E-Paper Hotelier 06/21

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10 Fragen

A N M ICH A E L SM IT H U IS & JA N E . BRUCK ER

Frage an Michael Smithuis (Präsident) und Jan E. Brucker (Managing Director) von Swiss Deluxe Hotels:

Wie lautet Ihre Perspektive für die Luxushotellerie? 39 Schweizer Luxushäuser haben sich in der Vereinigung «Swiss Deluxe Hotels» (SDH) ­zusammengeschlossen. Wie haben die 5-Sterne-Hotels die bisherige Krise überstanden? Wir sehen der Präsident und der Managing Director die Post-Corona-Zukunft?

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Wenn Sie auf die letzten rund 20 Monate «Coronakrise» zurückschauen, wie lautet Ihr Fazit für die Swiss Deluxe Hotels? Es war eine sehr schwierige Zeit, in der vor allem unsere Anpassungsfähigkeit und Flexibilität gefragt waren. Man sah sich plötzlich mit einer neuen sozialen Distanzierung konfrontiert und musste schnell lernen, sich entsprechend anzupassen, nicht zuletzt, um auch den neuen Sicherheitsmassnahmen zu entsprechen. Wenn der persönliche Kontakt zu den Gästen eigentlich im Vordergrund steht, ist solch eine Umstellung alles andere als einfach. Die Einführung von Kurzarbeit hat vorübergehende Beschäftigungseinbrüche ausgeglichen und Arbeitsplätze erhalten. Es ist für die Swiss Deluxe Hotels unerlässlich geworden, sich aufgrund der neuen Gegebenheiten ständig zu erneuern und sich innovativ und modern zu zeigen.

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Was erwartet die Schweizer «Luxushoteliers» in den kommenden Monaten? Der Fokus wird weiterhin auf dem Schweizer Markt liegen, bevor wir wieder internationale Gäste empfangen werden. In den Sommermonaten fokussieren wir uns auf den Individualreisenden und hoffen, dass das «Gruppengeschäft» ab September wieder anzieht.

Den Stadthotels ging es während der Krise schlecht, den Resorthotels mit Schweizer Gästen dagegen hervorragend (Beispiel: The Chedi Andermatt). Wie erklären Sie sich diesen markanten Unterschied? Stadthotels leben hauptsächlich von internationalen Gästen, sei es für Privat- oder Geschäftsreisen. Gerade in einer Zeit, in der es unmöglich war, zu verreisen und man weder shoppen noch auswärts essen gehen konnte, waren Hotels wie das Chedi Andermatt mit ihrem umfangreichen Angebot sehr interessant. Hier standen Wellness, Gourmetküche und Aktivitäten im Freien dann sehr hoch im Kurs.

Wie lauten Ihre Perspektiven für die FünfsterneHotellerie in den nächsten Jahren – national und international? Man wird sich geduldig zeigen müssen. Es kann durchaus bis 2023 dauern, bis wir das Niveau von 2019 wieder erreichen können. Wichtig ist im Moment vor allem, umzudenken und das Angebot den aktuellen Begebenheiten anzupassen. Digitale Lösungen wie Hybrid-Meetings sind heute beispielsweise sehr gefragt. Für uns gilt es, sich den Kundenbedürfnissen anzupassen und den Gästen zum Beispiel mit flexibleren Stornierungsfristen entgegenzukommen.

Was haben Sie als Vereinigung Swiss Deluxe Hotels Ihren Mitgliedern während der eigentlichen Krise (März 2020 bis Mai 2021) geboten? Wir haben unseren Mitgliedern für beide Jahre einen Teil des Jahresbeitrags erlassen. Ausserdem haben wir gemeinsam mit unserem Partner Schweiz Tourismus die «Grand Tour Deluxe» als neues Reiseformat lanciert, mit dem explizit der Fokus auf den Heimmarkt Schweiz und das nahe europäische Ausland gelegt wird. Dazu läuft seit letzten Sommer eine grossangelegte Kampagne und wir streuen das sehr prominent in den relevanten Medien. Als Geschäftsstelle haben wir uns gleich zu Beginn der Krise proaktiv als Anlaufstelle angeboten und haben allen Mitgliedern unsere Unterstützung und Dienstleistung im Falle von personellen Engpässen oder finanziellen Schwierigkeiten angeboten. Mit der Lancierung unserer eigenen Buchungsplattform «Private Deal» im letzten Sommer bieten wir direkt über unsere Website die Möglichkeit der Direktbuchung in den Swiss Deluxe Hotels, was ein grosser Befreiungsschlag bezüglich der aktuellen Kommissionen bedeutet.

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