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KULTUR UND FREIZEIT

ROLLSTUHLCLUBS ROMANDIE

Kooperation und Präsenz ausbauen Mit Rollstuhlfahrer Claude Siegenthaler arbeitet seit November ein Experte für die Westschweizer Rollstuhlclubs bei Kultur und Freizeit. Seine Mission: die Zusammenarbeit mit den Clubs stärken und die Präsenz der SPV in der Romandie ausbauen. Von Claude Siegenthaler

Im November 2020 habe ich die Stelle als Koordinator Kurse und Veranstaltungen angetreten. Meine Aufgabe ist es, in den Roll­stuhlclubs der Romandie vermehrt Prä­senz zu zeigen und generell die Zusammenarbeit mit der SPV auszubauen. Ein wich­tiges Ziel ist zudem, dass das Angebot in der Romandie künftig dem der Deutsch­schweiz in nichts mehr nachsteht.

wel­che Erwartungen sie an die SPV haben und wie sie sich künftig die Zusammen­ arbeit mit der SPV vorstellen. Auf diese Wei­se erfuhr ich von den Wünschen und Anliegen der Rollstuhlclubs.

Der Einstieg Ich wurde den KF-Verantwortlichen der Rollstuhlclubs am KF-Treffen Ende Oktober 2020 vorgestellt. So lernte ich die meis­ ten KF-Verantwortlichen – einige in Person, andere per Videokonferenz – bereits vor Stellenantritt kennen. Die Einarbeitung unter Corona-Bedingungen stellte eine He­ rausforderung dar. Da ich aber wusste, was ich zu tun hatte, konnte ich bereits nach ein paar Wochen mit den ersten Projekten starten.

Erkenntnisse und erste Resultate Ich konnte feststellen, dass die Rollstuhlclubs ihren Mitgliedern viele span­nen­de Ak­tivitäten anbieten. Leider werden diese attraktiven Angebote oft nur von ein paar wenigen Mitgliedern genutzt. Und meist sind es auch immer dieselben Mitglieder, die daran teilnehmen. Einige KF-Verantwortliche berichteten zudem, dass ihre Clubs Mühe hätten, neue oder junge Mitglieder zu finden. Die jungen Mitglieder nehmen selten an Aktivitäten von Kultur und Freizeit teil. Eine mögliche Erklärung ist, dass sich jüngere Personen eher auf den Sport fokussieren und somit zeitlich bereits zu stark absorbiert sind.

Das Gespräch gesucht In einer ersten Phase wollte ich im Gespräch mit den KF-Verantwortlichen er­ fah­ren, welche Aktivitäten sie anbieten,

Bei den Gesprächen ist mir besonders aufgefallen, dass die Westschweizer Rollstuhl­ clubs stärker zusammenarbeiten möchten. Der Austausch unter den Clubs scheint

Claude Siegenthaler weiss um die Bedürfnisse der Romands

wichtig zu sein, daher strebt man an, Aktivitäten gemeinsam durchzuführen. Es wurde gewünscht, Angebote aus den Rollstuhlclubs auf einer gemeinsamen Plattform für alle verfügbar zu machen. Somit wissen die KF-Verantwortlichen, was in den anderen Clubs läuft. Ein sehr sinnvoller Input, denn so kann zum Beispiel auf einer Reise die Buskapazität optimal genutzt werden oder Angebote können, dank Teilnehmenden aus mehreren Rollstuhlclubs, überhaupt durchgeführt werden. Um Clubaktivitäten und Ausflugstipps zu teilen, arbeiten die Kultur- und FreizeitVerantwortlichen der Rollstuhlclubs neu auf einer gemeinsamen Plattform. Hier ha­ben sie die Möglichkeit, Tipps aus ihrer Region zu teilen und Inspirationen für An­­lässe zu sammeln. Zugang zur Platt­ form haben nur die KF-Verantwortlichen. Mit­glie­der können sich gerne an den KFVerantwortlichen des jeweiligen Rollstuhl­ clubs wenden, sollten sie an den Informationen interessiert sein. Weiteres Vorgehen Nach rund sechs Monaten Einsatz befinde ich mich aufgrund der Einschränkungen durch das Coronavirus und der Komplexi­ tät des Themas noch in der Einarbeitungsphase. Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ziele mit viel Zeit und Engagement erreichen werden.

In einem weiteren Schritt werde ich abklären, welche Aktivitäten die SPV in der Romandie anbieten soll. Es gilt zu eruieren, inwiefern diese mit den Rollstuhlclubs durchgeführt werden können. Wir sind be­reit, Gas zu geben! Paracontact I Sommer 2021 29


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