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SERIE 2/4: TOKYO 2020
SERIE 2/4: TOKYO 2020
Saisonplanung
Im zweiten Teil unserer Tokio-Serie geben Tobias Fankhauser und Catherine Debrunner Einblick in Saisonplanung und Fokus im Schlussspurt vor der Selektion.
Von Nicolas Hausammann
Es wird wärmer und damit rückt die Saison näher oder ist bereits gestartet. Wie sieht eure weitere Saisonplanung für den Frühling aus? Trainingslager, Wettkämpfe, Meilensteine?
Catherine: Es geht Schlag auf Schlag bei mir. Der Grand Prix in Nottwil und die Rennserie in Arbon zählen zu den wichtigsten Qualifikationsrennen. Sie dienen mir als Standortbestimmung. Dann habe ich mich dazu entschieden die EM zu fahren, um mit jedem Wettkampf wieder besser in die Routinen und Abläufe hineinzufinden, die es an Grossanlässen braucht. Tobias: Ein internationaler Kalender steht mal von Seiten UCI. Ich traue der Sache allerdings noch nicht so ganz. Der Weltcup im Mai ist punkterelevant für Tokio, daher hoffe ich, dass er stattfinden wird. Anfang Juni steht die WM in Portugal auf dem Programm. Wir haben im Winter in der Hitzekammer im Velodrome in Grenchen trainiert und in Italien ein Trainingslager zur Saisonvorbereitung absolviert.
Wie steht es um die Ambitionen bei den Rennen: Vollgas oder vorsichtig abtasten, um euch nicht in die Karten schauen lassen?
Tobias: Vorsichtiges Abtasten ist angesagt, denn der Höhepunkt ist ganz klar Tokio. Der persönliche Aufbau soll im September und nicht im Mai gipfeln. Catherine: Ganz klar alles geben. Die Rennen sind wichtig für mich, zu sehen, wie schnell ich bereits sein kann. Also «all in»!
Seid ihr eher Coronamüde oder voll fokussiert?
Catherine: Es ist schon irgendwie beides. Das Trainingslager auf Teneriffa hat aber meinen Fokus aufs Ziel verstärkt. Ich bin bereit, jeden Tag mein Bestes zu geben, auch wenn es mit der Pandemiesituation manchmal ein Durchbeissen war. Trotz sechs Coronatests in 14 Tagen und den vielen weiteren Auflagen war das Trainingslager genau das Richtige als Kick-off des Paralympics-Jahres. Tobias: Anfang Jahr fühlte ich mich eher müde. Daher freue ich mich sehr auf die Saison und die Tapetenwechsel zu den Trainingslagern und Wettkämpfen.

Zum Material: Gilt für euch «never change a running system» oder Hightech ausprobieren um jeden Preis?
Tobias: Als Tetraplegiker bin ich eher für «never change a running system». Regelanpassungen zwangen mich aber zu Umstellungen: Neu muss die Bremse am Griff sein, weshalb ich die Schaltung wechseln musste. Daher laufen noch Tests an der Übersetzung für die coupierte Strecke der Paralympics. Hier bin ich sehr froh um die Expertise des Mechanikers unseres Partners Orthotec, der mir hilft, das optimale Set-up zu finden. Catherine: Ich setze grösstenteils auf Bewährtes, obwohl ich während des Lockdowns einige Materialien ausprobiert habe.
Ernährung: Sushi oder Pasta?
Tobias: Vor dem Rennen doch eher Pasta. Lokales Sushi will ich aber nach den Wettkämpfen sicher probieren. Ich bin ernährungsmässig noch die Feinheiten für die Regeneration zwischen den Renntagen am Ausloten. Hinzu kommt auch die Hitze in Tokio, da will ich gut vorbereitet sein. Catherine: Klar Pasta. Ich bin keine Fischesserin und auch sonst etwas heikel, wenns ums Essen geht (lacht).
Gibt es ein Motto, das dich auf deinem Weg begleitet?
Catherine: «Do the simple things as good as possible.» Tobias: Nein, Zitate sind nicht so meins.
Infos zu den Paralympics www.tokyo2020.org/paralympics