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Offene Türen Ringvorlesungen sind für Studierende und Hochschule gewinnbringend In der Hochschullehre sind Ringvorlesungen eine wichtige Ergänzung zum regulären Lehrbetrieb, da sie nicht nur für Studierende der jeweiligen Fachbereiche gedacht sind, sondern ausnahmslos jedem Interessierten offenstehen. „Öffentliche Ringvorlesungen sollen die Wissenschaft in die Gesellschaft tragen. Die Diskussion findet unter Einbezug der Zivilgesellschaft statt und beschert uns Wissenschaftlern wichtige Einblicke“, sagt Professor Remi Maier-Rigaud vom Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung. Er ist für die semesterübergreifende Vorlesungsreihe „Zwischenrufe zur Sozialpolitik“ zuständig, eine von vier Ringvorlesungen an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Lebensfragen und Berufsaussichten „Bei einer Ringvorlesung kommt man miteinander ins Gespräch, das ist etwas ganz Zentrales“, sagt JournalistikProfessorin Katharina Seuser. Sie betreut zwei Ringvorlesungen, die in unterschiedliche Richtungen gehen: „Technik- und Umweltethik“ findet jährlich im Sommersemester statt – dort diskutieren Experten aus Wissenschaft, Medien und Wirtschaft mit Studierenden über Technologien und ihre Auswirkungen auf Umwelt und Zukunft. „Diese Ringvorlesung erweitert für die Studierenden, die sich im Studium mit Technik auseinandersetzen, den Wissensstand um die Reflexion“, erklärt Seuser. Der ethische Diskurs steht im Mittelpunkt. „Die Vorlesung gibt der Beschäftigung mit Lebensfragen eine Bühne.“ Im September 2016 wurde die Ringvorlesung mit dem Hochschulinnovationspreis ausgezeichnet, darüber hinaus darf sie seit 2019 das UNESCO-Logo „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ führen.
In ihrer zweiten Ringvorlesung „Zukunft in der Technikkommunikation – Medienprofis präsentieren Arbeitsfelder“ geht es um Berufs- und Einstiegschancen. „Die Profis schildern hier ihre persönlichen Wege in viele sehr unterschiedliche Berufe. Die Information steht im Vordergrund, das ist Wissensvermittlung zur Orientierung“, erläutert Seuser. Letztlich sind Ringvorlesungen auch für die Vernetzung mit Praxis- und Forschungspartnern und für die Sichtbarkeit der Hochschule wichtig. Maier-Rigaud ergänzt: „Für Studieninteressierte bieten sie eine gute Gelegenheit, um den offenen und lebendigen Charakter der Hochschule kennenzulernen.“