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FRAUENPOWER IM SPORT

FRAUENPOWER IM SPORT

In Bewegung bleiben

Claudia Knobel ist begeisterte Breitensportlerin. Wie geht sie mit fitnessrelevanten Themen rund um ihre Weiblichkeit um?

Von Nicolas Hausammann und Linda Wiprächtiger

Früher war Claudia drei- bis viermal die Woche sportlich unterwegs. Sie fuhr Inlineskates, ging Schneeschuhlaufen, Schwimmen und Biken, besuchte Fitnesslektionen. Heute ist es mehr die Natur, die sie mit ihrem Liegebike rauslockt, zusammen mit ihrer 3-jährigen Tochter. Gemeinsam abseits des Verkehrs das Gelände erkunden ist ihr Ding. Claudia besuchte auch schon mehrmals das Sportcamp «move on» und nahm letztes Jahr am Giro Suisse teil. Dieser begeisterte sie, da es auf der Etappe fantastische, mit dem Bike zugängliche Strecken zu geniessen gab.

Gesund bleiben durch vielfältige Bewegung

Physiotherapie gehört für die 37-jährige Mutter und Lehrerin genauso zum Programm wie an Schultagen abends kurz auf dem Hometrainer zu schwitzen. «Was noch da ist, soll möglichst lang erhalten bleiben», ist ihr Motto, und sie will «fit bleiben», um mit ihrer Familie später in die Veloferien zu fahren. Darauf freut sich Claudia bereits jetzt, auch wenn die Kleine das Radfahren gerade erst erlernt hat.

An den Kursen und Camps von Rollstuhlsport Schweiz fasziniert sie vor allem das grosse Spektrum, wo sie immer wieder neue Sportarten austesten kann. In ihrer unmittelbaren Umgebung gibt es keine Vereine, daher freut sich Claudia immer auf die gemeinsamen Gespräche mit gleichgesinnten Rollstuhlsportlerinnen und -sportlern über Alltagsthemen, aber auch über die Sportmöglichkeiten. Gerade weil sie die Vielseitigkeit, mit welcher sie vor dem Tauchunfall Sport getrieben hat, etwas vermisst. Ihre Offenheit gegenüber neuen Sportmöglichkeiten will sie weiter ausleben, auch wenn bislang ihr Hase-Bike das Lieblingssportgerät ist. Als nächstes möchte die Sportbegeisterte Yoga, Aquafit und Langlauf ausprobieren.

Trainingspläne nach Schwangerschaft

Auch wenn sie keine Spitzensportlerin ist, fühlt sich Claudia von der Swiss-Olympic- Kampagne «fastHER, smartHER, strongHER» angesprochen. «Gerade im Rollstuhlsport ist Frauenförderung noch wichtiger, da es in den Clubs noch weniger aktive Frauen hat als im Fussgängersport», erklärt Claudia. «Ausserdem sehe ich ja bereits als Breitensportlerin, welchen einen Einfluss die Schwangerschaft und nun auch das Muttersein auf meine Sportaktivitäten hat.» Früher trieb sie täglich morgens eine Stunde Sport, heute als Mutter kommt dies zu kurz. Da sie ihr Kind während der Arbeit und Physio schon fremdbetreuen lässt, sucht sie vor allem gemeinsame Sportaktivitäten mit ihrer Tochter.

Abgesehen von Physio und Medizinischer

Trainingstherapie (MTT) hat die St. Gallerin keine fixen Trainingspläne. Ihre anderen Sportaktivitäten lässt sie nach Lust und Laune auf sich zukommen. Nur ein Jahr nach ihrer Schwangerschaft hat sie mit Claudio Perret, dem Experten des nationalen Leistungszentrums für Rollstuhlsport, einen Plan zur Unterstützung der Gewichtsabnahme ausgeheckt. Das Programm beinhaltete vor allem Einheiten auf dem Hometrainer und Intervalltraining.

Claudia ist jedoch sehr dankbar für die gute Schwangerschaft. Eine Woche vor der Geburt war sie noch normal in der MTT und auch nach der Geburt konnte sie schnell mit der Rückbildung beginnen und wieder ins Physiotraining einsteigen. Bereits ein halbes Jahr nach der Geburt kaufte Claudia einen Veloanhänger für ihre Tochter, liess sich eine Spezialkupplung anfertigen und ist seither mit ihr gemeinsam unterwegs – vielleicht bald auch in gemeinsamen Veloferien…

Mehr zur Kampagne www.swissolympic.ch (Frau und Spitzensport)

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