde Neunkirchen-Seelscheid im Rhein-Sieg-Kreis erprobt. Bürgermeisterin Nicole Sander erhofft sich viele positive Effekte: „Wir wollen ein nachhaltiges, stabiles und zukunftsfähiges Angebot schaffen sowohl für Unternehmen als auch für die Menschen, die hier leben.“
2019 wurden erste Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählen beispielsweise Workshops mit verschiedenen Interessengruppen sowie die Eröffnung eines Projektbüros der Hochschule im Rathaus. Einmal wöchentlich ist hier eine Mitarbeiterin zu sprechen. Zu ihr kommen Unternehmen, die sich Input von der Hochschule in Fragen der Forschung, des Marketings oder schon bei der Gründung holen möchten. Sie berät aber auch Bürger, etwa bei einem sogenannten Citizen Lab bei der Anlage von Wildblumenwiesen im Stadtgebiet. Dies unterstützte die Hochschule durch die Entnahme und Analyse von Bodenproben und sichert so das Gedeihen einer artenreichen Pflanzung. Zugleich wird damit am Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung die Forschung zu standortangepassten Nutzungsformen möglich.
Außerdem berät das Projekt die politischen Entscheidungsträger bei den ersten Qualifizierungsschritten, die für einen Antrag auf Wirtschaftsförderung notwendig sind und die die Gemeinde alleine nicht hätte umsetzen können. „Es gibt Vernetzungen und Expertise“, sagt Nicole Sander. „Das ist für uns ein wertvoller Zugang zu einer Welt, die wir sonst nicht kennengelernt hätten.“
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